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#1
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Zitat:
LG Gledi
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Gib mir Sonne, gib mir Wärme, gib mir Licht, all die Farben wieder zurück, verbrenn den Schnee. Das Grau muß weg, schenk mir'n bisschen Glück...Rosenstolz-Wann kommt die Sonne? |
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#2
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Liebe Sanne,
bevor ich meine 1.Chemo bekam hatte ich mich gerade neu eingearbeitet nach Arbeitslosigkeit und hoffte auf Festeinstellung und wollte sehr gerne arbeiten gehen. Meine Ärzte und Schwestern haben mir dann abgeraten und dass war auch gut so. Die erste Woche nach der Chemo fühlte ich mich absolut nicht und in den zwei danach musste ich ganz langsam wieder in Gang kommen für die nächste Chemo. Ich fühlte mich schon manchmal einsam und musste nach dem Sommer irgendwohin, nur raus, mal was anderes sehen. Ansonsten habe ich viel gelesen, gestrickt, gestickt, gemalt, Marmelade gekocht, natürlich immer erst dann, wenn es mir gut ging. Jetzt stand die Frage wieder: das Arbeitsamt wollte mich zu einem Lehrgang schicken. Ich hörte mir auch alles an obwohl ich schon wusste, dass ich wieder Chemo bekomme. Und ich wollte wochenweise oder halbtags hingehen oder die Unterlagen nach Hause holen, aber die Lehrer haben gesagt. nein, erst gesund werden. Jetzt, nachdem ich die erste Infusion hinter mir habe, bin ich froh, diese Belastung nicht zu haben. Die erste Woche habe ich flach gelegen, mit Fieber und Unwohlsein. Ich bin so froh, dass ich wirklich nur das machen brauche, was ich will! Natürlich stimmt es und haben es schon öfter gesagt, jede Frau, jeder Krebs, jede Chemo ist anders. Sprich mit deinem Arzt, Schwestern, Kollegen, Mann(?) Ängel
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Ängel
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#3
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Hallo Sanne,
wünsche Dir sehr, dass Du die Chemo gut verträgst. Ich hatte kaum Probleme, hätte sicherlich von der Kraft her auch in der 2. und 3. Woche nach der Chemo arbeiten können, aber die Ärztin hat mir geraten, die Zeit zum Gesund werden zu nutzen. Das habe ich ausgiebig getan, viel Sport getrieben, gelesen, liebe Menschen getroffen, mit anderen einen Brustkrebs-Stammtisch gegründet und mich mit der Krankheit auseinandergesetzt. Die Zeit hat mir gut getan. Ich konnte direkt nach der Reha wieder anfangen zu arbeiten, niemand hat mir meine Auszeit übel genommen. Im Gegenteil, es wäre für die anderen schwierig gewesen, da ich ja immer mal wieder ausgefallen wäre. Außerdem kenne ich mich - ich wäre sicher auch an schlechten Tagen arbeiten gegangen - und das wäre nicht gut gewesen. Ich wünsche Dir viel Kraft für die Chemo und die richtige Entscheidung für Dich - nur die ist wichtig - wir anderen können nur erzählen, wie es bei uns war. Alles Gute, Carlen |
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#4
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Hallo Sanne,
auch ich kann ein paar Erfahrungen für das Arbeiten gehen während der Chemo-Phase beisteuern. Ich hatte 8 Chemo-Zyklen und damit fast ein halbes Jahr. Für mich war schon vor dem 1. Zyklus klar, ich will in der 2. und 3. Woche arbeiten gehen. Zu Hause kam ich mir so nutzlos vor. Auch bei mir stand der Wunsch nach soviel Normalität und Alltag wie möglich im Vordergrund. Aber ganz am Anfang hat sich das schwieriger gestaltet, als erwartet. Meine Leukos und die Neutrofilen gingen dermaßen in den Keller, dass mich meine Hausärztin aus dem Verkehr gezogen hat. Das war so ziemlich die schlimmste Phase für mich. Ich dachte ich krieg die Krise und war schon total panisch, dass das die ganze Zeit so bleiben würde. Aber ich habe mich wieder hoch gekämpft und bin arbeiten gegangen. Ich habe aber ein paar "Spielregeln" beachtet. Ich habe nur 4-6 Std. täglich gearbeitet, ich habe "nein"-sagen gelernt, bzw. lernen müssen, ich habe das eigene Auto anstatt der öffentlichen Verkehrsmittel benutzt, ich habe nach jedem Händeschütteln die Hände desinfiziert, ich habe ganz genau in mich hinein gehört, um wirklich die nötige Balance zu finden, zwischen dem was gut tut und was ich brauche und dem was mir schadet, ich habe versucht erkälteten Menschen aus dem Weg zu gehen (was garnicht so einfach war, da ich von Anfang Dez. bis Mitte Mai Chemo gemacht habe) und was auch ganz wichtig war, ich habe 2 tolle Chefs und noch viel tollere Kolleginnen und Kollegen, die mich bei meinem "Gastspielprogramm" unterstützt haben. Ich denke, es kommt auch viel auf das Arbeitsumfeld an, ob das Betriebsklima stimmt und einem die Arbeit freude macht. Im Büro habe ich eine Perücke getragen, weil ich das Mitleid meiner Kundschaft nicht so gut ertragen konnte. Auf Dienstreise war ich auch einmal, aber auch hier habe ich versucht mich an "meine Spielregeln" zu halten. Auch da hat der Arbeitgeber mitgespielt und mir die Fahrt mit dem eigenen PKW gestattet. Es war manchmal aber auch hart. Und der Spruch "Chemo macht doof" ist nicht von ungefähr. Mir gings (und geht es heute 3 Monate nach der letzten Chemo) ähnlich wie Alexandra, ich hab ein Hasenhirn. Konnte ich mich früher auf mein Supergedächtnis verlassen, muss ich mir heute Vieles notieren und ich habe lernen müssen, meinen Schreibtisch aufzuräumen ![]() Mir hat das Arbeiten gehen aber in jedem Fall gut getan und durch diese Zeit geholfen. Ich bin nicht in das Fatique-Loch gefallen, weil ich mich neben der Arbeit auch noch an der frischen Luft bewegt habe. Ich bin aber auch oft seltsam angeschaut worden. Es gab auch Leute, die meinen Wunsch arbeiten zu gehen nicht nachvollziehen konnten. Auch in der Zeit der Chemo war ich, wenn ich mich so umgeschaut habe, die Einzige, die gearbeitet hat. Ich habe eine neoadjuvante Chemo gemacht und nach der Ablation kam auch noch eine knapp 6 wöchige Strahlentherapie, die ich am 18.08. abgeschlossen habe. Auch während der Bestrahlungen hatten die Ärzte nichts dagegen, so dass ich 4 Std. arbeiten gegangen bin. Auch das ging wieder ganz gut. Ich denke, Du musst es ausprobieren. Abbrechen und krankschreiben lassen, kann man sich immernoch. Sonnige Grüße Rita
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#5
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Hallo,
da sich die Chemotherapien sehr unterscheiden und die Nebenwirkungen bei jedem anders sind, lässt sich dazu wenig Sinnvolles sagen. An Deiner Stelle würde ich mich zuerst mal nicht krankschreiben lassen, jedoch den Arbeitgeber informieren, dass Du nur bis zu einem gewissen Grad arbeiten kannst. Wenn Du spürst, dass es nicht mehr geht, dann sofort krankschreiben lassen. Alles Gute Pierre |
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#6
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Hallo,nur du weißt wie es Dir gerade geht. Ich habe insgesamt 8 Chemos bekommen und bin bis zur 7. Arbeiten gegangen, es tat mir gut. Mein Körper hat aber nach der 7. schlapp gemacht und ich habe mich krankschreiben lassen. Meinen Arbeitgeber habe ich aber vorher informiert. Ach ja, ich habe mir die Chemos immer Freitags geben lassen, damit ich am Wochenende etwas Ruhe hatte (habe 2 Kinder wobei das jüngste damals 2 Jahre alt war). Also, höre auf deinen Körper der sagt Dir was du verkraftest und wann du aufhören solltest. Alles Gute.
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#7
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Hallo zusammen,
erst mal vielen, vielen Dank für die ganzen Antworten und Tipps, ich bin echt beeindruckt! Die 1. FEC habe ich nun am letzten Mittwoch bekommen, Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen, aber arbeiten konnte und wollte ich nur stundenweise (und von daheim aus). Und am Freitag konnte ich wegen Problemen mit dem Port gar nichts machen. Also wurde meine Arbeitswut etwas gebremst ![]() Habe mich diese Woche sicherheitshalber noch krankschreiben lassen, werde nur von daheim aus ein bisschen was machen. Gibt es für die Krankschreiberei eine gute Lösung? Ganze Tage und das 5 Tage die Woche kann und will ich eher nicht arbeiten. Die Krankenkasse meinte, ich müsse mich jeweils tageweise krankschreiben lassen, aber das ist ein Riesenaufwand. Gruss Sanne |
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