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Alt 18.12.2010, 00:12
Benutzerbild von HelmutL
HelmutL HelmutL ist offline
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Registriert seit: 03.03.2007
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Lächeln AW: Hinterblieben, nur wo?

Liebe Ramona,

siehste, die Kofferfrage hab ich auch noch nicht geklärt. Will heissen, ihn geöffnet. Ich werde mich hüten das zu versuchen. Ich glaube auch so zu wissen, was drin ist.

Heute Nachmittag, der Schneepflug hatte meinen Parkplatz vorm Haus zu geschaufelt. Hatte versucht über den Schneewall zu fahren, ging nicht. Ich hatte Mühe, wieder frei zu kommen und dann ein anderes Plätzchen gefunden. Ich war also draussen, hab den Wall eingeebnet. Mein Nachbar und Fahrradkumpel kam gerade nach Hause und schippte dann auch Schnee. Vor seiner Garage:

"Noch Luscht uff e Flasch Bier?"
"Nä, liewa nit. Muss noch en de Baumarkt."

Ich schau nach oben: Wolken, Schnee fällt herunter. Viel Schnee .......

"OK. Ääni geht. Ich fahr doch dem Wetter nimmi weg. Morje is aach noch a Daach."

Bockbier. 6,8 % .

"Na, gudd. Uff äänem Bähn steht ma nit gudd. "

Warum auch nicht. Jedenfalls stehen wir lange Zeit zusammen und reden/lästern über alles und jeden. Muss auch mal sein.

Er: "Letscht Naacht bin isch wach wor."
"Awwa nit vunn mir. Honn heit Naat kä Mussik gemacht."
"Nää, wa umm 4 Uhr Moins."
"Mänschde, das wird misch abhalle? "
"Nää, dass wääs isch jo . Wa wass onneres."
"E, unn wass?"
"Seerscht honn isch nit gewisst, warum. Donn iss ma uffgefall. Ess wa so ruisch. Kä Audo, kä Vochel unn kä Wildsau. Nix. Absolut nix. Honn rausgeguggt und bin vaschrock. Alles volla Schnee ."

Winter. Schnee. Es ist tatsächlich so: Ruhe. Kein Laut, vorallem wenn es so viel schneit. Immerhin lagen 20 cm auf der Strasse und drumherum.

Winter. Schnee. Die Natur macht Pause. Die Menschen auch. Notgedrungen. Heute so wie früher. Na gut, heute nicht mehr so ganz. Trotzdem. Der Schnee dämpft den Lärm bis auf Null. Vieles kommt zum Stillstand. Trotz aller Technik. Die meisten Menschen ärgert das. Sie akzeptieren die Natur nicht mehr, sie ist lästig. Nur mühsam und mit sehr viel Aufwand läuft das monotone Räderwerk wieder an.

Winter. Schnee. Ein Fest des Friedens als Höhepunkt. Der Sinn so oft übersehen, vergessen. Ein Licht im Dunkel der langen und kalten Nächte. Ein Fest aus uralter Zeit als Dunkelheit noch was erschreckendes war, lange bevor es Christen gab. Von Sonnwendfeier auf Weihnachten umfunktioniert, doch mit gleichem Ziel: ein Versprechen auf den Frühling, auf ein friedlicheres Leben und eine bessere Zukunft über den Tod hinaus.

Diese Ruhe hab ich auch genossen am Fenster. Es war mir egal, dass es in die Wohnung geschneit hat, dass mein Arm auf der Fensterbank fast festgefroren ist. Schneeflocken im Gesicht, egal.

Diese Ruhe, diese Stille, dieser Frieden ..... alles steht still. Auch scheinbar die Zeit. Unberührter Schnee. Wir sollten solche Momente in uns aufsaugen. Hinschauen, hinhören und ...... hinfühlen.

Ein Zeichen? Ganz sicher! Alles hat seinen Sinn.


Alles Liebe

Helmut
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