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Alt 14.01.2011, 12:59
piranja piranja ist offline
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Registriert seit: 13.01.2011
Beiträge: 2
Standard AW: Wahrheit oder Lüge

Liebe Charlott!

Erst einmal wünsche ich Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit!

Bei meinem Vater wurd 2002 ein Astrozytom Grad II festgestellt - nicht weiter schlimm und nach Operation, Chemo und Bestrahlung ging es ihm dann auch einigermaßen gut. Vor 2 Jahren war es dann auf einmal Grad III und nach einer erneuten Operation begannen Chemo und Bestrahlung erneut.

Im Oktober wurde er ins Spital gebracht, da er Schmerzen im rechten Bein hatte. Es wurden Metastasen im Rückenmark festgestellt - ws. aber ausgelöst durch ein aufgetretenes Melanom. Die Ärzte im Krankenhaus, die meinen Vater jetzt schon fast ein Jahrzehnt begleitet hatten waren selbst vor den Kopf gestoßen. Laut Aussagen hatten sie so einen Fall noch nie behandlet. Das während der chemo ein neuer Tumor auftritt und Metastasen etc...Der behandelte Arzt setzte meine Mutter über alles in Kenntnis, meinen Vater allerdings vorerst nicht. Mittlerweile weiß ich, dass ein Arzt ihm alles während seines Aufenthaltes im Krankenhaus dargelegt hat, mein Vater stand aber unter sehr starken Medikamenten, vergaß sehr viel und verdrängte es auch. Die Ärzte schickten ihn nach 2 Wochen nach Haus mit der Diagnos "austherapiert", was soviel heißt wie: wir können leider nichts mehr für sie tun. Ein paar Tage später trat dann eine Lähmung auf und seither sitzt mein Vater im Rollstuhl.

Er hat die Diagnose wochenlang verdrängt - sogar einen Bandscheibenvorfall wollte er sich einreden. Meine Mutter hat ihm auch nicht mit Zwang die schlechte Nachricht aufgedrückt, da sie nicht wollte, dass er auch noch in Depression verfällt. Was ich dazu sagen kann ist, dass mein Vater es gewusst hat, aber komplett verdrängt hat! Er hat sogar den Befund gelesen in dem von Metastasen die Rede ist und diesen Teil einfach ignoriert. Meine Meinung: Wenn Dein Mann ebenso reagiert hat, dann lass ihn. Er will es nicht wissen und wird es auch nicht aufnehmen, wenn du es ihm direkt ins Gesicht sagst. So schlimm das klingen mag. Aber es ist einfach ein Selbstschutz. Und mittlerweile, nach 3 Monaten kann man mit meinem Vater auch ganz normal über die Diagnose sprechen. Er weiß, was los ist, konnte aber bis jetzt nicht darüber reden.

Der Zeitpunkt kommt von selber, wenn er darüber zu sprechen anfängt und dann ist er auch dazu bereit.

Ich wünsche Dir und vor allem auch deinem Mann alles Gute!

Liebe Grüße,
Anja
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