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#1
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Hey...
ich bin heute Abend per Zufall auf diese Seite gestoßen... Ich hoffe, dass hier vielleicht einige Menschen Ratschläge für mich haben, denn so langsam weiß ich einfach nicht mehr weiter... ![]() Letztes Jahr im September wurde überraschenderweise Brustkrebs bei meiner Mama festgestellt... dazu Metastasen in Lunge und Leber... Noch dazu ist es ein sehr aggressiver Krebs, so dass die Ärzte schon von Anfang an sagten, dass eine komplette Heilung ausgeschlossen werden kann... Ende September hatte sie ihre erste Chemo-Sitzung... Gott sei dank verkraftete ihr Körper dies ganz gut.... Die Ärzte waren überwältigt von dem positiven Krankheitsverlauf... Nach den geplanten 4 Chemo-Sitzungen wurden nochmal 2 drangehängt, um die Stelle in der Brust so klein wie möglich zu bekommen, da anschließend eine Operation geplant war... Wir sind hier jetzt ca. im Februar diesen Jahres, meine Mama hatte sich wieder einigermaßen gefangen und neuen Lebensmut geschöpft... es lief ja auch alles so gut.... Bis zu dem Zeitpunkt, als sie dann ins Krankenhaus zur besagten OP musste... einen Tag vorher wurde ihr mitgeteilt, dass sich der Krebs trotz Chemo auch noch auf die andere Brust ausgebreitet hätte und die starke Chemo zum Schluss nichts mehr gebracht hätte... außerdem konnten sie nicht operieren, da die Brust so sehr angeschwollen und von Hautmetastasen übersät war, dass es einfach nicht möglich war... Meine Mama - und auch unsere Famile - wieder am Boden... Bis jetzt hat meine Mama ihren Lebensmut noch nicht wiedergefunden... sie hält alles für ziemlich hoffnungslos und hat die Lust auf alles verloren... Ich würde ihr so gerne helfen, nur weiß ich nicht, wie... Ich bin 20 Jahre alt, arbeite den ganzen Tag... habe einen Bruder, 23, der auch erst abends wieder da ist und bei meinem Vater genau das gleiche... Die Hausarbeit bleibt an mir hängen, und ich bin wirklich langsam mit den Kräften am Ende... Ich möchte mich nicht beschweren, nur ich weiß, dass ich das alles alleine einfach nicht schaffe... aber hier bei uns sind einfach alle der Meinung, dass die Hausarbeit "Frauensache" sei... und dann kommt es noch dazu, dass meine Mutter und ich uns oft streiten, meist nur wegen Kleinigkeiten... Ich lege es wirklich nicht darauf an, sie zu provozieren oder so... es scheint mir so, alswäre es egal, was ich mache, es ist eh irgendwie falsch oder nicht gut genug.... Dabei will ich doch einfach nur helfen... ![]() Seit gestern ist bei mir alles vorbei... da hat meine Mama mir und meinem Bruder eröffnet, dass sie, wenn sie Glück hat, noch ein Jahr zu leben hätte... ich will das einfach nicht wahrhaben - vor allem sagte sie uns das zwischen Tür und Angel.... haben die Ärzte das wirklich zu ihr gesagt, oder ist das "nur" ihre eigene Überzeugung? ![]() Ich weiß wirklich nicht mehr weiter... die Krankheit, das alles hier zuhause und dann auch noch meine Ausbildung... ich weiß wirklich nicht, wie ich das alles schaffen soll... Liebe Grüße, nika |
#2
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Hallo Nika,
ich kann deine Situation sehr gut nachvollziehen. Vor jetzt fast 5 Jahren war ich in genau derselben Situation. Ich war damals 17. Meine Mutter bekam die Diagnose Brustkrebs, Verzweiflung pur auf allen Seiten, Prognose der Ärzte sehr schlecht, Vater war den ganzen Tag arbeiten und hat Abends seinen Kummer im Alkohol ertränkt und mein Bruder hat total zu gemacht. Mama verlor ihren Lebensmut, ihr Lachen, ihre Pläne. Und ich? Plötzlich stand ich da, völlig verzweifelt und musste doch funktionieren. Das habe ich auch! Schule beendet, Ausbildung gemacht, all das was Menschen in meinem Alter tun und zu Hause meine Mama gepflegt und den Haushalt gemacht. Oh was war ich oft wütend auf diesen scheiss Krebs. Hat mir alles genommen. Und das fühlte ich, dass schlimmste war zu wissen wie schlimm sich meine Mama als Betroffene gefühlt haben muss. Man kann so wenig tun, nur da sein. Ich habe mich so oft mit meiner Mutter gestritten - das war das schlimmste ich wollte ihr helfen und durch meine Angst und ihre Angst unsere Verzweiflung und Hilflosigkeit sind wir ständig aneinander geraten. Ich kann dir gar keinen Ratschlag geben wie es besser wird, es wird einfach irgendwann besser...ganz ganz wichtig, nie die Hoffnung aufgeben. Und NICHTS auf Prognosen geben. Siehe meine Mam. Ihr geht es heute gut, sie ist Tumorfrei!! Und versuche nicht es alleine zu schaffen. Die Last ist zu schwer. Ich habe professionelle Hilfe in Anspruch genommen und es hat mir gut getan. Und dieses Forum hat mir sehr geholfen. Ich war nicht mehr alleine mit meinen Ängsten, mit meinem Schmerz! Endlich hat mir jermand zugehört. Schreibe Dir alles von der Seele. Ich kann Dir zwar nur anbieten zuzuhören aber vielleicht ist das schon ein kleines bisschen was.. Lass Dich mal drücken, Ylva |
#3
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Hallo Nika
Erst mal herzlich willkommen hier, auch wenn es kein schöner Anlass ist! Auch ich kann dich gut verstehen, weil meine Mama im letzten Dezember ebenfalls an Krebs erkrankt ist! Als wir die Diagnose bekamen ist für mich eine Welt zusammen gebrochen, zumal ich ein sehr enges Verhältnis zu meiner Mama habe! Es tut mir sehr leid für Dich, vor allem da du noch so jung bist und schon so eine Last tragen musst! Aber gib die Hoffnung nicht auf! Vor allem kannst Du nicht die ganze Last nur auf deinen Schultern tragen....versuche mit deinem Vater und Bruder zu reden, denn Du kannst nicht alles allein bewältigen (Mama, deine Ausbildung und Haushalt)....jetzt muß alles Hand in Hand gehen und alle müssen gemeinsam kämpfen! Ich bin auch im Dezember durch Zufall auf diese Seite gestossen, und hätte nie gedacht das ich hier mal meinen eigenen Thread eröffne, aber mittlerweile bin ich wirklich sehr dankbar das ich hier meinen Gedanken freien Lauf lassen kann....vor allem gibt es hier Menschen die unser Schicksal teilen und unseren Schmerz nachvollziehen können ![]() Ich drück dich mal ein bisschen.... ![]() Liebe Grüße Anja |
#4
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![]() Hallo Nika, ich bin zwar nicht mehr so jung wie du, dennoch trifft mich die Krankheit meiner Mutter genauso hart. Und es ist mir sehr schwer gefallen, es so zu akzeptieren, wie es ist. Das Leben ist nicht gerecht. Ich habe es am Donnerstag nach Karneval erfahren - und die Prognose war: mit Glück noch einige Monate. Sie hat immer gesagt, sie will kämpfen. Aber ich kenne sie zu gut, um nicht herauszuhören, dass sie nur noch einmal alle sehen wollte - ihre Geschwister und uns alle. Dieser Wunsch ist ihr erfüllt worden - zumal das Familientreffen ja lange geplant war. Inzwischen liegt sie im KKH, und es geht ihr sehr schlecht, aber sie war nochmal richtig glücklich. Ich weiss, man soll die Hoffnung niemals aufgeben - aber der Betroffene spürt selber sehr genau, was mit ihm los ist. Vielleicht ist es das, was deine Mama gereizt reagieren lässt. Ich bin sicher, dass sie dich sehr liebt und sich Gedanken macht, was werden soll, und einfach nur versucht, für euch stark zu sein. Denk mal drüber nach, ob es nicht besser ist, wenn sie weiss, dass du ihr nicht böse bist, wenn sie geht, wenn es soweit ist. Schließlich wird es ihr dann "dort" besser gehen. Und irgendwann findet ihr euch dann dort wieder. Ganz bestimmt. Und vielleicht kann sie dann deine Hilfe leichter annehmen. Auch ich bin der Meinung, dass du unbedingt etwas dagegen tun musst, dass alles an dir hängen bleibt. Frag mal deine beiden Männer, ob ihnen geholfen ist, wenn du in ein paar Wochen zusammenbrichst, weil sie dir nicht helfen. Letztlich läuft es genau darauf hinaus. Niemand hat unendlich viel Kraft und es ist leichter, wenn alle zusammen halten und sich gegenseitig unterstützen. Ich wünsche dir viel Kraft, das durchzustehen, und die Hilfe und das Verständnis deiner Familie. Nutzt die Zeit, die euch bleibt. LG Sterni3 Geändert von Sterni3 (29.04.2009 um 01:13 Uhr) |
#5
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Es ist ja schon eine Weile her, dass ich hier geschrieben habe...
meiner Mutter geht es mittlerweile gar nicht gut... Vor 3 Tagen war sie wegen der starken Schmerzen beim Arzt, wo sie auch prompt untersucht wurde... Diagnose: wieder Metastasen in der Leber und Wasser in der Lunge... ![]() Ich versuche hier zu Haus alles, was ich tun kann, um ihr das Gefühl zu geben, dass alles "okay" ist, versuche, stark zu sein... Aber wenn ich dann hier oben in meinem Zimmer sitze und daran denke, wie sehr sie leidet und doch auch kämpft, da bricht bei mir alles zusammen... Vor allem, weil ich auch nicht weiß, wie es weitergehen soll... Die Chemo wurde nun schon 6 mal umgestellt, aber wie man sieht, keine Erfolge... Die Ärzte tappen im Dunkeln und versuchen jetzt alle paar Wochen eine neue Chemo aus... Aber wenn nun schon Wasser in der Lunge ist und sich das noch weiter ausgebreitet hat, wie stehen dann die Chancen? ![]() Hier zu Hause bekommen wir bald übrigens eine Arbeitshilfe, damit wir alle entlastet werden, da wir (mein Vater, Bruder und ich) im Moment immer sehr lange arbeiten müssen... Manchmal kann ich früher gehen, damit meine Mama nicht so lange allein ist und ich die Hausarbeit noch machen kann... Aber das ist eben nur manchmal und es muss eine Lösung auf Dauer gefunden werden. Ich bin aber auch schon soweit, dass ich ein schlechtes Gewissen habe, wenn ich den ganzen Tag nicht da bin. Ich würde so gerne zu Hause sein, weil ich immer Angst habe, dass irgendwas sein könnte wobei meine Mama Hilfe braucht. Und natürlich auch, damit sie nicht den ganzen Tag alleine ist.... Ich danke euch auch noch für eure netten Worte.... Liebe Grüße, Annika |
#6
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Liebe Annika, besteht die Möglichkeit dass Du Deine Ausbildung für eine gewisse Zeit unterbrichst und Deine Mutti pflegst? Bekommt Ihr die Arbeitshilfe von der Krankenkasse bezahlt?
Das Pflegezeitgesetz ermöglicht seit 1.Juli 2008 Angehörigen für die Betreuung von pflegebedürftigen Familienmitgliedern eine unbezahlte Freistellung von der Arbeit bis zu 6 Monaten. Die Sozialabgaben werden dabei von der Pflegekasse übernommen. Die Arbeitslosenversicherung kann man selbst weiterbezahlen. Hat Deine Mutti eine Pflegestufe? Elisabethh. |
#7
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liebe annika,
es ist traurig zu lesen, das du so unter der situation leidest. da sich die erkrankung auch noch lange hinziehen kann, würde ich die ausbildung auf keinen fall unterbrechen (sorry, elisabethh, aber ich sehe das halt anders). du als jüngste und als junge frau solltest nicht die fast alleinige pflege deiner mutter auf dich nehmen müssen, das würde nicht gut gehen. zumal es ja jetzt schon schwierig zu sein scheint, es allen recht zu machen. es sei denn, man erwartet dies auch von den männern (ehemann, sohn), die ebenfalls ihre arbeit unterbrechen könnten oder auf teilzeit gehen könnten und ihre frau/mutter pflegen könnten. man kann sich ggbf. auch beurlauben lassen usw. am besten wäre es wohl, ihr drei teilt euch eure kräfte auf alle schultern verteilt ein und zieht an einem strang. hausarbeit ist sehr wohl den männern zuzumuten. ![]() hab kein schlechtes gewissen, die krankheit verändert u. u. auch die menschen und sie erscheinen dann manchmal ungerecht oder "launisch". folge deiner intuition, das es dir auch gut geht damit, wie du dir kraft und zeit einteilst. man kann nicht immer stark sein, sondern muss auch weinen (dürfen)!! gefühle sind da, um sie auch zu zeigen und drüber zu sprechen. und man muss die "akkus" auch wieder aufladen können! hole dir alle unterstützung die es gibt, sie kommt dann auch deiner mutter wieder zugute. viel kraft dir, vintage!
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lieben gruß, vintage Mein geliebter Mann wurde nur 49 Jahre alt und starb knapp fünf Monate nach der Diagnose. * Juli 1965 - + Mai 2015 ED Weihnachten 2014 Darmkrebs mit zu vielen Lebermetastasen, dann auch Lungenmetastasen... ![]() Geändert von vintage (13.08.2009 um 12:45 Uhr) Grund: ein "h" beim namen vergessen |
#8
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Hallöchen Nika,
es tut mir wirklich leid wie es bei dir ausschaut. Ich kenne es auch nur meine Mum hat den Kampf gegen den Krebs verloren. Wir habe sie auch zuhause gepflegt waren arbeiten und haben alle Kinder. Wir haben nie gedacht das wir das schaffen aber in der Zeit haben wir alle eine Kraft aufgebaut das war nicht mehr normal. Aber ich kann dich verstehen denn es ist wirklich heftig alles unter einen Hut zu bekommen. Ich wünsche dir von ganzem Herzen das ihr das hin bekommt. Lg Steffi |
#9
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Danke für eure lieben Worte...
Ich habe auch schon einmal darüber nachgedacht, meine Ausbildung zu unterbrechen, aber ich denke nicht, dass das der richtige Weg wäre... Es ist zwar hart, aber irgendwie müssen wir das hier zu Hause jetzt gemeinsam schaffen.... Leider geht es meiner Mama immernoch nicht besser, im Gegenteil, die Medikamente haben sie stark verändert, sie redet anders als sonst, vergisst so gut wie alles (kann sich auch an Gespräche vom Vortag z.B. nicht mehr erinnern) und steht inzwischen tagsüber gar nicht mehr auf... Es ist hart, zu sehen, wie sehr sich ihr Zustand weiterhin verschlechtert... Und es verlangt uns allen viel Kraft ab, auch ruhig zu bleiben und ihre Launen zu ertragen, da wir inzwischen wirklich mit den Nerven am Ende sind und doch eigentlich nur das beste wollen... Ich versuche, die Hoffnung beizubehalten, dass bald Besserung eintritt... aber irgendwie wird diese Hoffnung Tag für Tag weiter zunichte gemacht, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und sehe, dass es im Grunde nur noch schlimmer ist als am Vortag ![]() |
#10
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Hallo Annika,
ich lese und fühle mit Dir - kann das nur allzu gut verstehen. Hoffnung, das Wort fällt immer wieder bei uns. Es fällt einem manchmal schwer , die Hoffnung beizubehalten. Das mit den "Launen ertragen" kann ich auch gut verstehen. Ich mußte auch oft tief durchatmen, weil meine Ma manchmal sehr gereizt auf bestimmtes Nachfragen reagiert. Und dabei haben wir uns immer so super verstanden - eigentlich auch noch jetzt. Aber manchmal ist es eben so, dass sie vielleicht einfach nicht sprechen will, nicht gefragt werden will, was man tun kann/wie es ihr geht/ ob es besser ist. Vielleicht ist dann der Druck zu hoch , den sie sich ohnehin schon macht. Ich würd Dir gerne Ratschläge/Tipps geben, bin aber im Moment selbst grad auf der Suche nach nem Halt im Leben, nach Kraft Mut und Hoffnung eben. Nach jemandem der zuhört, und der die Hoffnung stärkt, die man eben braucht, solange es geht. Aber vielleicht finden wir ja hier ein wenig Hilfe und können uns stärken. Ich schicke Dir jetzt mal virtuell nen lieben Gruß und wünsche Dir, dass Du auch an Dich selbst und DEINE Kraft denkst, die Du auftanken mußt! Stefanie |
#11
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Guten Morgen an alle...
Endlich finde ich mal wieder die Zeit, den aktuellen Stand der Dinge mitzuteilen... Leider hat sich der Zustand meiner Mutter nicht gebessert.... Sie liegt nun nur noch im Bett, steht gar nicht mehr auf (bis vor einer Woche ist sie wenigstens abends um 18:00 Uhr nochmal aufgestanden)... Sie isst und trinkt so gut wie gar nichts mehr, nur wenn man sie oft genug daran erinnert... sie hat nämlich weder Hunger noch Durst... Dazu kommt, dass sie durch die Medikamente kaum noch ansprechbar ist, sie ist oft am fantasieren und kann selbst einfache Fragen kaum noch beantworten ![]() Ich bin diese Woche zu Hause, das heißt, ich kann immer dafür sorgen, dass sie wenigstens genug zu Trinken bekommt (zum Essen kann man sie leider kaum bewegen...).. aber ich denke schon wieder an die nächste Woche, wo mein Vater, Bruder und ich wieder alle arbeiten müssen, meine Mama den ganzen Tag alleine ist (mein Vater wäre mittags zwar zu Hause)... meiner Meinung nach kann das so nicht weitergehen... Ihr Körper braucht doch wieder Abwehrkräfte, außerdem leiden ihre Organe doch auch darunter, dass sie kaum trinkt/isst... Ich hab da schon mit meinem Vater drüber geredet... (es zumindest versucht)... erstmal hat er ziemlich sauer reagiert, als ich gesagt habe, wie ich die Sache sehe... er meint, wir schaffen das schon... Ich bin der Meinung, dass sie erstmal in ein Krankenhaus gehört (mein Bruder sieht dies genauso)... schon allein, wenn sie nächste Woche den ganzen Tag allein ist, da kann sonstwas passieren, wenn sie z.B. doch aufsteht und dann hinfällt oder so... Jedenfalls wollte mein Papa dann den Hausarzt (da ist sie jede Woche zur Blutkontrolle) gestern darauf ansprechen... Der Arzt meinte daraufhin, dass sie ja mitten in der Chemo sei und das normal ist... Dabei muss man allerdings beachten, dass sie nun 1 Jahr Chemo ohne Pause hinter sich hat, ihr Körper mehr als geschwächt ist, dazu noch Morphium und andere Medikamente... Und sie nichts isst und trinkt... Meiner Meinung nach sollte ein Arzt das doch erkennen, oder sehe ich das irgendwie falsch? Ich verstehe nicht, wie ihr Körper in so einem Zustand die nächste Chemo-Sitzung durchstehen soll...! ![]() Ich bin momentan wirklich nur ratlos... und habe Angst, dass hier irgendwas falsch läuft und meiner Mama nicht optimal geholfen wird... ![]() |
#12
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liebe annika,
ich bin in einer ähnlichen Situation wie du. Meine Mutter hat in den letzten Wochen sehr sehr stark abgenommen und ebenso keinen Hunger und kaum Durst. Seit dieser Woche versuchen wir es mit Fortimel Energy. Diese wurden ihr vom Onkologen verschrieben, allerdings erst, nachdem wir nachgefragt haben. Vielleicht wäre das etwas für deine Mum, das sind kleine Drinkfläschen mit allen Vitaminen und vielen Kalorien. Meine Mum hat schon 200g damit zugenommen, wobei das auch einfach eine normale Gewichtsschwankung sein kann. Sollte das aber auf längere Sicht nichts bringen wird sie eine Magensonde bekommen müssen. Meine Erfahrung ist, dass man im Prinzip alles bei den Ärzten erbetteln muss und sie selbst auf die Lösung führen muss, von alleine kommt keiner und gibt dir was. Das ist leider in unserem Gesundheitssystem so. Zur Zeit steht meine Mum noch aus dem Bett auf, legt sich dann aber ins Wohnzimmer aufs Sofa und bleibt dort den ganzen Tag. Nächste Woche bekommt sie ein Krankenbett mit Dekubitusmatratze, damit sie besser liegen kann. Habt ihr darüber schon einmal nachgedacht? Meine Mutter setzt viel Hoffnung in dieses Bett, auch dass Sie dann nachts besser schlafen kann. lg steffi
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--wer nicht träumt, kann diese welt nicht ertragen-- |
#13
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hallo ihr lieben,
auch ich befinde mich in einer ähnlichen situatíon wie ihr, nur ist bei mir mein papa betroffen (lk). bin grade über die appetitlosigkeit gestolpert. auch mein papa konnte nichts mehr essen und trinken, hatte schon fresubin. als auch das nicht mehr runterging und wir angst hatten, dass er uns verhungert (50 kg hatte er noch) wurde eine magen- und darmspiegelung gemacht bei der ein pilzbefall der speiseröhre festgestellt wurde. das soll wohl oft vorkommen. der pilz wurde mit antibiotika behandelt und seitdem isst und trinkt er wieder ganz normal, manchmal sogar 3 brötchen zum frühstück... ich wünsche euch ganz viel kraft und sende liebe grüße...nicole: ![]() |
#14
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Hallo ihr...
ich danke euch für eure Ratschläge... Wir haben alles versucht, um ihr hier zu Hause bestmöglich zu helfen... aber heute wollte sie nicht mal mehr ihre Schmerzmittel nehmen bzw. wir konnten sie nur schwer dazu bringen... Heute Abend kam dann der Einbruch - sie atmete auf einmal schwerer und hörte zwischendurch für ein paar Sekunden ganz auf zu atmen... Daraufhin hat mein Vater die 112 angerufen... Sie ist nun im Krankenhaus, mein Vater und ich waren bis gerade da.. Mit einer Ärztin konnten wir auch schon sprechen... Sie hat uns mitgeteilt, dass meine Mama den Kampf gegen den Krebs verloren hat und sozusagen das Ende erreicht hat... Uns wurde gesagt, dass sie in einer Stunde, aber auch erst am Ende der Woche einschlafen wird... Nach dieser schrecklichen Nachricht durften wir zu ihr aufs Zimmer. Die Schwester hat ihr noch einmal Morphium gespritzt, da sie starke Schmerzen hatte... Das hat auch geholfen. Sie bekommt nun zusätzlich Sauerstoff, da sie ja nicht richtig atmen kann, jedoch versuchte sie, den "Kopfhörer" immer abzumachen, weil er sie gestört hat... Und natürlich bekommt sie nun auch Flüssigkeit zugeführt... Ich glaube schon, dass sie noch gemerkt hat, dass wir da waren... als wir uns wieder auf den Weg gemacht haben und ich mich für heute verabschieden wollte, strich sie mir mit ihrer Hand durch's Gesicht.... Sie ist eine so tolle Frau, die sonst nie aufgegeben hat... Sie ist eine Kämpferin... Allerdings hat sie den wahren Ausmaß ihrer Krankheit - zumindest in letzter Zeit - vor uns verheimlicht, weil sie uns damit nicht belasten wollte... Ich rechne ihr das hoch an, dass sie uns schützen wollte... Allerdings bin ich traurig, dass ich ihr nicht bei ihren vollen Sorgen zur Seite stehen konnte... Sie hat den Kampf leider verloren und ist am Ende ihres Weges angekommen... viel zu früh... Ich wünsche mir, dass sie nicht mehr leiden muss, da sie viele Wochen und Monate voller Schmerzen hinter sich hat... Sie hat das nicht verdient... ![]() Eure Annika |
#15
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Hallo nochmal ihr lieben...
meine Mama hat den Kampf gegen den Krebs leider heute Abend verloren... Sie ist heute Mittag in ein Hospiz verlegt worden, wo sie ihre letzten Stunden verbracht hat... Ihr Zustand hatte sich weiter verschlechtert, sie konnte immer schwerer atmen, die Pausen wurden länger... Sie hatte aber ein schönes Zimmer dort, schöner als im Krankenhaus, weil es doch recht familiär eingerichtet war... Und ihre Mutter, ihr Bruder + Frau waren auch noch da, und ich glaube, dass sie das auch noch gemerkt hat und sie so ihren Frieden finden konnte... Die letzten Tage hat sie öfters "Mama" gerufen... Und ich glaube, es war gerade deswegen so wichtig für sie, dass meine Oma nochmal da war, da die letzte Begegnung der beiden nicht so optimal verlaufen ist... (Meine Mama wollte eigentlich niemanden hier sehen, außer uns. Aber meine Oma ist dann einfach mal sonntags vorbeigekommen, worüber meine Mama nicht sehr erfreut war... ).. Dieses Gefühl beruhigt mich noch einmal ungemein... Es mag zwar blöd klingen, aber ich weiß, dass es das beste für Mama war, dass sie nun doch ganz schnell eingeschlafen ist - dank der Schmerzmittel in aller Ruhe und mit einem friedlichen Gesichtsausdruck... Mein Bruder und ich waren bis heute Abend 18:00 Uhr bei ihr, sind dann nach Hause gefahren... um 19:57 Uhr hörte sie auf zu atmen. Mein Vater war bei ihr, sodass sie nicht alleine sein musste.. auch wenn sie den Weg letztendlich alleine antreten musste... Es wirkt für mich alles noch so unwirklich, ich kann es noch gar nicht richtig begreifen... Ich kann auch noch recht gefasst darüber reden, was mich eigentlich selber überrascht... Es dauert wohl noch etwas, bis ich das wirklich verstehe, dass sie nun von uns gegangen ist... Ich glaube aber, dass sie immer irgendwie bei uns sein wird und auf uns aufpasst... Sie ist leider viel zu früh gegangen, aber ich bewundere ihre Kraft, die sie aufgebracht hat, um zu kämpfen und uns noch zu schützen... Wir haben uns nicht immer gut verstanden, aber ich hätte mir keine bessere Mutter wünschen können als sie.. Ich bin froh, dass ich einen so tollen Menschen kennenlernen durfte und sie bei einem Teil ihres Lebens begleiten konnte, wenn nicht sogar ein Teil ihres Lebens sein durfte... |
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