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  #1  
Alt 24.01.2011, 21:26
Benutzerbild von mareike1981
mareike1981 mareike1981 ist offline
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Registriert seit: 24.01.2011
Ort: Wien
Beiträge: 7
Standard Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Hallo zusammen!

Wie mein "einfallsreicher" Nick erahnen lässt werde ich 30 Jahre alt und höre auf den Namen Mareike.
Gefunden habe ich dieses Forum beim durchforsten nach Erfahrungsberichten und habe mich dann auch gleich registriert.

Seit gestern wissen wir, daß meine Schwiegermama unheilbar an Krebs erkrankt ist.....der Arzt meinte gestern daß sie nur noch palliativ behandelt wird und wir nur noch über Monate sprechen.

Was mich nun die ganze Zeit beschäftigt ist die Frage wie ich/wir denn mit ihr umgehen sollen in gewissen Situationen.
Z.B. sagte sie gestern, daß sie sich die Bronchoskopie nicht ( mehr ) machen lässt da das eh keinen Sinn mehr hat.
Was sagt man in so einer Situation drauf?
Ich kann ja nicht einfach sagen :"Ja, hast recht würd ich auch nimma machen lassen."
Sag ich aber:" Na geh, sag sowas nicht. Man darf die Hoffnung nie aufgeben und blablabla." käme ich mir wie eine Lügnerin vor weil es eben keine Hoffnung mehr gibt.

Wie seid ihr damit umgegangen bzw. geht damit um?

Vielen lieben Dank schon mal für eure Antworten!
Mareike

PS: Meine Schwiegermutter weiß, daß sie den Krebs nicht überleben wird und nimmt es nüchtern und tapfer hin.
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  #2  
Alt 25.01.2011, 08:16
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 499
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Hallo Mareike,

erstmal willkommen hier... auch wenn man sich hier lieber nicht registriert hätte.

Wenn deine SM das wirklich so "gut" aufgefasst hat... Vielleicht steht sie auch noch unter Schock oder hat das ganze ncoh nicht realisiert.
Ja es ist schwer ihr da eine Antwort zu geben. Wenn sie sich sicher ist, das sie nichts mehr machen möchte, dann akzeptiert das. Auch wenn das schwer ist. Ihr könnt nochmal mit ihr reden, ob sie sich wirklich sicher ist gar nichts mehr machen zu lassen. ( Möchte sie denn auch keine Chemo machen? )
Was für einen Krebs hat sie?
Man kann in vielen Fällen die Lebensqualität verbessern, und ein wenig Zeit rausholen. Wennn die Therapie gut anschlägt kann man eine sehr schöne Zeit trotz Krebs haben. Aber im Vordergrund stehen die Wünsche der Erkrankten. Sie müssen schliesslich alles über sich ergehen lassen.
Seid einfach für sie da, und bietet eure Hilfe an. wenn sie nicht drüber reden will dann lasst es, wenn sie reden will dann geht drauf ein. Es kommt eine schwere Zeit auf euch alle zu.
Viel Kraft dafür
lg
ange
__________________
-Meine Schwiegermama + 4.10.2010
-Meine Patentante + 4.9.2011
-Meine Mama
*15.2.1944 - + 22.11.2014

-Ich selber Polycythaemia Vera
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  #3  
Alt 25.01.2011, 11:44
paula2007 paula2007 ist offline
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Registriert seit: 02.09.2009
Beiträge: 837
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

hallo mareike,

wie ange schon schreibt- seid einfach für sie da. zeigt ihr, dass sie nicht alleine ist- egal wie sie sich entscheidet. ob mit oder ohne untersuchungen und behandlungen. das muss jeder mensch für sich entscheiden. allerdings würde ich versuchen ihr zu verdeutlichen, dass sie mit behandlungen sicherlich eine bessere lebensqualität hat als ohne. und das ist schon eine menge wert.

ich wünsche euch für die kommende zeit ganz viel kraft!

lg, nicole
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  #4  
Alt 25.01.2011, 14:32
HeikeL HeikeL ist offline
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Registriert seit: 03.11.2007
Ort: Niedersachsen
Beiträge: 465
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Hallo Mareike !

Herzlich willkommen !
Schön, dass Du Dir Gedanken machst, wie Du mit Deiner Schwiegermutter umgehen sollst. Auch ich kann nur sagen, sei einfach da und versuche ihr nichts ein- oder auszureden, sondern akzeptiere ihre Entscheidungen. D.h. nicht, dass Du mit allem konform gehen musst und zu all3em "Ja und Amen " sagen mußt. Natürlich kannst Du Dinge hinterfragen. Das zeigt ja auch Dein Interesse.
Bei dem von Dir genannten Beispiel könntest Du z.B. fragen, warum sie die Bronchoskopie nicht machen lassen möchte, ob sie Angst davor hat, ob eine vorangegangene Bronchoskopie schmerzhaft war etc.
Du solltest die Bedürfnisse und Entscheidungen Deiner Schwiegermutter ernst nehmen. Das ist sehr wichtig. Natürlich darst Du ihr auch sagen, dass Du Angst um sie hast und sie nicht verlieren möchtest. Du mußt Deine Gefühle auch nicht verstecken.

Ich wünsche Dir und Deiner Schwiegermutter alles Liebe
Heike
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  #5  
Alt 25.01.2011, 21:33
Benutzerbild von mareike1981
mareike1981 mareike1981 ist offline
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Registriert seit: 24.01.2011
Ort: Wien
Beiträge: 7
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

Hallo zusammen!

Vielen, lieben Dank für eure Antworten!!
Ich denke wir müssen einfach noch lernen mit der Situation umzugehen.
Daß ich ihr irgend etwas ein - oder ausrede wäre mir nie in den Sinn gekommen und auch nicht ihren Sohn.
Sie muss selber wissen was sie für gut empfindet und was nicht......
Ich tu mir eben nur schwer wie ich in gewissen Situationen reagieren soll.
Z.B. wenn sie einen sagt daß sie eh nicht mehr aus dem Spital raus kommt.

Schwiemu hat ein Adenokarzinom dessen "Muttergeschwür" man immer noch nicht gefunden hat.
Die Metastasen sind bereits in der Lunge und im Darm.
Bei der Gastroskopie ist man beim Magen nicht mehr weiter gekommen weil ab dem Magenpförtner alles verkrebst ist....so ihre Aussage.

Was mich nun auch noch stutzig macht ist die Tatsache, daß die Ärzte immer noch den Haupttumor suchen.
Der Arzt hat selbst gesagt, daß es auch keine Hoffnung mehr gibt wenn er denn gefunden wird also warum suchen die dann noch?
Ich mag nicht, daß Schwiemu als Versuchskaninchen missbraucht wird und das mag sie sicher auch nicht.
Die erst verweigerte Bronchoskopie lässt sie sich nun doch machen weil ihr der Arzt "so gut zugeredet" hat.

Liebe Grüße,
Mareike
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  #6  
Alt 26.01.2011, 09:30
Benutzerbild von ange
ange ange ist offline
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Registriert seit: 23.12.2009
Beiträge: 499
Standard AW: Wie geht man am besten mit dem Patienten um?

guten morgen,

sag ihr doch einfach, wenn sie sagt, sie kommt eh nicht mehr hier raus, ... Klar kommst du hier nochmal raus... und fertig.
trau dich auch ihr deine gefühle zu sagen.
in ganz seltenen Fällen finden die Ärzte nie das Hauptgeschwür, das gibt es mal. Aber das Hauptgeschwür kann auch so klein oder versteckt sein, das sie es sehr spät finden. Die Ärzte wollen das Hauptgeschwür finden, damit sie es behandeln können. Man kann ihr ja schliesslich noch helfen, die lebensqualität zu verbessern, Zeit zu schinden. Das sie ihre Zeit, die sie noch hat geniessen kann.
Auch ihr werdet noch in diese schreckliche Situation hereinwachsen... Aber am Anfang ist es schwer. Ich habe mich ähnlich gefühlt, ich war auch so sauer auf die Ärzte. Anfang Dezember 09 haben sie es bei meiner SM festgestelllt und die Bestrahlung und Behandlungen fingen erst im Januar 10 an.... ich fand das ging alles zu langsam. Ja... auch wir waren mit allem überfordert sind dann aber auch mit der Situation stärker geworden.
Viel kraft weiterhin
ange
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-Meine Patentante + 4.9.2011
-Meine Mama
*15.2.1944 - + 22.11.2014

-Ich selber Polycythaemia Vera
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