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#1
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Hallo, leider ist nun auch meine Mutter an BK erkrankt. Da ich in München arbeite und sie in Frankfurt kann ich leider nicht immer bei ihr sein.
Nun steht nächste Woche der OP Termin an, und da sie sonst niemanden hat, der sie begleiten kann (fängt schon bei der Fahrt in die Klinik) an, überlege ich mir Urlaub zu nehmen, bzw. eine Art Pflegefreistellung zu beantragen. Auf Grund der Entfernung ist es wirklich sehr schwierig, ich weiß nicht ob sie mich überhaupt braucht/sehen möchte in den ersten ein-zwei Tagen. Ich fühle mich seit der Diagnose auch nicht im Stande zu arbeiten. Habt ihr euch vielleicht selbst deshalb krankschreiben lassen? Meine Mutter sagt, sie schafft das alles alleine, andrerseits bin ich mir nicht sicher, ob sie nicht gerne meinen Beistand möchte/bräuchte. Bitte sagt mir, wie Ihr euch in der Situation OP/Krankenhausaufenthalt verhalten habt, Urlaub genommen etc.? Wie ging es euch in eurer Arbeit? Danke für Eure Hilfe. Tinka, derzeit noch völlig überfordert und planlos ![]() |
#2
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Liebe Tinka,
Es tut mir sehr leid für Euch, dass Deine Mutter an BK erkrankt ist. Meine – sicherlich sehr persönliche Erfahrung - mit meinem Arbeitgeber – ich habe die Erkrankung meiner Mami vollkommen offen gelegt, über großzügige Gleitzeitregelungen Arztterminen beigewohnt etc. – war, dass es sehr unkompliziert und entgegenkommend gelöst wurde. Wobei die Zeit der Krankheit war eher kurz ![]() Wie Dein AG dieses mit Dir handhaben könnte, kannst nur Du selbst einschätzen. Wenn Du aber einen GUTEN Hausarzt hast, der mit Dir redet, dann überlege Dir mit ihm, ob er Dich krank schreibt. Du bist in einer emotionalen Extremsituation. Mein Doc hättte mich krank geschrieben, so lange wie ich es gewollt hätte. Aber, mir hat die Arbeit, die ich gerne mache, sehr sehr geholfen, mit der Krankheit meiner Mami den Alltag im Blick zu behalten, die Arbeit war meine „Krücke“. In bestimmten Situationen hast Du auch Anspruch auf Pflegefreistellung, aber Details sind mir nicht bekannt. Alles Gute ulphin |
#3
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Hallo Tinka,
ich würde es auch so machen wie Ulphin sagt, je nach Arbeitgeber, entweder für einige Zeit die Arbeitszeit ändern (das hab ich gemacht, als meine Mutter Magenkrebs hatte, allerdings erst, als es ihr sehr schlecht ging), oder selbst krankschreiben lassen. 2001 und 2009 hatte ich selbst BK, mein Mann konnte sich nicht oft freinehmen und ich musste auch noch unsere kleine Tochter versorgen, aber es geht. Direkt nach der OP braucht man nicht unbedingt Hilfe, du solltest das deine Ma entscheiden lassen.Jeder Mensch ist da anders, ich war z.B. auch froh, wenn ich ein paar Stunden alleine war. Sollte sie aber hinterher Chemo bekommen, wird es vielleicht Tage geben, wo sie alleine nicht einkaufen und ähnliches machen kann, dann wär es sicher schön, wenn du bei ihr sein , oder ihr Hilfe von Verwandten, Freunden, Nachbarn organisieren könntest. Es kommt natürlich auch darauf an, was für einen BK sie hat und wie ihre psychische Verfassung sein wird, aber das stellt sich sicher alles erst nach der OP heraus.... Alles Gute für euch beide Petra |
#4
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Liebe Tinka,
Deine Sorgen kann ich gut verstehen. Ich bin selbst an BK erkrankt und kämpfe seit bald 4 Jahren mit auf und ab. Die OP ist eigentlich am besten zu überstehen. Wenn Deine Mutter gerne liest, versorge sie mit interessanter Lektüre oder mit Hörbüchern. Ich habe mich gefreut, wenn meine Freundinnen vorbei gekommen sind, wollte aber auch meine Ruhe haben. Schreib ihr doch jeden Tag eine schöne Karte in die Klinik, das freut sie sicher. Dich selbst braucht sie vermutlich danach, wenn sie zuhause ist und noch nicht so fit ist (das ist unterschiedlich). Vielleicht solltest Du für den Haushalt eine Hilfe organisieren, frag mal bei der Krankenkasse nach. Ich freue mich über Telefonate, die sollten sich aber nicht ausschließlich mit meiner Krankheit beschäftigen, über Post, über Pflegekosmetik, über Obst. Sorge gut für Dich selbst!! Erst dann kannst Du auch eine Hilfe für Deine Mutter sein. Dir alles Liebe und Gute und auch für Deine Mutter! Mara |
#5
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Hallo Tinka,
gut, dass du nachfragst, wie du deine Mutter unterstützen kannst. Ich bin selber Betroffene. Am besten fragst du deine Mutter, wie sie es sich wünscht. In der Regel ist frau bei einer BET so eine Woche in der Klinik. Ich war nach der OP relativ schnell wieder fit und konnte die Familie versorgen, das hängt sich aber auch vom Alter ab. Wie alt seid ihr? Mein älterer Sohn, wollte seine Pläne auswärts zu studieren aufgeben. Ich war nicht dafür, denn es ist wichtig, dass er sich sein Leben aufbaut. Ich war vor zwei Jahren mit allem fertig und heute geht es mir gut, ich gehe wieder arbeiten. Danach beginnt das Warten auf die Ergebnisse und die Besprechungen, was die Therapie anbelangt. Für mich war es wichtig, dass ich bei diesen Gesprächen begleitet wurde. Vielleicht kannst du deine Mutter dann begleiten, wenn sie es wünscht. Die Diagnose zieht einem den Boden unter den Füßen weg, glaube mir, ihr lernt damit um zugehen und damit klar zu kommen. Vielen Frauen geht es später wieder gut. Alles Gute für deine MA. Wo wird sie denn in FFM operiert? Liebe Grüße GlidingGeli
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Mögest du dir die Zeit nehmen, die stillen Wunder zu feiern, die in der lauten Welt keine Bewunderer haben. Irische Sprüche |
#6
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Vielen Dank für die schnellen Antworten. Es ist mir sehr hilfreich, von direkt Betroffenen zu lesen, denn nur ihr wisst, wie es ist und man sich dann fühlt. Auch denjenigen, die als Angehöriger sprechen, danke ich sehr für eure Einschätzungen.
Ich habe mir jetzt eine Woche regulär Urlaub genommen für den voraussichtlichen Entlassungstermin, ohne mit meinem Arbeitgeber darüber gesprochen zu haben. Ob er mich vorher gehen lässt (auf Überstundenabbau oder Pflegeurlaub) werde ich noch überlegen. Ich bin 30, Mama genau doppelt so "alt". Es stimmt, am Anfang war der Schock, hilfe OP, jetzt mache ich mir schon viel mehr Gedanken um die Zeit danach und die Therapie. Man wächst da richtig hinein. Erst war ich fassungslos, traurig, unfähig was zu tun. Aber auch wir Angehörige sollten unseren Erkrankten Mut zusprechen und nicht noch mehr weinen, als sie selbst. Es fällt mir trotzdem unheimlich schwer, sie ist immer noch meine Mama und ich das "Kind", und die Situation nun umgekehrt, da muss man wirklich reinwachsen. Ich wünsche Euch allen viel Kraft und freue mich für Euch, dass ihr es zumindest teilweise schon so toll gemeistert habt. Alles alles Liebe! |
#7
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Liebe Tinka,
ja, irgendwie ist das schon so, dass man als Angehöriger hineinwächst, manches Mal verselbständigen sich aber auch Dinge ![]() Ich glaube, besonders ist es, wenn die eigene Mutter schwer krank ist, alle (und auch sie selbst) wissen um die Schwere der Erkrankung und darum, dass die Reise ohne Wiederkehr bald bevorsteht... ![]() ![]() Alles Gute ulphin |
#8
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Nein, liebe Tinka,
ulphin ist sicher gerade etwas müde....... deiner Mutter steht ganz bestimmt keine Reise ohne Wiederkehr bevor. Kurzer, weil zähnezusammenbeissender Gruss Rosita |
#9
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Liebe Tinka!
Zitat:
Den Wortlaut des Gesetzes findest Du unter:http://www.gesetze-im-internet.de/pflegezg/index.html Sollte Deine Mutti nach der Operation bzw. während der Chemo oder Bestrahlung Unterstützung benötigen, dann besteht die Möglichkeit, dass der Hausarzt bzw. ein anderer behandelnder Arzt häusliche Krankenpflege verordnet und diese durch einen ambulanten Pflegedienst durchgeführt wird. Bedingung hierfür ist, dass im Haushalt Deiner Mutti niemand lebt, der sie nach einem Krankenhausaufenthalt oder während der Chemotherapien betreuen kann. Die Krankenkassen lassen dies vor Genehmigung des Antrags prüfen. Die Deutsche Krebshilfe hat im Rahmen der Ratgeberreihe "Blaue Ratgeber" umfangreiches und gutes Informationsmaterial herausgegeben, u.a. einen "Wegweiser zu Sozialleistungen", diesen findest Du unter:http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html Liebe Tinka, ich wünsche Deiner Mutti viel Kraft und alles Gute für die Behandlungen! Alles Gute für Dich und die Mutti! Elisabethh. |
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