Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Krebs und Studium
Kerstin22
22.01.2009, 19:56
@Merkur:
Haben wir es nicht gesagt? Manchmal ist es besser als man denkt.
Geil!!!!:prost::prost::prost:
Noch mal Glück gehabt! Puuh!
Ich bin gerade Fan von www.tauschticket.de geworden. Da kann man Bücher einstellen und mit anderen tauschen. So kann man oft für 0,85 € (Porto) das Buch eintauschen, was man will. Den Leseratten unter euch kann ich das nur empfehlen.
Ich tausche jetzt die Bücher meiner Mama, die bei ihr im Keller stapeln, gegen Bücher oder Filme für meinen Studien- und privaten Bedarf.
Das macht richtig Spass.
Ich war heute gant schön müde. Langsam erhöht sich der Stress vor der Matheklausur, die übernächste Woche ist.
Ich geh heute aber noch zum Sport!
Liebe Grüße und alles Gute!
Kerstin
Merkur: YEEEEEEEEEESSSSSSSSSSS! Genial!
Kerstin: Ich habe meine Bücher auch bei einer Tauschbörse eingestellt. Finde ich eine super Sache, besonders bei dem Verbrauch an Büchern den ich habe ;-)
Habe heute aber trotzdem noch 3 Bücher im English Bookshop gekauft. In dem Laden gebe ich immer zu viel Geld aus.
Morgen werde ich putzen, aufräumen, ins Fitness gehen, mit meinem Schatzi Nachtessen. Und packen... Fliege am Sonntag für 10 Tage nach Amerika.
Weiss nicht, wie oft ich dort ans Internet komme... Darum verabschiede ich mich jetzt mal für ein paar Tage
Grüsse
Flyyy
Kerstin22
25.01.2009, 12:46
Ich bin krank! Ich habe mir wohl einen Infekt eingefangen. Ich hatte meinen Mundschutzkonsum wegen der Grippewelle erhöht, was scheinbar aber nichts gebracht hat. Jetzt war ich seit der Transplantation nicht erkältet und jetzt erwischt es mich zwei Wochen vor meiner Matheklausur. :( Als wenn ich nicht ohne solche Erschwernisse leben könnte. Ich muss heute Mathe lernen. Ich hoffe ich schaffe es trotz Erkältung genügend zu lernen.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin
Hübsches Profilbild!
Und gute Besserung!
Gruäss aus Houston
Flyyy
Kerstin22
29.01.2009, 17:45
Hallo ihr Lieben!
Hallo an alle, die sich nach Amerika verdrückt haben! :grin:
Im Moment bin ich nicht so fähig Mathe zu lernen. Gestern war ich nach meiner Mathevorlesung im Krankenhaus, um mir Antikörper per Infusion geben zu lassen. Ich durfte dann nicht mehr Auto fahren, wo ich mir gerade gestern das Auto meiner Eltern geborgt hatte. Durch die Infusion bekam ich etwas Schüttelfrost und ich bin um 20 Uhr schlafen gegangen, was echt früh ist. Heute habe ich nur herumgehangen. Zusätzlich ist jetzt mein Opa noch im Krankenhaus, der jetzt wohl ein Pflegefall ist. Ich habe ihn am Dienstag besucht. Ich habe ihn gefüttert, was echt seltsam war. Geistig ist er zwischenzeitlich da und dann wieder weg. Meine Mama sucht jetzt vom schlechten Gewissen geplagt ein Pflegeheim für ihn.
Ich muss jetzt sehen, dass ich in den nächsten Tagen wieder fit werde, da meine Matheklausur nächsten Mittwoch ist.
Liebe Grüße
Kerstin
Hallo Kerstin
Geht es Dir wieder besser?
Ich bin immer noch im Obama-Land. Eigentlich ganz ok hier. Aber ich bin auch froh, dass ich nächsten Donnerstag wieder nach Hause fliege. Vermisse nämlich meinen Freund. Der Heimflug wird wieder eine halbe Weltreise. Ich glaube zuerst 3 Stunden fliegen, dann 3 Stunden in New York warten, dann nochmals 9 Stunden fliegen.
Im Moment sieht der Flug nicht so voll aus, vielleicht habe ich ja dann zwei Sitze für mich und kann etwas schlafen. Ansonsten komme ich warscheinlich wie ein Zombie nach Hause am Freitag morgen.
Liebe Grüsse
Flyyy
Kerstin22
01.02.2009, 11:38
Hallo!
Ja, es geht mir wieder etwas besser. Ich bin noch etwas krank, fühle mich aber besser. Ich bin wieder lernfähig. Ich bin zuversichtlich, dass ich meine Matheklausur am Mittwoch gut bestehe. Das Lernen ist jetzt wieder möglich.
Guten Flug! (Nicht, dass wir bald Zombies unter uns haben)
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
03.02.2009, 20:40
Hallo ihr Lieben!
Vielleicht kann der eine oder andere morgen zwischen 12 und 14 Uhr mir die Daumen drücken? Ich schreib da meine Matheklausur (genauer: Algebra und Zahlentheorie) und werd denen mal zeigen, dass auch ein allogen Transplantierter was kann. Heute hab ich nicht mehr so viel gelernt, aber ich glaub, dass das auch nicht mehr nötig war. Sehen wir morgen.
Liebe Grüße
Kerstin
moneypenny
03.02.2009, 21:50
Hi Kerstin,
zu der Zeit sitze ich im Krankenhaus zur Nachkontrolle. Hab also viel Zeit zum Drücken. :raucht:
Ich hab mich lange nicht gemeldet weil es bei mir sehr drunter und drüber geht. Muss evtl. zeitlich begrenzte Rente beantragen :eek: Aber wenn ich mehr weiss schreib ich mal ausführlicher. Ansonsten verfolge ich so was Ihr macht und wünsche Euch das Beste.
Gruß
Marianne
Espérance
04.02.2009, 11:24
Hallo ihr,
ich hoffe es ist okay, wenn ich mich hier mit reinmische. Lese seit ein paar Tagen hier herum und bin eigentlich nicht wegen mir hier, sondern wegen meiner Freundin. Wir haben uns vor zwei Jahren auf einer Krebsstation kennen gelernt - bin derzeit tumor- und metastasenfrei :) - und studieren an derselben Uni. Sie hat jetzt schon wieder ein Rezidiv, OP, jetzt folgt Radiochemo ab Montag. Durch die OP hat sie zwei Scheine nicht gemacht, gibt ja auch jetzt wichtigeres. Aber die anderen beiden Scheine will sie trotz der Therapie durchziehen (Essays) - und das obwohl ihr Dozent von OP und Diagnose weiß, aber sie möchte keine Extrawurst mehr :confused: Und sie verbraucht Energie, die sie für die Chemo mehr als gut gebrauchen könnte!! mich macht das auch wütend, aber vor allem versteh ich nicht, wieso sie nicht zum Dozenten geht und ihn einfach um Verlängerung der Frist bittet (hab hier gelesen, dass ihr unterstützt werdet und der Dozent würde das sicher machen, am liebsten würd ich selbst zu ihm gehen, aber das kann ich ja nicht bringen, das geht nicht). Ich hab Angst um sie, es geht ihr mies, sie hat Schmerzen und ab montag die Radiochemo. Sie meint, sie wüsste ja gar nicht, was sie ihm sagen soll und möchte sich nicht mit "Krankheitsstories" aufdrängen. Echt ich kapier das nicht :huh:
Ich mein, ich mach mir Sorgen, aber das letzte, was sie brauchen kann, ist wen, den sie noch trösten muss oder so, das weiß ich von meiner Zeit. Aber ich kann doch nicht einfach so zugucken, wie sie sich selber fertig macht.
Ich weiß jetzt gar nicht, was ich hören/lesen will ... im Angehörigenforum werde ich mich auch umsehen, aber die Sache mit dem Studium - das sie auch nächstes Semester nicht unterbrechen, sondern nur etwas "runterschrauben" will (sieht sie eigentlich, wie krank sie ist?) - beschäftigt mich total und ich weiß nicht, was ich da noch machen soll, ob überhaupt usw.
Habt ihr einen Rat für mich? Sie kommt sogar am Donnerstag ins Seminar von besagtem Dozenten :mad: (Tut mir ja schon auch Leid, dass ich jetzt auch noch wütend bin, kann sie ja auch nicht gerade brauchen jetzt, ach mensch :confused: )
Sorry, dass es jetzt so viel geworden ist, würde mich aber über einen Rat freuen!
LG, Espérance
Hallo Kerstin,
ab 12 Uhr sind die Daumen gedrückt, dann mal viel Erfolg. ;)
Liebe Grüße
Merkur
Hallo Espérance,
Ich kann deine Freundin sehr gut verstehen, dass sie ihr Studium wie gewohnt weitermachen will. Manche Menschen sind einfach viel zu Stolz, um sich hinter, auch bei so einer ernsthaften Krankheit zu verstecken. Vor allem will man wenn man so eine Diagnose bekommt keine halben Sachen auf der Welt lassen, und für manche ist das der Studium.
So ist es auf jeden Fall bei mir, obwohl mein Arzt mir dringend ratet, konnte ich es meinen Dozenten bis jetzt nichts sagen.
Bin aber auch seit ca. einem halbem Jahr tumor- und metastasenfrei.
Deine Freundin wird sich das bestimmt nochmal überlegen, wenn am Montag ihre Behandlung anfängt, also sei nicht wütend auf sie.
Ich drücke ihr ganz fest die Daumen. Würde mich echt freuen, wenn du weiterhin von ihr hier berichten könntest.
Alles Gute.
Merkur
Espérance
04.02.2009, 12:02
Hallo Merkur!
Danke für die prompte Antwort! Ja, also richtig wütend bin ich auch nicht, vielleicht eher hilflos und ich versteh sie auch, dass sie das Studium weiterführen will. Das finde ich ja auch gut, denn es lenkt ab und man denkt nicht nur über die Krankheit nach und bewegt sich in so einen Kreislauf aus Angst. Ich hab damals mein Studium auch weitergemacht, nur eben abgespeckt auf Vorlesungen, wo dann keine Anwesenheitspflicht war und es hat mir gut getan, die Klausuren konnte ich dann sogar mitschreiben, aber ich glaube eben auch nur, weil ich mich vorher geschont und so gut es ging auf die Chemo/Bestrahlung konzentriert habe, viel geschlafen etc. Sie scheint sich jetzt trotz Müdigkeit immer durch den Stoff zu quälen - und die Behandlung hat ja noch nicht angefangen. Ich denke, man kann es sich etwas einfacher machen, wenn es möglich ist. Na ja, vielleicht sollte ich mir auch nicht ihren Kopf zerbrechen...ich weiß es nicht und vielleicht denkt sie nächste Woche auch anders. Finde ja auch nicht, dass man damit hausieren gehen und bei allen Dozenten anklopfen muss, damit könnte ich auch nicht umgehen, aber in diesem Fall könnte sie den Schein problemlos nicht in einer Woche abgeben, sondern vielleicht in zwei oder drei Wochen. Na ja, ich will sie ja auch nicht nerven damit, sehe ihr halt nur an, dass es ihr sche*ße geht. Vielleicht ists auch nur meine eigene Angst, letztlich muss sie selbst entscheiden, aber naja... :lipsrseal:
Danke fürs Daumendrücken!!
LG! Espérance
moneypenny
04.02.2009, 13:05
Hi Esperance,
du solltest Deiner Freundin genau das sagen was Du im ersten Posting geschreiben hast. Das Du einfach Sorge und Angst hast.
Aber es ist nun mal so dass Sie nicht DU ist. Mir ist es auch schwergefallen mein Studium zu reduzieren bzw. da ich noch Beruf und Kinder habe evtl. gar nicht endgültig durchzuziehen. Aber ich hab trotzdem wieder einen Kurs dieses Semester belegt.
Es ist ganz wichtig sich auch mit anderen Dingen zu beschäftigen als nur die Krankheit. Kerstin hat sich ja ganz in Mathe gestürzt - brrrr da schüttelt es mich :augen::augen:
Sprich mit Deiner Freundin über Deine Ängste und Sorgen und wenn Sie dann immer noch will muss sie wie ich es auf die harte Tour kennen lernen. Aber der Krebs hat Angst vor Starken Menschen ;)
Hast Du noch Zeit für Dein Leben?
Gruß
Mariane und ihre Monster
Kerstin22
05.02.2009, 00:26
Hi Esperance,
ich habe auch schon trotz Chemos noch Prüfungen gemacht. Inzwischen habe ich aber mein Pensum schon abgespeckt. Meine Psychologin meinte aber neulich zu mir, dass mein Studium für mich lebenserhaltend ist. Man hat ein Ziel für das man kämpfen will. Und man handelt in der optimistischen Hoffnung diese Krankheit zu überleben. Ich habe schön öfters mit Dozenten verhandelt, aber meistens die Prüfungen doch ohne Nachteilsausgleich abgelegt. Ich hatte nie Probleme damit meine Krankenstories von mir zu geben. Ich verstehe aber nicht warum du wütend bist. Ich habe schon mal während der Chemo (während der Infusion) Mathe gelernt und ich war hoch motiviert. Wenn ich meine Prüfung nicht gemacht hätte, hätte mich das psychisch belastet. Sei bitte nicht wütend auf deine Freundin. Wenn es aber wirklich über ihre Kräfte geht, würde ich ihr raten ihre Prüfungssituation anpassen zu lassen. Das bedeutet ja nicht, dass sie die Prüfung nicht macht.
Außerdem vermitteln die Prüfungen auch eine beruhigende Normalität.
Mathe war heute ganz okay, auch wenn ich mich über meine sicherlich wenigen Fehler ärger. Mein Ergebnis weiß ich wahrscheinlich übermorgen.
Liebe Grüße
Kerstin
Und vielen Dank fürs Daumen drücken!
Espérance
05.02.2009, 00:47
Hi ihr beiden!
Ja, es stimmt wohl, dass jeder selbst wissen muss, was er tut. Vorhin, die Wut, nein ich glaube sie war eigentlich nicht gegen meine Freundin gerichtet, vielleicht eher gegen die Krankheit und dass man so daneben steht, ich weiß es nicht. Es ist ja auch nicht so, dass ich irgendwie beurteilen will, was sie kann und was nicht oder dass ich meine, sie soll xyz tun. Es ist mehr so, dass ich sehe, dass es ihr körperlich mies geht und dann nur von diesem Essay redet. Na ja, aber vielleicht hilft das auch, also das Stück Normalität, das man sich noch irgendwie erhalten kann. Wühlt alles ein wenig in mir, vor allem, weil ich *eigentlich* - wenn ich mich so erinner - ganz genau weiß, DASS man sowas braucht, an dem man sich festhalten kann, für das man kämpft, das man auch irgendwie planen kann, über das man die Kontrolle hat, das einen interessiert und Spaß macht. Keine Ahnung, was das vorhin für ein Gefühlschaos war bei mir.
Ich habe mich auch gefragt, warum ich nicht einfach mit ihr spreche, also dass ich eben mir Sorgen mache, wenn ich das so sehe, sie liegt mir halt sehr am Herzen...und mein erster Gedanke war, dass ich sie nicht auch noch mit meinen Sorgen stressen will (kommt aber wohl daher, dass ich bei meiner Erkrankung alle um mich herum trösten "durfte". Das fand ich echt extrem anstrengend und nervig). Aber im Grunde wäre es auch komisch und traurig, wenn ich mir keine Sorgen um sie machen würde, oder?...Es arbeitet noch in mir ;) .
Mein eigenes Leben - JA, das habe ich, (m)ein Leben, mein Studium, mein Job, mein (teils unser) Freundeskreis, mein Schlagzeug ;), und das brauch ich auch. Ich meine, einerseits ist das ja toll und schön für uns beide, dass wir wissen wie das ist, dass wir uns verstehen und z.B. sie mich und ich sie auch mit Glatze kennen. Da gibts keine Scham oder Unsicherheit, mit was man wie zu nahe treten könnte etc. Andererseits muss ich auch aufpassen, weils bei mir doch einiges manchmal hoch holt, es darf mich nicht so sehr runterziehen und die Abgrenzung fällt mir manchmal schwer, weil auch ich ja Angst habe wieder zu erkranken, neu zu erkranken, was weiß ich, die Gedanken sind sowieso schon ständig da mal unabhängig von meiner Freundin. Wiederum andererseits ist es auch immer schön, wenn wir auf dem Campus sind und einfach auch mal wo ganz normal sein/leben können trotz Krankheit und allem, was damit zusammenhängt. (ich glaube alleine wäre es noch schwieriger gewesen, z.B. ohne Haare dort herumzulaufen, das war schon so ein Schlüsselerlebnis irgendwie. Gemeinsam gings und es hatte schon was Skurriles an sich).
Ja, hm, also es geistert mir einiges durch den Kopf, ein wenig konfus. Wie kann man jemandem die Angst nehmen im Einzelfall in Maßen offen damit umzugehen? Ich weiß, dass sie keine Sonderregeln bei Prüfungen möchte. Aber ich weiß auch, dass sie unheimliche Angst davor hat, überhaupt in Betracht zu ziehen einen Dozenten anzusprechen - im Falle des Falles.
Respekt an euch beide! "Der Krebs hat Angst vor starken Menschen" <-- genau :cool:
Liebe Grüße - und studimäßige Daumendrücker fürs Matheergebnis!
Espérance
Kerstin22
06.02.2009, 12:06
Ich hab in Mathe eine 2,0! Das kann sich doch sehen lassen. Viele Mathe-Studenten sind froh, wenn sie überhaupt bestanden haben. Jetzt muss ich noch für ein Seminar in Erziehungswissenschaften lernen. Das ist aber im Vergleich zu Mathe ein Klacks. Schreib ich am Montag. Mehr hatte ich gerade nicht belegt.
Liebe Grüße und bis bald
Kerstin
Hallo Kerstin!
Glückwunsch zu diesen Ergebnissen!
Wünsch dir trotz des Lernens ein entspannendes WE!
Liebe Grüße
Christin
Hallo zusammen
Bin wieder zu Hause, kämpfe noch ein bisschen mit Jetlag, aber da ich ja erst am Montag wieder fit fürs Büro sein muss, ist das nicht so schlimm.
Kerstin, gratuliere zur bestandenen Prüfung. Mathe mochte ich immer, habe sogar lange noch Mathe-Nachhilfe gegeben an jüngere Studenten.
Zum hier diskutierten Thema, Studium weitermachen trotz Krebs:
Ich habe trotz Krebs und Chemo mein Studium weitergemacht und versuchte wenn es ging, keine Erleichterungen zu bekommen wegen der Krankheit. Habe schlussendlich meine Diplomarbeit 2 Wochen später abgeben können, das war aber nicht wegen dem Krebs sondern weil ich einen Unfall hatte.
Der Professor bei dem ich die Diplomarbeit geschrieben hatte wusste nicht, dass ich Krebs hatte. Die Assistenten habe ich informiert, aber eigentlich nicht wegen der Diplomarbeit sondern weil ich nebenbei noch einen Job als Hilfsassistentin bei ihnen hatte und sie informieren wollte, dass ich evtl. nicht soviel wie geplant arbeiten könnte.
Im nachhinein muss ich sagen, dass ich mir schon zimlich Stress gemacht habe mit der Uni. Wäre auch lockerer gegangen, die meisten meiner Kollegen haben sowieso weniger Vorlesungen belegt als ich und darum ein Jahr später abgeschlossen. Es wäre also kein Problem gewesen, ein bisschen weniger zu machen an der Uni und ich glaube nicht, dass mich später jemand gefragt hätte, warum ich ein Jahr länger brauchte (eben weil die meisten sowieso nicht in der Minimalstudienzeit fertig werden).
Aber als ich krank war, war es mir wichtig, dass alles so normal wie möglich weiterging und die Uni gab mir die Gelegenheit, etwas anderes zu tun als nur an Krebs zu denken.
Anyway, soviel von mir
Wünsche ein schönes Wochenende
Flyyy
Hallo Kerstin,
gratuliere zu deinem Ergebnis, echt super, aber war ja auch nicht anders zu erwarten oder? Du warst ja bestens vorbereitet.;)
Hallo Flyyy,
willkommen Zuhause. :)
Also dann, bis bald.
Merkur
Kerstin22
10.02.2009, 07:08
Danke für die Glückwünsche!
Im Moment mach ich mir irgendwie voll Leistungsdruck. Zum einen fahr ich nächsten Dienstag endlich zur Reha und muss bis dahin noch richtig viel erledigen, so dass ich schlecht schlafe, weil ich Angst habe, dass ich nicht alles schaffe. Meine Matheklausur bewegt mich auch noch. Ich glaube mein Selbstwertgefühl hängt immer noch zu sehr an meiner Leistung statt mir selbst sicher zu sein. Ein Freund, der eine 1,0 in Mathe geschrieben hat, meinte, dass es doch krass ist, dass er eine bessere Note schreibt, obwohl er weniger gelernt hat als ich. So ein Kommentar kränkt mich total und trifft eine Wunde von mir. Ich bin in Mathe nur gut, weil ich hart arbeite. Es gibt aber einige Intelligente, die ein paar Tage vorher anfangen und einfach eine gute Note schreiben und dann die Lorbeeren einheimsen. Ich glaub, dass hat immer noch mit meiner ehemaligen Situation mit meinem Bruder zu tun, dass das für mich ein Problem ist. Er war als Kind in fast allem schlechter als ich und wurde immer gelobt, um das auszugleichn. Ich habe dafür hart gearbeitet ihn immer auszustechen, um auch gelobt zu werden. Schließlich fing ich an mir das Lob in der Schule zu holen, was natürlich anstrengender ist, weil man da nicht nur einen Bruder, sondern viele Schüler ausstechen muss. Ich habe gestern meine Fehler in der Matheklausur gesehen und ich habe echt doofe Fehler gemacht. Mir fehlt ein halber Punkt zur 1,7. Wenn ich nicht immer unter so hohem Leistungsdruck stehen würde, hätte ich vielleicht nicht so doofe Fehler gemacht, die sich echt vermeiden lassen hätten. Dinge, die ich eigentlich wusste, aber in der Klausur nicht gerafft habe. Das ist doch frustrierend. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass ich mich insgesamt oft mehr anstrengen muss als andere Menschen. Auch mit dem Essen. Ich koche immer zu Hause, um einer fettarmen, gesunden Ernährung gerecht zu werden und andere Menschen essen das fette Essen in der Mensa, haben es bequemer und sind vielleicht trotzdem schlank. Ich find das unfair. Ich muss irgendwie viel mehr Disziplin an den Tag legen. Und meine Mama lobt mich eigentlich nicht, weil es so selbstverständlich nicht, dass ich funktioniere und im höchsten Maß selbstdiszipliniert bin. Deswegen war meine Krankheit psychisch in mancher Hinsicht sogar entlastend. ich musste weniger leisten und wurde trotzdem bewundert. Wobei ich aber dachte, dass ich doch immer an meinen Grenzen gehandelt habe und nicht erst nach meiner Diagnose.
Gut, dass ich für heute noch einen Termin bei meiner Psychologin habe.
Liebe Grüße
Kerstin
Espérance
10.02.2009, 23:15
Hallo Kerstin!
Oh, ich verstehe dich so gut! Kampf um Aufmerksamkeit, Zuneigung, Resonanz, irgendein Signal, dass man seine Daseinsberechtigung nicht nur durch Leistung erhält. Das fehlt, also schließt daraus unser liebes Un(ter?)bewusstsein, dass man ohne super Leistung eben kaum was Wert ist. Mal unabhängig von der Krankheit (meine Therapeutin sagte mal, dass der Körper manchmal seltsame Wege geht, um einem zu zeigen, was wirklich wichtig ist - nicht dass das heißt, er "sucht" sich den krebs aus).
Ich war früher meistens Klassenbeste, Schülersprecherin und überhaupt. An der Uni war ich dann auf einmal unheimlich gekränkt, dass das nicht mehr so war - auch wenn ich mir das vor mir selbst nie eingestanden habe zu der Zeit. Und selbst wenn ich es war - es war egal, denn man ist ja nur eine (Matrikel-)Nummer, der Prof. kennt einen nicht einmal. Als ich krank wurde und plötzlich bei einer Prüfung fehlte ohne entschuldigt zu sein (hatte die Prüfung um 17 Uhr und bekam die Diagnose um 12 Uhr), bekam man das an der Uni wohl oder übel mit und in der Folge war ich doch wieder jemand, die kämpft und trotzdem Klausuren schreibt, wenn auch weniger und nur wie es eben ging. ich weiß nicht, ob man - wenn zuhause eben jene Anerkennung/Zuwendung immer gefehlt hat (man ist ja das ach so pflegeleichte, sorglose Kind, um das man sich deshalb ja nicht so kümmern brauch) - sich mit der Zeit nur über sowas definieren kann: Leistung. Meine Therapie dauert jetzt vier Jahre an (hatte sie schon bevor ich Krebs bekam angefangen und es ist auch keine Onkopsychologin) und erst jetzt merke ich so langsam, dass Leistung einem nie die Anerkennung verschafft, die man braucht. Ganz im Gegenteil, der Anspruch, den man an sich selbst stellt, zermürbt von innen und egal wie gut man ist, es ist nie gut genug, solange andere besser sind. Diese Vergleicherei macht einen wahnsinnig (weißt du sicher auch alles aus eigener Erfahrung und es ist nicht so leicht, das auch mit dem herz zu kapieren) und führt zu nichts. Leider gibt es keine Strategie dagegen, wollte dir nur schreiben, dass du damit nicht allein bist UND dass man es hinkriegen kann den Druck zu dezimieren. Ich weiß nicht wie, aber nach harter Arbeit an sich selbst, u.a. in der Therapie, viel Reflexion kam es von selbst (Was brauche ich *eigentlich* statt der Leistung/dem Konkurrenzdruck, dem Vergleich? tut manchmal auch ziemlich weh sich einzugestehen, was man damit erreichen will und dann einsehen zu müssen, dass man es nie erreichen wird - denn seine Eltern/Voraussetzungen, unter denen man aufgewachsen ist kann man nicht verändern).
Ähm, das Wort zum Mittwoch, vielleicht hab ich auch komplett am Thema vorbei geschrieben, ich hoffe nicht, jedenfalls glaube ich, dass du ganz schön gewalttätig mit dir bist (Selbstdisziplin ist ein zu "weiches" Wort, kenne das aus eigener Erfahrung, Freiheit/Leben ist etwas anderes. Und Disziplin geht auch eigentlich nur mit Ausgleich/Belohnung, was man sich selten zugesteht) und dass du das nicht verdient hast.
Ganz liebe Grüße!
C. alias Esperánce
Kerstin22
11.02.2009, 00:14
@Esperence: Du sprichst mir aus der Seele. Dieses Semester war ich eigentlich auch schon gelassener und habe mein Leben sehr genossen. Meine Psychologin meinte auch, dass ich mein Leistungsniveau etwas sinken lassen soll (muss ja trotzdem nicht Durchschnitt werden). Und das ich das vielleicht aus meiner Krankheit lernen soll. Und das ich doch mal anerkennen soll, dass ich trotz allogener Transplantation dennoch wieder studiere und eine 2,0 geschrieben habe, was viele in meiner Situation nicht schaffen würden.
@Tante Emma: Ich mache gerne Mathe. Und die Beziehung zu meinem Bruder (mein Zwilling) hatte wirklich was mit ausstechen zu tun, aber nichts mit Krieg. Ich empfinde mich hier zu negativ von dir interpretiert. Wer beneidet nicht mal Menschen, die es irgendwie besser haben? Heißt ja nicht, dass ich es denen nicht gönne. Als ich den Text heute morgen geschrieben habe, war ich auch gerade am Heulen. Da ist man vielleicht auch nicht so objektiv. Ich versteh Mathe schon, wenn ich mich ran setze. In der Schule habe ich auch noch alles kapiert. Wenn man gut sein will, muss man wohl in jedem Studiengang schuften. Nur weil Mathe besonders hart ist, gebe ich noch nicht auf. Das war jetzt wahrscheinlich nur meine Semesterendedepression und ich bin wieder in alte Muster verfallen. Ich bin eigentlich durch meine Krankheit auch schon viel selbstbewusster geworden. Ich glaube du hast da deine Mathe-Abneigung auf mich projeziert. Ich glaube übrigens, dass man Mathe lernen kann, wenn man genügend Zeit hat.
Liebe Grüße
Kerstin
Espérance
12.02.2009, 00:41
Hallo ihr beiden!
ich denke, es geht hier ja eigentlich nicht um Neid und Misgunst, denn man gönnt es den anderen ja (bei mir ist es so, kerstin hat es auch geschrieben). Und es ist nichts, das man sich aussucht und bei dem man sich sagen kann "Hey, ich bin auch ohne gute Noten wertvoll". Wenn das so einfach wäre, dann hätte man das Problem nicht.
Und in Mathe ist es doch so, dass 99 Prozent der Studenten wahnsinnig viel büffeln müssen. Wenn man aber gelernt hat, Aufmerksamkeit bzw. Anerkennung...whatever...nur mit BESTLeistungen zu bekommen, vergleicht man sich eben mit dem restlichen einen Prozent der Leute, die einfach geborene Mathegenies sind. Die mögen vielleicht sprachlich nicht so begabt sein, aber das ist in dem Moment egal, in dem es um Mathe geht. Zumindest ist es bei mir so - wobei es sich bei mir um Jura handelt (das Problem besteht da aber auch, die meisten reißen sich den Allerwertesten auf, wenige wissen intuitiv wie es geht). Das heißt ja nicht, dass es weniger Spaß macht, es ist eben "nur" mehr Arbeit und das frustriert eben manchmal - gerade wenn man sich eben selbst oft so unter Druck setzt.
Ich glaube, wichtig ist dabei erstmal, das zu erkennen. Dadurch ist man bereit was dran zu tun. Es gibt auch Leute, die einfach so tun als wären sie die Tollsten und gehen ihrer Umgebung damit mächtig auf die Nerven. Dabei wissen sie irgendwo in sich drin, dass sie es nicht sind, wollen aber nicht wissen, weshalb sie das nicht aushalten können. DAS wäre was, das man ändern kann oder das ich blöd finden würde. Aber nicht, wenn das eigene Herz so danach giert, mit Leistung eben etwas zu bekommen, woran es mangelt. Da kann man nichts für oder "mal schnell" was gegen tun - außer eben es sich bewusst machen und nachhaken, was dahinter steckt. Und das macht Kerstin ja (Ergreife jetzt hier nicht Partei, weil ich denke, du könntest dich nicht selbst verteidigen, aber ich glaube zu verstehen worum es geht und da sind Missverständnisse total heikel. Denn dann fühlt man sich nicht nur nichtsnutzig und dumm, sondern auch noch misgünstig und neidisch. Schreckliche Vorstellung, denn nichts davon trifft zu!)
Liebe Grüße und gute Nacht :engel:
Kerstin22
12.02.2009, 13:14
@ Esperence: Das hast du sehr schön geschrieben. Neid und Missgunst ist auch wirklich nicht mein Problem.
Man kann doch aber mal das Gefühl haben, dass es manche leichter haben. Die Sache mit meinem Leistungsanspruch hat sich - glaube ich - auch schon gebessert. Ich habe auch in meiner Jugend 8 Jahre oder so eine Psychoanalyse gemacht, weil ich Depressionen hatte. Ich war als Zwilling halt auch von Anfang an dem Vergleich und Leistungsdruck ausgesetzt. Ich habe eigentlich auch durch meine Krankheit gesehen, dass ich auch ohne Leistung sehr viel Zuwendung bekomme. Mich haben ganz viele Freunde im Krankenhaus besucht und was mit mir unternommen. Ganz ohne Leistung.
Man darf doch aber mal zum Semesterende eine kleine Krise haben, oder? Gestern habe ich schon wieder mit sehr viel Spaß einen Projektantrag für mein Stipendium geschrieben.
Außerdem war ich gestern noch im Krankenhaus, weil ich jetzt wohl eine GvHD der Haut habe. Ich habe so rote Flecken, die immer mehr werden.
Dienstag fahr ich übrigens zur wohlverdienten Reha.
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
14.02.2009, 10:42
@ Tante Emma: Das ist schön, dass du jetzt so glücklich bist. Jeder hat seinen eigenen Weg glücklich zu werden. Das ist toll, dass du das geschaft hast. Ich habe nach den Abitur auch erstmal eine Ausbildung gemacht, weil ich keinen Studienplatz hatte, und war sehr unglücklich. Lag vielleicht auch daran das es eine Ausbildung zur Steuerfachangestellten war. Andere Ausbildungsberufe hätten mir vielleicht mehr Spaß gemacht. ich war mir aber sicher, dass ich studieren will und gerne viel Arbeit dafür in Kauf nehmen will, wenn ich dafür einen Beruf ergreifen kann mit dem ich mich identifizieren kann.
Ich bin gerade verwirrt. Mein Zwillingsbruder hat heute beim Frühstück seinen geschwollen Lymphknoten offenbart. Er ist am Hals und gut sichtbar. Aber es sei kein Morbus Hodgkin, meint er. Frage ich mich nur, woher er das wissen will. In der Hinsicht habe ich leider meinen guten Glauben verloren und werde ich wahrscheinlich am Montag mal mit zu meinem Oberarzt nehmen statt ihn erst Umwege über unwissende Hausärzte machen zu lassen. Die Krankenschwester bei der Anmeldung war diese Woche schon nicht erfreut über meinen unangekündigten Besuch wegen meiner Haut, aber ich kann doch meinen Bruder nicht mit dem Knoten rumrennen lassen. Kann sein, dass es etwas problematisch ist, weil meine Hämatologische Ambulanz jetzt wohl nur noch für Transplantierte zuständig ist, aber ansonsten können sie ihn ja zur richtigen Stelle schicken. Meine Mama meint, sie kriegt eine Krise, aber ich glaube, sie verdrängt die Gefahr wie sie auch bei mir am Anfang immer noch an einen Infekt glauben wollte als ich schon auf der hämatologischen Ambulanz lag.
Meine Haut wird gerade immer schlimmer. Meine GvHD der Haut wird immer schlimmer und dann habe ich wohl noch einen Pilz im Schritt und besonders schlimm an den Oberschenkel Innenseiten. Mein Gepäck für meine Reha wird gleich abgeholt.
Und ich bin hundemüde, weil ich schlecht geschlafen habe. Weil ich heute morgen um 6 nicht schlafen konnte, habe ich schon an einem Bericht für mein Stipendium geschrieben.
bis bald
Kerstin
Hey Kerstin
Wünsche Dir eine gute Zeit in der Reha. Wie lange bist dauert diese?
Liebe Grüsse
Flyyy
Kerstin22
21.02.2009, 00:16
Hallo!
Ich bin seit Dienstag hier in der Reha und voraussichtlich bis 17.03. Ich habe bei meinem komischen Mobilfunkvertrag meine Zuhause-Adresse vom Krankenhaus hierhin verlegen lassen. So liege ich jetzt mit meinm Laptop hier in der Reha im Bett und habe eine Internet-Flatrate. Ich bin erstaunt wie die Diätassistentin meine Anforderungen und Erwartungen meistert. Ich bin ja auch echt eine ernährungstechnische Herausforderung. Das mit den keimärmeren Essen klappt besser als ich dachte. Da ich mich ja zusätzlich noch fettarm, zuckerarm und kohelnhydratearm ernähre, kommt natürlich erschwerend hinzu. Ich hatte mein Abnehmen vor den Klausuren schließlich abgebrochen, weil ich merkte, dass das gerade nicht zweckmäßig ist. Das will ich hier bei der Gelegenheit nachholen. Die Diätassistetin verordnet hier aber mehr Essen zum Abnehmen als ich essen würde. Ich esse ja immer wenig Fett und deswegen muss ich zum Abnehmen vieölleicht auch weniger essen als jemand, der sonst nicht auf sein Essen achtet. Deswegen muss ich der Diät-Frau etwas verschleiern, dass ich weniger Kohlenhydrate esse als von ihr empfohlen. Die kennt halt auch meinen Körper und meine sonstigen Essgewohnheite nicht. Heute war ich eine halbe Stunde in der Gruppe walken, was anstrengend war. Manche Kurse sind mir hier zu lasch, weil ich ja sonst auch Sport mache. Was die hier predigen, gehört sowieso zu meinem Lebensstandard. Da ich jeden Morgen früh aufstehen muss, schlafe ich nachmittags immer. Das mein Schlafbedürfnis noch so hoch ist (im Semester habe ich auch öfter nachmittags 2-3 Stunden geschlafen), ist scheinbar mein größtes langfristiges Problem. Ich hoffe ja, dass das durch den Ausdauersport etwas besser wird. Heute habe ich von meiner lieben Mama, die mir alle zwei Tage eine Karte schickt, ein Päckchen mit Hörspielen bekommen.
Soweit für heute. Morgen muss ich früher frühstücken, weil meine Gymnastikgruppe früher ist.
Liebe Grüße von der Ostsee (Reha-Klinik Schönhagen)
Kerstin
Hallo Kerstin
scheint Du bist gut aufgehoben in der Reha.
Das mit dem viel schlafen kenn ich. Im Moment bin ich ein richtiges Murmeltier. Meine Hausärztin hat aber jetzt herausgefunden, dass ich Eisenmangel habe, darum sei ich so müde im Moment.
Wünsche Dir ein schönes Wochenende
Flyyy
Kerstin22
23.02.2009, 13:06
Hallo ihr Lieben!
Hallo Flyyy!
Mir geht es hier echt wirklich gut. Vormittags Sport machen, nachmittags schlafen und lesen und abends mit Mitpatienten Gesellschaftsspiele spielen. So lässt es sich leben. Ich fühle mich richtig fit. Mir sieht man meine Behandlung auch nicht mehr an. Hier fragen sich manche, was ich hier tue. HIer gibt es nur orthopädische und onkologische Patienten. Meine Glatze kann man nicht mehr erahnen. Heute war ich mit der schnelleren Gruppe walken, was anstrengend für mich war. Danach war ich beim Streching. Ich bin gedehnter als die Trainerin. Eine Patientin hat gefragt, ob ich Sportlerin bin. Da freut sich doch die Kerstin. Ich merke hier, dass ich wesentlich disziplinierter lebe als viele Menschen. Ein bisschen bild ich mir auch ein, dass es mir deswegen so gut geht. Natürlich hat es auch was mit Glück und meinem Alter zu tun. Dafür habe ich aber ja eine sehr schwere Behandlung hinter mir, die man mir so nicht anmerkt. Das motiviert mich weiterhin diszipliniert zu leben. Ich habe heute meine Putzfrau interviewt. Mein Zimmer wird wegen meiner noch anhaltenden Immunsupression öfter und mit Desinfektionsmittel geputzt. Ich habe extra heute den Bino vom Bett woanders hingesetzt, damit die Putzfrau den Bino nicht anfässt. Zum einen finde ich das wegen meines Immunsystems nicht gut und zum anderen gehört Bino zu meiner Intimsphäre und ich mag es nicht, wenn ein Fremder den Bino anfässt. Die Putzfrau wollte ihn dann an der Nase anheben :confused: und aufs Bett setzen. Ich habe sie dann aufgeklärt, dass ich es nicht will, dass sie ihn anfässt. Das ist dann wohl geklärt. Heute Nachmittag habe ich noch Musikgymnastik, was bestimmt nett ist. Darauf freue ich mich schon. Bino und ich liegen jetzt noch etwas im Bett und lesen bis es das Mittagessen gibt.
Liebe Grüße von der Ostsee
die entspannte Kerstin
Hallo Kerstin,
es freut mich, dass es dir in der Reha so gut gefällt und dass es dir so gut geht. Warst du eigentlich in der Zwischenzeit mit deinem Bruder beim Arzt?
Ich fühl mich im großen und ganzen gut, mir gehts auch ganz gut, aber ich bin so demotiviert, aber ich kann mir das im Moment nicht leisten, muss noch ca. acht wochen durchhalten, und dann kann ich eine Pause einlegen.
Es ist einfacher gesagt als getan, aber ich muss ein Weg finden, wieder etwas motivierter zu sein.
Lass es dir gut gehen, erhol dich gut. ;)
Merkur
Kerstin22
26.02.2009, 18:11
Hallo!
Ja, ich war noch vor der Reha mit ihm bei meinem Oberarzt. Er sollte diese Woche noch mal hingehen. Wahrscheinlich liegt es aber an einem gezogenen Zahn. Im Moment macht mir meine Haut zu schaffen. Ich habe an Armen, Beinen und Rumpf eine GvHD. Ich bin wohl im Thread "Wer will mitmachen im Kampf gegen die Pfunde" über das Ziel hinausgeschossen. Ich fühle mich von den Antworten zu verletzt, dass ich hier sitze und heule und mich gar nicht mehr beruhigen kann. Wegen so einer blöden Diskussion. Ich würde mich selbst kasteien, sei hier ein Selbstdarsteller und würde mir meine eigenen Probleme machen. Statt Anerkennung habe ich irgendwie Kloppe bekommen. Ich sei kein Wunderkind, was ich ja auch nicht behauptet habe. Vielleicht schreibe ich hier oft zu offen, was ich denke. Ich weiß es nicht. Vielleicht hatte ich mir keine Bestätigung für meine Lebensweise, aber etwas Anerkennung erhofft. Auf der einen Seite meinen sie ich würde mich selbst kasteien, andere meinen sie seien auch selbstdiszipliniert, was ich ja nicht pauschal angezweifelt habe. Ich habe hier bei der Reha aber schon festgestellt, dass ich disziplinierter als viele bin. Und es mir deswegen trotz sehr schwerer Behandlung sehr gut geht.Vielleicht hauen sie auch nur zurück, weil ich meinte, dass Butter- und Sahne-Konsum nicht zum Abnehmen passen. Dank dieser blöden Diskussion geht es mir aber gerade nicht gut. Ich heule immer noch. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Lebensstil und da der so angegriffen wurde, fühle ich mich angegriffen. Das sind meine tiefsten Überzeugungen. Ja, ich stelle mich hier dar. Wen soll ich denn sonst darstellen? Vielleicht benutzte ich das Forum wie eine Art Tagebuch nur das dich ein Tagebuch in der Regel nicht bewertet und angreift. Ich finde es so schade, dass ich hier nicht wie in einem geschützten Raum meine Gedanken preisgeben kann. Wir sollten uns doch als Betroffene Halt geben und nicht angreifen.
Wahrscheinlich ist das hier mein Anerkennungsproblem. Ich brauche vielleicht manchmal zu viel ein: "Kerstin, hast du gut gemacht!"
Ich hoffe, dass ich mich bald beruhige. So verheult kann ich ja mein Zimmer nicht verlassen.
Liebe Grüße von der Ostsee
Kerstin
@Merkur: Wobei bist du unmotiviert? (Vielleicht habe ich eine Info wieder vergessen). Es gibt Phasen, da ist man einfach unmotivierter. Die geben sich auch wieder. Gönne dir was Gutes, was das Leben schöner macht.
Hallo Kerstin,
versuche zu vergessen, was die anderen geschrieben haben. Ich finde Selbstdisziplin ist eine sehr gute Eigenschaft, solange du die dabei wohlfühlst, auf viele Sachen zu verzichten, musst du dich nicht angegriffen fühlen, vielleicht hat die Person aus Neid so geschrieben. Das einzige was zählt, dass es dir gut geht.
Im gegensatz zu dir habe ich keine schwere Behandlung hinter mir, nach meiner OP haben sich die Ärzte darauf geeinigt abzuwarten, eine adjuvante Chemotherapie oder Bestrahlung kam nicht in Frage, man sah kein Nutzen darin. Deshalb finde ich, dass jeder der so eine schwere Behandlung hinter sich hat und dann noch weiterstudiert und mit beiden Füßen im Leben steht wie du, eine Erkennung verdient hat und weiterhin verdient.
Mir ist die Anerkennung auch sehr wichtig, das wirkt auf einen nur positiv aus, ich fühl mich richtig gut, wenn ich von meinen Ärzten gelobt werde.
Ich bin gerade dabei meine Diplomarbeit zu bearbeiten, dabei bin ich demotiviert, körperlich geht es mir gut, ich bin nur so müde in letzter Zeit, aber ich glaube psychologisch bin ich etwas im Tief.
Na ja, das wurde ja heute echt lang. Also eine große Anerkennung an alle, die mit dieser Krankheit zu kämpfen haben. ;);):knuddel:
Merkur
Hallo Kerstin
Hey, nimm das nicht so persönlich!
Du kannst aber auch nicht von allen anderen erwarten, dass sie dir "danke" sagen wenn du ihnen sagst dass sie ihre Diät total falsch angehen.
Es gibt doch mehr als einen Weg zum Ziel. Du isst sehr gesund, so gut wie kein Fett, keine Süssigkeiten. Ich könnte so nicht leben.
Ich habe nicht so viel Selbstdisziplin wie Du, ab und zu brauche ich einen Riegel Schokolade und etwa 5 Kilos dürften es schon weniger sein. Wenn ich weniger Schoko futtern würde wären die wahrscheinlich schneller weg. Aber solange die Kilos langsam weniger werden, bin ich zufrieden ;-)
Was hast Du in der Reha noch gemacht heute?
Merkur: Diplomarbeit ist wirklich keine easy Zeit. Hast Du noch 2 Monate bis zum Abgabetermin? Was studierst Du und zu welchem Thema schreibst Du die Arbeit?
Ich hatte heute nach dem Mittagessen übelste Kopfschmerzen. Danach noch 2 Stunden TelefonKonferenz auf Englisch. Ich dachte echt, mir platzt der Schädel. Habe dann doch einen Kollegen angezickt, muss mich wohl morgen entschuldigen. Normalerweise habe ich immer gute Laune bei der Arbeit, daher sind "meine Männer" umso mehr erstaunt wenn ich mal nicht so gut drauf bin.
Liebe Grüsse
Flyyy
Kerstin22
27.02.2009, 05:07
Hallo ihr Guten!
Das Ernährungsding hat mich gestern noch so beschäftigt, dass ich mich vom Auqarellkurs abgemeldet habe zu dem ich mich mittags angemeldet hatte. Stattdessen habe ich erst mit meiner Tischnachbarin kurz darüber gesprochen, dass ich mich im Internet-Forum angegriffen gefühlt habe. Sie meinte, waru ich überhaupt im Forum bin, dass es verständlich ist, dass mich das bewegt, da Ernährung ein wichtiges Thema für mich ist und mir in der Situation das Forum ja wohl eher geschadet hat. Danach habe ich mit zwei Brustkrebspatentinnen ein Gesellschaftsspiel gespielt, die mir auch von einer Gesprächsrunde erzählt haben, die es hier gibt. Vielleicht kann ich da mal hingehen. Am Austausch bin ich immer interessiert.
Schade finde ich, dass zur Zeit kein anderer allogen Transplantierter da ist. Brustkrebspatentinnen haben in der Regel keine Ahnung von Transplantationen. Ich wusste vorher auch nicht, dass viele Brustkrebspatentinnen "nur" 2 Stunden ambulant eine Chemo bekommen und dafür nicht stationär aufgenommen werden müssen. Da ich ja mit meiner Erkrankung irgendwie in die Hämatologie falle, hatte ich ja nicht so viel mit onkologischen Patienten zu tun.
Vor wenigen Tagen wurde ich beim Frühstück gefragt, ob ich keine Chemo hatte. Kann man das essen? Ja, so lang sind meine Haare schon, dass man mir meine viermalige Glatze nicht mehr ansieht. Die meisten hatten hier scheinbar weniger Chemos als ich. Eigentlich wollte der Hämatoge von hier gestern meinen Oberarzt in Berlin anrufen wegen meiner Haut und mich dann anrufen, hat er aber nicht gemacht.
Heute habe ich ein richtig volles Programm. Ich muss eine halbe Stunde früher frühstücken, da ich ein Öl-Vollbad für meine Haut bekomme. Dann wird eine halbe Stunde gewalkt, was anstrengend ist. Ich bin in der schnelleren Gruppe und habe mir inzwischen gesagt, dass es oaky ist, wenn ich da zu den Langsameren gehöre. Immerhin wurde meine Kondition besonders durch die letzte Transplantation besonders torpediert. Danach gibt es Streching. Das ist nett. Nachmittags habe ich Yoga, was ich ja sowieso gerne mache, und Muskelaufbautraining. Ich muss jetzt noch etwas schlafen. Das Ernährungs-Ding hat mich aber so beschäftigt, dass ich das erstmal klären musste.
Der Bino ist auch schon genervt, dass ich mitten in der Nacht mich im Internet rumtreibe. schon gut, wenn er auf mich aufpasst. Was wäre ich ohne Bino :remybussi . Ich muss euch irgendwann mal ein Foto von meinem süßen Stoffgefährten reinstellen.
@Merkur: Viel Glück und Erfolg bei deiner Diplom-Arbeit. Ich hoffe, dass du dein Tief bald überwinden kannst.
@Flyyy: Wenn es dir gerade nicht gut gegangen ist, werden deine Kollegen das sicher verstehen, wenn du es ihnen erklärst.
Danke, dass ihr immer für mich da seid! :knuddel:
Kerstin und der genervte Bino :schlaf:
Hey Kerstin
Du klingst ja schon wieder viel besser!
Habe mich bei meinen Kollegen entschuldigt. Einer sagte er fand es nicht schlimm, er fand es eher witzig mich so rumzicken zu sehen ;-)
Habe heute früh fertig gemacht beim Arbeiten da ich fast jeden Abend lange gearbeitet habe. Freue mich jetzt aufs Wochenende!
Grüsse
Flyyy
Kerstin22
27.02.2009, 17:10
Ich heul schon wieder wegen der bescheuerten Ernährungsdiskussion, obwohl ich bis eben dachte, dass das Thema da endlich durch sei. Ich habe in 20 min Yoga. Bis dahin muss ich wieder beruhigt sein.
Kerstin22
27.02.2009, 18:25
Ich glaube ich melde mich hier ganz ab.
Kerstin22
27.02.2009, 18:41
Ich weiß, dass ich sehr ich-bezogen bin. Ich habe gerade eine private Nachricht bekommen, die mich vollkommen runterzieht.
Espérance
27.02.2009, 18:52
Hey Kerstin!
Du bist du und du bist okay so wie du bist.
Ich hab die Diskussion in dem anderen Thread nicht gelesen, aber ich kann mir vorstellen, was du meinst (zumindest in etwa). Du lebst eben anders als andere und setzt deine Prioritäten anders und das kannst und sollst du auch sagen, austauschen, teilen mit anderen. Wenn jemand dann nicht damit klar kommt oder dich persönlich angreift - noch dazu in einer privaten Nachricht, was ich ziemlich feige finde - dann ist das das Problem desjenigen, nicht deins. Ich weiß, dass sich das leicht sagen lässt. Aber DU bist OKAY, wenn du für dich okay bist!
Halt die Ohren steif!
LIebe Grüße,
Espérance
Andi Frenzel
27.02.2009, 20:40
Hallo Kerstin,
ich verfolge deinen thread nun schon eine ganze Weile und möchte aus dem Anlass deiner aktuellen Missstimmung einige Worte loswerden. Du hast weiter oben geschrieben, es wäre schön, wenn das Forum ein "geschützter Raum" wäre. Aber das ist es natürlich nicht, im Gegenteil. Die Virtualität von Internetforen gibt immer wieder Anlass zu beinahe unendlichen Formen von Missverständnissen. Das gilt nicht nur für ein Forum wie dieses, in dem sich viele in emotionalen Ausnahmesituationen befinden. Man kann es vielmehr überall beobachten. Mir haben auch schon persönliche Konflikte in virtuellen Räumen schlaflose Nächte bereitet. Dabei ist es natürlich totaler Quatsch, soviel überflüssige negative Energie aus diesen Räumen mitzunehmen.
Foren sind toll, wenn es darum geht, sich auszutauschen oder Menschen in vergleichbaren Situationen zu finden. Aber ihre Dynamik ist fatal, wenn man in Konflikte hineinsteuert, die private und persönliche Punkte betreffen. Denn letztlich kommunizieren hier nicht vollständige Persönlichkeiten, sondern virtuelle Personen: Das Bild deiner selbst und das der anderen ist immer nur Stückwerk und Projektion, ganz egal wie ausführlich und persönlich deine Selbstbeschreibungen auch sein mögen. Wo es um wirklich persönliche Angelegenheiten geht, kann die Virtualität niemals ein wirkliches Gespräch ersetzen. Schlimmer noch: Die Konflikte, die hier entstehen, sind allenfalls Chimären, denen man keinen Raum einräumen darf.
Du bist in Schloss Schönhagen? Da war ich auch zur Reha. Genieße die Tage und lass dich mal nicht von irgendwelchen Forendebatten runterziehen. Das ist es mit Sicherheit nicht wert.
Viele Grüße
Andi
Espérance
27.02.2009, 21:20
@ Tante Emma: Ich wollte dich nicht beleidigen und schon gar nicht verletzen. Falls das passiert ist, tut mir das ehrlich leid. Wie ich oben geschrieben habe, habe ich den Thread, um den es geht, nicht gelesen. Demnach urteile ich auch nicht über Menschen, die da wasauchimmer oder private Mitteilungen geschrieben haben. Ich habe lediglich gemeint, dass ich persönliche Angriffe (!) per PM feige finde. Solltest du das nicht gemacht haben, habe ich dich ja auch gar nicht gemeint. Ich habe den Thread nicht gelesen und es ging mir auch gar nicht um diesen Thread. Es ging mir nur darum, Kerstin zu schreiben, dass sie ok ist, egal was andere an ihr finden oder nicht finden. Um etwas anderes ging es nicht.
Viele Grüße!
mischmisch
27.02.2009, 22:13
Hallo,
warum wird hier in den Raum gestellt dass eine Userin Kerstin
-"persönlich angegriffen" hätte?
Wenn das so behauptet wird, dann bitte Nägel mit Köpfen:
Die angreifende PN weiterleiten, z. B. an den/die ModeratorIn und nicht hier und in dem anderen Thread Unruhe stiften.
Kopfschüttelnd
mischmisch
Und wenn mich ein Thread ärgert, aufregt, mir nicht guttut etc, dann bleib ich einfach weg!
Kerstin22
27.02.2009, 22:51
Ich habe mich aus dem Thread über Ernährung oder was auch immer zurückgezogen. Bitte verlagert jetzt diesen Konflikt nicht hier hin. Ich habe meine Beiträge dort gelöscht und möchte das jetzt begraben. Scheinbar bin ich einigen auf die Füße getreten und andere sind mir auf die Füße getreten, was mich jetzt schon öfters hat weinen lassen. Ja, ich erlaube mir über andere Dinge als Krankheiten und Todesfälle zu weinen. Ich werde mich dafür nicht rechtfertigen. Scheinbar versteht man sich wirklich öfters im Internetforum falsch oder will es einfach negativ interpretieren. Vielleicht habe ich in manchen Bereichen psychische Probleme, die da gerade sichtbar wurden. Auch das finde ich nicht verurteilungswürdig. Wenn das hier weitergeht, werde ich mich ganz aus diesem Forum verabschieden. Mir wurden in dem Beitrag Dinge vorgeworfen, die mich echt verletzt haben. Wie kann ich nur diese blöde Diskussion beenden?
Meine Haut ist wieder schlimmer geworden, so dass mein Berliner Oberarzt meine Sandimmundosis erhöht hat. Ich laufe jetzt wieder mit Mundschutz rum, weil dadurch mein Immunsystem wieder schlechter ist und hier im Moment ganz viele erkältet sind.
Gute Nacht!
Kerstin
@Tante Emma: Können wir das nicht einfach begraben? Scheinbar haben wir uns gegenseitig genug verletzt.
Kerstin22
27.02.2009, 23:14
Ich habe auch nie gemeint, dass es Brustkrebspatientinnen einfacher haben. Ich war nur über die Kürze mancher Chemos erstaunt. Ich wusste nicht, dass manche ihr Chemo komplett ambulant bekommen. Das war keine Wertung!
Kerstin22
27.02.2009, 23:18
Und ich hätte auch kein Problem damit die private Nachricht zu veröffentlichen.
Zitat Kerstin:
"Schade finde ich, dass zur Zeit kein anderer allogen Transplantierter da ist. Brustkrebspatentinnen haben in der Regel keine Ahnung von Transplantationen. Ich wusste vorher auch nicht, dass viele Brustkrebspatentinnen "nur" 2 Stunden ambulant eine Chemo bekommen und dafür nicht stationär aufgenommen werden müssen."
Warum glaubt ihr habe ich Gänsefüßchen verwendet? Das ist wohl der Satz, der zuletzt für Aufregung gesorgt hat. Ich sage: Brustkrebspatientinnen kenne sich in der Regel nicht mit Transplantationen aus, ich kenne mich nicht mit den Chemos der Brustkrebspatientinnen aus. Das war eine Feststellung, keine Wertung. Ich war darüber verwundert.
destiny13
28.02.2009, 01:24
Und ich hätte auch kein Problem damit die private Nachricht zu veröffentlichen.
Zitat Kerstin:
"Schade finde ich, dass zur Zeit kein anderer allogen Transplantierter da ist. Brustkrebspatentinnen haben in der Regel keine Ahnung von Transplantationen (was meinst du damit?). XOXO Ich wusste vorher auch nicht, dass viele Brustkrebspatentinnen "nur" 2 Stunden ambulant eine Chemo bekommen und dafür nicht stationär aufgenommen werden müssen."
Warum glaubt ihr habe ich Gänsefüßchen verwendet? Das ist wohl der Satz, der zuletzt für Aufregung gesorgt hat. Ich sage: Brustkrebspatientinnen kenne sich in der Regel nicht mit Transplantationen aus, ich kenne mich nicht mit den Chemos der Brustkrebspatientinnen aus. Das war eine Feststellung, keine Wertung. Ich war darüber verwundert.xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx xxxxxxxxxx
Kerstin22
28.02.2009, 12:29
Ich meine, was ich hier in der Reha erlebe. Nicht im Forum. Wenn ich hier sage, dass ich jeden Nachmittag Stunden schlafe, meinen die, dass es an der Luft liegt oder so. Und haben keine Ahnung von den Müdigkeitssymptomen nach einer Transplantation. Vor der allogenen Transplantation hatte ich ja auch keine Ahnung wie langfristig die Nebenwirkungen sind. Meine autologe hatte ich noch ganz gut weggesteckt. Danach bin ich hier in der Reha noch jeden Tag nach dem Fitnessprogramm Rad gefahren. Jetzt mache ich hier nicht viel mehr als das vorgegebene Programm. Jetzt esse ich auch schon fast ein Jahr keimarm. Auch davon haben hier die meisten Patienten keine Ahnung. Auch ich habe die Langzeitwirkungen trotz Aufklärungen deutlich unterschätzt. Das ist kein Vorwurf. Es ist doch verständlich, dass sie Menschen, die nicht transplantiert wurden, sich damit nicht auskennen. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht wieder jemanden verletze. Wenn das jetzt eine Patientin ließt, die Brustkrebs hatte und transplantiert wurde oder sich damit auskennt: Dich meine ich nicht. Ich meine und meinte nie irgendjemanden konkret. Ich habe hier scheinbar mit allgemeinen Aussagen Menschen verletzt, die ich ja gar nicht meinte.
Dafür habe ich konkrete Vorwürfe bekommen, die manchmal sehr abwegig und sogar widersprüchlich waren und mich verletzt haben.
Ich bin mit meiner Lebensweise zufrieden und mit meinem in der Regel optimistischen und aktiven Umgang mit meiner Erkrankung sehr zufrieden.
Ich habe hier sicherlich auch unüberlegte Dinge geschrieben. Das tut mir leid. Vielleicht habe ich auch zu sehr über meine Erfahrungen von hier in der Reha geschrieben, die sich dann Patienten hier angezogen haben.
Auf der einen Seite wird mir vorgeworfen, dass ich mich zu sehr unter Druck setze. Auf der anderen Seite, dass ich meine disziplinierter als der Durchschnitt zu leben, was scheinbar mehrere angegriffen hat. Damit will ich niemanden angreifen. Das haben mir aber auch schon andere wie Ärzte oder so gesagt. Ich sehe nur wie die Menschen hier(Reha, nicht Forum) leben. Wenn jemand meint auch diszipliniert zu leben, muss er sich doch nicht angesprochen fühlen. Dann kann er sich doch sagen: Ja, ich auch!
Und wenn jemand meint, dass er im Moment echt gerade andere Probleme als Disziplin hat, was ja in Anbetracht so einer Erkrankung ja selbstverständlich ist, dann ist dass doch auch okay.
Das ich letztendlich auch verbal formulierte, dass ich nur etwas Anerkennung möchte, was vielleicht doof. Der Rahmen war schlecht gewählt. Hier hat jeder Anerkennung verdient!!! Da hatte man mich an einem Wundpunkt gepackt, der meine alte Gefühlslage hochgeholt hat. Besonders weil ich hier auch echt merkwürdige Vorwürfe bekommen habe. Das hatte sich so hochgeschaukelt.
Meine Lebensweise, auf die ich stolz bin und die normalerweise bewundert wird, wurde hier auf einmal kritisiert. Das hat mich verletzt.
Es geht es mir eigentlich in den letzten Jahren psychisch sehr gut. Das war schon mal viel schlimmer.
Ich lache hier mit den anderen Patienten und es geht mir hier gut mit ihnen. Ich habe auch nie behauptet, dass ich jetzt besonders schwer krank bin. Ich halte mich ja zurzeit für gesund. Und es geht mir gut.
Die meine Beiträge hier kennen wissen auch, dass ich in der Regel nicht über meine Krankheit jammer.
Ich habe meinen Weg gefunden mit meiner Erkrankung umzugehen und mich eher den Rahmenbedingungen zu widmen.
Ich werde mich jetzt erstmal bis zum Ende der Reha mich von diesem Forum fern halten.
Die PatientInnen hier verstehen nicht so viel falsch. Wenn man sich gegenüber sitzt, ist das einfach auch viel leichter. Ich wollte nie jemanden angreifen.
Ich wünsche euch alles Gute bis dahin!
Kerstin
Hey Kerstin
die vielen Einträge zum Thema Anerkennung in den letzten paar Tagen haben mich nachdenklich gemacht.
Ich habe mich gefragt, ob irgend jemand eine "Leistung" im Zusamenhang mit meiner Krankheit anerkannt hat. Ich glaube es gab nur ein einziges Mal wo jemand etwas in der Richtung gesagt hat, nämlich mein jetztiger Freund der nach der OP meinte "hast Du gut gemacht". Ich habe ihn dann angelacht und ihm gesagt, dass ich ausser daliegen gar nichts gemacht habe :tongue
Ich möchte nicht über meine Krankheit identifiziert werden und darum auch nicht für irgend etwas im Zusammenhang mit der Krankheit bewundert werden.
Vielleicht bist Du in der Diskussion etwas einseitig rübergekommen.
Kerstin, ich bin sicher Du hast noch ganz andere liebenswerte Aspekte als Deine Disziplin! .
Ich habe darüber nachgedacht, was das schönste Kompliment ist das ich in letzter Zeit bekommen habe. Es hatte nichts zu tun, dass ich durch Sport ein paar Kilos verloren habe. Das schönste Kompliment war "Wenn ich Dich sehe habe ich immer das Gefühl, dass Du glücklich bist".
Liebe Grüssen
Flyyy
hallo kerstinchen:)
ich dachte es ist mal wieder so weit nachzulesen was du so machst und ich habe mich gefreut ein so schönes bild hier zu sehn:) schicke frisur und weiterhin alles gute dir und allen anderen.
lg, arzu
Hallo Kerstin!
Auch wenn ich sehr selten schreibe, schaue ich doch immernoch in deinen Thread. Wie geht es dir? Ich hoffe es ist alles in Ordnung, dir geht es gut und du bist fleißig am Studieren;).
Liebe Grüße
reni
ich habe die letzten seiten jetzt erst gelesen und finde es totale kinderkacke was hier passiert.. das ist ein krebs forum.. wir sollten alle größere probleme haben als das, und ich finde es schade dass kerstin jetzt nicht mehr diesen thread hat.. ich denke der war sehr wichtig für sie und jetzt bleibt sie fern wegen kleinen streitigkeiten..
kerstin falls du das liest dann schreib uns mal wieder wie es dir geht und wie die reha läuft.. ignoriere einfach die sachen die dich hier negativ stimmen.
du bist so bewundernswert stark und musst so viel durchmachen... belaste dich nicht mit irgendwelchen ernährungsdiskussionen...
ich kenn dich zwar nicht aber ich muss sagen dass ich dich echt lieb gewonnen hab nach fast einem jahr mitlesen:)
bis bald hoffentlich kerstinchen :)) gaaanz lg
Kerstin22
22.06.2009, 20:15
Okay,
da bin ich mal wieder. Ich habe mir überlegt mal wieder zu schreiben, auch wenn mir bewusst geworden ist wie gefährlich solche Foren werden können. Man kennt sich nicht persönlich und versteht sich vielleicht eher falsch. Da ich ein sehr offener und naiver Mensch bin, mache ich mich halt auch durch meine Beiträge verletztbar.
Ich wollte mal berichten wie es mir inzwischen geht. Außer ein paar konstante Wehwechchen wie starke Muskelkrämpfe, Hauttrockenheit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis geht es mir blendend. Ich studiere wieder und die nächste Matheklausur steht auch schon wieder an. Ich bin im Moment sehr entspannt und zufrieden mit meiner Lebensweise. Wahrscheinlich könnte ich sogar sagen , ich sei glücklich. Ich meine: Ich bin anscheinend gesund, habe eine eigene Wohnung, ein Studium, was mir Spass macht, mache Sport, habe viele Freunde, neben dem Studium noch Freizeit, da ich mir ja wegen meiner Behandlungen mir jetzt mehr Zeit mit dem Studium lasse. Ich fühle mich wesentlich selbstbewusster und attraktiver als in meiner Jugend. Was will ich mehr?
Heute bin ich allerdings etwas schockiert und traurig, da ich erfahren habe, dass die eine Psychoonkologin meines Krankenhauses am Wochenende im Wald von einem Fremden erstochen wurde. Ich kann es irgendwie nicht begreifen. Sie war nicht für mich zuständig, doch ich war öfter in ihrer Malgruppe für Krebspatienten und hatte bei anderen Gelegenheiten Kontakt zu ihr. Sie hat mich sogar letztes Jahr auf der Station besucht, als ich auf der Transplantationsstation "eingesperrt" war und sie zufällig von meiner Anwesenheit hörte. Ich raffe es einfach nicht.
Morgen früh gehe ich zur Sportmedizin aufs Laufband und dann werde ich mal sehen, was da so erzählt wird. Ich nehme an einer Studie für Stammzelltransplantierte teil, in der getestet wird wie sich Ausdauersport nach einer Transplantation förderlich auf die kognitiven Fähigkeiten und die körperliche Fitness auswirken. Meine eigentliche Psychologin war etwas mit der Psychoonkologin befreundet. Sie war erst 39 Jahre.
Ich hoffe, es geht euch trotz dem blöden Schalentier gut!
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
25.06.2009, 20:18
Hallo!
Erst durch mich hat meine Psychologin von dem Tod der einen Psychoonkologin meines Krankenhauses erfahren. Heute habe ich mich mit Patientinnen meiner Psychologin in ihrer Praxis getroffen, die alle irgendwann in der Malgruppe der toten Psychologin waren, und haben über dieses schreckliche Ereignis gesprochen.
Je mehr ich über sie erfahre, desto mehr bewundere ich sie. Sie hat mit viel positiver Energie anderen Menschen Halt gegeben, auch wenn sie selbst nicht immer ein einfaches Leben hatte. Schlimm finde ich, dass sich die Presse um diese Geschichte so reißt. In Gedenken an sie wollen wir, wenn einige Zeit vergangen ist, Bilder, die in ihrer Malgruppe für Krebskranke entstanden sind und die bei meiner Psychologin in Behandlung sind, ausstellen, was ich für eine schöne Idee halte.
Es stimmt mich sehr traurig, dass so eine starke Frau so jung von hier gehen musste. Von ihr lernen kann ich so viel wie möglich im hier und jetzt zu leben so wie sie es getan hat. Mein Oberarzt hat mir diese Woche erzählt, dass sie bei ihrer letzten Begegnung hinter ihm her lief, um ihn zu fragen wie es mir geht. Immer wenn ich daran denke, muss ich anfangen zu weinen. Den Tod verdränge ich fast immer, auch wenn ich schon dreimal Krebs hatte. Irgendwie kann ich es nicht glauben, dass sie die Tote im Wald war. Morgen ist eine ganz große Trauerfeier in einer Berliner Kirche. Diesen Rahmen halte ich für mich als unangemessen. Ich habe Angst von einer Trauer überwältigt zu werden und keine Lust auf Schaulustige oder die Presse. Im kleineren Rahmen (hoffe ich jedenfalls) gibt es nächste Woche in meinem Krankenhaus eine Trauerfeier in der Kapelle, zu der ich wie auch die anderen Frauen, die ich heute traf, gehen werde.
Mich nervt es etwas, wenn mir jetzt manche von ihrer Angst erzählen, alleine in den Wald zu gehen. Ich bin derzeit nicht mit einer Angst vor einer potentiellen Ermordung im Wald, die ja statistisch gesehen eher unwahrscheinlich ist, sondern mit der Trauer um eine liebe Frau, die andere Menschen so viel gab, beschäftigt, die so unerwartet aus dem Leben schied.
Weil ich so wenig rote Blutkörperchen habe, hat mir mein Oberarzt EPO verschrieben. Ich bin also bald gedoppt.
Liebe Grüße
Kerstin
Butterfly
26.06.2009, 12:49
hallo gedopte kerstin!
ich wollte nur mal ein kleines "willkommen zurück" posten!
tut mir leid wegen dem tod deiner psychologin.
freue mich, dass es mit deinem studium gut läuft. und die studie bei der du mitmachst klingt ja auch interessant. zumal du ja eh gerne sport machst.
liebe grüße,
butterfly
Kerstin22
02.07.2009, 00:11
Hallo Butterfly,
Danke für deinen Willkomensgruß. Wie geht es Dir?
Ich war heute auf der Trauerfeier im Krankenhaus und im nachhinein muss ich sagen, dass es mir gut getan hat. Ich habe eine große Gemeinschaft erlebt und viele mir bekannte Menschen getroffen. Die andere Pschoonkologin des Krankenhauses hat mich erst einmal wortlos in die Arme genommen. Ich war erstaunt, dass sogar der Direktor der Klinik und sein Stellvertreter da waren. Sonst waren noch Ärzte, Pflegepersonal, Schwestern aus der Hämatologischen Ambulant, Krankengymnasten, Sozialdienst-Mitarbeiter und einige Patienten da, von denen ich einige durch die Sportmedizin, die Malgruppe oder eine zwischenzeitlich existierende Stammzellpatientengruppe kannte. Meine Psychologin war auch gekommen. Sogar der Ehemann der verstorbenen Psychoonkologin war da. Er will auch zur Vernissage unserer Bilderausstellung kommen. Die Feier fand ich sehr gut gestaltet. Ich habe geheult, was ich aber auch nicht anders erwartet hatte. An einer Stelle konnte jeder ein Teelicht für Frau Sahling anzünden. Ich saß am Gang und heulte leise vor mich hin als mein Oberarzt beim Anstehen für das Kerzenanzünden neben mir stand und meine Hand nahm. Wir schauten uns beide mit Tränen in den Augen an und ich empfand diesen Moment als sehr intensiv. Ich spürte eine große Wärme, die er ausstrahlte. Es war meines Erachtens aber nicht nur ein Geben von Trost, sondern eher ein gemeinsames Trauern und Trost spenden. Auf jeden Fall ist das eine besondere Arzt-Patienten-Beziehung.
Nach der Feier sagte ich zu meiner Psychologin, dass mein Oberarzt auch da war. Sie meinte, dass das nicht zu übersehen war. Für mich war das wirklich ein großer Moment von Vertrautheit und Nähe.
Nach der Feier war ich noch mit anderen Patienten was trinken. Die tote Pschologin war meines Erachtens eine große Persönlichkeit, die ich mir gerne auch als Vorbild nehme. Ich möchte auch einmal eine so starke Frau werden.
Nach über einer Woche Trauer habe ich jetzt nach dem Gemeinschaftserlebnis das Gefühl, dass es mir besser geht. Die Bilderausstellung wollen wir schon Mitte Juli eröffnen.
Liebe Grüße und viel Kraft euch allen
Kerstin
Kerstin22
12.07.2009, 20:57
Ich bin mir seit einiger Zeit nicht ganz sicher, ob ich wirklich krebsfrei bin. Ich habe schon zweimal ein Rezidiv bei mir erkannt, aber ich war auch schon mal fest davon überzeugt wieder krank zu sein, als ich es anscheinend nicht war. In letzter Zeit habe ich öfter ein Druckgefühl in der linken Seite des Brustkastens und manchmal ein Stechen am Hals. Das sind genau die Stellen, wo mein Krebs immer aufgetreten ist. Ich bin noch hin- und hergerissen zwischen verdrängen oder ernst nehmen. Und wenn ich mir das einbilde? Ich will ja auch nicht Hypochonder werden. Es geht mir gerade so gut mit meinen Lebensplänen und meinen Zielen.Ich schreibe am Dienstag meine Matheklausur und fahre am Samstag in den Urlaub. Ich rede mit meinem sozialen Umfeld über fast alles, aber wenn ich einen unsicheren Krebsverdacht habe, kann ich da nicht drüber reden. Ich will ja keine Lawine lostreten und alle verrückt machen. Besonders meiner Mama, die ja meine Bezugsperson und Fels in der Brandung ist, kann ich das nicht sagen. Darauf reagiert sie ganz schroff, weil sie es wohl selbst verdrängen will. Außerdem ist sie gestern in den Urlaub gefahren und das wäre jetzt ein echt schlechter Zeitpunkt.
Wahrscheinlich fahre ich erstmal auch in den Urlaub und vereinbare mit meinem Oberarzt, dass wir mal wieder ein PET machen.
Eigentlich bin ich sonst guter Laune. Ich habe mir vor kurzem überlegt, dass ich später berufsbegleitend eine Yogalehrerausbildung machen will. Dann könnte ich noch professioneller mit meinen zukünftigen Schülern Yoga machen. Dabei frage ich mich, ob meine vielen Pläne eine psychische Gegenreaktion auf die gesundheitliche Bedrohung ist. Na, mal sehen. Ich hoffe mein neues Immunsystem hält die Stellung.
Diese Woche ging es mir zwischenzeitlich schlecht mit Kopfschmerzen, Durchfall, Halsschmerzen. Damit bin ich ins Krankenhaus gegangen, habe eine Infusion bekommen und jetzt geht es mir fast wieder gut.
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Kerstin
Elisabethh.1900
14.07.2009, 11:40
Hallo Kerstin, Du schreibst ja heute Mathe. Ich bin in Gedanken bei Dir und drücke ganz fest die Daumen! Machs gut!
elisabethh.1900
Kerstin22
16.07.2009, 03:59
Liebe Elisabeth,
danke, dass du an mich gedacht hast.
Die Klausur war soweit okay, auch wenn sie besser hätte laufen können. Ich habe irgendwie gerade andere Probleme. Montag traf ich zufällig die Freundin meines Bruders mit meinem Hund, der seit der letzten Transplantation wegen der Keime nicht mehr bei mir wohnen kann. Eigentlich ist es geplant, dass ich am Samstag mit ihm Zug fahre und mich mit meinen Eltern in Bayern treffe. Zum einen musste ich feststellen, dass mein Hund sehr schwerhörig, wenn nicht taub ist, und sehr inkontinent. Das kommt wohl zum einen daher, weil der Tierarzt ihm letzte Woche eine Spritze gegeben hat, die seine Haut besser machen soll. Er hat starke Hautentzündungen und damit bin ich mit ihm schon jahrelang von Tierarzt zu Tierarzt gepilgert. Nun machte ich mir in der Nacht vor der Klausur Gedanken wie ich mit einem inkontinenten Hund Bahn fahren soll.
Der Tierarzt meinte, dass es bis Samstag besser werden müsse. Heute vormittag war ich die ganze Zeit in der hämatologischen Ambulanz. Mein Kreatininwert ist sehr erhöht, meine Lymphozyten zu wenig und ich soll daher mein Immunsupressivum verringern. Mein Oberarzt glaubt nicht, dass ich wieder krank bin, aber ich soll zu meiner Beruhigung ein PET nach meinem Urlaub machen. Er meinte, dass ich vielleicht was im Brustkorb wegen meiner betrahlungen fühle, aber das ist ja schon zwei Jahre her.
Den ganzen Nachmittag habe ich bei meiner Psychologin die Bilder für die Ausstellung in Andenken an die Psychoonkologin aufgehangen. Abends erfuhr ich, dass es meinem Hund, der, während meine Eltern verreist sind, bei meinem Bruder und seiner Freundin wohnt, sehr schlecht geht. Er konnte kaum laufen und sie mussten ihn zum Fressen wecken. Ich frage mich, ob das nicht der Anfang von seinem Ende ist. Morgen will ich nun mit ihm zum Tierarzt gehen.
Mein Bruder und seine Freundin fahren nächste Woche in die Schweiz. Auch wenn ich mich von meinem Hund fern halten soll, weil er laut Tierarzt viele Keime trägt, kann ich ihn doch nicht im Stich lassen. Ich kann ihn nicht in Berlin lassen, aber ich kann auch nicht mit einem schwer kranken Hund Zug fahren.
Ich habe wieder Halsschmerzen und bin total übermüdet, auch weil ich in den letzten Tagen meinen Nachmittagsschlaf ausfallen lassen musste.
Mein Fels in der Brandung, die Mama, ist ja nicht da und da muss ich wohl trotz geschwächtem Immunsystem einspringen.
Spät abends habe ich heute noch mein Gepäck gepackt, was morgen mit meinem Fahrrad abgeholt wird.
Meine Psychologin, die beim Bilderaufhängen die Sache mit meinem Hund mitbekam, meinte ich solle mich schon wegen der Infekte von meinem Hund fern halten. Aber wer soll sich denn sonst um ihn kümmern? Ich kan doch meinen vielleicht sterbenden Hund, er ist ja auch schon 14, nicht im Stich lassen. Mein Bruder ist noch im Klausuren Stress und sein verantwortungsgefühl unserem Hund gegenüber hält sich auch in Grenzen.
Morgen früh wird mein gepäck ageholt und ich frage mich, ob ich dem überhaupt am Samstag hinterher fahren werde. Ich könnte ja vielleicht mit meinem Hund vorübergehend bei meinen Eltern einziehen, damit er seine Keime wenigstens nicht in meiner Wohnung verteilt.
Ich fühle mich gerade vollkommen überfordert und weiß nicht, was ich machen soll. Seit meiner letzten Transplantation habe ich mich relativ wenig um ihn gekümmert, aber wenn alle Stricke reißen, muss ich doch einspringen.
Ich bereue es schon nicht noch abends zu meinem Hund gefahren zu sein. Ich war mit Bilder aufhängen und packen beschäftigt.
Ich kann ja jetzt um 3 Uhr nachts auch schlecht bei meinem bruder anrufen und fragen wie es meinem Hund geht.
Psychisch und körperlich bin ich gerade etwas am ende und deswegen sicherlich auch wesentlich empfindlicher. Seit ich krank bin sind in meiner Wahrnehmung alle Lebewesen sterblicher geworden. Ich habe mehr Angst um die Menschen (und Tiere) um mich herum.
Bevor ich jetz noch mehr hysterischen Müll schreibe, sollte ich vielleicht jetzt aufhören für heute Nacht.
Ich hoffe ihr liegt gerade seelenruhig schlafend in euren Betten und seit entspannter als ich.
bis bald
Kerstin
Kerstin22
16.07.2009, 21:25
Es geht mir jetzt schon wieder besser. Ronny (mein Hund) geht es auch etwas besser und ich habe tagsüber geschlafen und mein Schlafdefizit versucht abzubauen. Ich habe nur noch etwas Rückenschmerzen vom EPO. Einen PET-Termin habe ich jetzt direkt nach meinem Urlaub. Bis dahin muss ich meinen Kreatinin-Wert gesenkt haben, weil sie mir sonst kein Kontrastmittel geben können.
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
17.07.2009, 05:19
Ich habe gerade erfahren, dass mein Bruder und seine Freundin meinen Hund gerade (es ist 4.00 Uhr) in die Tierarztklinik gebracht haben. Er ist total kurzatmig, hat eine vergrößerte Leber und hängt jetzt am Tropf. Sie haben ihn jetzt da gelassen und, wenn es nicht schlimmer wird bis dahin, fahre ich um 10 Uhr hin.
Es ging ihn wohl doch nicht besser. Also war meine Ahnung, dass es wirklich ernst ist, doch nicht übertrieben.
Die Freundin meinte sie bräuchte mich für Entscheidungen. Ich hoffe, es geht hier nicht um tödliche Entscheidungen, die ich zu tragen habe, auch wenn ich nicht will, dass mein Ronny leidet.
Elisabethh.1900
17.07.2009, 11:05
Liebe Kerstin, gestern habe ich schon einmal still Deinen Beitrag gelesen und die Geschichte mit Deinem Liebling Ronny. Es ist traurig, dass das Tier nun so krank ist. Durch eine Freundin, die ebenfalls Stammzelltransplantation erhalten hatte, wußte ich, dass man in der Zeit danach sehr strenge Hygieneregeln einhalten muss. Ich verstehe, dass es schwerfiel den Hund für lange Zeit wegzugeben, auch wenns nur zum Bruder ist. Ich glaube Dir, dass Dir Ronny ans Herz gewachsen ist, er hat Dich ja durch viele gute und schlechte Zeiten begleitet. Kann mir vorstellen, was der alles über Dich weiß. Nun ist halt sein Körper müde geworden.Ich denke die Leute in der Tierklinik können Ronny helfen, man sieht doch manchmal Berichte im Fernsehen. Da ist kein Unterschied zur "menschlichen Arztpraxis". Ist halt nur immer alles so teuer bei den Tierärzten.
Der Hund meines Onkels ist voriges Jahr verstorben, er hatte Altersschwäche. Der Wau hat die Familie während der Krankheit meiner Cousine und durch andre schwierige Zeiten begleitet. Seine letzte Ruhestätte hat er im Garten gefunden.
Naja ich schaue morgen wieder bei Dir rein!
Liebe Grüße und gute Besserung für Ronny!
Elisabethh.
:winke::winke::winke:
Kerstin22
17.07.2009, 13:23
Ich habe Ronny gerade einschläfern lassen. Als ich hörte, dass Ronny nur noch wenige Stunden zu leben hat, bin ich mit der Freundin von meinem Bruder (meine ehemals beste Freundin) mit dem Taxi zur Klinik gefahren. Ronny konnte kaum stehen und hat trotzdem gewedelt als er mich sah. Ich habe mich von ihm verabschiedet, ihm gesagt, dass ich ihn liebe und wir uns im Himmel wieder sehen, ich habe ihn geküsst (Scheiß auf mein Immunsystem) und ihm das Fell nass geheult. Dann habe ich ihn in meinen Armen einschlafen lassen. Er wird jetzt eingeäschert. Ich habe meine Mama angerufen (auch schon vorher, alle hatten mir die Entscheidung überlassen) und sie meinte, ich soll entscheiden was mit Ronnys Leichnam passiert. Jetzt bekommen wir die Asche und ich werde ihn gemeinsam mit meiner Familie in den Wald streuen. So stell ich mir das jedenfalls vor. Immerhin war Ronny ein Jagdhund und gehört in den Wald. Dann können wir besonders an ihn denken, wenn wir im Wald spazieren gehen.
Ich bin froh, dass ich mich richtig von meinem Ronny verabschieden konnte und ihn in den Tod begleiten konnte.
Heute ist ja die Vernissage zur Bilderausstellung für die tote Psychoonkologin. Morgen früh fahr ich nun ohne mein Ronnybärchen in den Urlaub. Bringt ja auch nichts hier zu bleiben. Wie ich das heute und morgen alles überstehen soll, weiß ich auch nicht. Vielleicht kann ich beim Bahnfahren etwas schlafen.
Liebe Grüße
die trauernde Kerstin
Elisabethh.1900
17.07.2009, 14:51
Liebe Kerstin, bin gerade nochmal im Forum unterwegs. Naja nun ist Dein Hund von allen Schmerzen und Leiden erlöst, er hat seinen Frieden gefunden.
Ich glaube den Urlaub hätte er nicht mehr geschafft.
Die Meldungen von der ermordeten Psychologin aus Berlin habe ich paarmal im RBB gesehen. Es ist furchtbar soetwas. Will nur joggen gehen und wird umgebracht. Hoffentlich finden die den Täter.
Dir wünsche ich erstmal einen guten Urlaub, versuche Dich zu erholen. Dein lieber Hund schaut von oben auf Dich herab!
Ich wünsche Dir gute Fahrt!
Liebe Grüße! Elisabethh
Kerstin22
01.08.2009, 22:16
Hallo ihr Lieben!
Ich bin wieder da. Ich bin gerade am abstürzen. Leider habt ihr meine gute Zeit zwischen Reha und kurz vorm Ende des Sommersemesters nicht miitbekommen. Ich war da richtig glücklich und entspannt. Damit will ich nur sagen, dass ich eigentlich in den letzten Jahren nicht ständig am Heulen bin. Ich hatte mich ja hier etwas zrückgezogen, nachdem ich hier vielleicht auch Scheiße geschrieben hatte. Ja, ich habe ein Anerkennungsproblem, was ich aber nach Depressionen und nach einer langjährigen Psychoanalyse eigentlich ganz gut im Griff habe. Wenn man mich nicht gerade in einem schwachen Moment antrfifft oder meine Wunden trifft.
Vor etwa fünf Tagen ist mein Verdacht wieder Krebs zu haben irgendwie in eine Überzeugung umgekippt, was ich noch niemanden gesagt habe. Von meinem Verdacht habe ich ja bisher meinen Oberarzt und meiner Psychologin nebenbei bei der Vernissage erzählt. Beide glauben es nicht. Ich fühle es im Brustkorb. Ich glaube, dass sie es einfach nicht glauben wollen. Beide Rezidive habe ich als erste erkannt. Jetzt tut es mir genau an der gleichen Stelle unterm Brustbein überm Herzen weh. Mein Oberarzt meinte ja, dass es von der Bestrahlung kommen kann. Das glaubt der wohl selbst nicht. Die letzte war vor 2 Jahren. Da wollte er wohl sich und mich anlügen.
Ich war ja mit meinen Eltern verreist. Ich kann doch nicht meiner Mama sagen: "Ach, Mama übrigens glaub ich, dass ich wieder Krebs habe." Die weiß auch, dass meine Überlebenswahrscheinlichkeiten nicht besser werden. Ich habe ihr erzählt, dass ich Dienstag ein PET habe, aber nicht, dass es auf meinen eigenen Wunsch erfolgt. Ich wollte noch den Urlaub in die Normalität retten.
Außerdem sind noch alle mit der Trauer um Ronny beschäftigt. ich auch. Meine Mama hat schon so viel mit mir durchgemacht. Das kann ich ihr nicht antun. Sie wird in den nächsten jahren ihre Eltern verlieren. Seit Tagen stelle ich mich innerlich auf die 4. Krankenhaus-Odysee ein und sage nichts. Wahrscheinlich bin ich deswegen jetzt so fertig. Jetzt habe ich mal Gelegenheit zum Heulen.
Mein Vater ist meiner Mutter einfach keine Hilfe. Der zieht sich immer aus der Affäre. Falls ich irgendwann an dieser Krankheit sterbe sollte, wird meine Mutter das kaum verkraften. Und dan hat sie noch so einen unfähigen Mann an ihrer Seite, der nie funktioniert, wenn man ihn braucht.
Ich frage mich, ob es ab einem bestimmten Punkt überhaupt noch sinnvoll ist an meinem Studium festzuhalten. Wenn ich noch mehr als ein Urlaubssemster brauche, werfen die mich sowieso raus. Krebserkrankungen sind während des Studiums nicht vorgesehen.
Montag gehe ich Ronnys Asche abholen. Es macht mich zusätzlich noch fertig, dass ich ihn in seinen letzten Monaten nicht betreuen konnte. Vielleicht hat er deswegen an meiner Liebe gezweifelt. Er konnte ja meine Krankheit nicht verstehen. Es tut mir so leid, dass ich ihn so vernächlässigt habe. Deswegen bin ich so dankbar, dass ich mich wenigstens von ihm verabschieden konnte und ihm noch mal körperlich zeigen konnte, dass ich ihn liebe. Ich habe ihm gesagt, dass wir uns im Himmel wieder sehen.
Meine Mama wusste schon länger, dass Ronny bald sterben würde. Um mich nicht zu belasten, hat sie es mir nicht gesagt. Wahrscheinlich hätte ich dann öfter- auch den ärztlichen Ratschlägen entgegen -mehr mit ihm geknuddelt.
Die von der Röntgenpraxis waren beim letzten PET sich schon nicht sicher und wollten schon im Februar ein weiteres machen. Mein Oberarzt hat das für verfrüht gehalten.
Vielen Dank für alle, die sich meinen langen Text durchlesen
Kerstin
moneypenny
01.08.2009, 23:11
Liebe Kerstin,
aus dem Münsterland kommt jetzt eine wirklich riesen dicke Umarmung.
Es ist ein ganz übler Mist wieder diese Angst zu haben. Hast Du eine Freundin/Freund dem/der du dich anvertrauen kannst? Ohne weise Ratschläge oder ähnliches ?
Du machst Dir Gedanken um Deine Mutter, um deinen Hund .... und wer macht sich Gedanken um Dich? Zieh jemanden ins Vertrauen - UNBEDINGT.
Liebe Kerstin, mein Mann und ich haben sofort eine Kerze für Dich angesteckt. Du bist also nicht allein.
Schreib unbedingt wie es weitergeht.
Übrigens kämpfe ich - 1,5 Jahre nach meiner Erkrankung - auf einmal mit schwersten Depressionen. Deshalb mach ich mich auch rar. Aber ich lese immer Deinen Thread.
Mit ganz viel lieben Gedanken
Marianne
Elisabethh.1900
02.08.2009, 16:14
Liebe Kerstin, ich hoffe und wünsche, dass Dich Deine Intuition diesmal täuscht!!
Liebe Grüße!
Elisabethh.
Liebe Kerstin,
ich habe gerade Deine Geschichte gelesen. Ich hoffe ganz dolle für Dich, dass Du dich wirklich täuscht und alles gut ausgeht.
Ich drück Dir morgen ganz feste die Daumen.
LG,
Julia :remybussi
Elisabethh.1900
03.08.2009, 22:38
Liebe Kerstin, für morgen drücke ich beide Daumen, dass Deine Intuition Dich diesmal täuscht und die Ärzte nichts finden, was auf ein Rezidiv schließen läßt!
Elisabethh.1900
Kerstin22
03.08.2009, 22:58
Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Anteilnahme.
Ich habe mich wieder etwas gefangen. Ich habe mit zwei Freundinnen und meinem Ex-Freund darüber gesprochen. Die haben meine Bedenken ernst genommen, mich aber auch wieder geerdet. Da gerade vorlesungsfreie Zeit ist und bei mir durch Ferien auch meine anderen regelmäßigen Treffen mit Freunden und Bekannten nicht statt finden, bin ich besonders orientierungslos. Ich habe mir heute einen Plan gemacht, was ich trotz gesundheitlicher Bedenken wann erledigen will. Das gibt mit etwas Halt. Außerdem hat mich heute meine Psychologin als Reaktion auf eine Mail von mir angerufen. Wir haben uns für morgen nach meiner Untersuchung für ein Telefonat verabredet.
Sie glaubt an meine Genesung, auch wenn ich morgen erstmal einen negativen Befund bekomme sollte.
Als ich heute die Asche von meinem Ronnybärchen abgeholt habe, musste ich natürlich wieder heulen. War mir schon vorher klar. Bei den Gesprächen mit meinen Freunden habe ich aber auch über alltägliche Dinge wie Studium gesprochen, was meine Ziele wieder deutlich gemacht hat.
Sicherlich muss ich mich noch etwas sortieren, aber ich bin zuversichtlich, dass ich nach einer klaren Ansage der Ärzte meinen Kampfgeist wieder auspacke.
Die Mama werde ich erst bei klaren Aussagen der Ärzte informieren. Ich sag ihr auch nichts, um mich zu schützen. Sie ist eine starke Frau, die ich sehr liebe, aber manchmal könnte ich etwas mehr Einfühlungsvermögen und Emotionalität gebrauchen. Sicherlich bin oft in Hinblick auf meine Krankheit gefasst, weil die Mama gefasst ist und ich wäre vielleicht weinerlicher, wenn meine Mama mal weinen würde. Tut sie aber nicht. Jedenfalls nicht in meiner Gegenwart.
Meine Psychologin meinte, dass sich meine Mutter anders abgrenzt. Sicherlich um sich zu schützen. Manchmal würde ich mir neben eine funktionierenden, starken Mama eine wärmende Mama wünschen, die mich mal in den Arm nimmt. Tja, man kann nicht alles haben im Leben.
Sie hatte erwartet, dass ich Ronnys Asche in meinen Keller stelle bis wir ihn im Wald verstreuen. Ich habe ihn aber mit in meine Wohnung genommen. Ich stell doch Ronny nicht in den Keller, auch wenn es nur verbrannte Körperzellen von Ronny sind, ist es immer noch Ronny. Der Karton mit Ronnys Asche steht jetzt fast auf Ronnys altem Schlafplatz.
Dass das Ronnys Überreste sind, ist es schon irgendwie komisch.
Ich muss morgen um 7 Uhr in der Röntgendiagnostikpraxis sein. Deswegen muss ich wohl um 5 Uhr aufstehen. Das ganze dauert wahrscheinlich bis 10 Uhr.
Ich werde euch dann berichten, was die Radiologen so zu sagen haben.
Liebe Grüße
Kerstin
struwwelpeter
03.08.2009, 23:57
Liebe Kerstin
Für Morgen möchte ich Dir feste die Daumen drücken! Ich hoffe sehr, Du irrst Dich in der Annahme dass „ER“ wieder da ist. Zu der Aussage die der Oberarzt bezüglich der Bestrahlung gemacht hat möchte ich Dir etwas sagen: es ist möglich dass Du auch nach all dieser Zeit jetzt die Strahlenschäden spürst. Auch ich bin bestrahlt worden, und auch in den ersten Jahren haben sich da keine Schäden bemerkbar gemacht. Nach ca. 3 Jahren wurde dann eine Strahlenfibrose diagnostiziert. Seit den letzten 2 – 3 Jahren sind noch Lungenemphyseme dazu gekommen. Keine tollen Diagnosen da sie auch Beschwerden verursachen. Es ist möglich, und das möchte ich Dir hier an dieser Stelle sagen, das Spätschäden durch die Bestrahlungen auch jetzt noch auftreten können. Frage die „Strahlenärzte“, sie werden das bestätigen. Also der Arzt der Dir das sagte muß nicht gelogen haben!
Trotz, - und vor allem gerade deswegen erhoffe ich für Dich Morgen ein Ergebnis das wirklich sehr GUT ist.
Toi toi toi für den gesamten Tag!!!
LG Ina
Kerstin22
04.08.2009, 21:44
Hallo ihr Lieben!
Euer Daumen-drücken hat geholfen. Auf den ersten Blick konnten die Radiologen nichts sehen. Ich freue mich riesig, aber ganz realisiert habe ich das noch nicht. Ich bin noch etwas ungläubig. Sie meinten, aber das ich die Ursache für meine Schmerzen im Brustkorb noch weiter untersuchen lassen sollte.
@Ina: Danke für den Hinweis. Ich hätte nicht gedacht, dass so lange nach der Betrahlung etwas passieren kann. Ich wollte ja nicht wirklich sagen, dass mein Oberarzt mich anlügt, mehr das er sich selbst was vormacht. Von seiner medizinischen Kompetenz bin ich sehr überzeugt, aber er kann ja auch nicht in mich reinschauen.
Ich war nach dem PET so müde, dass ich sofort ins Bett gegangen bin und 6 Stunden geschlafen habe. Vielleicht war es auch die Entspannung nach dem ganzen Stress.
Der Befund wird jetzt zu mir geschickt.
Ich habe meiner Mama gesagt, dass man nichts sehen kann, ich mir aber nicht sicher war. Sie meinte, dass sie sich sicher war. Damit war das Telefonat beendet. Da war ich auch noch etwas zugedröhnt.
Jetzt habe ich etwas Kopfschmerzen, aber was sind schon Kopfschmerzen?
Dann kann ich ja wohl doch an meinen Zukunftsplänen basteln.
Liebe Grüße
Kerstin
Liebe Kerstin,
ich freu mich so für Dich! Leg los mit Deiner Zukunft :D
LG Julia
Elisabethh.1900
04.08.2009, 22:02
Liebe Kerstin, mit ganz großer Freude habe ich Deinen Beitrag von heute gelesen. Es ist so toll, dass sich Deine Vermutung nicht bestätigt hat. Heute habe ich immermal an Dich gedacht. Ich glaube Dir, dass Du nach der Anspannung der letzten Tage und den Stunden im Untersuchungsraum völlig geschafft gewesen bist und nun den Schlaf nachgeholt hast.
Deiner Mutti ist bestimmt auch ein großer Stein vom Herzen gefallen.
Deine Worte über Ronny aus dem gestrigen Artikel fand ich so rührend, man merkt, dass er Dir ein guter Freund in einer schweren Zeit gewesen ist. Vielleicht wußte Ronny, als er ging, dass er Dich nun allein Deinen Weg gehen lassen kann! Ich glaube, die Hunde sind richtig schlau, die spüren, wie es ihrem Mensch geht.
Naja, nun erhole Dich erstmal in den restlichen Semesterferien!
Liebe Grüße!
Elisabethh.
moneypenny
04.08.2009, 22:53
Ich freu mich riesig !!! :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel:
Schön dass machmal die schlimmten Ahnungen bleiben was sie sind - NICHTS.
Das Dein Hundi jezt in Deiner Wohnung ist finde ich auch schön. Man braucht länger um sich zu verabschieden als wir meistens glauben.
Dicher Drücker :D :D :D
Marianne
Kerstin22
07.08.2009, 21:53
Hallo ihr Lieben!
Liebe Elisabeth, liebe Marianne, liebe Julia, liebe Ina!
Danke für eure Anteilnahme.
Ich habe irgendwie noch gebraucht, dass Ergebnis zu realisieren. Ich glaube, die Schwestern haben mir beim PET zu viel Beruhigungsmittel gegeben.
Gestern kam der schriftliche Befund: Im PET/CT findet sich kein Anhalt für einen malignomsuspkten oder malignomtypischen Glucosemetabolismus.:prost:
Gut, dass ich den Befund zu mir habe schicken lassen. Sonst hätte ich das erst am 18.08. vom Oberarzt erfahren.
Ich war wirklich fest von meiner Wiedererkrankung überzeugt. Ich habe ein paar Symptome, deren Ursache ich jetzt noch suchen muss. Vielleicht sind manche auch durch eine Abstoßungsreaktion bedingt. Vielleicht auch mein Druckgefühl im Brustkorb. keine Ahnung.
Am Mittwoch hätten die Schwestern mich beinahe nicht auf dem Laufband laufen lassen, da ich im Stehen einen Puls von 125 hatte. Ohne Bewegung. Das haben manche Patienten beim Laufen nicht einmal.
Von meinem ehemaligen Tumor unterm Brustbein ist wohl eine Gewebsvermehrung mit einem Ausmaß von 4 cm x 9 mm übrig. Ob ich die vielleicht spüre?
Wieder einmal habe ich gemerkt, dass ich meine Gesundheit zwischenzeitlich für viel zu selbstverständlich hinnehme.
Ich hoffe, dass es euren Rahmenbedingungen entsprechend gut geht und wünsche euch ein schönes Wochenende!
Kerstin
struwwelpeter
07.08.2009, 22:21
Liebe Kerstin
Zuerst einmal möchte ich Dir zu diesem famosen Ergebnis gratulieren!!! Es freut mich wirklich riesig dass Du diesmal im Irrtum gewesen bist, immerhin, dieses Ergebnis bringt wieder viel Sicherheit in Dein Leben. Nun, dass mit den Bestrahlungen ist wirklich Tatsache, auch wenn man es nicht realisieren kann. Leider bin ich ja selbst davon betroffen und konnte anfangs diese Diagnose nicht glauben. Nachdem es mir dann allerdings einige Strahlenärzte und Onkologen bestätigt haben und mittlerweile es in jedem Befund steht, habe ich mich natürlich damit abgefunden. Aber, so wie es scheint ist selbst eine Strahlenfibrose bei Dir nicht nach gewiesen worden, das freut mich umso mehr :cool:! Nun hoffe ich sehr Du kannst die nächste Zeit einfach einmal so richtig genießen, tue etwas für Dich was Dir richtig Freude bereitet und was Dich auch entspannt. Die Zeiten vor den Kontrollen sind leider immer eine Zeit der Anspannung, wo sich neue Ängste (wenn auch nicht einmal begründet) aufbauen, um dann hoffentlich bei jedem gutem Ergebnis wieder „abzufallen“!
Ich wünsche Dir alles Gute und viel Glück weiterhin für Dein Studium!!!
:twak:Mr. Hodgkin ist platt :augendreh und, dass ist gut SO :twak:
Liebe Grüße
Ina
Kerstin22
11.08.2009, 22:00
Liebe Ina,
danke für deine Glückwünsche!
Wir (meine Eltern, mein Zwillingsbruder, seine Freundin und ich) haben heute Ronny beerdigt. Wir haben seine Asche am Fuße eines Baumes unter Laub verstreut. Wir haben ein kleines Kreuz in den Baum geritzt.
Das war ja meine Idee, die auch alle okay fanden. Es war traurig, aber ich bin mit unserer Lösung zufrieden. Wenn ich mit meinem Fahrrad eine Entspannungstour in den Berliner Grunewald mache, kann ich ihn besuchen gehen.
Meine Schmerzen im Brustkorb tauchen immer wieder auf. Ich werde das weiter verfolgen. Zum einen will ich ein Ultraschall von meinem Herzen machen lassen. Zum anderen werde ich nach langer Pause mal wieder zu meiner Heilpraktikerin gehen. Insgesamt bin ich da sehr vorsichtig, bin aber überzeugt, dass sie selbst mehr Fähigkeiten hat als ihre Angestellten. Sie bildet deutschlandweit aus und ist bekannt. Zu meinem Glück habe ich jetzt einen Termin bei ihr und nicht bei ihren Angestellten. Ich will ein Bluttest und eine Fußreflexzonenmassage machen lassen.
Ansonsten habe ich mich jetzt wieder auf Gesundheit eingestellt und mich meinen Erledigungen wie Hausarbeit schreiben gewidmet.
Liebe Grüße und euch alles Gute
Kerstin
Kerstin22
12.08.2009, 22:28
Hallo ihr Lieben!
Ich musste heute wegen Kreislaufproblemen mein Laufbandtraining abbrechen. Schon vor dem Training hatte ich im ruhigen Stehen wieder einen Puls über 120. Beim Laufen hatte ich ein Rauschen in den Ohren und fühlte mich gar nicht gut. Beim Blutdruckmessen hatte ich dann einen Wert von 100 zu 95. Ich kenne mich mit den Normalwerten da nicht so aus, aber die geringe Differenz zwischen den Werten kommt auch mir komisch vor. Schon im Urlaub hatte ich Probleme beim Stehen und fühlte mich dabei unwohl. Ich habe dann versucht längeres Stehen zu vermeiden. Am Montag nach dem Training bin ich auch aus ähnlichen Gründen sofort nach Hause gefahren und habe mich sofort flach hingelegt. Das hat geholfen. Ansonsten habe ich schon seit meiner Sandimmun- Verringerung vor dem Urlaub öfter Bauchschmerzen und Durchfall, wenn mein Medikamentenspiegel zu sehr sinkt und mein Immunsystem mich angreift. Eine zusätzliche Dosis Sandimmun hilft dann aber meistens sehr schnell. Meine Angst vor dem potentiellen Krebs hatte meine Aufmerksamkeit von diesen Problematiken abgelenkt. Es wird Zeit, dass mein Oberarzt aus dem Urlaub kommt.
Liebe Grüße und gute Nacht!
Kerstin
Elisabethh.1900
13.08.2009, 01:06
Liebe Kerstin, da stimmt mit Deinen Blutdruck und Pulswerten etwas noch nicht wieder. Ein Puls von 120 als Ruhepuls ist zu hoch, der Blutdruck zu niedrig,deswegen hattest Du auch das Rauschen im Ohr. Es ist gut, das Laufbandtraining bei Unwohlsein abzubrechen.
Ich denke, das wird nochmal in der Kardiologie untersucht werden müssen. Es gibt jetzt moderne Methoden, um die Ursachen zu finden. Vielleicht besteht auch ein Zusammenhang mit den Medikamenten, welche Du jetzt einnehmen musst?
Mineralien-und Flüssigkeitsmangel (wie Petracra schreibt) kann eine Ursache sein.
Tschüß!
Elisabethh.
Kerstin22
13.08.2009, 13:03
Danke für die Tipps.
Ich glaube nicht, dass es am Wassermangel liegt. Ich werfe in jede Wasserflasche, die ich trinke, Calzium-Brausetabletten und nehme täglich Magnesium-Dragees. Außerdem trinke ich viel. Ich habe mich schon mal gefragt, ob ich vielleicht zu viel trinke. Vielleicht liegt es an einem Kaliummangel. Kalium ist doch ein Botenstoff fürs Herz, oder? Meine Kreislaufprobleme sind aber anscheinend auch sportunabhängig.
Ich hatte die ganze Nacht noch Probleme. Mein Herz raste und, wenn ich zur Toilette ging, hat mein Kopf gedröhnt. Ich habe mich zwischenzeitlich auf meinen Boden gelegt und meine Beine auf mein Bett. Heute morgen hatte ich gleich wieder das Dröhnen. Jetzt auch sobald ich stehe.
Ansonsten hat mich heute zusätzlich noch ein Besuch bei der Heilpraktekerin runtergezogen. Ich habe bei ihr einen Bluttest veranlasst bei dem man Gifte und was weiß ich was feststellen kann. Sie meinte, ob ich nicht noch ein Seminar bei ihr machen möchte. ich meinte, dass das erste mich nicht überzeugt hat. Sie fragte nach den Gründen und ich meinte, dass es sich inhaltlich total im Kreis gedreht hat und mein Fazit letztendlich war, dass ich wieder regelmäßiger Yoga machen will. Da hat sie einige unqualifizierte Urteile über mich gefällt, die mich später noch zum Heulen gebracht haben. Sie meinte unter anderem, wenn ich das erste Seminar verstanden hätte, würde ich heute nicht wieder bei ihr liegen. (Seitdem ich hier wegen einiger Urteile meinerseits einige Watschen abbekommen habe, traue ich mich fast nicht mehr mich hier über Urteile anderer zu äußern.)
Weil sie so von ihrer Diagnostik und Urteilskraft überzeugt ist, erlaubt sie sich jetzt schon zum wiederholten Male mich als Ganzes zu beurteilen ohne überhaupt zu wissen, was ich so für meine Gesundheit tue oder in meinem Leben verändert habe. Sie weiß nahezu nichts über mich. Sie meinte ich sei zu intellektuell und zu wissenschaftlich. Ich hätte vielleicht belastet durch die vorgegangenen Chemos bei dem Seminar nicht alles aufnehmen können.
Ich habe jetzt erstmal geschlafen und mich wieder beruhigt. Ich habe jetzt für mich beschlossen, dass es okay war, dass ich mich verletzt fühlte. Nach der Theorie der gewaltfreien Kommunikation von Rosenberg (mit dem habe ich mich in letzter Zeit beschäftigt), war das eindeutig eine gewaltvolle Kommunikation.
Ich gehe immer liebevoller mit mir und meinem Körper um und habe einiges auch wegen meiner Krebserkrankung geändert. Wenn mir jemand konkrete Verbesserungsvorschläge macht oder mich auf einzelne Fehler hinweist, kann ich die vielleicht ändern. Wenn man manche Dinge von mir so pauschal verurteilt, kann ich damit schlecht umgehen.
Ich will ja viel für meine Gesundheit machen und bin relativ offen, aber ab einem gewissen Grad an Spiritualität hört es bei mir auf.
Ich lass mich lieber mit Chemos vergiften und Nebenwirkungen aufhalsen als an Energien in der Zelle zu glauben und mir Geld abknöpfen zu lassen.
Wahrscheinlich ist es vor allem die Art der Heilpraktikerin, die meint ihre Ansichten sind das Allheilmittel. Sie ist national bekannt und ich finde dafür könnte sie souveräner und weniger rigoros auftreten. Wenn sie nicht so von sich eingenommen wäre, könnte sie mich eher überzeugen.
Ich hatte ja sowieso schon vor mich wegen meines Herzens durchchecken zu lassen. Mein Oberarzt, Dr. Blau, braucht ja auch ein bisschen Arbeit.
Liebe Grüße
Kerstin
Elisabethh.1900
13.08.2009, 14:58
Liebe Kerstin, gerade habe ich Deinen heutigen Bericht gelesen. Es stimmt, dass Kalium für die richtige Funktion des Herzens eine wichtige Rolle spielt. Sowohl ein erniedrigter bzw. ein erhöhter Wert können Probleme bereiten. Herzrasen und Kreislaufprobleme können, so wie Gretel schreibt, auch von einer Schilddrüsenfehlfunktion kommen.
Zu den Problemen mit Deiner Heilpraktikerin kann ich nicht viel sagen.
Wann ist denn Dr.Blau wieder im Dienst? Er hat doch sicherlich einen Vertreter, vielleicht kannst Du mit ihm einmal sprechen und die Beschwerden schildern!
Liebe Grüße!
Elisabethh.
Butterfly
13.08.2009, 21:12
hi kerstin!
wollte dir gerade ne PN schicken, aber dein Postfach ist voll. hab sie mal gespeichert und werd in ein paar tagen nochmal probieren sie zu schicken.
liebe grüße!
Kerstin22
14.08.2009, 22:38
Liebe Butterfly,
danke für deine liebe Nachricht!
Mein Kreislauf ist wieder etwas besser. Ich habe noch Kalium-Vorräte gefunden und welches genommen, auch wenn ich heute von meiner Hausärztin (so eine habe neben meinem Oberarzt auch noch) erfahren habe, dass man das nicht ohne nachgewiesenen Mangel nehmen soll. Vielleicht war das wirklich das Problem.
Danke, Petrarca! Du hast mich erst auf die Idee mit dem Kalium gebracht!
Neben meinen aktuellen Gesundheitsproblemen bin ich dabei meine To-do-Liste abzuarbeiten. Es gelingt mir gut ganz ohne Stress meine Sachen zu erledigen. Ich schreibe an meiner ersten Hausarbeit und bin noch sehr motiviert. Als ich mir vor vielleicht zwar Jahren Gedanken machte, ob ich in der Lage bin eine gute Hausarbeit zu schreiben, konnte mein Vater nicht verstehen, dass ich mir als Krebskranke darüber Gedanken mache. Vielleicht, weil man auch als Krebskranker noch andere Ziele haben kann als krank zu sein?
Letzten Sonntag hat mich mein Vater halbwegs aus der Wohnung meiner Eltern geworfen, und ich bin stolz darauf, dass ich mich von solchem Verhalten nicht habe so runter ziehen lassen wie früher. Ich hatte am Computer meiner Eltern gearbeitet und der Drucker ging nicht. Ich sei ihm zu unruhig und er wolle seine Sonntagsruhe usw. An meiner Stelle wäre er selbst nicht unruhig, sondern ein Vulkanausbruch gewesen. Das habe ich ihm dann auch gesagt und bin gegangen. Mein Vater wollte früher auch abwechselnd mich und meinen Bruder rauswerfen. Ronny wollte er auch mal abschaffen, wogegen ich mich mit Händen und Füßen gewehrt habe. Unbequemlichkeiten wirft man einfach raus. Früher habe ich das immer auf mich bezogen, aber seitdem ich erkannt habe, dass die Probleme bei meinem Vater liegen und unabhängig von mir sind, geht es mir besser und ich kann besser damit umgehen. Deswegen bin ich ja auch vor zwei Jahren ausgezogen. Weil ich dachte ohne die negative Energien kann ich einfacher leben und besser gesund werden. Bin ich ja jetzt anscheinend auch. :rotenase: Jedenfalls anscheinend krebsfrei.
Ich nach meinem Urlaub übrigens meine Antenne von meinem Fernseher in den Keller gebracht. ich habe mir überlegt, dass dies als Yogi, angehende Lehrerin und für mich als Krebskranke ein guter Schritt ist. Ich will ja noch viel erreichen in meinem Leben, viel Lesen, und da fernsehen mich nur scheinbar entspannt, mich in Wirklichkeit träge und unruhig macht und mir wertvolle Lebenszeit raubt, habe ich für mich beschlossen, dass es für mich als Kind der Fernsehgeneration ein guter Schritt zu einem lebenswerteren Leben ist. Bisher habe ich diesen Entschluss auch noch nicht bereut.
Nach 3 Krebserkrankungen denke ich natürlich immer wieder darüber nach, was ich noch in meinem leben verändern sollte. Ich lebe jetzt trotz irgendwelchen Nebenwirkungen, die man mal so hat, viel lieber als in meiner Jugend. Insgesamt bin ich viel glücklicher und entspannter.
Jetzt habe ich euch wieder total zu getextet. Sorry, ich bin so eine Quasselstrippe und bin froh, wenn mir jemand zuhört.
Ich wünsche euch noch einen schönen Abend!
Kerstin
Kerstin22
16.08.2009, 22:33
Liebe Elisabeth,
ich habe es ja bisher versäumt deine Frage zu beantworten. Am Dienstag habe ich einen Termin bei Dr. Blau. Ich glaub ich muss mir eine Liste machen, was ich alles von ihm will (mach ich aber sowieso meistens, weil ich mir sonst nicht merken kann für welche Medikamente ich gerade Rezepte benötige).
Er weiß bisher weder was von meinem PET-Befund, meinen Durchfällen noch von meinen Kreislaufproblemen, die allerdings etwas besser geworden sind.
Auch wenn ich wohl deswegen Magen-Darm-Probleme habe und Hautschuppen abwerfe (meine Hausmilben sterben wahrscheinlich an Übergewicht), halte ich es zum ersten Mal mit weniger als 200 mg Sandimmun pro Medikamentengabe aus. Ich nehme morgens und abends 175 mg. Seit meiner Transplantation konnte ich das noch kaum senken, weil mich mein Immunsystem immer angegriffen hat.
Eine Freundin von mir, die gelernte Krankenschwester ist, meint auch ich soll mich mal richtig bzgl. meines Herzens untersuchen lassen wegen meiner komischen Blutdruckwerte.
Ich habe meiner Hausärztin auch von meinen Kreislaufproblemen erzählt als ich sie wegen einer Grundimpfung aufsuchte. ich muss ja meine Impfungen von Grund auf wiederherstellen lassen. Sie fragt mich wie es mir geht und ich erzähl ihr erst wie blendend es mir geht. Im Hinterkopf, dass ich anscheinend kein Krebs habe. Ich bin sehr selten bei ihr, weil Dr. Blau fast mein Arzt für alles geworden ist. Da fällt mir bei der Hausärztin ein, Mensch, habe ich nnicht eigentlich Probleme mit dem Kreislauf etc.? Es kommt immer darauf an in welchen Dimensionen ich dir Frage nach meiner Gesundheit interpretiere. Was früher für mich Krankheiten waren, sind heute in meiner Wahrnehmung nur Nebenwirkungen oder so.
In gewisser Weise habe ich mich daran gewöhnt wechselnde Beschwerden zu haben, so dass sie mir nicht in jeder Sekunde bewusst sind, sondern ich sie bis zu einem gewissen Grade, solange sie nicht akut sind, als Normalzustand wahrnehme. Schon komisch wie anpassungsfähig ein Mensch ist.
Ich wünsche euch noch eine schönen Sonntag
liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
18.08.2009, 22:05
Hallo ihr Lieben!
Ich war heute endlich bei Dr. Blau, meinem Oberarzt (Hämatologe). Er hat sich über meinen guten Befund gefreut. Anscheinend war er nicht so optimistisch wie er getan hat, als es mir neulich nicht gut ging. Ich habe mich jetzt bzgl. meiner Schmerzen unterm Brustbein zum Kardiologen überwiesen lassen. Heute hatte ich da auch wieder Schmerzen.
Dr. Blau hat mit dem Gedanken gespielt mich damit zu beauftragen eine Patientin zur allogenen Stammzelltransplantation (fremde Stammzellen) zu überzeugen. Er meint ich sei ein Musterbeispiel für einen Beleg, dass es auch gut gehen kann. Sie hat wohl sehr schlimme Erfahrungen bei der Transplantation mit eigenen Stammzellen gemacht. Ich könnte natürlich versuchen ihr Mut zu machen und ihr zu beweisen wie es einem nach einer allogenen Transplantation gehen kann, aber jede Chemo und Transplantation ist ja ein "Überraschungsei" bei dem man nicht weiß, was man bekommt. Wenn ich bei der ersten Transplantation nur gekotzt hätte, hätte ich wahrscheinlich auch große Probleme gehabt haben bei der zweiten zuzustimmen.
Dr. Blau hat heute den Vorschlag gemacht, meinen Port auszubauen. Ich warte lieber noch ein Jahr oder so. Er stört mich nicht und manchmal benutzt ich ihn für Infusionen, die gegen irgendwelchen Nach- oder Nebenwirkungen sind. Ich will auch erstmal zwei Jahre krebsfrei sein bis ich ihn ausbauen lasse. Das muss man erstmal schaffen.
Ich darf jetzt wieder schwimmen, was ich vorher wegen meines geschwächten Immunsystems nicht durfte. Wahrscheinlich mache ich mit der Mama dann nächste Woche einen Wellnesstag.
Ich darf mich jetzt auch Influenza und Keuchhusten impfen lassen. Meine Impfungen sind ja mit meiner Transplantation flöten gegangen.
Danach war ich heute in der Uni und habe viele Bekannte getroffen. Unter anderem einen angehenden Arzt, den ich vorletztes Jahr in seinem Praktikum auf meiner Station hatte. Er hat mich umarmt und Transplantationsschauergeschichten, die ich hier nicht wiedergeben will, erzählt. Meine Komilitonin, die neben mir stand, war von dem sprachlichen Mediziner-Code beeindruckt in den ich dann auch gefallen bin.
Er hat mir erzählt, dass Dr. Blau wohl zwischenzeitlich nicht so von meiner Genesung überzeugt war. Obwohl ich das jetzt anscheinend hinter mir habe, ist es wahrscheinlich trotzdem nicht gut mir sowas hinterher zu erzählen. Wenn ich überzeugt bin, dass Dr. Blau an mich glaubt, kann ich auch besser an meine Genesung glauben. Wahrscheinlich sollten man einen Patientin wowieso nicht die desillusionierte Sicht des Mediziners zeigen, der ganz anders das Ausmaß der Todesfälle mitbekommt.
Ich habe euch auch noch gar nicht von meinem Erfolg mit der Rentenversicherung erzählt. Weil der Reha-Arzt mich Anfang das Jahres als voll berufsunfähig eingestuft hat, bekomme ich jetzt noch ein Jahr eine Berufsunfähigkeitsrente. Ich habe beim Antrag auch angegeben, dass ich teilweise studiere, trotzdem kommt es mir komisch vor, dass ich jetzt eine Rente bekomme. Sicherlich kann ich im Moment schlecht arbeiten, wenn ich noch nicht mal in der Lage bin voll zu studieren. Ich bin froh, wenn ich finanziell nicht von meinem Vater abhängig bin. Ich bin jetzt also auf dem Papier Behinderte, Studentin und Rentnerin. Wegen meines Stipendiums bin ich auch auf dem Papier begabt. Irgendwie lustige Mischung.
Ich kann euch also nur raten es mit einem Rentenantrag zu versuchen, falls ihr schon mal gearbeitet habt und eventuell die Anrechnungszeiten erfüllt.
Dann hatte ich heute noch Probleme mit der Anerkennung meiner Deutsch-Leistungen. Die Studienordnung hat sich geändert und ich studiere langsamer als die Übergangsregelung. Ich will aber eine 1,0 aus dem ersten Semester mitnehmen. Dann hat micht der zuständige Professor gefragt, warum ich so langsam bin und ich habe ihm erklärt, dass ich zwischenzeitlich zwei Stammzelltransplantationen bekommen habe.
Inzwischen ist es auch in meinem Hirn abgekommen (nachdem es alle anderen gerafft hatten), dass ich mir bei meiner gesundheitlichen Situation nicht so einen Stress machen muss, da es wohl jeder einsehen muss, dass Krebs ein Grund ist mal auszusetzen. Ich habe auch für mich anerkannt, dass ich wegen der schweren Behandlungen langsamer studieren darf und mir keiner einen Kopf abreißt. Bis zu diesem Bewusstseinzustand habe ich allerdings schon drei Krebserkrankungen gebraucht. Ich lerne in manchen Bereichen langsamer. Ich bin erst lange mit einem kranken Körper rumgelaufen mit Erwartungen an mich, die für einen gesunden Körper angemessen gewesen wären.
So ist die Krankheit eine Chance für mich zu lernen liebevoller mit mir umzugehen und dass es noch anderen Dinge im Leben gibt für die es sich lohnt zu leben.
Meine Psychologin meint sie sieht da Fortschritte, aber ich weine ihrer Meinung nach für meine Krankheitsverlauf äußerst selten. Ich weiß nicht, ob ich noch etwas verdränge. Ich habe fast nur bei frischen Diagnosen oder in zwei Phasen, in denen ich dachte wieder krank zu sein, wegen meiner Krankheit geweint. Ich weine, wenn ich hier von Todesfällen lese (am meisten, wenn es eine Mutter getroffen hat) oder wenn ich im Fernsehen Kinder bei Chemos sehe. Ich habe mir neulich die Jose-Carreras-Gala vom letzten Jahr im Internet angesehen und vor mich hingeheult. Ein zweijähriges Kind kann ja nicht wie ich verstehen warum es bei einer Transplantation so viel durchmachen muss. Ohne meine Erfahrungen hätte ich wahrscheinlich nicht bei dem Anblick eines Kleinkindes mit Mundschutz und Glatze geheult.
Ich glaube ich würde viel mehr heulen, wenn nicht ich der Patient wäre, sondern ein Angehöriger. Da hätte ich viel mehr Angst, dass er stirbt. So bin ich aber viel konkreter mit dem Aushalten der Behandlung und den Nebenwirkungen und deren Organisation beschäftigt, dass das eigentliche Problem der Krebserkrankung meistens in den Hintergrund tritt. Auch wenn es naiv ist, kann ich mir einfach auch nicht vorstellen zu sterben. ich war ja immer relativ schnell wieder einigermaßen fit, so dass wohl für mein Umfeld auch unvorstellbar ist.
Okay, genug Reflexionen für heute!
Ich wünsche euch eine gute Nacht!
Kerstin
P.S. Meine Kreislaufprobleme sind wieder etwas besser geworden.
Kerstin22
19.08.2009, 23:34
Vielleicht sind meine Kreislaufprobleme doch nicht besser geworden. Sitze hier wieder mit dröhnendem Kopf (deswegen werde ich auch gleich ins Bett gehen). Heute hatte ich auch wieder Bauchkrämpfe vor dem Stuhlgang. Das habe ich in letzter Zeit fast immer. Nach dem Toilettengang und mit ein bisschen Immunsupressivum wird es aber fast immer schnell wieder besser.
Gute Nacht!:schlaf:
Kerstin
Kerstin22
23.08.2009, 00:05
Ich habe einen sehr differenzierten Bluttest machen lassen, der sehr gut ausgefallen ist. Ich wollte euch das genauer beschreiben, aber ich bin gerade etwas müde. Vor drei Tagen habe ich noch bezweifelt, ob ich meine erste Hausarbeit bis Ende August zu schreiben schaffe. Seitdem arbeite ich mit Volldampf dran. Außer ausstehende Korrekturen bin ich gerade fertig geworden. Sitze heute seit 10 Uhr dran (mit Mittagspause). Wenn ich die komplett fertig habe, habe ich bis 07.09. Ferien. :rotier:
Ferien!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gute Nacht!
Kerstin
Elisabethh.1900
23.08.2009, 00:21
Liebe Kerstin, herzlichen Glückwunsch zu den guten Ergebnissen des Bluttestes! Es ist ganz toll, dass Du die Hausarbeit schreiben und nun Schritt für Schritt ins Studentenleben zurückgehen kannst.
Ich hoffe Dein Professor ist mit der Arbeit zufrieden und Du bekommst eine gute Note.
Deine letzten Beiträge habe ich mir immer durchgelesen. Ich freue mich, dass es Dir so gut geht. Es stimmt mich ein bißchen traurig, wenn Du vom Streß mit Deinem Vater schreibst. Warum kann er nicht verstehen, dass Du nun weiter studieren möchtest und Deinen Platz im Leben finden willst? Dies ist sicherlich eine lange Geschichte.
Du berichtest immer ganz toll von OA Dr. Blau. Ich denke, er ist schon viele Jahre im Beruf, hat eine Menge Patienten betreut und viele Krankheitsverläufe gesehen. Deswegen war er skeptisch, ob Du alles schaffst und wie es Dir nach den Behandlungen gehen wird. Dies kenne ich von den Ärzten mit denen ich zusammenarbeitete. Manchmal haben sie den Patienten auch gesagt, dass sie während der Behandlungen dachten, der oder die schafft es nie.
Die Patienten haben gekämpft und sie vom Gegenteil überzeugt.
Ich wünsche Dir alles Gute für die Hausarbeit!
Elisabethh.
Kerstin22
23.08.2009, 20:48
Hallo ihr Lieben!
Hallo Elisabeth!
Ja, Dr. Blau ist toll. Ich habe lange gekämpft bis ich in der Hämatologischen Ambulanz ihn als festen Arzt bekommen habe. Man merkt, dass wir zusammen arbeiten.
Mal sehen wie das mit meiner ersten Hausarbeit wird. Ich habe ja nur theoretisch Ahnung, aber keine praktische Erfahrung bisher. Ich habe aber Freundinnen, die ja alle weiter sind, weil sie sich die Stammzelltransplantationen gespart haben ;), die mich auch korregieren und beraten.
Zum Bluttest. Ich habe es noch mal mit der Heilpraktikerin versucht. Es ist mir gelungen, den etwas zur Deseskalation beizutragen. Sicherlich hatte sie auch gerade meine Wunden getroffen.
Es ist ein elektromagnetischer Bluttest, der aber wohl nicht wissenschaftlich anerkannt ist. Das Ergebnis ist aber so, dass es gut zu meinem Zustand passt und mir deswegen sehr glaubwürdig vorkommt. Den letzten Test hatte ich letztes Jahr zwischen meinen Konditionierungschemos und der Stammzelltransplantation mit fremden Stammzellen machen lassen. Der Test untersucht an Hand von Blut den Zustand der einzelnen Körperzellen und welche Gifte man im Körper hat. Im Verhältnis zum ersten Test habe ich jetzt 7 Gifte weniger und mein Blut ist im Gegensatz zu vorher magnetisch und nicht elektrisch, was wohl schlechter wäre. Besonders angegriffen sind bei mir noch die Zellen vom Oberbauch, meine Lunge, mein Immunsystem, irgendwelche Drüsen, mein Uterus und mein Dickdarm, was ja zu meinen Durchfällen und Bauchkrämpfen passt. Der Zustand der Zellen werden mit Zahlen beschrieben und alle Veränderungen zu vorher gingen in die positive Richtung. So ist meine Stoffwechselstörung besser geworden und meine Lymphe. Sogar meine Leber, die ja eine Chemo-Recycling-Anlage ist. Als Gifte habe ich z.B. eine kleine Menge Desinfektionsmittel im Körper, was ich bei meinen vielen Infusionen auch nicht als so unwahrscheinlich empfinde. Alle Zellen, denen es letztes Jahr schlecht ging, sind in etwa zwei Zahlen besser geworden. Auch dass es meiner linken Lunge schlechter geht, als meiner rechter, die weniger Bestrahlungen abbekommen hat, finde ich logisch.
Eigentlich hatte ich den Test machen lassen, um festzustellen, warum ich die Schmerzen unterm Brustbein habe. Am Herzen scheint es nicht zu liegen.
Dieser Test hat mir aber gezeigt, dass ich auf dem aufsteigenden Ast bin und trotz der vielen Chemos mein Körper noch einigermaßen in Schuß ist. Das ist nach den Rückschlägen in den letzten Jahren sehr motivierend.
Für die Entscheidung, ob ich mich nun auf Grundlage des Tests bei der Heilpraktikerin behandeln lassen möchte, habe ich mir Bedenkzeit erbeten. Ich will da erst noch mit anderen unter anderem mit meiner Psychologin sprechen, die sich auch bei der Heilpratikerin behandeln lässt. Bei ihr wurde mal durch den Bluttest Krebs entdeckt. Dennoch kommt sie mir unabhängiger vor.
Heute hatte ich ein dickes Auge. Wahrscheinlich saß ich im Luftzug. In letzter Zeit ist ja mein Körper sehr kreativ, was Beschwerden anbelangt. Aber so lange es nicht so schlimme sind, kann ich das noch gut verkraften.
Tja, mein Vater. Ich denke, der hatte sich zwischenzeitlich auf meinen Tod eingerichtet. Nachdem er nach einem Jahr verstanden hatte, dass ich auch am Lymphdrüsenkrebs sterben könnte.Er wollte sich ja mal vor meinem Tod mit mir versöhnen. ich war sprachlos. Interessant finde ich, dass einige (ich auch) in meiner Familie davon überzeugt sind, dass es für die ganze Familie ein Horror gewesen wäre, wenn mein Vater der Kranke gewesen wäre.
Er hat übrigens gerade nach 16 Monaten verstanden, dass mein Immunsystem mich angreift und nicht umgekehrt. Bei meiner Transplantation war ihm anscheinend auch nicht bewusst, dass ich eine lebensbedrohliche Behandlung bekam. Ich versuch es nicht persönlich zu nehmen. Er weiß auch nicht welche Marke Frischkäse seit vier Jahren auf seinem Frühstückstisch steht und er immer ißt. Seine Wahrnehmung ist ganz augenscheinlich sehr eingeschränkt.
In meinen 7 Jahren Psychoanalyse, die ich noch vor meiner Erstdiagnose abgeschlossen habe, habe ich gelernt, dass das alles nicht mein Problem ist und mein Vater damit selber klar kommen muss. Gut, dass ich ausgezogen bin. So verletzt er mich nur noch alle paar Wochen und nicht täglich. So ist das Leben so viel leichter.
Liebe Grüße und noch schönen Sonntag
Kerstin
Kerstin22
26.08.2009, 22:03
Bin ich froh, dass ich zu Hause bin. Ich war heute mit der Mama zum Wellness in Neuruppin. Das war sehr schön, aber endete leider mit Bauchkrämpfen und Durchfall. Ich dachte erst, dass es meine Bauchkrämpfe vor dem Stuhlgang sind, die ich in letzter Zeit häufiger habe und in der Regel schnell wieder weg gehen. Gerade als wir wieder nach Hause fahren wollten, fühlt ich mich plötzlich ganz unwohl. Eigentlich wollten wir noch was essen, aber, nachdem ich auf der Toilette war, sind wir direkt zum Bahnhof gegangen. Wenn ich noch mal was mit der Mama unternehme, werden wir wohl das Auto nehmen. Die Rückfahrt mit der Bahn war eine Tortur. Jetzt bin ich froh bei meinem Medikamentenlager angekommen zu sein und ein Klo in meiner Nähe zu wissen. Ich bin mir nicht sicher, ob dass ein Teil der Abstoßungsreaktion war oder nicht. Leider hatte ich Trottel auch kein Sandimmun dabei, was mein Immunsystem runterdrückt. Eigentlich hatte ich mir mal vorgenommen für solche Fälle immer Sandimmun mitzunehmen. Jetzt habe ich erstmal mein Fenster aufgerissen und Sandimmun und Paspertin-Tropfen geschluckt. Jetzt geht es mir auch schon besser. Mein Bino (mein Kuscheltier) kümmert sich um mich. Ist ja auch mein Heil- und Pflege-Bino und hat schon seine Erfahrungen gemacht. Der liegt jetzt auf meinem Bauch und beruhigt mich. Neue Heilmethode: Bino auflegen. :rotenase: Scheint ja zu klappen, immerhin bin ich wohl zurzeit krebsfrei. Gute Nacht!
Kerstin und Bino
Elisabethh.1900
26.08.2009, 22:11
Liebe Kerstin!
Ich wünsche Dir, dass Du eine ruhige Nacht verbringen kannst! Der Bino soll schön auf Dich aufpassen!
Liebe Grüße!
Elisabethh.
Kerstin22
27.08.2009, 22:56
Hallo Elisabeth!
Hallo an alle Leser!
Die Nacht war okay. Bino hat seine Arbeit gut gemacht. :rotenase: Ich habe jetzt erstmal alle Taschen und Rucksäcke, die ich regelmäßig benutze, wieder mit eine Not-Sandimmun-Ration bestückt. Ich bin heute wegen meines Unwohlseins gestern heute aber nicht ins Krankenhaus aufs Laufband gegangen. Das wäre wohl zu viel gewesen. ich habe ja gelernt meine Grenzen besser zu sehen und einzuhalten. Ich habe jetzt noch eineinhalb Wochen bis zu meinem Schulpraktikum und bin noch gut mit Erledigungen und Terminen beschäftigt. Ich versuche auch so etwas wie eine ambulante Reha zu praktizieren. Ich klapper gerade alle Fachärzte ab, habe mir Massagen verschreiben lassen und mache Sport. Mein Bewusstsein für die Fürsorge für meinen Körper hat durch die Krankheit noch zugenommen, obwohl ich durch das Yoga schon vor über 10 Jahren ein ausgeprägtes Gesundheitsbewusstsein entwickelt habe. Meine Lebenseinstellung ist jetzt auch von einem "Ich muss" zu einem "Ich will!!!!" umgeschlagen, was eine tolle Erfahrung ist. Ein Satz aus dem Buch "Veronika beschließt zu sterben" von Paulo Coelho:"Das Bewußtsein des Todes läßt uns das Leben intensiver erleben."
Bei mir ist das wohl so. Nach jeder neuen Erkrankung wurde das mehr. So schnell bin ich nicht belehrbar. Besser spät als nie. :D
Schlaft gut!
Kerstin
Kerstin22
04.09.2009, 21:29
Hallo ihr Lieben!
Ich habe mir eine Erkältung eingefangen. Was ist denn aber eine Erkältung? Liege mit Halsschmerzen im Bett. Heute wollte ich endlich mal wieder zu meinem Freitag-Sport. Naja, der nächste Freitag kommt bestimmt. Am Montag fängt mein Schulpraktikum an. Deswegen muss ich mich am Wochenende gesund pflegen. Oder Bino übernimmt das.
Diese Woche habe ich meine Sportstudie abgeschlossen. Der Sportmediziner Dr. Dimeo, der auch ein Buch über Krebs und Sport geschrieben hat, schreibt mir noch einen Bericht, den ich mir gewünscht habe. Normalerweise werden die Patienten wohl nicht über die Ergebnisse informiert. Mich interessiert es aber. Meine kognitiven Fähigkeiten sind laut Test überdurchschnittlich. So kann ich vielleicht im Studium meine körperlichen Einschränkungen durch Schnelligkeit ausgleichen. Schneller Lernen = mehr Zeit zum Schlafen. Durch einen anderen Thread hier, weiß ich jetzt den offiziellen Namen für meine Brech-Phobie. Emetophobie. Anfangs war es hart für mich mit einer Emetophobie die Chemos anzufangen, aber letztendlich habe ich dann mit dem Motto gelebt: "So lange ich nicht kotzen muss, kann ich alles verkraften." Da ich durch die Chemos nie kotzen musste, war es vielleicht nicht das schlechteste Motto. Von den kleinen Panikattacken bei Übelkeitsvermutungen mal abgesehen. Nachts konnte ich auch nicht parrallel zu den Chemos schlafen, weil ich auf meinen eventuell kotzenden Körper aufpassen wollte. Nach meiner Erstdiagnose hätte man mir nicht nur sagen sollen, dass es kein Todesurteil ist, sondern dass es auch nicht unbedingt ein Kotzurteil ist. Vorm Kotzen habe ich nämlich mehr Todesangst als vorm Sterben. Ich weiß, dass das nicht rational ist, deswegen spricht man ja von Phobie. Habe jetzt im Internet festgestellt, dass es viele Menschen mit einer Emetophobie gibt. Das überrascht mich.
Okay, werde mal meine Erkältung pflegen.
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
08.09.2009, 19:35
Ich habe gestern mit meiner Erkältung mein Schulpraktikum angefangen. Es macht mir viel Spaß, aber ich bin ganz schön k.o.. Nach der Schule gehe ich immer sofort ins Bett wie es sich für eine erkältete, stammzelltransplantierte Teilzeit-Studentin gehört.
Ich habe mir überlegt, dass ich meine noch vorhandenen psychischen/körperlichen Probleme wie meine Emetophobie (Brech-Phobie) und meine sexuellen Probleme (Vaginismus), auch noch angehen und überwinden will. Ich finde nach jahrelangen Depressionen und dreimal Krebs, sind das ja nur Problemchen. Kurz vor meiner Erstdiagnose des Lymphdrüsenkrebses war ich mal bei einer Sexualtherapeutin, aber da hatte ich Probleme mit der Kostenübernahme, weil meine Psychoanalyse zwar beinahe aber noch nicht zwei Jahre her war. Und dann kam der Krebs bzw. die Diagnose. Vielleicht gehe ich noch mal zur Sexualtherapeutin, die sich damit auskennt. Ich war heute bei der Frauenärztin wegen meinen Hormonen. Seit der letzten Transplantation nehme ich die Pille durchgängig, weil ich sonst in den Wechseljahren lande. Sie meinte aber, ich solle sie weiter nehmen, da es nur fehlende Östrogene ersetzt und ich sonst Osteoporose bekomme und altere. Oma Kerstin! :D Schadet wohl nicht.
Ich hoffe mir gelingt es trotz Praktikums meine Erkältung los zu werden.
Liebe Grüße
Kerstin
P.S. Auf meinem aktuellen Foto seht ihr Bino. Da saß er im Urlaub 2006 (zwischen den Chemos) auf dem Wäscheständer, um zu trocknen. Er hatte da etwas meinen Nachtschweiß abbekommen. Ja, der Bino musste schon einiges ertragen.
Kerstin22
11.09.2009, 23:51
Ich sitze hier mal wieder mit Bauchkrämpfen. Ich hoffe, dass wird bald besser. Seitdem ich meine allgemeine Sandimmundosis verringert habe, habe ich alle paar Tage Magen-Darm-Beschwerden. Ich nehme jetzt schon wieder etwas mehr, damit ich in der Schule keine Probleme kriege und die Schüler nichts von meinen Beschwerden mitbekommen. Ich habe festgestellt, dass ich konditionell Probleme habe in den 4. Stock zu laufen. Als Sportler kommt es mir krass vor. Ich werde mich jetzt mal Binos Heilkräften überlassen. Morgen habe ich ein Seminar in der Uni und ich hoffe, dass es mir da wieder besser geht.
Gute Nacht!
Kerstin
Kerstin22
15.09.2009, 18:57
Hallo ihr Lieben!
Ich hoffe, es geht euch euren Rahmenbedingungen entsprechend gut.
Mein Schulpraktikum macht mir weiterhin Spaß, aber es ist auch sehr anstrengend. Irgendwie trinke ich im Moment auch zu wenig, weil ich einfach wenig Zeit habe. Im Moment habe ich tierische Kopfschmerzen und irgendwie glaubte ich heute wieder Schmerzen im Brustkorb zu haben. Nächste Woche habe ich einen Termin beim Kardiologen. Es ist für mich im Moment normal nachmittags zwei bis drei Stunden zu schlafen. Ich versuche meinem Körper das zu geben, was er braucht. Am Wochenende habe ich gerade gelernt, dass die Schlafzeit auch zur Lernzeit gehört. So gesehen bin ich fast ununterbrochen am Lernen bei meinen erhöhten Schlafzeiten. :D
Meine Haut schuppt sich weiterhin sehr stark.
Liebe Grüße
Kerstin
lonelein
15.09.2009, 19:01
huhu kerstin,
ich wünsche dir gute besserung. und pass auf dich auf (gerade wegen magen darm beschwerden)
alles liebe und das deine zellen ja brav arbeiten :)
lg kirsten
Kerstin22
16.09.2009, 21:34
Hallo ihr Lieben!
Hallo Kirsten!
Ich war heute nicht in der Schule. Gestern wollte ich noch zum Jugendtreffen in meiner Gemeinde. Auf dem Weg dorthin ging ich bei meinen Eltern vorbei, bei denen ich dann letztendlich auch schlief. Meine Kopfschmerzen nahmen da wieder zu und ich bekam mal wieder Durchfall. Weil es mir dann zu anstrengend war fünf Minuten mit dem Rad nach Hause zu fahren, habe ich in meinem alten Zimmer geschlafen. Heute habe ich bis 12 Uhr gebraucht, um aufzustehen und zu mir nach Hause zu gehen. Auch morgens hatte ich immer wieder Bauchschmerzen. Dann habe ich noch mal bis vier Uhr nachmittags geschlafen. Das kommt wohl davon, wenn man als Patientin mit Fatique-Syndrom versucht eine Normalität aufrechtzuerhalten und seine eigenen körperlichen Grenzen nicht akzeptiert. Ich habe dann heute versucht meine Leistungsunfähigkeit für heute anzuerkennen. Glücklicherweise ist meine Mentorin über meinen körperlichen Zustand informiert und kennt mich als meine langjährige Sporttrainerin auch mit Mundschutz mit Glatze.
Gute Nacht!
Kerstin
tuvalian
16.09.2009, 23:02
Hallo ihr Lieben :)
Ich möchte mich mal in diesem Thread einklinken, da ich etwas ratlos
bin und mich das Thema Krebs und Studium betrifft.
Seit Montag weiss ich das meine Chemo am 01.10 beginnt,
dabei hat das Semester gefühlt noch gar nicht richtig angefangen :rotenase:
Mich interessiert jetzt natürlich wie ich die ganze Situation finanziell
stemmen soll. Wie habt ihr denn das ganze gemeistert? :)
LG Ralf
Kerstin22
16.09.2009, 23:18
Hallo Ralf,
erstmal willkommen, auch wenn das ein blöder Anlass ist. Ich war seit meiner Erstdiagnose nie arbeiten und wurde größtenteils von meinen Eltern unterstützt. Da ich seitdem bis vor Kurzem durchgängig krankgeschrieben war, konnte ich auch gar nicht arbeiten. Da ich bis zur Erstdiagnose gearbeitet habe, bekam ich auch zunächst 78 Wochen Krankengeld und ein Jahr Arbeitslosengeld. Zurzeit bekomme ich für ein Jahr eine Erwerbsunfähigkeitsrente, die ich aber wohl nur durch meine vorangegangene Ausbildung und Arbeitszeit bekomme. Danach müssen wohl wieder Mama und Papa und mein Sparbuch herhalten.
Willst du parallel zur Chemo studieren? Da die Vorlesungszeit gerade erst wieder anfängt, würde ich mir vorher überlegen, ob es notwendig ist ein Urlaubssemester einzulegen. Bei einem angebrochenen Semester habe ich auch schon parallel studiert, aber lustig war das nicht. Weißt du wie sehr dich die Chemo einschränken wird? Ist sie ambulant oder stationär? Und in welchem Abstand?
Sinnvoll könnte eventuell auch ein Behindertenausweis sein, der vielleicht auch einige finanzielle Vorteile bringt. Ich habe mich immer wieder mal beim Sozialdienst im Krankenhaus beraten lassen. Die haben da auch gleich alle möglichen Antragsformulare.
Liebe Grüße
Kerstin
tuvalian
16.09.2009, 23:35
Hey Kerstin
Ich bin ja schon länger im KK unterwegs, wie du bei den Lymphis ;)
Zunächst mal zur Chemo: ich gehe davon aus das ich neben der
Chemo (ambulant) schon studieren kann, allerdings nicht immer
und im vollen Umfang. Eine Prognose ist halt nicht möglich.
Zur Zeit arbeite ich allerdings, bin mir aber nicht sicher ob es
dann mit dem Krankengeld klappt. Für EWUF-Rente habe ich nicht
lange genug gearbeitet.
Was mich einfach bei der Sache wurmt ist die Ungewissheit,
was Studenten in meinem Fall machen? Angenommen es klappt
nicht mit dem Krankengeld, was dann? Von der Förderung allein
lässt es sich ja kaum leben ;)
Ich fänd es einfach schlimm ein Studium zu schmeißen,
nur um dann Hartz4 bekommen zu können, weil einem als Student
ja offenbar nichts anderes übrig bleibt, angenommen man bekommt
zB Bafög und kann nebenbei nicht mehr jobben.
Hab auf jeden Fall lieben Dank für deine Antwort, nun haben wir
ja auch mal miteinander zu tun gehabt hier :)
LG Ralf
Kerstin22
17.09.2009, 15:23
Hallo Ralf,
es gibt bestimmt Fachleute, die dir sagen können, ob dir Krankengeld zu steht.
Ich selbst hatte vor dem Krankengeld gerade mal eine eineinhalb jährige Ausbildung gemacht und zwei Monate bis zur Erstdiagnose gearbeitet. Erst durch das Krankengeld und das Arbeitslosengeld bin ich auf einen Zeitraum gekommen, so dass ich einen Anspruch auf eine Rente hatte. Das Krankengeld, Arbeitslosengeld und die Rente habe ich übrigens parallel zum Studium erhalten. Dafür war ich durchgängig krank geschreiben, habe aber angegeben, dass ich teilweise studiere.
Heute geht es mir immer noch nicht gut. Ich war wieder nicht in der Schule und mein Ruhepuls im Stehen lag vorhin bei 128. Mein Blutdruck bei 85 zu 54. Ich habe mich dennoch aufgerafft und bin ein Geschenk kaufen gegangen. Rad fahren ging, nur stehen ist anstrengend. Schon beim Aufstehen musste ich mich immer wieder hinsetzen. Den Abwasch habe ich erstmal stehen lassen. Auf dem Weg zum Geschenke kaufen habe ich meine Mentorin getroffen, die aber nicht den Eindruck machte als ob ich mich jetzt rechtfertigen muss, warum ich nicht in der Schule bin und trotzdem unterwegs. Liegend geht es mir im Moment am besten. Im Laden hatte ich auch wieder einen Bauchkrampf, der auf der Toilette endete. Ich sehe auch ziemlich blass aus. Ich habe aber nicht den Eindruck als wenn es ein Infekt ist.
Morgen würde ich gerne wieder zur Schule gehen. Ich hoffe, dass ich das irgendwie hinbekomme.
Ich habe vorhin schon versucht Dr. Blau anzurufen, habe ihn aber nicht erreicht.
Liebe Grüße und bis bald
Kerstin
lonelein
17.09.2009, 20:52
hallo ralf...
sry, kerstin, dass ich hier so frech schreibe:)
also bei meinem bruder wurde folgendes gemacht: er hat sich vom studium beurlauben lassen, arbeiten war eh nicht mehr drin...nach einem riiiiiesen hin und her ist dann rausgekommen, dass er trotz studentenstatus anspruch auf ALG II hat. natürlich mit 1000 anträgen, ärztlichen unterlagen etc.
ABER der anspruch besteht. also wenn es hart auf hart kommt, lass dich beurlauben aufgrund einer schwerwiegenden erkrankung etc. damit dann ab zum früheren sozialamt. es ist zwar nicht viel, wie wir alle wissen, aber immerhin miete etc, sind dadurch dann abgesichert. nur arbeiten ist dann tabu..
alles liebe
kirsten
tuvalian
17.09.2009, 21:51
Hey Kerstin
Das sich aus dem Krankengeld Rentenansprüche ergeben hab ich
gar nicht bedacht, wie gut das du das erwähnst :)
Ich hab mir vorgenommen am Montag nach dem CT mal den
Sozialdienst anzusteuern, mir ist das mittlerweile alles zu nervig
mit der Recherche, bin ja aber hier auf den richtigen Weg gestubst
worden ;)
Wünsche dir das du dich schnell erholst, klappt schon! :)
Hey Lonelein
Das mit der Arbeitsagentur war bisher mein Notfallplan,
aber falls hier nix mehr geht, dann nerv ich die Leute mal eine
Runde. Notfalls werden die ja zahlen müssen.
Danke euch beiden auf jeden Fall für die Tipps!
Wenn ich demnächst mal die Zeit finde, werde ich dem neuen
Gesundheitsminister/in mal einen krachigen Brief vor den Latz
ballern, das es einfach nicht sein darf das Studenten irgendeiner
Unterstützung hinterher laufen/recherchieren müssen,
um dann trotzdem beim ALG2 zu landen. Fühle mich aber
grundsätzlich mit diesen ganzen Sachen ziemlich alleingelassen.
Könnte mich wieder herrlich aufregen und mit meinen ganzen
revolutionären Ideen kommen...aber ich lass es mal gut sein ;)
LG!
Kerstin22
17.09.2009, 23:04
Hallo Ralf,
ich habe zwischendurch übrigens auch schon zweimal ein Urlaubssemester eingelegt wegen Behandlungen. Warum können die das nicht anders bennen? Urlaub im Krankenhaus. Super!
Ich habe schon wieder Bauchkrämpfe.
Vielleicht gehe ich morgen statt zur Schule doch mal zu Dr. Blau. Der wird mich sowieso langsam vermissen. :D
Ich weiß nicht so recht, ob meine Beschwerden von einer Abstoßungsreaktion kommen. Auf jeden Fall wird meine Haut zurzeit auch gut angegriffen.
Gute Nacht!
Kerstin
lonelein
19.09.2009, 13:18
hey ihr beiden,
kerstin bitte geh zum onkel doc. weißt doch....2 jahre kann ne abstoßreakto erfolgen und gerade darm geschichten.....
drücke dir auf jeden fall die daumen.
lg kirsten
Kerstin22
20.09.2009, 23:59
Hallo Kirsten,
ja, mal sehen, wann ich das mit dem Arztbesuch hinbekomme. Eine latente Abstoßungsreaktion habe ich eigentlich immer, so dass ich mir nicht allzugroße Sorgen mache.
Heute Nacht hatte ich allerdings wieder Durchfall, den ich mit Sandimmun wieder beheben konnte.
Freitag war ich doch in der Schule, weil mein Blutdruck morgens okay war.
Ich muss jetzt schlafen, weil ich ja morgen wieder die 10-jährigen ärgern muss. :D Nee, die sind eigentlich noch sehr motiviert.
Gute Nacht!
Kerstin
Elisabethh.1900
21.09.2009, 00:06
Liebe Kerstin, in der vergangenen Woche habe ich Deine Beiträge eigentlich immer mitgelesen. Es tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht während des Praktikums in der Schule. Vielleicht hast Du Dir auch zuviel vorgenommen? Du schriebst mehrmals, dass Du in den vergangenen Jahren immer Teilzeitstudentin gewesen bist und nun Praktikum in Vollzeit. Kann man da nicht auch eine Lösung finden, die Deiner Situation besser gerecht wird? Denn neben dem Unterrichten kommt ja noch die Vor-und Nachbereitung hinzu.
Für die kommende Woche wünsche ich Dir viel Kraft!
Herzliche Grüße!
Elisabethh.
Kerstin22
21.09.2009, 21:50
Hallo Elisabethh,
ja, es ist etwas bedenklich mit meinem Praktikum. Ich habe jetzt mit meiner Mentorin ausgemacht, dass ich donnerstags frei habe, da sie da auch nicht da ist. Sicherlich macht es auch keine Probleme, wenn ich mal früher gehe. Das Doofe ist ja, dass ich bestimmte Stunden da sein muss laut Anforderungen der Uni.Sonst hätte ich vielleicht noch früher anfangen können, aber da war ich ja noch mit meiner Hausarbeit beschäftigt. Heute hatte ich auch schon wieder Halsschmerzen. Nachmittags habe ich heute wieder drei Stunden geschlafen. ich versuche echt mich dafür in meiner Freizeit zurückzunehmen und meine Kräfte zu sparen. ich wäre froh, wenn ich mal wieder Sport machen könnte. Das würde mir bestimmt gut tun.
Wenn ich nach Hause komme, koche ich mir mein Mittagessen und gehe danach direkt ins Bett für meinen Nachmittagsschlaf. Ich habe noch nicht direkt eigene Unterrichtsvorbereitung, da es erst mein Orientierungspraktikum ist, aber als Grundschüler kam mir der Nachmittag echt länger vor. Jetzt mache ich abends wenige Erledigungen wie E-Mails beantworten und der Tag ist vorbei. Zu Unterrichtsvorbereitungen wäre ich gerade nicht wirklich körperlich in der Lage. Ich bin aber meiner Mentorin dankbar, dass ich mich schon ein bisschen ausprobieren kann. Danach muss ich einen Praktikumsbericht schreiben. Ich will versuchen ihn schon ein bisschen nebenher vorzubereiten, damit der sich nicht so ins Semester zieht.
Ich glaube die gesunden Studenten haben aber auch ganz schön mit der ungewohnten Anstrengung der Schule zu kämpfen.
Morgen sind Bundesjugendspiele und ich werde beim Weitsprung messen.
Morgen Nachmittag ist endlich mein Kardiologen-Termin und Dr. Blau werde ich dann wohl am Donnerstag einen Überraschungsbesuch abstatten.
Gute Nacht an euch alle da draußen in der Welt!
Kerstin
Elisabethh.1900
22.09.2009, 21:33
Liebe Kerstin, wie geht es Dir heute?
Elisabethh.
Kerstin22
23.09.2009, 21:10
Hallo!
Ich bin gerade zu müde, um ausführlich zu schreiben.
Ich bin müde, habe Halsschmerzen und werde morgen Dr. Blau besuchen. Heute habe ich drei Stunden lang eine halbe Klasse unterrichtet!
Gute Nacht! :schlaf:
Kerstin
Kerstin22
25.09.2009, 14:16
Ich war gestern also bei Dr. Blau. Um mein Immunsystem zu verbessern, hat er mir heute 3 Infusionen Antikörper verabreicht. Außerdem meint er, dass meine Müdigkeit und meine Kreislaufprobleme vom niedrigen HB-Wert (9,5) kommen. Der ist wohl so niedrig, weil meine Niere etwas chemogeschädigt ist. Um den HB zu erhöhen, hat er mir heute EPO verschrieben. Ich hoffe, dass es dann mit einem gestärkten Immunsystem und einer besseren Sauerstoffversorung aufwärts geht und ich sogar mal zum Sport schaffe, was ich in letzter Zeit einfach nicht hinbekam.
Wegen meiner Bauchschmerzen hat er mir eine Kortison-Tablette verschrieben, die den Darm heilt.
Kurz noch zum Besuch beim Kardiologen: Ich habe keine Chemoschäden am Herzen. Wegen meines Kreislaufs empfiehlt er mir Ausdauersport. Ich hatte den Eindruck er glaubte mir nicht, dass ich eigentlich Sport mache.
Ich habe heute eine Patientin in der Ambulanz getroffen, die ich seit meiner zweiten Chemo kenne. Ihr ging es immer sehr schlecht und ich war mir nicht sicher, ob sie jetzt die allogene Transplantation überleben würde. Aber außer eine starke Abstoßungsreaktion der Haut scheint es ihr einigermaßen zu gehen. Da bin ich ja beruhigt.
Ich bin schon wieder müde!
Bin ja auch noch nicht gedopt! Dann kann ich nächstes Jahr bei der Tour dé France mitmachen. :D
Okay, mir reicht schon normaler Freizeitsport!
Liebe Grüße und schönes Wochenende!
Kerstin
Kerstin22
25.09.2009, 20:40
Im Moment habe ich echt die "Schlafkrankheit"! Sobald ich zu Hause bin lege ich mich hin und schlafe. Ich gehe regelrecht zweimal am Tag ins Bett. Mittags und abends. Vorher koche ich mir immer einen Tee, um ihn bei einem Buch Tee zu trinken. Dann liege ich so, dass ich mich zum trinken bewegen müsste und in 3 von 4 Fällen, wenn nicht mehr, steht der Tee noch ungetrunken neben meinem Bett, wenn ich wieder aufwache.
Ich kann wie auf Kommando schlafen. Einige Bekannte verstehen die Dimension nicht. Sie erzählen mir, sie seien mittags auch müde und, wenn sie Zeit hätten, würden sie auch nachmittags schlafen. Ich bezweifle, dass die sich hinlegen und drei Stunden tief und fest schlafen könnten. Und dann nachts wieder. Glücklicherweise bekomme ich das zeitlich ganz gut hin, aber ein als einen guten Zustand betrachte ich das nicht.
Ich finde es natürlich gut, dass ich nicht die ganze Zeit müde durch die Gegend laufe, sondern es mir gelingt zu schlafen, wenn es mein Körper braucht. Danach fühle ich mich auch einigermaßen erholt. Vor meinen Behandlungen hatte ich immer, falls es mir mal in den seltensten Fällen gelungen war, mittags zu schlafen, hatte ich immer Kopfschmerzen und ich war total fertig. So ist es glücklicherweise nicht. Ich hoffe, dass das EPO etwas Abhilfe verschafft.
Liebe Grüße
Kerstin (:schlaf:)
MiVidaLoca
26.09.2009, 15:50
Hallo....
habe am 8.9 diesen jahres erfahren das ich Leukämie habe... und ab montag geht die chemo los... ab also noch nicht wirklich ahnung was auf mich zukommt... und wie es in meinem (medizin)studium weiter gehn soll...
wie war das denn bei euch?
lg Amy
Kerstin22
26.09.2009, 19:27
Hallo Amy,
wie es bei Leukämie genau ist, fragst du am besten im Unterforum für Leukämie. Die etwas allgemeineren Fragen kann ich dir, soweit ich Ahnung habe, gerne beantworten. Leider weiß ich nicht, was du genau wissen willst. Chemo und Studium parallel kann in manchen Fällen möglich sein, ist aber sicherlich etwas grenzwertig. Bei der Chemo weiß man nie, was man für Nebenwirkungen bekommt. Vielleicht lohnt es sich für das jetzt beginnende Wintersemester erstmal ein Urlaubssemester zu beantragen. Ich nehme mal an, dass du deine Chemos stationär bekommst. Es kann sein, dass du da länger ins Krankenhaus musst und auf jeden Fall ist dein Immunsystem länger geschwächt. Vielleicht kannst du mir ein bisschen über deine geplante Behandlung erzählen (Dauer, Abstände etc.) und konkrete Fragen stellen, die ich gerne versuche zu beantworten.
Hallo ihr Lieben!
Ich bin gerade von meinem Nachmittagsschlaf erwacht, der heute wohl weniger als drei Stunden dauerte. Ist das jetzt ein Fortschritt?
Bis jetzt könnte ich aber noch zu einem Viel-Schlaf-Wettbewerb antreten und hätte noch gute Chancen auf eine Medaille. Im Moment mache ich einfach fast gar nichts. Vormittags vielleicht, aber den Nachmittag könnt ihr vergessen. Gut, dass ich ausgezogen bin, so stört mich wenigstens keiner beim Schlafen.Wenn ich nachmittags keinen termin habe, schlafe ich ohne Wecker. Sonst kommt es schon mal vor, dass ich mir um 18 Uhr oder so einen Wecker stelle. Vielleicht sollte ich mir mal ein Schlaf-Tagebuch anlegen, damit ich genau weiß wieviel ich schlafe.
Machts gut!
Kerstin
Sanni412
26.09.2009, 23:20
Hallo Kerstin!
Nun ist unser Treffen eine Woche her und ich wollte Dir endlich mal einen lieben Gruß da lassen, und Dir sagen, dass es toll war Dich zu treffen!
Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehen!
Das mit dem Schlaftagebuch ist übrigens eine gute Idee, schaden kanns nicht, und sehr aufwendig ist es ja auch nicht!
Liebe Grüße Sanni
Kerstin22
27.09.2009, 21:35
Hallo Sanni,
ich fand auch toll dich zu treffen. Heute morgen habe ich schon gedacht die EPO-Spritze hat gewirkt, aber nachmittags habe ich wieder Stunden geschlafen, nachdem ich es ins Bett geschafft hatte.
Ich bin von der Bundestagswahl geschockt :eek: und gespannt was die Berliner so gewählt haben.
Anlässlich der Bundestagswahl habe ich mal meine Fernsehantenne aus dem Keller geholt.
Gute Nacht!
Kerstin
Hallo Kerstin
Obwohl ich nicht mehr allzu oft schreibe bin ich immer noch fleissig am lesen hier.
Muss schlimm sein soooo müde zu sein. Ich kenne das in leichterer Form auch vom Eisenmangel. Ich war total müde, kam nach Hause nach der Arbeit, legte mich aufs Sofa und schlief 2 Stunden. Jeden Tag. Ich versuchte mehr Kaffee zu trinken, ohne Erfolg. Ich versuchte früher ins Bett zu gehen, auch nix. So langsam hatte ich Zweifel, ob mein Job das richtige für mich ist. Zu anstrengend? Mein Freund fand es auch recht seltsam dass ich so müde bin. Erst zwei Eisen-Infusionen brachten Besserung.
Schön dass Dein Herz nichts abbekommen hat! Bei mir werden Chemoschäden am Herzen vermutet, aber da nicht wirklich etwas dagegen gemacht werden kann habe ich mich geweigert, weitere Untersuchungen zu machen.
Seit einem Jahr mache ich Ausdauersport und verglichen mit damals bin ich sicher 100* fitter. Ich glaube eigentlich nicht, dass mein Herz geschädigt ist. Wahrscheinlich war meine Kondition vor 1 Jahr einfach so schlecht weil ich 2 Jahre lang so gut wie keinen Sport gemacht habe.
Wünsche Dir eine schöne Woche
Flyyy
Kerstin22
28.09.2009, 21:16
Hallo!
Danke an euch für den Eisenhinweis. Ich weiß gar nicht, ob bei mir das Eisen gemessen wird. Heute scheint das EPO anzufangen zu wirken. Ich merke ein Puckern in den Knochen.
Hallo Flyyy!:winke::winke:
Sehr schön von dir zu hören. Schön, dass dir der Ausdauersport geholfen hat. Bei mir hat er ja anscheinend nicht geholfen. Im Sommer war ich ja dreimal in der Woche auf dem Laufband. Ich war jetzt allerdings wegen meiner abwechselnder Beschwerden auch schon Wochen nicht beim Sport. Heute wollte ich wieder hingehen, aber jetzt habe ich wieder Durchfall. :eek: Als wenn sich gerade mein Körper weigert Sport zu machen. Ich bin aber zuversichtlich, dass ich bald wieder zum Sport kann.
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
28.09.2009, 22:57
Ich kämpfe mit Durchfall. Es rumort in meinem Bauch und ich muss immer wieder aufstoßen. Ich weiß nicht, was das immer soll. Ich wäre froh, wenn ich schon umgezogen im Bett liegen würde. Ist mir jetzt fast zu viel meine Couch zum Bett umzubauen. Das werde ich jetzt mal angehen.
Kerstin22
29.09.2009, 15:59
Ich habe immer noch Durchfall. Die ganze Nacht über hat es immer wieder in meinem Darm rumort und es kam wässriger Durchfall. Glücklicherweise war das nur wenig mit Unwohlsein verbunden. Nachdem ich heute morgen noch drei Toilettengänge hinter mich gebracht hatte, bin ich sogar zur Schule gegangen. ich dachte, dass mein Darm ja mal leer sein müsste. Ich war heute nämlich in der Schulanfangsphase angemeldet, die ich mir mal anschauen wollte. Nach drei Stunden bin ich wieder nach Hause gegangen und benötigte dann auch wieder meine Toilette. Es romurt wieder mehr in meinem Darm. Ich habe nur wenig gegessen und habe Schwierigkeiten genügend zu trinken. Ich habe mir jetzt eine Flasche ans Bett gestellt, die ich auch im liegen benutzen kann.
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
30.09.2009, 18:10
Der Durchfall scheint wieder weg zu sein.:rotier: Heute habe ich schon wieder zwei Stunden eine halbe Klasse unterrichtet. Ich führe gerade ein Leben zwischen Bett und Klassenzimmer. Viel dazwischen gibt es nicht.
Bevor meine Muskeln denken, dass ich sie aufgegeben habe, peile ich aber meinen Sport am Freitag an! Ich willlllllllllllll Sport machen! Wofür bin ich denn sonst gedopt? :D Mit Sport fühle ich mich auch einfach gesünder und wohler. Ich bin auch zuversichtlich, dass diese unfreiwillige Sportpause langsam ein Ende nimmt.
Liebe Grüße (von der Couch ;))
Kerstin
Kerstin22
30.09.2009, 23:46
Ich habe mir gerade "Life is too short" von den Scorpions angehört, was mich voll runtergezogen hat. Es ist so ein schönes Lied, was aber auch von der Sterblichkeit handelt und mich an den Mann erinnert, der mir meine bisher einzige Liebeserklärung gemacht hat.
Auf einmal fühle ich mich einsam. Allgemein komme ich in den letzten Jahren gut damit klar, dass ich ohne Partner lebe und ohne Partner schon ganz viel Scheiße durchstehen musste.
Eigentlich bin ich aber ein sehr anlehnungsbedürftiger Mensch, der gerne mal in den Arm genommen und aufgefangen wird. Ich denke aber, dass ich in den letzten Jahren beziehungsfähiger geworden bin und will mich nie mehr unter meinem Wert verkaufen, damit mich jemand in den Arm nimmt.
Ich fühle mich auch viel selbstbewusster und attraktiver (auch mit Port und Narben) als früher. Das sind in meinen Augen auf jeden Fall gute Voraussetzungen, um irgendwann in der Zukunft eine glücklichere Beziehung führen zu können.
Ich gehe jetzt noch ein bisschen meiner Traurigkeit nach. Stark bin ich oft genug!
Kerstin
Kerstin22
01.10.2009, 00:09
Meine Psychologin meint sowieso, dass ich in Anbetracht meiner Situation viel zu wenig weine. Mache ich ihr doch mal den Gefallen. :weinen:
Kerstin22
01.10.2009, 16:39
Mir geht es wieder gut.
Ich habe heute einer Freundin versprochen es morgen zum Sport zu schaffen.
Ich habe heute den Bericht vom Sportmediziner über meine Sportstudie bekommen. Der hat mich jetzt irgendwie aggressiv gemacht. Meine maximale Leistungsfähigkeit ist während der Studie gesunken, liegt aber im Normbereich für Frauen in meinem Alter. Kann ja sein, dass irgendwelche Werte das sagen, aber ich fühle mich nicht so. Dann meint er, dass die Werte aber nicht richtig vergleichbar sind, da beim zweiten Test mein Ruhepuls so hoch war. Er vermutet vorherige Belastung. Das ich in letzter Zeit Probleme mit meinem Ruhepuls habe, ist mir auch schon aufgefallen, aber auch ohne vorige Belatung. Ich bin zu beiden Tests übrigens mit dem Fahrrad gefahren. Vielleicht sollte er für Erklärungen mal meine HB-Werte (zuletzt 9,5) oder sonst was zur Rate ziehen.
Meine Müdigkeit hat wohl nach den Fragebögen mit der Studie abgenommen. Kann ja sein. Mein Problem ist auch mehr das sehr hohe Schlafpensum als Müdigkeit. Wahrscheinlich macht mich das jetzt so wütend, weil ich im Moment das Gefühl habe, die Leistungsfähigkeit von einem Faultier zu haben (vielleicht ist sie ja nach der Studie gesunken?) und dann erzählt mir einer was vom Normbereich.
Leben alle 25-jährigen Frauen ein Faultier-Leben? Ich hoffe mal nicht. Auch von meiner Kondition her fühle ich mich nicht im Normbereich. Ich war am Wochenende mit meinen Eltern spazieren und ich hoffte, dass wir bald umkehren würden. Das ist nicht mein normales Niveau. Kann sein, dass ich vielleicht konditionell im Normbereich liege und früher vielleicht darüber lag. Aber vom Alltag her und vom Schlafpensum liege ich ganz sicher nicht im Normbereich. Außer es gibt einen allgemeinen Leistungseinbruch nach dem 24. Lebensjahr vom dem ich noch nichts weiß.
Okay, es ist Zeit für mein Nachmittagsschläfchen. Ich bin ja schon 25 Jahre alt. :D
Liebe grüße
Kerstin
Sanni412
01.10.2009, 19:10
Hallo Kerstin!
Dein Briefkasten läuft über, passt nix mehr rein!
Lg Sanni
Kerstin22
01.10.2009, 20:36
Der Briefkasten ist wieder leerer!
Elisabethh.1900
01.10.2009, 21:14
Liebe Kerstin, gerade habe ich Deine letzten Beiträge gelesen. Mich freut es ganz toll, dass es Dir wieder besser geht.
Von meiner Freundin und der Cousine weiß ich, dass sie noch lange nach Abschluss der Therapien wesentlich mehr Schlaf benötigten, als der "Normalbürger" oder im Vergleich mit der Zeit vor der Krankheit. Meine Cousine legte sich regelmäßig mittags hin, ehe sie den 2.Teil ihrer Arbeit als Lehrerin bewältigen konnte.
Ich verstehe, dass Du traurig bist, so viel Zeit zu verschlafen, aber der Körper holt sich die Ruhe, welche er zum Regenerieren benötigt. Über die Äußerung Deiner Psychologin, dass Du zuwenig weinst, musste ich ein wenig lächeln. Ich denke, so eine Erkrankung bewirkt auch, dass man sich über Dinge nicht mehr aufregt, die es nicht wert sind, sich damit zu beschäftigen.
Naja noch einen Tag arbeiten, dann ist Wochenende.
Tschüß!
Elisabethh.
Kerstin22
03.10.2009, 01:04
Sorry, ich kan gerade nicht allen antworten. Ich bin gerade wieder beim Durchfall gelandet. Die Bauchgeräusche sind monstermäßig. Der Durchfall ist anders als sonst, aber so wie diese Woche schon mal. Mein Darm schwimmt irgendwie. habe es den ganzen Tag schon kommen sehen, weil ich den ganzen Tag schon aufstoßen musste wie vor einigen Tagen vor dem Durchfall. Aber ich war trotz leichter Bauchschmerzen beim Sport. Der Durchfall hat sich bis danach zeit gelassen. Ich glaube ich erhöhe mal eigenmächtig meine Sandimmundosis. Meine Haut ist nämlich auch ganz angegriffen
Kerstin22
04.10.2009, 23:08
Der Durchfall hat wieder so 24 Stunden angehalten. Ich weiß nicht genau, warum ich die hatte. Trotz Bedenken fahre ich morgen bis Freitag mit meiner Praktikumsklasse auf Klassenfahrt. Ich hoffe, dass ich in dem zeitraum meinen Magen und Darm im Griff habe. Morgen will ich mir prophylaktisch noch Tabletten gegen Durchfall kaufen. Ich habe sämtliche Medikamente eingepackt, die ich eventuell brauchen könnte.
Mich nervt etwas, dass meine Familie mich warnt mich zu überlasten. Besonders meine Oma. Ich weiß selbst, dass ich ein Grenzgänger bin, aber ich will mir ständig meine Grenzen von anderen vorbeten lassen. Ich habe meiner Mentorin auch angekündigt, dass ich nachmittags schlafe. ich bin ja auch nur eine zusatzliche Lehrkraft.
Ich werde das schon irgendwie hinkriegen. Wenn es mir schlecht geht, fahr ich halt nach Hause. Wir sind auch nicht so weit weg von zu Hause.
Also: Ich wünsche euch eine schöne Woche.
Liebe Grüße
Kerstin
Hey Kerstin
warst Du inzwischen mal beim Arzt? So lange dauernde Bauchprobleme solltest Du wirklich mal anschauen lassen!
Liebe Grüsse + gute Besserung
Flyyy
Sanni412
12.10.2009, 10:50
Hallo Kerstin!
Ich hoffe Du hast Deine Klassenfahrt unbeschadet und bei guter Gesundheit überstanden?
Lg Sanni
Kerstin22
12.10.2009, 20:19
Hallo,
ja, ich bin wieder da. Am Freitag, nachdem ich von der Klassenfahrt wieder da war, bin ich allerdings gleich zu selbstorganisiertem seminar von meiner Stipendiaten-Gruppe. Deswegen hatte ich auch noch keine Zeit zuschreiben. Meine Durchfall-Tendenzen habe ich auf der Klassenfahrt mit einem Anti-Durchfall-Mittel bekämpft. Nachmittags habe ich im Bett der Klassenlehrerin geschlafen, da mein Bett in der Küche des Hauses stand und nicht richtig abgetrennte war. Jetzt habe ich eine leichte Erkältung,was ich nach den Anstrengungen nicht verwunderlich finde. Heute ging die Uni wieder los. Bis jetzt bin ich in der Hinsicht noch entspannt, aber ich muss ja auch noch parallel meinen Praktikumsbericht schreiben. Am Donnerstag gehe ich wieder zu Dr. Blau und werde ihm auch wieder von den Durchfällen erzählen.
In der Schulklasse isind jetzt übrigens Ringelröteln aufgetaucht. Mal sehen, ob ich das auch mitgenommen habe.
Ich finde es toll, dass jetzt eine Stipendiatin im Intranet der Stiftung für die Stammzellspende wirbt. Ich habe mich da natürlich gleich eingeklinkt und mich als Infogeber angeboten.
Liebe Grüße und bis bald
Kerstin
P.S. Ich müsste eigentlich mal ein aktuelles Foto hier einstellen, damit ihr seht welch eine Haarmähne frau 18 Monate nach einer Stammzelltransplantation haben kann.
Elisabethh.1900
13.10.2009, 23:32
Liebe Kerstin, mit großem Interesse habe ich heute Deinen Bericht von der Klassenfahrt durchgelesen. In der vergangenen Woche habe ich mehrmals an Dich gedacht. Es ist gut, dass die Klassenleiterin Dich mittags in ihrem Bett schlafen ließ, damit Du Dich nicht überforderst. Ich drücke ganz fest die Daumen, dass die Ringelröteln um Dich einen großen Bogen machen. Als Du das erste Mal vom Schulpraktikum schriebst, dachte ich immer daran, hoffentlich holt sie sich da nichts. Gerade bei 30 Schülern, es geht dann schnell.
Nun hat Dich ja der Alltag an der Universität wieder.
Sag mal kann es sein, dass der Wirkstoffspiegel vom Sandimmun sehr stark schwankt und Du deshalb unter den ständigen Durchfällen leidest? Kann man diesen Spiegel bestimmen lassen? Mir ist von anderen Medikamenten bekannt, dass man den Spiegel im Blut bestimmt und die Dosierung entsprechend anpasst. Mal sehen, was Dr.Blau sagt, wenn er Du zu ihm in die Sprechstunde kommst.
Tschüß! Elisabethh.
Kerstin22
13.10.2009, 23:50
Hallo Elisabethh und alle anderen!
Im Moment bin ich mir nicht sicher keine Ringelröteln zu haben. Neben den Erkältungserscheinungen habe ich ja sowieso immer Hautauffälligkeiten wegen der Abstoßung. Deswegen habe ich mir nichts dabei gedacht, besonders da meine Haut eher braun als rötlich gefärbt ist. Seit zwei tagen juckt meine Haut besonders an den Händen und Füßen, dem ich auch noch keine große Bedeutung zugemessen habe. Heute habe ich im Internet gelesen, dass sich bei jungen Erwachsenen der Ausschlag oft auf Hände und Füße beschränkt. :confused: Roten Ausschlag konnte ich aber bisher nicht feststellen. Ich sitze hier wieder mit Halsschmerzen. Meine Pflege- und Heil-Bino wird einfach nicht arbeitslos.
Gute Nacht!
Kerstin
Kerstin22
14.10.2009, 00:26
Ach ja zum Sandimmun-Spiegel: Der wird jedes Mal bestimmt, wenn ich zu Dr. Blau gehe. Das ist einer der Gründe weswegen ich da so regelmäßig hingehe. Ich habe da in letzter Zeit aber keinen Überblick drüber, da der Spiegel erst am nächsten Tag feststeht. Kurz nach der Transplantation habe ich immer am Tag nach der Blutabnahme mit Dr. Blau telefoniert und er hat mir dann gesagt wieviel Sandimmun ich nehmen soll.
Ich habe gerade das Gefühl, dass mein Juckreiz am Körper zunimmt. :eek:
Gute Nacht!
Kerstin
Kerstin22
14.10.2009, 21:30
Mit den Ringelröteln bin ich mir nicht so sicher. an meinen Fesseln habe ich jetzt aber ganz eindeutig eine GvHD (Abstoßungsrektion). Da habe ich Dr. Blau mal was vorzuweisen. wenn ich ihm meine trockene Haut zeige, meint er immer, dass das noch keine GvHD ist. Meine haut ist unten an den Beinen ganz dünn und aufgeplatzt.
Gute Nacht!
Kerstin
Elisabethh.1900
18.10.2009, 22:24
Liebe Kerstin, ich möchte Dir noch einen lieben Gruss hier lassen und hoffe, dass die Ringelröteln Dich nicht erwischt haben!Du bist sicher wieder im Unistreß und der Studentenalltag bestimmt wieder Dein Leben.
Tschüß!
Elisabethh.
Kerstin22
19.10.2009, 20:58
Hallo ihr Lieben! Ja, die Uni hat mich wieder. Ich muss mich erstmal daran gewöhnen, mich nicht nur auf meinem Bett, sondern auch mal am Schreibtisch aufzuhalten. Wegen der Ringelröteln war mich zwischendurch wieder nicht sicher, da ich kleine Pickelchen an den Unterschenkeln hatte. Keine Ahnung. Ansonsten kämpfe ich mit einer Bronchitis, die aber nicht so schlimm ist. ich meinte schon, dass ich jetzt endgültig vom Krebs befreit bin, da ich vor der Diagnose oft Bronchitis hatte. Also alles im Normalbereich! Krankheiten sind relativ. Ich muss erstmal wieder soziale Kontakte aufbauen, da alle meine Komilitonen, die mit mir angefangen haben, jetzt mit dem Bachelor fertig sind (die meisten jedenfalls) und ich keine Kurse mehr mit ihnen haben kann. Ich habe jetzt auch wieder mehr Kurse als im Sommer belegt, aber ich glaube, dass ich das noch ganz gut bewältigen kann. Hoffe ich jedenfalls. Dienstags und donnerstags habe ich gar keine Lehrveranstaltung und da kann ich vormittags für die Uni arbeiten und nachmittags schlafen. Ich muss aufpassen, dass mein Ehrgeiz nicht mit mir davon rennt.
A propos rennen: Ich will natürlich wieder regelmäßig Sport machen, was mir sicherlich sowohl körperlich als auch seelisch gut tut, wenn ich mal meine Beschwerden los geworden bin.
Noch eine nette Geschichte für heute: Ich habe eine Komilitonin getroffen mit der ich vor drei Jahren (wie lange das schon her ist) mit Glatze mein Studium begonnen habe. Sie sah mich und nannte mich wegen meiner inzwischen längeren Haare "Rapunzel". Studenten mit denen ich jetzt Kurse belege, wundern sich, warum ich schon im 5. Fachsemester bin (dass ich im 7. Hochschulsemester bin sage ich oft nicht). Ich sage dann, dass ich zwischendurch krank war. Wenn sie Genaueres wissen wollen, bekommen sie auch eine Kurzfassung von Stammzelltransplantationen oder so. Komisch, dass ich das in dem gleichen Ton erzähle wie, dass ich z.B. schon eine Ausbildung gemacht habe.
Ich mache mir jetzt einen leckeren Salat und verschwinde danach mit einem Buch in meinem Bett.
Gute Nacht!
Kerstin
Kerstin22
24.10.2009, 20:40
Hallo ihr Lieben!
Irgendwie leidet mein soziales Leben in den letzten Wochen. Ich gehe entweder meinen Pflichten nach oder liege im Bett. Auch wenn ich noch etwas Zeit hätte, fehlt mir die Kraft. Dass ich im Moment wegen wechselnder Problemchen kein Sport machen kann, verstärkt meine Müdigkeit wohl noch.
Heute bin ich um 21 Uhr zum Geburtstag eingeladen, was ja sehr schön ist, aber es fällt mir jetzt echt schwer mich jetzt noch mal aus meiner Tages-Schlaf-Hose zu schälen und noch mit dem Bus durch die Stadt zu fahren. Ich werde es aber trotzdem machen, denn es handelt sich um den Geburtstag einer sehr engen Freundin. Was ich an meinem Geburtstag machen werde, weiß ich auch noch nicht. Igendwie ist mir gerade körperlich alles zu viel.
Gute Nacht und schönes Wochenende!
Kerstin
Hallo Liebe Kerstin,
wollte mal wieder fragen, wie es dir geht?
Ich hoffe doch gut. Hast ja bald Geburtstag :D
Warst Du jetzt eigentlich nochmal bei Dr. Blau wegen der GvHD? Oder habe ich das überlesen?
Ich wünsch Dir ein schönes WE und weiterhin alles Gute,
Julia
PS: Stell doch mal ein Bild rein ;) würde gerne mal Deine Haare sehn :)
Kerstin22
30.10.2009, 20:22
Hallo Julia und alle anderen Leser!
Wegen der GvHD der Haut spreche ich immer mit Dr. Blau, aber er meint, dass sei keine. Auf jeden Fall ist sie sehr trocken und schuppt. Wenn ich mich ausziehe rieselt es. Ich bekomme auch öfters nachts einen Kratzanfall und fange dann an meine Beine einzucremen.
Ich kämpfe ja seit fast drei Wochen mit einer Erkältung. Sie ist zum aushalten und hintert mich "nur" am Sport. So ein Mist! In den letzten Tagen kommt mir immer gelber Schleim aus der Nase. besonders aus dem linken Nasenloch. Gestern ist mir eine klare, gelbe Flüssigkeit aus der Nase getropft. Sehr komisch. Meine linke Kopfseite tut auch etwas weh und ich vermute, dass ich eine Nasennebenhöhlenentzündung habe.
Mein Leben spielt sich also immer noch zwischen Bett, Uni und Schreibtisch ab. Am Montag feier ich mit meinem Zwilling und meiner Familie Geburtstag und am Samstag danach habe ich meine Freunde in ein Cafe eingeladen. Das ist doch eine sehr gute Gelegenheit meine vernachlässigten sozialen Kontakte mal wieder zu pflegen. Es ist mir jetzt im Moment zu viel alle in meine kleine Wohnung einzuladen und deswegen gehe ich lieber woanders hin. Leider fallen durch mein Müdigkeitssyndrom eher die netten Dinge weg. Dieses Wochenende habe ich auch noch ein Wochenendblockseminar in Mathedidaktik von jeweils 9 bis 16 Uhr. das ist nicht so richtig mit meinem Tages-Schlafrythmus zu vereinbaren, also für mich sehr anstrengend. Ich hoffe, ich bin danach nicht noch kränker. heute hatte ich nach einigen Wochen mal wieder Bauchschmerzen, aber ist schon wieder weg.
Aber was sind hier schon Nasennebenhöhlenentzündungen und Bauchschmerzen? Peanuts! Das sind keine Krankheiten, das sind eher Nebenwirkungen.
Liebe grüße und ein schönes Wochenende
Kerstin aus dem dunklen Berlin
Kerstin22
01.11.2009, 18:52
Hallo ihr Lieben!
Ich sitze hier gerade sehr betroffen über den Krankheitsverlauf von Piepselmaus.
Obwohl ich doch dreimal Krebs hatte, vergesse auch ich oft die Relationen von Problemen.
Mein Familienessen an meinen morgigen Geburtstag wird wohl kleiner ausfallen als gedacht.
Mein Zwillingsbruder stößt erst später zu, weil er bis abends Uni hat. Meine Oma will nun doch nicht kommen, da es ihr nach einer Operation zu anstrengend ist und mein Bruder erst so spät kommt. Die letzte Begründung finde ich komisch, weil ich ja auch Geburtstag habe. Mein Vater kommt auch nicht mit, denn er ist wohl seit gestern erkältet und bekam keine Luft, so dass meine Eltern heute den Notarzt rufen mussten, weil er keine Luft bekam und nicht in die Erste-Hilfe gehen wollte. Manchmal frage ich mich wie mein Vater wohl als Krebspatient wäre. ich vermute mal sehr unangenehm und anstrengend.
Bleiben von sechs vorgesehenen 6 Leuten die Mama (wieder mal mein Fels in der Brandung), die Freundin meines Bruders und ich. Komische Familiengeburtstagsfeier. ich werde noch mal versuchen die Oma zu überzeugen.
Ich hatte heute (sonntag) den ganzen Tag eine Mathedidaktikvorlesung, nachdem ich die Nacht fast nicht geschlafen habe. Scheinbar kann ich in letzter zeit bei Vollmond sehr schlecht schlafen.
Ich hoffe ihr hattet mehr Wochenende als ich und es geht euch gut!
Liebe Grüße aus berlin
Kerstin
struwwelpeter
03.11.2009, 00:41
Liebe Kerstin
18781
Nun möchte ich es doch nicht versäumen Dir alles Liebe und Gute zum Geburtstag zu wünschen!
Ich hoffe Du kannst Dein neues Lebensjahr in vollen Zügen genießen, bleibe einfach gesund, das ist das Wichtigste. Natürlich wünsche ich Dir ebenso dass Du ein super tolles, erfolgreiches Jahr vor Dir hast!
18780
Happy Birthday
18782
Liebe Grüße
Ina
Liebe Kerstin,
auch ich möchte Dir noch alles alles Liebe und Gute und vor allem Gesundheit wünschen!
Leider einen Tag später :kuess:
Bleib so wie Du bist und auf jeden Fall gesund :)
Julia
:prost:
Sanni412
03.11.2009, 09:50
Liebe Kerstin!
http://i298.photobucket.com/albums/mm248/gbpicsde/97/014.jpg
Lg Sanni
Elisabethh.1900
03.11.2009, 10:54
Liebe Kerstin, ich möchte Dir, zwar nachträglich, deshalb ganz besonders herzlich zu Deinem Geburtstag gratulieren!
Für das neue Lebensjahr wünsche ich, dass sich die Gesundheit weiter stabilisiert und Dein Studium Fortschritte macht, außerdem viel Kraft für alle Vorhaben, die Du verwirklichen möchtest. Du bist eine tolle Frau, die stark und zielstrebig ist.
Ich hoffe, Du hattest gestern mit allen Menschen, die Du gern um Dich hast einen schönen Tag.
Herzliche Grüße!
Elisabethh.
Kerstin22
03.11.2009, 17:56
Vielen Dank für die lieben Geburtstagswünsche. :)
Gestern habe ich gemerkt, dass alle meine Freunde, die mir wichtig sind, an mich denken. Alle haben mir eine sms geschickt (Samstag feier ich ja erst mit ihnen), sogar meine Ex-Freunde.
Mein Familienessen ist fast ganz ausgefallen. Eine gute Freundin hat dann die Feier noch gerettet. Letztlich war es so, dass die Freundin meines Bruders (meine ehemalige beste Freundin) trotz mangelnder Familienmitglieder ihren Chi-Gong-Kurs nicht ausfallen lassen wollte, so dass nur noch die Mama und ich übrigblieben. Da ich aber nicht an meinem Geburtstag alleine zu hause hocken wollte, habe ich auf das Essen bestanden. Je enger die Freunde, desto mehr erwarte ich natürlich auch von ihnen. Ich war echt sauer, dass ich in ihrer Planung keine Priorität hatte. Es war allen klar, die die Freundin meines Bruders kennen, dass sie pünktlich gewesen wäre, wäre mein Bruder es auch gewesen. Darüber war ich wirklich enttäuscht. Sie weiß auch wie wichtig mir mein Geburtstag ist. Ich bin fast nie auf Freunde sauer, aber gestern war ich das. Solche Dinge haben vielleicht dazu geführt, dass sie nicht mehr meine beste Freundin ist.
Letztlich kam mich eine gute Freundin nachmittags besuchen, die dann mit meiner Mama und mir essen gegangen ist. Wir hatten nette Gespräche und es war sehr schön. Meine Laune war auch wieder besser. Um beinahe halb neun sind dann mein Bruder und seine Freundin ganz gestrigelt und ohne Eile auch aufgekreuzt. Da war ich schon sehr müde und irgendwie hat es vor meine Augen geflackert.
In den letzten Tagen habe ich übrigens einen sehr kleinen Knubbel in meiner Brust entdeckt. Er liegt ungefähr genau in der Mitte zwischen Port und Brustwarze. ich kann den nur ertasten, wenn ich auf dem Rücken liege. Damit ich ihn wiederfinde, habe ich mich jetzt mit Edding bemalt. Dann kann ich ihn am Donnerstag meinem lieben Dr. Blau vorführen. Vielleicht ist es auch nur eine verdickte Ader oder was weiß ich.
Ich habe übrigens eine neue Mathe-Lern-Gruppe, da mich ja meine alte aus Studiengründen verlassen hat. Die beiden sind sehr nett, aber ich befürchte, dass ich mathematisch das Zugpferd in der Gruppe sein werde. Da die Vorlesung aber nicht so schwer sein soll, hoffe ich, dass ich das hinbekomme.
Ich habe mir übrigens etwas für mein neues Lebensjahr vorgenommmen (neben der Gesundheit, die man sich ja nicht vornehmen kann): ich will wieder regelmäßig Sport machen. Okay, dass überrascht meine regelmäßigen Leser wahrscheinlich nicht.
Liebe Grüße von der inzwischen 26-jährigen Kerstin
P.S. Dann bin ich ja in vier Jahren 30. Krass!
Kerstin22
05.11.2009, 18:00
Hallo meine lieben Leser!
Ich war heute bei Dr. Blau.
Er konnte den Knubbel in meiner Brust auch fühlen und meint, ich solle zum Frauenarzt gehen und eine Mammographie machen lasse. Wahrscheinlich ist es nur Brustgewebe, aber man weiß es ja nicht. Da ich ja nun im BH bei ihm hockte, hat er endlich mal eingesehen, dass ich Hautekzeme habe, die wohl von der Abstoßung kommen. Deswegen hat er gleich eine Kollegin zu Rate gezogen. sie finden es beide komisch, dass ich bei einem sehr hohen Sandimmunsppiegel im Blut trotzdem eine Abstoßung habe. jetzt haben sie mir erstmal eine Salbe verschrieben. Bezüglich meines Darms möchte die Hämatologin, die sich damit auskennt, eine Enddarmspiegelung machen. Wahrscheinlich ist der chronisch entzündet. Eventuell können meine Symptome wohl auch von der Bauchspeicheldrüse kommen, die auch von meinem Immunsystem angegriffen werden könnte. Ich komme einfach von meinem hohen Sandimmunspiegel nicht runter, weil ich dann Beschwerden bekomme. Sie meinten, man habe den Eindruck, als wenn das Medikament kaum wirkt.
Bezüglich der Schweinegrippe: Mein soziales Umfeld soll sich impfen lassen. Ich, als allogen Transplantierte, kann mich nicht impfen lassen. Und ich soll Menschenansammlungen meiden und mit Mundschutz in die Uni gehen. :eek: Ich dachte, diese Ära hätte ich hinter mir.
Ich hatte gerade angefangen mich an die Rolle der gesunden Studentin zu gewöhnen und gesund aufzutreten. Als ich krank war und mit Glatze rumlief, machte das auch keinen großen Unterschied mehr. Jetzt, nachdem ich vielen neuen Komilitonen vier Wochen die gesunde Kerstin vorgespielt habe, mit Mundschutz aufzukreuzen, ist ja echt nervig.
Ich finde einen Mundschutz auch viel schlimmer als eine Glatze. Außerdem behindert das die Kommunikation. Und man kann nichts zu sich nehmen und sich nicht die Nase schnauben.
Und ich habe gedacht in diesem Semester bin ich gar nicht von meinen Behandlungen behindert und gehe alle vier Woche mal it Dr. Blau einen Plausch halten.
Da hat die Kerstin mal wieder den Ernst der Lage verdrängt.
Meine Erkältung ist jetzt übrigens fast weg und ich bin wieder aufs Fahrrad umgestiegen. Auch wegen der Erkältungszeit ist es für mich wahrscheinlich sowieso besser Fahrrad und nicht U-Bahn zu fahren.
Das Beste zum Schluß: Ich werde morgen (hoffentlich ohne Bauchschmerzen) zu meinem Freitagsport gehen, mein Lieblingskurs zu dem ich schon 12 Jahre gehe.
Ich wünsche euch allen, dass ihr auch vor der Schweinegrippe verschont bleibt. Als Forum-Benutzer habt ihr ja wohl schon genügend andere Päckchen zu tragen.
Liebe Grüße (auch vom Bino)
Kerstin
Kerstin22
11.11.2009, 22:22
Hallo liebe Leser,
bei einer Schweinegrippewelle mit Mundschutz und ohne Glatze durch die Gegend zu spazieren ist ja eine psychische Herausforderung. Ich wurde z.B. schon gefragt, ob ich paranoid bin. Heute im Deutschseminar meinte eine Komilitonin ich solle fern bleiben, wenn ich die Schweinegrippe hätte. Muss man sich diesen Scheiß als Ex-Krebskranke echt antun? Sollte ich vielleicht mit krassen Antworten schocken? So mit "Krebs ist nicht ansteckend" oder "Ja, ich habe Ebola!". Ich bin kurz davor mir etwas Provokantes auf den Munschutz zu schreiben. Komilitonen, die meine Krankengeschichte kennen, bekommen einen Schreck, weil sie denken, dass ich wieder behandelt werde. Jetzt habe ich aber alle Uni-Veranstaltungen einmal mit Mundschutz durch. Wenn man nicht mehr krank aussieht, ist das echt nerviger. Hätte ich meine Glatze noch, würde mich bestimmt keiner so ein Scheiß fragen. Meine Mama will sich jetzt doch wegen mir impfen lassen, aber weiß nicht wo. Zum einen dürfen ja erst die chronisch Kranken (oder auch nicht) und andere Risikogruppen sich impfen lassen und die Praxen in Berlin haben den Impfstoff auch noch nicht.
Ich muss mich echt erst wieder an den Mundschutz gewöhnen.
Neue Idee: "Stammzelltransplantationen sind nicht ansteckend!"
Am Montag hat mich eine nach meinem Mundschutz gefragt. Ich habe die kurze Erklärungsvariante gewählt und ihr erklärt, dass ich stammzelltransplantiert bin. Da schaute sie mich ganz geschockt an. Später fragte sie mich, ob sie mir zu nahe getreten wäre. Ich habe da kein Problem immer wieder drüber zu sprechen, aber manchmal weiß ich auch nicht wie man das jemanden schonend beibringen kann. Gibt es eigentlich Ratschläge in der Richtung: "Wie bringe ich meinem Umfeld meine Krankheit/Krankengeschichte bei?" In letzter zeit wähle ich meist die "TÜr-ins-Haus-Fall-Methode". Manchmal sage ich auch zuerst, dass ich länger krank war. Ich kann ja schlecht sagen: "Hallo ich bin die Kerstin, 26 Jahre, gelernte Steuerfachangestellte, 3x Krebs, 2 Stammzelltransplantationen, jetzt Studentin!"
Falls jemand passende provokante Sprüche für meinen Mundschutz hat, ich bin für Ideen noch offen.
Meine sanfte Antwort auf eine neutrale Mundschutzfrage ist übrigens, dass ich ein geschwächtes Immunsystem habe. Ich antworte je nach Laune. Irgendwelchen Idioten knalle ich aber gerne die Wahrheit an den Kopf.
Ich bin ürbigens am überlegen, ob ich mir so eine Art Medikamentenausweis zulege. Wenn ich mein Sandimmun vergesse, bekomme ich so nach drei Stunden Bauchschmerzen und Durchfall. Wenn ich jetzt z.B. einen Unfall oder so hätte, wäre es ja gut, dass die Ärzte wissen, dass ich Medikamente brauche. Ich kann mal meinen Dr. Blau fragen.
Gute Nacht!
Kerstin
Wie gesagt, ich sammel noch provokante Mundschutzsprüche!
Hallo Kerstin,
auch wenn ich den Mundschutz seit einiger Zeit schon wieder los bin, kann ich gut verstehen, wie sehr das Tragen an der Uni das allgemeine Wohlbefinden einschränkt. Bei mir kam es auch immer sehr auf die aktuelle Verfassung an, wie gut ich die Sprüche vertragen konnte. Oft fand ich die abfälligen Blicke noch viel schlimmer und gemeiner als irgendwelche Kommentare, da man dann ja zumindest irgendetwas antworten kann. Lange Zeit habe ich mich ohne Begleiter gar nicht aus dem Haus getraut, der mich mit einem "Böse-zurück-Blick" beschützt hat. Jetzt zu Schweinegrippezeiten sind die Reaktionen unserer Mitmenschen wohl noch um einiges heftiger.
Ein passender Spruch für deinen Mundschutz fällt mir leider nicht ein, aber ich habe einen Tipp für deine Überlegung hinsichtlich des Medikamentenausweises:
Ich habe vom Transplantationszentrum einen gelben "Europäischen Notfall-Ausweis" bekommen, den ich immer mit mir herumtragen soll. Dort ist eingetragen, dass ich transplantiert bin, welche Blutgruppe ich jetzt habe und welche wichtigen Medikamente eingenommen werden müssen. Frag doch mal deinen Arzt danach.
Viele Grüße und alles Gute,
Laoni
Kerstin22
13.11.2009, 00:01
Hallo Laoni,
ich habe mir das mit dem Europäischen Notfallausweis mal im Internet angesehen. Das hört sich echt gut an. Danke für den Hinweis. Mal sehen, wo ich einen erhalten kann.
Ich fahre morgen nach Bad Malente zum Stipendien-Seminar. Das wird dann wohl ein Mundschutz-Wochenende. Danach wird mein Stress hoffentlich weniger. Ich hatte dann seit Semesterbeginn 2 1/2 Wochenenden Seminare und muss bis Ende November meinen Praktikumsbericht schreiben, der jetzt fast fertig ist. Danach werde ich hoffentlich auch mal entspanntere Wochenenden haben bevor das große Lernen vor den Klausuren los geht.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!
Bis nächste Woche
Kerstin
oft-weiß-ich-nich-weiter
15.11.2009, 17:11
Liebe Kerstin :winke:,
nachdem Du mich so lieb in meinem Thread (schreibt man das so?) begrüßt hast, habe ich jetzt viele, viele Std. damit zugebracht, hier bei Dir zu lesen.
Ich freue mich riesig, dass sich Deine Befürchtungen vor der Nachuntersuchung nicht bewahrheitet haben!!! http://www.smileygarden.de/smilie/Buchstaben/0c.gif (http://www.smileygarden.de)http://www.smileygarden.de/smilie/Buchstaben/0o.gif (http://www.smileygarden.de)http://www.smileygarden.de/smilie/Buchstaben/0o.gif (http://www.smileygarden.de)http://www.smileygarden.de/smilie/Buchstaben/0l.gif (http://www.smileygarden.de)
Allerdings schockt mich, was Du sonst so an, wie nennst Du das noch "Nebenwirkungen" oder eigentlich "nicht ernsten Krankheiten" mit machst!
Finde das einfach schrecklich! http://www.smileygarden.de/smilie/Krank/krank01.gif (http://www.smileygarden.de) Und Du stemmst da so "nebenbei" noch mal eben ein Studium...
Ich leide auch unter einer komischen Form von Schlafkrankheit http://www.smileygarden.de/smilie/Schlafen/142.gif (http://www.smileygarden.de), meine manchmal gemeinsam mit meinem Mann diese Folge der Chemo zu teilen.
Wenn ich muss, geht viel, manchmal ist es aber schwer, mich auf zu raffen, um meine Familie zu versorgen und die dringendsten Dinge zu erledigen.
Deinen Mut bewundere ich, auf Klassenfahrt zu fahren und 30 Monster zu bändigen http://www.smileygarden.de/smilie/Frech/smileymania.at_10950.gif (http://www.smileygarden.de) während es Dir so ... geht!
Während meines Abis (vor hundert Jahren) wollte ich auch Grundschullehrerin werden, bin es nicht geworden und heute froh darüber!
Habe zu Hause 3Monster, so ungefähr 3 Jahre eine Mini-Fußballmannschaft trainiert und viel in der Grundsch.geholfen ("Lesemutter", in AG's den Kids Doppelkopf/ Skat-Grundzüge... beigebracht), ich hätte es nicht geschafft! Hut ab! http://www.smileygarden.de/smilie/Lachend/50.gif (http://www.smileygarden.de)
Was ich auf jeden Fall noch tun möchte, auch wenn es schon ein paar Tage her ist: Dir zum Geburtstag gratulieren!!! http://www.smileygarden.de/smilie/Schilder/allesgute.gif (http://www.smileygarden.de)Ich finde, dass jeder Geburtstag noch wichtiger wird, wenn man erst mal mit diesem doofen http://www.smileygarden.de/smilie/Sonstige/smiley_aaem.gif (http://www.smileygarden.de)Bekanntschaft gemacht hat!
Ach ja, kannst Du mir sagen, wo ich das Bild von Deinem Bino finden kann, ich möchte doch den Helden sehen, der Dir so gut helfen kann!
GAAAAANZ liebe Grüße A.
Kerstin22
17.11.2009, 00:08
Halli Hallo!
Da bin ich wieder zurück in Berlin. Fast ein komisches Gefühl, wenn mir bewusst wird, dass man hier stundenlang meine Gedanken lesen kann. Liebe A, danke für dein Interesse an mir. :)
Am Wochenende habe ich mich auch während meines Seminars stark mit meinem Identitätsanteil einer Stammzelltransplantierten auseinandergesetzt. Es ging um Diskriminierung und Minderheiten. Wegen meines Mundschutzes bin ich ja aktuell mit Diskriminierungen auf Grund meiner Krankheit konfrontiert. Aber ich habe natürlich auch darüber nachgedacht, wann ich Menschen diskriminiere, auch wenn ich das natürlich nicht mit Absicht mache. Ich war gerade beim Sport. Als ich mich in der Umkleidekabine umzog, rieselten meine weißen Hautteilchen auf meine schwarze Hose. Ich erklärte einer Frau, die neben mir saß, dass dies wegen einer Stammzelltransplantation so ist. Sie hat mich gefragt, ob ich mir das gerade ausgedacht habe. Klar, ich denke mir immer so krasse Sachen aus und mache makabre Witze. Gesund aussehen und irgendwie noch krank sein ist manchmal nicht so einfach. Beim Wochenendseminar mit den anderen Stipendiaten fühlte ich mich sehr wohl. Man merkt schon, dass die über soziale Kompetenzen verfügen. Da hat kaum einer gefragt warum ich wieder Mundschutz trage, sondern mir gesagt, dass ja meine Haare voll lang geworden sind. Ein Stipendiat meinte, mir stehe mein Mundschutz. Ich sehe aus wie irgendeine Star-Trek-Figur, die sich als Prinzessin entpuppt. Das war wohl das ungewöhnlichste Kompliment, was ich bisher bekam.
Ich habe mir übrigens überlegt, ob ich vielleicht doch noch mal zur Reha fahren sollte. Bisher meinte ich, dass ich dafür keine Zeit habe. In der nächsten vorlesungsfreien Zeit muss ich zwei Hausarbeiten schreiben, aber vielleicht gelingt es mir ja eine Reha zu beantragen und sie in die vorlesungsfreie zeit im Sommer zu legen, wo ich glaube ich nicht zwei Hausarbeiten schreiben muss. Meine letzte Reha hat mir sehr viel Gelassenheit gebracht. Ich entspanne auch viel besser, wenn ich komplett weg bin, als wenn ich zu Hause hocke und doch irgendwelchen Erledigungen nachgehe.
Meine Mentorin bzw. meine Freitagsporttrainerin (das ist sie wohl bei mir in erster Linie) hat meinen Praktikumsbericht überarbeitet, worüber ich mich sehr gefreut habe. Darin habe ich auch geschrieben, dass ich mich neben ihr nahezu phlegmatisch fühlte, da sie auch besonders dynamisch ist. Mit meinem Müdigkeitssyndrom kam ich mir neben ihr echt langsam vor. Sie schrieb aber, dass ich auch dynamisch sei. Dieses Bild habe ich als Sportlerin eigentlich auch von mir, aber im Praktikum kam ich mir vor als wäre ich von Gummi und nicht von Luft umgeben. Warum musste ich mir auch meine dynamische Sporttrainerin als Vorbild und Mentorin nehmen? ;) Nein, ich habe wohl viel von ihr gelernt. Vorbilder sind immer gut.
Eben nach dem Sport habe ich irgendwelchen Abendschulschülern, die ich bei den Fahhradständern traf, den Satz des Pythagoras erklärt. Das hat voll Spaß gemacht und da habe ich wieder gemerkt, warum ich Lehrerin werden will. Es hat gut getan ein positives Feedback für meine Erklärungen zu bekommen.
Okay, ich schlaf dann mal. Bino schläft schon.
Liebe Grüße aus der Hauptstadt
Kerstin
chaoskatze
17.11.2009, 12:20
Huhu ihr,
stört es euch, wenn ich hier auch ein wenig mitschreibe?
Kurz zu mir, bin 24, studiere in Wü.
Hatte 2007 nen Hirntumor, Astro 2. Halbes Jahr danach mit dem Studium angefangen. Jetzt hatte ich wieder nen Tumor, aber diesmal Astrozytom 3.
Tja, und jetzt schau ich mal, wie es weitergeht. Entweder Chemo oder Strahlen oder vll sogar beides, aber das weiß ich alles noch nicht. Dieses Semester habe ich eh frei (wobei ich am Ende vll eine Klausur hab), aber ich weiß noch gar nicht, wie es nächstes Semester geht..
Wollte mal fragen, ob ihr das schon gemacht habt, trotz Chemo oder Strahlen in die Uni? Hat das gut geklappt? Kann man sich immer noch konzentrieren?
Liebe Grüße und eine schöne Zeit...
Katze
Kerstin22
17.11.2009, 15:29
Willkommen Katze, :winke:
auch wenn das hier selten ein guter Anlass ist!
Ich habe schon alle möglichen Kombinationen mit Behandlungen und Studium ausprobiert. Bestrahlungen und Uni, Chemos und Uni, Behandlungen ohne Uni und jetzt bin ich bei Uni ohne Behandlungen angelangt.
Im ersten Semester habe ich zu 100 % studiert und wurde drei Wochen lang bestrahlt. Das war rein psychisch und körperlich sicher auch sehr grenzwertig. Da war ich psychisch und körperlich am Ende, besonders da im ersten Semester wohl zusätzlich noch gesiebt wird. Da saß ich echt kurz vor Weinachten im Bestrahlungskeller unterm Plastik-Weihnachtsbaum und habe Hausaufgaben gemacht. Ich habe zwar letztlich gute Noten erzielt, würde aber von so einer krassen Doppelbelstung abraten. In meinem zweiten Fachsemester habe ich ungefähr 50% der Kurse belegt und war zwischenzeitlich wegen Chemos im Krankenhaus mit einer neuen Krebsdiagnose. Da ich aber unbedingt meine Prüfungen machen wollte, war meine Motivation deutlich erhöht. ich habe - ohne Scheiß- während der Chemo in meinem Krankenhauszimmer Mathe gelernt und bin da wohl durch die Anforderungen deutlich gewachsen. In den letzten Wochen vor den Klausuren bin ich dann mit Glatze, Mundschutz und Taxi in die Uni gefahren. Hat sie auch gelohnt, denn ich habe beide Klausuren mit 1,0 bestanden. Wenn es schon am Anfang des Semester festgestanden hätte, dass ich Behandlungen bekomme, hätte ich aber nicht so viel Kurse belegt. Für zwei Stammzelltransplantationen habe ich schon jeweils ein Urlaubssemester genommen, was natürlich auch dringend nötig war.
Die Bestrahlungen selber haben mich außer zeitlich kaum eingeschränkt. Chemos waren schon haariger, weil ich immer unterschiedliche Nebenwirkungen hatte. Das ist auch mal grenzwertig. Nur eine Klausur am Ende hört sich machbar an, aber jeder Mensch ist anders und verträgt die Behandlungen unterschiedlich. Mich hat die Uni eher motiviert, weil ich meinem Ziel weiterhin nachgegangen bin.
Meine Konzentration hat scheinbar nicht gelitten, mehr meine Psyche durch die Doppelbelastungen. Besonders da ich trotz allem sehr zielstrebig bin und es lange gedauert hat bis ich begriff, dass man als Krebskranker auch langsamer studieren darf. Jetzt sag ich mir immer, dass ich es nicht mehr nötig habe mir so viele Kurse aufzuhalsen. Auch im Bachelor-System hackt dir keiner den Kopf ab, wenn man langsamer studiert. Ohne Überleben auch kein Studium, also muss man erstmal für die Grundvoraussetzung sorgen. Du kannst mich gerne zu konkreten Fragestellungen befragen. Ich bin da Experte im Dasein zwischen Krebsbehandlungen und Studium.
Liebe Grüße
Kerstin
P.S. Weil ich am Wochenende durch die Gegend getingelt bin (Stipendien-Seminar), habe ich jetzt erstmals in diesem Semester wirklich das Gefühl Stress zu haben, weil ich bis Donnerstag mein Mathebogen fertig haben muss und meine Mathekomilitonen schwächeln.
chaoskatze
17.11.2009, 16:16
Huh, danke für die schnelle und große Antwort!
Nun, ich bin noch im Vordiplom, von daher kann ich mir eh recht viel Zeit nehmen - prinzipiell... Aber ich bin nicht gut im Warten und ich neige dazu, mich zu überschätzen, deshalb ist das immer recht schwierig..
Weiß auch erst nächste Woche, ob ich jetzt Chemo oder Strahlung bekomme.
Nur nächsten Semester hätte ich dann auch Kurse mit Anwesenheitspflicht und müsste eigentlich ein volles Semester machen, aber gerade, wenn ich am Anfang noch volle Chemo hätte.. Mal sehen.
Bei mir ist auch das Problem, dass es mir durch den Tumor im Sprachberech sehr schwer fällt, neue Wörter zu lernen und komplett zu begreifen - leider in meinem Studiengang definitiv nötig! Brauch auch unbedingt mehr Disziplin, darin war ich noch nie gut..
Und vor allem würde ich eigentlich gerne auch menen Nebenjob weitermachen, aber könnte mir vorstellen, dass es mit Chemo oder Strahlung nicht so gut ist, mit Kindern zu arbeiten..
Liebe Grüße
katze
Butterfly
17.11.2009, 18:00
Hi Katze, Kerstin und alle anderen!
Echt bewundernswert, wie du Kerstin das alles durchgezogen hast. Ich habe während der Chemo zwei Semester noch an einer normalen Uni studiert. Da hab ich mir die Sachen so gelegt, dass ich eh nur 3 Tage an der Uni war. Alle drei Wochen habe ich wegen der Chemo dann den Donnerstag freinehmen müssen aber bis Dienstag war ich dann wieder fit genug um hinzugehen. Die Dozenten waren mit einem Attest von meinem Arzt zufrieden und haben nicht weiter nachgefragt, weshalb ich alle drei Wochen nicht da war.
Im Nachhinein denke ich, ich hätte mehr Beratung und Hilfe in Anspruch nehmen sollen, aber ich wollte eigentlich wie ein normaler Student behandelt werden.
Seit einem Jahr bekomme ich eine Chemo, die wöchentlich verabreicht wird. Deshalb habe ich auf ein Fernstudium gewechselt. Die FernUni Hagen hat ein recht breites Angebot und man kann sich auch Sachen anrechnen lassen, die man vorher gemacht hat. Im Gegenzug denke ich, dass auch andere Unis einem die Fernunisachen anrechnen, wenn man im gleichen Bereich vielleicht später an einer Präsenzuni weiterstudieren will. Mir liegt das studieren an der FernUni sehr, weil ich meine Zeit frei einteilen kann. Einzig die Klausurtermine stehen fest. Aber wenn man eine Behinderung von mehr als 50% hat, kann man eine Hausklausur beantragen und schreibt dann von zuhause aus.
Mir gibt das Studium auch viel Struktur. Einfach in den Tag hineinzuleben ohne ein Ziel würde mich nur depressiv machen. So habe ich ein Ziel und eine Aufgabe, einen Grund morgens aufzustehen.
Liebe Grüße,
Butterfly
Kerstin22
17.11.2009, 20:37
Hallo!
U-Bahnfahren mit Mundschutz zu Zeiten der Schweinegrippe: :twak: War gerade mit der U-Bahn unterwegs. Nerv! Mir wurde ständig "Schweinegrippe" hinterher gebrüllt. Und manche Männergruppen fingen an zu husten. Als welche am Waggon vorbei gingen und "Schweinegrippe" brüllten, habe ich zurück gerufen: "Nee, Krebs!" Da schauten mich alle ganz entsetzt an und ich bekam einen Adreanalin-Schock. Danach hat keiner mehr gehustet. :D Ich glaube, ich versuche es jetzt mal mit der Aufschrift "Risikopatientin" auf meinem Mundschutz. Wenn es nicht hilft, werde ich noch deutlicher.
Okay, ich geh dann jetzt mal mit Mundschutz in meine Gemeinde.
Liebe Grüße
Kerstin
chaoskatze
17.11.2009, 21:14
@Kerstin: Absolut genialer Kommentar! Da sieht man, was zwei kleine Wörter alles machen können... :D
@Butterfly: Naja, Fernstudium gibts bei meiner Richtung nicht. Außerdem weiß ich auch nicht, ob ich es dann durchhalten würde.. Bin ganz schlecht, was so Selbstdisziplin angeht...
Aber es stimmt: Nichts machen zu können, ist das schlimmste, drehe total durch, wenn ich hier nur rumsitze und mich langweile...
oft-weiß-ich-nich-weiter
17.11.2009, 22:59
Hallo Ihr beiden :winke:,
@chaoskatze: Bin schon ganz alt (44), denke bei Deiner Beschreibung mit der Disziplin sofort an mich... Kann das so gut nachvollziehen, habe "damals" ein FH-Studium gemacht von wegen "fester Struktur". Drück Dir alle Daumen, dass Du eine Lösung findest!
@kerstin: Das mit der Schweinegrippe nimmt immer skurrilere Formen an, die "Gesunden" brechen in Panik aus und mobben Dich- verkehrte Welt!
Du brauchst den Schutz und musst Dich noch anfeinden lassen. Wenn mal Dein Temperament mit Dir durchgeht (:twak:)- meinen Segen hast Du!
Scherz beiseite, find ich voll doof, grüble auch über passenden Kommentar auf Mundschutz, bisher leider ohne vorweisbaren Erfolg. Sorry!
Schönen Abend :winke: A.
PS: meine Kuscheltiere sind fast alles Schweine http://www.smileygarden.de/smilie/Tiere/285.gif (http://www.smileygarden.de), hoffe immer noch drauf, dass sie auch mal Glück bringen (sollte nicht zu hart mit ihnen ins Gericht gehen)
Kerstin22
18.11.2009, 22:30
Ich würde gerne länger antworten, bin aber gerade zu müde. Falls ihr im besetzten Hörsaal in der Freien Universität jemanden mit Mundschutz im fernsehen seht: Das bin ich! Habe bis eben an meinem Mathebogen gesehen. Irgendwie war ich jetzt letztlich in einer Gruppe von drei Leuten für 3/4 des Bogens zuständig. Ich hoffe bis morgen Mittag habe ich noch die fehlenden Lösungen.
Morgen hat meine liebe Mama Geburtstag. Bino, der übrigens eine Maus ist, hat auch eine Rose für die Mama, die ja seine Oma ist. Ich liebe es wie meine Mama mit Bino kommuniziert. echt süß!
Liebe A., ich hoffe du hast deine Schweinchen impfen lassen. :D Soll ich dir mal einen Bino vorbei schicken? In meiner Umgebung gibt es insgesamt neun Binos. Weil sie alle gleich heißen, haben wir ihre Namen erweitert. Der Bino von dem ich immer schreibe ist Bino II. Bei mir leben noch seine kleinen Brüder Bino II junior und Bino IV junior. Bei meinem Bruder und seiner Freundin leben noch Bino I und Bino III und vier kleine Binos. Aber Bino II hat eine herausragende Stellung. Der ist ja auch der erfahrenste, weil er mit mir schon so viel mitmachen musste.
Gute Nacht!
Kerstin
oft-weiß-ich-nich-weiter
18.11.2009, 23:04
Hallo Kerstin :winke:,
bin auch voll müde heute, war ganz normaler Tag aber Kids heute super anstrengend.
Leider ist das oft ihre Reaktion, wenn sie merken, dass ich nicht so gut drauf bin.
Egal, heute wünsch ich nur noch eine gute Nacht Dir und Deinen Binos schlat gut http://www.smileygarden.de/smilie/Schlafen/170.gif (http://www.smileygarden.de) A.
oft-weiß-ich-nich-weiter
21.11.2009, 19:04
Hallo Kerstin :winke:,
ich hoffe, Ihr hattet eine schöne Geburtstagsfeier und allen Binos geht es gut. Meine Schweinchen sind nicht geimpft http://www.smileygarden.de/smilie/Krank/medz-001.gif (http://www.smileygarden.de), es geht ihnen aber gut, sie haben ja auch keinen Kontakt zur Außenwelt, bis auf "Autoschwein", da sollte ich mir wohl Gedanken machen, es muss z.Zt. wohl doch etwas mehr frieren http://www.smileygarden.de/smilie/Wetter/56.gif (http://www.smileygarden.de) (so kalt ist es allerdings noch nicht).
Hast Du die letzten Matheprobleme noch gelöst, oder soll ich Dir mal meinen "Großen" vorbeischicken, der macht Mathe-LK und ich kann ihm bei seiner Begeisterung für Zahlen nicht wirklich folgen...http://www.smileygarden.de/smilie/Fragend/9.gif (http://www.smileygarden.de).
Liebe Grüße aus dem Norden :winke: A.
Kerstin22
21.11.2009, 19:33
Hallo ihr Lieben,
ja, wir hatten eine schöne Geburtstagsfeier. Ich habe die Mathe-Probleme noch ganz knapp gelöst und beim Mathebogen davor habe ich meiner Gruppe die volle Punktzahl geholt (Streber-Kerstin :D). Ich hatte auch Mathe LK vor 6 Jahren.:D
Mich nerven weiterhin die Diskrimininierungen bezüglich meines Mundschutzes. Mir wird Schweinegrippe hinterher gerufen und Gruppen fangen nach Vereinbarungen an zu husten. Das beschäftigt mich sehr. Ich überlege nächste Woche vor die Mathevorlesung zu treten und mit meinen Komilitonen zu sprechen. Ihnen meine Lage erklären und darum bitten nicht weiter mit Vorurteilen und Diskriminierungen belästigt zu werden, besonders da ich echt anderen Probleme habe. Ich hoffe die Beteiligten sind dann etwas beschämt. Ich bekomme nämlich langsam Rachegelüste und Aggressionen. Ich muss echt aufpassen, dass mich das auf Dauer nicht runterzieht, wenn ständig einer über mich lacht. Irgenwie voll paradox. Nun habe ich schon dreimal Krebs überstanden und jetzt werde ich noch wegen meines Mundschutzes verarscht. Manche Menschen scheinen nicht nachzudenken.
Ich glaube, ich bekomme gerade wieder Durchfall. Ganz was Neues. ;) Außerdem dürft ihr weiter Schuppi zu mir sagen. Ich schuppe ohne Ende, so dass in meiner Wohnung sichtbare Hautfetzen rumliegen. Wenn ich mein Zimmer fege, habe ich einen Haufen weißen Staub. Meine Hausstaubmilben sind mal wieder am Platzen. Die muss ich bald mal zur Abmagerungskur schicken. Mein ganzer Körper sieht aus wie im Zustand nach einem Ganzkörpersonnenbrand. Da war ich wohl mal wieder zu lange nackt sonnen. ;)
Ich muss jetzt, nachdem ich nachmittags mein Schläfchen gemacht habe, noch an meinem Praktikumsbericht schreiben.
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Kerstin
chaoskatze
22.11.2009, 20:47
@Kerstin: Das ist echt krass... Vor allem sollte man meinen, dass die meisten wenigstens halbwegs so weit denken, dass sie dahinterkommen, dass jemand mit Schweinegrippe net die ganze Zeit fröhlich rumrennen kann, ohne, dass sich was verändert...
Ich glaube, an deiner Stelle würde ich es sagen, aber gut, bleibt halt schwer, sich sowas vorzustellen..
Ansonsten... nächste Woche weiß ich, ob ich Chemo oder Strahlung bekomme. Wahrscheinlich wirds Chemo, Temodal. Bin schon ganz gespannt, ich hasse warten.. Vor allem, wie es dann funktioniert, wie es läuft.. und wie mein Gewicht sich dabei verändern wird! Hab schon Schauder vor 40kg zunehmen ;)
Kerstin22
22.11.2009, 21:03
Ich habe bei Chemo auch eher zugenommen. Sicherlich weil ich mir manchmal auch mehr genehmigt habe. Unter Chemo kommt es aber auch zu Wassereinlagerungen, die später wieder weg gehen. Ich hatte Chemo-Tage im Krankenhaus an denen ich 3 Kilo zugenommen habe ohne groß was zu essen. Parallel zur Chemo (während der Infusion) habe ich eher wenig gegessen. Bei meinem Essverhalten habe ich versucht auch an die Zukunft zu denken und nicht in ein Frustfressen zu verfallen. Trotzdem habe ich mir mal Schokolade bei Hiobsbotschaften gegönnt, auch wenn das bei häufigeren Hiobsbotschaften auch nicht so schlau ist. :D
Gute Nacht!
chaoskatze
22.11.2009, 23:40
*kicher* das stimmt, irgendwann wird es unpraktisch ;)
Nun ja, mal sehen, im Normalfall sieht man an meinem Essen und meiner (Un-)ordnung, wie es mir geht ^^
Hattest du auch Temodal oder eher eine andere Chemo? Macht das viel Unterschied?
*gute Träume wünsch* =)
Kerstin22
23.11.2009, 20:17
Ich hatte nicht Temodal. Meine Chemos weiß ich nicht alle auswendig. Ambulant hatte ich Bleomycin und Vincristin, die waren eher ein Lacher. Stationär hatte ich ganz viele verschiedene. Mir würden jetzt Etoposid, Cisplatin und irgendwas mit Ara einfallen. Aber jede Chemo ist ein Überraschungsei und man weiß nicht, welche Nebenwirkungen drin sind. Es bringt also nicht sich im vorhinein groß auf bestimmte Nebenwirkungen einzustellen. Ich hatte jedes Mal was anderes.
heute wurde mir hinterhergegrunzt. (Hier stehen 100 schlagende Smileys. Die funktionieren irgendwie bei mir gerade nicht.) Ich dachte ja, dass ich das verkrafte und da drüber stehe, aber auf Dauer und ständig ist das hart. Ich würde denen allen am liebsten irgendwas mit Krebs und Chemo ins Gesicht sagen und die hoffentlich beschämen, aber meistens passiert das ja so indirekt, dass man den Urheber nicht ausmachen kann. Innerlich werde ich immer agressiver und kann es gar nicht glauben wie intolerant selbst Studenten sind.
Ich wollte heute noch zum Sport, aber jetzt habe ich Kopfschmerzen. Ich war bis eben in der Uni und, wenn ich nachmittags nicht schlafe, fangen meine Augen immer an zu flimmern. Das ist mir besonders in letzter Zeit verstärkt aufgefallen.
Meine Mama hat sich heute für mich Schweine-Grippe-impfen lassen. Ich hoffe, die Impfung bekommt ihr. Ansonsten würde ich mich schuldig fühlen. Der Rest meiner Familie, der sich ja auch für mich impfen lassen sollte, weigert sich bisher. Mein Vater ist ja sowieso Hypochonder. Das nervt mich. Wenn er mal was hat, macht er aus einer Mücke einen Elefanten, während ich eher aus meinem Elefanten eine Mücke mache. Er bekommt Angst, weil ein alter Schulfreund von ihm einen Herzinfakt hatte. Das Leben ist schon gefährlich. Und bei der Grippe-Impfung hat er ein ganz ungutes Gefühl. Ich glaube mein Mitleid bei kleinen Wehwechen ist im Laufe meiner Krankengeschichte gesunken. Meine Relationen sind ganz andere geworden. Natürlich kann es einem auch bei einer Erkältung akut ganz schlecht gehen. Dafür habe ich auch Verständnis. Aber so Kleinigkeiten, die einem nicht einschränken, finde ich besonders bei sonst gesunden, unbelasteten Menschen nicht mitleidenswert. Vielleicht bin ich da jetzt auch intolerant. Sicherlich ist das bei mir eine komische Form der Abhärtung und Gewöhnung. Wenn mir ein gesunder Mensch wegen irgendeiner Mücke mir sein Leid klagt, finde ich das unangemessen. Besonders wenn ich diese Mücke vielleicht auch hatte oder habe und er meine Krankengeschichte kennt. Direkt an jemanden gewandt, der es gesundheitlich schwerer hat als ich, würde ich doch nicht über meine Zimperlein klagen. Als ich z.B. bei meiner letzten Transplantation ganz kurz mit einer jungen Frau im Zimmer lag, der es richtig mies ging, habe ich mich nicht mehr getraut, auf mein Laufband zu bestehen und mich über das mangelhafte streng keimarme Essen zu beschweren. Das stand in keiner Relation zueinander.
Gute Nacht!
Kerstin
chaoskatze
23.11.2009, 21:45
Oh mann, das ist aber echt mies... Hast du dir denn schon überlegt, es vor der Vorlesung zu sagen? Denke, dass es dann eh recht schnell rumgeht, typisch Gelabere halt... Oder du sagst mir, wo du wohnst und ich verhau die alle :cool:
Mein Freund hatte sich auch impfen lassen, obwohl er sonst nie zum Arzt geht. Ohne auch nur einmal darüber zu diskutieren, das fand ich arg lieb.. Vor allem, weil er mit allen Sachen, die mit Medizin zu tun hat, immer Pech hat..
Aber ich verstehe schon, was du meinst! Gerade bei Leuten, die keine Ahnung haben, ists noch was anderes, aber Familie... Aber vielleicht ist das auch seine Art und Weise, mit deinem Krebs umzugehen? Ich weiß ja nicht, ob er das davor schon hatte, aber wenns erst damit angefangen hat, könnte es ja auch sein, dass er sich damit unbewusst klar macht, dass man mit allen schrecklichen Sachen fertig werden kann? Dass es nicht nur seiner Tochter schlecht geht (die er als Vater "beschützen" müsste), sondern ihm auch und er deshalb keine "Schuld" hat?
Kenn das aber auch, wenn sich irgendjemand im Studium darüber aufregt, dass er jetzt tatsächlich nicht mehr auf 1.0 Schnitt ist oder solche Sachen... Dann denk ich mir auch manchmal, wenn der wüsste.. Vor allem komm ich mir dann teilweise so schrecklichalt vor! *gg*
Nun ja, ich bin gespannt... Morgen oder übermorgen weiß ich mehr...
Btw, also, wenn ich fragen darf, was genau hast du denn für Krebs? Kenn mich mit den anderen Arten gar nicht aus und Hirntumore scheinen doch in vielen Punkten anders zu sein. Bin da auch noch recht neu, Vor nem Monat galt alles noch als Tumor, muss mich noch an Krebs gewöhnen :shy:
Kerstin22
23.11.2009, 23:06
Hallo Chaoskatze,
ich habe einen Lymphdrüsenkrebs, genauer Morbus Hodgkin. Der ist eigentlich gut heilbar und 90% sind nach der ersten Behandlungsreihe "geheilt". Dummerweise wollte mein Körper lieber zu den 10% gehören, aber jetzt scheint er ja weg. darauf kommt es ja an.
Ich weiß nicht, ob dass dan rum geht, wenn ich einmal vor die Mathevorlesung getreten bin. Ich bin ja in drei Fachbereichen (Mathematik, Deutsche Philologie und Lehramtsbezogene Berufswissenschaftem) unterwegs. Und die Uni ist nicht klein. zu meiner Adresse: Du kannst gerne kommen und die intoleranten Studenten verhauen. :D Freie Universität Berlin. Schöne Grüße von mir!:D
Mein Vater war schon vorher ein Hypochonder. Wenn man den mal braucht, ist er nicht da. Deswegen habe ich mich auch dran gewöhnt, nahezu nichts von ihm zu erwarten. Wenn er mich mal vom Krankenhaus abholen sollte, hat er es geschafft mich zu versetzen. Oder als ich mal frisch von der Chemo zu Hause war mit dröhnender Birne und meine Mama hatte einen Weisheitszahn gezogen bekommen. Der Fels in der Brandung ist sozusagen ausgefallen. Da kann er nicht einspringen. Ihm geht es ja so schlecht, weil er Stress mit seiner Angestellten hat. Manchmal muss man halt auch was leisten, wenn es einem schlecht geht. Das kann er nicht. Manchmal denke ich auch, dass ich meine Übelkeitsphobie wegen ihm habe. früher war er Alkoholiker und hat immer ganz leidend gebrochen. Da dachte man auch, dass er gleich stirbt.
Ich gebe zu, dass ich wohl auch dazu neige alle seine Aussagen schlechtsmöglich interpretiere, weil das meine Erfahrung sagt. Ich finde es krass, wenn er mit mir nicht in mein Krankenhauszimmer kommen wolte, weil es ihn an Krankenhaus erinnert. Echt, komisch?
Und ich finde es auch nicht positiv, wenn er sich vor meinem Tod mit mir versöhnen will, wenn mein Tod nicht konkret zur Debatte steht. Da denk ich eher, dass er Angst hat vor meinem Ableben sein Gewissen nicht erleichtert zu haben. Aber ist das mein Problem?
Aber seit meinem Auszug rege ich mich nur noch selten über ihn auf und das ist auch gut so. Ohne ihn lebt es sich einfach leichter. Diese negativen Energien will ich mir nicht mehr reinziehen.
Er hat mir neulich gesagt, dass er es gut fände, wenn wir uns anders begrüßen würden. Am liebsten fasse ich ihn nämlich gar nicht an oder im Notfall geben wir uns die Hand. Das ist aber meinen gefühlen angemessen und ich habe gelernt ohne einen präsenten Vater zu leben. Ich habe meine depressionen überstanden und mir geht es jetzt gut damit. Es ist also nicht mehr mein Problem. Mit diesem Mangel habe ich wohl lange gekämpft, aber das ist nicht mehr meine Baustelle.
Gute Nacht zum Zweiten!
Kerstin
P.S. Ein Tumor ist doch auch Krebs oder versteh ich hier was falsch?
chaoskatze
23.11.2009, 23:58
Oh ok, jetzt versteh ichs...
Bin in Bayern in so ner kleinen Uni und auch noch in einer kleinen Richtung mit begrenzter Zulassung - wir sind gerade mal knapp 50 Leute, da spricht sich eh alles sofort um. Hey, aber sollte ich den Behindertenausweis mit G bekommen, dann kann ich dich ja besuchen - und den Idioten mal was erzählen!
Und dein Vater... Ja, das stelle ich mir auch schwer vor.. Ich glaube nicht mal, dass du automatisch alles negativ interpretierst - eher, dass du einfach ein gutes Gefühl dafür hast, was er wirklich meint, weil du es ja lange lernen musstest.. Würde mich nicht wundern, wenn du es merken würdest, falls er doch auf einmal was ehrlich meint!
Verstehe auch, dass körperliche Berührung gar nicht geht - überschreitet einfach die Grenzen..
Hm, beim Hirn ist es so, dass die Tumorstufen I und II nur als gutartige Tumore gelten; III und IV aber als bösartig. Und letztere gelten als nicht heilbar, da geht es halt hauptsächlcih darum, die Folgen zu verzögern bzw. zu verringern. Meines war diesmal ein anaplastisches Astrozytom.
*ganz liebe Träume wünsch*
Kerstin22
24.11.2009, 21:50
Das mit den gutartigen und bösartigen Tumoren habe ich bisher auch noch nie verstanden. Beim Lymphdrüsenkrebs gibt es sowas wohl nicht. Ich verstehe immer nicht wie ein Tumor gutartig sein kann. Heißt das also ein gutartiger Tumor ist kein Krebs und ein bösartiger Tumor ist Krebs?
Der einzige von meinen Fachbereichen der nicht zulassungsbegrenzt ist, ist Mathe. Deswegen sitzen da besonders am Anfang sehr viele Leute drin die nur Bahnhof verstehen. Viele wählen das als Nebenfach, weil sie nirgendswo anders reinkommen und wundern sich dann, dass sie da mit "Vollmathematikern" mithalten müssen. Ich habe heute meinen Mathe-Bogen für Donnerstag ohne Stress beendet. Meine beiden Komilitonen sind nicht so leistungsstark, aber anscheinend schaffe ich es auch ohne große Hilfe. Ich mache jetzt immer die Theorieaufgaben, die etwa 3/4 der Aufgaben ausmachen, und der eine Komilitone macht die 1/4 Programmieraufgabe. Er ist nämlich Informatiker. Damit hilft er mir schon sehr. Der Programmierteil ist auch nicht klausurrelevant weswegen ich mir jetzt auch keinen Stress mit dem Erlernen der Programmiersprache mache. Da kann ich meine Kapazitäten im Moment wohl besser nutzen.
Irgendwie habe ich das Gefühl, dass ich noch gar nicht richtig mit dem Arbeiten für die Uni angefangen habe in diesem Semester. ich muss noch ein paar Kohlen nachlegen. Nächste Woche gebe ich endlich meinen Praktikumsbericht ab, der noch für das Sommersemester zählt. In den Weihnachtsferien werde ich dann anfangen für die Klausuren zu lernen.
Ich fahre jetzt übrigens wieder Fahrrad, auch meinen Weg zur Uni mit 7 km Strecke. Zwischendurch hatte ich ja mal ausgesetzt wegen meiner Wehwechen. Jetzt geht es auch wieder und ich gehe auch wieder regelmäßig zum Sport. Deswegen fühle ich mich auch viel fitter. Ob das wirklich so ist, weiß ich nicht, aber ich finde, dass es auch die eigene Wahrnehmung ankommt. Wenn ich mich so besser fühle, ist das schon mal gut.
Gute Nacht!
Kerstin
struwwelpeter
24.11.2009, 22:03
Vielleicht schaut ihr hier einfach einmal rein, die Erklärung ist recht einfach. Es gibt gutartige Tumore (benigne Tumore) die raumfordernd sind - allerdings nicht bösartig sind. Trotzdem müssen sie behandelt werden weil sie Schäden anrichten können.
Tumor: Gutartig oder bösartig?
Der Begriff "Tumor" ist "wertfrei".
Tumor ist ein allgemeiner Begriff für eine örtlich begrenzte Zunahme des Gewebevolumens, ein Geschwulst (http://de.mimi.hu/krankheit/geschwulst.html). Das kann z. B.
http://www.medizinfo.de/krebs/allgemein/tumor.shtml (http://www.medizinfo.de/krebs/allgemein/tumor.shtml)
@ Kerstin: das Lymphom ist eine bösartige Systemerkrankung, das Lymphgefäßsystem ist betroffen.
Auch Leukämie zählt nicht zu den Tumoren
http://www.onmeda.de/krankheiten/leukaemie.html
Schaut euch einmal (sofern ihr Lust habt) diverse Definitionen an, dann werdet ihr den Unterschied erkennen.
Schöne Grüße
Ina
Kerstin22
24.11.2009, 23:09
Danke Ina!
Mir war bewusst, dass ich eine Systemerkrankung hatte, aber warum man bei mir nicht vom Tumor spricht finde ich seltsam. Unterm Brustbein hatte ich auch eine über 8 cm große Raumforderung, die sogar schon Gefäße abgeklempt hat. So etwas gibt es meines Wissens nicht bei einer Leukämie. Mir wurde auch gesagt, dass es bei meiner Erkrankung keine Metastasen gibt, da es einfach im ganzen Körper Lymphdrüsen gibt und deswegen könnte der Krebs auch woüberall sein ohne ein anderes Organ zu befallen.
Wahrscheinlich irritiert mich das immer so mit dem gutartigen Tumor, weil ich den Tumor umgangsprachlich mit Krebs gleich setze ohne dass mir der Unterschied bewusst war.
Liebe Grüße
Kerstin
struwwelpeter
24.11.2009, 23:35
Liebe Kerstin
Ja, sicherlich ist es an mancher Stelle schwer zu verstehen!
Die Raumforderungen beim Lymphom nennen sich Bulk (wenn ich nicht irre). Einfach kann man es evtl. so erklären: die meisten Tumore lassen sich operativ entfernen, das Lymphom oder auch die Leukämie kann man nicht operativ angehen, beim Lymphom macht nur die Biopsie Sinn, eben weil es im gesamten Körper das Lymphgefäßsystem gibt und dies nicht "weggeschnitten" werden kann. Es ist schon nicht einfach, aber so wäre es evtl. mehr als vereinfacht zu verstehen.
Bye :1luvu: lg Ina
Kerstin22
25.11.2009, 23:21
Ja, das dicke "Vieh" unter meinem Brustbein hieß Bulk. Ich hatte mal nachgelesen, dass das eine Raumforderung oder was auch immer ist, die eine bestimmte Größe überschritten hat. Nicht jedes Lymphom ist wohl ein Bulk. Ich glaube beim dritten Mal Krebs hatten die Ärzte sogar überlegt das Gewebe unterm Brustbein rauszuoperieren, was schon vom Ort her schwierig geworden wäre.
Ich war heute 8 Stunden mit Mundschutz in der Uni. Mein einer Dozent hat die Tutorin gefragt, ob er eventuell nichts vom hohen Infektiosrisiko mitbekommen hat und war um seine Gesundheit besorgt. Dann hat sie ihm erklärt, warum ich Mundschutz trage. Diese Reaktion finde ich schon fast niedlich.
Ich bin jetzt ürbigens fest entschlossen am Freitag vor meine Mathevorlesung zu treten und über meine Krankheit zu sprechen, um den Diskriminierungen ein Ende zu setzen. Und um einige Komilitonen zu beschämen :twak:
Gute Nacht!
Kerstin
P.S. Morgen geh ich Dr. Blau besuchen.
struwwelpeter
25.11.2009, 23:45
Liebe Kerstin
Ein Bulk ist eine Ansammlung von bösartigem Gewebe! Bei einem Bulk operiert man schon mal eher, habe es bereits gehört.
LG Ina
oft-weiß-ich-nich-weiter
25.11.2009, 23:55
Liebe Kerstin :winke:,
mit Entsetzen lese ich, dass Du immer noch mit solchen Hirnis kämpfen musst!
Eigentlich dachte ich, dass zur Aufnahme an einer Uni ein gewisses Maß an Intelligenz Voraussetzung wäre...
Ziehe den Hut vor Deinem Mut, vor die Versammlung treten zu wollen, drücke Dir alle Daumen,
dass es dann ruhiger wird und die Leute verstehen, dass es Menschen gibt, bei denen die Panik eher angebracht ist
und es sich auch nicht um einen Scherz handelt oder DIE neue Mode "letzter Schrei Mundschutz".
Wir mussten viele Wochen abwechselnd mit Mundschutz rumlaufen, weil E. sich das erste Mal den MRSA-Keim
vermutlich noch auf Intensiv eingefangen und sich danach in der Reha noch 2x angesteckt hatte.
Ich hab beim 2. und 3. Mal voll geheult, http://www.smileygarden.de/smilie/Traurig/52.gif (http://www.smileygarden.de) weil ich so unter der Vermummung gelitten habe, die Mimik fehlt...
aber das kennst Du ja... dazu kommt, dass E. das ja nicht versteht und das machte es nicht einfacher.
Zum Glück hatte er aber keine gesundheitl. Folgen!
Bin so froh, dass wir seit über 1Jahr Ruhe davor haben!
Liebe Grüße :winke: A.
Kerstin22
26.11.2009, 19:34
Hallo ihr Lieben!
Ja, ich weiß wie es unterm Mundschutz ist. Sonst (=mit Glatze, ohne Schweinegrippewelle) fand ich es eigentlich gar nicht schlimm. Zwischendurch vergesse ich sogar, dass ich einen Mundschutz aufhabe bis mich wieder einer komisch anschaut. Im Winter ist es auch nervig, weil mir da die Brille beschlägt. Deswegen fahr ich auch nicht mit Mundschutz Fahrrad. Beim Fahrrad fahren treffe ich sowieso nicht so viele Menschen.
Heute war ich bei Dr. Blau. Weil ich immer noch so viel Sandimmun schlucke, wird meine Niere immer mehr geschädigt. Deswegen ist mein Kreatinin-Wert mehr als doppelt so hoch wie er sein sollte und mein HB-Wert im Keller, so dass ich immer müde bin.
Deswegen gab mir Dr.Blau heute vormittag die Anweisung meine Sandimmundosis pro Einnahme von 200 mg auf 150 mg zu senken. Nachmittags rief er mich an und riß mich damit aus meinem Nachmittagsschlaf, denn nachmittags schlaf ich oft von 16 bis 19 Uhr. Mein Sandimmunspiegel ist so hoch, dass ich heute abend die Dosis komplett weglassen soll. Dann sprach er was von 100 mg. ich war entsetzt, denn wenn ich weniger Sandimmun schlucke bekomme ich ja immer Bauchschmerzen und Durchfall. Also ab morgen 150 mg. Das ist hier irgendwie eine Entscheidung zwischen Bauchschmerzen/Durchfall und nachhaltige Nierenschädigung.
Natürlich will ich meine Niere nicht weiter schädigen, aber wenn ich so mit Bauchkrämpfen da sitze kann ich nicht nein zum Sandimmun sagen.
Ihr dürft jetzt Wetten abschließen in wieviel Stunden ich wieder mit Bauchschmerzen zu kämpfen habe.
Ich bin immer noch fest entschlossen morgen für die Studenten der Mathevorlesung zu treten. Ich will versuchen souverän und selbstbewusst zu wirken und meine Agressionen nicht so zu zeigen. Eigentlich bin ich auch gar kein agressiver Mensch. Eine Krankenschwester, der ich das heute erzählt habe, wollte zur Unterstützung mitkommen. Das ist doch lieb. Die diskriminierenden Komilitonen denken sich ja wahrscheinlich gar nichts Böses und denken wahrscheinlich überhaupt nicht.
Ich werde denen sagen, dass ja wohl ein Aufklärungsbedarf besteht, was ich an Hand der Diskriminierungen bezüglich meines Mundschutzes festgestellt habe. Dann werde ich ihnen eine Kurzfassung meiner Krankengeschichte vor den Kopf knallen (3x Krebs, Chemos, Bestrahlungen, zwei Stammmzelltransplantationen) und dass ich keine Energie habe mich auch noch mit ihren Bemerkungen auseinanderzusetzen. Irgendwie so stell ich mir das vor.
Wenn ich es schaffe, raffe ich mich jetzt noch mal auf und geh zum Sport.
Liebe Grüße
Kerstin
Kerstin22
26.11.2009, 23:30
Hallo Dani,
vielen Dank! Mal sehen, ob es mir gelingt es auch so umzusetzen wie ich mir das vorgenommen habe.
Ich bin gerade vom Sport wieder nach Hause gekommen. Eigentlich nehme ich immer um 21 Uhr meine zweite Tagesdosis Sandimmun. Mal sehen wie es mir bis morgen geht. Falls es mir bis dahin schlecht geht mit Bauchschmerzen oder so, werde ich was nach werfen. Für meinen Magen-Darm-Trakt ist dann der Sandimmunspiegel eindeutig nicht zu hoch.
Gute Nacht euch allen!
Kerstin
oft-weiß-ich-nich-weiter
27.11.2009, 01:55
Liebe Kerstin :winke:,
auch ich bin in Gedanken morgen bei Dir! Für mich war und ist es immer ein Horror, vor einer größeren Gruppe zu sprechen, in der Schule hab ich Referate öfter so lange geschoben, bis ich sie schriftl. abgeben durfte, voll die Schisserin!
Als Erwachsene hatte ich zunächst sogar Schwierigkeiten, vor meiner Mini-Fußballmannschaft nebst Eltern zu reden, inzwischen ist das durch Übung etwas besser geworden.
Hoffe auch, dass Du mit Deiner neuen Medi-Konzentration klar kommst und nicht wieder vermehrt diese doofen Beschwerden hast.
Schlaf gut :schlaf: und alles Gute für morgenhttp://www.smileygarden.de/smilie/Schilder/ferkel1-001.gif (http://www.smileygarden.de)A.
chaoskatze
27.11.2009, 12:28
Hallo Süße,
ich denk schon den ganzen Vormittag an dich und drück dir die Daumen, dass alles gut geht! Und hoffentlich schämen sich die Studenten vernünftig....
Kerstin22
27.11.2009, 16:14
Hallo!
Also: Ich habe vorher den Matheprofessor angesprochen und ihm erklärt, was ich will. Da hat er angeboten das zu übernehmen. Letztlich hat er am Anfang der Mathevorlesung beschrieben, dass er sich selbst erst gewundert hat über meinen Mundschutz. Und das er jetzt erfahren hat, dass da eine Krebserkrankung und viele schwere Behandlungen dahinter stehen. Leider hat er eine falsche Schlußfolgerung gezogen und meinte, dass ich wohl keine Chemo hatte (hab ja Haare), sondern noch eine schwerere Behandlung, so dass mein Immunsystem zerstört wurde (stimmt ja). Ich denke mal die Grundbotschaft ist angekommen, auch wenn ich mir ungerne meine Chemos und Glatzen absprechen lasse. Aber ich will ja nicht kleinlich sein. Er hat wahrscheinlich nicht gedacht, dass meine Behandlung schon so lange her ist. Ist ja auch nicht so leicht zu verstehen, dass ich jetzt noch unter den Folgen einer Behandlung von vor 18 Monaten leide. Egal. Jetzt werde ich wohl nicht mehr diskriminiert, höchstens für krebskrank gehalten. Das finde ich jetzt weniger problematisch.
Die Nacht habe ich ohne Sandimmun überstanden. Um 7 Uhr habe ich aber eine Dosis nachgeworfen, weil mein Darm rumorte und ich keine Lust auf Problemchen hatte. Okay, ich mach jetzt mein Mittagsschläfchen. Ich wollte euch nur über mein Mathe-Vorlesungs-Erlebnis berichten.
Liebe Grüße und danke fürs an mich denken!
Kerstin
sonnenschein007
27.11.2009, 23:01
Liebe Kerstin, ich lese deine Geschichte schon länger mit, war aber noch nicht soweit, mich auch bei dir zu äussern...
Du faszinierst mich echt, dass du das Studium trotz deiner Erkrankung so durchziehen kannst, wirklich *Hut ab*!!! Ich weiss nicht ob ich das hinbekommen würde, vorallem wenn dann noch so Demütigungen kommen wie du gerade erleben musst wegen dem Mundschutz! Ein grunzen ist ja echt fies!!
Ich musste wegen Aplasie auch ein paar Tage mit Mundschutz rumlaufen, da hatte ich noch Haare. Es kamen komische Blicke, schlimmer als jetzt mit Glatze und ohne Mundschutz!! Ich drück dich unbekannterweise ganz lieb und hoffe für dich, dass du in nächster Zeit tolerantere und etwas mehr überlegende Mit-Studierende um dich rumhaben magst!!
Alles Gute!!
Kerstin22
28.11.2009, 01:16
mist jetzt hab ich lange geantwortet und jetzt ist die Antwort weg.:(
Hallo Sonnenschein!
Hallo Dani!
ich antworte morgen wieder!
Kerstin
chaoskatze
28.11.2009, 11:51
Huhu,
haben denn die Idioten ein wenig Anstand bewiesen und sich entschuldigt oder wenigstens etwas beschämt gewirkt?
Hach, bei mir gehts jetzt am Montag los, Aufklärung zur Chemo udn dann fängts an...
*schönen Tag euch allen wünsch*
Kerstin22
28.11.2009, 23:26
Hallo ihr Lieben!
Herzlich Willkommen Sonnenschein!
Gestern war ich irgendwie total fertig, aber heute geht es wieder. Heute habe ich mir dummerweise eine Metallschreibtischlampe auf den Fuß fallen lassen und habe jetzt einen blauen Zeh.:augen:
Die Reaktion der Komilitonen kann ich nicht so richtig einschätzen. Die Mathevorlesung ist groß und immer eher sehr unruhig. Außerdem saßen die mesiten in meinem Rücken. Wenn ich jetzt nicht mehr diskriminiert werde, reicht mehr das erstmal, auch wenn es sicher besser gewesen wäre, wenn ich das erklärt hätte. Da merke ich mal wie schwer es ist meine aktuelle gesundheitliche Situation auf die schnelle zu erklären bzw. zu verstehen.
Ich habe meine Sandimmundosis eben erst gesenkt, weil ich vorher keine 50 mg Tabletten da hatte. Meine eine Freundin vom Sport hat gestern mit mir geschimpft, weil ich meine, dass ich meine Sandimmundosis wieder erhöhe, wenn ich wieder Bauchkrämpfe bekomme. Ich weiß, dass das meine Niere schädigt. Ich mache das auch nicht gerne. Ich will natürlich meine Niere nicht weiter schädigen. Aber ich weiß nicht wieviel ich bereit bin für den Zustand meiner Niere freiwillig zu leiden. Meinte Freundin meint, dass es irgendwann besser wird, wenn das Immunsystem sich dann an mich gewöhnt. Sie hat mich behandelt, als wenn ich bockig wäre. Sie ist zwar gelernte Krankenschwester, aber sie kann das ja auch nicht einschätzen oder nachfühlen. Ich werde erstmal abwarten wie es mir bekommt.
Liebe Chaoskatze genieß noch schön das Wochenende bevor es los geht!
Liebe Grüße und schönen ersten Advent!
Kerstin
Kerstin22
30.11.2009, 21:53
Hallo ihr lieben Leser!
Meinen ersten Advent habe ich unter anderem in der Ersten-Hilfe im Martin-Luther-Krankenhaus verbracht (bin meinem Benjamin-Franklin-Krankenhaus fremd gegangen). In der Nacht vom Samstag zu Sonntag tat mein Zeh so weh, dass ich sicher gehen wollte, dass er nicht gebrochen ist. Er ist aber scheinbar nur verstaucht. Heute ging es nach etwas Kühlen auch schon wieder besser. Heute morgen war ich so müde, dass ich beschloß nicht zur Uni zu gehen. Dann habe ich erstmal bis halb elf geschlafen und dann fast den ganzen Tag an meinem Matheübungsbogen gesessen. Ich hoffe, morgen bin ich wieder fitter. Bauchkrämpfe habe ich bisher noch nicht, aber mein Kinn und überhaupt mein Gesicht häutet sich etwas. Bisher schaffe ich es noch bei 150 mg zu bleiben.
Liebe Grüße und eine schöne Woche
Kerstin
P.S. Ich habe gestern etwas dazu gesagt, dass meine Oma mir immer über ihre Leiden und Schmerzen vorjammert. Mich nervt es einfach. Besonders wenn es Dinge sind mit denen ich auch kämpfe. Ihre Schmerzen sind immer so schlimm wie noch nie und schlimmer als bei jedem anderen. Das sagt sie wirklich bei nahezu jedem Gespräch. Ich habe gemeint, dass wir das ja wissen. Sie meinte, ich sei pampig. Weil meine Oma keine Kritik vertragen kann, kritisiert sich auch niemand in der Familie. Sie jammert mir vor, wenn sie ambulant ins Krankenhaus muss oder appetitlos ist. Oder dass sie so müde ist. Ich studiere mit Fatique-Syndrom und habe kein Mitleid, wenn eine Rentnerin müde ist. Ich will ja gar kein "Wem-geht-es-am-schlechtesten-Wettkampf" machen, ich jammer nicht, aber ich will mir auch nicht ständig ihre Leiden anhören. Vieles find ich gar nicht schlimm und ich will mir auch nicht einreden lassen, dass es mir schlecht geht, wenn es mir nicht schlecht geht. Ich könne sie nicht verstehen, weil ich nicht so alt bin. Weiß ich, ob ich 86 werde? Ich würde mich nicht trauen jemanden der meine Krankengeschichte hat irgendwelche Kinkerlitzen vorzujammern. Vielleicht denk ich in vielen Dingen zu pragmatisch. Sicher will sie nur Aufmerksamkeit. gesundheitliche Problemchen ziehen da bei mir aber nicht.
Gute Nacht!
oft-weiß-ich-nich-weiter
04.12.2009, 19:08
Hallo Kerstin :winke:,
ich möchte mich auch einmal wieder bei Dir melden.
... und versuchen, etwas zu dem Thema "Schmerzen bei 'gesunden' Menschen...", ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll... sagen.
Mir geht es so, dass ich schon empfinde, dass es sehr viel ist, was meine Familie so aushalten muss.
Es ist nicht so, dass ich ständig damit hadere, dass es anderen vielleicht besser geht, die nicht mit einem kranken Mann zu kämpfen haben...
Ich sehe auch, dass es den Freundinnen um mich herum aus unterschiedlichsten Gründen auch jeweils ziemlich schlecht geht.
Wir machen uns um uns gegenseitig zum Teil ziemlich viele Sorgen, was das eigene Leben nicht unbedingt einfacher macht,
aber ich will es gar nicht anders.
Wir versuchen aber insbesondere, durch Aktionen wie:
"Zweiohrküken" mit anschl.Weihnachtsmarkt,
gemeinsamen Raclette-Abenden
und wenn alles suuuper-gut läuft 1 Wochenende "Nordseeinsel"
schöne Erlebnisse mit Spaß und Ausklammern des Alltages zu schaffen, von denen man dann länger was hat.
Was ich eigentlich sagen will, ist, dass ich auch von einem "Wem- geht's- am- schlechtesten- Wettkampf" nix halte,
mir tut es aber auch gut, zu sagen, wie es mir geht, dass ich friere, wenn meine Heizung kaputt ist...
Und ich möchte auch wissen, wenn eine Freundin Kopfschmerzen vom vielen Husten bei einer Erkältung bekommt,
oder weil sie Ärger "auf der Arbeit" hat...
Nicht nur, wenn ein Ehemann droht, auszuziehen oder mit dem Baseballschläger fuchtelt...
Ich finde es toll, was Du alles hin bekommst, Du darfst aber auch mal jammern und andere dürfen das auch. Vielleicht kann man sich ja dann darauf verständigen, dass es doch toller wäre, über etwas anderes zu reden...
Hoffe, Du verstehst, was ich mit meinem komlpzierten Gefasel :laber: sagen will...
Ich kenne Deine Oma nicht und kann zu ihr nix sagen.
Ganz liebe Grüße und einen schönen Abend :winke: A.
Kerstin22
05.12.2009, 19:50
Hallo A. und alle anderen lieben hier,
heute habe ich auch wieder über meine Oma und das Thema Schmerzen und deren Umgang damit nachgedacht. Vielleicht sollte ich wirklich verständnisvoller mit meiner 86jährigen Oma umgehen, aber es nervt mich auch. Wenn sie mir immer erzählt, dass ihre Schmerzen schlimmer sind als je vorher, auch wenn es sich um eine andere Ursache handelt, verliert der Satz an Bedeutung und ist für mich nur noch eine lose Floskel. Heute hat sie mir noch mal gesagt, dass ich neulich frech zu ihr war. Auch mein Bruder und seine Freundin, die sich auf einmal wie eine liebende Enkelin aufführt, können mein Problem nicht verstehen. Sie verstehen, dass meine Oma eine beschränkte Sichtweise und Welt hat, was ich ja auch einsehe. Sie sehen aber nicht, dass ich das nicht einfach als 26 jährige Enkelin, sondern als 26jährige Enkelin mit einr inzwischen mehrjährigen Krankengeschichte betrachte und vielleicht genau in diesem Bereich sensibler geworden bin. Dafür haben sie kein Verständnis. Bin ich vielleicht durch meine Krankheit engstirniger geworden? :confused: Ich latsche mit meinen jungen Jahren öfter ins Krankenhaus als meine Oma, was ja eher ungewöhnlich ist, und bin genervt, wenn meine Oma mir vorjammert, dass sie schon wieder ambulant ins Krankenhaus muss. Das ist für mich Alltag.
Kann sie das nicht einem anderen Familienmitglied vorjammern, was seltener als sie ins Krankenhaus latscht?
Ich habe durchaus Verständnis für die "kurzen" Krankheiten oder Problemchen meiner Mitmenschen, aber es kommt auch auf die Masse an.
Glücklicherweise hat meine Mama für meine Sichtweise Verständnis sonst würde ich mich wie die "böse Kerstin" fühlen. Sie hat wohl irgendwann aufgegeben ihrer Mutter ihre Meinung zu sagen und mit ihr zu streiten, weil es nichts brachte.
Ich bin traurig darüber, dass mein Bruder und seine Freundin sich als lieber Enkel und liebe Pseudo-Enkelin aufführen, aber nicht bedenken, dass meine Situation anders ist. Meine Krankheit habe ich wohl zu viel alleine mit der Hilfe von der Mama ausgefochten. Die Familie als Ganzes hat meine Krankheit vielleicht zu wenig tangiert. Vielleicht hätte ich auch mehr jammern solln. :D Aber ich war ja damit beschäftigt mein Studium auf die Reihe zu bekommen.
Apropos Studium: Gestern hatte ich über meinem Sweat-Shirt ein T-Shirt an, was ich mir schon vor einiger Zeit habe bedrucken lassen. Vorne mit: RETTE LEBEN!, hinten: WERDE STAMMZELLSPENDER! Das war mal eine gute Kontextualisierung meines Mundschutzes. Meine Mathedidaktikprofessorin ist nach der Vorlesung zu mir gekommen, und hat mit bezüglich dieser "starken Aussage" befragt. Ich habe ihr von der Transplantation erzählt und dass mich die Schweinegrippe-Diskriminerungen nerven. Sie hat mir ihren Respekt ausgesprochen. Das tat gut.
Im Mathe-Tutorium habe ich an der Tafel - selbstverständlich mit Mundschutz - meine Lösung präsentiert und ich denke nicht, dass jetzt einer aus dieser Gruppe, die ja nun alle Gelegenheit hatten meinen Rückenaufdruck zu lesen, mir noch mal was von Schweinegrippe erzählen wird. Manchmal sind weniger Worte mehr. :prost:
Am Mittwoch hatte ich eine nervenaufreibende Diskussion mit meinen Lehramtsstipendiaten und Nicht-Lehramtsstipendiaten, mit denen wir zusammengelegt werden sollen. Da haben sich auch viele über meinen Mundschutz gewundert und auch meine Mitstipendiaten wurden befragt.
Ach ja, falls ihr mal in der Zeitung lest, dass eine 26jährige Amok gelaufen ist, Ich wars. Dann habe ich wohl einmal zu viel das Wort Schweinegrippe gehört. :twak: Vielleicht sollte ich es als Kompliment für mein gesundes Aussehen deuten.
Ansonsten geht es mir gut. Ich erstmalig seit der Transplantation mit 2x150mg Sandimmun am Tag aus und habe keine Magen-Darm-Beschwerden. Ich habe den Eindruck, dass ich deswegen sogar etwas weniger Schlaf benötige. Nur meine Haut scheint sich aufzulösen. An meinem Kinn hängen Hautfetzen, aber mein Kinn sieht ja die Öffentlichkeit nicht. Seit gestern ist mir die wunde Haut am Rumpf, besonders am Rücken aufgefallen, den ich mir ja schlecht anschauen kann. Aber auf die Haut können wir laut Dr. Blau keine Rücksicht nehmen, um meine Nieren zu retten. Vielleicht sehe ich bald aus wie ein Leprakranker. Mal sehen! Eigentlich müsste ich deswegen mal zum Dermatologen, aber ich habe irgendwie gerade wenig Zeit. Vor Weihnachten muss ich noch neben den normalen Hausaufgaben zwei Leistungen abliefern.
Tut mir leid, dass ich euch wieder mal so zugetextet habe!
Schönes Wochenende und einen schönen zweiten Advent und viele Nikolausgeschenke!
Kerstin
Kerstin22
05.12.2009, 20:05
P.S. Mein Zeh ist fast wieder abgeschwollen. Genau der, den ich vor sechs Tagen noch für gebrochen hielt. In letzter Zeit habe ich auch nachts nicht gut geschlafen und hatte damit Gelegenheit meinen Fuß mit Voltaren und Kühlpacks zu versorgen. So einfach lassen sich manche Problemchen beheben. Wär doch alles so einfach. :)
oft-weiß-ich-nich-weiter
05.12.2009, 21:14
Hallo Kerstin :winke: ,
Dein T-shirt find ich gut! Habe mich kurz vor der Krankheit meines Mannes als Spenderin registrieren lassen, nachdem ich jahrelang immer aus irgendwelchen Gründen die Aktionen verpasst hatte, die bei uns gelaufen waren.
Inzwischen ist es ja einfacher geworden durch die Wattestäbchen, da muss man noch nicht mal mehr wohin zum Blut abnehmen.
Mein "Großer" war damals 14 und wollte gleich mit, war und ist ja aber noch zu jung. Nächstes Jahr wird er 17, dann werden wir das Thema noch mal angehen, würde mich freuen, wenn er dann auch noch will.
Haben heute zu dritt E. besucht und Nikolaus vorgezogen für ihn, weil ich mir morgen Nachmittag was vorgenommen habe und so dann nicht zu ihm kann.
Glaube, ihm war auch heute recht, er hat sich über das neue "Kuschel-Hemd" und vor allem über die Süßigkeiten doll gefreut.
Wünsche auch Dir einen schönen 2.Advent http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/x30.gif (http://www.smileygarden.de) http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/x23.gif (http://www.smileygarden.de) und ergiebigen Nikolaus http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/42.gif (http://www.smileygarden.de) A.
chaoskatze
05.12.2009, 22:56
Huhu =)
Hach, so ein Tshirt ist klasse! Bringt es doch ein paar Leute dazu, ein wenig nachzudenken... In meiner Unistadt ist die Woche auch ein Treffen, bei dem man sich kostenlos registrieren lassen kann. Würde gerne mitmachen, aber Krebspatienten werden wohl grundsätzlich nicht genommen.
Übrigens - ich bin immer noch der Meinung, dass dein Oma eher selbstmitleidig ist. Wäre ja was anderes, wenn sie nur einmal zwischendurch jammern würde, oder bei einer wirklihc schrecklichen Geschichte, aber bei Kleinigkeiten.. Ich finde, da verliert man irgendwann ein wenig den Respekt...
Ansonsten - ich hab heute meine erste Ladung Chemo gehabt. War doch recht irritierend, es hieß, dass es eigentlich bei meinem Chemo kaum Übelkeit gäbe - kann ich widerlegen ^^ Hab nicht mal Wasser bei mir halten können, aber jetzt geht es so langsam wieder. Muss mal gucken, dass ich da was finde!
Kerstin22
06.12.2009, 17:03
Darum habe ich mein T-Shirt, weil ich selbst Empfänger bin, aber nichts richtig zurückgeben kann. So kann ich wenigstens meine Freunde, Bekannte, mein soziales Umfeld dazu anregen Spender zu werden. Das praktische ist, dass ich ja auch genau beschreiben kann wie es ist als Spender, weil ich mir ja schon mal selbst gespendet habe.
Danke Chaoskatze! Du scheinst mein Problem mit meiner Oma zu verstehen. Mein Bruder hat schon angefangen mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Respekt vor dem Alter und so. Natürlich hat sie auch, aber nicht nur, schlimme gesundheitliche Probleme.
Das mit deiner Chemo und der Übelkeit tut mir leid. Übelkeit ist für mich ja der größte Horror. Gegen Übelkeit habe ich vorher Emend-Tabletten, Zofran intravenös und parrallel Paspertin als Tropfen bekommen. Das hat mir geholfen. Ich habe durch meine Chemos nie gekotzt. Ich weiß auch nicht wie man mich mit meiner Übelkeitsphobie freiwillig noch mal ins Krankenhaus bekomme hätte.
Als ich vorhin über meinen Hausaufgaben saß konnte ich auf einmal nicht mehr richtig sehen. ich hatte so ein Augenflimmern vor den Augen, so dass ich nicht mehr in der Lage war meine Texte zu lesen. :shocked: Das war unheimlich. Auch Augenentspannungübungen haben nicht geholfen. Ich kenne eine Patientin die hatte ganz starke Augenprobleme durch die Abstoßung nach der Transplantation. Deswegen habe ich jetzt doch mal 100 mg Sandimmun nachgeworfen und ein bisschen mit geschlossenen Augen da gelegen. Jetzt geht es wieder. Aber meine Motivation ist nicht mehr da. Ich habe beschlossen, dass ich einen Teil der Hausaufgaben nicht mache. Habe ja auch einen Grund.
Gleich geh ich zur Mama baden, weil ich keine Badewanne habe und meine geschundene Haut mal ein bisschen pflegen will. Außerdem hat es der Nikolaus nicht zu mir geschafft, so dass ich sowieso mal die Mama besuchen muss.
Einen schönen Advent!
Kerstin
chaoskatze
06.12.2009, 17:44
Hach, einfach mal baden gehen, ich finde, solche Kleinigkeiten können so toll sein!
Inzwischen gehts bei mir bissl besser, habe jetzt um 5 Ecken ne Tablette bekommen können und jetzt konnte ich schon wieder was trinken und so, hat gut getan..
Ach, was deinen Bruder angeht, der hätte mal meine Uroma kennen lernen sollen! Denn die hatte ziemlcih viele Probs, später auch Krebs, in der Wirbelsäule verstreut, musste regelmäßig Blut bekommen, viele Venen gingen nicht mehr etc.. Und sie hat sich nie einschüchtern lassen, ist sogar duschen gegangen, obwohl sie nicht hätte aufstehen lassen. Und hat sich, als wir sie besucht haben, eine Rippe gebrochen - sie wollte schnell aufstehen und uns nen lecker Kuchen backen und ist dabei hingefallen.. Solche Leute bewundere ich, ist halt eine Frage der Persönlcihkeit...
Das mit den Augen klingt auch sehr unangenehm... Aber dass du trotzdem so viel mit der Uni hinbekommst, ist echt klasse, ich hab schon total den Kopf, weil ich nicht weiß, wie ich mein Studium hinbekommen soll, nächstes Semester und so.. :eek:
Kerstin22
09.12.2009, 01:02
Liebe Chaoskatze,
mach dir nicht so viel Sorgen über das nächste Semester. ich weiß, ich bin genauso, aber ich habe gelernt, dass es sowieso immer anders kommt als man denkt. Du wirst sicher noch eine gute Lösung finden. Ich freue mich darüber, dass deine Übelkeit weniger geworden ist.
Ich freue mich immer, wenn mir hier jemand antwortet. In meinem Umfeld verstehen viele die Dimension meiner Behandlung nicht und ich bin froh, wenn ich hier auf mehr oder weniger kundige treffe und meine Situation vielleicht besser verstehen können.
Heute morgen habe ich mich aus dem Bett gequält. Ich hatte neun Stunden geschlafen, aber scheinbar ist mein Kreislauf schwach und ich habe Probleme aufzustehen. Ich fahre an meinem freien Tag zur Uni, um mit meinen beiden Mathekomilitonen unsere Aufgaben zu lösen. Sie kamen nicht. Bin ich also völlig umsonst zur Uni gefahren. Im Moment mache ich die Aufgaben de facto fast alleine und wir schreiben nur alle drei Namen auf meine Lösungen. Es ist also eher deren Problem, wenn sie nicht kommen und die Aufgaben nicht können. Ich mache mir eher Sorgen, dass die beiden die Klausur nicht packen. Ich komme scheinbar alleine klar.
Heute Abend war ich bei einer Weihnachtsfeier der Stipendiaten, wo ich eine eher lustige Mundschutzstory erlebt habe. Letzte Woche hatte ich schon mal ein Treffen mit anderen Stipendiaten mit denen wir ab sofort zusammenarbeiten werden oder sollen. Heute fragt mich eine von denen, die mich letzte Woche erstmalig mit Mundschutz gesehen hat, wie lange ich denn den Mundschutz tragen muss, da ich ihn ja schon letzte Woche trug. Lange ist wohl relativ. Wenn ich keine Lust auf lange Erklärungsketten von Krebs, Stammzelltransplantationen, Medikamente und deren Auswirkungen habe, erzähl ich manchmal nur was von einem geschwächten Immunsystem, was ja auch der direkte Grund ist.
Der Mundschutz hät mich auch davon ab unvernünftige Dinge unterwegs zu essen, weil es sich mit Mundschutz so schlecht ißt. Ich versuche jetzt aber immer, wenn ich von meinem Fahrrad steige Wasser zu trinken bevor ich mich maskiere, damit ich genügend trinke. Ich bräuchte einen Schlauch bis unter den Mundschutz. :D
Ich habe wirklich auch den Eindruck, dass ich durch den Mundschutz geschützter bin. Mein Bewusstsein für keimige Oberflächen ist auch viel größer. Ich weiß welche Dinge ich angefasst habe und desinfiziere mir regelmäßig meine Hände bevor ich meinen Mundschutz anfasse, um ihn abzusetzen oder aufzusetzen.
Gute Nacht!
Ich geh jetzt ohne Mundschutz schlafen. Ich hoffe mal, dass der Bino, der hier neben mir liegt, keine Schweinegrippe hat. Ist ja auch eine Maus und kein Schwein. :grin:
Kerstin
chaoskatze
09.12.2009, 11:05
Ja, mir geht es genauso. Reden an sich kann schon sehr gut tun, aber manchmal möchte man eben auch Antworten bekommen, die sich nicht immer auf dieselben Sachen beziehen oder nur aus Fragen bestehen. Da geht es mir genauso, meistens macht es mir nichts aus, darüber zu reden und zu erklären, aber manchmal hab ich einfach keine Lust mehr...
Aber echt mies, dass die beiden nicht gekommen sind.. Aber ich wäre da nicht so gutmütig, glaube ich, würde ihnen ne Mail schreiben mit ziemlich genau einem Drittel der Aufgabe und den Rest sollen sie dann selber machen... Anscheinend können sie es ja...
*g* aber auch praktisch: Mundschutz - die neue Diät! Garantiert wirksam! ^^
Und - die Maus hat sich bestimmt benommen! *g*
Heut ist der letzte Tag der Chemo, endlich.. Übelkeit ist fast weg, inzwischen sind es die Gelenke, die sich am meisten beschweren, aber auch noch in nem Rahmen, der ganz ok ist. Und morgen ist Kontroll-MRT, bin gespannt...
Liebe Grüße =)
oft-weiß-ich-nich-weiter
09.12.2009, 23:14
Hallo Kerstin :winke: ,
möchte mich auch mal wieder bei Dir melden.
Das mit dem Reden ist manchmal so ein Problem... Anfangs wurde ich ständig nach den Fortschritten bei E. gefragt,
wirklich immer und zu jeder Zeit sollte ich Fragen beantworten und bekam z.T. völlig beknackte Statements dazu...
Es ging nicht wirklich darum, "wie" es E. ging, sonder nur darum, wann er wieder nach Hause kommt...
Und immer wieder das Unverständnis, wenn ich versuche, zu erklären, dass ich ihn hier nicht betreuen
und er auch seine Reha hier nicht bekommen kann...
Als wir ihn dann im Mai diesen Jahres zur Konfirmation hier hergeholt haben für ein paar Std., hieß es:
"soooo krank sah er ja gar nicht aus, dann kommt er bestimmt bald wieder nach Hause..."
(Dass ich vor lauter Aufpassen auf ihn kaum Aufmerksamkeit für den Konfirmanden übrig hatte, es sei denn er war im Blickfeld von
2-3 anderen Personen, die sich mit seinen Problemen auskannten... Dass wir zwischendurch mal eben eine Duschorgie veranstalten mussten,
weil ich nicht rechtzeitig daran gedacht hatte, dass er auf's Klo müsste, dabei ist er 3x aus der Dusche weg gelaufen,
während ich verzweifelt nach Wechselklamotten gesucht habe...)
das bekommen diese Schlaumeier nicht mit... und tun mir noch weh mit ihren Kommentaren... immer wieder...
Mit anderen hatte ich, als E. krank wurde das Problem, dass sie nicht mehr wussten, wie sie mit uns/mir umgehen sollten,
also taten sie es überhaupt nicht mehr... ("zufällig" Straßenseite wechseln...)
Das war und ist bei einigen sogar angenehm, bei anderen habe ich erst aktiv auf sie zugehen müssen und um Offenheit und "Normalität" gebeten.
Hier ist das Reden oft doch einfacher, weil jeder auf seine Weise mit dem Krustentier Bekanntschaft macht oder gemacht hat...
Momentan besetzen meine Ängste so viel von meinem Denken, dass ich kaum so etwas wie Normalität fühlen kann.
Nächste Woche rechne ich mit den Ergebnissen der Biopsie...
@chaoskatze: mit der Gutmütigkeit von Kerstin bei dem Date in der Uni muss ich Dir Recht geben... glaube, ich hätte auch etwas heftig reagiert...
bei meinem so tollen Nervenkostüm...
Drück Dir die Daumen für's MRT!
Wünsch' Euch was :winke: A.
Kerstin22
10.12.2009, 19:55
Hallo ihr Lieben,
tja, ich weiß auch nicht was ich mit meinen Komilitonen machen soll. Ich kann die Aufgaben auch nicht einfach verteilen, weil ich Perfektionist bin und der ganze Bogen auch für meine erreichten Punkte zählt. Eigentlich würden aber 50% der Punkte reichen. Ich tendiere immer mehr zu 100%. Letztlich lerne ich so auch mehr und bin dann gut auf die Klausur vorbereitet. Heute habe ich den Mathebogen dann abgegeben, auch wenn ich diesmal nicht alle Teilaufgaben gemacht habe. Ich habe ja auch noch anderes zu tun. In einer Woche habe ich übrigens Mathevorlesungen- und Mathebögenhalbzeit vom ganzen Studium. Im Bachelor und Master zusammen muss ich neun Mathevorlesungen belegen und jetzt habe ich 4 1/2 hinter mir. Die zweite Hälfte schaffe ich dann wohl auch noch. Im ersten Semester haben mir die Bögen noch den Schlaf geraubt, inzwischen habe ich verstanden, dass ich das schaffe. Alles eine Frage der Ausdauer.
Dieses Wochenende muss ich noch mal durchpowern, bevor Ferien sind. Ich muss ein Sitzungsprotokoll zusammenbasteln und überarbeiten, weil ich die einzige bin, die in der Arbeitsgruppe den Text gelesen hat, und mit anderen eigentlich mir unbekannten Komilitonen eine Sitzung vorbereiten. Ich werde mal versuchen wenigstens in der Gruppe nicht das Zugpferd zu werden.
Vor einigen Tagen hörte ich ein Telefonat meines Vaters mit einer Verwandten mit an. Es ist immer interessant seine Sichtweise der Dinge zu hören. Er erklärte ihr, dass ich wegen meiner Krankheit im Moment Single bin. Ich glaube diese Erklärung ist zu kurz gegriffen und sehr eindimensional. Warum muss man das überhaupt erklären? Was weiß mein Vater schon von meinen Beziehungen?
Ja, wahrscheinlich verliebt sich kein Mann in eine Mundschutzträgerin, aber ich glaube nicht, dass meine Krankengeschichte grundsätzlich eine Beziehung verhindert.
Gleich gehe ich zum Sport, damit ich diese Woche wenigstens einmal beim Sport war. Morgen kann ich nicht zu meiner Lieblingssportgruppe, weil ich mit zum größtenteils ehemaligen Teilnehmerinnen der Gruppe zusammen essen gehe.
Liebe A.,
das hört sich wirklick krass an wie einige mit dir und der Krankheit deines Mannes umgehen. In Anbetracht eures schweren Schicksals wüsste ich vielleicht auch manchmal nicht wie ich besonders als Gesunder damit umgehen sollte. Mich hat nie jemand wegen meiner Krankheit gemieden. Wahrscheinlich weil ich immer wieder auf der Matte stand und nicht so krank wirkte. Es war dann aber auch komisch, als ich eine neue Krebsdiagnose hatte und manche Uninformierte es nicht als neue Besonderheit ansahen, dass ich wieder Chemo bekomme.
Auf meinem einen Wochenendseminar im November bekam ich einmal als Feedback, dass ich soviel über meine Krankheit spreche. Das war da wohl auch so viel, weil ich da frisch mit Mundschutzdiskriminierungen zu tun hatte und michz neu mit meiner Identität als Stammzelltransplantierte auseinander gesetzt habe.
Vielleicht will ich auch manchmal nur zeigen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass ich lebe und einfach mal studiere. Es ist natürlich toll, dass ich jetzt auf den ersten Blick nicht mehr krank aussehe, dass kann aber auch sehr anstrengend sein.
Wenn manche mir meine Krankheit schon nicht mehr abnehmen und mich so indirekt als Lügnerin darstelllen, finde ich das krass und irgendwie voll absurd.
Heute hat mich mal ganz höflich ein Student gefragt, warum ich einen Mundschutz trage. So etwas gibt es auch noch.
Okay, ich geh jetzt sporten!
Liebe Grüße und schönen Abend!
Kerstin
Kerstin22
10.12.2009, 20:00
@Chaoskatze: Ich wünsche dir natürlich ein gutes MRT-Ergebnis. Finde ich ja krass, dass die Untersuchung direkt nach der Chemo gemacht wird. ich dachte, die wirkt noch nach. Die Haare fallen ja auch erst so 14 Tage nach der ersten Chemo aus.
Alles Gute!
Ich drücke die Daumen!
Kerstin
Kerstin22
12.12.2009, 21:41
Hallo ihr Lieben!
Im Moment ist mein Schlafrythmus voll aus den Fugen. Vorletzte Nacht, als ich nicht schlafen konnt und mich komisch fühlte, habe ich mal meinen Blutdruck gemessen: 144/99. Laut meinem Brockhaus ist das im Bluthochdruckbereich. Ich nehme mal an, dass das wegen meiner Medikamentenreduktion ist. Meine Haut ist deswegen ja auch sehr schuppig, fast wie Schmirgelpapier. Das Eincremen habe ich schon fast aufgegeben, weil es sowieso nicht hilft.
Heute ist mir was passiert, was mir in den letzten Wochen ab und zu passiert ist. Meine Blase ist ja etwas beschädigt und ich muss nachts auch öfters zur Toilette. Manchmal pinkel ich etwas vor die Toilette, aber ohne es zu merken. Ich bemerke das erst durch die Pfütze vor der Toilette. Ich bekomme das gar nicht mit und es ist mir natürlich auch unangenehm. Da frag ich mich natürlich, ob ich inkontinent werde und das mit 26 Jahren. :eek: Ich weiß, dass ich auch schon blasentoxische Chemos hatte. Meine Blase hat ja auch schon 14 Zyklen Chemos gesehen.
So kämpf ich jeden Tag mit anderen Kleinigkeiten. Die Kreativität meines Körpers sind keine Grenzen gesetzt. Ich hoffe, dass das mal irgendwann ein Ende hat.
Gerade fühl ich mich erschlagen und frage mich wie ich bis morgen Abend mein Wochenendpensum schaffen soll. Für den 3. Advent habe ich sowieso keine Zeit, aber wohl für den vierten, denn da hab ich Akademische Ferien.
Euch wünsche ich aber einen schönen 3. Advent!
Kerstin
oft-weiß-ich-nich-weiter
13.12.2009, 00:33
Liebe Kerstin http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/264.gif (http://www.smileygarden.de) ,
wünsche Dir ein erfolgreiches "Rest-Wochenende", an dem Du schaffst, was Du Dir vorgenommen hast
und Dich mit möglichst wenig "kreativen Kleinigkeiten" rumärgern musst.
Wir müssen Deinem Körper mal klar machen, dass er durchaus ein Recht hat, sauer zu sein wg. der ganzen Chemie...,
Du aber auch ein Recht auf Erholung...!
Wird nicht einfach, weiß ich, ist auch etwas gesponnen,
schicke Dir gaaanz liebe Grüße http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/363.gif (http://www.smileygarden.de) A.
chaoskatze
14.12.2009, 03:25
Hallo ihr Lieben,
sorry, dass ich solange nicht geschrieben habe, aber ich brauchte ein wenig Zeit für mich selbst.
Bei dem MRT kam raus, dass es eigentlich ganz gut ausschaut, nur an zwei Stellen nicht so toll, einerseits ein Fleck, könnte eine Narbe sein, aber auch ein Rest vom Tumor, man weiß es nciht; andererseits ein Fleck außerhalb des üblichen Bereiches. Das war vermutlich einkleiner Schlaganfall. Wenns schief geht, könnte das auch ein weiterer Tumor sein.
@Kerstin: Danke! Hach, ich hoffe ja so sehr, dass meine Haare dran bleiben.. gilt bei meinem Medi als häufige Nebenwirkung, bei über 1 Person von 100 Leuten. Ich hoffe....
Ansonsten versuche ich, Unisachen zu klären, zb, ob ich während dem Urlaubssemester einen Schein machen kann. Aber ich zweifle auch stark an mir.. bisschen schwierig gerade, vor allem, weil es so eine Mischung aus akuter Gefahr und Alltag ist. Iwie macht es das schwieriger, damit umzugehen als in den Situationen an sich..
Kerstin22
14.12.2009, 23:01
Hallo ihr Lieben!
Ja, komisch so zwischen Gefahr und Alltag. ich kenne das. Man geht wie andere seinem Alltag nach und auf der anderen Seite muss man für das eigene Überleben kämpfen.
Liebe Chaoskatze, nimm dir soviel Zeit für dich wie du brauchst. Das Ergebnis hört sich doch ganz gut an. Wenn da noch etwas ist, bekommst du das auch noch weg. Jedenfalls schon mal gut, dass der Tumor kleiner geworden ist.
Ich habe mich in den letzten Tagen schon zweimal mal wieder über meinen Vater aufgeregt.
Heute habe ich meinen Eltern ein Gedicht von Robert Gernhardt vorgelesen, in dem er seine Chemo verarbeitete. Mein Vater fand es ganz furchtbar und will nichts mit Krebs zu tun haben. Er will es lieber verdrängen. Das macht mich eher wütend. Ich konnte nicht einfach meinen Kopf in den Sand stecken und letztlich hat er mich ja so mit meiner Krankheit alleine gelassen (was er sonst ja auch getan hat).
Ich konnte nicht nur meinen Kopf nicht in den Sand stecken, ich musste viele unangenehme Behandlungen, ja sogar lebensbedrohliche Behandlungen auf mich nehmen und war ja anscheinend erfolgreich. Ich muss ganz viele Erfahrungen verarbeiten und es wird nicht besser, indem ich mich nicht damit auseinandersetze. Vielleicht distanziere ich mich sogar davon, wenn ich auch mit schwarzen Humor und Zynismus eine Krebserkrankung betrachte. Ich muss mich aktiv damit auseinandersetzen. Wenn ich den Kopf in den Sand gesteckt hätte, wäre ich vielleicht schon tot. Es macht den Krebs auch nicht wieder lebendig, wenn ich mich mit ihm beschäftige. Ich weiß nicht wie man so die Krebserkrankung seiner Tochter verdrängen kann. Er fordert auch immer irgendwelche Leistungen von mir, die ich in meiner Krankheitssituation/Genesungssituation nicht als angemessen empfinde. Als wenn ich gesund und fit bin, indem man mich so behandelt.
Mich faszinieren echt die Gedicht von Robert Gernhard. Der beschreibt unverblümt die Chemos usw. Mich fasziniert wie er Erfahrungen, die ich teilweise mit ihm teile, in hoch poetische Gedichte gießt. Deswegen muss es ja keine Erbauungsliteratur sein. Chemos sind auch nicht erbauuend.
Eine kleine Kostprobe:
5. Mai Beginn der Chemo
Krebskrieger fängt sein Tagwerk an:
Auf denn, Chemie! Heut heißt es: Ran!
Krebskrieger weiß, daß unterliegt,
wer Krebs nur kriegt und nicht bekriegt.
Krebskrieger muss aufs Ganze gehn.
Er stellt die Frage: Wer packt wen?
Packt Mann den Krebs? Packt Krebs den Mann?
Krebskrieger fängt sein Kriegswerk an.
In einem Gedicht erwähnt er auch Navoban und andere Medikamente. Mich spricht es an, dass dort jemand mein Wissen teilt. Warum soll man manches, was einfach so ist, nicht beim Namen nennen?
Ich weiß echt nicht wie man die Krankengeschichte der eigenen Tochter so ignonieren kann, dass es einem unangenehm ist, wenn man mit Aspekten davon konfrontiert wird. Das Krebs auch tödlich enden kann, weiß ich nicht erst seit Robert Gernhardt, der selbst 2006 an Darmkrebs starb. Dies habe ich damals schon als Krebskranke mitbekommen.
Okay, ich schlaf den mal und versuch mich nicht mehr aufzuregen.
Gute Nacht!
Kerstin
chaoskatze
15.12.2009, 00:09
Oh, das Gedicht ist echt nicht schlecht...
Ja, mir hilft auch gerade richtig viel schwarzer Humor.. Besser, als ständig es von sich wegzukämpfen! Und deinen Vater verstehe ich echt nicht...
Kerstin22
15.12.2009, 19:31
Ich verstehe ihn auch nicht. Ich glaube aber, er wundert sich, wenn ich dieses Verhalten nicht als liebend wahrnehme. Mir kommt sie eher egoistisch vor. Die sozialen Kompetenzen von meinem Vater lassen einfach zu wünschen übrig. Irgendwie hat er es verpasst seine Defizite abzuarbeiten.
Ich hatte gerade meinen Nachmittagsschlaf und hatte einen Alptraum. Als ich dann aufwachte, dachte ich, dass es morgens sei. Da hätte ich ja nicht aufstehen müssen, da der Wecker noch nicht klingelte. Da ging mir auf, dass es abends und nicht morgens ist. Wie soll man das bei dieser Dunkelheit unterscheiden? Eigentlich müsste ich jetzt noch was für die Uni machen. Vielleicht schaffe ich das morgen, da ich erst um 12 Uhr in der Uni da sein muss.
Liebe Grüße und wenige Vorweihnachtsstress (der beginnt bei mir erst Samstag :D)
Kerstin
Kerstin22
15.12.2009, 19:44
Ich habe schon wieder einen Bluthochdruck festgestellt. Das sollte ich regelmäßiger kontrollieren und Dr. Blau sagen, den ich Montag, am ersten Ferientag, sehe. Meine Hautschuppung ist am Rücken so stark, dass ganze Hautfetzen an meinen T-Shirts hängen bleiben und mein Rücken wie nach einem Sonnenbrand aussehen. Am Kinn hängen mir Hautfetzen, die ich zwischendurch mit Peelings versuche zu minimieren.
Ich werde jetzt wohl noch zu meinem Jugendtreffen in der Gemeinde gehen, wenn ich es schaffe meinen Körper in Gang zu setzen.
Kerstin
Kerstin22
18.12.2009, 01:02
Ich verstehe das nicht. Selbst im fast schlafen habe ich einen Blutdruck von 140/109 oder so ähnlich. Dabei fühl ich mich aber nicht wach, sondern vollkommen erledigt. Heute hätte ich beinahe ein Blutdruckmedikament von meinem Vater genommen, aber laut Beipackzettel ist das Medikament schlecht für die Nieren. Das wollte ich dann doch nicht riskieren. Nächsten Montag ist sowieso Dr.-Blau-Tag. Heute habe ich meine letzte Mathehausaufgabe abgegeben und morgen fangen nach 6 Stunden Uni die Ferien an. Puuh. Woche fast geschafft.
Gute Nacht!
die herzrasende Kerstin
oft-weiß-ich-nich-weiter
18.12.2009, 01:48
Liebe Kerstin, bin auf dem Weg ins Bett :schlaf::schlaf: ,
habe schon auf dem Sofa geschlafen.
Wünsche Dir eine ruhige Nacht und einen guten Schlaf.
Und Finger weg von den fremden Medis!
Dr. Blau weiß am Montag bestimmt Rat und die Werte sind nicht so hoch, dass es sich lohnt, deswegen ein Risiko ein zu gehen...
:gaehn: Deine A. :gaehn:
chaoskatze
18.12.2009, 09:51
Hah, freie Zeit! Was gibts besseres... Entspann dich gut! :prost:
Hallo Kerstin
Ich war schon eeewig nicht mehr hier.
Tut mir leid, dass Du immer noch mit diversen Nachwirkungen der Chemo kämpfst.
Für mich ist das Thema Krebs im Moment weit weg. Habe zwar immer noch Kontrolluntersuchungen und ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es immer ein Rezidiv geben kann. Aber ich denke nicht mehr wirklich oft daran.
Ein Grund dafür ist dass ich bei der Arbeit keinem gesagt habe, dass ich Krebs hatte. Beim Bewerbungsgespräch habe ich nichts davon gesagt und danach auch nicht. Würde ja sowieso nicht wirklich etwas bringen wenn meine Kollegen wissen, dass ich Krebs hatte. Nicht, dass es mir peinlich oder so ist, überhaupt nicht. Aber meine Gesundheitliche Vergangenheit hat mit meinem Job nichts zu tun.
Ich habe eine Arbeitskollegin von der ich weiss, dass sie Krebs hatte. Habe mir noch überlegt, ob ich ihr etwas von meiner Erkrankung sagen soll. Habe dann aber dagegen entschieden, weil habe keine Lust auf "welche Nachwirkungen hast Du denn"-Gespräche.
Liebe Grüsse
Flyyy
oft-weiß-ich-nich-weiter
21.12.2009, 00:42
Hallo Kerstin http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/399.gif (http://www.smileygarden.de) ,
hoffentlich hattest Du ein ruhiges Wochenende ohne große Blutdruck- Probleme.
Ich habe Dir den Satz "Hände weg..." geschrieben, weil ich mehrere Leute mit Blutdruck-Problemen
(mich eingeschlossen, aber Regulation, nicht zu hoch) um mich rum habe und mich deshalb auch etwas mit dem Thema befasst habe.
Es ist ziemlich schwierig, die Medikamente so zu dosieren und kombinieren, dass das gewünschte Ergebnis raus kommt.
Wenn Du morgen den Dr. besuchst, frag' ihm ein Loch in den Bauch, er soll Dir alles erklären.
Schlaf gut http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/399.gif (http://www.smileygarden.de) A.
Kerstin22
21.12.2009, 20:57
Hallihallo!
Hallo Chaoskatze,
hallo A.,
Hallo Flyyy!:winke:
Schön, dass es dir do gut geht! Und schön mal wieder von dir zu hören. Wenn du damit gut klar kommst, nichts von deiner Krankheit zu sprechen, besonders, wenn sie für dich nicht mehr so die Rolle spielt, ist es doch gut. Ich freue mich, dass du dich mal wieder meldest. :1luvu:
Am Freitag war meine Haut ganz schlimm. So schlimm wie noch nie. Meine Oberschenkelrückseiten waren ganz rot und entzündet und meine ganzer Körper war etwas wund. Ich habe trotzdem Freitag Sport gemacht und das hat ganz schön gerissen. da wurde mir das Ausmaß erst richtig bewusst. Samstag habe ich mit der Mama bis abends Plätzchen gebacken und war abends nicht mehr in der Lage nach Hause zu gehen. Deswegen habe ich bei meinen Eltern übernachtet. Da habe ich auch ein Mandelölbad genommen, was echt weh tat mit meiner offenen Haut. ich habe meine Haut jetzt zweimal am Tag mit Sheabutter eingecremt und heute, als ich mein Haut-Desaster Dr. Blau zeigen wollte, war es nicht mehr vorhanden. Dr. Blau hat meinen Blutdruck gemessen auf mein Anraten. Der obere Wert war bei 170. :eek: Das muss behandelt werden. jetzt hat er mir zwei Medikamente verschrieben mit denen der Blutdruck voll sinken soll. Ich sollte auch nicht soviel alleine sein, weil ich eventuell davon umkippe.
Wegen meines Blutdrucks bin ich in letzter Zeit voll erschlagen. Ich habe meine Geschenke noch nicht beisammen, meine Weihnachtskarten sind nicht verschickt und meine Wohnung braucht dringend eine Grundreinigung. Ich weiß aber nicht, ob ich das körperlich bis Weihnachten hinbekomme. Auf der einen Seite will ich mich nicht unter Druck setzen, auf der anderen Seite kann ich ja schlecht ohne Geschenke da stehen. Ich hoffe mit den Tabletten bin ich dann leistungsfähiger.
Liebe Grüße
die Kerstin
chaoskatze
21.12.2009, 21:05
Süße, pass auf, dass du dir nicht selbst zu viel Stress machst! Ich denke, die meisten können verstehen, wenn sie nichts bekommen oder eben erstspäter, es kommt ja auf dasPrinzip an!
Blutdruck ist schon sehr hoch.. kommt das vonden anderen Medis, als Nebenwirkung?
Hey, und wegen putzen - hol dir doch einen hübschen jungen Mann, der dir eh einen Gefallen machen will - sozusagen als Weihnachtsgeschenk! :D
Übrigens, weil du das Gedicht geschrieben hattest, von Gernhardt - habe mir jetzt das Band, in dem er sich mit seinem Krebs auseinandergesetzt hat, zu Weihnachten gewünscht! Bin gespannt! =)
Kerstin22
22.12.2009, 21:44
Hallo!
Hallo Chaoskatze,
den Gedichtband habe ich auch. Letztens habe mich mir dann seine gesammelten Gedichte gekauft.
Meine Geschenke sind vollständig. :prost: Morgen habe ich den ganzen Tag zum wohnung putzen mit Hörspiel hören.
Ich habe meine Medikamente gegen den Blutdruck erst nachmittags genommen, damit ich nicht beim Weihnachtseinkauf umkippe. Bis jetzt ist der Blutdruck nicht gesunken, dafür ist mein Puls auf 112 gestiegen (im Liegen).
Wo gibt es die hübschen, jungen Männer, die mir meine Wohnung putzen wollen?
Der Blutdruck kommt davon, dass ich Sandimmun nehme, was mein Immunsystem runterdrücken soll. Das Sandimmun schädigt meine Niere und das steigert den Blutdruck.
Bei meinem Weihnachtseinkauf habe ich jetzt schon ganz routiniert auf Schweinegrippe-Kommentare mit "Nein, nur Krebs" geantwortet. Damit war für mich das Intermezzi erledigt und ich war auch nicht mehr agressiv. Ich habe dazu gelernt.
Liebe Grüße, gutes geschenke einpacken usw.
Kerstin
Kerstin22
22.12.2009, 22:36
Ich weiß ja nicht wie lange die Medis brauchen bis sie wirken. Im Moment habe ich noch einen Blutdruck von 170/130.
oft-weiß-ich-nich-weiter
23.12.2009, 00:13
Hallo Kerstin:winke: ,
mache gerade kleine Pause beim Geschenke- Einpacken...
Leider kommt bei uns da einiges zusammen...
Hast Du die Medis wg. Blutdruck heute zum 1. Mal genommen?
Bei meiner Freundin hat das beim letzten Mal (Umstellung der Blutdruck-Medis) mehrere Tage gedauert, bevor man was gemerkt hat.
Sei nicht zu ungeduldig... der hohe Ruhepuls ist allerdings schon etwas, weiter beobachten, und ansonsten musst Du den Doc. noch mal nerven.
Blöd, dass jetzt die ganzen Feiertage kommen.
Ich drück Dir die Daumen, dass es bald besser wird.
Gehe jetzt wieder packen, mgl. ruhige Nacht :winke: Deine A.
Kerstin22
23.12.2009, 20:29
Ich wollte euch gerade ein Foto von meinem Weihnachtsbaum mit Geschenken reinstellen, aber ich binzu blöd die Fotos zu verkleinern.
Elisabethh.1900
23.12.2009, 22:44
Liebe Kerstin, ich wünsche Dir ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest mit einem fleißigen Weihnachtsmann, sowie einigen schönen Stunden im Kreis von lieben Menschen!
Viele Grüße!
Elisabethh. aus Sachsen
oft-weiß-ich-nich-weiter
24.12.2009, 02:24
Liebe Kerstin,
bevor ich sofort, gleich ins Bett gehe,
muss ich Dir noch ganz schnell den
http://www.smileygarden.de/smilie/Weihnachten/cane2_i.gif (http://www.smileygarden.de)
vorbei schicken.
Hoffe, er futtert nicht alles selber auf und hat auch für Dich nur Gutes im Gepäck!
Ich wünsche Dir einen wunderschönen Weihnachtstag Deine A.
Sanni412
25.12.2009, 11:35
Liebe Kerstin!
Auch von mir kommen liebe Weihnachtsgrüße!
Lg Sanni
http://www.animaatjes.de/bilder/w/weihnachtendisney/45.gif
Kerstin22
25.12.2009, 21:47
Frohe und vor allem gesunde Weihnachten wünsche ich Euch auch!
Danke für eure süßen Weihnachtsgrüße!
bis bald Kerstin
Kerstin22
29.12.2009, 22:46
H
chaoskatze
29.12.2009, 23:25
Hm, ich weiß, das ist leicht gesagt, aber stell dir selbst nicht so hohe Ansprüche.. Wenn das mitm Lernen mal nicht geht, dann gehts halt nicht... Und so arg hohen Blutdruck stelle ich mir schon sehr anstrengend vor...
Gut, dass dein Vater sich ruhig verhalten hat. Finde sowas gerade an so festgelegten "Terminen" immer total stressig, auch wegen der Erwartung, die man dann entwickelt.
Habe übrigens das Gedichtebuch bekommen und den spezifischen Teil gelesen, da sind schon lustige Sachen dabei!
*umärmel*
katze
Kerstin22
30.12.2009, 02:10
Hallo Chaoskatze,
Hallo liebe Leser,
oft-weiß-ich-nich-weiter
01.01.2010, 03:37
Liebe Kerstin,
ich möchte in dieser Nacht auch Dir ganz liebe Grüße schicken.
Für das Jahr 2010 wünsche ich Dir mehr Verständnis von den Menschen um Dich herum,
insbesondere von Deiner Familie und viel weniger Probleme mit den Nebenwirkungen Deiner Therapien,
es soll zur Remission auch eine Ruhe vor den Spätfolgen eintreten, das hättest Du verdient!
Gaanz liebe Grüße Deine A.
Kerstin22
01.01.2010, 20:51
Ach, ihr seid lieb!:knuddel:
Ich wünsche Euch auch ein gesundes, neues Jahr.
Ich hoffe Euch geht es gut!
Liebe Grüße
Eure Kerstin
chaoskatze
06.01.2010, 22:14
Hey, und, wie gehts dir so?
Hab jetzt wieder mit Chemo angefangen, läuft ganz gut.. Hoffe, das läuft weiter so..
Liebe Grüße! :prost:
Kerstin22
07.01.2010, 00:59
s
oft-weiß-ich-nich-weiter
07.01.2010, 01:43
Liebe Kerstin :winke:,
ich http://www.smileygarden.de/smilie/Sonstige/icon_hug.gif (http://www.smileygarden.de) Dich mal ganz fest und wünsche Dir eine gute Nacht und schöne Träume.
Ich wünsche Dir auch eine gute Beziehung, die zu Dir passt, irgendwann kommt sie... http://www.smileygarden.de/smilie/Schilder/pro.gif (http://www.smileygarden.de)
Gaanz liebe Grüße :winke: Deine A.
chaoskatze
07.01.2010, 11:17
Oh Liebes... *umärmel*
Ich kenne dich zwar nicht, aber von dem, was du schreibst, kann ich mir gut vorstellen, dass du dich selbst zu niedrig einstufst, dass du gar nicht siehst, was für eine Leistung du eigentlich bringst.
Ich hoffe, du findest möglichst bald jemanden, der dich einfach liebt, ohne Rückforderung oder irgendwas...
Chemo läuft bis jetzt ganz gut, bin erstaunt. Letztes Mal war es bissl anders..
:pftroest:
Kerstin22
07.01.2010, 21:06
Danke ihr Lieben!
Liebe Chaoskatze,
ich hoffe, dass du deine Chemo weiterhin so gut verträgst.
Liebe A.,
danke für deine liebe Nachricht! Von welcher Internetseite hast du noch mal deine Smileys? Ich habe vergessen mir das aufzuschreiben
Gute Nacht!
Eure Kerstin
oft-weiß-ich-nich-weiter
07.01.2010, 21:49
Liebe Kerstin,
http://www.smileygarden.de/smilie/Schilder/hbi-001.gif (http://www.smileygarden.de) http://www.smileygarden.de/smilie/Sonstige/jump.gif (http://www.smileygarden.de) http://www.smileygarden.de/smilie/Sonstige/x164.gif (http://www.smileygarden.de) http://www.smileygarden.de/smilie/Sonstige/dogpile.gif (http://www.smileygarden.de) http://www.smileygarden.de/smilie/Sport/Bonhomme_Balancoire.gif (http://www.smileygarden.de) www.smileygarden.de
Alle nur für Dich Gruß A.
Butterfly
20.01.2010, 17:22
hi kerstin!
eigentlich bin ich immer ein stummer mitleser, aber jetzt hast du schon echt lange nix mehr geschrieben. ich hoffe dir gehts gut und du schreibst deswegen nicht, weil du einfach viel zu beschäftigt bist :rotier2:
ich lass dir liebe grüße da,
butterfly
Kerstin22
20.01.2010, 19:35
Hallo Butterfly,
Hallo liebe Leser,
Diesen Beitrag habe ich nachträglich nach persönlichen Angriffen auf mich durch Private Nachrichten geändert. Nicht weil ich meine, dass ich mir was vorzuwerfen habe, sondern weil ich hier ganz offen über intime Details meines Lebens geschrieben habe und verhindern wollte, dass die auch noch diskutiert und bewertet werden.
oft-weiß-ich-nich-weiter
20.01.2010, 22:44
Liebe Kerstin,
Drück' Dir einfach die Daumen, dass es Dir bald wieder besser geht, behalt Deinen Blutdruck im Auge und sprich ggf. mit dem Doc. darüber,
braucht manchmal seine Zeit, bis das richtig eingestellt ist. Hoffe, er schießt jetzt nicht wieder in die Höhe...
Schick' Dir eins von meinen http://www.smilies.4-user.de/include/Tiere/smilie_tier_154.gif (http://www.smilies.4-user.de) , soll Dir Glück bringen, Deine A.
Butterfly
21.01.2010, 10:12
Hallo Kerstin!
Schön von dir zu hören! Drücke die Daumen für Blutdruck, Schlaf und Klausuren.
Pass auf dich auf!
Butterfly
Kerstin22
24.01.2010, 20:50
Hallo ihr Lieben!
Diesen Beitrag habe ich nachträglich nach persönlichen Angriffen auf mich durch Private Nachrichten geändert. Nicht weil ich meine, dass ich mir was vorzuwerfen habe, sondern weil ich hier ganz offen über intime Details meines Lebens geschrieben habe und verhindern wollte, dass die auch noch diskutiert und bewertet werden.
Liebe Kerstin,
nein, du bist nicht verletzt, weil du eine komplizierte Frau bist. Ich glaube auch nicht, dass die Ignoranz deines Vaters "nicht so schlimm" ist.
Ganz im Gegenteil. Ich bin mehr als doppelt so alt als du, aber so ein Verhalten muss man sich nicht bieten lassen (Ich denk da gerade mal an das Wäscheschleppen - ist einfach unglaublich).
Es ist für dich sicher das Beste, dich weiterhin so weit wie möglich fernzuhalten. Ändern wirst du deinen Vater sicher nicht mehr. Aber du hast immer noch viel zu viel zu kämpfen, als dass du dich auch noch mit diesen Problemen auseinandersetzen musst.
Versuch diese Verletzungen möglichst nicht so nah an dich ranzulassen. Klar, ist sicher leichter gesagt als getan.
Ich hab dir jetzt eigentlich nur geschrieben um dir zu sagen: ES LIEGT NICHT AN DIR. UND DU BIST NICHT ÜBEREMPFINDLICH.
Alles Liebe
Viki
Kerstin22
26.01.2010, 19:03
Diesen Beitrag habe ich nachträglich nach persönlichen Angriffen auf mich durch Private Nachrichten geändert. Nicht weil ich meine, dass ich mir was vorzuwerfen habe, sondern weil ich hier ganz offen über intime Details meines Lebens geschrieben habe und verhindern wollte, dass die auch noch diskutiert und bewertet werden.
sonnenschein007
26.01.2010, 21:49
Hallo Kerstin!
Ojeh, was sich dein Vater leistet ist echt übel! Tut mir leid für dich, dass du die Anerkennung die du dir eigentlich wünschst, so gar nicht von ihm bekommst! Und wie schon Viki schrieb, du bist nicht überempfindlich, so eine Reaktion würde doch jeder schlecht aufnehmen! Und das vom eigenen Vater!
Ich hoffe für dich, dass du solche Dinge immer weniger an dich rankommen lassen kannst, denn offensichtlich geht es dir ohne Vater wirklich besser. Traurig sowas... :-(
Ojeh, 10 Stunden allein im Krankenhaus gehockt, phu nicht grad das was man sich von einem Tag erwünscht... Aber schön dass es dir schon wieder etwas besser geht! Tiefer HB Wert ist echt mühsam, kenne ich nur zu gut. Da könnte man den ganzen Tag nur schlafen...
Pass weiterhin auf dich auf!
oft-weiß-ich-nich-weiter
27.01.2010, 00:09
Hallo Kerstin :winke:!
Du schreibst, dass es Dir jetzt wieder gut geht... hört sich gut an, allerdings musstest Du dafür auch die lange Zeit im Krkhs verbringen...
Ich finde es krass, dass Dein Vater so wenig von Dir wissen will... Auf der einen Seite will er körperliche Berührungen bei der Begrüßung... auf der anderen- Deine Wäsche mit dem Auto transportieren ist zu viel???...
Was ich allerdings am schlimmsten finde, ist, dass er von Dir eigentlich nix wissen will: Studium, Krankheit- Thema tabu?
Diese Themen bestimmen Dein Leben- HALLOOO?
Es ist schlimm, mit einem schwierigen Vater zu leben... ich habe in vielen Monaten Therapie zwar einige Fortschritte gemacht, bin mit dem Thema trotzdem alles andere als "durch", aber es hat sich gelohnt! Allersings ist mein Vater vor 20Jahren an Krebs gestorben, ich hatte bis zuletzt gehofft, mit ihm noch etwas klären zu können, von ihm Einsicht zu erfahren... hat nicht geklappt, vorbei, aber er kann mir heute auch nicht mehr weh tun...
Ich hoffe für Dich, dass Dir auch das Schreiben hier hilft, etwas von dem Druck los zu werden... besser damit umgehen zu können...
Gute Nacht und liebe Wünsche, dass die Folgen der Infusion anhalten, :winke: Deine A.
blanche_coste
27.01.2010, 23:45
Hallo Kerstin,
mich würde etwas interessieren: woran liegt es, dass dein HB Wert gesunken ist bzw. unten war? Ich dachte nach der Behandlung nimmt der HB mit der Zeit zu??
Ich frage deshalb, weil ich mich auch oft schlapp fühle und mich frage, ob ich wohl meinen HB kontrollieren lassen sollte.
Ich hatte jedoch keinen Rezidiv und meine Behandlung ist über 2 Jahre her.
oft-weiß-ich-nich-weiter
30.01.2010, 01:00
Liebe Kerstin, möchte Dir auch einen Gute- Laune- Smiley mitten in der Nacht schicken...
http://www.smilies.4-user.de/include/Grosse/smilie_gr_226.gif (http://www.smilies.4-user.de)
liebe Grüße und ein schönes Wochenende und Danke für Deinen Besuch bei mir, Deine A.
Kerstin22
30.01.2010, 21:37
Diesen Beitrag habe ich nachträglich nach persönlichen Angriffen auf mich durch Private Nachrichten geändert. Nicht weil ich meine, dass ich mir was vorzuwerfen habe, sondern weil ich hier ganz offen über intime Details meines Lebens geschrieben habe und verhindern wollte, dass die auch noch diskutiert und bewertet werden.
Kerstin22
01.02.2010, 19:42
Diesen Beitrag habe ich nachträglich nach persönlichen Angriffen auf mich durch Private Nachrichten geändert. Nicht weil ich meine, dass ich mir was vorzuwerfen habe, sondern weil ich hier ganz offen über intime Details meines Lebens geschrieben habe und verhindern wollte, dass die auch noch diskutiert und bewertet werden.
Kerstin22
01.02.2010, 20:34
Diesen Beitrag habe ich nachträglich nach persönlichen Angriffen auf mich durch Private Nachrichten geändert. Nicht weil ich meine, dass ich mir was vorzuwerfen habe, sondern weil ich hier ganz offen über intime Details meines Lebens geschrieben habe und verhindern wollte, dass die auch noch diskutiert und bewertet werden.
Liebe Kerstin,
das ist die einzig richtige Entscheidung. In einiger Zeit wird dein Krebs hoffentlich Geschichte sein und du wirst leben. Da ist es sicher richtig an deine weitere Zukunft mit einer erfüllten Beziehung zu denken und jetzt schon alles dafür zu tun, dass das dann auch klappt und du die Geborgenheit finden wirst, die du suchst.
Liebe Grüße
Viki
PS Dein Selbstmitleid ist nicht schlimm. Du solltest nur an DICH denken und endlichmal unbeschwert leben. Dazu gehört sicher auch die von dir angestrebte Behandlung.
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