Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : junge Frauen und der Tod der Mutter
Jetzt ist es fast ein Jahr her, als meine liebe Mutti (58) gestorben ist.
Ich fühlte und fühle mich noch immer zu jung (30) um gänzlich selbständig mein Leben zu meistern.
Ich habe einen lieben Partner, einen Job, eine Wohnung .......Freunde......eine liebe Schwester.
Aber diese Geborgenheit, die mir meine Mutter gegeben hat, immer wenn ich mich mal wieder
von niemandem verstanden gefühlt habe (kennt ihr das) dieses Gefühl fehlt mir so sehr.
Sie war der Mittelpunkt unserer Familie.
Ich habe einen lieben Vater.
Das Verhältnis zu ihm ist inniger geworden, aber das Gefühl einen Teil der Rolle meiner
Mutter nun übernommen zu haben hat vieles verändert.
Noch immer hab ich das Alles was passiert ist vor mir, als wäre es gestern oder vorgestern passiert.
Ich nehme mir die Sätze „Du hast alles Menschenmögliche getan“ zu Herzen, aber der Schock
plötzlich mit dem Thema „unheilbar krank zu sein“ sitzt noch tief.
Noch immer muß ich weinen, wenn ich daran denke, mit welcher „Kühlheit“ die Ärztin meiner Mutter
mir damals sagte „ihre Mutter wird Weihnachten nicht mehr erleben“.
Sie hat Recht behalten, aber weiß sie, wie ein junger Mensch sich fühlt,
wenn man nach solch einem Satz zurück ins Krankenzimmer seiner Mutter geht und wie gelähmt ist,
es einem die Kehle zuschnürt, die Tränen aus einem herausbrechen wollen, weil man nicht glauben kann, daß einer der liebsten Menschen bald sterben wird?
Als ich damals das Krankenhaus verließ, hab ich noch nie sooo nach Luft schnappen müssen,
ich hab noch nie solchen Schmerz verspürt.
Wenn doch mancher, wenn er über zu viel Arbeit/ schlechtes Wetter, den Kontostand stöhnt, wüßte,
was es heißt, gesagt zu bekommen „wir können nichts mehr für ihre Mutter tun, sie wird ihren Geburtstag nicht mehr erleben“, wenn dieser doch fühlen könnte, was es heißt, ein Familienangehöriger ist „unheilbar krank“.
ALLE WÜNSCHE WERDEN KLEIN, GEGEN DEN GESUND ZU SEIN !
Ich weiß das diese Ärztin die Wahrheit sagen mußte, aber warum ließ sie mich/ uns allein.
Worte wie Hospizdienst, Patientenverfügung, „die letzten Tage“ bestimmten meine Gedanken.
Wie Krebs einen Menschen verändert, wie er leiden muss, daß alles zu sehen hat mich so verändert.
Durch Briefkontakte mit jungen Frauen habe ich gemerkt, daß jene, die selbst schon Mütter sind,
anders mit dem Verlust umgehen.
Deshalb hoffe ich, daß besonders junge Frauen, die wie ich, die selbst noch keine Muttis sind,
Rat geben können, was/ wer ihnen in der schweren Zeit geholfen hat.
Ich weiß „Trauer braucht Zeit“, aber wie lange ?
Danke, dass ihr meine Zeilen gelesen habt
Sandra
Hallo Sandra,
(das ist komisch, ich heisse auch Sandra, und irgendiwe fühlt sich das so an, als würde man sich selbst schreiben...)
Es tut mir sehr leid für Dich, daß Deine Mutter gestorben ist. Ich glaube, ich kann das Gefühl von Sehnsucht und Verlassensein ganz gut nachvollziehen, auch wenn es bei jedem von uns sicherlich etwas anders aussieht.
Meine Mutter starb im Januar, und nach vier Monaten, in denen alles wunderbar geklappt hat, haut mich die Tatsache, daß ich sie nie wiedersehen werde, jetzt seit einiger Zeit total um. Ich bin manchmal kaum fähig, den Alltag hinzukriegen, der Schmerz in mir lässt nicht nach, er wird Tag für Tag schlimmer.
Du hast Recht, Probleme von früher (über die andere Menschen noch so rumjammern) sind nicht mehr so wichtig, man bekommt Gespür für das, was wirklich zählt im Leben. Und damit kommen viele um uns herum erst mal nicht klar. Ich finde plötzlich z.B. einige meiner Freunde ziemlich oberflächlich und weiss nicht mehr, worüber ich mit ihnen reden soll. Andere dafür, die ich vorher gar nicht so wahrgenommen hatte, sind mir sehr wichtig geworden.
So oder ähnlich wird es bei Dir auch sein, oder?
Daß die Ärztin so ehrlich zu Dir war, ist vielleicht gar nicht so verkehrt, aber sie hätte Dich damit nicht so alleine lassen dürfen. Denn auch wenn wir schon "erwachsene" Kinder sind (ich bin 27) tut es verdammt weh, wenn man weiss, daß die Mutter, die man über alles liebt, mit ihrem Leben kämpft.
Aber es gibt solche und solche Ärzte, mir sind aus der Rubrik "Der Angehörige ist mir egal" auch einige begegnet, und vor allem einige, denen anscheinend auch meine Mutter absolut egal war, weil man bei ihr ja sowieso "nichts mehr machen" konnte....
Ich hab`oft genug meine Wut an solchen Leuten ausgelassen, und gemerkt, daß hinter der Fassade eines "Weisskittels", die immer so gefestigt erscheinen, manchmal nur ein kleiner, selbstunsicherer Kerl steckt, der sein Unwissen über die Materie unter Arroganz versteckt.
Aber es gibt auch andere, und ich bin froh, daß meine Mutter und ich zwei Ärzte kannten, die uns wirklich geholfen haben, nicht nur meiner Mutter, auch mir. Und wenn es nur darum ging, mir Mut zu machen, nie die Hoffnung aufzugeben.
Redet Ihr eigentlich noch oft von Deiner Mutter? Ich habe das Gefühl, keiner will mehr mit mir über sie reden, dabei würde mir das so sehr helfen. Aber irgendwie zucken die Leute zusammen, wenn ich das Wort "Mama" erwähne. Ich denke manchmal, daß ich von allen um mich herum am besten mit dem Thema Tod und Krebs zurecht komme, aber das macht einsam.
Ich weiss nicht, ob ich Dir ein paar Deiner Fragen beantworten konnte, ich wünsche Dir auf jeden Fall viel, viel Kraft und alles Liebe,
Die andere Sandra ;-)
Hallo Ihr 2 Sandras ;-)
tja bei mir wird es jetzt auch bald ein Jahr. Irgendwie kommt es mir wie gestern vor. So plötzlich ist Mami schwerkrank und kämpft und Papa und ich haben alles versucht...leider war alles umsonst...
Nun ist sie nicht mehr da, kein lieber Anruf, kein Besuch... Nix nur Leere. Ich fühl mich auch so wie du Sandrah... Mama war halt immer da für einen auch wenn ich nicht immer einer Meinung war mit ihr.
Ich bin 31 Jahre und habe letztes Jahr im September geheiratet. Es war Mamis Wunsch, daß wir trotz allem heiraten und ich hab es ihr versprechen müssen. Im nachhinein war es richtig glaub ich, obwohl sie so schrecklich gefehlt hat an dem Tag.
Tja aber wie ihr schreibt, nix ist wie vorher.
Kleinigkeiten über die sich andere Leute aufregen, sind für mich nicht mehr wichtig, "Freunde" lernt man in so schweren Lebenskrisen auch gut kennen und manche Freunde verliert man auch... weil man sich selber verändert und viele Leute mit einem nix mehr anfangen können... schade eigentlich
Zum Thema Ärzte: bei meiner Mama wurde die Diagnose im Mai 02 gestellt und im August 02 ist sie eingeschlafen...
Ich und mein Dad haben auch viel Mühe gehabt aus den Ärzten was rauszubekommen und auch hatte ich den Eindruck, sie wußten bescheid nur wir alle hofften umsonst...
Was ich als positiv erachte, war für Mami der Aufenthalt in einem Hospiz 10 Tage lang wurde sie dort nicht mehr geqüalt und durfte die letzten Tage so mit uns verbringen, wie sie konnte und wollte.
Das hat ihr und uns sehr geholfen und so konnte sie auch loslassen.
Sorry, ich schreib etwas durcheinander, aber mir stehen schon wieder die Tränen in den Augen, immer wenn ich intensiv über die Zeit denke oder erzähle muß ich mich arg zamreißen...
Sie fehlt halt so arg!!
Das solls erst mal gewesen sein.
Alles Liebe für euch.
Sonja
Hallo Sandra's und Sonja,
bei mir ist es jetzt 7 Wochen her. Meine Ma 58 Jahre, ich 33 keine Kinder, verheiratet.
Letztes Jahr im Sommer stellte man Gebärmutterhalkrebs fest, sie bekam das volle Programm, alles war dann OK. Im März Untersuchung per Zufall der Lunge, Schatten???, am 09.04. hieß es dann Lungenmetastasen, am 08.05 starb sie im Krankenhaus...
Sie fehlt mir....
Manchmal ganz schlimm, manchmal geht es. Ein auf und ab.
Das Thema Freunde war bzw. ist auch was ganz spezielles...
Letzte Woche war eine " Freundin" da. Ihre Worte: Und wie geht es dir? Mittlerweile bist du bestimmt erleichtert?
HÄÄÄ, ja klar, bin total erleichtert, daß meine Ma tot ist...
Ich wußte wirklich nichts zu sagen. Mein Mann meinte dann, sooo hätte sie das bestimmt nicht gemeint! Ja, wie hat sie's denn gemeint?
Ich kann euch ein Buch empfehlen von Ruth Eder: ich spür noch immer ihre Hand. Ein spezielles Buch über den Tod der Mutter. Dort berichten mehrere Frauen über den Tod der Mutter bzw. ihre Gefühle, Verlust etc. Also, mir hat es ein wenig geholfen.
Muß rückblickend sagen, daß es OK ist, daß ich Freunde sortiert habe.
Es war eine gute Idee, einen neuen Thread zu diesem Thema zu eröffnen!!!
Liebe Grüße Tanja
Liebe Sandra, Sonja und Tanja :-)
Leider hat mich genau dieses Gefühl das Sandra beschreibt nach einem Jahr wieder hierher geführt:
„der Schmerz wird jeden Tag schlimmer“.
Aber warum ?
Zeit heilt keine Wunden, man lernt damit zu leben was passiert ist, aber warum tut es immer noch so weh ?
Sandra hat gefragt, ob in unserer Familie oft von meiner Mutter geredet wird.
Nein, nicht oft.
Ich hab nicht das Gefühl keiner will mehr mit mir über SIE reden, aber ich merke, dass sich entweder
niemand traut davon anzufangen, Freunde und Bekannte sprechen mich nicht an, weil sie nichts „aufrühren“ wollen und oft denken sie bestimmt auch, es geht mir gut.
Ich muß ehrlich zugeben, daß ich oft schauspielere, werd ich im Büro gefragt „wie geht’s ?“ könnte ich
losheulen weil mein Kopf voller Sorgen und Ängste ist, ich würde am liebsten sagen „ich muß sooo oft an meine Mutter denken .....
das Erlebte, ich kanns nicht vergessen, das Leiden mit angesehen zu haben.
Und was sag ich ? Mir geht’s gut.
Toll, oder ?
Aber sagt doch, seid ihr immer ehrlich ? und gebt zu wie es euch gerade wirklich geht ?
oder das ihr über das Erlebte sprechen wollt, über den Tod, die Krankheit Krebs.
Ich denke oft, niemanden belasten zu wollen, der selbst noch nicht mit der Krankheit konfrontiert wurde.
Aber dieses „Schweigen“ ist wahrscheinlich mit die Ursache, daß man oft sich selber Fragen stellt und
nach Antworten sucht. Vergebens.
Ich habe nicht die Hand meiner Mutti halten können, als sie einschlief,
bis heute quält mich die Frage, wie starb sie.
Meine Schwester und mein Vater kamen damals 10 min zu spät. Auch sie waren nicht dabei.
Den Arzt danach zu fragen hab ich mich nie getraut, Angst vor der Wahrheit gehabt ?
Was ich im Moment hoffe ist, daß ich und jede der jungen Frauen, die hier meine und eure Zeilen liest vielleicht doch auf eine oder andere Frage eine Antwort bekommt oder merkt, man ist doch nicht allein.
Ich lese Sonja’s Satz „mir stehen schon wieder die Tränen in den Augen“
Oft gibt es schöne Momente, wo ich lache, von Herzen, ich höre ein Lied, was mich mitreißt,
spiele sogar Luftgitarre dabei *hihi* und plötzlich ........ verstumme ich, da rasen die Bilder an mir vorbei,
die Gesichter ....... und ich könnte losweinen
So wie Tanja es beschreibt „ein auf und ab“
Als ich gestern im Internet vergebens nach einer Selbsthilfegruppe für jungen Frauen suchte, die mit
dem Tod der Mutter nicht zurechtkommen oder nur wenige Büchertips angezeigt wurden bei der Stichworteingabe „Töchter“, „Tod der Mutter“ „jung“, da hab ich nicht aufgegeben.
Nun bin ich wieder hier.
Nach dem Buch von dem Tanja geschrieben hat, von Ruth Eder, werde ich mal bei AMAZON schauen.
Ich lese so oft (immer bekomm ich Gänsehaut) wie jung die Mütter sind, die sterben, meistens nicht mal 60 Jahre alt, die Töchter noch nicht mal 30 oder knapp drüber.
Eure Väter, wie haben die den Verlust verkraftet?
Mein Vater hat am Anfang alles weggeschoben, sich in die Arbeit gestürzt, doch vor einigen Wochen kam auch bei ihm die Trauer.
Ich mach mir viel Gedanken was er so denkt.
Stehen wir beide am Grab finde ich keine Worte.
Habt ihr eigentlich mal daran gedacht, wenn der Schmerz über den Verlust doch unerträglich werden sollte, vielleicht auch durch doppelte Belastung (Beruf) „professionelle Hilfe“ zu suchen?
Eine/n Psychologin/en aufzusuchen?
Ich hab Geduld und den Willen, dass die Trauer nicht mein Leben bestimmen soll, aber wenn ich es nicht schaffe ?
Wie schaut ihr denn in die Zukunft ?
Liebe Grüsse
Sandra(h)
Hallo ihr Lieben
tja Sandra du sprichst mir mit vielen Sachen aus der Seele.
Zu deinen Fragen:
Also das mit dem reden, ja das stimmt keiner traut sich zu fragen und irgendwie versteht auch keiner so richtig was in einem vorgeht... jedenfalls keiner der es selber schon erlebt hat.
Bei mir kommen auch immer wieder die Bilder von letztem Jahr. Bei Mami ging zwar alles so schnell nur 3 Monate... aber diese Zeit war so hektisch und immer wieder voll Hoffnung und dann wieder Rückschlägen, jeden Tag waren wir (Dad und ich) im Krankenhaus und sahen wie sie immer weniger wurde, wie es rapide bergab ging und konnten nix tun... Ich glaube das "nix tun können" war eins der schlimmsten Tatsachen für mich...
Tja mein Vater versucht sein Leben zu meistern, er ist ständig auf Achse, und reden über Mami fällt uns beiden schwer...
Ich muß auch sagen im Moment je näher der erste Todestag kommt, desto schlechter gehts mir... ich kanns manchmal einfach nicht glauben. Das ganze Leben hat sich gedreht, nix ist wie vorher.
Im Krankenhaus gab es einen Seelsorger einen Pater (ich bin nicht sonderlich gläubig, Mami dagegen war es sehr).
Als es so schlimm war und eigentlich jede Hoffnung vorbei, da halfen Gespräche mit dem Pater ganz gut.
Dad und ich wir waren dann nochmal im September bei ihm und wir sprachen eine Stunde über alles...
Dann sagte er einen Satz der ist vollkommen richtig und trifft den Nagel auf den Kopf
"Es wird wieder gut, aber anders"
Ja da hat er recht. Man lebt weiter, aber anders.
Oft denke ich auch daran eine Selbsthilfegruppe zu suchen, aber irgendwie hab ich noch nicht die Kraft dazu...
Mir kommen immer gleich die Tränen und so ganz verarbeitet hab ich das eh auch noch nicht...
Zukunft hoff ich wird wieder positiver, wir wollen auch eine Familie gründen. Das hätte Mami bestimmt auch gefreut, wobei ich schon daran glaub, daß sie immer noch da ist und alles mitbekommt...
Liebe Grüße
Sonja
Hallo an alle hier,
auch ich habe meine Mutter im Febr. diesen Jahres verloren. Ich bin zwar jetzt "schon" 38 Jahre, aber ich vermisse meine Eltern (mein Vater ist vor 7 Jahren gestorben) furchtbar. Die letzten Jahre habe ich sehr intensiv mit meiner Mutter durchlebt, da es immer wieder auf und abs durch die Krankheit Krebs waren.
Ich habe keine eigenen Kinder, aber einen sehr langjährigen lieben Lebensgefährten. Ich bin Einzelkind und habe seit Februar das Gefühl kein vollwertiger Mensch mehr zu sein. Ich war die letzten Minuten alleine bei meiner Mutter und hab sie ersticken sehen. Danach bin ich zusammengebrochen und der Arzt hat mich aus dem Zimmer geholt. Ich werde das nie mehr vergessen und es belastet mich zusätzlich so sehr.
Ich habe einen sehr gefestigten und langjährigen Freundeskreis, die mich wirklich unterstützen und die jetzt ein klein wenig meine Familie geworden sind. Obwohl allesamt noch ihre Eltern haben, werde ich auch seelisch in jeglicher Hinsicht unterstützt. Keiner fragt im Moment wie es mir geht, da sie alle wissen, wie schlecht es mir geht. Sie sind einfach immer für mich da, auch stillschweigend.Dafür bin ich sehr, sehr dankbar.
Ich habe mir auch schon überlegt eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, habe aber so etwas selbst hier im Frankfurter Raum nicht für meinen Fall gefunden. Ich lese im Moment sehr viele Bücher über das "danach". Bis jetzt war ich eigentlich ein sehr ungläubiger Mensch, aber ich hatte tatsächlich nach dem Tode meiner Mutter ein Erlebnis, was mich daran glauben läßt.
Ich hoffe, Ihr haltet mich jetzt nicht für zu alt, um mich bei euch einzureihen. Meine Eltern sind auch sehr jung gestorben (60 und 65 Jahre). Ich kann sehr gut nachfühlen, wie es jedem von euch geht und ich glaube auch nicht daran, daß es mir in einem Jahr besser geht, weil ein Teil von mir ist mitgestorben.
Liebe Grüße an alle
Heike
Hallo, ihr Lieben!!
Ich habe im Mai meine Mutter verloren und es ist wirklich so, erst ging es so prima, ich war froh, dass sie es "geschafft" hat, keine Schmerzen mehr, keinen Schlauch mehr im Magen....... FRIEDEN!!! Und wie ruhig sie aussah.... . Und jetzt überfällt es mich urplötzlich immer öfter.... SIE KOMMT NICHT MEHR WIEDER!!!!!!!!! Oder ist Sie hier bei uns, anders, nur ich habe nie gelernt sie wahrzunehmen?? Ich habe übrigens Kinder und bin Mitte 30, die Kinder lenken zwar ab...- aber was soll ich sagen, wenn unser Großer (7) sagt, er sei böse auf Gott, weil Oma so krank wurde??!!! Manchmal bin ich so traurig.... . Grüße, Heike
Hallo ihr alle
Jeder von uns hat so sein persönliches Erlebnis... aber eigentlich gleichen sie sich alle. Wir haben alle einen ganz ganz lieben Menschen verloren - unsere Mütter -
Ich dachte nicht, daß mich das manchmal so heftig aus der Bahn wirft. Ich bin froh, daß ihr alle da seid und ich hier einfach alles schreiben kann, was mich bewegt... Ihr versteht mich wenigstens.
Bei mir ist es auch die Tatsache, wie Elka schon schreibt SIE KOMMT NIE WIEDER!! NIE WIEDER KANN ICH IHR MEINE SORGEN, ÄNGSTE, WÜNSCHE ERZÄHLEN! EINFACH RATSCHEN UND LACHEN
Mami ist genau am Tag meines 30. Geburtstag ins Krankenhaus gekommen. Ich glaube die nächsten Jahre werden meine Geburtstage nicht mehr so fröhlich werden... SIE FEHLT!!
Tortzdem glaub ich, daß Mami mich sieht, da ist, obwohl ich sie nicht wahrnehme.
Ich wünsch euch allen viel Kraft und bin froh, daß ihr mir zuhört.
Liebe Grüße Sonja
Hallo ihr Lieben,
ich bin 23, meine Mutter war 60 und ist vor zwei Tagen an Lungenkrebs gestorben. Es ist schon komisch, dass ausgerechnet an ihrem Todestag dieser Thread eröffnet wurde.
Ich kann noch nicht so recht mitreden, denn die meisten von euch sind in ihrer Trauerarbeit schon viel weiter als ich. Aber es gibt etwas, dass mich sehr beschäftigt:
Ich weiß, dass es Menschen gibt, die nach dem Tod einer geliebten Person nicht weinen können. Ich war überzeugt, dass ich nicht dazugehören würde. Ich dachte, wenn meine Mutter stirbt, würde ich tagelang ununterbrochen weinen und der Schmerz in der Brust wäre unerträglich.
Aber das ist so nicht! Ja, ich weine mehrmals am Tag. Aber es gibt dazwischen lange Phasen, in denen ich so furchtbar gefasst bin. In denen ich ganz normale Dinge tue. Wo ich keinen Schmerz fühle.
Es wäre mir lieber, ich müsste mehr weinen, und er Schmerz wäre allgegenwärtig. Denn so komme ich mir gefühlskalt und gleichgültig vor.
Ihr habt doch dasselbe mitgemacht. Wie erging es euch in den ersten Tagen? Dauert es wirklich eine Zeit, bis man den Verlust begreift?
Ich wünsche euch allen alles Liebe und sende euch viele herzliche Grüße!
Katrin
Liebe Katrin,
ich bin Hinterbliebene und auch noch im Lungenkrebsforum stille Mitleserin und habe deinen Bericht dort gerade gelesen. Mein Papa ist Mitte Mai von uns gegangen, meine Mutter habe ich vor 25 Jahren mit 15 verloren.
Erstmal, mein ganz herzliches Beileid viel Kraft für die nächste Zeit für dich und deine Familie!
Du machst dir Vorwürfe, weil du nicht genug weinst - das darfst du nicht!!! Es kommt bei jedem anders! - Auch die innere Leere, das taube Gefühl ist Trauer! Und es wird für lange Zeit ein auf und ab sein.
Ja, ich habe in den ersten Tagen fast nur geweint, aber dafür konnte ich die ganzen Monate der Krankheit meines Vaters überhaupt nicht. Und dann hörte es fast plötzlich ganz wieder auf - für Wochen, wie du hatte ich einfach kein Gefühl mehr und habe gedacht, "wie kann ich so schnell aufhören zu trauern?". Aber jetzt fängt es wieder etwas an. Ich glaube ganz fest, es ist eine Schutzreaktion des Körpers und der Seele, damit man es verkraften kann.
Eine Freundin von mir hat Ende 2002 ihren Vater verloren und konnte seither die ganze Zeit nicht weinen, bis sie mir im Mai durch die ersten schweren Tage geholfen hat - da kam es auch bei ihr plötzlich hoch - tagelang.
Ob und wann es kommt, das weiß man nie, fühle was du in jedem Moment fühlst, wenn du weinst, unterdrücke es nicht - es hilft. Wenn du nicht weinst, hab keine Schuldgefühle! Und wenn dich sogar nach einem Lächeln fühlst auch nicht!!!
Ich konnte aus Gesundheitsgründen nicht zur Trauerfeier meines Vaters, weil ich nicht nach Deutschland fliegen konnte (lebe in Australien), aber am Tag der Trauerfeier habe ich mich mit Fotoalben und Kerzen in ein Zimmer gesetzt und mir unser gemeinsames Leben in Erinnerung gerufen - ja, ich habe dabei heftig geweint - aber auch gelächelt und sogar gelacht, wenn mir lustige Begebenheiten einfielen. Vielleicht würde es dir helfen es auch zu tun - ganz für dich alleine.
Liebe Katrin, ich denke an dich.
Mit stillen Grüßen
Astrid
Hallo Katrin,
Du bist nicht gefühlskalt. Jeder verarbeitet das ganze auf seine Art und Weise, jeder ist anders.
Aus meiner Situation heraus kann ich sagen, daß es bei mir am Anfang noch extremer war wie bei Dir. Ich mußte gleich nach dem Tod meiner Mutter sozusagen ein ganzes Leben auflösen. Ich habe einfach funktioniert und versucht abzuschalten, was ich hier eigentlich tue. Da ich keine Geschwister und keinen Vater mehr hatte, habe ich einfach versucht, alles zu tun, was man in so einem Fall tun muß. In den ersten Wochen habe ich selten geweint. Erst fast 2 Monate später kam mein Zusammenbruch. Und im Moment geht es mir von Tag zu Tag schlechter.
Du stehst außerdem am Anfang immer unter Schock und dann dieses nicht wahrhaben wollen, was passiert ist. Diese Endgültigkeit, die man erst später begreift und die einen irgendwann bei vielen tagtäglichen Dingen ständig einholt.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeit und liebe Grüße. Heike
hallo
bei mir ist es jetzt schon über 11 jahre her, dass meine mutter gestorben ist - das war 10 tage nach meinem 9 geburtstag, bin jetzt also 20 jahre alt
sie wurde leider nur 37 jahre alt.
ich vermisse sie - jeden tag - mal mehr mal weniger aber immer und es wird einfach nicht weniger.
ihr seid ja alle älter hier als ich und wußtet vor dem tod, dass eure mütter sterben würden ich hoffe ihr hab die chance genutzt um euch zu verabschieden,
mir wurde diese chance damals leider nicht gegeben.
mein opa ist dieses jahr ebenfalls an brustkrebs verstorben- ich wusste seit nov.2002 das er ziemlich wahrscheinlich sterben wird und konnte mich so langsam an den gedanken gewöhnen, dass er nicht mehr lange bei uns sein wird- das hat mir den abschied leichter gemacht, aber natürlich sehe ich auch den großen unterschied zwischen dem verlust eines opas und einer mutter, dennoch glaube ich das es wichtig ist die wahrheit zu wissen um den abschied zu erleichtern.
in meiner "rest"familie (eigentlich nur noch meine oma und mein bruder) wird auch sehr selten über meine mutter gesprochen, obwohl mir das sehr helfen würde, weil ich meine mutter meiner meinung nach viel zu wenig kannte- nur verblasste erinnerungen( die meistens auch nur aus den letzten 2 harten jahren des kampfes für´s leben) und fotos.
aber immer wenn ich mit meiner oma über mutti (ihre tochter) rede stehen uns beiden gleich die tränen in den augen. es ist hart. ich kann nur selten länger über sie nachdenken oder hier etwas schreiben ohne zu weinen
fight on!!
liebe grüße von christiane
Tanja H.
02.07.2003, 13:48
Hallo Katrin
kenne dich auch aus Diagnose LK, habe auch still mitgelesen.
Meine aufrichtige Anteilnahme zum Tod deiner Ma.
Der Ablauf der Beerdigung erinnerte mich an den meiner Ma. Sie hatte auch eine Verabschiedung mit Musik von Neal Diamond, einen Trauerredner anschließend Unernbeisetzung.
Deine Trauerverarbeitung ist vollkommen OK, da jeder seine eigene hat. Ich hatte auch Angst, bei der Trauerfeier zu sammen zubrechen...es war auch sehr schlimm. Die Tage nach ihrem Tod war ich wie in Watte gepackt. Es war alles noch nicht greifbar. Der Verstand sagte mir, daß sie jetzt tot ist aber das verstehen und wahrhaben dauert bei mir noch an. Es passiert mir manchmal für einen kurzen Moment, daß ich denke: sie hat heute noch nicht angerufen...
Mal bin ich unendlich traurig ( auch ohne weinen ), mal bin ich in Hoch Stimmung. Dafür gibt es keine Gebrauchsanweisung. Meine Ma ist jetzt fast 2 Monate.
Das Problem ist, das Bekannte und Freunde denken: so, jetzt ist gut, es ist Zeit verstrichen....wenn ich dann von jetzt auf gleich nicht mehr lustig bin, können sie wohl nicht verstehen, daß ich "immer noch" traurig bin.
Ich wünsch dir für Freitag (?) viel Kraft, rück blickend muß ich sagen, es war schlimm und schön gleichzeitig. Laß deinen Gefühlen freien Lauf.
Liebe Grüße Tanja H.
Hallo an alle
besonders auch an Katrin.
Im August wird es jetzt ein Jahr, daß Mami nicht mehr hier auf Erden ist.
Liebe Katrin, erstmal wünsch ich dir ganz ganz viel Kraft besonders für die Beerdigung. Ich kann aus meiner Erfahrung sprechen, ich hab alles gar nicht richtig mitbekommen, es waren auch nur die engsten Familienmitglieder und das war gut so...
Das mit dem weinen ist so eine Sache. Jeder Mensch ist da anders, ich hatte auch Phasen, wo ich ganz "cool" war und einfach meine Sachen erledigt hab und plötzlich überkam es mich und ich weinte dann eine ganze Weile.
Wie auch Tanja schon schriebt, die Leute erwarten, daß du funktionierst. Und die ,meisten verstehen es nicht, wenn man es nicht kann.
Darum fühl dich hier gut aufgehoben, hier sitzen wir alle in einem Boot und trauern um unsere lieben Mamis...
lG Sonja
Ihr Lieben,
vielen Dank für eure lieben Worte!
Ich kämpfe immer noch mit dem Schuldgefühl, eigentlich trauriger sein zu müssen. Ich will nicht nur dann weinen müssen, wenn ich das Lied höre, was auf der Trauefeier gespielt wird! Ich will von ganz alleine weinen müssen!
Aber vielleicht ist es gut, dass ich jetzt nicht so viel weinen muss, dann bin ich morgen noch nicht so erschöpft davon. Versteht ihr, was ich meine?
Auch heute abend wird es schon schlimm genug. Meine Schwester will meine Mutter nochmal sehen, also fahren wir heute abend zu der Kapelle, wo dann schon der Sarg steht. Ich werde meine Schwester begleiten, auch hineingehen, aber ich will meine Mutter nicht nochmal sehen. Doch schon den Sarg zu sehen und das drumherum, das wird mich schon zerreißen.
Aber da muss ich jetzt durch, ebenso wie jeder andere in meiner Familie. Aber ich habe wirklich eine verdammte Angst!
Liebe Grüße an jeden hier!
Katrin
Hallo Ihr Lieben,
hat jemand das Buch von Kübler-Ross gelesen über das Leben danach. Es gibt dort einen Passus, daß die Seelen sogar der Beerdigung beiwohnen.
Ich bin zwar nicht gerade der gläubigste Mensch, aber an den Beerdigungen von meinen Eltern habe ich versucht daran zu denken, daß sie jetzt bei mir sind, mich sehen und mich trösten wollen und vieleicht selber noch nicht begreifen, daß sie tot sind. Ich habe in Gedanken mit ihnen gesprochen. Mir hat es geholfen.
Liebe Katrin, ich wünsche Dir viel Kraft für den morgigen Tag und denke an Dich.
Liebe Grüße Heike
hallo katrin
ich wünsche dir ganz viel kraft für morgen
und die tränen konmmen auch noch ganz bestimmt mehr als man meistens will wenn der erste schock überwunden ist auch wenn das dauern kann. meine oma kann auch noch nicht weinen seit mein opa im märz verstorben ist. lass dir zeit, nimm dir zeit, gib dir zeit
alles liebe
christiane
Hallo zusammen,
mein name ist stephanie und ich habe meine mama am 11.04.03 verloren. es kam für alle überraschend...ich pflegte sie die letzten monate gab meinen job in deutschland auf und blieb bei ihr bis zu ihrem letzten atemzug. mein körper funktionierte 5 monate...aber seitdem sie verstorben iss, gehts mir hundeelend, ich leide unter panikattacken und wache alle 2 std. in der n8 auf....seit 4 wochen bin ich in professioneller behandlung, aber ich habe angst, es nicht zu schaffen, der schmerz wächst jeden tag mehr.....ich träume seit 2 wochen sehr intensiv von ihr....wache dann weinend auf....ich vermisse sie so sehr....oft greife ich nach dem telefon, um ihr was zu erzählen...und geschockt lege ich es dann wieder hin. das einzige was mir hilft...ich schreibe an sie, ich spreche mit ihr jeden tag.....ich kämpfe für sie, will wieder ohne diese angstattacken leben, aber es will noch nicht klappen....immer wieder denke ich an ihren lieblingsspruch: alles geben die götter ihren lieblingen ganz...alle freuden, die unendlichen...alle leiden, die unendlichen, ganz.....erst nach ihrem tod verstand ich ihn.....ich bin dankbar dass ich so eine mama 26 jahre haben durfte...aber gleichzeitig traurig, dass sie nicht mehr bei mir ist....ich probiere mir zu sagen dass es lauf der zeit in der natur liegt, aber ich komme einfach nicht zurecht :-(.....sie war nicht nur meine mama sondern meine beste freundin ....ich wünschte sie würd emir ein zeichen geben. irgendeins, dass ich glauben kann...an irgendetwas...aber da iss einfach nichts.....ich wünsche euch allen hier viel kraft !!!
Katrin, in gedanken bin ich bei dir, es iss ein schwerer tag...aber leider musste ich feststellen, dass die tage "danach" nochschlimmer sind....wenn der alltag wieder einkehrt....dann kommt es richtig hoch...und dazu wünsche ich dir besonders viel kraft.....für mich iss meine mama noch amleben, sie iss ein teil von ir, sie hat mir das leben geschenkt und daran halte ich mich....ein leichter trost, aber ich weiß, dass sie ne glückliche stephie sehen möchte...momentan scheitertdas noch an der umsetzung....liebe grße an alle hier
stephie
Hallo ihr Lieben,
ich habe gerade all das gelesen, was ihr in den letzten 2 Tagen geschrieben habt.
Ich bin froh, den Beitrag geschrieben zu haben.
Alles ist so treffend, immer wieder Parallelen zu dem eigenen Erlebten.
Liebe Katrin, mein aufrichtiges Beileid.
Wenn Du meine Zeilen liest ist die Beerdigung schon gewesen.
Ich muß zurückdenken, an die meiner Mutter und ich muß sagen, die Tränen wollten auch da noch nicht fließen, erst ca. 4 Wochen später hatte ich das Gefühl
aufzutauen, zu begreifen, daß diesmal der Abschied von meiner Mutti endgültig war.
Wirklich endgültig!
Und im Moment, fast 1 Jahr danach?
Ich hab uuuuuunendlich Sehnsucht !
Sehnsucht nach unseren Gesprächen, ihrer Umarmung, nach ihren Briefen
(ich wohne weit von zu Hause weg)
und nach dem Satz, den sie so oft zu mir gesagt hat „mein Mädel“.
Obwohl ich gar kein’s mehr so richtig bin :-)
Liebe Heike, Dein „Einreihen“ ist erwünscht :-) !
ich hoffe, ich hab mit meiner Überschrift niemanden am Schreiben gehindert.
Erst wollte ich ja schreiben „Töchter und der Tod der Mutter“ aber durch meinen
Eindruck, daß Frauen mit Kindern, eine Verantwortung haben, die sie schneller
wieder nach vorn schauen läßt, schrieb ich „junge Frauen ............“
Doch nun las ich Elka’s Zeilen und ich merke, Kinder bekommen ja auch mit
was passiert/ passiert ist und fragen ............. WARUM ?
Das wirft einen bestimmt auch oft zurück !?
Stephanie, Du schreibst, daß Du professionellen Rat gesucht hast.
Ich dachte auch schon ab und zu in einer ganz schweren Minute daran,
aber hab im Moment das Gefühl, nur mit jemandem reden zu können, der genau
dasselbe erlebt hat, der weiß wovon ich spreche.
Ein ER scheidet also somit schon mal aus und eine Psychologin, die logischerweise
bestimmt um einiges älter als ich ist und ihre Mutter noch hat, redet sie nicht nur
schlau daher ? ?
Was wenn auch sie diese aberschlauen Sätze sagt „Zeit heilt alle Wunden“ oder
„Das Leben geht weiter“, „sie müssen das Geschehene akzeptieren“ ?
Kannst Du uns denn einen kleinen Satz (professionellen Rat) verraten,
der Dir schon geholfen hat ?
Liebe Sonja, Deine Mami ist auch fast ein Jahr tot , ich hab dolle Angst vor dem 31.7.
Ich werde bestimmt zur Uhrzeit, als meine Mutti eingeschlafen ist, tief Luft holen müssen :-(
Es wird bestimmt ein ganz trauriger Moment sein. Sie fehlt mir sehr !
Ich bin auch froh, daß ihr mir zuhört, hab wirklich das Gefühl
„hier werden sie geholfen“ :-)
Allen „Mädels“ hier ganz liebe Grüße!
Sandra(h)
Hallo ihr Lieben,
ich gehöre eigentlich nicht hierher. Ich habe nicht meine Mama verloren, sondern meinen Partner. Er hinterlässt auch noch 2 kleine Kinder.
Und trotzdem sind meine Gefühle genau wie die euren. Wenn ich eure Zeilen lese, gibt es mir einen Stich ins Herz.
Die erste Zeit konnte ich auch fast gar nicht weinen. Eine Tante hat zur Beerdigung zu mir gesagt, wie tapfer ich doch bin. Es war für mich selbst auch sehr irritierend. Aber ich glaube auch, dass es eine Art Selbstschutz unseres Körpers und unserer Seele ist, weil man sonst einfach verrückt werden würde. Man ist irgendwie in einer Art Schockzustand.
Jetzt ist es schon fast 3 Monate her, dass mein Schatz nicht mehr bei uns ist. Und mir geht es immer schlechter. Es wird mir immer mehr bewusst, dass er nie mehr wieder kommt. Und dieser Gedanke macht mich wahnsinnig. Mittlerweile fange ich bei jeder Kleinigkeit an zu heulen. Gerade jetzt, wo alle denken, es ist Zeit verstrichen und es geht immer mehr aufwärts. Dabei geht es immer mehr bergab. Mich fragt keiner mehr, wie es mir geht. Und wenn, dann kommen dann sofort irgendwelche Floskeln "Es muss weitergehen" usw.
Zum Thema Kinder. Ja, die Kinder lenken einen wirklich sehr ab. Man zwingt sich automatisch, so normal wie möglich weiterzumachen und stark zu sein. Aber im Moment weiß ich noch nicht, ob das alles so gut ist. Weil man dadurch alles noch weiter verdrängt und es so nicht verarbeitet. (Wie kann man das jemals verarbeiten?) Vielleicht ist die Ablenkung auch gut.
Was soll ich tun, wenn die Kleine (gerade mal 2 Jahre) plötzlich anfängt, ganz laut nach Papa zu rufen und zu mir sagt, ich soll mitrufen, damit er hört??? Wenn ich ihr sage, ihr Papa ist bei den Engelchen, dann sagt sie, sie will auch dorthin. Es tut mir so leid, dass sie ihren geliebten Papa nie mehr wieder sieht. Mein Sohn (9 Jahre) redet gar nicht mehr darüber. Und ich weiß nicht, was er denkt.
Naja, jetzt habe ich mir auch mal wieder was von der Seele geredet (geschrieben) und es geht mir schon besser.
Es tut mir leid, wenn ich mich einfach bei euch "reindrängle", aber vielleicht könnt ihr mich ja trotzdem verstehen. Ich verstehe eure Trauer jedenfalls sehr gut, egal ob man seine Mama oder den Partner verloren hat. Man hat einen geliebten Menschen verloren.
Viele liebe Grüße
sendet euch allen Wonni
Liebe Wonni,
ich melde mich nur kurz, wollte aber unbedingt was zu deinem Beitrag schreiben.
Heute war die Trauerfeiern meiner Mutter. Nach außen hab ich vielleicht auch tapfer gewirkt, und bin selbst davon erschüttert, mit wie wenig Tränen ich davon gekommen bin, obwohl ich mir das schlimmste vorgestellt hatte.
Da erkenne ich mich in deinem Beitrag wieder, denn das ist wohl tatsächlich noch der Schock in mir und auch der Selbstschutz der Seele. Doch mir wurde heut zum ersten Mal bewußt, wie sehr meine Mama fehlt. Vielleicht bröckelt dieses Gebilde aus Fassunf, Leere und Betäubung langsam. Ich hoffe es jedenfalls, denn meine Mutter hat es verdient, dass sich schrecklich um sie weine!
Ich werde sicher bald mehr schreiben, doch ich glaube, ich brauche einige Tage, um erstmal meine Gedanken zu sammeln und für mich selber ein bißchen klarer zu werden.
Ich hoffe sehr, dass dieser Thread nicht einfach im Sande verläuft, sondern noch ein wenig bestehen wird.
Liebe Grüße an alle !
Katrin
Hallo an alle!
Wenn ich jetzt könnte würde ich Euch alle umarmen und Euch sagen, wie leid es mir für Euch tut. Ich bin dankbar, dass ich diese Seite gefunden habe und sehe, dass es dort draussen Menschen gibt, die genauso fühlen wie ich..es gab eine Zeit, da war ich ein Sonnenschein, doch vor einem halben Jahr wurde mir die Energie genommen zu strahlen...meine Ma starb im Alter von 42Jahren und mit ihr auch ein Teil von mir. Ich werde in drei Wochen 25Jahre und es wird ein sehr schlimmer Tag für mich..Sie bekam an jedem meiner Geburtstage einen schönen Blumenstrauss von mir, weil ich ihr zeigen wollte, wie dankbar ich ihr bin, dass sie mir das leben schenkte....ich habe sie zwei jahre in ihrer Krankheit begleitet, konnte immer bei ihr sein und sie bis zum Schluß "pflegen". Auch dafür bin ich sehr dankbar, auch das ich ihr den letzten Wunsch erfüllen konnt, zu Hause zu sterben, aber oft wünsche ich mir, das diese Erinnerung, die mich so sehr verfolgt, einfach aus meinen Hirn verschwindet.....
ich könnte jetzt stundenlang weiter schreiben, aber irgendwie fehlen mir die Worte...ich kann auch nicht weinen....ich denke, heute ist es das erste Mal nach vielen Monaten...
Ich danke Euch....wünsche Euch allen viel Kraft und Stärke...mein Psychotante (kann ich nur jedem empfehlen)sagte mir, dass es oft Jahre dauert, bis man mit diesem Verlust "klarkommt", um dann wieder ein normales Leben führn zu können.....
also...you never walk alone...lieben gruß, Janine
Hallo an alle hier!!!
Meine geliebte Mama ist am 07.März gestorben an Gebärmutterhalskrebs. Ich suche jemanden den es genauso geht wie mir. Tja leider geht es hier allen so wie mir. Aber ich suche jemanden mit den ich eine Brieffreundschaft aufbauen kann und einfach austauschen kann. Über Gefühle usw..
rbeer@surfeu.de
Ich wünsche euch allen von Herzen viel Kraft
Viele liebe Grüße
Michi
Ihr Lieben,
ich schreibe jetzt, obwohl sich meine Gedanken immer noch nicht besonders geordnet haben. Aber ich möchte euch etwas fragen.
In meinem ersten Beitrag habt ihr ja gelesen, dass ich mich schuldig fühle, weil ich so wenig weinen muss, weil ich mich so normal fühle.
Ich habe mich auch mit meiner Schwester darüber unterhalten. Und in diesem Gespräch konnte ich es dann plötzlich auf den Punkt bringen: ich habe Angst, dass ich Mama vielleicht doch nicht so lieb hatte, wie ich mir immer eingebildet habe.
Ich wüßte gerne, ob jemand von euch denselben Gedanken hatte. Oder einen ähnlichen.
Ihr habt mir ja geschrieben, wie unterscheidlich ihr alle getrauert habt, bez. es noch tut. Und einige von euch haben auch eine ganze Zeit nicht weinen können. Aber wie habt ihr euch damit gefühlt? Habt ihr euch auch so gewundert, wie wenig ihr weinen müsst? Hattet ihr auch Schuldgefühle deswegen?
Ihr seht, das Thema lässt mich nicht so recht los. Ich hoffe, ich gehe euch damit nicht auf den Keks, aber es beschäftigt mich Tag und Nacht.
Viele liebe Grüße sendet euch
Katrin
Liebe Katrin, Du hast Deine Mutter geliebt, so unendlich geliebt, hab keine Zweifel daran!!!
Glaube den anderen und glaub mir,
es ist ein Schutzmechanismus Deines Körpers
dass Du nicht weinen kannst.
Weisst Du, ich wollte es auch nicht glauben.
Eigentlich bin ich eine totale Heulsuse und Emotion pur!
Nachdem die Diagnose bei meiner Mama feststand (das war am 20. Juni 2002) merkte ich, wie mir allein der Gedanke daran, sie würde sterben, wirklich den Boden unter meinen Füssen wegriss.
Immer, wenn ich in Gedanken auf die "Idee"
kam, sie sie könnte sterben, merkte ich einen Schwindel im Kopf, der mich ohnmächtig werden lassen wollte.
Seitdem funktioniert mein Schutzmechanismus 100%ig!
Niemals hätte ich gedacht, dass ich meinen Körper nicht mehr unter Kontrolle haben könnte, er irgendetwas macht, was ich nicht will.
Aber es geht!!!
In Gedanken frag ich mich dann, ob ich noch normal bin.
Da sitzte ich, starre blöd durch die Gegend,
heulen hat mein Körper mir untersagt.
Katrin, Du weisst, Ihr alle wisst, diese Schmerzen sind nicht vergleichbar, dass Herz wird einem rausgerissen, so weh tut es.
Und dann will ich es rauslassen, ich will weinen, ich will schreien - wie sehr sie fehlt und dass mich dieser Schmerz wahnsinnig macht.
Und weil ich sie so liebe!!!!
Und Dein meint mein Körper, er muss stark sein. Und er lässt mich nicht schreien, erlässt mich nur da sitzen.
Er lässt mich nicht trauern, er lässt mich versteinern, Tag für Tag ein wenig mehr.
Niemals werde ich wieder die sein, die ich war mit ihr.
Meine Mama war 57, sie ist am 10. August im letzen Sommer von uns gegangen.
Ich war irgendwo auf der A1 im Stau als Sie starb, es waren Ferien und es war so paradox zwischen all den Urlaubern zu stehn und zu seiner sterbenden Mutter zu wollen.
Nach 390 km und nach sechs Stunden Fahrt in strömenden Regen (wirklich, es regnete, es goss es gewitterte, bis kurz bevor ich ankam),war ich endlich bei Ihr.
Ich hatte sie fast drei Wochen nicht gesehen, und wollte doch eigentlich am liebsten die ganze Zeit bei Ihr sein.
Ich fuhr auf den Parkplatz und als die gesamte Familie langsam aus dem Haus kam, wusste ich, da stimmt was nicht. Wieso bleibt keiner bei Ihr, hab ich gedacht, und da wusste ich es, sie war tot und ich kam wie immer, zu spät.
Seitdem regierte mein Körper und lies mich immer kleiner werden unter dem Schmerz.
Ja, es ist so, mit Ihr ist ein ein grosser Teil von mir mitgestorben und hat mir mein Herz aus der Brust gerissen.
Was war ich doch für ein glücklicher Mensch - mein Lachen ist ausgezogen,
hat alle Energie und Lebensfreude,
alles Glück und alle Zufriedenheit,
alle Ruhe und alle Lebensfreude -
ja, einfach alles, was mich ausmacht, alles, was ich bin, mitgenommen.
Ich bin eine fremde Person ohne Gefühle.
Die Worte, die ich aufzählte, hören sich an in meinen Ohren wie "grün" und "Staubsauger" und "Eimer".
Glück? Was war das nochmal?
Wie fühlte sich das nochmal an?
Bei "Eimer" kommen mehr Gefühle hoch.Und ich stelle erschreckt fest,ich kann "Glück" und "Liebe", "Ruhe" und "Zufriedenheit" nicht mehr fühlen.
Keine Gehirnwäsche - mein Kopf weiss ja Bescheid - aber eine Herz-Wäsche war es.
Und alles, was immer da war, ist gelöscht,
uns bleibt nur in Erinnerung.
Mama? Schön, dass Du meine Mama warst1
Schön dass Du Helenas und Daniels Oma warst!
Wir vermissen Dich so!
Am Schönsten aber, Mama, ist, dass wir uns
wiedersehen werden und uns dann nie wieder trennen müssen!
Bis dann, Mama
Sorry, ihr Lieben, es ist einfach endlich mal was rausgeplatzt.
Sorry wegen der Länge,
danke für´s "Zuhören"
Bis demnächst, wenn ihr mögt,
Damaris
Bis zu meinem Geburtstag am 4. Juli war ich versteinert.
Dann konnte ich endlich wieder weinen.
Hallo Damaris,
deinen Worten kann man nicht mehr viel hinzu fügen...
Du hast es wirklich schön erklärt, dafür brauchst du dich doch nicht entschuldigen, ganz im Gegenteil...deine Erklärung trifft den Nagel auf den Kopf. Diese Leere, der Schmerz, die Trauer. Ich denke, die Gefühle sind bei uns allen sehr ähnlich mit dem Unterschied der Zeit. Bei manchen wird das sofort erlebt, bei anderen braucht es seine Zeit. Es sind dann oft Kleinigkeiten, die einen furchtbar traurig machen. Bei mir war es vor einigen Tagen ein Plastikfeuerzeug. Meine Ma hat immer geraucht und ich tue es leider immer noch. Beim Räumen ihres Zimmer im Krankenhaus hatte ich mir dieses Feuerzeug eingesteckt und seit dem immer benutzt. Am Samstag war es dann leer....ich in dem Moment auch.
Es sind dann wirklich die Kleinigkeiten....
Die Trauer sucht sich ihren Weg!
An alle liebe Grüße
Tanja
Hallo an alle,
liebe Katrin, ich finde , dass es die Antwort von Damaris ganz genau trifft. Mein Papa ist im Alter von 50 Jahren am 18. Januar gestorben. Bei mir war es genauso, wie bei Damaris, seit der Diagnosestellung (Juli 2002) schwirrte mir nur noch der Gedanke Krebs und Angst vor dem Schlimmsten durch den Kopf. Obwohl ich im Hinterkopf eventuell wusste, dass Papa die Krankheit nicht überstehen könnte, hab ich den Gedanken ans Sterben nie an mich rangelassen. Immer, wenn der kleinste Anflug an Gedanken kam, dann hab ich sie verdrängt und mich an Strohhalme geklammert. Nicht nur, dass der Gedanke an den Verlust so unerträglich weh getan hat, ich glaube, ich hatte auch immer ein schlechtes Gewissen, an so etwas zu denken. Es war für mich, als ob ich ihn aufgegeben hätte. Trotzdem wir alle ein halbes Jahr von der Krankheit wussten und auch sahen, dass Papas Zustand sich verschlechterte, kam für mich der Tod ganz unerwartet. Und dann kam das große Loch... Ich glaube, in diesen Momenten und gerade auch in dem Moment, in dem man es erfährt, ist der Kopf leer und voll zugleich. Ich hab einfach nichts gedacht, außer, dass das nicht wahr sein kann, dass ich jeden Augenblick aufwache. Die nächsten Wochen habe ich nur funktioniert. Genau das war vorher auch für mich unvorstellbar. In Zeiten, wo das alles noch ganz weit weg war, da hab ich immer gedacht, man könnte danach nicht weiterleben. Ich dachte, alles hört auf. Bei mir war das immer wie eine Klippe, ich kann genau bis dahin schauen, und dann sehe ich nichts mehr. Das Schlimmste, was ich in den ersten Wochen akzeptieren musste, war, dass die Welt sich weiterdreht. Das man plötzlich zum Bestatter laufen kann und einen Sarg aussucht, Todesanzeigen verfasst, Blumen bestellt, Sachen aussortiert etc. Das alles war unfassbar für mich. Manchmal hätte ich alle anschreien können, dass sie verdammt noch mal aufhören sollen, sich um ihr „normales“ Leben zu kümmern. Schlimm wurde dann auch, wieder auf die Arbeit zu gehen. Zu merken, dass man den ganzen Tag arbeiten kann und sich auf andere Sachen konzentriert. Sobald ich in der Tiefgarage im Auto saß, war es dann wieder da. Der Gedanke, mit dem ich früh aufgewacht und abends eingeschlafen bin. Auch ich hab mich so oft gefragt, ob das normal ist, ob ich nicht 24h weinen müsste, ob ich nicht im Bett liegen bleiben und nie mehr aufstehen müsste. Ich denke, es gibt darauf keine wirkliche Antwort. Ich glaube wie Damaris, dass das der eigene Körper für einen regelt. Er funktioniert weiter, lässt uns rational handeln und schützt uns davor durchzudrehen. Langsam vermute ich aber, dass unser Körper diese Kraft nur eine gewisse Zeit durchhält. Ich merke das bei mir, dass ich oft müde und ständig erkältet bin und manchmal bei irgendwelchen Kleinigkeiten „durchdrehe“. Ich weiß nicht, wie man so etwas verarbeiten kann, und ich weiß auch nicht, ob es jemals wieder aufhört. Ich bin aber mittlerweile auch aus eigener Erfahrung der Meinung, dass die Anzahl der Tränen eben nicht den Umfang der Trauer beschreibt.
Liebe Katrin, auch ich hab mich schon manchmal Vorwürfe gemacht, weil ich mich Tage nicht in einem „typischen“ Trauerzustand befand. Manchmal kann ich an Papa denken, und lache über seine Witze oder ich freue mich, mit ihm die ganzen Sachen erlebt zu haben. Dann erschreck ich mich manchmal und rufe mich in die Realität zurück. Auch ich stell mir dann manchmal die Frage, ob ich Papa doch nicht so doll lieb gehabt habe, wenn ich scheinbar so stark mit der Situation umgehen kann. Aber ich weiß, wie sehr ich ihn vermisse, wie sehr er mir fehlt, wie viel ich dafür geben würde, nur ab und an seine Stimme zu hören, in den Arm genommen zu werden. Ich glaube, gerade diese Versteinerung, dieses innerliche Verdrängen, die Angst überhaupt darüber nachzudenken, zeigt, wie sehr du deine Mama geliebt hast, und wie schwer das alles für dich ist. Dein Körper schützt dich davor, völlig zusammenzubrechen. Es ist alles noch so unbegreiflich und so frisch. Lass dir Zeit damit, dass alles zu verarbeiten, und lass deinen Körper es auf deine Art und Weise verarbeiten. Du weißt doch für dich, wie lieb du deine Mum gehabt hast. Was mir in der ganzen Zeit klar geworden ist, ist, dass es sch...egal ist, was andere denken, du ganz allein (natürlich mit Hilfe von anderen) musst da durch. Wenn ich früher z.B. Menschen lachen sehen habe oder im Kino oder sonst was, und dann hinterher erfuhr, dass Vater oder Mutter erst vor kurzem gestorben wären, dann hätte ich wohl auch gedacht, oh, und da kann sie schon wieder lachen oder rausgehen!? Damals wäre ich niemals auf den Gedanken gekommen, dass das Leben weitergeht. Heute weiß ich, dass es anders ist. Egal was ich tue, egal wie lang ich abgelenkt bin, immer wieder kommen traurige Gedanken. Manchmal ganz plötzlich, du isst ein Eis und im nächsten Moment bist du traurig und könntest dich verkriechen. Bei mir ist es jetzt fast ein halbes Jahr her, und es ist mein „Tagesinhalt“. (Ich weiß nicht, ob das alles so nachvollziehbar ist, wahrscheinlich ist alles etwas konfus). Momentan helfe ich mir ein wenig mit Verdrängen, sobald schlimme Bilder hochkommen, denke ich an schöne Zeiten mit meinem Papa. Manchmal sage ich ihm dann auch laut vor mich hin, wie sehr ich ihn vermisse. Ich glaube, je schöner die Zeit mit Mama oder Papa war, desto mehr hat man hinterher auch davon (eigentlich abstrus, denn umso mehr vermisst man sie ja auch) Trotzdem hilft es mir manchmal zu wissen, was wir für eine schöne Zeit mit einander hatten.
Oh je, jetzt hab ich so viel geschrieben. Ich glaube, gerade das hat mir in den vergangenen Monaten auch viel geholfen. Man ist mit seinen Gedanken nicht alleine...
Liebe Grüße an Alle
Hallo Namensvetterin!
Würde es Dir etwas ausmachen, wenn Du bei deinen zukünftigen Postings vielleicht eine 1 oder sowas hinter Deinen Namen setzen würdest? Ich schreibe schon recht lange und auch sehr häufig im Forum und so wäre es doch besser, um Verwechslungen zu vermeiden.
Danke schon mal im voraus...alles Gute für Dich und Deine Lieben, Michi
Liebe Katrin,
ich hoffe, dieses kommt richtig an, ich weiß nicht wirklich, wie ich ausdrücken soll, was ich sagen möchte, aber ich möchte es trotzdem versuchen.
Weißt du, ich glaube nicht, dass man daran, wie mies man sich fühlt, die "Tiefe" der Trauer messen kann - oder wie sehr man einen Menschen geliebt hat!!!
Siehst du, als mein Papa vor nun schon fast 2 Monaten gestorben ist, brachen die Tränen gleich über mir zusammen und ich hatte auch schon während seiner Krankheit einen Nervenzusammenbruch nach dem anderen (ich leide seit Jahren an klinischen Depressionen, seine Krankheit hatte mich wieder in eine schwere depressive Phase geworfen).
Seit etwa einem Monat wird es nun besser und ich fange ganz langsam an, mich zu erholen, auch wenn ich noch viel an ihn denke und oft ungewöhnlich emotional bin. Ich denke auch manchmal, das ist zu schnell, aber ich versuche, diese Gedanken mit allen Mitteln zu bekämpfen.
Aber der Tod meines Vaters hat mich auch zum Nachdenken gebracht. Ich stelle auf einmal fest, dass ich eigentlich nicht annähernd so "tief" getrauert habe, als meine Mutti vor 25 Jahren gestorben war (ich war 15) - ich hatte es "gut weggesteckt", habe kaum geweint und den "normalen Alltag" eigentlich sehr schnell wieder aufgenommen.
Dabei habe ich meine Mutter so viel mehr geliebt als meinen Vater, was nicht heißen soll, ich habe ihn nicht geliebt, sondern nur, ich habe sie mehr geliebt und sie fehlt mir auch heute noch manchmal.
Was ich fühle? Ich fühle, dass der Verlust meines Vaters mich viel mehr getroffen hat, weil ich heute gefühlsmäßig nicht mehr so stark und widerstandsfähig bin, wie ich es damals bei Mutti war. Manche mögen denken "na ja, sie war ja erst 15", aber ich glaube nicht, dass das der Grund ist. Ich war damals reif genug um die 2jährige Krankheit (nicht Krebs aber auch sehr schlimm) meiner Mutter mit anzusehen und zu verstehen, dass sie keine Lebensqualität mehr gehabt hätte, wenn sie die letzte in einer ganzen Serie von Hirnblutungen völlig gelähmt überlebt hätte. Auch mein Vater hätte jetzt durch den Krebs keine Lebensqualität mehr gehabt, somit waren die Situationen ähnlich und doch fühle ich mich soviel schlechter als damals. (Mein Arzt hatte mich übrigens gleich nach Papas Tod "gewarnt", dass irgendwann auch eine Erleichterung kommen wird, mir nicht mehr Sorgen um Papa machen zu müssen - und er hat mir gleich dazu gesagt, dass ich mir nicht erlauben darf, mich deshalb schuldig zu fühlen, wenn es soweit ist und daran versuche ich, mich zu halten)
Liebe Katrin, versuche zu akzeptieren was immer du fühlst! Du trauerst sehr um deine Mutter, du hast sie sehr geliebt!!! Das sieht man schon alleine daran, dass du so schockiert darüber bist, dass du dich nicht so schlecht fühlst, wie du erwartet hast. Ob es bei dir verspätet kommt, weiß auch keiner - oft ist es so, aber nicht bei jedem! Vielleicht hast du schon während ihrer Krankheit so viel getrauert, dass du jetzt loslassen kannst - ich denke, dass es bei mir bei meiner Mutter so war und auch jetzt bei meinem Vater wieder so ist.
Diese Schuldgefüle solltest du bekämpfen, sie machen dich sonst noch krank und damit wäre keinem geholfen.
Deine Mutter wusste, wie sehr du sie geliebt hast - und jetzt ist es an dir, dich selber davon zu überzeugen. Wäre das nicht auch im Sinne deiner Mutter? Würde sie wollen, dass du dich krank machst?
Vielleicht hilft dir der Spruch, den wir auf Papas Todesanzeige hatten:
Weinet nicht, ich hab's überwunden,
bin erlöst von meiner Qual.
Doch lasst mich in stillen Stunden
bei euch sein so manches Mal.
Ich denke, dass Papa genauso gedacht hätte, und ich denke auch, dass die meisten unserer Lieben es so sehen würden, wenn wir sie fragen könnten!
Ich drücke dich und denke an dich!
Liebe Grüße,
Astrid
Liebe Katrin,
So viele verschiedene Gefühle und Gedanken gehen einem durch den Kopf.
Auch ich habe zeitweise Schuldgefühle, weil ich mich zu wenig um sie gesorgt habe, die letzten Jahre mich nur um mich und meine Familie gekümmert habe.
Weil ich meine Mama nicht mehr an mich ran liess, weil ich verletzt war durch Dinge, die vor Zehn Jahren passierten.
Meine Mutter hat mir Stärke gelehrt,
jetzt erst merke ich, dass meine Mutter nicht so stark war, weil es keine Stärke ist, nie zu weinen und immer nur nach vorne zu schauen.
Mit Ihrer Art, immer alles als "nicht so schlimm" anzusehen, fühlte ich mich irgendwann nicht mehr ernst genommen, fühlte mich zwar geliebt und geborgen, aber die Zeichen der Liebe konnte sie nicht senden, und so fehlte mir immer irgendwas.
Jetzt erst weiss ich, warum es so war, dass sie auch nicht gelernt hatte, ihre Gefühle zu leben und herauszulassen.
Jetzt erst sehe ich, wie ähnlich wir uns darin sind, und dass ich meinen Kindern auch oft genug nicht die Liebe und Anerkennung gebe, die sie verdient haben.
Ich habe meine Mutter nie, und das ist war, ich habe sie nie jammern hören, selbst in der Zeit vor Ihrem Tod nicht.
Sie lag da und wartete einfach ab.
Und wenn man fragte warum, dann sagte sie,tja, das ist halt einfach so.
Aber dann sagte sie zum Glück auch: Wenn ich meinen Glauben nicht hätte, dann würde ich den ganzen Tag schreien.
Ich weiss jetzt, meine Mama war nicht
gefühlskalt. sie konnte ihre Gefühle nur nicht aussprechen. Und auf einmal sind da keine Vorwürfe mehr, sie tut mir total leid deswegen. Wie fühlt man sich wohl, wenn man so alles schluckt?
Manchmal frag ich mich, ob sie deswegen an Gallenblasenkrebs gestorben ist, weil sie alles in sich reinfrass.
Wir hatten nur 7 Wochen von Diagnosestellung an bis zu Ihrem Tod.
Und wir zwei sassen zusammen und keiner konnte was sagen. Ich hab mich dann dazu gezwungen, Ihr wenigstens nochmal die Wichtigsten Sachen zu sagen, ich rasselte sie runter, all die Dinge, die Sie verletzt haben, alle Dinge, die sie nicht verstand, weil wir auch so verschieden waren.
Manchmal bin ich wütend darüber, dass von ihr immer noch nichts kam,
dann bin ich wieder dankbar. Dankbar, dass sie mir ihre Liebe doch irgendwie zeigte, und dankbar,dass ich meinen inneren Schweinehund überwinden konnte und ihr sagen konnte, was sie nie vermochte:
Ich hab´ Dich so lieb Mama!!!
Am Telefon sagte ich es, immer wieder.
Nie hatten wir uns das gesagt, und es fehlte mir so!!!
Ich hab Dich so lieb Mama!!!
Und dann bekam ich die so sehnlich
vermissten Worte
Ich hab Dich so lieb Mama!!!
Ich Dich auch, mein Mädchen!!!
Oh, mein Gott, wie lange schon hatte sie nicht mehr mein Mädchen gesagt.
Da merkte ich, auch ich nannte sie wieder Mama, wo sie doch mein ganzes Leben unsere Mutti war. Als sie krank wurde nannte ich sie unbewusst wieder Mama.
Hätte ich mich nicht aufgerafft, diese Worte zu sagen, dann hätte ich sie nie gehört.
Und nie hätte ich gewusst, wie sie fühlt.
Lass Deine ganzen Gefühle raus, Katrin, lass sie alle raus.
Gefühle und Gedanken, die nicht war sind, verschwinden auch wieder.
Aber ich glaube, man kann diese Gedanken und Gefühle nicht ausschalten, sie rennen einem eh durch den Kopf.
Und sie müssen raus.
Ich war teilweise so wütend, ich wusste nicht, auf wen ich es sein sollte, aber ich war´s.
Und Schuldgefühle mache ich mir tagtäglich mit vielen einzelnen Gedanken. Aber ich weiss, ich muss diese erst haben, um dann sagen zu können, nein,ich habe keine Schuld.
Karin, es tut mir so leid für Dich, dass Du das erleben musst.
Es tut weh, zu sehen, wie viele Menschen auch dieselben Schmerzen haben und so leiden.
ich denke an Euch, es tut mir so leid für Euch
Damaris
Cas, Du hast recht, irgenwann funktioniert der Schutzmechanismus nicht mehr, aber das ist auch gut so.
Die letzten Wochen waren so schlimm für mich, weil es sich immer mehr staute, der Schmerz immer grösser in mir wurde, und ich keinen zum Reden hatte.
Mein Herz war wie gefangen.Es fühlte sich an, als würde der Käfig immer enger. Endlich ist was geplatzt. Es tut verdammt gut, endlich zu weinen.
Das wünsche ich Euch allen, und irgendwann kommt es bei jedem raus.
Ich danke euch allen für eure lieben Worte. Mehr kann ich jetzt nicht schreiben, aber das wollte ich euch doch wenigstens sagen.
Ich fühle mit jedem von euch und schicke euch eine große dicke Umarmung!
Ich melde mich bald wieder. Bis dahin alles Liebe!
Katrin
es ist jetzt ein Jahr und 4 Monate her, seitdem meine Mama eingeschlafen ist. Und der Schmerz lässt nicht nach. Ich weine nicht mehr so oft wie noch vor einiger zeit, doch das liegt wahrscheinlich nur daran, dass ich gelernt habe mich anzupassen- anzupassen in einer Gesellschaft, die zwar am leid anderer interessiert ist, aber sich damit nicht auseinandersetzen will. Wie oft wird floskelhaftig gefragt: wie geht es dir? Oft. Aber niemand will es wirklich wissen. Sie wollen hören, dass es dir schlecht geht, dass du am liebsten auch mitgehen würdest. Aber sie wollen nich reagieren. denn sie wollen sich meiner Meinung nach nur am Leid der anderen ergötzen, um zu sehen, dass einem selbst doch ganz gut geht. Wer fragt nach, wer will wirklich wissen, was passiert in mir? Niemand. Daher habe ich gelernt, meine unendliche Trauer zu überspielen, indem ich freundlich und nett bin. Den meisten fällt es garnicht auf, dass ich auf die Frage wie es mir geht nicht antworte, sondern sie reden weiter. Und vielleicht ist es auch gut so. Mir zerreist es das Herz, dass meine Mama nicht mehr hier sein darf. Zum einen weil ich sie unendlich vermisse - also aus Egoismus - aber vielmehr darum, weil sie nicht gehen wollte und auch nicht sollte. Sie war und ist immer noch der wunderbarste Mensch den ich kenne. Sie hat es nicht verdient - im Gegenteil. Ich sehe sie in meinen Träumen, ich halte mich an ihren Orten. Ich versuche, so zu leben wie sie es tat. Doch es gelingt mir nicht wirklich. Ich habe auf so viele Menschen gebaut. Aber es haben sie viele Menschen abgewandt. Und ich habe so auf sie gehofft. Ich muss damit weiterleben, auch wenn mir oft der Mut dazu fehlt. Ich habe zwar Vater und Schwester, aber ich bin ich und niemand kann meine Gefühle wirklich nachvollziehen. manchmal denke ich, ich sollt e auch gehen, dann käme ich zur Ruhe. ich bin nur noch Maschine - ein mensch der funktioniert. Mag sein,dass sich meine Worte recht barsch anhören, aber ich finde derzeit keine anderen, passenderen.
Liebe Mama, ich liebe dich unendlich!
Liebe Alessa!
Mir gehr es genauso wie dir. Man soll einfach weiter funktionieren, aber wirklich interessieren tut es keinen wie es einen wirklich geht. Die blöde Frage " Na geht es dir jetzt besser". Da würde ich am liebsten abhauen.
Am Anfang habe ich alles verdrängt und jetzt kommt es erst richtig raus. Ich leide unter Deppresionen, starke Kopfschmerzen usw. Man Mann meint ich bilde mir das alles nur ein.
Ich fühle mich so alleine gelassen von der Person die mir auch so viel bedeutet hat. Aber dann muß ich immer wieder daran denken wie schlecht es ihr hier auf Erden doch ging und das sie es nicht verdient hat sich so zu quälen.
Ach man warummußte meine Mama sterben???????
Viele Liebe Grüße
Michele
Hallo Wonni,
du drängelst dich nirgendwo rein, wie du ja selber sagst: wir haben alle einen geliebten Menschen verloren....obwohl ich mir den Verlust des Partners anders schlimmer vorstelle. Als Kind weiß man ja, daß die Eltern vor einem gehen...normalerweise.
Als du von deinen Kindern erzählt hast, wurde mir ganz anders, obwohl ich selbst keine Kinder habe...spricht dein "großer" gar nicht darüber?? Hast du mal ein Gespräch versucht? Ich denke, für ihn ist es schlimmer, der Verlust bewußter, als für die kleine.
Ja, die Mitmenschen sind oft sehr komisch in ihren Reaktionen, sie meinen, nach 3 Wochen sei alles wieder fast normal...
Ich erfahre das auch oft und habe, ehrlich gesagt, kein Verständnis dafür. Eine Bekannte von mir hat vor einigen Jahren ihr junges Kind verloren, da kamen dann Sätze wie: du bist ja noch jung, kannst doch noch Kinder kriegen....
Hääää, ja was denken die sich dabei??
Jetzt bin ich aber wech vom Thema...
Liebe Wonni, ich wünsch dir, daß es irgendwann mal besser wird, komm her, wenn dir danach ist.
Liebe Grüße Tanja
Liebe Alessa,
Deine Zeilen könnten von mir sein....Michelle geht es genauso und auch MEINE Gefühle sind die selben!
Die gleiche Gefühle....lernen sich anzupassen......niemanden interessiert wirklich, wie’s dir geht - im Gegenteil,
man hat das Gefühl, sie wollen lieber Dein Leid hören, als sich mit dir über was zu freuen.....habe Vater und
Schwester.........doch meine Gefühle kann niemand wirklich nachvollziehen.
Das wir unsere Mamis unendlich vermissen wäre nur dann Egoismus, wenn wir uns dauernd fragen würden
„Wie soll ich jetzt bloß ALLEIN dies oder das?“
Vieles hat man vielleicht vorher wirklich zusammen gemacht, aber ich vermisse meine Mutti weil sie ein Teil
meines Lebens war, sie war einer der liebsten Menschen, die ich hatte.
Oft ist es der Gedanke, daß ich in meiner Zukunft, in schönen Augenblicken, der eigenen Hochzeit oder das
eigene Kind kommt zur Welt unendlich glücklich sein werde und gleichzeitig unendlich traurig, weil meine
Mutti dann nicht bei mir ist und an meinem Glück teilhaben kann.
Meine Erinnerung
Ein großer Verlust, eine leere Stelle wo Du nicht mehr bist,
die Erinnerung ist alles was mir geblieben ist.
Die Frage wo Du jetzt wohl bist, sie ist mir eine Last,
ich kann die Liebe noch fühlen, die Du mir gegeben hast.
Dich zu kennen berührte mich tief im Herz,
Dich gehen zu lassen verursachte mir Schmerz.
Als Teil meines Lebens vermisse ich Dich,
doch in meiner Erinnerung wirst Du immer da sein für mich.
Meine liebe Mutti, Du fehlst mir so sehr!
Deine Sandra
hallo sandrah,
ich weiss nicht, wie du fühlst - das kann ich nicht, ich kann nur von mir reden und selbst das fällt mir schwer in Worte zu fassen. Ich möchte mich auch nicht beschweren über die Gesellschaft, das heisst über die die Menschen um mich. Keiner hat auch nur ähnliches erlebn müssen. und dennoch suche und hoffe ich immer noch. leider zeigt sich, dass sich alle Hoffnungen langsam in Luft auflösen. ich weiss nicht, wie ich reagiert hätte, hätte ich bisher ein sorgloses Leben gefürt. ich möchte nicht verurteilen, aber ich kann nunmal nur aus meiner Perspektive erzählen. Es sind die nahezu unendlichen Qualen die mich umgeben - nicht Schuldgefühle sondern Hilflosigkeit - alleine zu sein - alle Entscheidungen selbst fällen zu müssen - ohne sie. Das fällt mir so schwer. Ich habe einen lieben Freund, wie sehr weiss ich, dass meine Muter ein Enkelkind gehabt hätte. Sie wäre die erste gewesen, de kleine Petit Bateuau Unterwäsche gekauft hätte. Sie hätte so gerne eine grosse Hochzeit mit meinen Freund gehabt. Nichts konnte ich ihr erfüllen. Weil ich nicht glauben konnte, dass sie jemals gehen könnte. und heute? Keine Hochzeit, kein Kind. Alles ist stehen geblieben. Und es kann auch niemals wieder so werden. Meine "Schwiegereltern" ein einziger Horrortrip. Kein Halt - nichts. Ich würde meinen Freund heiraten, aber ohne meine Mutter unvorstellbar. Die Aussenwelt glaubt, dass ich mich - damit - langsam abgefunden habe, aber das ist nicht so. ich habe nur dazugelernt. Ich leide alleine für mich, wenn es niemand sieht. das ist für alle besser. Dann bin ich ICH.
mein Problem im Chat ist wohl, dass ich keine Floskeln bringe, und damit eher kühl wirke. Aber das ist eben ein teil meines Prozesses. Aber das bin ich nicht. Ich bin eigentlich nur noch eine Marionette die nach aussen hin agiert und innen fühlt. Ich darf wohl nicht zur Ruhe kommen. ich würde lieber leiden als mich immer zu verstellen. Aber dieser Schutzmechanismus macht es eben erträglicher. Ein irrer Zirkel.
Liebe Sandrah, auch wenn wir uns nicht kennen, ich wüsche dir Kraft
Alessa
liebe alessa,
es ist ganz komisch deine zeilen zu lesen.
ich dachte hier immer ehrlich meine gefühle geschrieben zu haben.
lese ich deine zeilen, merke ich, daß ich immer noch alles in watte gepackt habe.
vielleicht hätte ich mal an einem meiner schlechten tage schreiben sollen oder einfach nur richtig, 100prozentig, ehrlich sein.
ich bin noch immer die, die wenn mein freund fragt „was ist los“ sagt „NIX“,
beim zweiten mal „nein, es ist wirklich NIX“
ein klein wenig hab ich hier aber auch gemerkt, daß durch die vielen beiträge der eigene oft gelesen aber nicht beantwortet wird.
ich bin froh, daß sich meinem ersten brief viele angeschlossen haben, nur muß ich ganz ehrlich sagen, bin ich etwas traurig, daß meine fragen nun doch unbeantwortet blieben.
so komm ich mir doch irgendwie ALLEIN vor, obwohl ich jederzeit auch meine schwester,
meinen paps, meinen freund ansprechen könnte, sie alles miterlebt haben, antworten könnten,
aber sie sind nunmal nicht die (jüngste) tochter.
ich schreibe hier oft wie in ein tagebuch, ich schreibe meine gedanken, gefühle und auch fragen. werden sie beantwortet bin ich froh, wenn nicht stecke ich natürlich nicht den kopf in den sand, es gibt ja hier so viele andere threads mit vielen briefen und antworten.
liebe alessa, wenn du magst kannst du mir gerne mal per e-mail schreiben!?
sandrah-@gmx.de
(auch wenn jemand hier vielleicht nicht schreiben möchte???)
auf alle fälle werde ich hier aber immer und immer wieder nach antworten suchen und so
versuchen die zeit der trauer zu leben und nicht diese wochen, monate, jahre, was auch immer
verstreichen zu lassen (ich hoffe ihr wißt was ich meine)
ich werde es wenigstens versuchen. ob der schmerz stärker sein wird ?
liebe grüße sandra
Hallo Sandrah und alle anderen
Sandrah ich hab jetzt nochmal vorgeblättert und deine ersten Zeilen gelesen. Du fragst ob jemand Rat geben kann, wie du mit Trauer fertig werden kannst. Oder ob jemand professionielle Hilfe in Anspruch nimmt.
Also ich kann nur von meiner Erfahrung reden. Ich habe mir oft gedacht, daß ich mir auch "Gleichgesinnte" such in einer Gruppe oder so such, aber hab dann immer wieder einen Rückzieher gemacht. Ich glaube einfach, für mich ist es noch zu früh, nach wie vor fällt es mir schwer darüber zu reden oder zu erzählen ohne zu weinen. Ich kann auch keine Bücher lesen, die von Thema Tod oder ähnlichem handeln. Ich persönlich brauche noch Zeit um erst mal wieder mit mir selbst klar zu kommen.
Zum Thema wer hilft... naja ich habe meinen Mann, der stand und steht mir immer zur Seite, er versteht mich sehr gut und hilft mir wo er kann.
Freunde können glaub ich nicht viel helfen, außer sie haben es selbst auch schon erlebt, daß ein lieber Mensch sie verlassen hat.
Ich glaub es ist einfach wichtig, wieder zur Ruhe zu kommen und irgendwie muß man es doch mit sich allein ausmachen und damit fertig werden. So mein ich.
Dieses Forum find ich hilft mir auch dabei, wieder weiterzumachen. Es muß ja auch weitergehen, unsere Mütter würden das nicht wollen, daß wir vor Trauer versinken.
Meine Mama war eine sehr starke Frau, sie hat stets nie geklagt und gejammert. Als es ihr so schlecht ging, und ich sie jeden Tag besuchte, sagte sie immer "So jetzt gehst du heim, genießt den Tag und sei glücklich"
Es war immer schwer für mich zu gehen, aber jetzt versuche ich wirklich wieder intensiv zu leben und zu erleben... jede Blume, jeden Tag, jeden Sonnenstrahl usw...
Ihr Lieben hier helft mir auch viel, ihr versteht.
Alles Liebe Sonja
Hallo Ihr Lieben,
gestern hat eine sehr gute Freundin von mir ein Baby bekommen. Es ist die einzige in meinem Freundeskreis, die wie ich keine Mutter mehr hat und die diese bereits mit 15 Jahren an Krebs verloren hat.
Sie rief mich gestern abend an um mir die freudige Mitteilung zu machen und mit mir zu reden. Trotz dieses freudigen Ereignisses überwiegt heute noch nach 19 Jahren die Trauer um ihre Mutter und das diese das nicht mehr erleben kann. Es war das erste Mal, das sie so offen mit mir geredet hat und sie hat sehr geweint dabei.
Es wird immer wieder hochkommen, bei allem was ich erlebe, egal ob es mich glücklich oder traurig macht, werden mir meine Eltern fehlen. Bin jetzt noch depremierter und kann auch nix mehr sagen im Moment.
Liebe Grüße an alle. Heike
Liebe Sandra,
leider habe ich auch (wie fast alle anderen)Deine Fragen nicht beantwortet.
Klar, als ich anfing zu lesen, hab ich gedacht, darauf kannst Du antworten, schreib ihr mal.
Und dann hab ich Deine Fragen nach dem Lesen der vielen anderen Briefe vergessen
zu Beantworten.
Dabei hab ich grad bei Dir gedacht, dass wir viel gemeinsam haben. Ich bin jetzt 29,
meine Mama ist 10 Tage nach Deiner Mama gestorben, leider müssen wir jetzt auch zum ersten Mal die Monate wieder begehen, die doch letztes Jahr die Schlimmsten unseres Lebens waren.
Mit meiner Trauer komme ich mir auch sehr alleingelassen vor.
Ich hatte eh kaum jemand zum Reden, mein ruhiger Freund, der sowieso kaum spricht, hatte dafür erst recht keine Worte und die Familie, die ja genauso trauert, will man auch nicht noch mehr belasten.
Und die anderen? Ich hab mich bei keinem ausgeheult, trotzdem wollte es auch keiner hören.
Aber etwas kann ich sie auch verstehen.
Keiner kann halt damit umgehen, und was sagt man als Aussenstehender?
da fällt einem echt nicht viel ein.
Dabei brauchen wir doch nur mal ein Ohr das (interessiert) zuhört und einen Arm, der uns hält, wenn wir vor Schmerzen zusammenbrechen.
Dann verstummt man irgendwann und spielt nur noch den anderen was vor.
Ich kann Dir Antworten geben auf Deine Fragen.Erstens habe ich Kinder, die mir aber nicht unbedingt die Situation erleichterten.Zwar ist man wirklich öfter
abgelenkt, aber vielleicht auch dann, wenn man eigentlich endlich mal allein sein müsste. Manchmal fällt mir das Aufsteh´n so schwer, da frag ich mich, wie soll ich den Kindern gerecht werden? Ich habe mich zurückgezogen, geh nicht mehr viel raus und nachts schlafe ich erst, wenn mein Körper nicht mehr kann.Dass heisst, meistens nicht vor halb drei, es kann aber auch länger werden.
Seit einem Jahr ist mein Bauch am rebellieren. Der hat vorher auch reagiert, aber jetzt hab ich ständig Probleme und frage mich, ob ich psychisch die Schmerzen meiner Mutter übernommen habe (die natürlich viel schlimmer waren.)
Und an einen Psychologen hab ich auch schon gedacht, ich muss sowieso hin. Aber ich fand das immer so hirnrissig, hab dann immer gedacht, ich brauch doch nur einen Freund, der mir zuhört und mich hält. Muss ich jetzt zum Therapeuten, weil es keinen gibt, der in meiner Trauer bei mir ist?
Ein Therapeut ist doch auch, wenn er Tips und Ratschläge gibt, sehr unpersönlich.
Es ist halt sein Job, ich hätte lieber ne Freundin, die mir zuhört. Und ich weiss, das würde genauso gut helfen.
Ich hab gesehen, Du hast Deine E-mail-Adresse einer anderen Betroffenen gegeben. Aber wenn Du magst können wir uns ja auch mal schreiben.
Ich warte auf Deine Antwort,
liebe Grüsse, Damaris
hallo sandra,
ich wollte dich nicht beunruhigen mit dem was ich schreibe - aber ich kann mich nun mal nicht, wie du es formuliert hast, in Watte packen. Wozu auch? Ich würde sagen, dass ich sehr emotional bin, aber eben nur dann, wenn ich alleine bin. Wie oft bin ich schon gegen den Kof gestossen worden, wenn ich ehrlich war und als man fragte wie es mir gehe. Das tu ich mir nicht mehr an. Und es geht ja den anderen auch besser, wenn man nett und freundlich ist. So macher könnte jetzt sagen, dass man nicht spielen soll. Ist ja grundsätzlich auch richtig, aber es macht es mir leichter. Ich habe auch einen Freund so wie Damaris, keine Kinder. Und mein Freund kann mir nicht helfen, weil er nicht auf mich eingehen kann, er redet dann wenns "brenzlig" wird garnichts. Er kuckt mich an und schweigt. Ich werde kann dann vor ihm heulen und schreien und er legt seinen Arm um mich und schweigt. Er sagt selbst, dass er schlichtweg nicht weiss, was er sagen soll. Aber mir hilft es nicht. Er versucht mich abzulenken, aber oft würde ich einfach nur wollen, dass er sich einmal mit mir und damit meine ich mein Innerstes auseinandersetzt. ja und dann kommt wieder nichts. Er ist wohl auch hilflos. Und dann, an Tagen, wo ich recht ausgeglichen scheine, dann spricht er mich erst recht nicht an... schon komisch und das obwohl ich weiss, dass er mich wirklich liebt. Irgendwie ein Paradox.
Sandra, wie alt bist du und wie lange ist es her, das deine Mutter eingeschlafen ist? erzähl mir etwas von dir, schreib mir doch einmal etwas über dich. Ich glaube, das könnte uns beiden ganz gut tun.
Als du gesagt hast, du hättest im Forum Fragen gestellt, aber niemand hat wirklich reagiert, so denke ich sind wir wieder bei dem Punkt, das jeder zuerst an sich denk. An sein leid an seine Situation. Ich denke auch, das das durchaus normal ist. Aber dann sollte man auch nicht Hilfe anbieten. Egal ob mit einem Knuddel oder was es jetzt noch für schöne Flosken gibt. Ein kurzes - es wird schon wieder - oder: wir sitzen alle im selben Boot - das ist in meinen Augen heisse Luft. ich möchte niemanden persönlich angreifen, aber auch mir ist aufgefallen, dass man sich hier im Forum oft präsentiert, aber selten tiefgründig wird, geschweige denn ernsthaft reagiert, ohne wieder von sich zu erzählen. Oje, da werde ich Schelte ernten. aber das ist nunmal mein Empfinden. Natürlich kann es für viele hilfreich sein, sein herz auszuschütten - dann ist es ja auch grundsätzlich ok.
Aber ich glaube zu merken, dass du dir eigentlich mehr erhoffst.
Ich höre jetzt besser auf, ich denke ich bin heute etwas zu verwirrt um mich wirklich verständlich zu machen.
ich wünsche dir morgen einen guten tag
Alessa
hallo Damaris
nur ganz kurz, überlege dir das mit dem Pschologen nochmal, wenn du jetzt schon zweifelst... ich habe mich aus gleichem Grund auch dagagen entschieden. es ist deren Job, sie machen amit ihr Geld. Auch wenn sie noch so nett sind, ich möchte niemanden bezahlen, dafür das er mir zuhört und Hilfestellungen aus der Uni anbietet. Dafür sind wir zu individuell, der Psychater als auch du. Ich habe selbst eine Zeit Psychologie studiert, bin dann aber fast durchgedreht, nachdem man jeden letzten ... auch noch analysiert und ausdiskutiert hat um dann doch nach Schema F, laut Buch oder Prof. zu agieren. Diese Menschen wurden mir mehr und mehr unheimlich. Gut dass es nicht mein Hauptfach war....
auch dir eine gute Nacht und einen guten Tag
Alessa
Hallo Alle
erstmal an Alessa:
Tja vielleicht ist es für uns alle schwierig Antworten zun finden. Wir sind eben keine Psychologen. Es ist eigentlich auch ganz normal, daß man von sich erzählt... schließlich ist es für uns alle eine schwierige Situation...
Sandrah: vielleicht ist das Forum auch nicht unbedingt der richtige Ort um Antworten auf deine Fragen zu finden... Ist jetzt nicht bös gemeint, aber ich glaube so richtige wird dir keiner hier befriedigende Lösungen anbieten können.
Vielleicht probierst du es mit Büchern oder sowas....
Ich hab schon versucht, irgendwie deine Fragen zu beantworten...
Wenn es mir nicht gelungen ist, dann sorry....
Hier im Forum geht es meiner Meinung nach darum, sich mit anderen "nur" auszutauschen und eben auch gemeinsam zu helfen, so weit es geht... aber manchmal erzählt man halt auch einfach von sich selbst...
Tja ich weiß nicht, ob ihr mich jetzt verstanden habt. Ich hoffe es aber.
Also macht es mal gut und nicht bös sein...
LG Sonja
Hallo an alle,
ein Thread, den ich immer gesucht habe, aber nie die Kraft hatte, ihn selbst zu beginnen...
Meine Mama ist im April 2002 an Brustkrebs gestorben. Sie war 58, ich war damals 27. Wie Katrin war ich ziemlich verunsichert, weil ich am Anfang gar nicht weinen konnte. Auch ich habe mir das so vorgestellt, als würde ich von morgens bis abends weinen, wenn sie erst gestorben wäre, aber es ging nicht. Ich hatte immer das Gefühl, in mir staut sich etwas auf und bald zerplatze ich, wenn ich nicht endlich weinen kann. Ich habe gespürt, wie es in mir drin brodelte, aber es kam nichts an die Oberfläche. Außer ein paar Tränen, die sich aber nicht echt und nicht der Situation angemessen anfühlten.
Im Nachhinein glaube ich, daß das der Schock war. Obwohl ich wußte, daß sie sterben würde, und versucht habe, mich darauf einzustellen, viel vorher schon geweint habe - als sie dann tot vor mir in ihrem Krankenhausbett lag, war das eine völlig unbegreifliche Situation.
Geweint, richtig stundenlang geweint, habe ich erst im Januar dieses Jahres. Es war zwar im Herz ein bis dahin unbekannter und nahezu unerträglicher Schmerz, aber ich war auch froh, daß er endlich kam.
Oft denke ich heute daran, wie schön es wäre, wenigstens noch mal mit ihr zu telefonieren. Stattdessen rede ich laut mit ihr wenn ich alleine bin. Und vielleicht hört sie mich ja...
Wie ungeheuer wichtig sie mir war, habe ich jetzt erst gemerkt. Zwar hatten wir immer ein ganz enges Verhältnis, manchmal fühlte ich mich schon sehr begluckt von ihr, aber mittlerweile dneke ich, daß die Zeit, die wir miteinander hatten, ein unschätzbares Geschenk war. Auch wenn wir uns mal nicht leiden konnten (was eben unter normalen, nicht von Krankheit geprägten Lebensumständen "nicht leiden können" heißt).
Noch ist mir nicht richtig klar, was es bedeuten wird, für den Rest meines Lebens ohne sie auskommen zu müssen. Jedenfalls wird dieser Verlust immer spürbar sein, aber vielleicht irgendwann nicht mehr so schmerzhaft.
Ich könnte hier jetzt noch seitenlang schreiben, aber ich befürchte, daß niemand die Geduld haben wird, soviel auf einmal zu lesen.
Ich wünsch Euch alles Gute!
Mia
Was ist nach dem Tod???? Ihr macht Euch doch sicher auch Gedanken... . Leben unsere Mütter unser Leben noch mit? Unser Jüngster fängt gerade an, etwas mehr zu sprechen und dann bin ich oft unendlich traurig, weil ich das meiner Mutter nicht sagen, zeigen kann. Und dann hoffe ich, dass sie das doch irgendwie mitkriegt. Was meint ihr??? Sind das nur Ideen von mir, um mich aufzubauen, oder ist da mehr dran?? Alles Liebe! Heike
Hallo Heike,
Aber selbstverständlich lebt Deine Mutter Euer Leben noch mit. So lange Du sie in Deinem Herzen trägst, wird sie um und mit Euch sein. Das Band der Liebe wird mit dem Tode nicht zerschnitten, es hat nur einen andere Form angenommen.
liebe Grüße,
Jutta
Liebe Elka,
ich habe mich mit dem Thema "Leben nach dem Tod" schon beschäftigt, als meine Mutter noch nicht erkrankt war. Damals kam ich zu der Überzeugung, dass es eine Seele oder wie man es nennen will gibt.
Als meine Mutter vor zwei Wochen starb, fiel es mir schwer, an diesem Glauben festzuhalten. Es kam mir eben doch wie reines Wunschdenken vor.
Einen Tag vor der Trauerfeier habe ich sie nochmal gesehen. Aus eihnigen Metern Entfernung, und nur eine Sekunde lang. Ich wußte sofort: nein, das ist nicht Mama.
Ich habe mich abgewandt. Und plötzlich WUSSTE ich einfach, dass sie woanders sein muss. Es war mir auf einmal völlig logisch, dass Mama nicht einfach weg sein konnte. Der Körper im Sarg, das war sie nicht. Also muss sie woanders sein.
Es klingt vielleicht naiv, aber in diesem Moment erschien es mir als völlig logisch. Und das tut es noch.
Ich weiß nicht, in welcher Form wir weiterleben werden. Vielleicht gehen wir in ein großes Ganzes über, wenn wir tot sind. Wer weiß das schon?
Folgenden Spruch hatte ich für die Anzeige ausgesucht, denn er sagt einfach alles:
Der Tod ist der Horizont des Lebens.
Und wir können nur bis zum Horizont sehen.
Ich finde ihn wundervoll.
Ansonsten kann ich jedem nur das Buch "Leben nach dem Tod" von Raymond A. Moody ans Herz legen. Es behandelt das Thema Sterben und Leben nach dem Tod weit weniger platt, als der Titel vielleicht vermuten lässt. Für mich ist es ein unglaublich wichtiges Buch geworden.
Viele liebe Grüße an alle!
Katrin
Meine Mutter (68) ist am 16.08.02 gestorben (vermutlich Gallengangskrebs). Ihr Tod war sehr elend. Ich habe 2 Kinder, bin 34 Jahre. Als meine Mutter starb war ich im 7. Monat schwanger. Sie wollte ihr neues Enkelkind so gern noch sehen - das hat sie leider nicht mehr geschafft.
Ich dachte auch, das Trauern wird schneller besser, aber ich kann euch nicht sagen wieviele Male pro Tag ich an sie denke, besonders an ihr schreckliches Sterben. Oberflächlich betrachtet, funktioniere ich perfekt und "bin über alles weg". Tiefer geschaut geht es mir nicht gut, ich möchte gerne an Sie denken, aber wieder in normaler Art und nicht wie unter Schock und permanent. Ich weiß das das Sterben zum Leben gehört, aber es ist unbegreiflich für mich und ich habe panische Angst vor meinem eigenen (evtl. zu frühen Tod). Meine Oma starb damals mit 86 Jahren, das war ganz anders. Sie war bereit zum Sterben, aber meine Mutter wollte noch einige Jahre ihr Leben genießen und hat sich bis zum Schluß gegen den Tod gewehrt, es war schrecklich das mit ansehen zu müssen.
Mein größter Wunsch ist, alt zu werden und meine Kinder lange begleiten zu können. Meine Panik vor Krebs ist schon so groß, das ich bereits eine Darmspiegelung machen ließ zur Früherkennung und mich für ein Hautscreening, (wegen ein paar Leberflecke) anmelden will.
Auch ich überlege, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Ein paar Bücher habe ich schon gelesen. Manche haben mir geholfen, andere waren mir zu "religiös" oder zu esoterisch. Jetzt bin ich auf der Suche nach einer guten Übersetzung vom "Tibetanischen Totenbuch".
Danke für Euer zuhören.
Kerstin
Hallo Kerstin,
dieses Buch kenne ich leider nicht, aber ich kann Deine Gedanken gut nachvollziehen.
Ich denke, daß eine Darmspiegelung und ein Hautscreening nicht viel mit Panik vor einer eigenen Erkrankung zu tun haben. Vielleicht ist uns als Angehörigen von Krebspatienten diese Krankheit nur so nahegekommen, daß wir uns eben gerade nicht mehr darauf verlassen, daß es nur "den anderen" passiert, und daß wir deshalb eher versuchen, dem vorzubeugen. Vielleicht hat das alles mehr mit Verantwortung zu tun als mit Panik, meinst Du nicht?
Wie ich bereits oben erzählt habe, ist der Tod meiner Mutter fast 15 1/2 Monate her, aber gerade eben saß ich am Schreibtisch und merkte wieder, wie meine Stimmung derart in den Keller geht, und zwar von jetzt auf gleich,daß ich mich erstmal hier einloggen mußte, in der Hoffnung, ein paar tröstliche Gedanken zu finden. Es wird zwar besser mit der Trauer, wenn erstmal eine gewisse Zeit vergangen ist, aber plötzlich kann sie einen wieder packen und kräftig schütteln. Gedanken über das Sterben von meiner Mutter habe ich mir auch lange gemacht, vor allem über die Angst, die sie gehabt haben muß, aber das ist weniger geworden. Dabei hat mir auch der Gedanke geholfen, daß es ihr, wo immer sie jetzt auch ist, viel besser geht.
Aber daran kann wahrscheinlich auch nicht jeder glauben.
Nach wie vor denke ich fast ununterbrochen an sie, aber die Gedanken sind erträglicher geworden.
Mia
Ich habe mal ein Gedicht zum Thema " Leben nach dem Tod " gefunden, und ich glaube fest daran, daß es so ist:
Der Tod hat keine Bedeutung -
ich bin nur nach nebenan gegangen.
Ich bleibe, wer ich bin, und auch Ihr bleibt dieselben zusammen.
Was wir einander bedeutet haben, bleibt bestehen.
Nennt mich bei meinem vertrauten Namen.
Sprecht in der gewohnten Weise mit mir
und ändert Euren Tonfall nicht!
Hüllt Euch nicht in Mäntel aus Schweigen und Kummer -
lacht wie immer über die kleinen Scherze, die wir teilten.
Wenn Ihr von mir sprecht, so tut es ohne Reue
und ohne jegliche Traurigkeit.
Leben bedeutet immer nur Leben -
es bleibt so bestehen -
immer - ohne Unterbrechung.
Ihr seht mich nicht, aber in Gedanken bin ich bei Euch -
irgendwo, ganz in der Nähe - nur ein paar Straßen weiter.
(Henry Scott Holland, 1847 - 1918)
hallo ihr lieben,
kaum ein paar tage nicht hier gewesen gab es wieder sooo viel zu lesen.
vielen dank für die zeilen, die an mich persönlich gerichtet waren.
sorry, ich habe erst jetzt gemerkt, daß man in einem forum, einem thread,
nur am anfang noch auf jeden einzeln „eingehen“ kann,
wenn die ersten 10 beiträge geschrieben werden.
später, wenn immer mehr sich zu wort melden, ist das schwer,
das merke ich jetzt selber auch.
ich muß einfach nur aufmerksam die zeilen lesen,
die nach meinen fragen hier geschrieben werden.
so werde ich bestimmt die eine oder andere antwort finden,
auch wenn nicht extra oben drüber steht „liebe sandra“.
sonja, du hast recht, man muß zur ruhe kommen, akzeptieren
was geschehen ist.
es ist ein langer weg bis dahin, daß merkte ich in den letzten wochen
und auch am wochenende, als ich wieder am grab stand.
es kommt mir vor als wäre die beerdigung gestern gewesen,
der kleine strohteddy, der seit einem jahr zwischen den blumen sitzt,
hat sich kaum verändert, noch immer schaut er mich mit seinen schwarzen
kulleraugen traurig an, als ob er fragen will WARUM?
auch meine gefühle haben sich kaum geändert.
ich will an dieser stelle für heute CIAO*CIAO sagen
und fast hätte ichs vergessen,
> > liebe DAMARIS, gerne ! ! hier nochmal meine email-adresse
sandrah-@gmx.de
tschüüüüüss, bis denne
Sandra(h)
Hallo,
ich war einige Zeit nicht mehr hier und jetzt erst lese ich diesen Thread. Was ihr da alle schreibt, sind meine Gedanken. Ich habe am 19.12.02 meine Mama (51) verloren, bin selbst erst 30 Jahre alt. Die Tatsache, dass meine Mama und ich ein tolles Mutter-Tochter-Verhältnis hatten und ständig zusammenhingen, macht die Trauer für mich nicht leichter - im Gegenteil. Der Verlust ist kaum mehr auszuhalten. Anfangs fühlte ich nichts, mittlerweile wird der Schmerz von Tag zu Tag größer. Ich vermisse sie so schrecklich. Ich denke ständig an sie und frage mich immer öfters, wo sie jetzt wohl sein mag, ob sie irgendwie bei uns ist.
Liebe Sandrah,
ich habe eine kleine Tochter, sie ist jetzt 1,5 Jahre. Als meine Mama starb, war sie gerade mal ein Jahr alt. Natürlich wird mein Tag von ihr bestimmt und sie lenkt ab. Manchmal kommen aber Tage, da möchte ich am liebsten nur weinen und mich meiner Trauer und meinem Verlust hingeben, kann aber nicht, weil die Kleine mich fordert. So hilfreich diese Ablenkung anfangs auch war, der normale Alltag kam dadurch viel schneller wieder, aber ich hatte kaum Gelegenheit, über den Tod meiner Mama nachzudenken, geschweige denn ihn überhaupt zu begreifen. Es macht mir Angst, dass alles normal weitergeht. Es ist doch nichts mehr wie es vorher war und ich will einfach nicht, dass der Alltag so weitergeht, als wäre nichts geschehen. Manchmal denke ich, vielleicht fällt die Trauer doch leichter, wenn man sich gehen lassen kann, wie und vor allem wann man möchte. Mit Kind ist das fast unmöglich. Trotzdem bin ich natürlich dankbar, dass wir unseren Sonnenschein haben, denn ich weiß nicht, wie wir es ohne sie geschafft hätten. Meine Mama hat sie über alles geliebt und es bricht mir das Herz,
liebe Elka,
ähnlich wie bei Dir, wenn ich sehe, wie sie wieder irgendetwas neues lernt und meine Mama es nicht mehr miterleben kann. Sie plappert jetzt die ersten Worte - meine Mama wäre so stolz gewesen. Ich muss jedes Mal daran denken, wie gern sie das noch gesehen hätte. Das macht mich so schrecklich traurig und wütend zugleich. Warum nur musste das so passieren?
Jemand von Euch hat geschrieben, dass sie meine Mutter vor der Trauerfeier noch einmal gesehen hat und sofort gewußt hat, dass sie irgendwo anders sein musste. Genau das Gefühl hatte ich auch. Die Frau in dem Sarg war nicht meine Mama und auch als ich sie im Krankenhaus tot gesehen und berührt habe, da war kein Leben, das war nicht sie, ich hatte das Gefühl, sie war schon irgendwo anders. Das hat mich irgendwo beruhigt und noch in meinem Glauben bestärkt, dass der Tod nicht das Ende ist. Ich wünsche mir so sehr, dass sie uns zusehen kann, und wir uns irgendwann wiedersehen. Es ist komisch, aber der Tod ruft in mir nicht mehr dieses beklemmende Gefühl und die Angst vor dem Ungewissen hervor, weil ich genau weiß, dass sie da sein und auf mich warten wird. Folgenden Text habe ich neulich gelesen und fand ihn sehr beruhigend; vielleicht hilft er auch ein wenig:
Denk Dir ein Bild. Weites Meer.
Ein Segelschiff setzt seine weissen Segel
und gleitet hinaus in die offene See.
Du siehst, wie kleiner und kleiner wird.
Wo Wasser und Himmel sich treffen,
verschwindet es.
Da sagt jemand: nun ist es gegangen.
Ein anderer sagt: es kommt.
Der Tod ist ein Horizont, und ein Horizont
ist nichts anderes als die Grenze
unseres Sehens.
Wenn wir um einen Menschen trauern,
freuen sich andere,
ihn hinter der Grenze wieder zu sehen...
Vielleicht ist es kein Weggehen,
sondern Zurückgehen?
Sind wir nicht unterwegs
mit ungenauem Ziel
und unbekannter Ankunftszeit,
mit Heimweh im Gepäck?
Wohin denn sollten wir gehen
wenn nicht
nach Hause zurück?
Ich umarme Euch alle
Kiki
hallo sandrah,
ich wollte die via mail schreiben, doch mein aol spinnt derzeit und lässt mich nicht zu. freue mich aber, wieder von dir zu hören7lesen.
hallo kiki,
wie sehr bewundere ich dich, dass du ein kind hast, das ist ein teil von deiner mama. meine mutter wollte so gerne ein enkelkind - und obwohl ich schon ewigkeiten mit meinem freund zusammen bin, habe ch ihr diesen wunsch nicht erfüllt - weder hochzet noch enkel. aus lauter bequemlichkeit, egoismus, oder sonst was, ich weiss es nicht. ich mache mir grosse vorwüfe deswegen und der gedanke, irgendwann zu heiraten fällt mir schwer. wenn dann nur im allerkleinsten kreise und ohne irgendwelche schnörksel, auch nicht weiss oder so. das könnte ich nicht ertragen. genauso ist das mitdem gedanken an ein kind, es zerreisst mir das herz. natürlich kann deine mama nicht miterleben, wie dein kind aufwächst, aber sie konnte die geburt und dich darin erleben. darum beneide ich dich.
alessa
Ihr Lieben alle,
ich weiß mal wieder gar nicht, wo ich anfangen soll.
Liebe Alessa, bitte mache dir nicht solche Vorwürfe. Kinder bekommt man doch nicht, um anderen Menschen eine Freude zu machen, sondern weil man selbst es möchte. Und wenn man das (noch) nicht möchte, ist man nicht egoistisch oder ähnliches! Ja, es ist unglaublich schade, das deine Mutter nicht mehr erleben darf, dass sie Oma wird. Aber deswegen solltest du dir wirklich keine Vorwürfe machen!
Du musst auch nicht auf eine schöne Hochzeit verzichten, nur weil du das Gefühl hast, es wäre nur noch die Hälfte wert, weil deine Mutter nicht dabei sein kann. Überstürzen musst du nichts! Aber eines Tages solltest du eine Hochzeit feiern, von der du weißt, dass sie deiner Mutter auch gefallen würde. Und die dir selbst gefällt. Ohne Schuldgefühle.
Wer nicht an Seelen und ein weiterleben nach dem Tod glaubt, dem werden folgende Worte auch nicht helfen.
Doch ICH habe den Glauben an ein „Leben“ nach dem Tod. Meine Mutter wollte so gerne sehen, wie ich mein Diplom mache, und was ich mal beruflich machen werde. Und auch wenn ich diese Dinge nicht mehr auf die gewohnte Weise mit ihr teilen kann, so bin ich doch überzeugt, dass sie all das miterleben wird.
Unsere Mütter wollen sicher, dass wir glücklich sind. Dass wir uns keine Vorwürfe wegen verpasster Dinge machen.
Ich hatte kurz nach dem Tod meiner Mutter furchtbare Schuldgefühle wegen vieler Dinge. Ich habe alles aufgeschrieben, und den Brief bekam sie mit in den Sarg. Danach habe ich versucht, mit diesen Selbstvorwürfen abzuschliessen. Und das solltest du auch versuchen. Damit DU glücklich werden kannst. Und deine Mutter auch!
Liebe Kiki,
ich war diejenige, die von der Gewissheit schrieb, dass meine Mutter irgendwo sein muss, und darüber, dass der tote Körper mit ihr nichts zu tun hatte.
Es ist schön zu hören, dass es anderen Menschen ähnlich ging.
Diesen Text am Ende deines Beitrages finde ich wirklich wunderschön. Es ähnelt ja sehr dem Spruch, den wir auf den Trauerkarten und in der Anzeige hatten.
Ich kann mir gut vorstellen, dass Kinder sowohl Wohltat als auch „Belastung“ sein können in einer Situation wie dieser. Naja, Belastung natürlich nicht im wörtlichen Sinne. Meine Schwester ist 36 und hat einen Sohn von 13 Jahren. Das bedeutet ja nicht nur Ablenkung, sondern auch Trost; jemand ist da, den man liebt wie sonst wohl niemanden: das eigene Kind.
Ich bin 23 und Studentin. Das hat wiederum für mich den Vorteil, dass ich flexibler bin in meiner Zeiteinteilung. Ich verbringe den Rest des Semesters bei Papa, und einen Großteil der Ferien auch. Ich kann mich in meine Trauer fallen lassen, grübeln, meinen Gedanken nachhängen. Das kann meine Schwester nicht. Sie hat einen Job, einen Haushalt und ein Kind, um das sie sich kümmern muss.
Man kann wahrscheinlich nicht sagen, dass die eine oder die andere Variante die leichtere ist.
So, jetzt schreibe ich aber mal extra drüber „liebe Sandra“ ;-)
Ich kann so wenig beitragen, habe ich das Gefühl, weil meine Mutter noch nicht mal drei Wochen tot ist. Ihr alle geht mit der Trauer schon länger um, und deshalb kann ich wohl keinem von euch Tips zur Bewältigung geben. Ich bin mir ja nichtmal sicher, wie meine eigene Bewältigung in Zukunft aussehen wird. Und wie lange das dauern wird.
Dass du diesen Thread ausgerechnet am Todestag meiner Mutter eröffnet hast, hat mich echt geplättet. Das muss Schicksal sein! :-) Jedenfalls habe ich mich davon natürlich augenblicklich angesprochen gefühlt.
Nächste Woche wird wohl die Urnenbeisetzung sein. Davor habe ich aber keine große Angst, denn zu der Urne habe ich keinen starken Bezug. Die Trauerfeier war viel schwieriger.
Ich bin froh, wenn endlich, in einigen Wochen, der Stein auf dem Grab liegt. (es ist ja kein klassisches Urnengrab, sondern ein Platz in der Wiese, auf den dann eine Platte kommt)
Diese Urne hat mit meiner Mutter nicht mehr viel zu tun. Hatte ich das schonmal erzählt? Ich habe nicht das Gefühl, dass meine Mutter dann auf diesem Friedhof sein wird. Aber ich glaube, dass sie dorthin kommen wird, wenn sie sieht, dass ich ihr Grab besuche. Dann haben wir sozusagen einen Treffpunkt.
Die meiste Zeit des Tages fühle ich mich immer noch sehr normal. Aber es passiert immer öfter, dass der Schmerz über den Verlust einen Augenblick durchkommt. Dass ich begreife, dass wirklich das schlimmste passiert ist, was ich mir seit Monaten vorstellen konnte. Und dass Mama nie wieder kommt.
Und dann merke ich auch, wie ich mich schnell wieder abschotte. Es tut einfach zu weh.
Jetzt hab doch wieder mehr geschrieben als geplant. Aber das scheint ja nicht nur mir so zu gehen.
Ich schicke euch allen erstmal liebe Grüße!
Bis ganz bald!
Katrin
Hallo an Alle!!
Meine Mama ist vor 4 1/2 Monaten gestorben und der Schmerz wird von Tag zu Tag größer.
Wenn ich daran denke muß ich mich sofort ablenken sonst habe ich das Gefühl überzuschnappen.
Ständig habe ich momentan die Bilder im Kopf wie sich meine Mama in den letzten Stunden gequält hat. Sie hat so sehr gekämpft.
Könnt ihr mich verstehen???
Tausend liebe Grüße an Alle
Eure Michele
Oh ja, Michele, und wie!!!!!!!!
Meine Mama starb vor fast 2 Monaten und es ist jetzt so, als wache ich langsam auf... beginne zu begreifen... und oft mache ich, so wie Karin es schrieb, ganz schnell wieder "dicht", wenn die Gedanken zu schlimm werden. Ich erinnere mich im Moment auch nur an meine kranke Mutti, sie mir gesund vorzustellen, schaffe ich noch nicht. Aber irgendwer schrieb hier, dass das wiederkommt.
Heute wollte unser Großer die Spieldose hören, die meine Eltern uns zu Weihnachten geschenkt hatten. Meine Mutter war im Krankenhaus, mein Vater hatte sie nach ihrer Idee mit ausgesucht und im Krankenhaus haben wir dann auch das Geschenk geöffnet. Sie hatte einen wunderschönen, kleinen Baum auf ihrem Zimmer und alles war weihnachtlich- trotz Krankenhaus. Das sah ich in dem Moment, als ich die Melodie hörte, wie in einem Film vor mir. Und ich bin rausgegangen und musste heulen.... .
Ich glaube, alle hier kennen diese Gefühle, gerade deswegen schreiben wir uns ja, einfach, weil hier jemand zuhört und nicht denkt "Ach, das ist doch jetzt schon 3 Monate, ein halbes Jahr, ein Jahr... her, jetzt kann sie doch wieder so wie immr sein...". Kann eben keine hier!!!!!!!
Ich grüße Dich und alle hier! Heike
Hallo an Sandrah und an alle anderen,
was Ihr hier schreibt, berührt mich sehr, weil ich endlich merke, daß ich nicht alleine bin mit der Trauer und den vielen quälenden Gedanken daran, daß ich nie mehr mit meiner Mutter werde Kaffee trinken und rumalbern, einkaufen, telefonieren und auch streiten und beleidigtsein können.
Ich war so froh, endlich mal jemanden zu finden, dem Ähnliches passiert ist wie mir. Sandrah, ich glaube, vielen ist es so gegangen wie mir als sie diesen thread entdeckt haben und wir haben ja auch alle die gleichen Fragen (und keine zufriedenstellenden Antworten...). Jeder war froh, mal etwas Ballast abzuwerfen und mit Leuten sprechen zu können, die wirklich verstehen, worum es geht.
Ich bin auch sicher, Du wirst zwischen den Zeilen vielleicht nicht unbedingt Antworten, aber vielleicht ein wenig Trost finden.
Was Alessa schreibt, kann ich gut verstehen. Ich habe auch gar keine Lust auf eine Hochzeit ohne meine Mama. Am liebsten würde ich nur im allerkleinsten Kreis und am besten in Jeans und T-Shirt heiraten. Naja, das mit den Jeans ist vielleicht etwas übertrieben, aber ein weißes Kleid...? Nein wirklich nicht. Ich kann ohne meine Mutter keine rauschende Hochzeit feiern.
Ich bin auch noch kinderlos, und der Gedanke, daß meine Mama ihre Enkel nicht kennenlernen wird, versetzt mich in trübe Stimmung. Und ich bin sicher, sie wäre eine tolle Oma gewesen.
Heute habe ich mir ein Foto von ihr angeschaut. Darauf lacht sie über das ganze Gesicht (obwohl sie zu dem Zeitpunkt, als das Foto gemacht wurde, mitten in der Chemo war). Es war alles so vertraut, ich kann mich an ihr Gesicht und ihre Hände und alles noch so gut erinnern. Und plötzlich wurde mir mal wieder bewußt, daß ich sie seit 15 Monaten nicht mehr gesehen habe.
Irgendwann wird ihr Tod vielleicht schon 20 Jahre her sein. Das ist so eine lange Zeit, ich weiß oft nicht, wie das gehen soll, so ganz ohne sie.
Ich habe mir das Buch von Raymond Moody, das hier empfohlen wurde, bei amazon bestellt. Hoffentlich hilft's!
Viele liebe Grüße, Mia
hallo mia,
ich weiss nicht wirklich was ich sagen soll... meine mama ist jetz schon 16 monate nicht mehr da, da in form von telefonaten, von gesprächen etc.. ich vermisse sie unendlich, es gibt keinen trost.
ich würde heiraten, allerdings nur meinem freund zuliebe. das ritual ist mir egal, nein, ehrlich gesagt, ich hätte grosse angst davor. ich finde de richtigen worte nicht... sorry, dafür bin ich heute einfach zu traurig. mein leben, und ich meine meins, ist in eine andere dimension gerückt. ich bin nicht mehr ich, ich reagiere nur noch für andere - und es wird nicht besser - ich mache das was anderen gut tut. meiner schwester, meinem vater. wie alt bist d mia? keine ahnung warum ich das frage, vielleicht ist es die suche danach, dass es jemanden gibt, der genauso leidet wie ich? keine ahnung...
ich befinde mich in einer art kapsel, die nach aussen hin funktioniert, und die eben weil sie funktioniert auch nicht hinterfragt wird... ich merke gerade, es wird etwas abstruus... sorry. ich befinde mich nur gerade in einem zustand der sprechen will abernicht wirklich kann
MIA, es wäre schön mehr von dir zu hören
alesssa
Guten Morgen, Ihr Lieben,
heute war mal wieder einer dieser Nächte, wo ich aufgewacht bin, weil ich von meiner Mama geträumt habe. Natürlich konnte ich danach nicht mehr einschlafen, musste so viel denken, so viele Gedanken auf einmal in meinem Kopf. Ich träume immer, sie wäre noch da. Im Traum sind das immer Alltagssituationen, die wir mal in irgendeiner Weise zusammen erlebt hatten, aber die doch irgendwie neu und noch nie dagewesen sind. In diesen Tagen häufen sich die Gedanken an meine Mama wieder mehr, wir kommen jetzt in die Phase, wo sich das schreckliche halbe Jahr ihrer Krankheit jährt. Letztes Jahr Anfang Juli haben wir die Diagnose gesagt bekommen und ungefähr Mitte Juli hat sie ihre erste Chemo bekommen. Mein Vater hat nach ihrem Tod eine Art "Krankentagebuch" gefunden, dort hat sie aufgeschrieben, wie sie sich gerade fühlt, wie die Behandlungen, Chemos etc. waren, wann es ihr schlecht ging, wann gut. Ich habe bis heute noch nicht die Kraft gefunden, es zu lesen. Wenn mir irgendwo in meinen Sachen eine handschriftliche Notiz o.ä. von ihr in die Hände fällt, muss ich sowieso immer weinen.
Liebe Alessa,
Du solltest Dir keine Vorwürfe machen, dass Deine Mama ihr Enkelkind nicht mehr erleben wird. Natürlich macht es traurig, aber es ist nun einmal so und Du kannst es nicht ändern. Meine Tochter kam auf die Welt, während mein Opa (der Vater meiner Mama) im Sterben lag. Ich wußte das nicht. Er hat wohl immer nach dem Baby gefragt, ob es denn endlich da sei. Aber die Geburt hat so lange gedauert, dass er gestorben ist und einige Stunden später kam sie auf die Welt. Das war damals eine schreckliche Sache. Wir konnten uns nicht so richtig freuen, ich hatte manchmal das Gefühl, seit die Kleine auf der Welt ist, passieren nur noch schlimme Sachen. Erst mein Opa, dann meine Mutter. Aber das ist natürlich Unsinn. Meine Mama hat Kinder geliebt und die Kleine war ihr ein und alles. Es ist eben nur schade, dass sie so früh gehen musste und die Zeit als Oma nicht länger genießen durfte.
Wenn der Zeitpunkt kommt, an dem Du selbst bereit zum Heiraten bist, und das tust Du einzig und allein NUR für Dich und Deinen Mann, dann gestalte Deine Feier so, wie Du es immer gern gehabt hättest. Denke nicht, dass Deine Mama gewünscht hätte, dass Du eine kleine Feier planen sollst, nur weil sie nicht mehr da ist. Ich bin sicher, dass hätte sie nicht gewollt. Meine Mama ist ein paar Tage vor Weihnachten gestorben. Weihnachten hat ihr immer viel bedeutet und so haben wir gefeiert, wir haben uns nicht verkrochen, obwohl wir am liebsten Weihnachten überhaupt nicht begangen hätten. Aber wir wußten, dass sie das nicht gewollt hätte. Unsere Mütter würden es sicher unsinnig halten, wenn wir ihretwegen auf irgendetwas verzichten würden, was uns am Herzen liegt, so sind Mütter doch oder nicht?
Liebe Katrin, liebe Michelle, liebe Elka,
das Abschotten und Verdrängen der schrecklichen Gedanken ist ganz normal. Das macht sicher jeder von uns. Die wenigsten können ihren Schmerz und ihren Verlust von Anfang zulassen und sich gehen lassen. Das bewundere ich. Mein Vater konnte es, dadurch dass mein Bruder und ich Stärke gezeigt und funktioniert haben. Ich bin froh, dass ich so gehandelt und am Anfang dicht gemacht habe. Er hat sich gehenlassen können und wir haben ihn aufgefangen. Er ist sehr tapfer und meistert seinen Alltag alleine sehr gut. Ich bin sehr stolz auf ihn. Welche Rolle spielt da, dass ich selbst lange gebraucht habe, bis ich meinen Schmerz zulassen konnte. Andererseits denke ich oft, wenn man nicht alles gleich wieder verdrängt und sich einfach mal gehenlässt und den bösen Gedanken nachhängt, kommt man dann schneller zu dem Punkt, wo die Erinnerungen wieder schön werden? Ich weiß es nicht. Jeder macht das glaube ich automatisch. Der eine so, der andere so. Irgendwann kommt jeder zu dem Punkt, wo er die schrecklichen Bilder vergisst und die schönen Erinnerungen wiederkommen. Bei mir hat es ein halbes Jahr gedauert. Wenn ich heute an meine Mama denke, muss ich sofort lächeln. Ich fühle mich geborgen, als wäre sie noch da. Manchmal kann ich ein bißchen ihre Nähe spüren. Das ist ein gutes Gefühl. Und in meinen Gedanken sieht sie aus wie früher. Dann muss ich nichts mehr verdrängen, ich muss mich nicht abschotten - ich fühle nur noch den Verlust und das von Tag zu Tag stärker. Ich hätte nie geglaubt, dass man so stark lieben kann. Ein kleiner Trost sind ist mir Zeilen aus einem irischen Segen, den meine Mutter zur Taufe unserer Tochter auf die Karte geschrieben hat: Und bis wir uns wiedersehen, halte Gott Dich fest in seiner Hand!
Das wünsche ich uns allen, dass wir unsere Mütter wiedersehen!
Zum Schluss möchte ich Euch noch ein paar Zeilen aufschreiben, die ich kürzlich gelesen habe -
Eine Mutter ist etwas wunderbares
Andere können Euch lieben, nur Sie versteht Euch
Sie arbeitet für Euch, pflegt Euch, liebt Euch
Verzeiht alles was Ihr tut
Sie betet für Euch
Und das einzige Leid das Sie Euch je antun wird
Ist zu sterben und Euch zu verlassen.
Ich wünsche Euch alles Gute, besonders Dir Katrin für die nächste Woche. Entschuldigt, dass der Beitrag so lange geworden ist.
Liebe Grüße
Kiki
Hallo Ihr Lieben
Tja jetzt muß ich auch mal wieder bißchen was schreiben.
Auch ich bin froh, daß es ich mit meiner Trauer nicht alleine bin. Ich glaube ich habe eine interresante geschichte zu erzählen zum Thema Hochzeit und Kinder...
Also meine Mami ist genau an meinem 30.Geb. den 17.Mai 2002 ins Krankenhaus gekommen. Tja ich hab trotz alledem meine Feier gemacht, ich konnte nix mehr absagen... Als ich Mami dann am nächsten tag besucht hab, erfuhr ich die niederschmetternde Diagnose.... Mami wollte aber nur von mir wissen, wie die Feier war...
Tja und dann war da noch unsere Hochzeit. Wir hatten sie geplant für den 6. September. Ich war auch schon mitten in den Vorbereitungen , als Mami so krank wurde. Jedes Mal wenn ich zu ihr ging, quälte mich der Gedanke - soll ich weiter planen, alles absagen- Einerseits bestand ja eine kleine Hoffnung, daß Mami dabei sein konnte, aber andererseits der Zustand verschlechterte sich immer mehr...
Damals sprach ich mit vielen leuten unter anderem auch natürlich mit Mami selber, sie hat mich auch immer gefragt, wie weit die Vorbereitungen sind... wie mein Kleid aussieht und der Anzug, die Ringe, die Blumen... Es war ihr sooo wichtig, daß wir groß feiern und die Hochzeit weiterplanen und durchführen!
Tja ich sprach auch mit einem Seelsorger im krankenhaus, der stimmte mir zu einfach weiterzumachen...
Es zeriss mir fast das Herz, Mami so schwer krank zu sehen und trotzdem meine Hochzeit vor Augen - vvielleicht ohne sie...
Aber ich machte weiter auch Mami zu liebe, jedes Mal strahlte sie wenn ich ihr was erzählte.
Ein paar Tage bevor sie dann von uns ging am (16.August) gab sie mir und Gerhard ihren Segen, sie war ganz klar in diesem Moment und lächelte und streichte uns übers Haar. Sie wünschte uns eine ganz tolle Hochzeit und eine glückliche Zukunft... Und sie würde immer bei uns sein und aufpassen.
Dann ganz eindringlich und ernst sagte sie: Verspricht mir Ihr heiratet genauso wie ihr geplant habt, sollte mir was passieren, denkt an mich und seid aber fröhlich und ausgelassen. Ich schau von oben zu...
Wir heirateten und ich muß sagen die Hochzeit war wunderschön, wir hatten 50 Gäste und der Tag war spitze.
Es schien den ganzen Tag die Sonne und ich spürte Mami überall.
So jetzt erst mal Schluß für heute
Alles Liebe
Sonja
Hallo Alle!
Ich finde es total wunderschön hier zu lesen das es andere gibt die genauso fühlen wie ich.
Wenn man nicht so weit auseinander wohnen würde müßte man wirklich eine Gruppe bilden. Wo man sich sieht und einfach überalles sprechen kann.
Ich drücke euch alle ganz lieb
Eure Michele
Hallo Michele, hallo Alessa und alle anderen,
Michele, mir geht es ganz genauso. Mir kommt es oft so vor, als hätte ich die ganzen Beiträge selbst geschrieben. Ich hab zwar ein paar Freundinnen, mit denen ich über meine Mutter sprechen kann, und sie hören mir auch zu. Nur kennen sie diese Gedanken eben nicht. Sie können versuchen, mich zu verstehen, aber sie werden (hoffentlich) nie ganz verstehen, wovon ich spreche. Und dann kommen wieder Situationen, wo sich manche meiner Freundinnen mir gegenüber über ihre Mütter beklagen... Klar, es ist auch zwischen meiner Mutter und mir nicht immer alles reibungslos gelaufen, aber ich wäre froh, wenn ich sie noch hätte. Irgendwie finde ich es unpassend, wenn man mir die Ohren volljammert mit völlig nebensächlichen Mutter-Tochter-Streitigkeiten.
Ich wäre froh, wenn sie mich, obwohl ich schon 28 bin, noch mal fragen würde, ob ich mich denn auch vernünftig ernähre und warm genug angezogen bin. Jetzt kümmert es niemanden mehr...
Alessa, Du klingst ganz schön verzweifelt. Ich habe nur den vorsichtigen Vorschlag zu machen, daß Du Dich jetzt vielleicht mal wieder auf Dich besinnst und nicht für alle eine Rolle spielst. Das habe ich im letzten Jahr auch gemacht, ich habe mir gar nicht zugestanden, daß ich einen Riesenverlust erlitten habe. Ich war nur immer darauf bedacht,daß ich den anderen, also meinem Vater und meinem Bruder, keine Sorgen mache und funktioniere wie immer( naja, wann ging mir zuletzt alles locker von der Hand? Ich habe meine Mama 2 1/2 Jahre begleitet, da war nur der Gedanke an ihre Krankheit und die Angst vor ihrem Tod).
Außerdem wollte ich immer alle anderen trösten, dabei ging es mir selber so schlecht.
Anfang diesen Jahres bekam ich für das alles die Quittung: Ich bin durch eine ganz wichtige, aber gottseidank wiederholbare, Prüfung gerasselt, weil ich mich letztes Jahr total übernommen habe. Dann kam noch eine Depression. Klingt schlimm, aber seitdem lebe ich wieder für mich. Ich fühle mich wieder mehr. Ich bin wieder mehr ich selbst, auch wenn ich nie mehr so sein werde wie vor dem besch... Brustkrebs meiner Mama.
Ich mußte erstmal ziemlich tief fallen, bevor ich gemerkt habe, was ich mir da zumute. Da ich sehr ehrgeizig bin, war mein Scheitern in der Prüfung schon ein ziemlicher Schlag für mich.
Ich kenne Dich nicht und auch Deine Mutter nicht, ich weiß nichts über Euer Verhältnis zueinander, deshalb hilft es Dir vielleicht nicht, was ich hier aus meinem reichen Erfahrungsschatz geplaudert habe. Aber ein bißchen hat mich Dein posting an mich selbst erinnert.
Versuch mal wieder, ein kleines bißchen zu lächeln (lachen ist wahrscheinlich zu viel verlangt) und tu mal was nur für Dich.
Deine Mutter freut sich sicher auch darüber!
Alles Liebe, Mia
hallo mia,
mein verhältnis zu meiner mutter war und ist sehr innig. ich konnt mit ihr reden und verbrachte meine zeit am liebsten mit ihr...
wir telefonierten oft drei mal oder öfter am tag miteinander. und trotzdem glaube ich nicht, dass ich verzeifelter bin als so mach anderer. ich sage es vielleicht nur direkter. morgen gehe ich zum 50. geburtstag einer ihrer freundinen - ich habe richtig angst davor. besonders deshalb, weil eine freundin meiner mutter da sein wird, die sich trotz mehrmaliger anrufe nicht gemeldet hat. das macht mir schmerzlich bewusst, dass ihr an mir/uns nichts liegt. das eben sind solche momente, die mich noch mehr abfallen lassen. statt hilfe bekommt man letztendlich noch forwürfe, weil man sich in der einen oder anderen situation vielleicht nicht angebracht verhalten haben soll. die "aussenstehenden" menschen denken eben zuerst an sich und sehen sich als opfer.
das du gesagt hast, ich solle mehr an mich denken ist leichter gesagt als geatn - ich glaube, es steckt einfach in meiner natur - meine mutter hat auch immer für alle anderen getan und dann erst für sich. kann sein, dass ich ihr nacheifer... es ist jedenfalls eine komische spirale in der ich mich befinde. eigentlich wohne ich 150 km entfernt von hier, wo meine mutter gelebt hat. aber ich bin ausserhalb meiner arbeitstage - ich bin freiberuflich - hier, dort wo meine mutter lebte. ich kann mir sogar vorstellen, dass ich wieder für eine zeit hier zurückgehe. meinen anderen job suche und einfach bin. jeder sagt, das wäre dumm, bei dem job den ich habe. aber ich sehe das relativ... problematisch ist, dass mein freund und ich dann 2 einhalb stunden von einander enfernt wären... also... alles sehr verworren.
ich hoffe, du hast zumindest einen partner, der nah bei dir ist. ich komme aus bayern, und du?
ich weiss das sich meine mutter über ein lachen freuen würde, das tu ich auch, aber es gibt momente, da zerfalle ich regelrecht.
krishnamurti ein philosoph hat über die liebe geschrieben, und das was liebe ist. ich weiss jetzt wirklich, dass ich meine mutter unendlich liebe und versuche, jetzt alles in ihrem sinn weiterzuführen, aber es fällt eben schwer - an manchen tagen nicht sooooo, an anderen eben um so mehr.
mia, auch meine mutter hatte brustkrebs, durfte deine mama bei dir einschlafen? auch ich sehne mich so nach den mütterlichen Besorgnissen, egal in welcher Situataion. früher konnt ich mir keine jeans kaufen, ohne dass sie sie gesehen hat. ich habe mir keine hose mehr gekauft. ich glaube, ich verstehe was du meinst
ich wünsche dir eine gute nacht
alessa
Guten Morgen,
irgendwie klappt das nicht mehr, früh mal eben kurz beim forum vorbeizuschauen,
lesen, was ihr geschrieben habt.
und .... nur mal so drüber huschen über das was ihr euch/ mir schreibt, nee nee :-)
ich erkenne mich in so vielen briefen wieder.
im moment hab ich das gefühl mich ENDLICH etwas besser zu fühlen.
die trauer, der schmerz ist nicht weniger, aber ich fühl mich hier,
in diesem thread aufgehoben, weil hier wirklich vorwiegend vom verlust der mutter
als tochter geschrieben wird.
ich könnte in den anderen threads beim „forum für hinterbliebene“ auch über trauer
und schmerz schreiben, aber es war und wird immer schwer für mich sein,
über gefühle zu sprechen, mit jemandem, der seinen partner, einen vater, ein kind verliert,
da jede beziehung ganz anders ist.
ich sehe das z.b. in dem neuen eintrag von shalom, dem gedankenaustausch mit inge...
über den verlust ihrer partner.
dort könnte ich, glaube ich, nicht wirklich was zutreffendes schreiben.
so, jetzt muss ich aber los, ich freu mich aufs we, endlich wieder mehr zeit zum lesen.
euch allen einen schönen freitag!
sandra(h)
@alessa
schade, dass aol dazwischenfunkt, aber kein problem :-)
wie lesen ja auch hier voneinander und vielleicht klappts ja doch noch mal mit dem mailen!?
Hallo Mia und an alle anderen!
Ja mir geht es auch oft so das Freundinnen über ihre Mütter erzählen usw. Dann falle ich sofort wieder in ein Loch und keiner merkt es.
Es ist wirklich so unglaublich das man so ein Schmerz im Herzen fühlen kann, wenn man an seine verstorbene Mutti denkt.
So unbeschreiblich schlimm und schmerzhaft. Ich kann es immernoch nicht glauben das sie nicht mehr da ist. Ich denke immer" das kann doch alles nicht wahr sein, oder??????".
Warum mußte meine Mutti und eure Muttis so früh uns verlassen????
Auch habe ich immer ihre letzten Tage im Kopf wie verwirrt sie war und so schwach. Ihr Gesicht das bis zur letzten Minute so gekämpft hat bei uns zu bleiben nicht zu gehen, aber leider war der Tod stärker als all unsere Liebe. Die Bilder wie quallvoll alles war kann ich einfach nicht aus meinen Kopf bekommen.
Es tut so weh...........
Mama ich liebe dich überalles.
Eure Michele
Hallo Mädels,
ich muss Euch heute mal was fragen, was für Euch vielleicht banal klingt, aber ich frage mich wirklich, wie andere das handhaben. Es geht um die Sachen von meiner Mama, also Kleidung, Kosmetik etc. Was macht ihr mit den Sachen Eurer Mütter? Der Grund meiner Frage ist folgender: Ich war heute bei meinem Papa und er hat mich gefragt, was mit den Sachen von Mama ist. Die vielen Klamotten, Schuhe, Kosmetiksachen, Schmuck etc. Er hat gesagt, er möchte nichts davon behalten. Das hat mich erst mal schockiert. Ich habe gefragt, ob er nicht irgendetwas als Erinnerung aufheben möchte. Er sagt, warum soll er Kleidungsstücke als Erinnerung aufbewahren. Ich sehe das anders. Ich könnte die Sachen nie weggeben, zumindest jetzt nicht. Ich würde gern alles so lassen wie ist in der Wohnung meiner Eltern, aber natürlich verstehe ich, dass für ihn viele Dinge einfach zu schmerzlich sind und das Leben für ihn weitergeht. Sicher ist es ein schreckliches Gefühl, jeden Morgen ins Bad zu gehen und ihre Kosmetiksachen zu betrachten, wenn er den Schrank aufmacht. Oder den Bademantel hinter der Badezimmertür. Ich habe gesagt, ich nehme alle Sachen mit, soweit ich sie benutzen kann oder auch nur als Erinnerung. Schweren Herzens habe ich den Kleiderschrank durchforstet. Viele Sachen würden mir schon passen, weil wir ungefähr die gleiche Größe hatten, aber es ist schon komisch, die Sachen anzuziehen, weil ich genau weiß, wie meine Mama darin aussah. Trotz allem, dieser Duft von ihr, hängt in allen Sachen und ich hätte mich sofort darin verkriechen können. Es gab mir irgendwie das Gefühl, sie wäre noch da. Aber sie hatte so viele Sachen, die kann ich rein platztechnisch schon nicht mitnehmen. Ich werde mich wohl doch von so einigen Sachen trennen müssen; vielleicht möchte sonst jemand aus der Familie noch ein Erinnerungsstück, ich werde noch einmal rumfragen. Ich werde meinen Papa noch einmal fragen, ob man nicht ein Teil davon erst mal auf dem Dachboden aufbewahren kann. Ich kann absolut nicht verstehen, dass er noch nicht einmal den Schmuck behalten will - schließlich waren auch Schmuckstücke dabei, die sie von ihm bekommen hat oder der Ehering etc. Andererseits ist er sehr eigen mit einigen Sachen, die sie gern hatte. Im Schlafzimmer ist nichts verändert worden, Auf dem Nachttisch liegen noch die Bücher, die sie zuletzt gelesen hat, der kleine Engel aus Holz, ein Seidentuch und diverse andere Sachen. Meine kleine Tochter liebt diesen Engel. Sie rennt jedes Mal ins Schlafzimmer und will ihn holen, aber ich muss sie immer zurückhalten; mein Papa wird sehr ärgerlich, wenn sie die Sachen anfasst. Deshalb kann ich nicht verstehen, wieso er unbedingt die anderen Sachen loshaben möchte. Aber ich muss das wohl so akzeptieren. Wie ist das bei Euch?
& liebe Grüße
Katharina
Hallo Kiki,
bei meinem Vater ist es ganz ähnlich. Meine Mutter ist am 16.08.02 gestorben und mein Vater wollte ziemlich schnell nach ihrem Tod alle Sachen weghaben. Das fand ich damals etwas zu übereilig. Er sagte immer, sie kommt nicht wieder, es hat keinen Sinn die Kleider hängenzulassen. Meine Mutter hatte auch unglaublich viele Sachen (kennst Du ja sicher, das Problem). Hinzu kommt, dass ich ihr versprechen musste, die Sachen nicht in einen Altkleidersack zu stopfen, wenn sie gestorben ist. Ich habe dann die Wintersachen versucht auf 2 Gebrauchtkleiderbasaren zu verkaufen, den Rest habe ich dann zu so einer Sozialsammelstelle gebrracht. Letzte Woche habe ich dann einen Teil der Sommersachen ausgeräumt, die werde ich mit einem Transport nach Rumänien schicken. Das ist sicher auch keine 100%Lösung im Sinne meiner Mutter. Aber es ist unheimlich schwer, getragene Kleidung gut weiter zu verwerten. Beim Ausräumen der Schränke im letzten Wiinter ging es mir gar nicht gut. Ich hatte das Gefühl, jetzt "räume ich meine Mutter endgültig aus unserem Leben". Bei der Ausräumaktion letzte Woche ging es besser, wohl weil ich jetzt wesentlich mehr daran glaube das sie nur aus dem irdischen Dasein verschwunden ist, nicht aber komplett.
Mein Vater war sehr erleichtert, dass wieder ein Schwung von ihrer Kleidung weg ist.
Aber trotz allem ist es nicht schön, Sachen in Kisten zu packen, die der Mutter gehört haben. Zu jedem Gegenstand fallen einem 100 Szenen ein.
Kerstin
Hallo Kiki,
Ich kenne Deine Gefühle, und konnte auch zuerst nicht verstehen, warum meine Mutter sofort alles von meinem Paps weggeben wollte, außer den Dingen, die wir Kinder haben wollten. Sie konnte den Anblick nicht ertragen, jedes Stück das da hing oder lag riß ein erneutes Loch in ihr Herz. Denn sie hatte ihm versprochen, stark zu sein, wieder zu beginnen ihr Leben in die Hand zu nehmen.
Und wirklich konnte ich sie verstehen, als sie von uns gehen mußte. Sie sagte immer, Kind such Dir aus, was Du möchtest und gebe den Rest weg. Ich lud meine Brüder ein, sich ihre Erinnerungsstücke zu nhmen. Der Eine nahm alle Erinnerungen aus seiner Kindheit, der Andere warf alles in den Müll. Mir tat das sehr weh, denn es waren Dinge, welcher er für sie gebastelt, gemalt hatte.
Ich habe mir für einige Monate Teile ihrer Kleidung in meinen Schrank gehängt, auch wir hatten dieselbe Größe, um immer mal mich reinzukuscheln und sie zu riechen. Bis ich einen schlimmen Traum hatte, in welchem sie mich fragte, warum ich all ihre Kleidung noch im Haus hätte, es gäbe genügend Menschen die sich darüber freuen würden. Der Traum kam immer wieder, bis ich alles weggegeben hatte. Nur ihre Küche habe ich bis heute noch immer nicht ausgeräumt. Dort standen wir das letzte Mal gemeinsam beim Kochen, und wir hatten so viel Spaß miteiander.
Jeder empfindet anders, wenn es um die Trrennung von den persönlichen Dingen geht, genau wie jeder seine Trauer anders erlebt. Bitte versuche auch Deinen Vater zu verstehen.
liebe Grüße,
Jutta
Hallo Kerstin und Jutta,
hallo Alle,
ich wollte Euch berichten, wie wir die Kleideraktion gelöst haben. Ich habe für gestern alle meine Tanten (Schwester und Schwägerinnen meiner Mutter) zu meinem Papa nach Hause eingeladen zum gemütlichen Kaffeeklatsch und dem Durchgucken der Kleider. Mein Vater hatte Nachtschicht und so konnten wir in Ruhe alles durchgucken und die Sachen anprobieren. Es war gut, dass ich alle gefragt habe, jede meiner Tanten wollte unbedingt ein Erinnerungsstück haben - eine Tante wollte zuerst gar nichts anziehen und da habe ich sie gefragt, ob sie es lieber sähe, wenn ich die Sachen zur Altkleidersammlung gäbe. Meine Mutter hätte sicher gewollt, dass ihre Sachen auch verwertet werden. Es waren darunter auch etliche neue Klamotten, an denen noch die Etiketten hingen, ungetragen. Zuerst war es sehr bedrückend aber dann wurde es plötzlich sehr lustig. Wir haben auch ihre Hüte aufprobiert, die keinem so gut standen, wie ihr. Wir standen vor dem Spiegel und haben schrecklich gelacht, weil wir so furchtbar aussahen, und die Lieblingsschwester meiner Mutter sagte: "Wenn Sie uns jetzt sieht, hat sie sicher ihren Spaß. Sie wird uns schrecklich auslachen!" - Wir wußten, dass genau das stimmte. Wäre sie bei uns gewesen, hätte keine so ihren Spaß daran gehabt, wie sie. Deshalb hat jeder frohgelaunt sein Bündel Erinnerungen gepackt und mit nach Hause genommen. Leider sind immer noch zwei Schränke voll übergeblieben (ich frag mich, wann sie all das Zeug getragen hat). Ich werde diese mit meinem Vater in einer ruhigen Minute noch einmal durchschauen und die Sachen aufheben, an denen uns noch etwas liegt, alle anderen werde ich weggeben zur Altkleidersammlung, denn ich kann beim besten Willen nichts mehr davon zu mir mitnehmen. Meine Schränke platzen aus allen Nähten. Mein Papa hat mich heute angerufen, weil er wissen wollte, wie es gestern war, und er hat sich sehr gefreut, dass viele Sachen nun doch weiter in Gebrauch sind oder als Erinnerung irgendwo aufbewahrt werden.
Kerstin und Jutta, Euch noch mal vielen Dank für Eure Antworten - es tut gut wissen, dass andere sich mit denselben Problemen rumschlagen müssen. Ich bedauere, dass ich keine größeren Geschwister habe, die sich um diese Dinge kümmern könnten, aber irgendwo bin ich das auch meiner Mama schuldig; mein Papa hat es schließlich ohne sie schon schwer genug.
Liebe Grüße
Kiki
Hallo Kiki,
Danke für Deine Mitteilung, wie schön Du und Deine Tanten damit umgegangen seid. Es tat richtig gut. Und glaube, daß Deine Mutter mitten unter Euch war und ihre Freude an Euch hatte.
Behalte diesen Tag in Erinnerung, wenn Dich einmal wieder die Traurigkeit überkommt.
Bevor Du die restliche Kleidung in einen Altkleidersack steckst, rufe doch einmal bei der Kirche/DRK oder ähnlichen sozialen Einrichtungen an, ob sie nicht die Dinge gebrauchen können. Durch die neu enstandene Armut gibt es immer mehr Kleiderkammern in Deutschland. Dort kannst Du Dir fast sicher sein, daß die Kleidung noch gute Verwendung findet.
Liebe Grüße,
Jutta
Hallo ihr alle,
liebe Kiki, du hast das Problem wirklich wunderbar gelöst!
Uns steht es auch noch bevor, die Kleider meiner Mutter wegzuräumen. Mmeine Schwester und ich werden uns ein paar Erinnerungsstücke nehmen, und alle anderen Sachen bekommt eine Schwester meines Vaters, die beste Freundin meiner Mutter. Was sie dann nicht brauchen kann, gibt sie auf jeden Fall in gute Hände weiter, das wissen wir.
Heute ist meine Mutter drei Wochen tot. Und ich habe das Gefühl, von Begreifen kann immer noch keine Rede sein. Wenn ich an die letzten Wochen ihres Lebens denke, dann ist mir das alles manchmal noch so nah; was ich gefühlt habe, wie es mir ging, wie ich dachte. Auf der anderen Seite scheint das alles eine Ewigkeit her zu sein. Ich darf nicht darüber nachdenken, denn dann merke ich wirklich, wie sehr ich meine Mutter vermisse!
Eigentlich melde ich mich auch nur, weil ich ein sehr schönes Gedicht gefunden habe. Eigentlich lese ich kaum Gedichte zu dem Thema, obwohl ich in diesem Forum auch schon ein paar wundervolle gelesen habe.
Vieleicht hilft euch dieses ja auch ein bißchen.
"Glaubt nicht, wenn ich gestorben,
dasss wir uns ferne sind.
Es grüßt euch meine Seele
als Hauch im Sommerwind.
Und legt der Hauch des Tages
am Abend sich zur Ruh´
send` ich als Stern vom Himmel
euch meine Grüße zu."
Ich wünsche euch allen eine ruhige Nacht und süße Träume!
Alles Liebe,
Katrin
Liebe Katrin,
drei Wochen ist noch keine lange Zeit, um all das zu begreifen. Ich hatte hier mal vor einiger Zeit einen Thread eröffnet, der hieß "Wann begreife ich es endlich" - meine Gedanken waren ungefähr die gleichen wie Deine. Mittlerweile ist meine Mama schon 7 Monate tot und ich habe sehr sehr lange gebraucht, um zu merken, dass sie nicht mehr da ist. Man sagt sich jeden Tag "Deine Mama ist tot, Deine Mama kommt nie wieder", aber verstehen tut man es nicht. Ich konnte auch nicht trauern, nicht weinen, ich fühlte irgendwie nichts. Das hat es für mich um so schwerer gemacht. Ungefähr nach 5-6 Monaten fing ich so langsam an zu kapieren, was das eigentlich für mich bedeutet. Nie mehr mit ihr zu telefonieren, sie zu sehen, wenn sie redet, sie lachen zu sehen, mit ihr gemeinsames zu unternehmen, bummeln zu gehen, mal alles stehn und liegen lassen, um irgendwas lustiges zu unternehmen, die vielen Spaziergänge mit unserem Baby, die gemütlichen Kaffeestunden, Reden, reden, reden, lustige Filme zusammen anschauen, Kindersachen einkaufen, alles eben, was meinen Alltag bestimmt hat. Vorher habe ich mir immer nur gesagt, jetzt kannst Du nicht mehr mit ihr... - mittlerweile habe ich verstanden, was es bedeutet. Und das tut so schrecklich weh. Auch wenn ich nur noch schöne Erinnerungen an sie im Kopf habe, diese Erinnerungen sind so schmerzhaft, weil ich begriffen habe, dass ich die Situationen nie mehr wiederholen kann. Die letzten Monate sind so unendlich schnell vergangen, ich kann kaum glauben, dass es schon so lange her ist, dass sie gestorben ist. Sie ist noch so nah in meinen Gedanken - wenn ich an sie denke, kann ich ihre Nähe, ihre Wärme, ihre Geborgenheit spüren. Das war kurz nach ihrem Tod nicht so.
Ich hoffe, dass mir dieses Gefühl immer so bleiben wird. Denn ich glaube fest daran, was in Deinem Gedicht steht - wir sind uns nicht fern, sie ist da, irgendwie... Das wünsche ich Euch allen!
Eure
Kiki
Hallo ihr Lieben,
heute war die Urnenbeisetzung. es war irgendwie seltsam für mich. Ich hatte mich davor nicht gefürchtet. Aber es war seltsam, diese Urne zu ihrer Stelle zu tragen, den Sand darauf zu werfen und andächtig zu sein. Ich habe zu der Urne einfach keinen rechten Bezug.
Dennoch war ich traurig und hatte einen Kloß im Hals. Aber eher wegen dem Gedanken, dass dies nun Mamas Grabstelle ist - weil es einfach absurd ist, dass meine Mutter ein GRAB hat. Versteht ihr?
Meistens ist sie mir unheimlich fern. Dann fühlt es sich für mich so an, als ob es sie nie wirklich gegeben hätte und es sie nur in meiner Erinnerung gibt. Aber dann fallen mir bestimmte Situationen der letzten Monate ein, oder ich erinnere mich daran, wie sich ihre Wange angefühlt hat. Und dann wird sie greifbar, ich spüre wieder, dass sie ein realer Mensch war und dass die letzten Monate wirklich stattgefunden haben.
Ich hoffe, das klingt für euch nicht völlig verrückt. Ich kann es nicht besser erklären.
Heute haben meine Schwester und ich einige ihrer Sommersachen aus dem Schrank geräumt, damit mein Vater sie seiner Schwester (die gleichzeitig Mamas älteste und beste Freundin ist) mitbringen kann. Immer begleitet von dem Gedanken, wie viel schöner es wäre, wenn Mama all die Sachen selber weiter anziehen könnte.
Ich habe erstmal ein Shirt und eine Bluse als Erinnerung behalten. Aber wenn wir all die anderen Sachen irgendwann auch wegräumen, werde ich sicher noch ein oder zwei andere Dnge behalten. Unfassbar, wieviele Sachen sie hatte!
Liebe Kiki, ich glaube, was du beschreibst wird auch auf mich irgendwie zutreffen. Du sagts ja, dass du die Nähe und Wärme deiner Muter kurz nach ihrem Tod nicht so spüren konntest, wie du es jetzt tust. Wenn ich also jetzt das Gefühl habe, sie ist mir so fern, heißt das ja nicht, dass sich das nicht vielleicht noch ändert. Und ich glaube auch, dass erst die nächsten Monate mir klarmachen werden, was ich alles nicht mehr habe, seit sie weg ist, und was mir fehlen wird - ebenso wie du es beschrieben hast.
Ich habe mir schon tausendmal gesagt "Mama ist tot". Der Kopf weiß das schon, aber das Gefühl wird noch lange brauchen.
Ich fühle mich dir auf jeden Fall sehr verbunden - klingt irgendwie kitschig, aber besser kann ich es nicht ausdrücken. :-)
Du hast mir viele Worte geradezu aus dem Mund genommen.
Jetzt höre ich aber auf, sonst schreibe ich am Ende nur noch konfuses Zeug. Aber das konzentrieren fällt mir unheimlich schwer.
Alles Liebe,
Eure Katrin
Hallo Katrin,
ich drück Dich erst mal ganz fest, Du hast sicher einen schweren und aufwühlenden Tag hinter Dir. Es ist komisch, welche Gedanken einem während der Beisetzung durch den Kopf gehen, oder? Ich hatte ungefähr die gleichen Gedanken. Ich weiß, dass das Grab nicht die Stelle ist, wo meine Mama wirklich ist. Sie ist nicht da und trotzdem gehe ich täglich hin. Warum? Es zieht mich immer wieder dorthin, genauso wie ich sie früher immer besucht habe. Irgendwie ist es wie ein Treffpunkt, den wir ausgemacht haben, ich warte und warte, warte, dass irgendetwas passiert, aber eigentlich ist sie nie da. Zumindest habe ich das Gefühl nicht. Sie ist mir viel näher, wenn sie von ihrem Bild an der Wand auf mich runterlächelt. Ich habe zum Grab meiner Mama vielleicht deshalb keinen richtigen Bezug, weil ich sie noch einmal aufgebahrt gesehen habe, einen Tag vor der Beerdigung. Und es war nicht sie, die da im Sarg lag. Ich habe gespürt, dass sie längst woanders ist. Sie sah ganz anders aus, so unwirklich. Daran musste ich denken, als wir sie beerdigt haben, an diese Frau, die nicht meine Mama war.
Ich habe die ganze Zeit darauf gewartet, wann meine Trauer, mein Verlust kommen würde! Was heißt Trauer? Wann fängt sie an? Wie und was fühlt man? Warum können andere weinen und alles rauslassen, andere, die meiner Mutter nie so eng verbunden waren wie ich? Ich habe lange nichts gefühlt und das hat mir schreckliche Angst gemacht. Ich habe nicht verstanden, warum ich den Tod meiner Mutter so cool genommen habe! Mittlerweile bin ich, glaube ich, einen Schritt weiter. Ich denke, diese Zeit war wie ein Schockzustand, der nie enden wollte. Das hat mich fast wahnsinnig gemacht. Ich habe ständig auf den Zeitpunkt gewartet, von dem jeder sagt, dass man ihn durchmacht, dieses tiefe Loch, in das man fällt. Aber das war bei mir nicht so. Ich war immer nur in diesem Schockzustand, in dem ich genau das gefühlt habe, was Du schreibst: Dass Dir Deine Mama manchmal so fern vorkommt, so unwirklich, und dann plötzlich erinnerst Du Dich, wie sie sich anfühlte. Man denkt, es hätte sie nie gegeben, zumindest kann man es sich nicht mehr wirklich vorstellen, weil sie eben nicht mehr Teil des Lebens ist, und dann auf einmal eine Erinnerung, ein Bild, und sofort ist alles so real als würde sie noch leben. Das ist wirklich komisch! Warum fühlt man so? Dieses Gefühl habe ich bis heute: Mal ist sie mir so unendlich fern und mal so nahe, dass, wenn ich an sie denke, der Verlust so unendlich wehtut, dass man den Schmerz kaum aushalten kann. Ich bin froh, dass ich nicht allein so fühle, dass andere Menschen dieselben Gedanken haben und das wir uns hier austauschen über diese Gedanken, das ist ein schönes Gefühl. Wenn keiner über seine Gedanken schriebe, wüßten wir gar nicht, dass andere Menschen genauso fühlen und denken. Deshalb finde ich das keineswegs kitschig, was du schreibst - schließlich sind wir alle uns hier verbunden - verbunden durch das gleiche Schicksal: Wir haben alle unsere Mutter verloren.
Deine Kiki
Hallo Ihr Lieben!
Als ich in einem der letzten Briefe von Deiner Kleideraktion las, liebe Kiki, mußte ich wirklich schmunzeln, vor allem, dass auch Deine Mutti noch einige Sachen hatte, an denen sogar noch die Etiketten baumelten. Das zu lesen ließ meine Mundwinkel nach oben wandern.
Wie ähnlich doch alles ist.
Auch ich hab mir schon ein paar schöne Sachen als Andenken ausgesucht.
Aber nur Sachen, die sie vor ihrer Krankheit trug.
In diesem einen Jahr, in dem Zeitraum von der OP bis zu ihrem Tod nahm sie sehr ab,
ihre alten „Kleider“ waren nach der OP, Chemo usw. durch die rapide Gewichtsabnahme, alle zu groß geworden.
Die Sachen, die sie in den letzten 8 Wochen getragen hat, wenn ich diese in den Händen
halte, dann sehe ich sie noch deutlich vor mir, das Gesicht soo vom Krebs gezeichnet,
so mager geworden, so traurige Augen ....
diese Pullis, Hosen haben wir zusammengelegt und sie liegen noch (nach fast einem Jahr)
im Schrank.
Keiner von uns mag sie tragen, mag sie an jemandem anderen sehen, sie weggeben
bringen wir aber auch nicht übers Herz, noch nicht.
Meiner lieben Oma, ihr haben wir auch ein paar Pullover, Blusen, Shirts von meiner Mami geschenkt. und wenn ich dann scherze, Omi, du siehst gleich 10 Jahre jünger aus, dann muß sie lachen und ich genieße es.
Liebe Katrin,
immer wenn ich etwas von Dir lese, muß ich zurückdenken.
An die Trauerfeier, als ich am Grab stand und nicht begreifen konnte, die da im Sarg liegt,
das soll meine Mutti sein ?
Ich denke bei Deinen Zeilen an meine erlebten „ersten Wochen danach“, im August letzten Jahres.
Damals war auch ich hier im Krebskompass, erst im Bereich „Bauchspeicheldrüsenkrebs“ um meiner Mutti zu helfen, im Forum „Angehörige“ und dann im Forum für „Hinterbliebene.“
In den ersten 4 Wochen danach war ich noch wie versteinert, was Tränen betraf, über
meine Gefühle konnte ich jedoch schreiben.
Doch dann blieb ich dem Krebskompass fern, am meisten aus dem Grund, zu nichts Lust zu haben, keine Lust zu schreiben, zu lesen, einfach zu nichts Lust.
Ich wollte nur noch meine Ruhe.
Wenn ich ganz ehrlich bin, konnte ich „ich wünsche dir viel kraft“ nicht mehr lesen.
Diese Wünsche kamen von Herzen, aber sie trösteten mich so wenig.
Eigentlich war ich immer tapfer, fühlte und fühle die Kraft, aus allem was passiert,
auch klein wenig zu lernen, für mein eigenes Leben.
Aber was unendlich schwer ist, ist die veränderte Situation in der Familie.
Wohnt jemand von euch auch weit weg von zu Hause (ca. 4 h Autofahrt) ?
Damaris? Du, oder ?
Ich würde so gerne abends nochmal schnell zu Papa „huschen“ und hallo sagen,
würde ihm jeder Zeit, wenn er jemanden braucht Gesellschaft leisten, jetzt wo er allein ist,
aber durch die Entfernung ist alles so schwierig.
Mir fällt es so schwer mein eigenes Leben hier zu führen, ohne nicht immer an meinen Papa
zu denken, wie einsam er ist.
Aus Angst es mache ihn traurig, erzähle ich nur ganz selten von den Dingen, die wir erleben,
was wir so machen.
Erzähle ich doch mal was, dann sagt er nur „hm“, fragt nicht nach, um näheres zu wissen,
so sind unsere Telefonate sehr eintönig geworden, ich bin die stille Zuhörerin, und jedes Mal
beim Auflegen muß ich tiel Luft holen, weil er wieder nicht einmal gefragt hat, wie’s mir so geht oder was es neues gibt.
Hab schon oft gesagt, ich möchte auch gern mal was erzählen, dann hört er zu, sagt auch diesmal nur kurz „hm“ und geht zum nächsten Thema über.
Naja ..........
nun hab ich mal wieder mehr geschrieben, als ich wollte,
aber was löschen vom Geschriebenen ?? Nee, ne ?
Beim nächsten Mal fass ich mich kürzer, versprochen.
Bis dahin,
liebe Grüße
Sandra(h)
hallo katrin
es ist garnicht konfus, was du schreibst. ich glaube, du kannst dir der "sache", wie man so schön sagt noch garnicht bewusst sein. als meine mama eingeschlafen ist, habe ich das bedürfnis gehabt, alles organisieren zu müssen. ich habe die anzeige für die zeitung am rechner erstellt, adresse rausgesucht, blumen bestellt, die musik... das passiert einfach - und vielleicht hat es auch so eine art schutzmechanismus. ich weiss es nicht. ich hatte einfach das bedürfnis "zu machen". selbst am tag der beerdigung als die verwandten aus nrw kamen, habe ich organisiert. aber nur nach aussen hin, war ich alleine, so begann die fassade zu bröckeln. erst nach der beerdigung, als keiner mehr da war, da wurde mir nach und nach bewusst, was genau passiert ist. das ist sehr schlimm.auch heute noch... wir haben alles so gelasssen wie es mama hatte - das küchenregal mit ihrer creme, ihren schminktisch, ihre kleidung im schrank, einfach alles. natürlich ist sie nicht mehr greifbar, trotzdem geben mir ihre sachen und das, was sie wo hingestellt hat einen gewissen halt. karin, es wird jetzt ein schlimme zeit auf dich zukommen, eine zeit in der du begreifst, was passiert ist. und je nach dem, welches verhältnis du zu deiner mutter hattest, wird es irgendwann leicht, oder es bleibt unendlich schlimm, wie bei mir. ich würde dir gerne gute ratschläge geben, wie es so viele menschen machen, doch das werde ich nicht. niemand kann dir wirklich helfen, weil niemand das verhältnis zwischen deiner mutter und dir wirklich kennt - nur du. es gibt sicherlich den ein oder anderen "trost", weil menschen sich dir zuwenden, aber letztendlich wirst du alleine sein. eben das ist so schlimm. ich finde es gut, das du die kraft gefunden hast heute in dieses forum zu gehen, ich hatte sie nicht. ich bin am selben abend sprichwörtlich zusammengebrochen. weil alles rauskam, die anspannung des ablenkens und organisierens wegfiel.
ich wünsch dir, dass du besser mit dem einschlafen deiner mutter zuercht kommst als ich.
ich habe ein ritual, obwohl ich nicht wirklich gläubig bin (meine mama war es), bete ich jeden abend vor dem schlafen ein vater unser, in der hoffnung, sie hört es vielleicht. vielleicht solltest du dir auch ein solches ritual suchen, ob einen spruch, ein lied oder so. es hilft ncht wirklich, aber ich persönlich finde es schön.
liebe grüsse
alessa
hallo sandrah,
habe nichts mehr von dir gehört. aber auch kein zeichen kann ein "gutes" sein. wenn du reinsiehst, ich wünsche dir kraft und gutes
alessa
Huhu Alessa,
hab grad eben gemerkt, dass Du auch grad geschrieben hast.
Bist wohl auch ne kleine "Nachteule" ?! so wie ich ?
Danke für Deinen lieben Gruss,
hab am WE hier eure neuen Einträge gelesen, aber mir selber wollten nicht die richtige Worte einfallen.
Der Todestag meiner Mami rückt immer näher und damit die Erinnerungen an die letzten gemeinsamen Tage.
Hoffe, wieder von Dir zu hören !
Sandra
Liebe Kiki und all Ihr anderen Mitleidenden,
ich kann Dir alles so gut nachempfinden, was Du erzählst.Als meine Mama am 10, August letzten Jahres starb, fing mein Vater noch neben Ihr an, Sachen wegzupacken. Meine Eltern hatten getrennte Schlafzimmer, weil sie sich sonst störten. Einen Tag nachdem sie starb, stand dort, wo gestern noch ihr Bett war, das Vorratsregal. Er musste das tun, es war einfach zu schlimm für ihn. Er hat sofort alles Sachen gepackt, und als ich hörte, er wolle sie zur Altkleidersammlung geben, hab ich mich dazwischengehackt und ihre Kleider an mich genommen. Eine ganze Woche lang standen die Kisten im Wohnzimmer, ihr Geruch an der Kleidung liess es mich nicht fertigbringen, die Sachen zu sortieren. Jetzt steh ich ab und zu da, eins Ihrer Kleidungstücke in den Händen, und dann tauche ich mein Gesicht rein, kann sie wenigstens nochmal riechen...Es ist so schlimm, sie nicht mehr zu hören. Heute vor einem Jahr haben wir uns das letzte Mal gesehen. Ich wohne 420 km weit weg von meinen Eltern und damals stand ich im Flur, drehte mich nocheinmal nach ihr um und wollte doch eigentlich lieber bleiben. aber meine zwei Kinder waren zu viel für sie, und ich hab auch noch vier Brüder, die sie sehen wollten. So musste ich mich damit abfinden, sie erst zweieinhalb Wochen später wieder besuchen zu dürfen...
Ich war spät dran an dem Tag, es waren Ferien und ich hab dummerweise den Weg Über die A1 genommen. Schon, als wir losfuhren regnete es, und es hat durchgeregnet, bis wir drei in Oldenburg ankamen. Dort kam langsam die Wolken durch die Sonne, als ich mein Auto parkte. Meine zwei Kinder,(5 und 2 zu dem Zeitpunkt)und ich haben sechs Stunden lang nur zähfliessenden Verkehr oder Stau gehabt. Innerlich hab ich mich über die vielen Menschen geärgert, die mir den Weg zu meiner todkranken Mutter versperrten nur weil sie Urlaub machen wollten. Um zwölf wollte ich da sein, um kurz nach vier nachmittags kamen wir endlich an, ich war so froh endlich bei ihr zu sein.
Und konnte es nicht fassen, als mir meine gesamte Familie entgegenkam, einer hinter dem anderen. Mein Papa sagte "Hallo mein Mädchen", drückte mich ganz fest an sich und sagte mir, dass Mama heute um neun Minuten nach zwölf heimgegangen sei. Helena, meine Tochter, und ich haben zusammen an ihrem Bett gesessen, mein kleiner Bruder, der auch zu spät kam, weil er eigentlich meine Kinder hüten wollte, kam dazu und ich war wie schockgefrostet seitdem. Wo sind meine Gefühle hin? Ich bin ein anderer Mensch seitdem, und mich - wie ihr auch, nur am ablenken. Meine Oma ist auch 87 geworden da fragt man sich, ob das gerecht ist die hatte 30 Jahre mehr. Und ich bin im Juli 29 geworden. Als meine Mama mich vor 29 Jahren bekam, war sie auch 29. Halbzeit könnte man denken. Ist echt nicht lang.
Ich muss aufhören, schreiben tut zu weh.
P.S.: Es gibt ein Leben nach dem Tod. Ich kann sie fühlen, wenn sie bei mir ist...
Gute Nacht wünsch ich Euch allen, Damaris
Guten Morgen Damaris,
wollte nur schnell mal HALLO sagen.
Ich freu mich, mal wieder von Dir zu lesen ! :-)
Hast Du denn oben vielleicht meinen Satz überlesen,
daß ich mich über eine Email von Dir sehr freuen würde?
Diese Gemeinsamkeiten mit Dir und auch den anderen ist immer wieder überraschend.
Als meine Mutti gestorben ist, fragte ich mich auch, warum meine Mutti vor meiner Oma gehen mußte :-(
Die typischen WARUM-Fragen ?
Meine Oma, wird im August 90 ! !
Ich bin froh, daß es sie gibt. Freu mich mit ihr über ihr hohes Lebensalter, was sie erreicht hat.
Der Gedankejedoch, daß meine Mutti auch noch 30 Jahre hätte leben können, daß 58 wirklich noch kein Alter ist um zu sterben, wird mir durch diesen runden Geburtstag bewußt und macht mich traurig.
Liebe Damaris, also mein Briefkasten freut sich auf Post, falls Du mal wieder Zeit zum Schreiben finden solltest :-)
Bis bald,
Sandra
Hallo Mädels,
ich kam einige Tage nicht dazu, hier reinzuschauen, und auch jetzt habe ich nur wenig Zeit. Aber hier hat sich ja wieder so viel getan, da komm ich auf die Schnelle gar nicht durch.
Ich bin beruhigt darüber, daß der Tod der Mutter für Euch genau so ein Riesen- schier unüberwindliches - Thema ist wie für mich. Bei vielen Leuten, die so was nicht erleben mußten, merke ich, daß sie gar nicht verstehen, wie tief der Schmerz darüber bei mir sitzt. Und dann frag ich mich schon, ob ich denn "normal" bin. Aber seit ich hier mit Euch mailen kann, weiß ich, ich bin total normal.
Liebe Alessa,
Dir möchte ich noch antworten. Ich hatte auch ein enges Verhältnis mit meiner Mutter, auch sie hat noch im Krankenhaus bemerkt, daß ich eine neue Jeans anhab... Ja, wir alle waren dabei als sie starb, sie ist ganz friedlich eingeschalfen. So schlimm die Zeit danach bis heute auch für mich ist, eins hat dieses Erlebnis mir jedoch gebracht, nämlich, daß ich keine Angst mehr vor dem Tod habe. Ich glaube, sie ist gut "auf der anderen Seite" empfangen worden. Wenn ich jetzt arg traurig bin, weil sie nicht mehr hier ist, dann spreche ich laut mit ihr. Danach geht es mir meistens besser.
Ich weiß, daß es einfach gesagt ist, wenn ich Dir sage, Du sollst mal was nur für Dich tun. Ich kann das auch noch nicht richtig. Aber ich denke, irgendwie müssen wir alle wieder den Weg ins Leben zurück finden. Diesen Gedanken fand ich anfangs sehr egoistisch. Wie kann ich mein Leben genießen, wenn meine Mama viel zu früh sterben mußte? Wenn sie so leiden mußte... Aber inzwischen glaube ich, daß meine Mama darauf bestehen würde, daß ich wieder glücklich werde. Während sie krank war, hat sie oft zu mir gesagt, ich dürfe nicht so verbittert sein. Ungeschehen machen kann ich es nicht. Aber ich kann versuchen, so zu leben, daß meine Mama sich freuen würde, wenn sie mich sähe. Und nicht zuletzt habe ich so einen Haß auf den Krebs, dem ich schon meine Mutter überlassen mußte, daß ich nicht möchte, daß er weiterhin Macht über mein Leben behält.
So denk ich mir das, und es geht mir einigermaßen gut damit.
Viele Grüße, Mia
Hallo Alessa,
ich bin es noch mal. Ich habe mir gerade nochmal meine antwort durchgelesen und möchte nicht, daß Du sie als guten Rat auffaßt, was vom Wortlaut her vielleicht möglich wäre. Dir einen Rat zu geben, steht mir nicht zu. Aber ich kenne diese Bitterkeit und merke, daß ich diesbezüglich eine Entwicklung durchgemacht habe. Das wollte ich Dir nur mitteilen.
Bitte sei mir nicht böse. Was Du schreibst, berührt mich sehr.
Alles Gute, Mia
Hallo Ihr Lieben,
es ist wirklich super: Jeden Tag schaue ich jetzt hier herein und immer finde ich einen neuen Beitrag von mindestens einer von Euch, bei dem ich denke: Genau wie bei mir! Es ist wirklich schön, dass es Euch gibt - das wollte ich Euch mal sagen!
Liebe Damaris, liebe Sandrah,
ich habe die gleichen Gedanken bezüglich meiner Oma. Mein Opa, der Vater meiner Mutter, ist ein Jahr vor meiner Mutter gestorben, meine Oma ist seitdem ein Pflegefall. Sie hat Alzheimer. Meine Mama hat sich für beide schrecklich gesorgt und gestresst, ich denke, dass dieser Stress mitunter auch ein Grund war, weshalb sie so krank wurde oder so anfällig für den Krebs war. Meine Mama ist tot - meine Oma lebt. Das ist für mich schrecklich. Warum konnte meine Oma nicht vorher gehen - sie wäre doch eigentlich an der Reihe gewesen. So schlimm es auch ist, aber ich empfinde seitdem nichts mehr für meine Oma und irgendwie mache ich sie ein bißchen dafür schuldig, dass meine Mama nicht mehr da ist - das ist ungerecht, ich weiß, aber ist das Leben nicht auch ungerecht?! Es ist wie es ist, ich muss mich wohl damit abfinden, aber es fällt mir schwer, meine Oma überhaupt noch zu besuchen.
Liebe Damaris,
Dein Bericht hat mich sehr berührt. Dass Du zu spät gekommen bist und nicht dabei warst, als Deine Mama starb, ist ähnlich wie bei mir. Meine Mama ist im Krankenhaus gestorben. Ich war montags bei ihr, dienstags bin ich nicht hingefahren, obwohl ich wollte. Aber zwei Freundinnen hatten sich angesagt und mein Vater war sowieso da, und ich dachte, es sei zuviel für sie. Deshalb habe ich nur mit ihr telefoniert. Dienstag abend. Ich sagte, wir sehen uns morgen! Mittwochs wollte ich dann hinfahren. Irgendwie hatte ich ein komisches Gefühl, es hat mich magisch hingezogen, aber ich dachte, es sei besser für meine Mama, wenn ich nicht dort wäre. Mein Vater ist auch irgendwann nach Hause gefahren und in der Nacht ist sie gestorben. Ganz plötzlich. Keiner war bei ihr. Das ist für mich ein schrecklicher Gedanke. Ich hätte ihr so gern noch gesagt, dass ich sie lieb habe und überhaupt so viele Dinge, die unausgesprochen waren, weil ich mich nie getraute, sie anzusprechen. So viel hätte ich gern noch gewußt, gefragt, gesagt, sie einfach gern noch mal gedrückt und richtig Abschied genommen. Warum bin ich bloß nicht mehr hingefahren? Einmal mehr, dass ich sie gesehen hätte. Als wir dann nachts ins Krankenhaus gefahren sind, um sie zu sehen, das war so entsetzlich. Sie lag da mit ihrem Käppchen auf dem Kopf, der Mund offen und das Fenster war auf. Es war furchtbar kalt und sie war so schrecklich kalt. Als ich ihre Hand nahm, spürte ich es schon. Sie war weg. Ihre Seele war nicht mehr in diesem Körper. All das Lebendige, wohin bloß? Mein Vater fing sofort an zu weinen und als er sie anfasste, rief er, "Schatz, Dir ist ja ganz kalt" und fing an, ihre Ärmel runterzuziehen und das Nachthemd am Hals weiter zuzuknöpfen. Diese Worte werde ich wohl nie vergessen. Es brach mir das Herz, ihn so zu sehen. Und ich? Ich stand daneben und konnte nicht weinen. Ich hätte mich so gern verabschiedet, dass ich ihr all das nicht mehr sagen konnte, was ich fühlte für sie, macht mich sehr traurig.
Mia, Du schriebst, Du warst bei Deiner Mama, als sie einschlief. Wie sehr beneide ich Dich darum. Wie schön muss auch dieses Gefühl für Deine Mama gewesen sein, im Kreis der Familie zu gehen, und nicht in einem sterilen Krankenhaus, allein. Ich frage mich immer wieder, ob meine Mama in diesem Moment gewußt hat, dass sie sterben wird und ob sie uns gern noch gerufen hätte. Irgendwann werde ich es sicher wissen, wenn ich sie wiedersehe. Und das nimmt mir die Angst vor dem Tod, die ich immer hatte. Ich glaube fest daran, dass sie dort auf mich wartet und ich ihr endlich sagen kann, was ich so oft gedacht, aber nie ausgesprochen habe: ICH HAB DICH LIEB, MAMA!
Jetzt muss ich aufhören, ich muss schon wieder weinen.
Ich umarme Euch alle - es ist schön, dass ihr da seid!
Eure Kiki
Hallo zusammen!
Ach ihr Lieben, ich schick euch auch allen erst mal eine Umarmung.
Liebe Sandra (h),
ich wohne auch etwas weiter von meinen Eltern entfernt, mit dem Zug 2 1/ 2 Stunden. Mit Auto wäre ich etwas schneller, aber das kann ich mir als arme Studentin leider nicht leisten.
Momentan habe ich noch die Möglichkeit, bei meinem Vater zu sein. Dieses Semester habe ich die Uni kaum von innen gesehen, und jetzt schreibe ich an zwei Hausarbeiten, damit das Semester nicht ganz verloren geht.
Aber ab Oktober werde ich wohl ein halbes Jahr lang Praktikum machen, und auch danach muss ich schließlich weiter studieren. Und der Gedanke, Papa dann hier alleine zu lassen gefällt mir überhaupt nicht. Meine Schwester braucht bis zu Papa nur eine halbe Stunde, aber sie hat wiederum auch einen Job und ist alleinerziehende Mutter. Da ist die Zeit auch etwas begrenzt.
Meine Schwester und ich werden Papa täglich anrufen, das brauchen wir auch zu unserer eigenen Beruhigung. Ich bin momentan doch sehr überängstlich, denn der Gedanke, dass auch meinem Papa etwas zustoßen könnte ist unerträglich, geistert aber eben immer wieder durch meinen Kopf.
Glücklicherweise ist mein Vater gesellig, vielseitig interessiert und aktiv. Und auch jetzt macht er weiterhin Pläne. Meine Eltern haben einen unglaublichen Freundeskreis, und die werden meinen Papa auch weiterhin in alle Unternehmungen einbeziehen. Es ist wirklich gut zu wissen, dass so viele liebe Menschen um ihn sind.
Aber dennoch fände ich es wesentlich schöner, wenn ich einfach mal kurz bei ihm vorbeikommen könnte, und sei es nur, um mit ihm gemeinsam Abendbrot zu essen. So werde ich dann aber wohl an den Wochenenden versuchen, ihn so oft es geht zu besuchen.
Liebe Mia,
weißt du, ich glaube, dass der Tod der Mutter oder des Vaters vielen Menschen nicht so extrem tragisch scheint, wenn sie nicht selbst von so etwas betroffen sind. Eltern sterben nun mal vor ihren Kindern, zumindest sollte das so sein. Und wenn dann jemand hört, dass eine Mutter mit 58, 60 oder noch älter gestorben ist, dann scheint das vielleicht einfach nicht so dramatisch. Ist immerhin schon ein Alter! – denken die Menschen.
So habe ich auch mal gedacht. Wenn ich auf dem Friedhof war, habe ich immer die Daten auf den Grabsteinen betrachtet und ausgerechnet, wie alt die oder der Verstorbene war. Hatte ich dann entdeckt, dass jemand mit 60, also im Alter meiner Mutter, verstorben ist, habe ich sicher nicht gedacht „oh wie traurig, das ist aber jung“.
Und nun ist meine Mutter mit 60 gestorben, und es kommt mir verdammt früh vor. Ich bin 23, und ich komme mir auch verdammt jung vor, um schon meine Mutter zu verlieren.
Wenn ich nun Geburts – und Sterbedaten auf Grabsteinen sehe, überlege ich, wie die Menschen, die etwa in Mamas Alter waren wohl verstorben sind.
Ich stehe noch ganz am Anfang meiner Trauer, aber ich weiß schon jetzt mit Sicherheit, das es eine lange Zeit brauchen wird, bis ich alles verarbeitet habe.
Auf Mamas Trauerfeier sprach ein evangelischer Pfarrer. Zwei Tage vorher hatten meine Familie und ich uns mit ihm zusammen gesetzt, um die Feier zu besprechen und ihm von Mama zu erzählen. Er sagte, dass die Trauer Zeit braucht, und dass wohl ein Jahre vergehen wird, bis man sich in seinem Leben neu organisiert hat. Nach einem Jahr hat man alle wichtigen Ereignisse einmal mitgemacht: den Geburtstag des Verstorbenen, den Todestag, Weihnachten. Erst dann kann man sich neu orientieren.
Und ich glaube, dass er damit recht hat. Das soll nicht heißen, nach einem Jahr muss die Trauer weg sein, aber dieses eine Jahr ist sicher wirklich wichtig.
Ich hoffe einfach, ich wisst, wie ich das meine.
Ich habe während Mamas Krankheit mal den Satz gehört „jeder muss mal sterben“. Ich habe mich gefragt, ob diese Person ernsthaft meinte, das würde mich trösten. Nur weil jeder von uns sterben muss, tut es doch nicht weniger weh, einen Menschen zu verlieren.
Hinzu kommt: ja, jeder von uns muss sterben. Aber nicht jeder muss zuvor solche Qualen und Ängste durchstehen wie meine Mutter, und wie viele andere Krebskranke auch, die diese Krankheit nicht besiegen konnten.
Meine Schwester sagte gestern, Mamas Qualen zu Lebzeiten waren für sie schwerer zu ertragen als ihr Tod.
Und auch mich hat das Mitleid manchmal fast zerrissen!
Und dann glaubt tatsächlich noch jemand, der Satz „jeder muss mal sterben“ würde mir irgendwie helfen?
Liebe Damaris,
dir wollte ich gerne auch noch etwas schreiben. Es tut mir so unendlich leid für dich, dass du nicht rechtzeitig zu hause warst, um deine Mutter beim Sterben begleiten zu können. Mir und meiner Familie war das auch nicht vergönnt. Ich habe während Mamas letzter Wochen immer gedacht „wenn sie schon sterben muss, dann wenigstens zu Hause“. Doch sie starb nachts im Krankenhaus, und keiner aus der Familie war da, denn niemand hatte damit gerechnet. Es passierte durch eine Lungenembolie, und die kann man nicht vorhersehen.
Ich hatte die ersten Tage unheimlich daran zu knabbern, WIE Mama gestorben ist. Und ich war so wütend, dass uns nicht einmal gegönnt war, bei ihr zu sein. Doch ich weiß jetzt, dass sie liebe Schwester um sich hatte, die sie noch gestreichelt haben, als ihr Herz schon nicht mehr schlug. Und ich glaube, dass Mama vielleicht gar nicht wollte, dass wir dabei sind. Sie wollte uns nicht belasten, und Zeit ihres Lebens versuchte sie stets, alles unter Kontrolle zu haben. Vielleicht war ihr Tod etwas, dass sie uns sowieso nicht hatte zumuten wollen.
Ich weiß es nicht, und es bringt nichts, darüber nachzudenken. Ich bin einfach froh, dass sie dennoch liebe Menschen um sich hatte.
Und liebe Damaris, vielleicht kann es dir auch ein Trost sein, dass deine Mutter ihre Liebe um sich hatte. Sie musste nicht alleine sterben. DU warst zwar nicht da, aber andere liebe Menschen. Und bei einer letzten Verabschiedung von ihr hättest du ihr doch sicher nichts sagen können, was sie nicht eh schon wusste, oder? Dass du sie lieb hast vielleicht. Ich weiß ja nicht, was du ihr gesagt hättest, aber das wichtigste ist, dass deine Mutter sicher wusste, wie lieb du sie hast.
Du bist hoffentlich nicht böse, dass ich dir das schreibe. Ich hoffe, du verstehst es richtig, per Computer sind manche Dinge schwer zu beschreiben.
Liebe Kiki,
ich habe meine Mutter am Tag vor ihrem Tod im KH besucht. Ich und mein Vater waren vier Stunden da. Um 8 Uhr abend wurde ich dann hungrig, und ich fing an mich zu langweilen. Ich wollte nach Hause.
Im Nachhinein habe ich nur gedacht: wenn ich gewußt hätte, dass ich sie das letzte Mal gesehen habe, wäre ich geblieben. Hunger und Müdigkeit wären egal gewesen.
Ich habe mich geschämt, dass ich so egoistisch gewesen war und nur an meine Bedürfnisse gedacht habe.
Bei der Verabschiedung habe ich auch gesagt "bis morgen". Ich wollte sie gleich vormittags besuche, und im Laufe des Tages wollten abwechselnd alle anderen (ihre Schwester, Papa, meine Schwester) zu ihr fahren, damit sie nie allein sein muss.
Wir hatten alles genau geplant und wussten doch nicht, dass das gar nicht mehr nötig sein würde.
Kiki, die Fragen, die du dir stellst sind dieselben, über die ich nachgedacht habe: ob Mama spürte, dass sie jetzt sterben würde, ob sie Angst hatte usw. Aber ich will darüber nicht mehr nachdenken und lasse es auch, denn es führt zu nichts, es macht nur noch trauriger und verzweifelter.
Und ich glaube ganz sicher, dass auch deine Mutter um all die Dinge wusste, die du ihr gerne noch sagen wolltest.
Ich habe auch nie geasgt" ich hab dich lieb". so waren wir einfach nicht. Aber meine Schwester hat mich davon überzeugt, dass Mama es wußte.
Und sie hat ihr diesen einen Brief geschrieben, in dem sie all die Dinge beschrieb, die ich in der Zeit der Krankheit gesagt und getan habe, die mama nicht mitbekommen hat und die ihr meine Liebe indirekt zeigen. Dafür bin ich unendlich dankbar.
Nun, jedenfalls glaube ich, dass auch bei dir, wie bei so vielen anderen alle Taten mehr gesagt haben als Worte.
Lieber Himmel, jetzt muss ich aber dringend aufhören, sonst schmeißt ihr mich hier noch raus! :-)Diese Forum ist wie ein Magnet, man kann einfach nicht aufhören zu schreiben.
Habt vielen Dank für´s "zulesen", und hoffentlich hat es euch nicht den letzten nerv gekostet!
alles Liebe für euch!
Katrin
Liebe Katrin,
jetzt habe ich doch noch mal reingeschaut, obwohl ich eigentlich nicht mehr wollte, weil ich heute irgendwie besonders traurig bin und das ganze Thema mal für heute wegschieben wollte. Es ist wirklich unglaublich, wieviel gemeinsames uns verbindet. Meine Mama starb auch nachts an einer Lungenembolie im Krankenhaus. Die Ärztin sagte zu uns, das sei ein Sekundentod. Denkst Du auch oft darüber nach, ob Deine Mama wußte, dass sie sterben würde? Die Schwestern im Krankenhaus erzählte mir, sie hätte noch einmal bei meiner Mama ins Zimmer geschaut, meine Mama wäre wach gewesen. Die Schwester hat sie gefragt, was los sei und sie sagte, es ginge ihr nicht gut! Die Schwester fragte nach den Beschwerden: "Wie nicht gut?" Meine Mama konnte es wohl nicht erklären und sagte nur "einfach nicht gut!" - dann ist sie ohnmächtig geworden und die Schwester hat sogleich den Arzt gerufen, aber da war sie schon tot. Ich frage mich oft, ist es gut, so schnell zu sterben? Merkt man was davon? Die Ärztin sagte, es sei besser für sie gewesen, bevor der Krebs alle anderen Organe befallen und sie nach und nach ausgesetzt hätten. Und so ist sie gestorben, ganz schnell und vielleicht noch mit dem Gedanken, Weihnachten mit uns allen zuhause feiern zu können, das hatten ihr die Ärzte schon versprochen. Ich hoffe, es war so! Möchte auch jetzt gar nicht mehr drüber nachdenken, einfach die Gedanken wegschieben, was bringt das Grübeln?!
Ich wünsche Euch eine Gute Nacht!
Kiki
hallo ihr lieben!
liebe mia, schön wieder von dir zu lesen ! auch ich hab nur wenig zeit, aber ich mußte einfach wieder reinschauen, ich hab so viel auf dem herzen, bin so neugierig, was ihr alle schreibt.
liebe kiki, liebe katrin,
als ich eure briefe las kamen wieder die tränen :-(
meine mami starb an einem Mittwoch, dem 31. juli letzten jahres, nachmittags.
am tag davor, am dienstag noch war ich bei ihr im krankenhaus, hatte wieder 2 tage urlaub ans we ranhängen können.
ich war noch immer am hin-und-her-wichteln ob ich völlig der arbeit fern bleibe.
ich hatte keine ahnung, nicht das gefühl, daß die zeit schon gekommen ist.
am dienstagnachmittag hab ich meine liebe mutti zum letzten mal ganz lieb umarmt, ihre
hand gedrückt und tschüss bis freitag gesagt, als ich zur tür rausgegangen bin hat sie mich angelächelt und gewunken.
mir fiel auch diesmal der abschied schwer, aber dieses gefühl, zu hause auch wieder kraft zu tanken, durch die arbeit etwas abzuschalten, ließ mich den ganzen „stress“ ertragen, 4 h autofahrt überstehen, morgens pünktlich im büro sein.
ich dachte jede minute an sie, vor allem, weil ihre lungen wieder punktiert werden sollten.
wasser in der lunge sagt man dazu, meiner mami fiel dadurch das atmen sehr schwer,
d.h. das punktieren mußte sein.
am vormittag riefen wir alle drei, mein papa, meine schwester, ich, bei ihr an.
alles schien unverändert zu sein. doch mittags rief der arzt bei meinem vati an, wir sollen kommen. wir ! ich 400 km weit weg, ich flehte zu gott, meine schwester und mein papa
mögen nicht zu spät kommen, sie hatten es ja nicht weit 30 min autofahrt.
doch sie kamen zu spät, 10 min. meine schwester rief mich an und sagte „ich weiß garnicht, was ich sagen soll, mutti ist eingeschlafen“. ich legte auf und ........... es tat soooo weh.
es tat so weh, nicht ihre hand beim einschlafen gehalten zu haben. dieses gefühl, nicht bei ihr gewesen zu sein, nicht zu wissen, wie sie „eingeschlafen“ ist, haben die ärzte vielleicht nur zugeschaut ?
noch vor nicht mal 24 h war ich bei ihr und nun ? ich machte mir schreckliche vorwürfe.....
sie war erlöst, aber ich wollte doch bei ihr sein, in ihrer letzten wachen minute ! ! !
in ihrem tagebuch, sie schrieb ein jahr lang, von op bis zu ihrem todestag, in ein kleines buch, wie es ihr jeden tag ging, weniger über gefühle. in diesem buch stand zuletzt PUNKTIERT !
nicht wie sie sich danach gefühlt hat, ob es diesmal besonders geschmerzt hat, nichts ! ?
war das pieksen der nadeln diesmal zu schmerzhaft ? ich weiß es bis heute nicht.
dieses forum hier ist wirklich wie ein magnet, kiki für mich eine art tagebuch, wie ich letztens schon mal geschrieben habe. werde ich in einem jahr vielleicht genau diese, meine zeilen nochmal lesen ?
gute nacht,
liebe grüße
sandra(h)
ps: liebe kiki, hast du denn vielleicht noch so ein schönes gedicht für uns ?
Liebe Kiki,
ich konnte es auch nicht lassen und musste nochmal reingucken.
Ja, ich habe schon oft darüber nachgedacht, ob Mama irgend etwas geahnt hat. Bei ihr war es so: mein Vater und ich fuhren ja so um acht aus dem Krankenhaus weg. Die Schwester meiner Mutter war noch etwa eine Stunde nach uns da.
Um 10 rief meine Mutter uns dann zu hause an. Sie sagt zu meinem Vater am Telefon, dass irgendetwas mit ihrem Sauerstoff nicht stimmen würde, und er kommen müsse. Papa meinte, sie solle die Schwester rufen, aber Mama sagte, das hätte sie schon, und die würde mit dem Sauerstoffgerät auch nicht klarkommen.
Da dachten wir, sie ist wieder durcheinander von dem vielen Morphium. Papa fuhr dann aber hin und blieb auch eine Weile. Er rief auch eine Schwester dazu, und die erklärte Mama dann, wofür die ganzen Kabel und Schläuche waren und sagte, dass alles in Ordnung sei. Mama erwiderte, dann könne sie ja jetzt noch ein bißchen lesen.
Mein Vater sagte dann irgendwann, er würde jetzt nach Hause fahren und am anderen Tag wiederkommen. Mama sagte, das sei okay, er solle ruhig fahren und verabschiedete sich bis zum anderen Tag. Papa hat sie wohl so um 23 Uhr verlassen, und 4 ½ Stunden später bekamen wir den Anruf, dass sie verstorben war.
Mama stand vor allem in den letzten drei Tagen unter sehr viel Morphium. Se hatte Durchblutungsstörungen im Bein vom vielen liegen, die ihr höllische Schmerzen bereiteten. Das Morphium machte sie zeitweise sehr verwirrt. Meine Mutter hatte Lungenkrebs, und zwar einen ziemlich seltenen, der Unmengen klaren Schleims produziert. Normalerweise spuckte sie alle 5 Minuten den Schleim aus, aber sie hatte so viel Morphium bekommen, dass es nicht mehr so spürte, wie viel Schleim sich angesammelt hatte. Erst wenn es richtig viel war und furchtbar brodelte spuckte sie aus.
Im nachhinein überlege ich aber eben doch, ob Mama wirklich nur aus Verwirrung anrief, oder ob tief im Unterbewußtsein so eine Ahnung lag, und sie Papa deswegen nochmal zu sich rief.
Er hat zumindest jetzt ein Bild des Friedens als letztes im Kopf, wie sie im Bett sitzt, mit ihrem Klatschblatt und sich beruhigt verabschiedet.
Ich bin heute auch nicht gut beisammen. Ich habe mir die Lieder von ihrer Trauerfeier angehört und im Schlafzimmer meiner Eltern auf der Bettkante gesessen, wo ich unzählige Male in durchwachten Nächten neben ihr gesessen habe. Dann kommt immer noch der Wunsch auf, ich hätte doch wenigstens ihr Leiden lindern können.
Die Ärztin, die bei dem Notfall zu meiner Mutter gerufen wurde sagte uns auch, dass bei einer Embolie der Tod sehr schnell eintritt. Und so hoffe ich, dass meine Mutter nicht allzu viel Angst haben musste. Es ist so furchtbar, sich diese Szene im Geiste immer wieder vorzustellen, weil man eben einfach nicht genau weiß, was nun genau geschehen ist. Aber ich denke nicht mehr so oft daran. Ich stelle mir lieber vor, dass sie es da, wo sie jetzt ist guthat, auch wenn sie so wahnsinnig gerne noch bei uns geblieben wäre.
Eines möchte ich noch sagen, falls ich das nicht schonmal geschrieben habe: eine Frau, die Sterbende zu Hause begleitet erzähle mal davon, wie die Menschen die letzten Minuten ihres Lebens erleben und wie sie sterben, Und sie sagte, das ALLE kurz bevor sie sterben ihr Schicksal annehmen können, loslassen und glücklich sterben. Vielleicht kann man deshalb bei so vielen Verstorbenen ein kleines Lächeln ausmachen.
Die Erzählungen dieser Frau haben mir jedenfalls ein Stück meiner eigenen Angst genommen, und sind auch jetzt ein Trost für mich.
Wir hören bald wieder voneinander!
Alles alles Liebe,
Katrin
Liebe Sandra(h),
dir möchte ich jetzt wenigstens noch ein dicke Umarmung schicken. Wie ich gerade lese, steht dir bald der erste Todestag deine Mutter bevor. Ich kann mir gar nicht ausmalen, was das für dich bedeutet.
Mir steht als nächstes in etwas über einem Monat mein Geburtstag bevor, und mir wird das Herz so schwer, wenn ich daran denke. Ohne Mama, die morgens als erste in mein Zimmer kommt und mir gratuliert...
Meine Schwester hat drei Tage nach Mamas Tod mit dem KH telefoniert, weil sie die Umstände genau wissen wollte. Die Ungewissheit war zu schlimm. Auch ich hatte den Gedanken und hätte es wenige Tage später gemacht.
Glaube daran, dass auch bei deiner Mutter liebe Menschen waren! Ich schätze, dass die Ärzte, aber vor allem die Schwestern sowas wie eigene Rituale entwickeln, wenn Patienten sterben. So wie sie bei Mama geblieben und sie gestreichelt haben, als sie schon verstorben war.
In den Gesprächen mit meiner Tante kam heraus, dass auch sie fürchterlich damit kämpfte, nicht bei Mama gewesen zu sein. Doch darüber nachzudenken, zerreißt einem wirklich nur das Herz.
Jetzt mach ich aber wirklich Schluss für heute! :-)
Liebe Sandra(h) und alle anderen, schlaft schön und träumt süß!
Katrin
zuerst einmal hallo mia
nein keine vorwürfe, du könntest etwas falsch geschrieben oder falsch beschrieben haben. das habe ich so nicht verstanden. im gegenteil, ich finde es gut, wen andere ihre meinung kunt tun - ohne floskeln und herumreden. ich habe /hatte ein enorm enges verhältnis zu meiner mama. eben so, wie es bei einer besten freundin ist.
laut reden kann ich mit ihr nicht, aber ich denke, meine gedanken kommen ebenso "an".
danke, dass du reagiert hast
alessa
ich hoffe, sie ist bei ihren eltern...
das würde mir helfen...
liebe katrin, liebe kiki,
bei uns wa res anders. meine mama hatte eine panik davor, ins krankenhaus zu müssen. diese panik hatte meine oma schon - sie sagte immer: bist du einmal dort, kommst du nicht mehr raus. etwa 3 wochen bevor sie eingschlafen ist, ich war nicht zuhause (meine schwester und mein vater waren da) hatt meine mutter einen epileptischen anfall. damals wussten wir nicht, das es einer war. unser onkologe, ein schatz von mensch, kam mitten in der nacht, und wollte, dass mama ins krankenhaus kommt. doch sie hat sich gewehrt und immer nein , nein , nein, gerufen. innerhalb von ein paar sekunden/minuten war sie wieder sie slebst, bestand aber weiter darauf, zuhause zu bleiben. der arzt akzeptierte das. ich möchte und kann ihren ganzen leidenswg jetzt nicht wiedergeben. aber sie durfte zuhause einsclafen. meine schwester, mein vater, mein freund und ich waren da. mehrere tage sassen wir an ihrem bett. ich habe ein red bull nach dem anderen getrunken, aus angst einzuschlafen. ich habe mit ihr geredet, entweder ich oder meineschester haen hre and gehalten. zwischendurch ist se aufgewacht. machmal war sie bei bewustsein. und dann hatte ich eimal gesagt, dass ich so unendlich lie habe - und sie antwortete: sag das nicht, das macht es mir nur noch schwerer. das hat mir das herz zerrissen. das wollte ich doch nicht. heute glabe ich, dass sie es gwusst hat. ich bin mir sicher, warum hätte sie sonst so reagiert. mama hat immer versucht, allen schaden und alles böses gut zu schlichten. aber da ging es wohl nicht mehr. am abend darauf war es sehr komsch, mama, lag wie auch die tage vorher in einem krankenbett im wohnzimmer. eine pflegerin, die die infusionen legte etc. kam und sagte, dss es wohl nicht mehr lange dauern werde. sie sagte auch, dass es wichtig sei, dem menschen zu sagen, dass er gehen dürfe. das ist sehr schwer, denn es ist immer eine lüge... komischer wesie wollte ich dann plötzlich, dass ein pfarrer kommt. mein freund hat dann einen sehr netten menschn geholt - innerhalb einer stunde. er gab ihr das den segen. es war alles wie ein film. ich weiss noch, dass ich ihn fragte, was das für ein gott sein soll, der so etwas zulasse. er konnte keine antwort geben. dann habe ich geredet. ich habe von unserem thailanduralub erzählt, und was uns dort alles passiert ist. und ich habe ich gesagt, dass sie gehen dürfe. das sie sich nicht sorgen solle... und irgendwie, keine ahnung woher, erzählte ich aus dem kleinen prinzen, die geschichte von den lachenden sternen. genau weiss ich garnicht mehr was ich gesat habe, es passierte einfach. gegen 23.30 kam dann nochmal die pflegerin, und gegen 23.50 dann nachmal unser onkologe.
und ab diesem zeitpunkt gaube ich, dass mama bewusst gegangen ist. ich bin mir sicher, sie wollte nicht, dass wir alleine sind in diesem moment. der arzt und die pflegerin sind kurz raus gegangen - in den flu - und haben geredet. punkt genau um 00 uhr ist sie dann eingeschlafen. sie hat noch ihr linkes auge geöffnet... ich war besorgt und schloss es wieder. ich bin mir sicher, dass mama wolte, dass wir nicht alleine sind, dass sie den moment abgewartete hat.
meine schwester und ich lagen die ganze nach neben ihr.
ich kann nicht sagen oder beurteilen, welches einschlafen die "bessere"art für unsere mütter ist. was ich nur zum ausdruck bringen wollte ist, dass es aus der sicht des einzelnen wohl immer die schlimmste situation ist. egal wo sie einschläft.
aus euren schilderungen glaube ich zu lesen, dass ihre eure mütter alle liebt und ihr alle ein tolles verhältnis zu ihnen hattet.
ob ihr dabei wart oder nicht, ich denke, niemand kann wirklich sagen, alles genau richtig gemacht und gesagt zu haben.
irgendwie habe ich jetzt den faden verloren.
bin wohl jetzt zu konfus
liebe grüsse auch an sandrah
alessa
habe gerade nochmal nachgelesen - sorry für die fehler
sandrah,
nur ganz kurz, wie lange habe wir, meine schwester und ich nach einem tagebuch oder ähnlichem gesucht. nichts. ich denke, dass auch deine ma bis zum schluss gehofft hat, daher das PUNKTIERT. vielleicht ist es auch ein schutz unserer muter gegenüber uns...
ich glaube in unseren müttern steckte viel mehr kraft als wir annahmen...
alessa
Hallo an alle,
Alessa, ich bin froh, daß Du mich nicht falsch verstanden hast. Ich hatte gestern nachmittag noch ein ganz dummes Gefühl und habe befürchtet, Du könntest denken, ich will Dir sagen, wie man nun "richtig" zu trauern hat. Ich denke, da gibt es kein richtig oder falsch.
Kiki, ich glaube, Du hast dazu etwas geschrieben, daß ich erzählt habe, daß die ganze Familie bei meiner Mama war, als sie gestorben ist. Als der Arzt uns sagte, meine Mama würde wohl in den nächsten Tagen sterben, habe ich ihn gefragt, ob man uns denn vorher informieren könnte. Er meinte, das könne er nicht sicher sagen, weil meine Mutter aufgrund ihrer Lebermetastaen in ein Leberkoma fallen würde und man nicht sicher sagen könnte, wie lange das andauern würde.
Aber da wir sowieso jeden Tag zumindest in Schichten im Krankenhaus waren, waren wir an jenem Tag, an dessen Morgen sie ins Koma fiel, alle (mein Vater, mein Bruder, ihre Mutter, ihr Bruder und ich) bei ihr und haben schon darüber nachgedacht, wer denn wohl die Nacht über dableiben würde. Wir konnten uns nicht einigen. Ich sah natürlich ein, daß mein Vater oder meine Oma noch viel dringender bei ihr sein wollten als ich, aber ich wollte auch die letzten Minuten ihres Lebens bei ihr sein.
So saßen wir den ganzen Tag an ihrem Bett, ich habe ihr die Hand gehalten.
Um 17.05 Uhr ist sie dann gestorben. So konnten wir doch alle bei ihr sein.
Das war wahrscheinlich das traurigste, aber auch das bedeutendste Erlebnis, was ich je gemacht habe und je machen werde.
Ich bin total froh darüber, daß ich den ganzen Weg von Anfang bis Ende mit ihr gehen konnte.
Haben diejenigen unter Euch, die nicht dabei waren, als die Mutter starb, denn nachher noch von ihr Abschied genommen? Ich glaube, wenn ich meine Mama nicht hätte sterben sehen, hätte ich ihren Tod noch länger nicht begreifen können als sowieso schon. So hatte mein Kopf von vornherein keine Möglichkeit, die Realität nicht anzunehmen. Später, vor der Beerdigung, wollte ich sie dann nicht mehr ansehen. Das hätte ich nicht verkraftet, glaube ich.
So, und jetzt heul ich erst mal. Mann, ist das eine Sch...!!!!
Macht es alle gut.
Danke für's Zulesen.
Mia
Liebe Alessa,
welcher Art zu sterben die „bessere“ für unsere jeweiligen Mütter war, das wissen wir alle nicht. Vielleicht irre ich mich auch, und Mama hätte uns gerne bei sich gehabt, vielleicht war das ein Moment in ihrem Leben, wo sie die Kontrolle mal hätte aufgeben wollen. Keine Ahnung.
Das große Problem war aus meiner Sicht immer, dass wir nie ganz offen geredet haben haben. Ich habe sie einige male sagen hören, dass sie nicht mehr will, aber direkt zu mir hat sie nie über ihren Tod gesprochen. Früher, ja. Aber nicht in den letzten Monaten.
Ich wusste einfach nicht, ob ich das Thema anschneiden sollte. Vielleicht ging es ihr genau so. Aber alles was bleibt, sind Spekulationen. Es bleiben immer viele „wenns“ und „hätte“.
Ich finde es ganz wundervoll, dass du deiner Mutter noch von so vielen schönen Dinge erzählt hast. Und die Stärke gefunden hast, ihr zu erlauben zu gehen. Ich habe schon von vielen Menschen gehört, dass der Kranke in dem Moment verstarb, als man ihn loslassen konnte.
Liebe Mia,
ich habe nie wirklich Abschied genommen. Nicht, als sie krank war und auch nicht, als sie schon verstorben war.
Ich habe ihren Körper nur ganz kurz im Sarg gesehen, am Tag vor der Trauerfeier. Davon habe ich, glaube ich, auch schon erzählt. Es hat mir die Erkenntnis gebracht, dass Mama nicht mehr in diesem toten Körper ist. Und das hat mir ihren Tod sicher auch begreiflicher gemacht, als wenn ich ihren Körper nicht nochmal gesehen hätte. Dann wäre vielleicht immer das Gefühl zurückgeblieben, sie würde doch noch wiederkommen. Wie du schon sagtest, Mia, ich musste in diesem Moment die Realität annehmen.
Nein, aber so weiß ich, dass sie tot ist, und ihre Seele jetzt woanders ist. Ich bin froh, dass ich ihren Körper nochmal gesehen habe, denn so wußte ich am Tag der Trauerfeier, dass in dem Sarg nicht meine Mutter liegt. Und ich wußte, dass nur ihr Körper verbrannt wird, nicht meine Mutter. Versteht ihr?
Ich bin heute auf dem Friedhof gewesen. Auf Mamas Urnengrab liegen jetzt noch unsere Blumensträuße und ein Kranz. Die Platte suchen wir nächste Woche aus. Und ich habe da gesessen und darüber nachgedacht, wie absurd, ungerecht und ungehörig es mir immer noch erscheint, dass ich diesen Friedhof jetzt mit Mama in Verbindung bringe. Dass Mama jetzt ein Grab hat. Und ich habe gehofft, dass Mama weiß, wie sehr ich mir gewünscht habe, dass sie wieder gesund wird.
Ich höre jetzt erstmal auf. Ich würde jedem von euch gerne etwas tröstendes sagen, aber ich weiß ja selber, wie unmöglich das ist. Seid einfach alle lieb gegrüßt!
Eure Katrin
Hallo Mädels,
heute geht es mir wieder etwas besser. Der Tag gestern hat mich ziemlich mitgenommen. Gestern wurde der Grabstein auf ihr Grab gesetzt. Er ist wunderschön, wir haben etwas ganz besonderes ausgesucht. Ich kann es schlecht beschreiben, es sind wie zwei Säulen, die miteinander durch einen Halbbogen verbunden, auf dem Strahlen eingemeißelt wurden - in der Mitte eine Verbindung, auf der zwei Personen (Mann und Frau) geformt sind - darunter steht "und was getrennt ist findet sich wieder". Wirklich wunderschön und es ist ein so beruhigendes Gefühl, dass ich heute tatsächlich 3x auf dem Friedhof war, nur um den Stein anzuschauen und den Spruch zu lesen. Ich habe gleich ein paar Digitalfotos gemacht, um morgen mal beim Gärtner wegen der passenden Grabbepflanzung zu fragen. Ich hoffe, Mama gefällt all das, was wir ausgesucht haben.
Als ich Eure Beiträge gelesen habe, war ich mir plötzlich doch nicht mehr so sicher, ob es für mich besser gewesen wäre, wenn ich in Ihrer Todesstunde bei ihr hätte sein können.
Liebe Alessa, Dein Bericht hat mich sehr berührt. Ich bin mir sicher, meine Mama hätte ähnliches gesagt. Sie wollte nicht gehen und vielleicht war es so für sie leichter, ohne jemand von uns in ihrer Nähe. Ich habe schon öfters gehört, dass Sterbende nicht gehen können, weil die Angehörigen um sie sind. Viele sterben genau dann, wenn die Angehörigen kurz das Zimmer verlassen oder gegangen sind. Warum ist das wohl so? Vermutlich, weil sowohl Angehörige und Sterbender nicht loslassen können. Ich stelle mir das auch furchtbar schwer vor! Liebe Alessa, ich bewundere Dich, dass Du die Kraft gefunden hast, Deiner Mama zu sagen, dass sie gehen darf. Ich weiß nicht, ob ich nicht das Gegenteil gesagt hätte - Mama, bleib bei uns! Deine Mama fand es sicher wunderschön, begleitet von Deinen Worten und der Geschichte vom kleinen Prinzen und den lachenden Sternen für immer einzuschlafen. Es ist, als hättet Ihr die Rollen getauscht: Die Gutenachtgeschichte, die sie Dir als Kind zum Einschlafen erzählt hat, das hast in ihrer letzten Stunde Du übernommen. Kann man seiner Mama etwas schöneres zurückgeben als das?
Und jetzt gebe ich Euch allen noch ein Gedicht hierzu mit auf den Weg, ganz besonders für Dich, Sandrah!
Jedes Jahr führt alles,
was das Leben je lehrte, hierher zurück;
den Feuern und dem schwarzen Fluß des Verlusts,
dessen anders Ufer die Erlösung ist,
deren Bedeutung niemand von uns je erfahren wird.
Um in dieser Welt zu leben,
muß man fähig sein,
drei Dinge zu tun:
lieben, was sterblich ist;
es mit aller Kraft festhalten,
wissend, daß das eigene Leben davon abhängt;
und wenn die Zeit kommt, es loszulassen,
loslassen.
Eure
Kiki
Liebe Mia,
ich habe weiter oben ja schon beschrieben, dass wir noch mal ins Krankenhaus gefahren sind, als meine Mama gerade verstorben ist und dass ich dort schon das Gefühl hatte, sie sei nicht mehr da. Sie war nicht zurechtgemacht, sie lag einfach so da, wie sie gestorben ist. Später dann, einen Tag vor der Beerdigung, haben wir sie dann noch mal im Sarg gesehen. Wir hatten ihr etwas schönes zum Anziehen herausgesucht, aber die Frau in dem Sarg ähnelte keinesfalls meiner Mama. Sie war nicht so geschminkt wie sie und überhaupt, so sah sie nicht aus in den letzten Wochen. Mein Bruder hat meine Mama nur noch im Krankenhaus gesehen, er wollte sie nicht mehr sehen. Jeder hat uns gesagt, wir sollten noch einmal Abschied nehmen, wenn sie zurechtgemacht gemacht ist und friedlich und schön aussieht. Mein Bruder entgegnete dann immer: "Für mich ist Mama immer schön, auch so, wie sie im Krankenhaus aussah". Ich fand das immer toll von ihm! Mein Vater jedoch wollte unbedingt mit auf den Friedhof, als sie aufgebahrt war und ich wollte ihn nicht allein hingehen lassen mit den anderen. Drum bin ich mit. Es war schrecklich und viele haben mich hinterher gefragt, ob ich mich jetzt besser fühlte. Keineswegs habe ich mich beruhigter oder besser gefühlt! Es war auch kein Abschiednehmen für mich, weil sie das ganz einfach nicht war. Und wenn ich ehrlich bin, ich habe bis heute keinen Abschied genommen, warum auch? Sie ist doch immer noch bei mir! Ich rede mit ihr und ich weiß, was sie sagen würde, auch wenn sie stumm bleibt. Kurz nach ihrem Tod ist mir ein Gedicht von Eichendorff in die Hände gefallen, das tröstet mich, wenn ich wieder mal denke, wie gern ich doch in ihrer letzten Stunde bei ihr gewesen wäre - bei diesem Gedicht muss ich stets dran denken, wie sie da lag nachts im Krankenhaus und das Fenster offen war:
Mondnacht
Es war, als hätt der Himmel
Die Erde still geküßt,
Daß sie im Blütenschimmer
Von ihm nun träumen müßt.
Die Luft ging durch die Felder,
Die Ähren wogten sacht,
Es rauschten leis die Wälder,
So sternklar war die Nacht.
Und meine Seele spannte
Weit ihre Flügel aus,
Flog durch die stillen Lande,
Als flöge sie nach Haus.
Kiki
hallo kiki,
ich bin mir sicher, dass es mama recht war, das wir bei ihr waren. für uns war es selbstverständlich, auch für meinen freund. er hatte ein sehr gutes verhältnis zu ihr. es gab ihm gegenüber auch nicht wirklich scham bezgl. der fehlenden haare oder so. das war sehr schön.
was mich heute sehr belastet ist, dass ich meine mama, wenn ich an sie denke, meistens in ihren schweren stunden zum ende hin sehe. ich sehe wie sie leidet, hilfos ist. wie sie schläft, mühsam versucht, sich selbst die zähne zu putzen. und wie sie einschläft. warum kann ich nicht die schönen, unendlich vielen schöne tage sehen. selbst in meinen träumen ist sie krank, nur einmal kann ich mich erinnern, dass sie einfach meine mama ist, wie früher.
abschied habe ich auch nicht genommen, sie ist bei mir, immer.
nur dass sich die relationen in meinem leben verändert haben:
...alles was so gross und wichtig erscheint
ist pötzlich nichtich und klein...
es ist eben alles relativ geworden.
ich wünsche dir eine gute nacht
alessa
Ihr Lieben,
neulich bekam ich von sehr guten Menschen dieses Gedicht geschickt, das ich hier noch nicht gelesen habe:
Trost
Wer Weinen zuläßt,
lächelt erlöster.
Wer den Abschied bejaht,
kann freier beginnnen.
Wer Werte bewahrt,
spürt neben aller Vergänglichkeit
die geistige Zeitspirale des Seins.
Wer im Tod Natur sieht,
erkennt durch den Schmerz,
trotz aller Grausamkeit,
den Sieg des Kreislaufs Leben.
Ich denke, das hätte auch meiner Ma gefallen.
Alles Liebe, viel Kraft und vor allem Gesundheit für Euch,
Elfie
Liebe Alessa,
ich glaube, es dauert sehr lange, bis die schönen Erinnerungen wieder hervorkommen und die schlimmen Bilder allmählich verblassen. Beim einen geht das schneller, beim anderen dauert es eben länger. Vielleicht liegt es auch daran, dass Du miterlebt hast, wie schwer Deine Mutter es in den letzten Tagen und Stunden hatte. Du warst abwechselnd mit Deiner Schwester rund um die Uhr bei ihr - das war bei uns nicht der Fall. Sie war im Krankenhaus und ich habe mich so gut es ging, mit meinem Vater und anderen Verwandten abgewechselt, aber ich hatte nunmal noch das Baby zuhause, sodass ich nicht so oft und so lange bleiben konnte, wie ich wollte. Ich habe sie das letzte Mal zwei Tage vor ihrem Tod gesehen. Und da war sie so glücklich. Sie durfte seit langem das erste Mal wieder feste Nahrung zu sich nehmen, ich habe ihr Gesicht gesehen, als der Pfleger das Essen mit dem trockenen Brot hereinbrachte und sie nicht begreifen konnte, dass er sich nicht im Plan geirrt hatte und das Essen tatsächlich für sie war. Die neue Chemo, vor der sie solche Angst hatte, die am vorhergehenden Tag begonnen wurde, hat sie gut vertragen und die Ärzte sagten ihr, dass sie Weihnachten nach Hause dürfte. All das hat sie so glücklich gemacht und so habe ich sie in Erinnerung; ich bin aus dem Krankenhaus gegangen mit einem guten Gefühl - die darauffolgende Woche sollte sie nach Hause kommen. Am nächsten Tag hatten wir ja nur telefoniert und nachts ist sie dann gestorben. Ich habe sie also nicht mehr lebend gesehen. Vielleicht fällt es mir deshalb leichter, jetzt schon die Bilder ihrer schlimmen Leidenszeit zu vergessen. Auch wenn ich von ihr träume, ist sie gesund und schön. Das macht es natürlich für mich leichter, obwohl der Schmerz unendlich groß ist. Wahrscheinlich brauchst Du einfach noch viel viel mehr Zeit, aber ich bin mir sicher, auch bei Dir werden die Erinnerungen an Eure schöne gemeinsame Zeit stärker werden. Eine Freundin legte mir folgendes Gedicht in ihre Trauerkarte, es hat mir sehr geholfen, mich an die Zeit vor Mamas schwerer Krankheit zu erinnern und mich getröstet, dass Mama doch irgendwo weiterlebt:
Verwelkte Blätter
verschwinden ganz
allmählich,
sie werden immer durchsichtiger,
sind nur noch ein Filigrannetz
und zuletzt hören sie
einfach auf zu sein.
Braun mit rötlichem Schimmer
liegen sie auf dem Boden
und mir wird bewusst, dass sie
neue Verbindungen eingehen.
Als ob sie schon vorher
ehe sie verwelken
mehr und mehr
zu etwas anderem werden.
- Ingrid Springorum -
Ich umarme Dich.
Deine
Kiki
Liebe Elfie,
danke für das Gedicht. Es ist wirklich wunderschön und tröstend.
Liebe Grüße
Kiki
Liebe Katrin,
Du schreibst, daß du in ca. einem Monat Geburtstag hast.
Ich hatte Mitte Juni, es war der erste ohne meine Mami.
Jemand von euch hier hat geschrieben, daß das erste Trauerjahr am schwersten ist, weil alle besonderen Anlässe, wie Geburtstage, Feiertage und Jubiläen zum ersten Mal ohne den geliebten Menschen stattfinden.
Und so ist es auch ! !
Meinen Geburtstag wollten wir mit einem Konzertbesuch verbinden, waren also am Abend davor schon in Hamburg. Wir blieben in der Stadt, um am nächsten Tag durch die Stadt zu bummeln, einen schönen Tag in der Hansestadt zu verbringen.
Es war ein Fehler, denn in Hamburg war ich im Mai letzten Jahres mit meiner Mutti, bei einem Professor, bei ihm schöpften wir ein letztes Mal soooo große Hoffnung.
Was ich nicht hoffte, passierte. Die Erinnerungen an diesen Aufenthalt in der Stadt wurden in mir geweckt, besonders als wir an der Alster spazieren gingen. Dort sind wir damals u. a. auch spazieren gewesen. Als wir wieder an diesen Orten waren, war die Traurigkeit stärker.
Ich wollte mich zusammenreißen, wenigstens nicht weinen zu müssen, aber die Sehnsucht nach ihr war in diesem Moment soooo groß.
Ich hätte es wissen müssen, aber ich wollte vor nichts ausreißen, wollte nicht Hamburg meiden, diese so schöne Stadt. Aber es war noch zu früh, dort einen so besonderen Tag glücklich zu verbringen.
Liebe Katrin, für Deinen Geburtstag wünsche ich Dir jetzt schon, daß die schönen Erinnerungen an die vergangenen Dir helfen nicht allzu traurig zu sein. Meine Mami hat mir in den letzten 4 Jahren seitdem ich nicht mehr zu Hause wohne wunderschöne, liebevolle Karten geschrieben, sie hab ich gelesen, als ob ich sie jetzt erst von ihr erhalten habe.
Alles Liebe,
Sandra
Hallo, liebe Alessa,
ja, wir haben Gottseidank nicht später nach diesem „Tagebuch“ suchen müssen.
Es war ja auch, wie schon geschrieben eher ein Buch über ihr (Wohl)Empfinden, sie hat es immer bei sich gehabt, aber auch schon mit mir darin geblättert.
Wenn wir z. B. etwas nachschlagen wollten (sie schrieb ihr Gewicht, die Einnahme von Medikamenten, Termine auf).
Etwas besonderes läßt mich jedoch bestimmt bald wieder das Buch in die Hand nehmen, sie hat zwischen all den weniger schönen Dingen auch aufgeschrieben, wann wir zu Besuch waren, worüber sie sich besonders gefreut hat, wenn wir ihr was geschenkt haben, sie hat immer kleine Bilder dazu gemalt.
Die letzten Tage habe ich sie oft gefragt, ob sie einen Wunsch hat, habe nie gesagt einen letzten. Dieses „sie gehen lassen“ hab ich nie geschafft, Du hast es sogar aussprechen können.
Auch darüber mach ich mir jetzt noch Gedanken, da die Ärztin sogar noch gesagt hat, ich soll mich nicht so an meine Mutter klammern. Ich schwöre jedoch, daß ich dieser Ärztin keine Grund zu so einem Satz Anlaß gegeben habe. Sie hatte zum x-mal jemandem erklären müssen, daß der Angehörige nur noch wenige Wochen zu leben hatte. Aber ich ? Sie vergaß anscheinend, daß es Menschen gibt, die zum ersten Mal mit „unheilbar krank sein“ konfrontiert werden.
In ihren Augen hätte ich nicht nach Verbesserung der Behandlung fragen müssen, sondern nach dem nächsten Hospizdienst.
ABER die Hoffnung in mir war noch nicht gestorben.
Heute würde ich vieles anders machen, aus Erfahrung, aber damals, woher sollte man wissen, was richtig ist.
Eine Sache habe ich , glaube ich, aber trotzdem richtig gemacht.
Meiner Mami habe ich oft gesagt, geschrieben, WIR ! schaffen das, gemeinsam schaffen wir es ! ! und auf einer der letzten Karten, war ein kleiner Pilz und folgender Spruch "..und ist der Pilz auch noch so klein, so kann er doch ein Glückspilz sein!"
Sie hat mich damals angelächelt und ich hab sie ganz lieb gedrückt.
Der kleine Pilz sollte ihr Glück bringen,........
Gute Nacht liebe Alessa,
Sandra (winkt)
Liebe Mia, liebe Kiki,
ich habe meine Mutti, am Tag bevor sie starb das letzte Mal gesehen,.
Beim Abschied hat sie noch einmal gewunken.
So hab ich sie in Erinnerung behalten, bis jetzt.
Als meine Mutti gestorben ist, hatte ich zunächst den Wunsch sie nochmal zu sehen,
aber auch große Angst vor dem Anblick.
Meine Schwester und mein Vater konnten sich kurz nachdem sie eingeschlafen ist verabschieden. Sie sagten bereits, das war nicht mehr unsere Mutti.
Mein Wunsch, sie wie bei unserem letzten Beisammensein in Erinnerung zu behalten siegte.
Zur Beerdigung war der Sarg geschlossen, niemand von den Trauergästen konnte sie mehr sehen. Und es war gut so.
Wir haben es wirklich nicht bereut, denn das Foto, das von ihr gemacht wurde...........
im Sarg liegend ........als ich dieses Foto sah, ich hab sie nicht wiedererkannt.
Das war nicht meine Mutti...
Am WE hab ich auch ein Bild vom unserem letzten gemeinsamen Weihnachtsfest gegen ein etwas älteres ausgetauscht. Ein Bild, wo man noch nicht in ihren Augen, ihrem Gesicht die Krankheit lesen kann.
Es war gut so.
Schaue ich jetzt auf das Bild, sehe ich wirklich meine „alte“ Mutti, es tut mir gut.
Liebe Grüße,
Sandra
Liebe Kiki, liebe Elfie,
Danke für Eure Gedichte, Eure Worte,
ich habe heute auch eins für EUCH ! (von Marianne Nagl-Exner)
WORTE
Was sollen all die Worte,
zusammengeflickt und gestottert ?
Nichts können sie geben,
nichts können sie sagen.
Was sollen all die Worte ?
Was schenken all die WORTE,
aus dem HERZEN genommen und gebunden ?
Sooo viel können sie geben,
sooo viel können sie sagen !
Wie helfen all die WORTE !
Aber wißt Ihr das mir auch BILDER helfen?
Ich werde nie diesen riiiiiesengroßen, wunderschönen Regenbogen vergessen,
den ich am Himmel sah, als ich am Morgen, nachdem meine Mutti eingeschlafen war,
aus meinem Küchenfenster blickte.
Meinen Freund fragte ich damals „geht Mutti jetzt durchs Tor?“
Ich hatte wirklich das Gefühl, dies sei ein ZEICHEN !
Liebe Grüße,
Sandra
Liebe Sandra,
ja, ich habe in etwas über einem Monat Geburtstag, und ich war es auch die geschrieben hat, dass man ein Jahr mit all seinen Geburtstagen und Feierlichkeiten einmal durchlaufen haben muss, bis man sich in seinem Leben überhaupt wirklich neu einrichten kann. Das hat uns der evangelische Pfarrer gesagt, der zu Mamas Trauerfeier gesprochen hat. Und ich glaube auch, dass er damit recht hat.
Wir haben heute eine Platte für das Urnengrab ausgesucht und die Schriftart. Der Steinmetz meinte, es würde etwa 4 – 5 Wochen dauern, bis er die Platte auf das Grab legen kann. Geburtstag habe ich am 4. September, wenn ich also Glück habe, kann ich an diesem Tag schon das fertige Grab besuchen. Das ist mein Wunsch dieses Jahr.
Wie beneide ich dich, dass ihr eine Art Tagebuch von deiner Mutti habt. Es gibt so wenig wirklich persönliches, was Mama hinterlassen hat. Das ist auch ein Grund, warum ich mir mein eigenes Erinnerungsstück erst schaffen musste: das Medaillon mit ihrem Foto drin. Und so habe ich sie immer bei mir.
Ich hoffe auch auf ein Zeichen, dass es Mama gut geht und sie noch irgendwo ist. Was du da von dem Regenbogen schreibst, klingt wirklich sehr schön! Ich habe heute zum ersten Mal von Mama geträumt, seit sie tot ist. Sie sah aus wie vor ihrer Krankheit, saß bei uns in der Küche auf ihrem Platz und sah sich ein paar der Trauerkarten an, die wir bekommen haben, und noch einiges andere Zeug. Papa saß am anderen Kopfende. Ich stand daneben und dachte „komisch, wieso tun wir allen so leid, Mama ist doch da“. Ich wußte, dass sie nicht permanent da sein konnte, aber zumindest zeitweise. Dann merkten wir, dass Mamas Energie weniger wurde, was bedeutete, dass sie jeden Moment verschwinden würde. Und in dem ganzen Traum hat Mama nicht ein Wort gesprochen.
In den letzten Wochen habe ich immer so gehofft, von Mama zu träumen, und als ich heute morgen aufwachte, habe ich gar nicht richtig realisiert, dass es nun passiert war. Vielleicht liegt das daran, dass man sich eher Träume wünscht, in denen der Verstorbene direkt vor einem steht und sagt: mir geht es gut, ich hab dich lieb.
Aber so einfach ist es dann wohl meist doch nicht.
Jetzt wünsch ich dir erst mal eine gute Nacht, vielleicht mit einem schönen Traum? :-)
Viele liebe Grüße,
Katrin
Hallo ihr Lieben und an Katrin!
Meine Mama hat auch immer an ein Leben nach dem Tod geglaubt und ich auch. Als wir erfahren haben das man nichts mehr machen kann habe ich zu ihr gesagt:; Mama auch der Tod kann uns nicht trennen. Wir werden immer zusammen sein;. Und Sie hat mir versprochen wenn es wirklich etwas gibt dann zeigt sie mir es.
Am Anfang habe ich nur auf ein Zeichen gewartet richtig ungeduldig. Und war sehr enttäuscht das erstmal nichts kam.
Aber ich habe immer gespürt das sie da ist. Habe sehr oft Gänsehaut und friere.
Dann habe ich mehr drauf geachtet und mir viel auf das das Bild von ihr sehr oft umfiel, das die Lampen im Flur sehr oft flackerten...
Als sie bei mir war hatte ich ein Babyphon bei ihr stehen das ich sie hören konnte und sie rief mich immer;MIchi, Michi;
Das Babyphon benutze ich immer noch für meinen Sohn.(Meine mama ist in seinen Kinderzimmer gestorben).
An diesem Abend als ich ins Bett bin habe ich sehr intensiv an Mama gedacht und plötzlich ich kann es garnicht richtig bechreiben hatte ich so ein warmes, schönes, glückliches Gefühl der Liebe und ich wußte Mama zeigt mir auch das sie mich liebt.
Morgens hatte das Babyphon ständig so geknackt und plötzlich hörte ich etwas aber ich konnte es erst nicht richtig verstehen aber dann hörte ich ;;;MICHI; es war meine Mama.
Dann dachte ich mama wenn es dir gut geht laß es einmal knacken und es knackte einmal.
Katrin denke vor dem schlafen gehen intensiv an deine mama und bitte sie das du gerne vo ihr träumen möchtest.
Auch wenn ihr denkt das ich bekloppt bin.
Liebe Grüße
Michele
Liebe Michele,
Du bist nicht bekloppt. Intensität der Gedanken und Gefühle kann viel erreichen.
Hast Du die Adresse bekommen?
liebe Grüße,
Jutta
Liebe Michele,
ich halte dich auch kein bißchen für bekloppt! :-)
Ich habe vor einigen Monaten ein Buch gelesen “Trost aus dem Jenseits”, in dem es auch um Begegnungen mit Verstorbenen geht. Und das auf ganz unterschiedliche Weise: manchmal ist es ein typischer Geruch, manche hörte die Stimme des Verstorbenen, manche bekamen symbolische Zeichen wie Regenbögen oder Schmetterlinge. Und einige haben die Verstorbenen auch gesehen – im Traum oder in der Realität.
Und da denke ich mir natürlich: ach, wäre das schön und beruhigend, wenn ich auch ein Zeichen bekäme.
Aber ich will damit auch nicht zu ungeduldig sein. DAS klingt jetzt vielleicht bekloppt, aber ich stelle mir vor, dass eine Seele sich auch erst mal zurechtfinden muss, wenn der Mensch gestorben ist. Und sich von der Erde lösen muss. Und da will ich hier nicht ungeduldig sitzen und Mamas Seele an die Erde binden und an mich, sondern sie frei lassen. Und wenn sie die Möglichkeit hat und meint, es wäre gut für mich, wird sie mir schon zu gegebener Zeit ein Zeichen schicken.
Aber du hast recht, ich werde irgendwann vor dem Einschlafen einfach mal um einen Traum bitten.
Das Thema “Leben nach dem Tod” hat mich schon lange interessiert, und zwar, weil ich selber lange Zeit schreckliche Angst vor dem Tod hatte. Also fing ich an, mich damit zu beschäftigen.
Ich lese gerade wieder ein Buch darüber, und dort steht etwas, worüber ich selber vorher noch nie nachgedacht hatte: es gibt Menschen, die daran glauben und welche, die es nicht tun. Aber nur diejenigen, die es tun stehen ständig unter Beweiszwang. Wenn mir jemand sagte, er glaube nicht an ein Leben nach dem Tod, habe ich nie gesagt “welche Beweise hat du denn dafür?” Aber umgekehrt ist es so.
Und auch, wenn es nicht DEN Beweis gibt, so wächst dennoch meine Überzeugung.
Alles Liebe,
Katrin
Hallo Alle,
meine Tante am Sonntag ebenfalls ihrem Krebsleiden erlegen. Nach 14 Jahren Krankheit mit vielen Auf und Abs hat ihr Körper aufgegeben. Es ist einfach nur schrecklich, was dieser Krebs mit einem Menschen macht. Ich hatte keinen besonderen Bezug zu ihr, sie hat sich immer abgesondert, war auch "nur" angeheiratet, aber trotzdem tut es mir unendlich leid, dass sie es nicht geschafft hat. Sie war so stark, dieser enorme Lebenswille ist bewundernswert. Jetzt muss ich schon wieder auf eine Beerdigung, ich weiß nicht, ob ich das wirklich schaffe. Ich fühle nichts für sie, denn mittlerweile ist nichts schlimmer als der Tod meiner Mutter. Trotzdem: Ich war schon auf einigen Beerdigungen in der Zwischenzeit, jedesmal ist es, als ob ich den einen Gang, nämlich die Beerdigung meiner Mutter, immer wieder neu gehen muss. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft dazu noch finde.
Hallo Michele,
ich halte Dich auch nicht für bekloppt. Ich habe schon immer fest daran geglaubt, dass es nach dem Tod weitergeht und seit meine Mama tot ist, um so stärker. Allein der Gedanke, es würde nichts mehr danach kommen, alles wäre vorbei, das ergäbe keinen Sinn für mich. Darüber nachzudenken macht mich echt verrückt. Ich bin überzeugt, dass der Tod erst der Anfang ist und danach ein wunderschönes Leben beginnt. Ich hatte immer Angst davor, aber seit Mama diesen Weg vor mir gegangen ist, weiß ich, dass sie mich begleiten wird und ich nicht allein bin. Sie wartet auf mich. Das hat mir meine Angst genommen.
Ich hatte auch schon zweimal das Gefühl, ein Zeichen von ihr bekommen zu haben. Das erste Mal war, als wir zum ersten Mal das Grab über und über mit Frühlingsblumen bepflanzt haben. Meine Mama hat Blumen geliebt und konnte Pflanzen wunderschön arrangieren. Wir haben uns bemüht, alles, so wie sie es gemacht hätte, zu pflanzen und zu stecken. Als wir fertig waren, kamen noch andere Bekannte, die zufällig auf dem Friedhof waren, vorbei und wir standen alle vor unserem fertigen Werk. Wir waren ungefähr 9 Personen und plötzlich kam ein Vogel angeflogen und setzte sich auf das Holzkreuz meiner Mama. Er beguckte uns und dann hielt er sein Köpfchen schräg und begutachtete unser Werk. Er hatte keine Angst vor den vielen Menschen und den Stimmen, mindestens 5 Minuten saß er da und schaute auf die Blumen. Dann flog er zu einem Strauch neben dem Grab und saß dort, bis wir weggingen. Ich musste mich immer umdrehen - das war das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, Mama war da. Den anderen ging es übrigens genauso.
Das zweite Mal war vor kurzem. Mein Bruder kam vorbei mit seiner neuen Freundin, wir saßen auf unserer Terrasse und haben uns unterhalten. Dann kam wieder ein Vogel angeflogen, ganz nah und setzte sich oben auf den Rosenbogen und fing an, lauthals zu schnattern, dass wir kaum unser eigenes Wort verstanden. Mein Bruder schaute mich an und lächelte und deutete mit dem Kopf auf den Vogel, er sprach es nicht aus, aber wollte mir sagen, dass er dachte, es wäre meine Mama, die sich an der Unterhaltung beteiligte. Genau dasselbe dachte ich auch. Komisch, was?
Manchmal hat man eben das Gefühl und auch, wenn es nicht stimmen sollte und man sich alles nur einbildet, es beruhigt und verstärkt unseren Glauben, dass unsere Mütter da sind. Warum sollte man sich dagegen wehren?! Ich habe bisher kaum jemanden davon erzählt, aber wie man sieht, andere erleben oftmals ähnliches.
Und einen Beweis dafür gibt es nicht, wie Katrin schon schrieb, es ist einzig und allein der Glaube. Ich brauche auch keinen Beweis - das Gefühl, das ich habe, ist mir Beweis genug.
Liebe Grüße
Kiki
Hallo Jutta!
Meinst du mit Adresse Jenseits.de??
Hat mich total enttäuscht muß ich dir erlich sagen. Dort werden nur Menschen geduldet die keine richtige Meinung haben und Peter ist der Größte. Jeder deutet einen hin Sitzung mit Caro, kann ich auch verstehen soll auch 150 Euro kosten.
Liebe Grüße
Michele
Hallo Michele,
Nein, nicht das Jenseits Forum. Aus diesem haben sich etliche zurück gezogen, da es für viele Suchende keinen wirklichen Austausch ist. Man kann nur viel nachlesen, und verstehen, was danach kommt.
Mail mich mal an: jubawe@yahoo.de
liebe Grüße
Jutta
hallo,
ich weiss nicht ob ich zeichen aus dem jenseits, wie man es so schön formuliert, glauben soll. einerseits denke ich, meine mama hätte mir dann schon längst ein eindeutiges zeichen gesandt, andererseits kann natürlich alles sein...
das sage ich deshalb, weil mir schon einmal, zusammen mit meiner mutter, etwas "komisches" passiert ist. als meine oma gestorben ist, die mutter meiner mutter.
alle, besonders meine schwester behaupten, ich wäre ishr sehr ähnlich. optisch, als auch seelisch. egal.jedenfalls hatte ich schwer mt ihrem tod zu kämpfen, auch wenn man die liebe oder das zusammengehörigkeitsgefühl auch nach dem einschlafen erst empfindet. schliesslich war sie 87, und der tod ist damit nicht mehr so tragisch, wie bei einer jüngeren frau.
etwa 2 oder 3 jahre nachdem sie eingschlafen ist, habe ich zu allerheiligen einen kranz in münchen bestellt, einen besonders schönen kranz, bei einer tollen gärtnerei. einen, den man dort wo mene oma liegt (nrw) nicht so bekommt. diesen habe ich mit ups zu meinem onkel geschickt, der wollte ihn am 1. november dorthin legen. meine mutter fand die idde toll, eben weil er etwas ganz besondere war - optisch als auch, dass er direkt von uns kam.
am 1. november in der früh, der auch omas todestag ist, es war ein sonntag, lag ich noch im bett, als um 5 vor 8 uhr das telefon klingelte. ich sprang auf, doch ehe ich am telefon war, es hatte zweimal geklingelt, war es wieder ruhig. ich machte mir keinen kopf und legte mich wieer hin. am vormittag habe ich mit meiner mutter telefoniert und im gespräch gefragt, ob sie vielleicht angerufen hätte. da war es kurz still, und mama sagte mir, dass bei ihr genau das gleiche passiert wäre. uns war irgendwie komisch, aber ausgesprochen haben wir es nicht. mama hatte dann noch einen onkel angerufen und hinterrücks gefragt, ob bei ihm auch das telefon geklingelt hätte - hat es aber nicht. dann rief sie den onkel an, der den kranz hinbringen sollte.
er erklärte, dass er ganz früh zum friedhof gegangen wäre, dass es auch schön aussieht. um kurz nach acht sei er wieder zuhause gewesen. der friedhof ist nur um die ecke...
mein gefühl sagt mir auch heute noch, dass es oma war, die angerufen hat. wer bitte verwählt sich an einem feiertag zur gleichen minute morgens in zwei nummern, also bei mir und meiner mutter - und legt dann auf. ich glaube, sie hat sich sehr gefreut, und wollte uns ein zeichen geben. sie war eine so stolze frau, die auch immer wert auf das äussere legte. es war mir, als wollte sie sich bedanken bei uns.
natürlich weiss ich es nicht, aber ich glaube daran. auch mein freund fand es "komisch".
ich bin ein sehr realistischer mensch, wirklich, aber dieser moment war für mich aussergewöhnlich, soviele zufälle gibt es nicht...
dennoch denke ich, wen es denn wirklich ein zeichen meiner oma war, warum meldet sich mama nicht? sie sieht doch, wie sehr wir leiden
warum meldet sie sich nicht
ich weiss nicht, ob ich daran glauben soll.
wenn ihr erfahrungen dieser art gemacht habt, dann nehmt sie so, wie ihr sie empfindet. egal ob es eine wunschinterpretation ist oder es wirklich geschieht. ich kann mir auch vorstellen, dass unsere verzweiflung oft situationen oder empfindungen aus uns heraushebt, wir sie uns nur wünschen und sie dadurch für uns reell erscheinen lassen.
ich weiss s schlichtweg nicht.
aber dann denke ich mir immer wieder, mama, warum meldest du dich dann nicht?
schön grüsse
alessa
Liebe Alessa,
ich kann deine Unsicherheit total gut verstehen.
Als ich dieses Buch gelesen habe, in dem es um Kontakte mit Verstorbenen geht, da habe ich auch darüber nachgedacht, warum es z. B. so viele Eltern gibt, die eben KEIN Zeichen ihres Verstorbenen Kindes bekommen, obwohl sie es sich wünschen oder es so sehr brauchen könnten.
Dazu habe ich mir folgendes überlegt: auch wenn ich an ein Jenseits, welcher Art auch immer glaube, so weiß ich doch nichts genaues darüber. Vielleicht können manche Verstorbenen keinen Kontakt herstellen; vielleicht dürfen es manche nicht; vielleicht wollen es manche nicht, weil sie es nicht für gut halten würden.
Vielleicht liegt es aber auch an den Lebenden: manche sind vielleicht zu verschlossen, oder sie wünschen sich den Kontakt so krampfhaft, dass sie sich nicht dafür öffnen können. Vielleicht haben manche aber auch zu viel Angst. Oder sie erkennen die Zeichen nicht als solche.
Langer Rede kurzer Sinn: :-)
Ich glaube, es gibt viele Möglichkeiten, wieso deine Mutter (noch) keinen Kontakt zu dir hergestellt hat. Aber die Tatsache, dass es so ist heißt nicht, dass sie deswegen nicht mehr existiert, in welcher Form auch immer. Oder womöglich, dass du ihr egal geworden bist. Ich hoffe, du denkst so etwas nicht!
Ich kann dir nur zustimmen: jeder, er ein Zeichen erhält sollte das einfach als solches hinnehmen und sich daran erfreuen. Ich glaube, wenn ein inneres Gefühl auftaucht, man könnte gerade ein Zeichen bekommen haben, dann stimmt das auch. Man muss das niemandem beweisen, auch sich selbst nicht; das Gefühl sagt einem schon, was richtig ist.
Liebe Alessa, ich wünsche dir auch jeden Fall von Herzen, dass du irgendwann ein Zeichen bekommst, dass jeden deiner Zweifel zerstreuen kann!
Sei ganz furchtbar doll gedrückt!
Katrin
hallo sandrah,
ich denke in dieser zeit an dich!
alessa
Heute, vor einem Jahr habe ich meine Mami das letzte Mal gesehen.
Morgen ist der 1. Todestag, der Kreis schließt sich.
Danach werde ich alles ein 2. Mal ohne sie, meine liebe Mami, erleben.
Den 2. Spätsommer, den 2. Herbst ........
Für Euch hier,
besonders für Alessa, Katrin, Kiki, Mia und Damaris ! !
(unsere Mutti’s würden dies bestimmt gern zu uns sagen, wenn sie es könnten)
Steh' nicht weinend an meinem Grab,
ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht.
Ich bin tausend Winde, die weh'n,
ich bin das Glitzern der Sonne im Schnee,
ich bin das Sonnenlicht auf reifem Korn,
ich bin der sanfte Regen im Herbst.
Wenn Du erwachst in der Morgenfrühe
bin ich das schnelle Aufsteigen der Vögel
im kreisenden Flug.
Ich bin das sanfte Sternenlicht in der Nacht.
Steh' nicht weinend an meinem Grab,
ich bin nicht dort unten, ich schlafe nicht.
Liebe Sandra,
was bleibt mir zu sagen, außer, dass ich morgen an dich denken werde. Ich schätze, jeder hier kann sich vorstellen, was das für ein bedeutsamer Tag für dich ist.
Lass dich in Gedanken ganz fest umarmen!
Viele liebe Grüße,
Katrin
Hallo an Alle hier!!
Geht es euch auch so das man es einfach nicht verstehen kann.
Ich denke mir immer " Das kann doch alles nicht sein. Das kann doch nicht wahr sein, daß meine Mama tod sein soll""
Bald sind es schon fünf Monate ohne meine geliebte Mama.
Liebe Grüße an euch Allen!!
Eure Michele
Liebe Sandra,
ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für heute, ganz besonders morgen und die nächsten Tage, die sicher unendlich schwer werden.
Ich denke fest an Dich!
Deine Kiki
hallo sandrah,
morgen ist nur ein tag, nur ein tag wie jeder andere. auch wenn es der "todestag" ist, so wirst du sie nicht mehr vermissen als an jedem anderen tag. du leidest nicht mehr als an manch anderem tag. und wenn du dast tust, dann nur aus der reaktion deiner umgebung heraus. weil andere menschen dir vermitteln - oh schon ein jahr - was sol die zählerei der tage, der monate? der tag an sich ist irrelevant. ich habe an dem tag nicht mehr oder weniger gelitten. im gegenteil, wäre es nicht schlimm, an einem bestimmten tag besonders zu leiden, sandra: es ist ein tag.. nicht mehr...
es ist alleine deine umebung, die dir das gefühl emittelt, du müsstest an diesem tag besonders leiden. aber überlege einmal, wie erbärmlich wäre es, wenn du an diesem tag besonders leiden würdest.
einen tag später wäre es nicht mehr so schlimm?
nein, das ist heuchelei - eben vo n aussen kommend.
natürlich haben wir auch ganz viele blumen gebracht, aber wenn ich ganz ehrlich bin, war das nur nach aussen hin...
du könntest die blumen an jedem x-beliebien ag bringen, aber du machst es eben an iesem tag....
in deinem herzen ist deine mama jeden tag in dir, oder?
komischer weise habe ich persönlich an diesem tag nicht mehr getrauert als an einem anderen. im gegenteil, ich habe mich dagegen gewert. es ist eben nur ein tag
sie ist bei dir, so wie ich glaube, dass meine mama bei mir ist, egal in welcher art und weise. ob wie man es sagt "übersinnlich", oder in deinen gedanken.
lass dich nicht davon leiten.
ich denke an dich....
alessa
Liebe Sandra,
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft für den morgigen Tag, ich werde sicher ganz viel an Dich denken.
Entschuldige, dass ich Dir noch nicht persönlich geschrieben habe, irgendwie klappte das mit meiner neuen E-Mail-Adresse nicht, hab jetzt also noch keine.
Deshalb hab ich Dich so lange warten lassen auf ein Schreiben.
Meine Mama ist am 10. August gestorben, in 10 tagen jährt sich also auch bei mir ihr Todestag. - Wenn ich Todestag auf dem Bildschirm lese, ist das immernoch so irreal, selbst nach einem Jahr kann ich es immer noch nicht glauben.
Was wirst Du morgen machen? hast Du Dir irgendetwas vorgenommen?
Das mein Papa damals so gelitten hat (und auch jetzt sicher noch), hat mir auch ganz arg zu schaffen gemacht. Keiner konnte sich vorstellen, wie das gehen soll, mein Papa ohne sie - sich war doch das Rad, das alles in Bewegung brachte und sie war doch die, die auf alles eine Antwort hatte.
Mein Vater hat seit ca. einem halben Jahr (etwas kürzer vielleicht) eine Freundin.
Ich gönne ihm das Glück so, und doch ist es innerlich schmerzlich, so wird einem noch mehr bewusst, das es das Leben, in dem wir so glücklich waren, nicht mehr gibt und nie mehr geben wird.
Weil es sie nicht mehr geben wird.
Meine Eltern sind ihr Leben lang umgezogen, nie war ich länger als sieben Jahre an einem Ort mit ihnen, meist zogen sie nach 3-4 Jahren schon wieder um.
Und so muss ich jetzt schmerzlich vestellen: Ich hatte zwar kein räumliches bestehendes Zuhause, aber: My Home is my mother
ist mir jetzt bewusst.
Und wenn mein Vater erzählt, dass die Möbel wegsollen, weil sicher Hannelore (seine Freundin) sich nicht wohl fühlen würde, wenn allles von Mutti wär´,
dann merke ich, wie weh es tut, und das es nie wieder so sein wird, wie´s mal war.
Ich habe meiner Mama am Telefon sagen können, das ich sie lieb hab, daswar, bis auf einen Streit vor 10 Jahren, das erste Mal, das ich es ihr sagte.
Wir haben es auch nicht gelernt, über Gefühle zu reden. Ich musste es einfach tun, habe meinen inneren Schweinehund überweunden, und ihr gesagt, dass ich sie soooo lieb habe. Und ich habe zum 1. Mal in meinem Leben gehört, was ich so vermisst habe: Ich Dich auch, mein Mädchen.
Darüber bin ich glücklich. Ich habe noch viele Sachen im Kopf, die ich ihr hätte erzählen wollen oder von ihr wissen wollen.
Wir konnten über gar nichts mehr reden, aber das haben wir uns die paar Tage vor ihrem Tod noch ganz oft gesagt (ich war auch so sprachlos, dass mir nichts einfiel um drüber zu reden.
Liebe Sandrah, ich denke ganz feste an Dich und hoffe, die überstehst den Tag einigermassen.
Ich bin noch etwas im Net, wenn Du noch wach bist, schreib mal, wenn Du magst natürlich nur.
Damaris
Ich möchte mich bedanken für all die lieben Zeilen von Euch und Euer Mitgefühl die auf mein letztes Schreiben kamen.
Dazu muss ich Euch auch was sagen:
Mein Bruder, meine hochschwangere Schwägerin und ich, wir kamen zu spät.
Im Endeffekt, aber glaube ich, hat mein Vater (ja, ich meine Gott) es richtig damit getan:
Wenn ich von ihrem Sterben hörte, wurde,bzw. wird mir immer wieder bewusst, ich wäre daran zerbrochen, meine Mama so leiden zu sehen.
Ihr müsst wissen, sie war stark und ich habe sie nicht ein einziges Mal jammernd gesehen, resigniert oder verzweifelt...
Das machte ihr starker Glaube, den ich jetzt umso mehr bewundere.
Selbst kurz vor ihrem Tod kam kein Klagen, und die Beerdigung hat sie vorbereitet für uns: Mit dem Pastor in einem weissen Auferstehungs-Talar und mit Liedern, die mich verstummen liessen "typisch Mama" hab ich gedacht, wie soll ich das denn singen können?
Sie hatte sich ausgesucht: "In Dir ist Freude in allem Leide" und zum Schluss Anbetungs- ja, Dankeslieder!!
Aber für meine Mama hab ich sie lauthals gesungen und mich so sicher, so aufgehoben und bestätigt gefühlt, dass ich wieder wusste, ich glaube nicht an irgendeinen erfundene Gott, nein!!!
Sprich mit ihm, und lass Dich auf ihn ein, dann merkst Du, er ist da!!!
Alles Liebe, Damaris
Ich war ein paar Tage nicht im Forum, es reisst immer so auf, dass ich danach nicht dran denken kann, wieder ins Forum zu gehen
nochmal an sandrah
entschuldige die vielen fehler, aber ich konnte sie rein technisch nicht korrigieren...
hallo damaris,
nur eine frage, was ist das für ein gott an den du glaubst, der meine und auch deine mutter sterben liess?
es gibt keinen grund einen so wunderbaren menschen gehen zu lassen wie es meine mutter ist. was soll das für ein gott sein? welcher gott lässt so etas zu?
alessa
Liebe Alessa,
der Gott an den ich glaube, hat mir ewiges Leben ohne Leid versprochen. Ich weiss, meine Mutter ist jetzt dort.
Ich kann Dein Zweifeln verstehen, ich habe mich dass vor einigen Jahren auch gefragt, habe viel an Gott gezweifelt und mir überlegt, ob ich das richtige glaube.
Erst als meine Mutter krank wurde, hab ich mich ihm wieder zugewandt.
Warum lässt er die Menschen so leiden, warum lässt er die Kinder dieser Welt verhungern?
Warum tut er nichts dagegen, dass unsere Kinder missbraucht werden?
Ich habe darauf sicherlich nicht die Patent-Antwort.
Ich bin christlich erzogen, mein Leben lang war ich überzeugt, dass es ihn gibt. Und warum all diese schrecklichen Dinge passieren, kann ich nur der Bibel entnehmen - Er hat uns ganz oft versucht, uns Menschen zur Umkehr zu bewegen,
er wollte nicht, dass wir in unser Verderben rennen. er hatte doch alles so gut geplant.....ein Paradies, in dem wir alle immer leben.
Durch unsrer Schuld ( unserer Vorfahren, usw.) haben wir das vermasselt.
Immerwieder hat er gesagt: Seit gut zu einander, liebt Euch. Die Menschen aber wollten nicht an ihn glaube, wollten sich nichts vorschreiben lassen und sündig leben.
Deshalb hat Gott damals alles ausgelöscht, ausser Noah und seine Familie. Und er hat geschworen, dass er das nicht noch einmal tun würde.
Die Menschen aber wollten es nicht besser machen.
Und Gott wollte sich nicht mehr so einmischen, und hat uns uns selbst überlassen.
Glaube mir, er ist ein guter Gott, und es tut ihm weh, zu sehen, was die Menschen aus seiner Erde machen und wie sie sich gegenseitig verachten und ermorden.
Denen, die hier auf der Erde dieses Leid ertragen müssen und trotzdem an ihn glauben, denen ist der Weg zur Ewigkeit offen. Und ich freu mich wahnsinnig darauf, auf eine nicht endende Zeit mit meiner Mama und vielen anderen wundervollen Menschen.
Vielleicht verstehst Du jetzt ein wenig, wieso ich trotz allem Leid an ihn glaube.
Und das Schöne hier auf der Erde ist: ich habe immer einen Freund, bin ich auch noch so allein; er fängt mich auf, wenn falle, auf ihn darf ich all meine Sorgen abladen und er hält mich wie ein Vater sein Kind in seinen starken Armen. Und egal, was ich für´n Mist baue, er hält immer zu mir, liebt mich mit all den Macken,so wie ich bin. Ohne, dass er was von mir verlangt. Er liebt mich und verlässt mich nie.
Damaris
hallo damaris,
eigentlich möchte ichdas thema gott hier nicht vertiefen. ich akzeptiere und respektiere auch deine einstellung bezüglich deines glaubens.
ich persönlich kann damit nichts anfangen. nehm es nicht persönlich, ich rede jetzt von mir, aber wenn ich dein statement lese, kommt in mir nur ein sehr theoretischer gedanke. auf mich wirkt es, als wäre es die einführung der neusten ausgabe der zeugen jehowas. glaube kommt von innen, stützt sich nicht auf überlieferte sagen (wie z.B. die arche). es ist dein glaube, dass dein gott uns beschützt. wenn dir das kraft gibt, dann ist das gut für dich.
ich persönlich kann mit gott nur noch sehr wenig anfangen. auf bibelzitate gab ich noch nie etwas. sie sind nicht projezierbar - und wenn, dann nur sehr individuell, so wie es der leser gerne hätte. wörtlich übertragen gibt es sie fast nur bei den zeugen jehowas.
wie gesagt, es ist MEINE einstellung. so wie ich deine nicht verurteile, hoffe ich auch, dass du mich verstehst.
zudem glaube ich auch, dass der glaube des einzelnen auch sein eigener bleiben sollte.
ich würde mich hüten, andere menschen überzeugen zu wollen.
soviel von mir zum thema.
zum schluss nochmals, ich greife dich persönlich nicht an.
ich hoffe du verstehst das auch so.
schöne grüsse
alessa
hallo alessa,
habe ich Dir versucht, meinen Glauben aufzudrücken? Ich glaube nicht. Ich habe erzählt woran ich glaube an Gott - und man kann mich und meine Statements nicht mit den Zeugen Jehovas in Verbindung bringen nur weil ich etwas aus der Bibel erzählt habe.
Mein Glaube kommt von innen, ich stütze mich nicht nur auf die Bibel. Stell Dir vor, ich kann ihn spüren, mit ihm reden und er redet auch mit mir.
Das es den Bestseller Bibel gibt, darüber bin ich nur dankbar, denn sie überliefert wirklich viele Dinge, die einem helfen, zu glauben.
Ich auf jeden Fall wüsste nicht, wie ich damit leben sollte: Der Tod ist das Ende und danach ist nichts mehr.
Ich finde, es ist schwieriger dann, einen Tod zu verkraften, wenn man dann weiss, man sieht den Menschen nicht wieder.
Es tut gut, zu wissen, dass ich meine Lieben wiedersehen werde. Und es tut gut,
den Tod anders sehen zu können, als wie Menschen, die nicht glauben.
Denn ich glaube, der Tod ist der Durchgang zum ewigen Leben.
Für mich ist das Ende der Anfang.
Der Anfang zu meinem Leben ohne Schmerzen und ohne Leid.
Damit, finde ich, lässt es sich leichter leben als ohne Glaube.
Mit diesem Wissen ist Sterben für mich nicht mehr ganz so schmerzlich.
Wenn Du von der Bibel erzählst, merkt man, dass Du Dich dafür nicht interessierst. Denn das was Du sagst, stimmt nicht so ganz.
Man kann sie perfekt projezieren und viele Gleichnisse aus der Bibel zeigen mir Wege, Lösungen und man kann sie auf viele heutige Situationen genauso beziehen wie damals.
Das Schöne daran finde ich z.B., dass es immer um Liebe und den Umgang mit seinen Mitmenschen geht. Die 10 Gebote finge ich, sind doch nur die erste Ausgabe eines Gesetzbuches, nur, dass in unseren Gesetzbüchern steht, wieviel Jahre man für die Vergehen kriegt.
Gott sagt, Du sollst nicht töten. Aber er bestraft nicht.
Sorry, ich will hier keinen meinen Glauben
aufzwängen, habe auch vorher nicht viel darüber geschrieben, denke ich.
Liebe Alessa,
Ich lasse jeden so leben, wie er leben möchte ohne ihn deswegen angreifen zu müssen oder ihm reinzureden. Das Recht habe ich nicht.
Predigen aber tun wir Christen wirklich gerne, wir wünschen uns natürlich, dass nicht so viele Menschen in ihr Verderben rennen,würden gerne überzeugen, dass es noch mehr gibt, als das Leben hier und möglichst vielen den Weg zum Paradies weisen.
Aber wie gesagt, ich hatte es hier nicht vor, fühl Dich also bitte nicht so angegriffen.
Irgendwie schien es mir, das Du Wut im Bauch hast und ich kam mir vor, wie mit giftigen Pfeilen beschossen.
Sorry, das war lediglich ne freie Meinungsäusserung meinerseits,Du weisst ja, Du musst ja nichts annehmen. Aber erzählen darf man doch, oder?
Hatte echt nicht vor, Dich auf 180 zu bringen, sorry.
Damaris
hallo damaris,
du hast mich nicht auf 180 gebracht noch angegriffen. auch habe ich nicht behauptet, du wolltest jemandem deinen glauben aufdrücken.
schade finde ich trotzdem, dass du, obwohl ich darauf hingewiesen hatte, mein statemant doch als "angriff" gesehen hast. ansonsten hättest du wohl nicht so ausführlich und persönlich reagiert.
ich habe mehrmals daraufhingewiesen, dass ich deine meinung respektiere, deswegen muss ich nicht konform gehen.
falsch ist, dass ich mich nicht für die bibel interessiere, das habe ich ausführlich getan.
ich habe meine meinung dazu, du deine - völlig legitim.
dass ich wut im bauch habe ist durchaus richtig erkannt, und ich denke, dass ich hier im forum nicht die einzige bin.
aber ich möchte mich ehrlich gesagt auch nicht weiter über religion bzw. glauben unterhalten
es ist der glaube, der glaube des einzelnen - und ein thema das wahrlich bodenlos ist. eben glaube, nicht wissen!
diesen muss jeder für sich finden, wo immer er auch endet. daher: es ist schön, dass dich dein glaube tröstet, dir halt gibt.
herr je, ich will keine grundsatzdisskusion auslösen.
ich wünsche dir / euch eine gute nacht
alessa
hallo sandrah,
wie ist der tag verlaufen? ich denke ich habe bald wieder alles im griff mit aol.
dann starten wir ein neues, ja?
bis dahin melde dich doch hier.
grüsse und eine gute nacht
alessa
hallo alessa,
ich will hier auch keine Glaubensdiskussionen auslösen, wie Du sagst: Jeder glaube dass, was er für richtig hält oder womit er sich wohlfühlt.
Ein zweites Mal ausgeholt zu dem Thema habe ich, weil es mich schon etwas verletzt hat, dass Du mich mit den Zeugen Jehowas vergleichst, für mich ist das eine Sekte.
Und ich wusste nicht so ganz, wie ich den Satz verstehen soll, dass Du Dich hüten würdest, andere überzeugen zu wollen.
Angegriffen hab ich mich nicht gefühlt, es ist ja Deine Meinung.
Und dass es etwas länger wurde liegt lediglich daran, dass ich gerne viel erzähle und viel Schreibe und ich es noch nicht gelernt habe (trotz aller Bemühungen), mich kürzer zu fassen, nicht, weil ich mich angegriffen fühlte.
So, das sollen auch wirklich meine letzten Zeilen darüber sein, habe keine Lust, hier aus dem Forum jemanden zu vergraulen oder schlechte Stimmung zu produzieren.
liebe Grüsse aus Marburg,
auch an alle anderen,
Damaris
Hallo Ihr Lieben,
wie geht es Euch denn ?
Der 1. Todestag meiner Mami ist nun gewesen.
Und Alessa, ja, es war ein Tag wie jeder andere.
Der Tag davor und die 2 Tage danach waren eigentlich eher „besonders“.
Der Tag davor war vor einem Jahr der Tag, an dem ich meine Mami das letzte Mal gesehen hab und als ich vom Büro nach Hause fuhr, es genauso heiß wie letztes Jahr war, da war der Schmerz doch wieder stärker wie ich, weil ich an meine Heimfahrt damals dachte und das Gefühl,
noch sooo gerne bei ihr bleiben zu wollen.
Am Todestag selbst...........hmm, bis auf den Zeitpunkt am Nachmittag, als ich auf die Uhr schaute und daran dachte, daß sie JETZT eingeschlafen sei, war es ein Tag wie immer.
Komisch.......
Da ich ja erst in 2 Wochen nach Hause fahr, konnte ich ja auch nicht auf den Friedhof gehen,
ihr Blumen bringen ......... so verging dieser Tag, wie so viele andere in den letzten Monaten.
Ich war traurig, aber gefaßt.
Das Wochenende nun aber war wieder mal ein Wochenende der Gefühlsschwankungen.
Dieser Sehnsucht nach ihr ist halt doch noch groß und manchmal, so auch diesmal
hab ich dann plötzlich zu NIX Lust, trotz des schönen Wetters, trotz meines Willens,
immer daran zu denken, wie kurz doch das Leben ist und „jede Minute deines Lebens,
die du in Traurigkeit verbringst, verschenkst du 60 Sekunden deines Lebens“
So oder ähnlich war der Spruch.
Aber die Tränen zu stoppen, tief Luft zu holen, das klappt nicht immer.
Manchmal denke ich, ob wir uns es hier nicht schwerer machen, wie es so schon ist,
durch unsere traurigen Gedanken, durch unsere vielen Fragen.
Aber dann wieder, lese ich die Briefe, die wir hier geschrieben haben und denke, daß viele
stillen Mitleser oder all die jungen Frauen, die in den nächsten Wochen, Monaten hier lesen,
bestimmt so manch hilfreichen Satz lesen werden.
Zu Alessa’s und Damaris Zeilen wollte ich nun auch noch kurz was schreiben.
Ich selbst glaube an ......... Zeichen......... SIGNS. Mehr nicht.
Ich bin nicht kirchlich erzogen worden, ich habe also nie beten gelernt oder bin nie mit meiner
Familie in die Kirche gegangen.
Oft habe ich trotzdem zu Gott gebetet, wenn ich allein war, wenn ich in einer Situation war,
die mir soviel abverlangt hat, daß ich glaubte, es nicht allein zu schaffen.
Wenn es mir gut ging nicht, toll, oder ? So bin/ war ich halt.
In der bis jetzt schwersten Zeit meines Lebens, meine Mutti auf ihrem Leidensweg zu begleiten, da hab auch ich an nichts mehr glauben können.
Vielleicht kommt die Zeit, ich erlebe etwas oder es passiert einfach und mein Glaube an ihn da oben ist da. Aber im Moment bin ich zu enttäuscht, zu verletzt, zu traurig, als an irgend jemanden/ etwas zu glauben. Ich versuche zu verstehen was passiert ist, damit zu leben.
Mit dem Schicksal. Das allein ist schwer genug.
Als ich oben ZEICHEN geschrieben hab........ da meinte ich z. B.
am Todestag hab ich ganz liebe Post bekommen, jemand schickte mir ein kleines Buch und eine Karte, auf der ein Regenbogen war, Ich hab dieser Person nie erzählt, daß ich damals, diesen Regenbogen am Tag nachdem meine Mutti gestorben ist, morgens am Fenster gesehen hab.
Solche „Zufälle“ kann man natürlich als Zeichen deuten oder nicht, ich deute sie, wie es mir
grad in den Kram paßt :-) ich weiß, aber es macht mich glücklich und das ist doch schön, oder ?
Ich hoffe, Ihr seid noch nicht alle im Urlaub, hm?
Und wenn doch, dann halt ich hier die Stellung, ich hab ja erst im September paar Tage frei.
Liebe Katrin,
wann hast Du denn eigentlich genau Geburtstag ?
Liebe Alessa,
die Geschichte aus dem kleinen Prinzen, die „Lachenden Sterne“ ?
Finde ich diese Geschichte auch hier im Internet ? Ich kenne sie (noch) nicht.
So, für heute sag ich CIAO CIAO und winkewinke
Sandra
PS: Liebe Damaris, ich hoffe, das waren wirklich nur Deine letzten Zeilen zum Thema Glauben und nicht überhaupt, hm?
Bis bald ! ! hoffe ich
und auch Kiki und Mia ! ! und die, die hier schon mal reingeschaut haben ! :-)
Liebe Sandra,
schön, dass sich mal wieder jemand meldet. Ich glaube, die Hitze hat irgendwie alle etwas lahm gelegt, auch in vielen anderen Foren ist es ziemlich ruhig gewesen in den letzten Tagen.
Ich versuche mir vorzustellen, wie es mir wohl gehen wird, wenn Mamas erster Todestag ansteht. Es sind heute erst fünf Wochen, seit sie gestorben ist, deswegen fällt mir das natürlich schwer. Aber ich schätze, ein Gedanke, der an einem solchen Tag (bei mir und sicherlich bei vielen anderen ) auftauchen könnte ist der, dass man kaum glauben kann, dass man den geliebten Menschen nun schon ein ganzes Jahr nicht mehr bei sich hat.
Ich finde es überhaupt nicht schlimm, wenn du Phasen hast, in denen du einfach bloß traurig und lustlos bist. Es ist keine verschenkt Zeit; man kann nicht immer nur alles auskosten, das Leben genießen und keine Sekunde unglücklich sein, um keine wertvolle Zeit zu verschwenden. Die Trauer darf das Leben nur nicht bestimmen, das ist wichtig! Oder was meinst du?
Wie gesagt, heute vor genau 5 Wochen ist Mama gestorben.
(Das zu schreiben oder zu sagen finde ich immer noch merkwürdig – Begriffe wie gestorben, tot, Friedhof, Sarg und so was scheinen immer noch absurd im Zusammenhang mit meiner Mutter, als würde es einfach nicht passen. Gestern zum Beispiel habe ich mich mit meiner Tante unterhalten – Mamas Schwester – sie erzählte irgendwas und sagte „seit deine Mutter tot ist“. Da machte mein Herz richtig einen Hüpfer, begleitet von dem Gefühl sagen zu wollen „sag das nicht“. Aber warum soll man es nicht sagen; ich spreche ziemlich viel über das alles, vor allem mit meiner Schwester und meiner Tante, aber bestimmte Formulierungen sind doch recht eigenartig für mich. Dabei bin ich sicher niemand, der die Dinge nicht beim Namen nennen oder nicht akzeptieren kann. Seltsam)
Ich war heute auf dem Friedhof, Blumen gießen. An der Stelle, wo die Urne begraben wurde ist jetzt nur ein Fleck ohne Gras, deswegen hat mein Vater eine Schale mit Blumen draufgestellt, bis der Stein kommt. Da habe ich darüber nachgedacht, dass 5 Wochen eigentlich furchtbar kurz sind. Mir kommt es aber die meiste Zeit so vor, als sei das alles schon ewig her: die Trauerfeier, das organisieren, selbst die Nacht, als der Anruf kam. Und es kommt mir vor, als sei es ewig her, dass ich Mamas Stimme zuletzt gehört habe, seit ich sie berührt und in den Arm genommen habe. Die Zeit, als sie zu Hause im Bett lag und wir sie pflegten scheint noch weiter weg, fast, als würde ich mir das nur einbilden.
Und dann habe ich gestern ein Video gesehen, auf dem Mama zu sehen ist, kurz bevor sie krank wurde. Wie soll ich das beschreiben… ich habe gesehen, wie sie da jemanden anlächelte, auf eine bestimmte Weise. Und es war ein Stich ins Herz, dass ich nie wieder sehen werde, wie sie mich so anlächelt.
Dieser Film sie mir wieder so präsent gemacht. Meine Mama. Kein abstrakter Mensch. Sondern meine Mama, die mir an so vielen Stellen fehlen wird.
Ich kann es schwer beschreiben.
Ich möchte ganz kurz auch was zum Thema Zeichen sagen.
Ich warte nicht auf Zeichen. Ich habe auch noch nichts erlebt, was sich als solches deuten ließe. Ich glaube auch irgendwie nicht so recht, dass Mama mir je eins schicken wird. (keine Ahnung, wieso) Aber das mindert nicht im geringsten meine wachsende Überzeugung, dass es ein „Leben“ nach dem Tod gibt. Wenn ich keine Zeichen bekomme, wird es einen guten Grund dafür geben. Ich vertraue da völlig auf meine Mutter, dass sie weiß, was gut und richtig für mich ist. Und falls es ihr einfach nicht MÖGLICH ist, wird auch das einen Grund haben.
Liebe Sandra, du hast völlig recht: wenn du etwas als Zeichen deutest, und es macht dich glücklich… was will man mehr? Das ist nichts, was man jemandem erklären oder beweisen muss, wichtig ist allein, was du darüber denkst.
Ich glaube auch nicht recht, dass man sich Zeichen meist nur einbildet. Ich glaube, ich habe es schon mal geschrieben: wenn man es für sich fühlt, dann ist es auch so. Das merkt dann sicher jeder für sich.
Ach ja, Geburtstag habe ich am 4. September. Es ist schon alles klar, meine Tante hat von sich aus, bevor ich überhaupt das Thema anschneiden konnte gesagt, dass sie dann einen Kuchen backt. Meine Schwester mit Sohn hat auch schon gesagt, dass sie kommt.
Ich habe noch nie solange im Voraus an meinen Geburtstag gedacht. Aber dieses Mal ist es mir eben furchtbar wichtig, dass die Familie da ist. Wenn Mama schon nicht da sein kann, will ich wenigstens die Menschen um mich haben, die nun meine Familie sind – eben wir „Übriggebliebenen“, die versuchen, eine verdammt große Lücke zu überbrücken.
Wenn ich jetzt so schreibe merke ich, dass Mama mir im Moment wieder total fern ist. Das geht mir komischerweise immer so: je mehr und je länger ich von ihr spreche und von der Zeit, als sie so krank war, desto abstrakter wird das ganze für mich, und desto weiter rückt sie von mir weg. Dabei müsste es doch eigentlich genau umgekehrt sein, oder?
Uff, es ist zwar schon nach Mitternacht, aber wenn ich jetzt nicht noch kurz dusche, schmelze ich gleich vor dem Computer.
Liebe Sandra, du musst die Stellung keinesfalls alleine halten, ich bin auch erst im September ein Woche weg. Jetzt wünsch ich dir aber erstmal ein gute Nacht und frohes Schwitzen! ;-)
Dicke Umärmelung,
Katrin
hallo sandrah,
die geschichte vom kleinen prinzen und dem blick zu den sternen ist nur ein zitat aus dem buch, trotzdem steht es für sich. ic finde es sehr schön, auch wenn ich nicht weiss, ob mama dort oben wirklich lacht, oder vielleicht doch weint.
wir haben diesen spruch in einem buch von ihr gefunden und ihn auch in die trauerkarte gedruckt.
auch deshalb, weil ihn mama schon einmal für eine trauerkarte benutzt hat. daher gaube ich, dass sie ihn auch gewählt hätte. denn sie will uns sicher trösten und nicht traurig sehen.
bei der beerdigung habe ich vom arzt her beruhigungsmittel nehmen müssen - das war gut so. es war eher wie ein film. und daher habe ich es geschafft. diese zeilen auch am grab zu lesen. ich habe vorher sogar die tonationen notiert. schon komisch, was man dann so macht, wo es doch so unwesentlich ist... aber ich wollte, dass es gut wird. noch einen tag vorher hätte ich nicht geglaubt, das zu schaffen. aber es ging.
"...
und wenn du bei nacht den himmel anschaust,
wird es dir sein,
als lachten alle sterne,
weil ich auf einem von ihnen wohne,
weil ich auf einem von ihnen lache.
du allein wirst sterne haben,
die lachen können.
und er lachte wieder.
und wenn du dich getröstet hast,
wirst du froh sein, mich gekannt zu haben.
du wirst immer mein freund sein.
du wirst lust haben, mit mir zu lachen.
und du wirst manchmal dein fenster öffnen
gerade so, zum vergnügen.
und deine freunde werden sehr erstaunt sein,
wenn sie sehen,
dass du den himmel anblickst und lachst.
dann wirst du ihnen sagen:
ja, die sterne,
die bringen mich zum lachen.
antoine de saint excupery
leider kann ich im moment nicht mehr schreiben, mir gehts schlecht.
grüsse
alessa
hallo Sandra
und hallo an alle anderen.
Hab echt ganz viel gedacht an Dich am 31.
Dass mit Deinem Zeichen find ich echt total schön, echt verrückt, genau an dem Tag einen Karte mit einem Regenbogen drauf zu kriegen. Und dass am nächsten morgen einer zu sehen war - das hätte mir die Sprache verschlagen. Was für ein tolles Zeichen!
Ich denke, solche Zeichen gibt es, habe selber auch schon so was erlebt - so, wie den Regen - sechs Stunden am Stück an Ihrem Todestag, aber auch das zur Beerdigung der Himmel so lachte - es war strahlender Sonnenschein. Das sind für mich Zeichen, für andere bedeuten sie vielleicht nichts.
Karin, Deine Gedanken darüber finde ich gut - hauptsache ist, es macht einen glücklich.
Wenn Du sagst, Du hast noch keine Zeichen von Deiner Mama bekommen - ich hab mich auch nie gefühlt, als seien sie von meiner Mama geschickt worden. Sie waren einfach da.
Was ich manchmal spüre ist, dass meine Mutter in der Nähe ist.
Deine Zeilen vorher haben mich direkt getroffen - Ich hab das sogar jetzt noch, dass ich denke, Todestag und solche Wörter kann ich auch immer noch nicht im Zusammenhang mit meiner Mutter sehen. In Gedanken sag ich mir: Sie ist nicht mehr da. Doch zu sagen: Meine Mutter ist gestorben, das ist für mich auch so fern - ich sag dann Gedanklich immer "Quatsch, dass kann nicht sein" und im selben Moment muss ich mir eingestehen, dass es wohl länger dauert, bis das Herz kapiert. Ich will immer noch nicht glauben.
Und dass es Dir nach fünf Wochen noch so irreal ist, dass kann ich gut verstehen. Icxh boin damals wie im Schockzustand rumgerannt, stand neben mir und mein Kopf und mein Herz wollten das einfach nicht wahrhaben. Hat Deine Mama lange mit ihrer Krankheit zu kämpfen gehabt, Katrin? Ich hoffe nicht. Dass, was Du als "Fern" geschreibst - das hatte ich auch so, oder ähnlich - immer, wenn ich erzählt habe, kam so´n unbeschreibliches Gefühl, aber kein Schönes. Du kannst es auch kaum beschreiben, was? Ich fand das auch unnormal, aber ich glaube, umso mehr wir drüber reden, umso mehr verstehen wir wirklich, was passiert ist. Und dieses Gefühl stellt sich bei mir ein, wenn ich beim reden merke, das es wahr ist. Dann fühle ich ich eine unsagbare Traurigkeit, eine Todtraurigkeit, und mein Herz fühlt sich an, als sei es nicht mehr da - ganz weit weg halt. Ich schiebe die Wahrheit weg von mir. Mein Herz will nicht verstehen, aber wenn ich in mein Herz höre, fühle ich, es hat vielleicht verstanden, aber ich kann diese Todtraurigkeit nicht ausleben, es ist zu schmerzlich und wie verkapselt. Das haben ja schon viele von Euch so oder so ähnlich geschrieben.
Ich denke halt, weil ich es nicht wahrhaben will, fühlt sich das manchmal so fern an.
Ich denke ganz feste an Euch,
Sandra, hab jetzt meine E-Mail-Adresse. Heute abend such ich Deine mal raus und schreib Dir mal. Irgendwie haben Kinder nur Flausen im Kopf wenn die Mama abgelenkt ist. Schreiben geht fast gar nicht.
Alessa, ich denk an Dich, schreib Dich doch vielleicht mal richtig aus, all seine Trauer und Wut rauslassen, dass tut verdammt gut (ups, geflucht...)Ich hätte gern geschrieben: erzähl mal, ich hör Dir gern zu. (hab ich damit auch)
Ich hab nur Angst, Dir beim Versuch Dich zu Trösten wieder nur ärgerlich zu machen. Denn meine Einstellung blitzt natürlich immer wieder durch.
Ihr Lieben ich denk an Euch, Damaris
Hallo ihr Mäuse,
es ist wie immer schön und traurig zugleich, wenn ich sehe, dass andere Menschen dieselben Gefühle beschäftigen wie mich.
Damaris,
meine Mutter bekam ihre Erstdiagnose im Dezember 2002 (Lungenkrebs), wurde operiert, bekam Chemo, wurde als geheilt entlassen. Dann ging es ihr gut. Im März 2003 dann der Rückfall und die Mitteilung, man könne nichts mehr tun. Ich denke, bis etwa Ende Mai ging es ihr dann aber noch gut. Doch dann produzierte der Tumor wieder diese Unmengen an Schleim, so dass sie nachts keine Ruhe mehr fand und alle 10 Minuten ausspucken musste. Am schlimmsten waren dann die letzten zwei Monate. Wie sehr, dass wird mir manchmal erst jetzt klar. In der Situation selbst hat es mich manchmal zwar auch fast zerrissen, aber ich war so im Stress, so damit beschäftigt, für Mama da zu sein, dass … ja, wie beschreib ich´s…
Das Leid für mich nicht mehr so offensichtlich war.
In den letzten Tagen merkte ich ab und an, dass tief in mir eine Erleichterung steckt, die ich nie für möglich gehalten habe. Direkt nach ihrem Tod war davon nichts zu spüren. Doch nun, einige Wochen später, wenn ich an bestimmte Situationen denke oder von anderen Menschen lese, deren Angehörige krank sind und die gerade die Zeit des Bangens und Hoffens durchmachen, ertappe ich mich bei dem Gedanken „Gott sei Dank ist das vorbei“.
Und dann merke ich erst, wie entsetzlich schlimm die letzten Monate tatsächlich waren, wie sehr Mama sich gequält hat. Das war wirklich eine furchtbare Zeit.
Pfff, ich würde ja noch mehr schreiben, aber in meinem Zimmer ist es so unerträglich warm, ich muss mich jetzt erstmal irgendwie abkühlen.
Liebe Grüße, natürlich auch an Kiki und Mia und alle anderen Leser und Schreiber!
Katrin
Hallo Du Maus (Katrin) :-)
hallo liebe Damaris !
uuuuuuund HALLO an die anderen !
Ich würde auch schon wieder suupergerne mehr schreiben,
meinen Senf dazugeben,
aber es ist sooooooo heiß und auch ich muß mich jetzt, wie Du Katrin, erstmal abkühlen, Eis, Wasser oder was auch immer, ich kooooommeeeeee.
Ich schau bald wieder vorbei !
Bis dahin,
Sandra
Liebe Alessa,
gestern Abend dachte ich noch, ob ich Dich lieber nicht nach den "lachenden Sternen frage". Dann hab ich's doch. Hmmmm, es geht mir nicht gut, wenn ich lese, es geht Dir schlecht. Die Erinnerungen, die wir hier immer wieder wecken werden immer wieder schmerzlich sein, weil sie mit dem Leidensweg unserer Muttis eng in Verbindung stehen, mit unserem Erlebten.
Ich hoffe im Moment nur, daß wir uns trotzdem etwas helfen können, füreinander da sind.
Du und die anderen, bei euch hab ich einfach das Gefühl, ihr wißt wenigstens wovon ich rede,
bis jetzt hab ich hier noch kein falsches Mitleid erfahren müssen, hab zumindest das Gefühl.
n Gedanken drück ich Dich ganz lieb !
Ich hoffe wir bleiben noch lange in Kontakt !
Liebe Grüße von mir, zu DIR !
Sandra
hallo sandrah,
nein, du und deine frage waren nicht der auslöser dafür, dass es mir so schlecht geht.
es ist insagesamt... ich bin derzeit in einer nahzu auswegslosen situation - psychisch als auch psychisch.
es ist einfach alles zusammen.
meine schwester, mein freund, mein vater, mein job, meine heimat...
es ist zuviel - ich kann nicht soviele entscheidende, ich meine endgültige entscheidungen treffen.
mama hat mich immer irgendwie geleitet, jetzt muss ich es selber und das ist um so schwerer.
kopf, herz,... eben alles
trotzdem, es war kein besonderertag bei dir? ich finde, das ist ok. mehr kann ich icht sagen, ich kann nur aus meinen eigenen erfahrungen sprechen.
ich habe nicht mehr gelitten als an einen anderen tag.
aus welchem bundesland kommst du sandrah? ich schwitze derzeit unendelich, daher mache ich es heute nur kurz...
ich denke an dich und wünsche dir eine gute nacht!
alessa
hallo damaris,
mich zu verletzen ist sehr schwer, ich bin vielleicht agressiver geworden, aber um so weniger verletzlich, es ist eben alles reativ.
aber trotzdem schön, dich fluchen zu sehen.... :)
schöen grüsse
alessa
Hallo Ihr,
ich habe mich gerade ins Internet begeben, da meine Mutter im April diesen jahres nach 5! Jahren schwerer Krankheit (erst Brustkrebs mit Hochdosis-Chemo - dann ist der ganze Dreck in die Lunge gewandert - am Schluß war es im Gehirn und sie war noch halbseitig gelähmt und leider etwas verwirrt - wodurch ein Teil von ihr schon früher für mich weg war...) gestorben.
Mir ging es am Anfang, wie schon bei anderen von Euch beschrieben, erschreckend gut - es war einfach die Erleichterung das sie keine Schmerzen mehr hat, nicht mehr leiden muss - aber jetzt so nach 4 Monaten halte ich es kaum noch aus ohne sie - um mich rum denken viele es geht mir wieder gut.......aber ich vermisse sie soooo sehr.
Ich bin 29 mein kleiner Bruder erst 25 und meine Ma war erst gerade 54 geworden - mein Dad ist 53 und hat mir diese Woche eröffnet, das er allen Ernstes nach 30! Jahren glücklicher Ehe eine Frau kennengelernt hat, redet von wir usw. - ich bin so wütend auf ihn, ich empfinde es als totalen Betrug an ihr.
Ich weiß natürlich das ich mich freuen sollte, das er nicht mehr alleine ist (mein Bruder und ich haben ja auch tolle Partner...) aber es geht einfach nicht......
Es hilft mir sehr von Euch allen zu lesen - gerade das Gefühl wieder gut drauf sein zu müssen, weil mein Leben ja weiter gehen muss fällt mir so schwer (ich müsste eigentlich mein Diplom machen, kreativ sein - aber am leichtesten fällt mir stupide Alltagsarbeit) ich habe das Gefühl, viele um mich herum erwarten einfach das ich wieder funktioniere. Das geht aber nur beschränkt und wenn überhaupt mit viel zu vielen Zigaretten und dem Vino am Abend gut...
Ich grüße Euch alle sehr!
Claudia
Ich nochmal.......
habe mich gerade bis Seite 6 der Beiträge durchgeheult.....und kann mich in so vielen von Euch wiederfinden - ich bin noch nicht einmal soweit Ihr Parfüm zu riechen, auch ihre Kleidung kann ich noch nicht mit meinem Vater durchgehen, da alles nach ihr riecht ich warte auf den Tag, an dem mir ihr Duft guttut - die Erinnerung an sie mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert - im Moment geht es leider noch nicht - so gar gar nicht.
Sie und ich waren so wahnsinnig auf Düfte fixiert - hatten teilweise das gleiche Parfüm - alles verschenkt... es geht einfach nicht.
Tut mir leid, dass ich heute nicht auf einzelne Beiträge antworten kann, dieses Forum überwältigt mich heute total - ich habe lange gebraucht, wieder herzukommen - das letzte Mal ging es um Hospize... bin aber sehr froh Euch gefunden zu haben...
Bald mehr und nicht so planloses von mir!
Claudia
Liebe claudia,
es tut mir leid, dass es dir so schlecht geht. und ehrlich ich kann verstehen, dass du sauer bist, dass dein vater 4 monate nach dem tot deiner mutter eine neue freundin hat. bei mir ist es auch so, mein vater ist heute genau 8 monate tot und am anfang war ich auch irgendwie erleichert, aber jetzt. man merkt doch erst jetzt was einem genommen wurde, in so vielen kleinigkeiten. ich wüßte gar nicht wie ich reagieren würde, wenn mein vater mit einer neuen angekommen wäre. das macht es doch noch härter. aber vielleicht ist er so geschockt, dass er gar nicht merkt was er tut und versucht nur seinen eigen schmerz zu überdecken. ach, ich weiß auch nicht. das mit der trauer geht vielen hier so. am anfang denkt man, man habe ich ihn nicht genug geliebt, dass ich schon wieder lache. und jetzt denkt man ,dass ist doch nicht normal das es immer schlimmer wird. aber es ist normal. der menschliche geist schützt sich vor dieser schrecklichen wahrheit und läßt sie nur stück für stück an dich heran.
ich wünsche dir trotz allem eine gute nacht, fühl dich gedrückt. ich fühle mit dir.
liebe grüße
anja.w
Liebe Claudia,
ich kann verstehen wie du dich fühlst, meine Mutter ist letztes Jahr im März nach einem Jahr Krebskampf gestorben. Keine fünf Monate später hatte mein Vater eine neue Frau über eine Anzeige kennengelernt. Es war nicht mal Zufall, er ist bewust aktiv geworden. Meine Eltern waren 39 Jahre zusammen, 31 Jahre verheiratet und er kann nicht mal ein halbes Jahr trauern. Wenn man sich etwas umhört ist das aber geradezu typisch, "Männer machen das so". Leider.
Meine Eltern hatte keine sehr harmonische Ehe. Um so schwerer fällt es mir mit ansehen zu müssen, wie der Mann, der meiner Mutter Jahrelang das Leben zur Hölle gemacht hat, sie noch angeschrien hat, als sie schon im Sterben lag auf einmal verliebt, aufmerksam und liebevoll zu einer fremden Frau ist.
Einerseits ist es natürlich gut, das er "versorgt" ist, andererseits verdient er das einfach nicht. Wie kann er weiter machen, als wäre nichts passiert?
Er versteht nicht, das meine Schwester und ich uns erstmal an einen leeren Platz gewöhnen müssen, bevor er wieder jemanden draufsetzen kann. Weihnachten und Geburtstage, gerade im ersten Jahr, sind natürlich sehr kritsche Tage, auch ohne das er uns sein persönliches Glück noch so vor Augen führen muß. Mag sein, das er seine Partnerin so einfach ersetzen kann, aber ich habe meine Mutter verloren und die läst sich niemals ersetzen. Das hat zu vielen Diskusionen geführt und ich habe das Gefühl um meine eigene Trauerzeit gebracht worden zu sein. Denn als ich mich mit mir und meiner Trauer hätte beschäftigen sollen, drehte sich plötzlich alles um meinen Vater. Wir sollten Rücksicht auf seine Freundin nehmen, indem wir sie von Familienfeiern nicht aussperren, aber auf unsere Gefühle hat dabei niemand Rücksicht genommen. Jetzt ist mehr als ein Jahr rum und alle erwarten, das ich wieder voll funktioniere, für mich war das aber "kein ganzes Jahr", ich konnte es nicht für mich nutzen.
Ich hoffe, das es bei dir und deinem Vater besser laufen wird.
Liebe Grüße.
Tanja
Hallo Ihr Lieben,
ich wollte schon am Donnerstagabend wieder reinschauen und schreiben.
Auch jetzt würde ich gerne etwas zu Euren Briefen, liebe Claudia, Anja und Tanja schreiben.
Ich hole das heute Abend oder morgen nach.
Am Donnerstag rief mich nämlich mein Paps an und hatte die nächste Hiobsbotschaft für mich.
Bei einer meiner Katzen wurde ein Geschwür festgestellt, Krebs :-(
Es ist "nur" eine Katze, aber nach 9 Jahren hänge ich natürlich sehr an ihr !
Ich werde jetzt am Vormittag einen anderen Tierarzt anrufen, im Internet recherchieren, ob es doch nicht so schlecht aussieht,
aber die Hoffnung ist schon jetzt in mir sehr klein.
Wir werden Sie nicht operieren lassen, auch wenn der Tierarzt meinte, sie hat vielleicht so nur noch ein halbes jahr zu leben.
Krebs-Operationen bei Tieren ? Heißt das nicht auch zwangsweise eine Art Chemo danach ?
Nee, ich weiß nicht, ob man das einem Tier, das im Moment noch "mopsfidel" ist, zumuten sollte.
So versuchen wir unserem geliebten Tierchen noch einen schönen Lebensabend zu ermöglichen.
Die Ängte vor Krebs werden so nicht weniger, es fällt mir sooo schwer meine Lebensfreude wiederzugewinnen. Meine Mami ist erst 1 Jahr tot und nun, auch wenn es nur eine Katze ist, nicht zu wissen, was auf einen zukommt, wieder diese Themen "zu wissen Abschied nehmen zu müssen" , "Krebs", "Angst", "Ratlosigkeit"...... alles "Mist" :-(
Hmmm, ich wünsch Euch allen erstmal mit kühlem Kopf den heißen Samstag zu überstehen bzw. natürlich zu genießen !
...ein kurzer Satz zum Thema
"die Neue an Vaters Seite" muß ich nun doch loswerden.
Auf der einen Seite könnte ich es jetzt nach einem Jahr kaum aushalten, wenn da schon eine neue Frau an Papa's Seite wäre.
Was die Zukunft bringt, weiß ich ja nicht, mein Paps hat mich schon oft überrascht, positiv aber auch negativ.
Der Punkt, ihn dann vielleicht wieder einmal glücklich zu sehen,
wird der einzige sein, zu akzeptieren, daß es eine neue Frau gäbe.
Für mich wird sie NIE eine Mutter sein können.
Behaupte ich jetzt und glaube es auch, weil ich mich kenne!
Bis bald,
Sandra
Liebe Alessa,
wie oben schon geschrieben, ich schau heute Abend oder morgen nochmal rein.
Dann meld ich mich bei Dir, ja ?
Liebe Grüße
Sandra
... ich bins nochmal kurz, hab was vergessen.
Liebe Tanja,
ich kann von meiner persönlichen Erfahrung nur hinzufügen,
als Töchter waren meine Schwester und ich nur zweitrangig.
Oft hieß es, daß muß ja schwer für euren Vater sein oder ein
Nachbar ! schrieb auf seiner Trauerkarte z. B. nur
"Lieber .....,
herzliches Beileid zum Ableben Deiner Frau"
Und wir ? nur weil dieser keine Kinder hat (die Frau ist leider auch voriges Jahr verstorben) sind wir außen vor.
Ich kann wirklich behaupten, daß das Verhältnis zu meiner Mutter liebevoller war, als das meines Vaters zu ihr, es war leider so.
Ich hab meinen Paps oft dazu angehalten, dies oder das vielleicht zu machen (doch bitte mit in die Klinik fahren, wenn ich nicht da sein konnte o. ä.)
Ich habe ihn oft entschuldigt mit den Worten "Männer sind halt so" und ich hab ihn trotz allem ja lieb, aber .......
Dies alles auch nie mal ausgesprochen zu haben, ist ein Grund warum ich immer noch dem Krebskompass treu bin, in der Hoffnung, mir hier meine Gedanken von der Seele schreiben zu können und irgendwann zur Ruhe zu kommen.
Ich hoffe das sehr, obwohl ich (leider) noch lange die Anrufe einer Bekannten unserer Eltern mitkriegen muß, die nach jedem Friedhofbesuch zusammen mit ihrem Mann bei meinem Vater anruft und sagt "wir haben wieder gegossen, war alles so trocken"
Heeeeeeeeeeeeeeeee?
Mein Vater war vormittag am Grab und sie Nachmittag.
Sie hat anscheinend soooo wenig Hirn (entschuldigt vielmals) das bei dieser Hitze das wohl normal ist, oder ?
Mein Vater muß so also immer wieder erklären, wann er am Grab war und und und
Ich hab schon mal den Hörer in der Hand gehabt, um ihr ganz normal zu erklären, daß es unsere Sache sei, wann wir gießen, wie wir das Grab gestalten usw.
Aber ich habe keine Kraft :-(
Seit einem Jahr sind wir bemüht Mutti's Grab immer blühend aussehen zu lassen (außer im Winter natürlich) und haben es auch geschafft.
Aber das ist und soll nicht wegen der Leute sein, mein herz trauert unendlich, aber das sehen die nicht. :-( :-( :-(
Sorry, das ich vom Thema abgekommen bin.
Bis denne,
Sandra
Hallo Sandra,
etwas kann ich zu dem kleinen Themenschlenker auch sagen. Meine Schwester und ich kämpfen auch gegen die Trockenheit auf dem Friedhof. ;-)
Mein Vater hält sich bei der Grabbepflanzung ganz raus. Er wohnt inzwischen bei seiner Freundin, 2 Autostunden von uns und dem Grab entfernt. Er geht nur noch sehr selten hin. Am Anfang wollte er nicht akzeptieren, das seine Kinder beim Grabstein und der Bepflanzung auch gern ein Wörtchen mitreden wollen. Mit Kompromissen hat er so seine Schwierigkeiten, meine Mutter hat immer klein bei gegeben, damit sie ihre Ruhe hat. So leicht machen wir es ihm natürlich nicht.
Meine Schwester und ich möchten es so schön wie möglich machen und eben auch mal von der üblichen "das macht man so"-Bepflanzung abweichen. Was die Freunde und Bekannten von meinem Vater dazu sagen, will ich lieber gar nicht wissen. Am Anfang fragte eine Freundin meiner Mutter, ob wir denn das Datum auf dem Stein nicht lieber weglassen wollen. Dann könnten die Leute auf dem Friedhof nicht sehen, wenn man zum Geburtstag oder Sterbetag mal keine Blumen hingestelt hat. Wieeeee?
Als wenn ich das je versäumen würde und wenn dann denke ich doch wohl trotzdem an meine Mutter und was irgendwelche Leute auf dem Friedhof dazu sagen könnten ist mir doch völlig egal?!
Mir ist das Grab auch sehr wichtig, meine Mutter soll es schön haben. Vielleicht denkt unsere Generation da einfach anders.
Zu den Trauerkarten kann ich nur sagen, ich selbst habe keine einzige bekommen, nicht mal von den Eltern meiner Freunde. Das fand ich schon schade. Meine Schwester hat ein paar bekommen. Aber der Rest ging an meinen Vater, das stimmt schon. :-( Eine ganz liebe war dabei, von den Eltern eines Grundschulfreundes von mir. Sie wohnen in der Nachbarschaft, das fand ich sehr nett., die war auch an uns alle gerichtet.
Lieben Gruß.
Tanja
Liebe Katrin,
ich habe schon wieder vergessen, daß Deine Mutti erst vor 5 Wochen eingeschlafen ist.
Das ist alles noch so frisch und trotzdem spendest Du sogar mir/ uns Trost.
Du kannst stolz auf Dich sein !
Vergiß bitte nie, daß ich hier immer für Dich da bin, wenn Du es willst.
Verstehen würde ich aber auch, wenn Du von all dem hier, dem Schreiben, Lesen mal ne Auszeit brauchst.
Ich hab sie jedenfalls damals gebraucht.
Aber jeder trauert anders, das liest man ja immer wieder.
Du fragst mich, ob es schlimm sei, wenn die Trauer das Leben bestimmt.
Ja, natürlich, im Moment hab ich zwar bei mir etwas das Gefühl, aber es ist ja auch „erst“
ein Jahr her und wenn ich vielleicht nach 5 Jahren noch jedes Wochenende 2 Tage im Bett verbringen würde, da die Lustlosigkeit wieder mal gesiegt hat, dann würde ich laut um Hilfe rufen. Aber so.... ich merke einfach, noch etwas Zeit zu brauchen. Immer wieder rüttelt mich der Gedanke, auch mein Leben ist zu kurz, um mich jeden Feierabend, jedes Wochenende abzukapseln und meine Ruhe haben zu wollen nicht richtig ist.
Manchmal kann ich gegen diesen Wunsch nichts tun, aber ich merke langsam, ganz langsam werden diese schlechten Tage seltener, ganz langsam.
Du hast am 4. September Geburtstag ? Ooooch, da bin ich wech, im Urlaub !
Hmmm, naja, aber in meinem kleinen ;-) Gehirn ist er schon mal vorgemerkt.
Als ich das mit dem Video las ........... weißt Du, vor ca. 5 Wochen, habe ich mit meinem Papa auch ein Video angeschaut und als ich meine Mutti gesehen habe, da habe ich echt mit den Tränen gekämpft, weil ich daran denken mußte „wenn man damals schon gewußt hätte“.
Es war so eigenartig, ich bin froh, daß es diese Aufnahmen gibt, weil ich trotz der Tränen, die kullerten, es genoß meine liebe Muttili anzuschauen, sie lächeln zu sehen, weil sie gerade so eine Art Kanufahrt in einem Vergnügungspark machten.
Und jetzt muß ich noch was loswerden:
Meine Mutti rief mich, oft im Büro auf meinem Handy an, wie es ihr geht.
Manchmal verpaßte ich den Anruf und sie sprach auf den AB. Einen Anruf speicherte ich in meinem Sprachspeicher des Handys ab.
Dieser Anruf ist noch immer dort. Ihre Stimme „ Hallo Sandra ................. Tschüß, bis später“
Manchmal tipse ich auf den Knopf und höre ihre Stimme, sie gibt mir Kraft.
Manchmal tipse ich auf den Knopf, sie spricht und es tut unendlich weh, weil sie mein !
„Tschüß bis später“ nicht mehr hören kann.
Liebe Katrin,
Tschüss, bis bald !
Herzliche Grüße
Sandra
hallo sandra,
darum beneide ich dich wirklich. du kannst noch ihre stimme hören. ich ärgere mich so, dass ich keine nachricht auf dem ab gespeichert habe. mein papa hat immer angerufen und gesagt, "na mein schatz wie geht es dir, wollte nur mal hören, ob du noch lebst"! wir haben mind. 3-4 mal die woche gesprochen, aber da war auch noch alles gut. und wenn er auf der arbeit angerufen hat und wir zu ende gesprochen hatte, sagte er immer " so jetzt tu noch mal was für meine rente" es waren immer die gleichen worte. wie gerne würde ich weiter für seine rente arbeiten. aber jetzt. bewahre diese nachricht gut auf und du hast noch ein video, siehst wie sie läuft, lacht. ich habe leider nur fotos. aber in meinem kopf, werde ich seine stimme immer hören.
viele grüße
anja.w
Liebe Claudia,
daß Du Dich hier gut aufgehoben fühlst, "uns" gefunden hast ist schön.
Es gibt hier bestimmt die ein oder andere Antwort auf Deine Fragen.
Zum Thema "neue Frau an Papas Seite" kann ich noch nichts zu schreiben.
Aber wieder mal ist alles schwierig.
Ich für meinen Teil nämlich wünschte mir manchmal es gäbe eine neue Frau, kann mir aber auf der anderen Seite nicht vorstellen, eine NEUE zu akzeptieren.
Dann wieder wäre aber ein Problem für mich weniger, da ich noch immer nicht weiß, was ich sagen soll, wenn mein Papa sagt,er sei einsam.
Soll ich denn zurückziehen, meine Partnerschaft hier aufgeben, wenn mein Freund nicht in eine Kleinstadt ziehen will oder aus welchen Gründen auch immer ?
Mein Vater fragt sowieso nicht am Telefon, was wir so erleben, tun. Vielleicht weil er es auch nicht hören will.
Ich für meinen Teil erzähle ihm nichts, weil ich denke, ihn trauriger zu machen, wenn ich erzähle " WIR haben heute ......"
Ich denke leider immer wieder zuletzt an mich, zuerst an die anderen , an ihn.
Jetzt sagt ihr bestimmt, erzähl doch einfach von euren Unternehmungen, aber er hört grade mal so zu und dann sagt er, wenn überhaupt nur "hm" und geht zum nächsten Thema über.
Manchmal schiebe ich das alles weit weg,
manchmal klappts aber nicht.
Wie ich gelesen habe geht es Anja ähnlich wie Dir,
Du wirst immer wieder sehen, Du bist nicht allein mit Deinen problemen !
Herzliche Grüße
Sandra
oooh, ich hab gerade was durcheinander gebracht im Brief an Claudia.
Tanja geht es ähnlich wie Dir, auch ihr Papa hat eine Freundin.
Liebe Anja,
habe gerade gesehen, daß Du kurz hier warst :-)
ich würde mir für Dich natürlich wünschen Du hättest auch die Stimme Deines Papas irgendwo aufgenommen ! !
Schreib bitte nicht "nur ! Fotos".
Seine Stimme hast Du trotzdem noch im Gehör, hm, die Erinnerungen im Herzen ?
Sei ganz lieb gegrüßt,
Sandra
Liebe Alessa,
bei Dir im Süden, wenn ich das mal richtig gelesen habe ? ist es bestimmt genauso heiß
oder noch heißer ! ?
Hier im Norden, ich wohne in Hannover, waren heute auf meinem Balkon in der Sonne
knapp 50 Grad.
Schnell habe ich wieder die Tür zugemacht und erstmal ein Eis geschleckert.
Ansonsten ist die Hitze das kleinste Problem, was mich im Moment beschäftigt.
Gestern Abend versuchte ich mir die Angst zu nehmen, was die Erkrankung meiner Katze betrifft und ich habe es etwas geschaftt,
Ich weiß nicht, inwiefern ich das Recht habe, irgendwann zu sagen, wir lassen sie besser einschläfern.
Aber dieser Gedanke, sie müsse nicht leiden, hilft mir nicht schon wieder fast zu zerbrechen.
Der Tod meiner Mutti, ich fragte mich, was denn das schmerzlichste war ! ?
es war ihr Leiden, wenn sie erbrechen mußte und es kam und kam nichts, weil sie ja nichts
gegessen hatte, ihren Blick in den Spiegel, wo ich immer und immer wieder eine Träne
dachte zu erkennen, weil sie ihre abgemagertes Gesicht sehen mußte.
Ihr Leiden und ihr nicht helfen zu können war für mich das Schlimmste.
Sterbehilfe hast Du Dir mal über Sterbehilfe Gedanken gemacht ?
Wenn ich meiner Katze in vielleicht einem Monat Leiden ersparen will, dann ist das doch auch eine Art Sterbehilfe, sie einschläfern zu lassen, oder ?
Zu Deinem Satz „meine schwester, mein freund, mein vater, mein job, meine heimat“
könnte ich in allen Punkten was sagen, auf meine Person bezogen.
Meine Schwester,
ist 4 Jahre älter wie ich, leider noch nicht verheiratet, leider noch keine Kinder, so
daß ich schon mal Baby“schaukeln“ üben könnte und unser Verhältnis hat sich seit dem Tod etwas verbessert. Wir brauchen uns mehr, da unsere Mutti, der Mittelpunkt nicht mehr da ist.
Mein Freund,
hat mich in der Zeit des Abschieds begleitet. Aber, es kriselte davor und jetzt immer noch.
Einen Neuanfang mit ihm oder einem anderen Mann ? Keine Ahnung, kein Plan, ich weiß nicht ob ich ohne ihn kann oder ob er der Mann ist, den ich mal heiraten werde.
Klar zu denken, nachzudenken wäre wichtig, aber kann ich noch immer nicht.
Mein Vater,
lebt jetzt allein, ich denke oft an ihn, mache alles für ihn, wir telefonieren täglich,
aber Thema ist ER. Keine Frage, wie es mir geht, was der Job macht, was wir so machen.
Meine (alte) Heimat,
ist Sachsen (wohne seit 4 Jahren in Niedersachsen)
Ich habe Heimweh, habe noch meine alte Wohnung, könnte also jederzeit zurück,
aber nicht jobmäßig
Mein Job,
macht mir wirklich Spaß, aber der Streß, ein Termin jagt den anderen und das die letzten 2 Jahre strengt an und vieles leidet darunter, vor allem die Zukunftsplanung und das Privatleben.
Aussteigen ? keine Ahnung.
Freie Arbeitsstellen in Sachsen z. B. laut www.arbeitsamt.de in den letzten 3 Wochen 1 ! ! !
So kreisen bei mir lauter Fragezeichen über dem Kopf ! ? ? ?
Ich schätze Deine Probleme sind ähnlich ? ? ? ?
Ganz, ganz liebe Grüße aus dem kalten ;-) Norden in den heißen Süden, zu Dir !
Sandra
Hallo Sandra,
sag mal, wenn du in Hannover wohnst, kennst du dann vielleicht sogar Bückeburg? Da steht nämlich das Haus meiner Eltern, in dem ich gerade vor dem Computer sitze und tippe! :-)
Du musst mich falsch verstanden haben (oder ich hab mich blöd ausgedrückt, kann auch sein); ich wollte nicht wissen, ob es schlimm ist, wenn die Trauer den Alltag bestimmt. Sondern ich meinte, dass man auch nach einem Jahr manchmal lustlos und furchtbar traurig sein darf, aber diese Trauer eben nicht das Leben bestimmen darf.
Aber ich glaube, du hast das für dich selber auch schon ganz gut ausgemacht.
Gestern war ich bei meinem Freund, mit dem ich zusammen auch Abitur gemacht habe. Wir sprachen von unserem Abi – Ball, auf den meine Eltern natürlich auch gekommen sind. Hmm, wie soll ich es beschreiben... ich erinnerte mich an die Selbstverständlichkeit, dass Mama und Papa da waren.
Plötzlich wurde mir wieder bewußt, dass es Mama UND Papa nicht mehr gibt.
Weißt du, eine meiner besten Freundinnen hat ihre Mutter mit 9 Jahren an Krebs verloren. Und der Vater meines Freundes starb, als dieser 3 war. Und der Vater meiner Mitbewohnerin ist für sie praktisch nicht existent, es sei den, es geht um den Unterhaltsstreit.
Und dazwischen saß ich, und mir wurde langsam bewußt, was für ein Privileg es ist, beide Elternteile zu haben UND auch noch intakte Familienbeziehungen. Und manchmal kann ich einfach nicht begreifen, dass es jetzt eben nicht mehr so sein soll.
Ansonsten muss ich sagen, habe ich immer noch ein ziemlich großes Knäuel im Kopf. Die Frage, wie es mir geht, oder wie ich mit allem umgehe kann ich irgendwie selber nicht beantworten, denn das wüßte ich selber gerne. Ich weiß nur eines:
Meine Schwester sagte vor einer Weile, Mamas Krankheit sei die schlimmste Zeit in ihrem Leben gewesen, schlimmer als schließlich die Nachricht von ihrem Tod. Und langsam merke ich, dass sie damit nicht unrecht hat. Meine Mutter hat so sehr gelitten, und wir alle mit ihr. Und so schlimm der Verlust auch ist, und so wütend, traurig oder was auch immer ich bin... schlimmer als diese Zeit des Leidens KANN einfach nichts sein.
Ich glaube, das kannst du ganz gut nachvollziehen – wahrscheinlich einige hier.
Liebe Sandra, ich wünsche dir ein möglichst erholsame Nacht, was ja nicht ganz leicht ist.
Allen anderen Lesern und Schreibern natürlich auch weiterhin frohes Schwitzen ( Wassereis kann ich als einzig wirksame Medizin gegen unfreiwillige Hitzewallungen empfehlen! :-))
Alles Liebe,
Katrin
Guten Morgen liebe Katrin :-)
ich war nur kurz zum Lesen hier, aber ein Satz von Dir, Deiner Schwester
"Mamas Krankheit sei die schlimmste Zeit in ihrem Leben gewesen, schlimmer als schließlich die Nachricht von ihrem Tod."
Dem kann ich nur eins hinzufügen, JA ! !
Wie ich schon in meinen Briefen geschrieben habe,
die Zeit jetzt ist sooo schwer, aber ich bin tapfer und lerne mein Leben wieder zu leben aber diese Monate der Angst, der Hilflosigkeit ..... diese lange Zeit des Leidens meiner lieben Mutti hat soooo weh getan. Es war als ob jemand in mein Herz sticht, immer wieder, als ob jemand mir die Kehle zuschnürt.
Ich habe noch nie solchen (psychischen) Schmerz erlebt.....und war doch selbst nur der Angehörige ? !
Unsere Mutti's waren so stark !
Ich wünsche Dir einen kühlen Kopf für den heutigen heißen Sonntag !
Liebe Grüße nach Bückeburg !
Sandra *winkt*
hallo sandrah.
deinen worten kann ich nur zustimmen. mir gings genauso. auf den tot ist man ja irgenwie ab einem bestimmten zeitpunkt vorbereitet ( soweit man diese sein kann), man was, auch wenn man weiter hofft, das er schon ganz nah ist. Und ehrlich gesagt, habe ich auch an seinem bett gesessen und gebetet, gott lass ein wunder geschehen oder lass es vorbei sein, er soll nicht mehr leiden. aber die diagnose. das war verdammt hart. vor allen die worte er hat noch 2 wochen. ich meine, dass kann doch keiner aushalten. als die 2 wochen vorbei waren, dachte ich der arzt hat sich geirrt er schafft es. im grunde wußte ich aber dass es nicht so sein wort. er hat insgesamt noch 3 wochen durchgehalten. der moment war furchtbar, aber nicht so wie ich es mir vorgestellt habe. war wie in trance. und das veravbeiten, er ist tot, das kommt erst jetzt, 8 monate später. und dabei helft ihr mir, vielen dank dafür.
gestern hat mich mein freund gefragt, warum ich in letzter zeit so oft im krebs chat bin. meine antwort war. die helfen mir, sie wissen wovon ich schreibe. und da bekomme ich nicht die antwort, das leben muß weiter weitergehen, man muß nach vorne blicken. das tue ich, aber trotzdem gehts mir mal schlecht und mal gut. mein freund ist wirklich sehr lieb, aber er lässt mich nie einfach nur heulen. immer kommt der spruch es muß weitergehen. er hat noch nie einen nahestehenden menschen verloren. dies ist ja auch schön. aber richtig verstehen, kann er mich nicht. habe eine freundin, mit der kann ich gut reden. ihr vater hat sich vor 16 jahren umgebracht, da war sie 11 jahre alt. sie hat eine wut in sich. wir fragen uns warum, bewundern unsere lieben, wie tapfer sie waren. aber sie, sie ist wütend auf ihren vater, das er sein leben weg geworfen hat. und das schlimme für sie ist. sie weiß nicht warum.
seit ganz lieb gegrüßt und habt einen schönen sonntag, heut e habe ich einen guten tag.
anja.w
liebe grüße
anja.w
Hallo Ihr Lieben,
ich habe schon lange nicht mehr hier rein geschaut, weil ich einfach die Kraft nicht hatte. Die Beerdigung meiner Tante hat in mir alles wieder aufgewühlt. Ich brauchte jetzt erst mal wieder Abstand, um all das zu überdenken. Im Moment beschäftigen mich sehr viele Dinge, es würde den Rahmen hier sprengen, wenn ich all das aufschreiben würde. Habe gerade auch nicht viel Zeit, ich wollte Euch nur wissen lassen, dass es mir soweit gut geht - wir fahren auch erst die letzte Augustwoche in Urlaub, sodass ich die nächste Zeit öfters noch mal reinschauen werde. Zu Euren Beiträgen werde ich dann noch mal gesondert was schreiben, vor allem zu Deinem, liebe Claudia. Ich mache im Moment ähnliches durch. Vielleicht finde ich heute abend die Zeit dafür.
Ich umarme Euch alle
Eure Kiki
hallo sandrah,
ja es ist fürchterlich warm hier, vor allem so drückend. das geht definitiv auf den körper.
zu deiner frage wegen deiner katze. ja, ich würde sie einschläfern lassen. auch wenn sie dir sehr wichtg ist. tiere können ihr leid bzw. ihre gefühle nicht so zeigen wie menschen. natürlich freuen sie sich, oder sind einmal eingeschnappt, aber es sind tiere, keine menschen. und ich denke, dass sie nicht leiden sollt. aber ist ja nur meine meinung...
vielleicht überegtst du ja auch so lange, weil die katze eben noch so ein bindungsglied darstellt. eine verbindung zu deinem "früherem" leben. wenn sie nicht mehr da ist, fehlt von diesem gewesenem leben ein teil.
aber frage doch den tierarzt nochmal...
lass sie nicht leiden
ich scheibe später nochmal, es läuft schon wieder an mir herunter ( pc im dachgeschoss....!)
liebe grüsse
alessa
hallo sandrah,
da bin ich wieder, die luft ist nicht kühler, dafür habe ich mich entkleidet... und ein radler augemacht!
zu sterbehilfe - ich denke, dass ich es bei meiner mama getan hätte, hätte sie mich darum gebeten. aber es kam ja alles so unverhofft und sie wollte ja nicht gehen.
ich behaupte jetzt einmal von mir, dass ich es gut fände, wenn meine schwester mich von schmerzen befreien würde, die ich nicht mehr ertragen wollte. ich versuche jetzt einfach mal von mir als "opfer" auszugehen. ich wäre meiner schwester dabkbar. aber das ist eben ein einzelfall - grundsätzlich, hm, ich weiss nicht.
aber sterbehilfe bei deiner katze ist ein ganz anderes kaliber. es ist ein tier, ich betone tier, dass auf dich in einer weise angewisen ist. so wie du sie fütterst, ihr clo säuberst... auch wenn sie gesund ist.
ich möchte mir mit meiner nach aussen hin sehr kühl wirkenden art, nicht schon wieder feinde machen, wenn ich tiere als untergordnete gruppe bezeichne. aber eine katze, bzw. eine hauskatze ist nun mal abhängig.
ich glaube eher, dass deine gedanken nicht hauptsächlich um die katze kreisen. es ist wohl eher der verlust der harmonie... wie schon beschrieben.
ja sandrah, meine famileinproblem sind sehr ähnlich, nur, dass ich vier jahre älter bin als meine schwester, also die grosse!
aber zu deiner beruhigung, ich habe auch keine kinder! bin nicht verheiratet und habe eine schwere zeit mit meinem freund mit dem ich schon zig jahre zusammen bin. mein vater redet auch nicht. erst heute habe ich gedacht: du a....., ich mache und tu, koche tec. und das einzige was ich erwarten würde, wäre, dass er nur einmal fragt, wie es mir geht, was ich weiter vorhabe...
nichts.
auch im alter kann man lernen gefühle zu zeigen! verdammt, er ist mein vater und ich bin diejenige die alles versucht ... aber von ihm kommt nichts. trotzdem kann ich nicht konsequent sein, so wie es andere fordern. er ist nunmal mein vater, schluss aus.
heute geht es mir sehr schlecht, ich bin kraftlos. habe meinem vater nur eine pizza reingeschoben, horchhorch.
ich wohne derzeit viel im haus meiner eltern. die spuren meiner mutter eben.. anonsten habe ich eine wohnung 130 km entfernt, wo ich auch arbeite. aber momentan bin ich sehr oft hier.... (nein nicht arbeitsls, freiberuflich - und es fehlt immer noch eine gewisse kraft)
also, sandrah, melde ich wieder
würde mich freuen
alessa
Hallo Ihr Lieben!
Habt vielen Dank für Eure zahlreichen netten Antworten - habe bereits gestern Abend ausführlich geantwortet - dann aber nicht auf senden gedrückt..........*blöd*
Das folgt aber alles morgen - ich wollte mich nur schnell gemeldet haben.
Erstmal einen schönen Wochenstart!
Claudia
Liebe Leute,
mir ist grad irgendwie ein bißchen merkwürdig zumute. Mein Vater war vorhin auf dem Friedhof um die Blumenschale zu gießen, die in den letzten Tagen auf Mamas Urnengrab stand. Nun ist er gerade wiedergekommen und meine, die Platte ist schon da.
Ich wollte ja gerne, dass die Platte möglichst bald kommt, weil sie Mamas Grab als Treffpunkt für uns beide sozusagen vervollständigt (ich hatte das ja schon mal erklärt, was die Grabstelle für mich bedeutet).
Aber so schnell hatte ich dann wirklich nicht damit gerechnet. Nach dem, was der Steinmetz gesagt hatte, sollte es vier oder fünf Wochen dauern, also hatte ich gehofft, zu meinem Geburtstag wäre alles fertig.
Mir ist einfach mulmig, weil es bestimmt seltsam sein wird, Mamas Namen endgültig auf diesem Grabstein zu sehen. Es kann genauso gut sein, dass es überhaupt nicht schlimm ist und ich nur dramatisierte. Aber das werde ich morgen sehen, denn ich will es unbedingt sehen und auch eine Blume mitbringen.
Aber ich wüßte schon gerne, wie es für euch gewesen ist, als ihr den Namen schließlich auf dem Grabstein sehen konntet. War es seltsam? Oder denke ich darüber viel zu viel nach?
Und wisst ihr, was ich heute nacht geträumt habe? Das ich auf den Friedhof gehe, und Mama hat ein Urnengrab, das man bepflanzen kann, eben nicht nur diese Platte im Rasen. Ich habe das ganz erstaunt angeguckt und bin wieder weggefahren. Einige Stunden später bin ich dann wieder hingefahren, und da war dann schon der Grabstein mit ihrem Namen da. Das find ich nun wirklich putzig.
Euch allen eine dicke Umarmung!
Katrin
Hallo katrin,
der grabstein steht mir auch noch bevor. aber erst im frühjahr, weil man sagt, das grab gibt noch etwas nach. aber du hast recht. es ist merkwürdig, alles auf dem stein zu sehen. bisher steht bei meinem vater ein holzkreuz und das ist schon wirklich schlimm. aber wenn dann alle daten da stehen. will noch gar nicht drüber nachdenken. hoffe für dich, das es dich morgen nicht zu sehr aus der bahn wirft. deine mutter freut sich bestimmt auch über eine einzelne blume. die sagt doch manchmal mehr, als ein riesenstrauß.
lieben gruß
anja.w
Liebe Katrin, liebe Anja,
oft schau ich nur zum Lesen vorbei, aber auch diesmal muß ich wieder kurz was schreiben.
Ich kann leider noch nichts zum Thema Grabstein schreiben,
obwohl schon der 1. Todestag meiner Mutti war.
Mein Vater hat mir erklärt, so wie Du Anja es auch schreibst, daß sich das Grab noch setzen wird und man ein Jahr wartet.
Ich hab ihm das zwar geglaubt, aber das mit der Zeitangabe ? ? ?Nun hatte ich gehofft, daß am Todestag spätestens der Grabstein liegt (wir wollen keinen stehenden).
Leider ist mein Vater auch bei diesem Thema sehr bestimmend.
Erst kürzlich hab ich darauf angesprochen, ob es nicht jetzt, es ist noch nicht mal Mitte August, also noch kein Herbst, keine kalte Jahreszeit, wo sich der frische Stein durch den Frost hebt oder senkt, was auch immer, der richtige Zeitpunkt wäre, den Grabstein auszusuchen.
Aber irgendwie hab ich das Gefühl, er hat Angst oder um es mit Deinen Worten, Katrin zu beschreiben "ist ihm mulmig" bei dem Gedanken, wenn dann der Name unserer Mutti auf dem Grabstein steht.
Das ist ja dann wirklich erstmal endgültig.
Bei vielen Dingen, die mit dem Tod meiner Mutti im Zusammenhang standen und stehen kann ich nie ruhig mit meinem vater reden.
Er ist schnell aufbrausend bzw. hört sich meine WÜnsche nicht mal in Ruhe an. Oft höre ich "Du bist ja so selten da"
Das tut weh, weil das in meinen Augen nur eine Ausrede ist.
Ich habe schon so oft gesagt, daß ich jederzeit Urlaub mache, um auch in der Woche mal nach Hause kommen zu können, um mit ihm was zu erledigen.
Liebe Katrin, ich stelle mir vor, wie es sein wird, wenn der Name meiner Mutti auf dem Grabstein stehen wird, es wird wieder so ein Moment sein, wo ich denke "das muß ein Traum" :-(
Gute Nacht ihr beiden !
Eure Sandra
Liebe Claudia,
mir ist es oft passiert, daß ich hier ins Fenster geschrieben habe und durch einen falschen Tastendruck oder durch sonstiges all das Geschriebene weg war.
So schreib ich jetzt oft in WORD offline und kopier dann den Text hier ins Fenster rein, so hab ich ruckizucki den Text abgeschickt und nix is weg.
Vielleicht kamst Du noch nicht auf diese Idee ? ? ?
Hmm, naja, ich hoffe jedenfalls, daß wir bald wieder von Dir hören !
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Kiki :-)
viele Grüße von mir zu Dir !
Sandra *winkt*
Liebe Alessa,
immer wieder lese ich einen Satz von Dir und könnte dazu schreiben, schreiben, schreiben.
Schon einmal hab ich hier gesagt, daß ich hier im Forum nie ganz ehrlich war, immer meine Gedanken und Gefühle in Watte gepackt habe, auch wenn es mir schlecht ging.
Auch jetzt schaffe ich es nicht, zu schreiben was ich wirklich fühle.
Es hat nichts mit den Zeilen, die ihr hier schreibt, zu tun, einzig allein mit meinem Leben,
so wie ich es jetzt führe.
Wenn ich den Mut hätte, würde ich am liebsten jetzt auf den Balkon gehen und es hinaus in die Nacht schreien........“Ich halte es nicht mehr aus“
Immer wieder gehe ich mit diesem Gedanken auch hier rein ins Forum, lese und werde dann ruhiger, ich habe auch schon mal geschrieben, es geht mir etwas besser.
Aber dieses Gefühl hält nie lange an. Es ist immer wieder dieser Alltag und das sich so viel um dies und jenes dreht.
Wahrscheinlich bin ich mal wieder zu ungeduldig, erwarte Wunder was meine Verfassung betrifft.
Ich suche immer noch nach Antworten und habe immer noch keine Lust auf professionelle Hilfe. Manchmal werde ich bestärkt noch nicht „reif“ dafür zu sein, habe immer wieder das Gefühl mir selber helfen zu können.
Wie Du schon schreibst, meine Mieze kann ich einschläfern lassen. Dieser Entschluß hat mich vorm wochenlangen Grübeln abgehalten. Du hast so Recht, dieser Verlust, wann auch immer, wird erneut meine geliebte Harmonie ins Wanken bringen.
Sandra, die Harmoniesüchtige........im Büro am liebsten mit jedem gut auskommen, obwohl es so unterschiedliche Typen gibt.
Typen, die ich auf den Mond schießen könnte, aber was mach ich, immer schön freundlich sein. Selber schuld, oder?
Ich hab den Wunsch zur Ruhe zu kommen, Kraft zu tanken und bin erst dann bereit für die nächsten „Aufgaben“.
Am liebsten würde ich ganz weit weg.......
Ich würde Dir sooo gerne etwas schreiben, was Dir hilft, Dir Mut macht, Dich anstupst.....
„Gibt Dir das Leben eine Zitrone, mach Limonade daraus“
es stimmt doch, oder ?
Wir müssen das schaffen, es kann doch nicht sein, daß unsere Väter unser Leben so sehr bestimmen. Was ist denn in 20 Jahren, wollen wir dann sagen „ach hätt ich doch“ ?
Dann sind 20 Jahre unseres Lebens vorbei ?
Ich kann im Moment an keine Heirat denken, nicht daran auf eine Hochzeitsfeier , den Geburtstag eines Freundes zu gehen, weil mich all dies Lachen, Kichern, Feiern immer noch quält, aber ich weiß ich kann so nicht noch Monate zubringen, mich abkapseln.
Alessa meinst Du nicht wir schaffen das ?
Vielleicht sollten wir damit anfangen unseren Vätern offen zu sagen, was uns nicht gefällt ?
Hast Du einmal schon zu Deinem Vater gesagt, wie sehr Du Deine Mutter vermißt ?
Ich nicht.
Ich hab ihm nicht mal ein einziges Wort entgegnet, als es für ihn selbstverständlich war, daß meine Schwester und ich aufs Erben verzichten. Es war für uns kein Thema , aber trotzdem waren wir traurig, daß er nicht mal gefragt hat, wie wir beide drüber denken.
War in Eurer Familie eigentlich das Erbe ein Thema ?
Nun muß ich aber mal noch ne ganz andere Frage loswerden, neugierig wie ich bin.
Was machst Du eigentlich freiberuflich, Architektin oder so was ?
Ich weiß nicht mehr genau, ob Du schon mal was geschrieben hattest ?
Alessa, ich hoffe bald wieder von Dir zu hören ! !
Gute Nacht,
Sandra
Hallo Alessa,
ja :-) noch da, aber Deine Frage hast Du vor ner halben Stunde geschrieben.
Ich schreib immer offline, deshalb bin ich mal da und wieder weg.
Schade, daß wir uns immer so knapp verpassen.
Hmmmm, ich hoffe bald von Dir zu lesen !
Sandra*winkt*
hallo sandrah,
nein, ich bin in den medien... oh ja, welch aufregendes leben mit all den tollen menschen um dich herum, die ja so tol sind und immer gut gelaunt! ab und zu tut es mir ganz gut, denn ich lenke mich dann ganz gut ab. aber manchmal, in ganz schlimmen momenten, da könnte ich sie ale nur blossstellen. egal.
mein vater ist ein ganz spezieller fall - macmal glaube ich, er vermisst mama garnicht, wahrlich gibt es bessere ehen, aber ich habe mehr leiden erwartet. er redet nicht von ihr, nichts.
wenn ich sehr emotional bin und dann auch mal verbal agressiv werde, dreht er sich um und geht aus dem raum. letztendlich bin ich die böse, die den armen papa auch noch runtermacht. und was ist bitte mit uns? nicht einmal hat er nach meinen gefühlen gefragt. er ist sich seiner sache - dass ich immer nachgebe zu sicher. und er hat recht damit.
mensch, ich hätte jetzt gerne eine zigarette - komme gleich wieder suche mal das haus durch....
hihi, ertappt !
bin noch net im Bett !
Brauch zwar meinen Schönheitsschlaf, aber was macht man nicht alles aus Neugier ?
Aufbleiben und warten bis Alessa ihre Zigaretten gefunden hat :-)
sandrah!
wieder da, erfolgreich...
das mit den väter ist nicht leicht - und der spruch, es ist halt ein mann- das zieht auch nicht. denn sie sind nicht nur männer sondern auch väter! komischerweise sprich mein freund auch nicht - wie heisst es noch, töchter suchen sich immer de väter.... herrjeh! und ich war mir doch so sicher. muss etzt schon fast schmunzeln.
wie lange sit deine mama jetzt schon eingeschlafen? ich denke jetzt über den grabstein nach. heute bin ich wohl etwas wirr. wir haben ihn nach 13 monaten aufgestellt. es hätte auch schon nach 6 monaten sein können, aber wir haben so lange überlegt.. mit wir meine ich meine schwester und mich. mein vater hat sich da ziemlich ausgeklingt, besser so.
jetzt haben wir einen wunderschönen stein. der schwager meines freundes ist steinmetz und sehr einfühlsam. sder stein ist hell, jura, und schmal, also nicht so breit wie das grab, ca. 70 cm. er ist etwa 1,70 hoch und hat eine art keil in der mitte, so dass das licht durchkommt. auf augenhöhe ist ein kleines kreuz, das zwischen den steinen hängt, aus bronze. es ist genau das kreuz, dass meine mama an ihrer kette hatte. meine schwester trägt sie jetzt. in der mitte des steins ist ein bergkristall. untern am stein ist eine ganz zarte bordüre aus symbolen, die für unsere mutter stehen. meine schwester hat sie entworfen: schmetterlinge, blumen, muscheln, ganz zart. die schrift ist in den sein eingemeisselt, auch ganz zart und auchbronzefarben. ein sehr schöner, schlanker , dezenter und doch besonderer stein. es hat zwar lange gedauert, aber wir sind sehr zufrieden. mama gefällt er sicher auch. und das ist das wichtigste.
meld dich kurz, falls du noch im netz bist
alessa
hier ist meine meldung :-) *Arm hebe*
lese gerade deine zeilen
sag mal, wie alt bist du nochmal - wieder reine neugier.
ihr habt auch erst so spät den grabstein ausgesucht ? ich dachte schon wir wären unnormal ;-)
hat das denn auch was mit diesem "man wartet wegen dem setzen, dem zerfall des sarges " zu tun ?
der grabstein sieht bestimmt wunderschön aus !
ich wünsche mir für meine mutti (die am 31.7.02 eingeschlafen ist) auch einen wunderschönen.
Ich bin 31 Jahre jung ! ! ! im Juni geworden,
hatte dieses Jahr am Freitag dem 13.
und Du ? auch wieder reine neugier.
sandrah
lass dir zeit,
zeit ist so relativ, lass dir keinen druck von aussen machen.
und suche keinen aus, sondern mache dir deine gedanken, was deiner mama gefallen würde und was zu ihr passt, mache skizzen, denke über farben und formen nach, und gehe nicht zu einem xbeliebigen.
die beratung und entwürfe müssen kostenlos sein, dann ist es auch seriös. man merkt sehr schnell, ob jemand nur seinen job macht, der ob er sich auch mit dir und deiner mutter beschäftigen will. das ist ganz wichtig. wir waren vorher auch bei anderen, ein graus! reine kohlemacherei. also lass dir zeit, ich bin mir sicher, das grab sieht auch jetzt schön aus.
bei uns war es dann so, dass wir uns selbst zeitlich einen rahmen gestzt haben. eine schwester ist jetzt für einige zeit im ausland und sie wollte den stein noch sehen. auch mama, so wie ich sie kenne, hätte gewollt, dass jetzt dann ein stein steht. nicht zuletzt für die anderen.... unserer wurde im april gesetzt.
noch daß
alessa
2 jahre und 1 tag älter...
du allessaaaaa ?
mein compi macht mir hier das leben schwer.
er braucht ganz lang zum senden der nachricht.
wir können ja mal bei gelegenheit hier den chat ausprobieren, oder ?
Da klappt das glaub ich eh besser mit dem HALLO sagen und schreiben, ok ?
Ich verkrümel mich dann mal !
Meldest Du Dich ?
Sandra
machen wir
gute nach sandra
hab gerade noch deine zeilen gelesen, du hast recht. der stein wird ja dann wirklich erstmal auf unbestimmte zeit stehen, wir werden ihn immer wieder anschauen, wir. ich denk immer wieder an die leute, ob die denken, sich fragen warum da noch kein stein drauf steht, schlimm, ne ?
naja, ich hab mich ganz doll gefreut, daß wir uns heute hier noch "gesehen" haben !
beim nächsten mal wählen wir vielleicht nen anderen weg, wie ich dich ja schon gefragt hab, ne ? falls du lust hast und ich auch :-)
bis dahin,
freu mich schon !
Gute Nacht
Sandra
PS:
hihi :-)
Du bist ja auch Zwilling !
Hallo ihr beiden Nachteulen!
Da war bei euch wohl nicht viel mit Schönheitsschlaf diese Nacht, was? :-)
Alessa, so wie du den Grabstein beschrieben hast, muss er wirklich wunderschön sein! Besonders schön finde ich die Idee mit den Symbolen.
Ich habe nun heute zum ersten mal Mamas Grabstein gesehen. Ich hab es gar nicht richtig aufgenommen, muss ich zugeben. Ich konnte mich nicht richtig drauf konzentrieren, dass das Mamas Name auf dem Stein da ist. Ich habe ein kleines Röhrchen neben den Stein in die Erde gesteckt und eine ganz hübsche Rose reingestellt. Wahrscheinlich gehe ich später nochmal auf den Friedhof, dann sind auch die Gärtner da nicht ständig zugange, grrr.
Das wollte ich nur schnell erzählen. Werde mich jetzt hinter den Herd stellen und versuchen, etwas genießbaren zusammenzuhuddeln. Mal gucken. ;-)
Viele liebe Grüße an alle,
Katrin
Hallo Ihr Lieben,
heute schreib ich mal was, egal ob ich dabei schwitze wie ein Schwein *g*
Zuerst einmal, liebe Claudia, zum Thema neue Frau an Papas Seite. Als meine Mama starb und mein Vater so furchtbar gelitten hat (die beiden haben sich unendlich geliebt), habe ich mir nichts sehnlicheres gewünscht, als dass er wieder glücklich wird und mir geschworen, dass ich nichts gegen eine andere Frau sage, die ihn glücklich macht. Mein Vater hat nun diese Bekannte, deren Mann zwei Tage vor meiner Mama ebenfalls an Krebs starb. Beide liegen auf dem Friedhof nebeneinander und meine Eltern und dieses Ehepaar waren recht gut befreundet. Mein Vater hat am Anfang sehr stark getrauert, viel geweint und alles rausgelassen. Dadurch konnte er sich aber auch wieder recht schnell in seinen Alltag allein einfinden. Natürlich gibt es immer noch Tage, an denen er schlecht drauf ist und traurig ist, im großen und ganzen aber hält er sich supertapfer. Diese Frau des verstorbenen Bekannten macht gerade das Gegenteil. Sie hat alles supercool genommen am Anfang (mit Hilfe von Tabletten). Sie hatte zu ihrem Mann ein schlechtes Verhältnis und hat die Krankheit als Einbildung abgetan. Vermutlich hat sie deshalb ein schlechtes Gewissen und auch deshalb, wie sie ihn behandelt hat. Jedenfalls unternimmt mein Vater viel mit ihr, weil er denkt, er kann ihr helfen. Sie zieht ihn aber jedesmal runter, macht auf hilflos und ist einfach nicht gut für ihn. Er ist in seiner Trauerarbeit schon einen Schritt weiter. Es geht aber auch um alltägliche Dinge wie z.B. Kauf von Fahrrad o.ä. Muss sie da ausgerechnet meinen Vater zu Hilfe bitten? Sie hat auch zwei Kinder und eine große Familie, die sie um Hilfe bitten könnte. Auch in vielen anderen Dingen nutzt sie meinen Vater aus. Das möchte ich jetzt gar nicht alles wiedergeben, aber es geht auch manchmal gezielt ums Bezahlen beim Essengehen usw. Das ärgert mich dermaßen. Und er meint noch, er tut ihr gutes, wenn er hilft. Mein Vater ist ein großzügiger und gutmütiger Mensch, ein Macher. Es gibt ihm ein gutes Gefühl, wenn er anderen gutes tun oder ihnen eine Freude machen kann. Das hat er immer bei meiner Mama gemacht. Ich sehe nicht ein, dass diese Frau ihn deshalb ausnutzen muss. So sehr ich mir auch eine neue Frau an seiner Seite wünschen würde - keine neue Mutter, die wird es nicht für mich geben, aber jemanden, der ihm in seinen einsamen Stunden nicht allein läßt, denn wir als Kinder können nicht alle Lücken schließen -, aber so habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich weiß noch nicht mal, ob er Gefühle für sie hat (wahrscheinlich wird er mich auslachen, wenn er wüßte, dass ich das von ihm denke), aber solche Frauen schaffen es immer wieder, die Männer für sich zu gewinnen. Und damit komme ich auch zum nächsten Thema: Grabstein.
Wir haben bei einem Steinmetz etwas ganz besonderes für unsere Mutter anfertigen lassen, ein Unikat, der Steinmetz fertigt keine gleichen Steine an. Wir haben diesen Stein bei ihm gesehen und wußten sofort, das ist unser Stein. Er ist so besonders, wie meine Mama es war. Wir haben ihn fotografiert und auch die Bepflanzung darauf abgestimmt. Ich gehe immer wieder auf den Friedhof, um den schönen Stein zu betrachten. Er ist ein Ruhepol für uns alle und gibt uns ein gutes Gefühl. Nichts, das schmerzt, sondern das beruhigt und Freude über das Schöne hervorruft.
Und nun kommt diese Frau und will sich genau beim gleichen Steinmetz ebenfalls einen Stein anfertigen lassen, obwohl sie vorher ganz andere Vorstellungen hatte. Das macht mich echt wahnsinnig. Unserer Stein ist nichts besonderes mehr, wenn direkt nebendran ein Stein vom gleichen Künstler steht, auch wenn er anders ist, die Handschrift eines Künstlers ist immer dieselbe. Ich bin also noch mal zum Steinmetz gefahren und habe mit ihm gesprochen. Er hat mir auch gesagt, es ist sein Wunsch, wenn seine Kunden so um ihren Stein kämpfen wie ich das tue. Das zeigt, dass sie eine Beziehung zum Stein aufgebaut haben, dass sie bereit sind, mit diesem Stein zu trauern. Er sagte mir auch, dass er bei der Bekannten das Gefühl nicht hatte. Sie wisse nicht, was sie wolle und sie sei nicht gekommen, um einen Stein auszusuchen, weil sie nun bereit dafür sei, sondern weil es Zeit wäre. Und das macht mich noch wütender. Dann kann sie sich auch was anderes aussuchen. Meinen Vater habe ich auch darauf angesprochen, er sieht das nicht so wie ich. Für ihn ist der Stein was besonderes, egal, was nebendran steht. Ich versteh das nicht. Ich habe ihn gefragt, ob er nicht wolle, dass seine Frau einen besonderen und ausgefallenen Stein auf dem ganzen Friedhof hat, denn sie war eben auch was besonderes. Das will er schon, er sieht aber nicht, dass das nicht mehr gegeben ist, wenn ein ähnlicher ausgefallener Stein daneben steht. Somit wird er auch nicht mit ihr reden (traut sich womöglich auch gar nicht) und das ärgert mich um so mehr. Ich bin so sauer, ich weiß gar nicht, was ich noch sagen soll. Egal, sorry, dass ich Euch das alles hier erzähle, ihr werdet vermutlich denken, das das alles unwichtiger Kram ist, aber es beschäftigt mich sehr und ich möchte doch ruhigen Gewissens auf dem Friedhof trauern können und nicht mich dauernd ärgern müssen, das die Frau nebendran alles nachgemacht hat (die Bepflanzung hatte sie schon einmal nachgemacht).
In jedem Fall solltet Ihr beim Grabstein das fühlen, was der Steinmetz mir gesagt hat. Der Stein oder die Platte soll erst dann kommen, wenn man bereit dafür ist, den Namen darauf zu lesen und bereit ist, mit diesem Stein zu trauern. Denn es ist endgültig. Nicht, weil es Zeit ist und andere nebendran ihren Stein schon haben, sondern wenn man es selber möchte. Denn es soll ein gutes und beruhigendes Gefühl geben, ein Ruhepol, wo man sich gern aufhält und man sich am liebsten nicht mehr losreißen möchte.
Liebe Grüße
Kiki
Hi Sandrah,
ich drück Dich noch mal ganz fest. Nun hast Du das erste Jahr ohne Deine Mama schon überstanden. Mir graut schon vor den letzten Wochen, wenn sich der Todestag nähert. Nun muss ich im September auch erst mal meinen ersten Geburtstag ohne meine Mama rumkriegen, das wird sicher schon schwer. Und noch schlimmer wird sicher der Geburtstag meiner Tochter im November, am letzten war sie noch bei uns, zwar schon schwer krank, aber auf den Fotos ist noch drauf. Wie wird es diesmal werden? Ich mag gar nicht daran denken.
Wir haben auch eine Katze. Es ist schlimm, wenn man eine Entscheidung treffen soll, ob ein Tier weiterleben darf/soll oder nicht. Was ist besser? Tiere können nicht reden und das ist sicher ein Nachteil. Ich weiß nicht, was ich getan hätte, wenn meine Mama mich gebeten hätte, sie von den Schmerzen zu erlösen und irgendetwas zu tun. Seitdem sehe ich das auch etwas differenzierter. Ein Tier, so schlimm es klingt, aber es ist nun einmal nur ein Tier. Auch wenn es einem in schweren Stunden besteht und Trost spendet, es wird nie wie ein Mensch sein. Aber es fehlt natürlich auch. Sein Platz bleibt ebenso leer. Ich verstehe das sehr gut. Aber ich würde meine Katze sofort einschläfern lassen, wenn sie Schmerzen hätte oder eine schwere Krankheit, die unheilbar ist. Warum soll sich ein Tier quälen? Zusehen müssen, wenn Menschen sich quälen müssen, weil man nichts dagegen machen kann, ist schon schlimm. Erspar das Deinem Tier. Du wirst wissen, wann der richtige Zeitpunkt ist.
Liebe Grüße
Kiki
Die Nacht schluckt jedes schwere Gewicht
und nimmt den Tag aus der Pflicht
Der Mond steht steil und tut wieder nichts
ich schließ die Augen und denk an dich
Ist jemand da, wenn dein Flügel bricht
der ihn für dich schient, der dich beschützt
der für dich wacht, dich auf Wolken trägt
für dich die Sterne zählt, wenn du schläfst
Ich versuche mir, einen Traum vorzuprogrammieren
und stell mir vor, du kämst zu mir
Ich sollte aufhörn, mein Hirn zu strapazieren
du bist dort, und ich bin hier
Ist jemand da, wenn dein Flügel bricht
der ihn für dich schient, der dich beschützt
der für dich wacht, dich auf Wolken trägt
für dich die Sterne zählt, wenn du schläfst
...wenn du schläfst.
- Herbert Grönemeyer -
Mama, ich vermiss Dich so!
Kiki
Hallo Ihr Lieben
nach langer Zeit meld ich mich auch mal wieder.
Kiki, das vom Grönemeyer ist sehr passend.
Tja am Samstag wird es ein Jahr, daß Mami für immer eingeschlafen ist.... Und im Moment ist es auch ganz schlimm. Ich fahre jeden Tag zum Friedhof zum gießen und kann mich dann nicht lang aufhalten, weil mir sofort die Tränen kommen.
Ich weiß auch garnicht, was wir am 16.8. machen. Was Papa machen will. Ach ich laß es auf mich zukommen.
Zum Thema neue Frau an Papas Seite. Mein Vater hat immer gesagt, ich bleib allein, will keine Frau mehr, Mama war die beste. Tja und dann im Dezember hat er sich neu verliebt. Es ist auch eine alte Bekannte, die er schon länger kannte. Tja was soll ich sagen, sie ist wirklich nett und hat Papa auch sehr viel geholfen und getröstet. Für mich ist es die Hauptsache, er ist soweit glücklich und es geht ihm gut.
Ihr Lieben macht es gut und ich grüße euch aus dem heißen München.
Sonja
Hallo Ihr Lieben,
so jetzt nochmal mit Verstand - habe ja neulich so viel geschrieben und dann vergessen auf
senden zu drücken......
Ersteinmal an Euch alle - ich bin sehr froh dieses Forum gefunden zu haben, da es mir wie
wahrscheinlich Euch allen geht - die Leute um einen rum denken einfach immer, es müsste
mir ja allmählich besser gehen, und verstehen es so gar nicht, wenn ich mal keine Lust habe
auszugehen, Leute zu treffen usw. sondern lieber auf meinem Sofa liege - sinnlos fernsehe und
meine Ruhe haben möchte.
Wenn ich etwas mache und auch so im Job bin ich eigentlich immer gut drauf, kann auch lachen
und scherzen usw. - weil ich auch genau weiß, das meine Mama nicht gewollt hätte, dass wir
immer traurig sind.... Aber kann man diese wenigen Mußemomente nicht einfach akzeptieren??
Liebe Tanja,
das mit der Kontaktanzeige finde ich echt noch viel krasser als die Sache mit meinem Vater,
er hat sie bei der Arbeit kennengelernt.
Ich habe sie ja noch nicht kennengelernt (will ich im Moment auch noch nicht - vor allem kann
ich auch nicht - das ist noch zu früh...), aber sie scheint ihm wirklich gut zu tun.
Meine Eltern hatten wirklich eine gute Ehe - es gab natürlich auch Probleme, aber mein Vater
hat wirklich alles für sie getan - die beiden waren immer unterwegs, haben viel zusammen
gemacht - auch wenn es natürlich schon in den letzten Jahren weniger wurde, da meine Mutter
ja immer schwächer wurde...
Generell freue ich mich ja auch für ihn - es ist nur der sehr frühe Zeitpunkt der mich so verwirrt!
Was soll den bitte Weihnachten und an unseren Geburtstagen abgehen ( die sind Gott sei Dank
erst alle im Frühjahr.....)
Das Dein Vater sich und seine Freundin in den Mittelpunkt stellt, finde ich nicht richtig - er und sie
auch müssen doch verstehen, dass Du und Deine Schwester sie nicht mit offenen Armen empfangen
können - selbst wenn Ihr sie eigentlich mögt - alles sehr verzwickt!
Hallo Sandra,
klar hast Du Recht - ihn glücklich zu sehen ist auch mein einziger Antrieb, der Sache etwas positives
abzugewinnen. Ich glaube er ist auch einfach nicht der Typ der alleine sein kann und bei uns fühlt er
sich wohl auch wie das dritte Rad am Wagen.
Ich denke nicht, das er oder seine Freundin es so sehen, dass sie unsere Mutter ersetzt, darüber bin ich
auch sehr froh.
Wir werden sehen was kommt - vielleicht treffe ich ihn (alleine!) am Sonntag - mal sehen ob es mir gelingt
ruhig und nicht so sehr emotional zu bleiben.....
Wegen Deiner Katze..... warte ab was passiert - Du kannst am besten beurteilen wie es ihr geht - wenn Du
den Eindruck hast, es geht ihr gut, dann pflege sie und schenke ihr eine schöne letzte Zeit.
Wenn Du merkst, es geht nicht mehr - ist eine Einschläferung (schlimmes Wort, oder?) bestimmt eine sehr
faire und liebevolle Lösung!
Hallo Kiki,
oh Mann - das hört sich alles echt nicht so toll an bei Dir!
Diese Frau scheint ja wirkliche Probleme mit sich selbst und dem Tod ihres Mannes zu haben, sonst würde
sie sich ja nicht so an Deinen Vater hängen.
Das mit dem Grabstein finde ich salopp gesagt "nen Hammer!" - wenn man keine eigene Meinung hat, ist es
natürlich immer sehr leicht, sich die von anderen anzueignen - da braucht man nicht nachdenken, in diesem
Fall keine Trauerarbeit leisten usw. - es war bestimmt gut von Dir mit dem Steinmetz zu sprechen, es hört
sich so an, als würde er dafür sorgen, dass es nicht zu gleich aussieht.
Nochmal zu meinem Vater - ich habe es ja oben schon beschrieben - ich bin mir sehr sicher, dass er meine
Mutter sehr geliebt hat - es war für ihn bestimmt ganz furchtbar sie so langsam gehen zu sehen (dazu später
mal mehr - geht gerade nicht........) ich denke fast er hat schon lange vor ihrem Tod immer ein bißchen Abschied
genommen - sie war ja auch das letzte halbe Jahr nicht mehr zuhause - und er saß alleine in der Wohnung.
Ich höre jetzt auf - weine sonst wieder und will heute noch was schaffen (so setzt man sich selber auch noch unter
Druck!)
Ich drücke Euch alle!
Claudia
Hallo Kiki,
du wirst mich nicht kennen, hatte hier mal auf Seite 1 gepostet, dann aber nur noch mit gelesen. Kurz zu mir: Einzelkind, meine Ma starb am 08.05.03, sie war schon ewig geschieden, keinen neuen Mann aber doch recht gutes Verhältnis zu meinem Vater. Als ihre Krankheit anfing ( erst Geb.mutt.halskrebs dann Lungenmetastasen ) war ich folglich ihre einzige Bezugsperson, habe mich dann auch alleine um Verabschiedung, Grab, Stein etc gekümmert.
Zu der Zeit des "aussuchens" fühlte ich mich oft alleine, habe mir gewünscht, dass mir jemand mit Rat und Tat zur Seite steht. Ich wollte wider rum sehr schnell das Grab fertig haben, weil mich dieser Hügel Sand mit Schale drauf fertig gemacht hat, alles sah so unfertig aus. Sie hat jetzt einen Knie hohen Findling, schlicht und schön.
Was ich dir eigentlich sagen will, ich schweife immer so furchterlich ab, sprich DU doch mal mit dieser Frau. DU bist sauer, traurig, wütend. Das kann ich absolut verstehen. Dein Vater hat da ja kein Problem mit, also wird er sie nicht drauf ansprechen. An deiner Stelle würde ich sie anrufen und um ein Gespräch bitten, mach dir vielleicht vorher Notizen, was du ihr sagen möchtest. Und dann sagst du ihr ganz deutlich, was du von ihrer Idee, das Grab "nach zu äffen" hälst, weil das geht dich jede Menge an. Sag ihr, was das Grab mit Stein DIR bedeutet. Das du das nicht möchtest und willst....!!! Und das sie auf deine Gefühle bitte Rücksicht nehmen soll. Spreche ganz deutlich und ehrlich zu ihr.
Solche Sachen wie Essen gehen und Rad kaufen würde ich nicht erwähnen, weil das ne Sache zwischen ihr und deinem Vater ist, dich, so schwer es auch ist, dich auch irgendwie nichts angehen, aber das Grab deiner Ma geht dich was an.
Versuch es zumindest mal, wenn sie darauf nicht reagiert....dann ist sie ne Hexe....
Liebe Grüße Tanja
Hallo Ihr Lieben,
hallo Tanja,
ja, das hatte ich mir auch schon überlegt. Ich habe auch meinem Vater gesagt, dass es mir mit dem Grabstein so ernst ist, dass ich auch mit ihr reden werde, wenn es nötig wird. Ich bin allerdings mit dem Steinmetz jetzt so verblieben: Er weiß, wie sehr es mir am Herzen liegt, dass der Stein möglichst unterschiedlich gemacht wird. Die Entwürfe habe ich schon gesehen und er ruft mich an, wenn der Stein fertig ist. Dann kann ich ihn mir anschauen und wenn er mir zu ähnlich erscheint, solle ich ihn eben umschmeißen :-) Das fand ich sehr nett, schließlich muss er das nicht tun - aber er sieht das alles und diese Frau auch genauso wie ich. Ich versuche schon die ganze Zeit, ob ich sie nicht mal so im Ort oder auf dem Friedhof treffe, aber sie scheint mir aus dem Weg zu gehen. Es ist allerdings nicht einfach mit dem Gespräch, schließlich will ich auch nicht, dass sie sich von meinem Vater zurückzieht, da er eben so auf sie fixiert ist, was ich zwar nicht gut finde, aber ich will ja, dass er sich glücklich fühlt und ich weiß auch schließlich nicht, welche Gespräche die beiden miteinander führen. Schließlich sind es zwei Menschen, die beide ihren Partner verloren haben. Ich habe zwar nicht den Eindruck, dass sie für ihn die Stütze ist, die er ihr ist, aber ich kann mich natürlich auch täuschen. Das will ich nicht kaputt machen und deshalb ist diese Situation für mich sehr verfahren. Aber mit dem Grabstein hast Du recht: Das ist eine Sache, die mich etwas angeht und die mir sehr am Herzen liegt. Ich werde mein möglichstes tun - für meine Mama, aber auch für mich. Dass ich mich damit überhaupt rumschlagen muss, das geht mir gewaltig gegen den Strich. Als ob das alles nicht schon schlimm genug ist, solche Ärgernisse erschweren einem noch alles zusätzlich.
Ansonsten denke ich, ist es für unsere Väter schon schwer, die Zeit alleine zu verbringen, in denen normalerweise unsere Mütter dagewesen wären. Diese Lücken können wir als Töchter und kann auch niemand anderes schließen, sie bleiben, genauso wie unsere Lücken. Dass man sich deshalb einen Menschen wünscht, der einem auch in diesen Stunden Nähe und Geborgenheit gibt - das ist nur zu verständlich. Auch wenn es für uns unverständlich ist, dass unsere Väter, obwohl sie unsere Mütter so sehr geliebt haben, schnell wieder neues Glück finden oder finden wollen - ich denke, es kommt nicht auf den Zeitpunkt an. Der Zeitpunkt ist vielleicht nicht immer ideal, aber man kann das schließlich nicht beeinflussen oder? Ich für mich konnte auch nicht sagen, wann ich mich verlieben würde. Warum sollen unsere Väter das? Jeder tut das nach seinem guten Gewissen, der eine früher, der andere später, der andere vielleicht nie. Ich habe mit meinem Vater diesbezüglich mal gesprochen und er sagte mir, er könne es sich zwar im Moment nicht vorstellen, aber man wisse ja nie. Er sei noch jung, warum solle er sein Leben lang allein bleiben? Und das verstehe ich schon. Ich würde das auch nicht wollen - meine Mama hätte es sicher auch nie gewollt. Ich denke, wir als Töchter sollten uns davon distanzieren, dass diese Frauen den Platz unsere Mutter einnehmen wollen, denn das tun sie sicher nicht. Ich sehe es so: Wenn mein Vater einmal eine neue Frau findet, dann wird sie sowohl für seine Frau als auch für meine Mutter kein Ersatz sein. Sie war einzigartig, eine neue Frau kann niemals diesen Platz einnehmen. Sie erleichtert ihm vielleicht seine Trauer, macht ihn auf ihre Weise glücklich und gibt ihm Geborgenheit und neues Glück, nichts anderes wünsche ich mir für meinen Vater. Ich will nicht, dass er unglücklich ist. Und es wird mit einer neuen Frau auch sicher nie mehr so werden, wie mit meiner Mutter. Das weiß er und ich auch. Aber wenn ein zweites Glück für ihn kommen sollte, werde ich es ihm von Herzen gönnen. Zumindest will ich es versuchen.
Liebe Grüße
Eure Kiki
Hallo, hallo, haaaaallooooo :-) Ihr Lieben !
schon wieder bin ich so spät hier, hmmmmm, naja ..........
Endlich ist es etwas kühler *puuuuh* hier in Hannover,
wie siehts denn in Bückeburg aus, Katrin ? und in München Sonja ? und in Bayern Alessa ?
Übrigens hab ich heute beim Wassereisschlecken im Büro an Dich, Katrin, gedacht :-)
Auf Deine Empfehlung hin hab ich nämlich mir und meiner Arbeitskollegin ne süße Abkühlung verschafft ! So haben wir es noch bis zum Feierabend (18 Uhr) ausgehalten.
Liebe Kiki, was für ein Zufall, Du hast gestern , ich habe heute was von Grönemeyer hier im Forum geschrieben.
Bei „Gedanken und Gedichte“ schreibe ich für meine Mutti, auch wenn sie meine Zeilen nicht mehr lesen kann.
Liebe Mutti
"...hab dich sicher
in meiner Seele
trag dich bei mir
bis der Vorhang fällt....."
Versprochen !
"Der Weg"
Herbert Grönemeyer
Hast Du auch Grönemeyer ich glaube Anfang dieses Jahres oder letztes Jahr bei der ECHO ? Verleihung gesehen, wo er für MENSCH ausgezeichnet wurde. Oder war es „Der Weg“ ?
Ach ich weiß leider nicht mehr.
Als er da auf der Bühne stand und alle applaudierten, da konnte ich meine Tränen nicht mehr halten, das war ein so bewegender Mensch.
MENSCH , das Lied, wofür er ausgezeichnet wurde stand ja im Zusammenhang mit der Flutkatastrophe im Osten, das Lied hat den Menschen damals große Hoffnung gegeben, aber ich mußte an seine Frau denken, an die er doch bestimmt auch in diesem Moment da oben auf der Bühne denken mußte, sie vermisste , in den Reihen der Zuschauer.
Nun, ich muß leider jetzt schon wieder TSCHÜSS sagen,
es ist schon wieder halb 1 und morgen fahr ich doch zu meinem Paps, hab Freitag Urlaub,
hab also wieder ne 4h-Autofahrt vor mir.
Wir feiern am WE den 90. Geburtstag meiner Omama nach ! (heute hatte sie)
und zum Tierarzt muß ich auch nochmal, 2. Meinung , wegen Bambi, meiner lieben Mieze.
Liebe Claudia,
einschläfern ist fair und liebevoll, ja, schließlich warten wir ja ab und würden dies sowieso nur dann tun wenn ihr es wirklich schlecht geht und sie sich quält, nicht fressen kann o. ä. Ich hab mich wirklich beruhigt. War nur der 1. Schock zu glauben, wieder tatenlos dem Leiden zusehen zu müssen, weißte. Auch wenn es ja wirklich nur ein Tier ist.
und...
Liebe Sonja, auch ich werde am Samstag auf den Friedhof gehen, am Todestag konnte ich ja nicht ans Grab gehen weil ich hier in Hannover war.
Ich werde bestimmt an Dich denken müssen.
und an Dich,
liebe Tanja ! ! an Deinen Satz
"meine Schwester und ich kämpfen auch gegen die Trockenheit auf dem Friedhof" :-)
Übrigens hab ich bei "Weltbild" ein Buch zur Grabpflege gesehen,
das wollte ich mir kaufen.
vielleicht steht da ja auch was zum Thema "lästige Bekannte, die unaufgefordert die Grabbepflazungen gießen und gießen und gießen so daß sie fast eingehen ;-)
und dann jedes Mal noch anrufen "wir haben gegossen" !
Wie die Zeit doch vergeht, stimmts ?
Das letzte Jahr verging wie im Fluge. Jeden Tag hab ich an Mutti gedacht, 365 Tage und nicht nur einmal am Tag.
Liebe Alessa ! !
Ich hoffe, wir hören nächste Woche mal wieder voneinander bzw. lesen !
Oder wir laufen uns mal wieder abends über den weg :-)
So, ich muß leider, obwohl ich noch viel schreiben würde,
naja, ich hol das am MONTAG nach, dann bin ich wieder hier !
So heißt es also Ciao Ciao und winkewinke !
Habt ein schönes erfrischendes Wochenende !
Viele Grüße, Sandra
hallo Sandrah,
wie geht es Dir?
Ich weiss, Du fährst heute, vielleicht guckst Du vorher noch im Forum vorbei?
Dann wünsche ich Dir eine gute Fahrt, und ein halbwegs annehmbares Wochenende. Triffst Du Dich mir Deiner Schwester bei Deinem Papa?
Hoffentlich ist es morgen kühler, da lässt es sich besser reisen.
Dass mit Deiner Katze tut mir echt leid, wie alt ist sie jetzt? Leider kann ich Dir auch keine Entscheidung abnehmen, aber Du wirst sicher fühlen, was das Beste ist.
Hat sie starke Schmerzen? Vielleicht kann man sie mit Schmerzmitteln eindämmen?
Ich hatte auch ganz viele Katzen, ist lange her, aber die Schmerzen, als ich sie hergeben musste, kann ich noch fühlen. Auch wenn ich wusste, sie leben noch.
Zum Glück habe ich noch kein Tier leiden gesehen und musste so eine Entscheidung nicht fällen. Dann hätte ich Gewissenskonflikte, weil ich Einschläferung immer unter anderen Gesichtspunkten mitbekommen musste.
Unsere beiden Hunde sind eingeschläfert worden. Tina mit 7 Jahren, weil sie nur auf eine starke Stimme hörte, nicht aber auf meine Mutter. Als mein Vater wegen seinem Beruf abwechselnd 10 Tage zu Hause, dann 10 Tage weg war und sie meine Mama in den Arm zwickte, brachte man sie weg - und wegen meiner Katzen. Ich hatte schon als Kind dem Hund gegenüber Schuldgefühle, weil die Katzen, die ich bekam, Babys bekamen und Tina da erst ganz "ausrastete" - sie war sterilisiert worden, bevor sie ein Junges bekam.
Ich empfand es als Kind schon schlimm, über anderer Leben zu richten.
Bei Dir ist das was ganz anderes. Deine Katze leidet, Tina hat gestört. Der zweite Hund wurde angeschafft, weil mein Vater vom Arzt Spaziergänge angeordnet bekam. Mary wurde nicht älter als Tina, weil nach einiger Zeit keiner mehr mit ihr spazieren ging und ihr Rücken anfing Probleme zu machen....Ich war so empört, als ich es erfuhr.
Das aber lässt sich nicht vergleichen mit Deiner Katze.
Du denkst sicher: worauf will die hinaus? Das frag ich mich auch langsam, aber ich erinnere mich schwach:
Durch meine Erfahrung hatte ich eine super-schlechte Meinung zur Einschläferung - ja,dass Wort ist wirklich hässlich.
Wie finde ich den Übergang?
Wenn jemand leidet, so soll er erlöst werden.
Als ich erfuhr, meine Mama bekam vom Arzt eine Mophiumspritze, wegen der nicht auszuhaltenden Schmerzen kurz vor ihrem Tod, habe ich ihr diese Spritze "gegönnt".
Der Arzt sagte meinem Vater und meinen Brüdern, dass sie auch auf diese Spritze einschlafen kann, da ihr Puls so flach war. Meine Mutter konnte nicht mehr entscheiden, meine Familie entschied für sie.
Ich kann mir meine Mutter nicht unter Schmerzen vorstellen, sie hat nie gejammert vor mir, hatte nie Schmerzen(so schien es mir).
Als ich erfuhr, das sie vor Schmerzen geschrieen hat, dass sie es nicht mehr aushält, und ihr dann die Spritze gab, da fand ich es richtig.
Meine Mama sollte nicht so leiden.
Aber ein fahler Geschmack ist seitdem zurückgebliebn bei mir - natürlich sollte sie keine Shmerzen mehr haben. Aber hat sie das gewollt? Sie hat doch immer für sich geredet, immer entschieden.
Sie schlief ein, der Arzt wusste, dass sie diesen Tag nicht überlebt häte. Um zwöf Uhr neun schlief sie ein.
Um zwölf wollte ich ankommen - ich war da um Vier Uhr...
Vielleicht wollte sie mich noch shen, vielleicht Warten, bis wir kamen, egal, ob Schmerzen oder nicht?
Ich weiss es nicht. Ichsage mir aber, dass es nicht so ist, dass man nicht über ihren Kopf falsch entschieden hat.
Ich sage mir, ihre Schmerzen waren so stark, dass ich darauf verzichten kann, sie noch einmal zu sehen, weil es mir wichtiger ist, das sie keine Schmerzen mehr hat.
Manchmal aber kommt der Gedanke, vielleiht hat sie extra so lange ausgehalten, bis ich komme. - Und ich bin ne Transuse - immer zu langsam und zu spät unterwegs.Wär ich eher gefahren und nicht im Stau gestanden....wir hätten uns noch einmal sehen können...
Und so hinterlässt die Spritze eine beruhigende, wohltuende Schmerzfreiheit, die ich ihr so wünschte,
aber auch den fahlen Beigeschmack einer "Einschläferung"
weil ich mich nun mein Leben lang frage, was sie denn wollte.
Solange es Deiner Katze mit Schmerzmitteln noch gut geht, gib ihr die paar Tage. Wenn sie zu sehr leidet, erlöse sie.
Deine Damaris
Verrückt, wenn man seinen Gedanken freien Lauf lässt...sorry
Hallo liebe Damaris :-)
schön wieder von Dir zu lesen !
und vielen Dank für Deinen langen Brief !
Es geht mir ganz gut, immer etwas in Eile, leider mehr STRESS wie Eile,aber muß mich halt immer zur Ruhe zwingen.
Ja meine Schwester sehe ich am Samstag, bei Omas(Nach)Geburtstagsfeier.
Wie gehts Dir denn ?
Ich schreib Dir am Montag mehr, ja ?
Sitze schon auf gepackten "Koffern" und deshalb schon wieder in Eile.
Halb 9 im Büro sein und um 5 Abfahrt gen Heimat *freu*
GottseiDank ist es, wie von mir bestellt, kühler geworden ! !
So das ich mich fast schon auf die lange Fahrt freue.
Zum Tag als Deine Mami eingeschlafen ist wollte ich unbedingt noch was schreiben, am Montag dann, hab ja gelesen, daß Du durch den blöden Stau zwar nicht rechtzeitig aber früher dagewesen wärest und ich wollte auch noch fragen, wie Du trotz der Entfernung versucht hast für Deine Mami da zu sein.
So, jetzt muß ich aber....
Tschüss Damaris!
Sandra *winkt*
Heute um vor einem Jahr um 4.25 bist du eingeschlafen, für immer.
Mami, ich vermisse dich heut ganz doll und denk heut ganz fest an dich.
Am Grab sind viele Blumen, alle von lieben Menschen, die heut ganz besonders dich vermissen.
Ich hoffe, dir gehts gut da oben bei Opa und Oma und all den anderen, die vor dir gegangen sind.
Die Sonne strahlt heut vom Himmel, vielleicht ist es ein kleines Zeichen von dir. Ich hoffe es...
Mami ich hab dich lieb!!
Dein Bimbi (Sonja)
hallo sandrah,
bist du wieder da? wie war es bei deiner schwester? war einge tage nicht im forum.
heute nur ganz, kurz dafür liebe grüsse
alessa
hallo ihr alle!
ich bin erst seit wenigen tagen hier im forum.habe jetzt eure berichte gelesen,ich habe zwar kinder aber ich glaube nicht das es viel unterschied macht,wenn man seine mutter verliert! ich bin jetzt 31 jahre alt und habe meine mutter verloren als ich 26 jahre alt war! sie wurde nur 44 jahre alt!und es ging alles viel zu schnell,von der diagnose krebs bis zu ihrem tod vergingen nur knapp vier monate,und die verbrachte sie im kh!
weil ich sah das ihr hier viele gedichte usw schreibt,schreibe ich hier etwas hinein ,das ich nach dem tod meiner mutter bei ihren sachen fand!was sie irgendwann schrieb nach der diagnose! es war furchtbar für mich damals als ich es fand und las!
du hast krebs,du sollst es akzeptieren und willst es auch!du hoffst es gibt eine chance!du hast menschen um dich welche dir helfen,aber kann man da helfen??ich bin sehr traurig ich wollte ein schönes neues leben beginnen! aber ich bin auch glücklich,ich habe gesunde kinder und enkelkinder! vielleicht kann ich doch noch eine neue kerze anzünden und sie brennt noch ein paar jahre!
das hat sie irgendwann auf einen kleinen schmierzettel geschrieben!sie sprach von neuem leben beginnen da sie sich ein paar monate zuvor scheiden hat lassen!
liebe grüsse andrea
Hallo liebe Damaris,
wie geht’s Dir ?
Nun ist schon Donnerstag, wo ich doch eigentlich am Montag schon schreiben wollte.
Es war leider kein so schönes Wochenende :-(
das kannst Du unten nachlesen, im Brief an Alessa.
Ich bin froh, daß Du Dich letzte Woche wieder mal gemeldet hast.
Schon komisch, man kennt sich ja doch schon ein wenig, hat voneinander gelesen und
so denk ich oft an euch hier.
Am Freitag war ich übrigens mit meiner Katze beim Tierarzt wegen der 2. Stimme einholen.
Nicht die Bestätigung sondern das was sie noch gesagt hat, hat beim Hinausgehen die Tränen
fließen lassen :-(
Sie sagte, sie dürfen nie lange warten, wenn sie bei ihrem Tier einen Knoten feststellen, wenn ihre Frau ..........
Nun kannst Du Dir vorstellen, wie wir in dem Moment schlucken mußten
sie redete den Satz zu Ende „wenn ihre Frau einen Knoten in der Brust hat, dann dürfen sie bitte nicht so lange wie bei ihrer Katze warten“.
Es gibt keine Frau mehr an der Seite meines Vaters, aber das konnte sie ja nicht wissen.
Und das wir viel früher gekommen wären, wenn wir gewußten hätten, wie schlimm es um unsere Katze steht, das hätte sie uns, hätten wir uns verteidigt, eh nicht geglaubt.
So standen mein Paps und ich dort, wurden zurecht gewiesen und wußten doch genau was wichtig beim Kampf gegen Krebs ist.
Bambi (sie sieht genauso wie der Kater Felix aus, aus der Werbung) ist 10 Jahre alt und so hängen wir natürlich sehr an ihr und unseren anderen Schmusetigern.
Sie hat vor einem halben Jahr 2 Junge bekommen und vor ca. 6 Wochen nochmal eines.
Sie war und ist so eine gute Katzenmutter .
Dieses schöne Gefühl, wenn sie auf dem Schoß liegen und schnurren, ich sie streichle,
das ist soooo beruhigend.
Umso doller man an einem Lebewesen hängt, desto schmerzlicher ist eben auch ein Verlust.
Unsere 5. Katze muß ich aber auch noch kurz erwähnen.
Meinen Benny , 9 Jahre, Sohn von Bambi :-) Nur zum Wissen.
Er ist eigentlich mein Allerliebster von allen, ein Fell sag ich euch, wie ein Eisbar, nur ist er nicht ganz weiß sondern grauweiß.
Wenn wir mailen würden, was ja leider nie geklappt hat *räusper*
hätte ich Dir mal ein Foto schicken können.
Aber wir sind ja hier nicht im Katzenforum, obwohl ich mir schon vorstellen kann, daß man hier auch ruhig mal über andere Themen schreiben kann, oder ?
Sollte es jemanden nicht interessieren, wird er es sowieso überfliegen, denk ich mal.
Übrigens ! Du bist keine Transuse !
Gegen einen Stau kann man nix machen, immer sonntags wenn ich von meinem Paps zurückfahre stehe ich auf der A2 in Braunschweig mehr oder weniger im Stau.
Mal stockend, mal zähfliesend, mal STOP and GO, mal ROT, mal GELB,
wie immer die Verkehrsmeldungen heißen.
Ich kann mir gut vorstellen, wie schmerzlich es ist, wenn es wirklich um Leben und Tod geht und eine Blechlawine einem den Weg versperrt.
Deine Frage, was Deine Mutter wohl wollte, hmmm, hat sie denn vielleicht noch was zu einem Deiner Familienangehörigen gesagt, einem der bei ihr war, als sie starb ?
Ich denke nein, sonst hättest Du ja davon erzählt, oder ?
Mein Vati sagte am WE, daß er nie den Moment vergißt, als er mit meiner Schwester ins KH gefahren ist und diese Fahrt ihm wie eine Ewigkeit vorkam. Dieser Magendruck, vor etwas Angst zu haben, ausreißen zu wollen und gleichzeitig fliegen zu wollen, an den Ort wo einen erwartet, was man nicht weiß.
So, jetzt werd ich nochmal den anderen schreiben, offline, sonst sind immer die vielen Gedanken weg.
Hoffe, keinem von Euch hat der Virus letzte Woche, den Rechner abstürzen lassen ? !
Liebe Damaris, ich hoffe, Du meldest Dich mal wieder.
Bis dahin,
viele Grüße
Sandra
Liebe Sonja,
der 1. Todestag meiner Mutti war vor ca. 3 Wochen.
Jetzt am WE war ich am Grab, hab ihr einen schönen Blumenstrauß gebracht.
Ich wohne ja nicht mehr zu Hause, so daß ich leider nicht jederzeit zum Grab gehen kann.
Auch ihr Grab war voller Blumen.
Leider kann sie diese Zeichen "wir vermissen Dich" nicht sehen, ja, ich weiß, vielleicht doch ! ?
Jedes Mal stehe ich dort und ich denke immer „ ich kanns noch immer nicht glauben“,
nicht glauben ! ! :-(
Ich vermisse sie sehr, ich vermisse es mit ihr zu reden, ihr zuzuhören, ihr eine Freude zu machen.
Ich vermisse mehr, das Geben, als das Nehmen , ganz ehrlich !
Ich schenke für mein Leben gern, sie war eine derjenigen, die es immer am meisten berührte,
wenn ich mit meiner liebevoll eingepackten Kleinigkeit vor ihr stand.
„Ja, das ist meine Sandra“.
Und ich sage, ja, das hab ich halt von ihr gelernt, mit in die Wiege gelegt bekommen.
Denn sie war auch ein soooo herzlicher Mensch :-)
Für mich waren Geburtstage anderer oft aufregender wie mein eigener.
Ja, es war für mich manchmal spannender die überraschten Gesichter zu sehen, als selbst Geschenke auszupacken.
Liebe Sonja, ich hoffe, daß auch Du mal wieder schreibst ? !
Herzliche Grüße
Sandra
Liebe Andrea,
meine Oma hatte letzte Woche ihren 90. Geburtstag !
Deine Mutter mußte mit 44 Jahren sterben, wie alt sie doch hätte werden können.......
Hätte, ja hätte.
Dieser Gedanke, wie jung doch unsere Mütter waren, als sie gestorben sind, tut immer wieder weh.
Als ich die Zeilen Deiner Mutter las, da mußte ich wieder an das Gespräch, welches ich am WE mit meinem Vater hatte, denken.
Er sagte, er wüßte nicht, ob er so tapfer wie unsere Mutti sein könnte, wenn alle Anzeichen darauf hin deuten, schwer, unheilbar erkrankt zu sein.
Oft denke ich an den einen Tag, als meine Mutti auf der Couch lag, ich daneben saß, und sie mir sagte, daß der Arzt meinte „es sieht nicht gut aus“.
Ich fragte nicht nach, da sie schon bitterlich an zu weinen fing.
Ich hielt ihre Hand und sagte, wir schaffen das gemeinsam.
Ich glaube, auch sie versuchte zu akzeptieren, zerbrach fast, aber auch sie mußte noch ein kleines Fünkchen Hoffnung in sich gehabt haben das sie jeden Morgen wieder aufstehen und den Tag beginnen lies.
Ich kann nicht mehr schreiben, weil ich meine Gedanken nicht in Worte fassen kann,
auch weil ich einige ihrer Gedanken nur vermute, nie nach allem gefragt habe.
Liebe Grüße,
Sandra
hallo sanda,
mir fällt heute nicht wirklich viel ein, ich bin sehr zerstreut.
es ist schade, dass du wegen deiner katze soviel andere sorgen hast. aber es war wohl besser so. da würde ich bei einem menschen nicht sagen... aber denke daran, es sind die erinnerungen...
eine gute nacht wünscht
alessa
Hallo Alessa,
schade, daß Du jetzt schon rein geschaut hast,
ich bin nämlich grad dabei den Brief an Dich zu schreiben.
Nicht nur meine Katze macht mir Sorgen,
am Samstag ist auch der "Schwiegervater" meiner Schwester gestorben :-(
Ich hoffe, Du schaust morgen wieder rein, damit Du meinen 2. Brief, den ich gleich noch zu Ende schreiben werde auch liest.
So, ich bin dann erstmal wieder weg.
Ich hoffe, bald wieder von Dir zu hören !
Liebe Grüße Sandra
liebe sandra!
was mich so fertig macht ist das alles so verdammt schnell ging! nicht mal vier monate! sie hatte keine chance,dabei wollte sie doch sooo gerne für ihre enkelinnen eine tolle junge omi sein! das tut mir am meisten weh! wenn meine kinder geburtstag feiern oder weihnachten und all diese dinge! sie kann nicht mehr da sein! und meine kinder haben fast keine erinnerung mehr an sie! sie waren noch so klein! und ich hatte in der kurzen zeit ,den paar wochen nicht die zeit das alles zu begreifen,zu realisieren was da passiert! hatte meine arbeit, die kinder, war jeden tag bei meiner mom im kh,stundenlang! und doch fehlt mir jetzt noch sooo viel zeit die ich mit ihr haben möchte! sicher war der gedanke das sie sterben könnte immer da! aber ich hatte am meisten angst vor den operationen,eine 6 eine 8 stunden lang! danach klang alles so positiv und auch da hat man im hinterkopf hoffentlich gibt es keine metastasen,hoffentlich verträgt sie die anschliessende chemo halbwegs,usw! aber nieee hätte ich gedacht das sie dieses kh nicht mehr verlässt!der tod war zwar ein thema für mich! aber doch nicht so schnell! ich wollte ihr doch noch so viel sagen! habe nie vor ihr geweint in dieser zeit im kh! war immer die starke die alles positiv sieht und versucht sie mitzureissen! wenn sie weinte und sagte sie hätte angst,war ich oft richtig hart zu ihr! ich nahm sie zwar in den arm und redete ihr gut zu aber irgendwie finde ich im nachhinein es war zu hart! ich wollte ihr nie zeigen das ich angst habe! wollte nie eine träne vor ihr vergiessen! aber ich denke,hoffe sie weiss wie lieb ich sie hatte und habe!
jetzt sitze ich hier und heule! denn was ich hier jetzt schrieb habe ich so noch niemandem erzählt!
nie über meine grfühle aus dieser zeit und wie ich mich danach fühlte! ich dachte nur an momente in denen ich sagte,jetzt wein doch nicht,das schlimmste ist erstmal geschafft und den rest packen wir auch noch! ich hätte doch so gerne mit ihr geweint!wenn ich gewusst häätte das sie schon gehen muss....was hätte ich dann noch alles sagen ,tun können um ihr zu zeigen wie sehr ich sie liebe!aber ich hoffe sie wusste es!
und manchmal denke ich es wäre besser gewesen sie hätte sich nicht operieren lassen! dann hätte sie noch länger gelebt!!
lg
andrea
Liebe Alessa,
wie geht es Dir zur Zeit, diese Woche ?
Hab oft an Dich gedacht, was Du wohl machst.
Ich bin letzten Donnerstag zu meinem Vater gefahren.
Die Fahrt war ok, nein es gab sogar einen sooooo schönen Augenblick !
Ich war gerade in der Nähe des Leipziger Flughafens, auf der A14,
im Rücken die untergehende Sonne, eine glutroter Ball,
im abgeblendeten Spiegel die Silhouetten der hinter mir fahrenden Autos,
ein Flugzug flog über mir hinweg, steil gen Himmel, ein riesiger Vogelschwarm vor mir und das
Lied von Bruce Springsteen im Radio „Empty sky“.
Empty sky, empty sky
I woke up this morning to an empty sky
Empty sky, empty sky
I woke up this morning to an empty sky………..
Dieses Lied soll an den 11. September 2001 erinnern und ich mußte an unseren Amerika-Aufenthalt denken,
als wir an der Westküste waren, in Los Angeles, und kein Flugzeug am Himmel zu sehen war,
weil es kurz nach dem 11. 9. war, noch kein Flieger gen Himmel aufsteigen durfte.
Nun, als ich dieses Flugzeug über mir hörte, da hatte ich das Gefühl, ans Ende der Welt fahren zu wollen, weit weg von allem und allen !
Oder nochmal die Uhr zurückdrehen zu wollen.
Denn als wir damals zurückflogen, da rief ich aus Amerika zu Hause an, daß wir gleich in den Flieger steigen und erfuhr die traurig Nachricht, daß Mutti schwer erkrankt ist.
Der letzte Freitag war kein schöner Tag, der Tierarztermin war doch anders wie erwartet.
Ich hatte oben schon geschrieben, daß nicht die Bestätigung so schlimm war, sondern dieser Gang aus der Praxis, meine Katze im Korb, der ich nicht helfen kann, nicht wissen, wann der Tag da ist, wo sie nicht mehr fressen wird, oder sie schwerer atmen wird, die ganzen Anzeichen des Fortschreitens der Krebserkrankung halt.
Und dann noch diese Worte, der Tierärztin, die ja nicht wissen konnte, daß wir letztes Jahr unsere Mutter an Krebs verloren haben.
Naja,
am Samstag dann, wir kamen erschöpft am späten Nachmittag von unseren Erledigungen nach Hause,
deckten wir schnell den Tisch für die Geburtstagsfeier unserer Oma.
Meine Schwester rief an, „soeben kam der Notarzt wegen des Vaters ihres Freundes“, sie kommen später,
aber kommen.
Als sie dann kaum bei uns waren, klingelte das Telefon, der Vater ist verstorben.
Das Kaffeetrinken beendeten wir noch, aber alles andere fiel aus.
Gestern war die Verabschiedung, die Trauerfeier.
Ich war nicht dabei. Ich habe den Vater sehr gemocht, aber wenig gesehen, so daß ich für mich entschieden habe,
nicht dabei sein zu wollen.
Vielleicht werde ich bei der Urnenbeisetzung hinfahren.
Aber nächstes WE hab ich schon im Urlaub.
Meine Schwester und mein Vater ging das alles mehr zu Herzen wie allen anderen.
Mein Vater gab ehrlich zu „mit Mutti, das ist noch alles zu frisch, um solch eine Trauerfeier eines nahen Bekannten ohne Tränen zu überstehen“.
Meine Schwester meinte, als sie dann den Sarg sah, die vielen Blumen, da mußte sie an Muttis Sarg, an ihre Beerdigung denken.
Ich kam am späten Sonntagabend hier in Hannover an und dachte nur „was für ein Wochenende“ :-(
Am Samstagvormittag haben wir uns übrigens Grabsteine angeschaut, welche Möglichkeiten es gibt.
Welche Nachricht hatte mein Vati am Montag ?
Die Art, die uns gefallen würde, oder auch leicht abgewandelt, ist nur für Urnengräber möglich .
Sag mal Alessa, habt ihr euren Grabstein ohne große Anfragen und Bitten aufstellen dürfen ?
Bei uns ist das alles sooo kompliziert .
Schon wo wir die Grabstelle ausgesucht haben, mußten wir uns anhören, was da alles erlaubt ist und dort nicht
und hier dürfen wir das nicht, da keine Umrandung und und und
Ich weiß auf alle Fälle, daß ich nichts einfach hinnehmen werde. Ohne Begründung schwarz auf weiß las ich mich nicht zum Kauf eines Grabsteines „zwingen“ der überhaupt nicht unserer Vorstellung entspricht.
Ich weiß nicht ob das von den Regelungen des jeweiligen Bundeslandes, des Landkreises oder jedes einzelnen Friedhofes abhängig ist ? ?
Ich habe das Gefühl „was Mutti schön gefunden hätte“ und das werde ich versuchen zu erfüllen.
Eine Trauerkarte liegt hier und ich weiß nicht was ich schreiben soll.
Eigentlich müßte ich doch wissen, was man lesen will.
Aber ...........
Gute Nacht! und bis bald !
Liebe Grüße,
Sandra
Liebe Andrea,
ich habe grad den Brief an Alessa abgeschickt.
und lese, daß Du geschrieben hast.
Ich bin unendlich traurig, weine :-( weil auch ich grade an 2 Momente denken muß.
Der eine, als ich mit meiner Mutti im Klinikpark auf einer Bank saß, wir saßen nebeneinander, ich hielt ihre Hand.
Ich habe nichts sagen können, außer "ach Mutti", sie schaute mich traurig an und jetzt denke ich, hätte ich sie doch genau in diesem Moment ganz fest in den Arm genommen und hätten wir doch einfach geweint, alles rausgelassen.
Ich glaubte, wenn ich jetzt anfange zu weinen, dann zeige ich ihr, daß meine Hoffnung nun doch gleich Null ist und meine Mutti........ich weiß es nicht.
Als mich meine Mutti das erste und letzte Mal hier in Hannover besuchte sagte ich einmal, ihre Atmung war schon schwer von dem Wasser in der Lunge, "Mutti kannst Du nicht mal richtig Luftholen ?"
Ich wußte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß sie Wasser zw. den Lungenwänden hatte, daher ihre Atemnot kam.
Ich sagte diesen Satz aus Unwissenheit und mache mir doch noch solche Vorwürfe.
Keiner hatte einen hingewiesen, welche Anzeichen es für ein Fortschreiten der Krebserkrankung gibt, 2 Mal hörte ich nur "ihre Mutter lebt nicht mehr lange".
Ich las damals soooo viel, aber das mit der Atemnot nicht.
Ich wünschte, ich könnte Mutti nochmal sagen, daß ich das nicht so gemeint habe.
Liebe Andrea,
Du schreibst, das ging alles so schnell.
Bezogen auf die 11 Monate die meine Mutti erlebte vom Tag der OP bis zu ihrem Tod, dann hast Du Recht.
Aber, der Mann der Cousine meines Vatis ist nach 3 Wochen gestorben.
Meine Mutti war operiert, da erfuhren wir von der Diagnose, 3 Wochen später, starb er.
Manchmal kommt es mir vor, je länger der Leidensweg ist umso mehr schreckliche Bilder muß man verarbeiten.
Man hat zwar mehr Zeit, aber diese Zeit, in unserem Fall 11 Monate haben wir nur mit Bangen und Hoffen verbracht.
Es wird jemanden geben, der schreiben kann, wir haben ihr/ ihm die letzten Wochen so schön wie möglich gemacht, die Zeit nutzen dürfen.
Aber aus dem Mund einer Ärztin hören, ihre Mutti lebt nicht mehr lange und gleichzeitig "wenn ihre Mutter noch jung wäre ! ! ! hätten wir alles versucht !? " ließ uns nicht akzeptieren wollen, es sei alles menschenmögliche getan worden.
Meine Mutter starb mit 58 Jahren, sie war zu jung zum sterben !
Liebe Andrea,
ich weiß nicht ob ich jetzt geschrieben hab was ich wollte,
ob Du meine zeilen verstehst wie ich Deine :-)
Worte zu finden, ist nicht immer leicht.
Ich drück Dich !
Sandra
liebe sandra!
danke für deine worte! und ich habe verstanden!ich habe vor zwei jahren auch meinen vater sterben sehen! er hatt eine schwerelungenkrankheit und hatte schon die zwei jahre vor seinem tod eigentlich kein richtiges leben mehr! konnte fast nicht mehr gehen weil er kaum atmen konnte! lebte ständig am sauerstoff! das letzte jahr war seeehr schlimm! er verbrachte mehr zeit im kh als daheim bei seiner frau! (2.ehe) ein monat daheim drei wochen kh usw...! er wusste das es nur noch eine frage der zeit war! und daraus machte er auch keinen hehl! er fing immer wieder an wenn ich bei ihm war...ja wenn ich nimmer bin...!ich habe ihm jedesmal gesagt er solle aufhören so zu reden bis dahin dauert es noch viele jahre! er war 52 jahre alt! wir haben ihm dann nach einem letzten schweren schub an einem donnerstag aus dem kh geholt! denn die konnten nichts mehr machen und es gab schwestern und pfleger dort die ihn das auch fühlen liessen oder sogar sagten...einer meinte naja sterben müss ma alle! da holten wir ihn da raus!er wollte das auch so! und da wussten wir schon das es sehr schlecht um ihn stand! aber gesagt hat uns keiner etwas! am freitag ging es ihm dann sehr schlecht! aber er wollte nicht mehr in ein kh egal welches! er,der immer sagte,komm fahren wir ins kh,es geht mir dort dann wieder besser! da war uns klar er wusste er stirbt! er wollte daheim sein! wir haben ihm diesen wunsch erfüllt auch wenn es für uns mehr als hart war! er konnte nichts mehr alleine machen weil es ihn zu sehr anstrengte!sein herz war ja durch die lange krankheit mehr als geschwächt!er hatte furchtbare schmerzen,von herz und lunge! ich blieb das ganze wochenende mit seiner frau an seiner seite! er lag da und sah uns an...mit einem blick den ich nie vergessen werde...er sagte mit seinen augen nur...helft mir!er konnte nur so etwa 10 minuten sprechen..dann brauchte er stunden erholung um wieder reden zu können weil ihm einfach die luft fehlte! aber vom kopf her vom geistigen war er voll da! und das tat noch mehr weh..zu wissen er weiss was kommt er weiss warum ich hier bin...!sonntag abends als er mal wieder reden konnte sagte er zu seiner frau gib es ihr! sie ging hinaus und kam mit einem kuvert wieder! ich wusstesofort es war geld drinnen!faktisch mein erbe!!!! er hatte es ja immer wieder angesprochen..wenn ich nimmer bin...du bekommst...ist zwar nicht viel was wir haben...aber da kann ich mich auf meine frau verlassen das du das bekommst....!!!! um zu erklären,er war nicht mein biologischer vater,aber er hat mich von baby auf grossgezogen! er war mein vater!!!! aber er sagte immer rechtlich hätte ich deswegen keine ansprüche...aber ....!!! ich sah ihn entsetzt an und sagte ob er jetzt spinne ich will das nicht was das solle! er wollte es so! sagte dann nur noch bitte...nimm es jetzt...ich will sehen das du es nimmst! mir zuliebe!ich habe dieses geld acht monate nicht aus meiner tasche genommen! da wussten wir sicher das er weiss er hat nicht mehr lange! er hat wieder aller erwarten dieses wochenende an dem ich tag und nacht bei ihm war überlebt!montags konnte ich nur vormittags kommen da ich mittags heim zu meinen kindern musste! auch dienstags! und da war es total...weiss nicht wie ich es ausdrücken soll..aber jetzt weiss ich was man meint wenn man vom letzten aufblühen redet! er war wach als ich morgens kam,so gut ging es ihm seit monaten nicht! er riss witze,lachte redete...als wäre dieses wochenende an dem er kurz vor dem tod stand nur ein traum! er sagte uns auch aber immer wieder wie glücklich er ist das wir bei ihm sind! das ich da bin freute ihn riesig,er sagte uns beiden immer wieder wie lieb er uns hat! und wir ihm natürlich auch! eine stunde bevor ich ging war es ihm aber doch zu viel und er meinte er macht ein nickerchen! ich fuhr dann heim und wusste nicht was ich davon zu halten habe!gegen 17:00 rief mich seine frau an sie wüsste nicht was sie tun soll er schläft immer noch und lässt sich nicht wecken! ich sagte nur lass ihn schlafen er hatte so wenig schlaf in letzter zeit! sie sass die ganze zeit bei ihm und wartete das er aufwacht! gegen mitternacht holte sie sich eine decke aus dem schlafzimmer! als sie zurückkam nach zwei minuten maximal,war er tot! als hätte er gewartet bis sie das zimmer verliess! sie rief mich erst morgen dann an! ich fuhr sofort zu ihr! er wurde erst nachmittags abgeholt! ich ging in dieses zimmer und er lag da! so total friedlich..als würde er nur schlafen! ich streichelte sein gesicht! es war so kalt! es war irrsinnig schwer ihn leblos zu sehen,,aber ich konnte noch mal abschied nehemen! und das tat ich! und ich war sehr froh für ihn das er erlöst war! denn für ihn war es eine erlösung!
jetzt habe ich ein halbes buch geschrieben!
ich erzähle das weil ich mir denke ja du hast recht,wenn du sagst es tut verdammt weh jemanden so zu begleiten..aber mir ging es besser als nach dem tod meiner mutter denn ich hatte die gelegenheit bei ihm zu sein ..abschied zu nehmen..ihm zu zeigen ich bin da! ihm zu sagen..hundertemale wie lieb ich ihn habe!und es war ihm sehr wichtig das ich da bin! das sagte er sogar!allerdings sagte er nicht warum..er sprach es nicht aus!sicher werde ich diese tage niemals vergessen und die erinnerung an seine schmerzen an seine blicke an sein leid tut verdammt weh! aber ich hatte diese zeit mit ihm!
einerseits bin ich froh das meine mutter nich so lange leiden musste! andererseits hätte ich mir nur einen tag gewünscht in dem ich so abschied hätte nehmen können wie bei papa!
jetzt hoffe ich das du verstehst was ich sagen will!
denn es ist ja eine seeehr lange antwort geworden!
ich umarme dich
libe grüsse andrea
jetzt habe ich einen roman geschrieben!
Hallo an alle
Hallo Sandra
ach ja, wenn ihr das alles so schreibt, dann kommen bei mir auch immer wieder diese Bilder von Mami im Krankenhaus. Oft saß ich nur still bei ihr und hielt und streichelte ihre Hand. Sie sagte nicht viel, aber wir verstanden uns.
Oh mein Gott, jetzt muß ich weinen. Ihr kennt das bestimmt, irgendwie glaub ich ich hab noch garnicht richtig mit der Verarbeitung des ganzen letzten Jahres begonnen. Immer wieder wirft es mich zurück. Von außen bin ich stark und "normal", aber innen drin... schaut es ganz anders aus.
Sorry, irgendwie gehts mir heut gar nicht gut.
Am Todestag selber ging es eigentlich, oder hab ich es verdrängt und wieder die "Starke" gespielt. Ich weiß nicht.
Ach ihr Lieben, ich bin froh, daß ihr da seid...
Alles Liebe für euch
Sonja
Hallo Ihr Lieben,
habe gar nicht viel Zeit, weil ich auf der Arbeit bin. Wollte mich aber noch mal kurz melden: Ich fahre morgen für 2 Wochen in Urlaub und schreibe danach auch endlich was zu Euren Briefen. Ich sitze immer davor und lese und denke, "ja, genau, das fühle ich auch", und dann will ich was schreiben und mir schwirren so viele Sachen im Kopf rum, dass ich irgendwie keine Zeile zustande bringe. Oft fehlt mir auch die Zeit. Aber nach dem Urlaub, versprochen, werde ich mir die Zeit nehmen. Der Urlaub wird sicher erholsam, auf der anderen Seite fordert er uns: Wir nehmen meinen Vater mit! Noch dazu geht es in denselben Ort, wo er letztes Jahr mit meiner Mutter hinwollte, sie aber da schon krank war (damals wußten wir noch nicht dass es Krebs war) und sie nachkommen wollte. Ich bin damals eingesprungen und mit meinem Baby mit ihm mitgefahren und wir haben dort von der Diagnose erfahren. Wenn wir das vorher gewußt hätten, wären wir natürlich niemals gefahren. Jedenfalls geht es dorthin - er wollte es auch. Vielleicht ist es auch ein bißchen Aufarbeitung für ihn, denn er hat dort schon einmal einen sehr schönen Urlaub gemeinsam mit meiner Mama verbracht. Aber für mich ruft es schreckliche Erinnerungen hoch, als wir den Anruf bekamen und all das. Trotzdem: ich versuche, das Beste draus zu machen und stark zu sein. Mein Mann, die Kleine und ich werden meinem Vater und natürlich auch uns einen schönen, unvergesslichen Urlaub bereiten.
Haltet die Ohren steif!
Bis in 2 Wochen
Eure Kiki
hallo ihr lieben
Es ist knapp zwei jahre her, dass meine mutter nach jahrelanger krankheit an krebs gestorben ist. schon als kind hatte ich angst vor dem tag, an dem sie sterben würde, und doch habe ich immer gehofft, dass sie mich noch lange jahre durch mein leben begleiten könnte. gegen ende ihrer krankheit dachte ich, es wäre einfacher für mich, abschied von ihr zu nehmen. tausend und abertausend mal habe ich mir vorgestellt wie mein leben sein würde ohne sie. ich habe versucht, mich darauf vorzubereiten. gedacht, es wäre einfacher, da ich viele jahre zeit hatte, mich an den gedanken zu gewöhnen, ohne sie leben zu müssen. jetzt spüre ich, wie stark die hoffnung trotz allem war, wie sehr ich insgeheim hoffte, dass doch noch alles gut werden würde. obwohl ich mir eingeredet hatte, darauf vorbereitet zu sein, war ich es nicht. heute bin ich 25 und es vergeht kein tag, an dem ich nicht an sie denke. es gibt tausend dinge, wo ich mich frage, was sie wohl dazu sagen würde, oder mir wünsche, dass sie mir einen rat gibt. ich dachte, ich wäre stark genug damit leben zu können, dass sie nicht mehr da ist. damit, dass ich sie nicht mehr einfach anrufen kann, um sie etwas zu fragen oder ihr etwas erfreuliches zu erzählen. sie fehlt mir ganz furchtbar. besonders schlimm ist, dass ich keine schöne erinnerungen an sie habe. ich sehe immer nur bilder vor mir, wie sie irgendwie in einem krankenbett liegt, umgeben von geräten und so tut, als ob alles in ordnung wäre. wie sie nach der x-ten chemotherapie krampfanfälle erleidet, oder wie sie mit letzter kraft versucht, mir mut zuzusprechen. diese erinnerungen sind so schrecklich, dass ich manchmal versuche, nicht an meine mutter denken zu müssen. ich habe keine geschwister aber dafür gute freunde, die mir ihre hilfe anbieten. irgendwie hab ich aber das gefühl, den ‚anschluss verpasst zu haben’. für die leute rundherum geht das leben weiter, für mich ist es stehen geblieben. ich habe angst davor, dass die anderen nicht verstehen können, dass ich nach zwei jahren immer noch so leide. obwohl es zwei jahre her ist, kann ich nicht über ihren tod sprechen. jedes mal, wenn ich mir überlege, dass „meine mutter gestorben ist“ zieht sich mir das herz zusammen, ich bringe den satz kaum über die lippen, wenn mich mal jemand danach fragt. und ich habe angst vor der zukunft. der gedanke daran, mein leben lang mit diesem schmerz in meiner seele leben zu müssen, macht mir angst. wenn ich daran denke, dass sie nicht da sein wird, um mitzuerleben, was aus mir wird, ob ich eine familie gründen werde, kinder haben werde oder sonst was bricht mir das herz.. ich kann nur hoffen, dass die zeit mir helfen wird, meine trauer und meine einsamkeit in ein weniger schmerzhaftes gefühl umzuwandeln. in diesem moment bin ich nur froh darüber, ein forum wie dieses gefunden zu haben. hier weiss ich, dass es leute gibt, die mich und meinen schmerz verstehen können. danke schön und viel kraft euch allen.
Liebe Nikki,
meine Mutti ist vor über einem Jahr gestorben.
Ich weiß nicht wie es mir in einem Jahr gehen wird. So wie Dir ?
Jetzt, sind meine Gefühle wie Deine.
Die Erinnerungen der letzten 2 Jahre, seit ihrer OP verdrängen all das, was davor geschehen ist.
Mit fällt es noch immer schwer freudige Ereignisse durch und durch zu genießen, ganz plötzlich, immer wieder tauchen dann plötzlich die Bilder auf und ich kann es nicht glauben was passiert ist.
Ich habe Angst, genauso wie Du, daß dieser Schmerz noch lange so stark sein wird.
Für die anderen geht das Leben weiter, doch für uns auch.
Ich bereue keine Minute, die ich in den letzten Monaten mit Weinen verbracht habe. Es mußte heraus, Tränen sind wie ein stiller Schrei.
Bei meinem anderen Thread „Bücher, Film, Musik“ hab ich grad eben etwas reinkopiert, was ich gestern im Internet las.
Von John Lennon, seinem Lied „Mother“
„......Das Lied wurde 1970 geschrieben. Der Grund, warum John Lennon diesen Song erst so spät nach dem Tod seiner Mutter geschrieben hat, ist folgender:
In diesem Jahr hat er ein Buch von Arthur Janov gelesen. Darin beschreibt der Autorseine „Urschrei - Therapie“. Da Lennon nie richtig mit dem Verlust seiner Familie klar gekommen ist, sucht er A. Janov auf und unterzieht sich vier Monate lang dieser Therapie. Hierbei geht es um die Annahme, dass der Schmerz besser verarbeitet werden kann, wenn man ihn „hinausschreit“. In solchen Sitzungen haben die Patienten, darunter auch Lennon, versucht, den Schmerz mit Hilfe von Schreien zu verkraften. Das hat den Komponisten zu einigen Liedern inspiriert, dazu gehört auch „Mother“.
Am Ende des Liedes „schreit“ Lohn Lennon den Text. ...........“
Vielleicht sollten wir solche Dinge nicht nur lesen, sondern in einem passenden Moment auch daran denken.
Ich fliege bald nach Südwest-England.
Sollte ich in diesem Urlaub irgendwo sein, an der Küste, in der Natur, wo auch immer, allein (mein Freund dabei wäre ok) dann würde ich meinen Schmerz hinausschreien.
Liebe Nikki, auch wenn wir das Gefühl haben es wird noch viel Zeit brauchen, so dürfen wir nie vergessen, daß unser eigenes Leben doch auch ein Geschenk ist und wir trotz des Schmerzes versuchen müssen mit der Trauer zu leben.
Ich bin jetzt 31, wenn ich jetzt 10 Jahre versteichen lassen würde, ohne Freude zu erleben, dann würde später noch nichts zu spät sein, aber ich werde 100%ig sagen, „ach hätte ich doch“.
Ich höre gerade die neue CD von Shania Twain, es hat aufgehört zu regnen, die Sonne hat schon die Wolken beiseite geschoben, ich werde jetzt den Compi ausschalten und den Samstag genießen.
Weiß man, was morgen ist ? !
„.... und gleicht ein Tag noch so sehr dem andern
und ist das Leben unerträglich seicht
und bist Du innerlich längst ausgewandert
Lache, wenn es nicht zum Weinen reicht“ (Herbert Grönemeyer)
Liebe Grüße
Sandra
Liebe Nikki,
es ist, als hätte ich das geschrieben.
Ich war 12 als meine Mama an Brustkrebs erkrankte. 13 Jahre galt sie als geheilt, war gesund oder wie immer man das bezeichnen möchte. Als ich 25 war, brach ihr Krebs wieder aus, als ich 27 war, im April 2002, starb sie. Ich weiß, was es bedeutet, eine Kindheit zu haben, in der man darum bangt, ob die Mutter gesund ist oder nicht. Die Angst vor einem Rezidiv war unterschwellig immer da, auch wenn wir nach außen hin eine "ganz normale" Familie waren.
Auch ich habe versucht, mich auf den Tod meiner Mutter vorzubereiten, als ich sah, daß sie sterben würde. Es geht nicht. Man überblickt gar nicht, was Tod bedeutet, bis er wirklich da ist.
Das Gefühl des Zurückgebliebenseins kenne ich gut. Das fing an, als meine Mama krank wurde und hat sich bis heute fortgesetzt. Nun versuche ich, Schritt für Schritt, meine Entwicklung nachzuholen. Die Abnabelung von meiner Mama findet eigentlich erst jetzt statt, jetzt, wo ich 28 Jahre alt bin und meine Mama nicht mehr lebt. Das tut oft sehr weh.
Jetzt heule ich auch schon wieder. Ich kann Dir nicht mehr schreiben, aber glaub mir, wenn ich Dir sage, daß ich mich in jedem Deiner Sätze wiedergefunden habe.
mia
Hallo Ihr Lieben,
nachdem ich gerade Nikki geantwortet habe, habe ich mal überflogen (mehr war nicht drin), was hier geschrieben wurde, während ich mich ausgeklinkt habe. Ich habe festgestellt, daß ich es rein kräftemäßig nicht schaffe, hier täglich reinzuschauen, das geht nur, wenn ich mich emotional einigermaßen stabil fühle. Es ist schon schwierig, finde ich, sich intensiv mit dem Tod von seiner Mutter auseinanderzusetzen. Oft geht es mir besser, wenn ich ihn, so gut es geht, verdränge, denn sonst sitze ich nur rum und heule. Aber da ich im Moment im Prüfungsstreß bin, kann ich mir das nicht leisten.
Wenn ich mich mal eine Zeit lang nicht melde, hat das aber nichts damit zu tun, daß mich Eure Beiträge nicht interessieren. Im Gegenteil, beim Überfliegen habe ich wieder bemerkt, daß ich nicht die erste und einzige bin, die sich diesen oder jenen Gedanken macht. Aber ich kann mich, wie gesagt, nicht regelmäßig melden, so daß es dauern kann, wenn mir jemand schreibt, bis die Antwort kommt.
Liebe Grüße,
Mia
hallo sandra, kiki und die anderen....
ich werde jetzt einige tage wegfahren, etwa eine woche, ich brauche einfach etwas ruhe, sofern das geht. ich melde mich wieder. bis dahin wünsche ich euch gute tage.
schöne grüsse
alessa
ps: habe dich nicht vergessen sandra und wünsche dir einen guten geist - bis hoffentlich bald!
Hallo an alle traurigen Frauenherzen...
Ich habe all das auch schon mitgemacht. Es ist nun 3.5 Jahre her das meine Mum starb.Ich war damals 25. Es war sehr hart... Ich lebte Woche fuer Woche. Aber es war eher ein Ueberleben als ein Leben.
Staendige Heulkraempfe an der Tagesordnung. So viele Erinnerungen und keine Mum da mit der man seinen Kummer mehr teilen kann. Keine Freundin kommt an diese Innigkeit der Tiefe und Freundschaft ran wie es eine Mutter kann.
Der Wunsch sie nocheinmal in den Armen zu halten und ihr zu sagen wie sehr man sie liebt wird groesser als der Wunsch selbst zu sein.
Ich las die Tagebucheintraege meiner Mum als sie im Krankehhaus war und Heimweh hatte...nach mir und ihrem zuhause.
Mir kamen immer Gedanken wie "ich haette mehr tun muessen", "ich haette mich mehr anstrengen sollen", "ich haette noch mehr tun muessen","Ich haette noch bessere Kliniken finden muessen und noch bessere Aerzte","Ich haette noch einen Job annehmen sollen um genug Geld fuer bessere Aerzte und kleine Aufheiterungsgeschenke fuer meine Mami zu haben"...aber ich hatte damals schon 2 Jobs und bin mehrfach zusammengebrochen. Meist wenn ich die Kliniken verliess....
Und dann ging sie. Einfach so... Sie war in ihrem Pflegebett und schlief einfach so ein. Doch sie hat die Nacht zuvor so schwer geatmet... und dann...morgens so schoen friedlich... Sie wurde weggebracht und hat einfach nix mitgenommen... Gar nichts. Keine Zahnbuerste .. kein Handtuch..nichts. Sie sollte meinem Empfinden aber doch was mitnehmen...so wie immer wenn sie wegging... Doch sie sollte ja nicht wiederkommen, und das war das was ich erst viel spaeter verinnerlichte...also gefuehlsmaessig.
Ich erkannte nach langer - sehr langer Zeit das alles, so wie es ist, wohl richtig ist.
Meine Mama schrieb in ihr Tagebuch das es ihr sehr viel Schmerz bereiten wuerde eine junge Frau wie mich so alleine mit all der Arbeit und all dem Kummer,alleine liesse.
Ich hoerte ihre Stimme immer in mir. Als wuerde ich mit ihr reden. Ich stellte in Gedanken eine Frage und hoerte ihre Antwort.
Das war mir ein Trost... und ihre stimme wurde leiser je staerker ich wurde.
Irgendwann stellte ich fuer mich fest das ich sie nie "verloren " habe... nein... sie wartet auf mich und wir werden uns wieder sehen. Bis dahin mach ich hier einfach das besste aus meinem Leben.So, wie sie es gerne wollte :)
Sicher - ich bekomme immer noch Schlagseite in schwachen Momenten - aber die goenne ich mir.Denn ich bin ein Mensch und muss schwach sein um staerke vor mir selber zu zeigen.
Und nun lebe ich im naechsten Drama... ich mach das alles mit meinem Partner mit. Und hier fuehle ich die Praesenz meiner Mami staerker denn je. Sie passt auf mein Herz auf...(welches derzeit auch leidet).
Fuehlt euch von mir gedrueckt und geliebt... ihr seid wie ich liebende Kinder.
Wir werden eben besonders geliebt. Wir muessen es nur fuehlen lernen.
Seid euch sicher - es wird von Woche zu Woche einen Millimeter leichter und ertraeglicher.
Dann trocknen die Traenen...
Ich schicke viel liebe an euch...und Trost.
viele Gruesse
Felida
Hallo Sandra,
tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Mir geht´s nicht gut - dann verstumme ich immer und bin so antriebslos. Bitte entschuldige. Ich versuche, heute abend mal zu schreiben.
Ich merke einfach, dass ich zu viel verdränge und ich endlich mal trauern muss.
Am Sonntag hatte meine Nichte Hannah Taufe. Es ist die einzige Enkelin meiner Mama ausser meiner Kinder. Sie ist 1,5 Monate nach Ihrem Tod geboren. So sehr haben wir uns gewünscht, dass sie Hannah noch kennenlernen darf - nun schaut sie von oben zu.
In der Kirche hat mein Bruder vor 3 jahren geheiratet, dass sass ich noch neben ihr. Jetzt sass ich dort allein neben meinem kleinen Bruder - auf der anderen Seite mein Vater mit seiner Freundin.
Ich gönne meinem Vater, dass er glücklich ist, leider merkt er aber auch in seiner Verliebtheit auch nicht, dass er uns manchmal zu sehr auf die Füsse tritt damit.
Ich mag sie sehr gerne, sie passen gut zusammen und ich verstehe mich gut mit ihr.
Und der Schlag ins Gesicht kam nachmittags, als sie nach Hause fuhren. Sie erzählte dass sie in zwei Wochen operiert werden müsse - sie hat einen bösartigen Tumor im Gesicht unterm linken Auge, nahe am Tränenkanal und deswegen ein sehr schwieriger Eingriff.
Oh, wie ich diesen scheiss-verdammten Krebs hasse!!!!
Ich bin echt sprachlos, kriege mein Leben in so einer Phase kaum gebacken, geschweige denn, zu schreiben.
ich denke an Dich, Sandra, hab Dich nicht vergessen
und auch an Euch alle,
Gruss, Damaris
Für Mama
Und Dein Herz nimmt Flügel
Und Es schwingt sich hoch über Tränen und Tod
Berge werden Hügel
Und Du atmest auf, weil Dich nichts mehr bedroht
Und Du fliegst ins Leben
In ein Licht dass keine Schatten kennt
Niemand muss Dich heben
Fühlst Dich federleicht,
Wie ein Traum, wie der Wind
Und egal, was Du erreicht hast,
Ob man bald noch von Dir spricht
Ist nun ganz einerlei
Und egal, wer Dich gebeugt hat
Von den Herren dieser Welt,
Bist Du endlich ganz frei
Und egal, ob sie gefüllt war,
Deine Zeit, oder leer
Was nun auf Dich wartet,
Ist auf jeden Fall mehr
Du Bist endlich am Ziel
Dort, wo ich auch hin will
Und Du siehst Ihn wirklich
Und er sagt: Komm her, Du, ich freu mich auf Dich
Und Du spürst: Er mag Dich
Und Du weisst, er hat schon gewartet auf Dich
Er berührt Dich zärtlich
Und Du siehst das Mal in seiner Hand
Und Du weisst, was Glück ist
Und ich geb Dich frei,
Das ist ab heute Dein Land
Und egal, was Du erreicht hast,
Ob man bald noch von Dir spricht
Ist nun ganz einerlei.
Und egal, wer Dich gebeugt hat
Von den Herren dieser Welt,
Bist Du endlich ganz frei.
Und egal, ob sie gefüllt war,
Deine Zeit, oder leer
Was nun auf Dich wartet,
Ist auf jeden Fall mehr
Du bist endlich am Ziel
Dort, wo ich auch hin will ...bis bald Mama
(Juergen Werth)
Das Lied hat mein Vater vor Kurzem im Gottesdienst gespielt.
Mir liefen Krokodilstränen über die Wangen.
Ich muss sie endlich gehen lassen.
Das Lied hilft mir dabei...
Ich denke an Euch,Damaris
weil mich ein paar gefragt haben..ihr findet auch "meine geschichte genau noch mal hier im forum für hinterbliebene ...unter...es ist lange her aber nicht lange genug....
nur zur info für die die es wissen wollten!
lg andrea
Liebe Nikki,
ich verstehe Dich soooo gut - meine Mutter ist dieses Jahr im April gestorben, und es vergeht nicht ein einziger Tag, an dem ich nicht an sie denke und fast keiner an dem ich nicht um sie weine.
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass diese Trauer so schnell vorbei geht, neulich hat mir eine Freundin erzählt, dass ihre Mutter erst nach 10 Jahren nicht mehr täglich an ihre Mutter gedacht hat nachdem sie starb......
Es sind vor allem die kleinen Dinge - ich will sie anrufen und ihr was erzählen, ich sehe einen Pulli der ihr super stehen würde, manchmal reicht es wenn ein Kind "Mama" ruft oder es kommt ein trauriges Lied im Radio - all sowas...
Oh Mann!
Ich finde den Gedanken der Schrei-Therapie von Sandra sehr schön - ich kann es mir befreiend (zumindestens für den Augenblick) vorstellen - ich fahre in zwei Wochen mit meinem Freund und einem sehr gut befreundetem Paar von uns nach Dänemark - ich probiere es!
Ich verstehe Dich so gut und kann Dir auch keinen echten Rat geben - auch ich fühle mich im Leben manchmal "hintendran" die letzten 5 Jahre habe ich mein Leben im Prinzip nur meine Mama und ihre Krankheit ausgerichtet - es war ja nie richtig gut - und so bin ich 29 und mache jetzt erst mein Diplom - und das auch erst so ganz langsam - da ich immer noch wie gelähmt durchs Leben renne.
Was mich rettet ist wirklich Routine - mein Nebenjob ist total nett, das bekomme ich auch super hin, aber kreativ sein (ich studiere Textildesign) ist wirklich so schwer im Moment - aber ich will bis zum März (da werde ich 30...) mein Diplom in der Tasche haben, also muss in die Diplomsache auch Routine kommen.
Und liebe Nikki - wer nicht versteht, dass Du nach zwei (wie wenig Zeit!) Jahren noch leidest - den solltest Du besser aus Deinem Leben streichen - ich finde es total normal.
Wichtig für mich sind Freunde und das ich das Leben so gut wie möglich geniesse (manchmal, wenn ich weine spüre ich förmlich wie meine Mama mir mitteilt, dass sie das nicht will, das wir immer nur traurig sind) und zusehe das ich für mich und nicht für die anderen weiterkomme und mir meinen Plan vom Glück verwirkliche, in dem Tempo das geht.
Ich drücke Dich ganz fest!
Claudia
Hallo Felida,
ich lese gerade Deine Worte - und weine nun noch mehr, wer denkt sich denn aus solche Prüfungen einem Menschen zweimal zu stellen???
Kann gerade nicht mehr schreiben aber ich wünsche Dir und Deinem Partner alle Kraft der Welt - und sende Dir mein altes Motto: "Alles wird gut!" (auch wenn wir wissen das es nicht immer stimmt, hilft es mit trotzdem - Dir vielleicht ja auch...)
Alles alles Liebe!
Claudia
Hallo Damaris,
da kann ich ja denn Text von für Felida fast kopieren........
Drecks-Krebs!!!!!!
Das Lied ist sehr sehr schön.
Ich melde mich bald wieder - ich kann heute nicht mehr schreiben.
Dir und Deiner Familie alles alles Gute!
Claudia
Hallo Ihr Lieben,
ich hätte gern vor meiner Abreise nochmal Zeit gefunden, um mehr zu schreiben.
Nun ist es nicht der richtige Zeitpunkt.
Tränen "dürfen" jetzt nicht fließen, denn ich sitze bereits auf gepackten Koffern und meine Gedanken niederzuschreiben über Eure
lieben, aber auch ergreifenden Zeilen würde jetzt länger dauern. Ich bin immer wieder traurig, möchte das Forum aber
immer noch nicht missen, zu neugierig bin ich, wie Ihr die ersten Monate, Jahre danach übersteht.
Ich bekomme hier und jetzt auf meine Fragen größtenteils Antworten, in ein paar Jahren möchte ich nicht erst hier meine Trauerarbeit aufnehmen.
Ich ein paar Monaten will ich längst freier nach vorn blicken, aber vielleicht sogar mit
einigen von Euch hier noch in Kontakt stehen, wer weiß ?
Heute Nachmittag fliege ich für 2 Wochen nach England.
Ich bin so froh mal dem Alltagstrott entfliehen zu können.
Eure letzten Briefe habe ich gelesen.
Oft denke ich, nun wird es gar nichts "Neues" mehr geben, was ich hier lesen könnte, aber immer wieder sind es Gedichte, Gedanken, die ich noch nie gelesen, gehört habe.
Meine Mutti hab ich immer angerufen, wenn wir weggefahren sind.
Alles ist anders geworden.
Die Karte an zu Hause adressiere ich nicht mehr an Familie .....
jetzt schreibe ich immer Oma .... oder Papa.....oder Schwesterlein.
An Herrn oder Frau, das klingt mir immer zu fremd und der Postbote hat wenigstens was zu schmunzeln.
Nun muß ich langsam zum Schluß kommen.
Vom Kofferpacken war ich gestern noch genervt, jetzt strahlt die Morgensonne und meine Vorfreude erhöht sich von Stunde zu Stunde.
Heute Abend sitzen wir schon mit einem befreundeten Paar zusammen am heimischen Tisch und werden gemeinsam essen und englisch sprechen. *ui*
Bevorstehen tut uns nach dem Flug nach London die Autofahrt in den Südwesten (wir werden abgeholt).
Ich freu mich schon auf die schöne Landschaft, auf das irritierende Fahren auf der linken Fahrspur :-)
ABer ich sehne mich auch nach dem besagten Moment, wo ich ganz alleine vielleicht irgendwo ALLES hinausschreien kann.
Also denn,
seid ALLE ! ! ganz lieb gegrüßt ,
ich hoffe Alessa kehrt gesund von ihrer Urlaubswoche zurück, liebe Grüße ! !
ich hoffe bald wieder von Katrin zu lesen,
hoffe sie hat einen schönen Geburtstag, einen schönen 4. Sept., auch wenn es schwer wird, weil es der erste ohne ihre Mama wird, ich wird an DICH denken ! ! ich hoffe, nach der Rückkehr wieder vorn Dir, Damaris, zu lesen,
ich hoffe, Kiki und Mia lesen meine Grüße ! !
und auch Andrea, Claudia, Nikki, Felida, Sonja, Tanja, Anja, Michele, Jutta und .....
ich hoffe,
IHR BLEIBT ALLE GESUND ! ! !
Bis bald !
Eure Sandra
PS: Das angebliche Geschwulst bei meiner Katze ist weg.
War es doch nur Wasser, oder Milch, sie hatte ja erst Katzenbabys geboren ? Haben sich 2 Tierärzte geirrt ? Bambi hat noch immer strahlendes Fell, Hunger.... Ich habe Angst, daß sich bald an ihrem Gesundheitszustand was ändern wird, weil die Ärzte ihr nur noch wenig Zeit gegeben haben.
Aber wenn sich doch alles nicht bewahrheitet, bin ich unendlich traurig, daß ich ohne Grund wieder schreckliche Angst durchleben mußte, Angst wegen diesem Sch****Krebs !
Ich hoffe nun ganz sehr, Sorgen machen nur krank !
Ich wünsche, glaube, hoffe Bambi genießt noch lange ihr schönes Katzenleben mit ihren frechen Katzenkindern !
Hallo ihr Lieben alle,
ich habe ein richtig schlechtes Gewissen, dass ich so lange nichts geschrieben habe. Aber ich hatte das Bedürfnis einfach nicht, und ich habe kaum Neues zu erzählen.
Ich habe eben das Gefühl, den Austausch momentan nicht so sehr zu brauchen wie noch ganz am Anfang. Vielmehr denke ich, dass jetzt eben eine etwas ruhigere Zeit für mich ist, in der das begreifen langsam einsetzt.
Und das muss ich einfach geschehen lassen. Es ist für mich eher eine Zeit, in der ich etwas in mich gekehrter bin, und ich das feedback von außen nicht so sehr brauche. Puh, ich hoffe, ihr versteht in etwa, was ich meine! :-)
Nichtsdestotrotz habe ich fast täglich in dieses Forum geschaut und eure Beiträge verfolgt.
Liebe Nikki,
ich kann sehr gut verstehen, dass die Bilder der Krankheit die schönen Erinnerungen in den Hintergrund drängen. Meine Mutter ist vor zwei Monaten verstorben, somit läßt sich unsere Situation zwar nicht so ganz miteinander vergleichen, denn bei mir ist alles ja noch sehr frisch. Aber auch ich habe hauptsächlich die letzten Monate im Kopf, wenn ich an meine Mutter denke, die Zeit, in er es ihr richtig elend ging. Ich denke da noch über vieles nach.
Etwas anderes ist es aber jedesmal, wenn wir in der Familie über sie reden. Wir setzen uns nicht hin und fangen an über sie zu sprechen, nein, eigentlich ist sie immer gegenwärtig. Wir sagen dann „Mama hat das so gemacht“ oder „Mama hat auch immer...“ Das läßt sie als Mensch lebendig erscheinen, nicht als die Kranke, die sie zum Schluss war. Vielleicht würde es dir auch helfen, ein bißchen von deiner Mutter zu erzählen, wie sie vor ihrer Krankheit war. Es ist sicher auch schmerzhaft, aber es holt bestimmt auch viele schöne Erinnerungen hoch. Wenn du möchtest kannst du auch gerne hier von ihr schreiben. Ich jedenfalls würde es gerne lesen!
Genauso verhält es sich mit Fotos. Ich habe ein paar Bilder von meiner Mutter rausgesucht und bewahre sie in einem Extra – Kästchen auf. Ich werde verdammt traurig, wenn ich sie mir angucke, aber sie lasse meine Mutter, wie sie wirklich war ein Stückchen näher rücken. Und drängen das kranke Wesen etwas in den Hintergrund.
Liebe Felida,
ich kann es manchmal gar nicht fassen, was Menschen durchmachen müssen. Als ob es nicht schlimm genug ist, EINEN Menschen an diese furchtbare Krankheit zu verlieren, müssen manche Menschen das sogar mehrmals erleben oder sind schließlich selbst erkrankt. Was kann man da noch sagen? Ich bete auch innerlich täglich dafür, dass meine Familie beschützt sein mag. Ich schicke dir eine dicke Umärmelung und die Kraft, deinem Partner zur Seite zu stehen. Ich glaube auch, dass deine Mutter jetzt sicher ganz nah bei dir ist, um dir zu helfen!
Ich habe vor gut einer Woche zum wiederholten Male von meiner Mutter geträumt, aber dieser Traum war ein besonderer, den ich wie einen Schatz in meinem Herzen hüte. Denn in diesem Traum standen wir uns das erste Mal gegenüber, ich konnte mit ihr sprechen und sie umarmen. Wir haben im Traum beide geweint und uns gesagt, dass wir ständig aneinander denken. Die Dinge, die meine Mutter in diesem Traum noch zu mir sagte, und wie sie auf meine Fragen antwortete ... nun, das alles würde sie in dieser Situation vermutlich tatsächlich zu mir sagen. Als ich aufwachte, hab ich erstmal geheult, und die folgenden Tage fehlte sie mir besonders. Aber ich bin unheimlich dankbar für diesen Traum.
Ja, in wenigen Tagen steht mein Geburtstag an, das erste Mal ohne Mama. Ich sehe dem mit gemischten Gefühlen entgegen. Ich freue mich ein bißchen, weil ich den Tag mit meine Familie verbringe, und meine Schwester und mein Neffe schon seit Wochen ganz geheimnisvoll um meine Geschenke tun. Die beiden scheinen sich wirklich zu bemühen, mich zum lächeln zu bekommen und den Tag schön für mich zu machen.
Aber natürlich bin ich auch traurig, wenn ich an meinen Geburtstag denke. Auf jeden Fall werde ich mir vormittags zeit nehmen, auf den Friedhof zu gehen und dort ein bißchen Zeit zu verbringen.
Tja, jetzt bin ich wohl zu spät dran, um Sandra noch einen schönen Urlaub zu wünschen. Aber ich freu mich drauf, wieder von dir zu lesen!
Allen anderen hier schicke ich sonnige Grüße und wünsche euch alles Liebe!
Katrin
Hallo Sandra,
ich freue mich ganz doll für Dich, dass Deine Katze gesund ist und die Diagnose falsch war.
Und ich wünsche Dir einen schönen Urlaub!!!
In England war ich auch schon, ich liebe das Land (zumindest dass, was ich davon sah) und die lockeren Menschen dort.
Ich Hoffe, der Urlaub tut Dir gut und wird entspannend - oder wird´s eher ein Abenteuerurlaub?
Auf jeden Fall wünsche ich Dir alles gute und eine gute Fahrt - vielleicht liest Du´s ja noch?!
Deine , Damaris
Hallo Ihr alle,
Ich hoffe Euch geht es im Rahmen des Möglichen gut.
Das mit dem Schreien habe ich auch schon ein paar Mal gemacht. Sehr, sehr oft ist mir danach, einfach mal alles rauszuschreien. Aber das geht ja leider nicht immer. Wenns ganz schlimm ist, kann man aber auch ins Kopfkissen reinschreien. Lacht nicht, das sind alles von mir erprobte Methoden, um irgendwie mit allem fertig zu werden.
Heute ist es irgendwie wieder richtig besch... Ich weiß nicht genau, was der Auslöser dazu ist. Vielleicht ist es das Wetter, das jetzt eindeutig herbstlich wird. Ich sitze am Schreibtisch, kämpfe mit meinem Lernstoff und mein Hals schnürt sich immer mehr zusammen. Ich bin gerade zu Hause bei meinem Vater. Wir haben ein großes Haus, in dem er jetzt immer alleine sein muß. Ich besuche ihn, so oft ich kann; ich wohne nur 50 km entfernt. Aber ersetzen kann ich ihm ja nichts. Irgendwie tut mir das alles auch für ihn leid. Er hat es nicht verdient, plötzlich so alleine zu sein.
Am 3. Oktober ist meine Mama eineinhalb Jahre tot. So lange schon, ich kann es nicht begreifen. Oft kommt es mir so vor, als hätte ich sie noch gestern gesehen. Sie ist mir so nah, und es ist schon so lange her, daß ich mit ihr sprechen konnte.
Was soll ich noch sagen? Eigentlich gäbe es noch viel von dem zu erzählen, was mir durch den Kopf und durchs Herz geht, aber ich finde keine Worte dafür. Wahrscheinlich hilft da doch nur wieder schreien (wenigstens zu Galgenhumor bin ich noch fähig...)
Grüße an Euch alle!
Hoffentlich habt IHR heute einen besseren Tag als ich.
Mia
Hallo Ihr Lieben,
gestern war auch nicht gerade mein Tag... alles so grau und trostlos - und am Sonntag war ich dann doch mal mit meinem Vater essen - der ist im totalen Liebestaumel, wohnt schon bei seiner neuen Freundin und hat irgendwie nicht die leiseste Ahnung wie es mir und meinem Bruder geht.
Fragt sich nur, wann bei ihm die Trauer durchkommt...
Fahre aber endlich! am Samstag nach Dänemark - und freue mich darauf sehr - an der See macht mir auch der Herbst nichts aus!
Euch allen eine möglichst schöne Woche - heute ist es auch schon viel besser als gestern.
Claudia
Hallo Sandrah und all Ihr anderen!
Wir sind wieder aus dem Urlaub zurück. Es war sehr sehr schwer für mich. Mein Vater hat uns ja begleitet und wir haben zwei wunderschöne Wochen an der Ostsee verbracht, nach denen ich mich total ausgepowert fühle. Bei allem, was wir getan haben, hatte ich ständig das Gefühl, meine Mama fehlt. Es war fast nicht auszuhalten. Da mein Vater aber die Zeit mit uns sichtlich genossen hat, habe ich mich nicht gehen- und mir nichts anmerken lassen. Das war so furchtbar schwer. Meinen Geburtstag haben wir am vergangenen Wochenende gefeiert, der erste ohne Mama, ohne ihre herzliche Umarmung "alles Gute mein Schatz" und ohne ihre Überraschungen und Freuden, die sie immer für mich parat hatte. In den letzten Wochen wird die Trauer immer stärker statt besser. Ich vermisse sie so sehr, ständig ertappe ich mich dabei, wie ich ihr Bild an der Wand anstarre. Wir haben jetzt eine schwere Zeit vor uns. Der erste Todestag (im Dezember) nähert sich und das Wetter bleibt sicher nicht mehr lange sonnig. Es wird bald trüb und kalt werden - das drückt schrecklich auf die Stimmung. Für meinen Vater wird diese Zeit sicher sehr schwer werden, für mich natürlich auch, aber ich versuche, ihm weiterhin Stütze und Halt zu geben. Aber so langsam geht auch mir die Kraft aus. Darum freue ich mich umso mehr, dass ich wieder hier bin. Es ist schön, wenn man weiß, dass man nicht allein ist und es Menschen gibt, die ähnliches durchmachen. Ich werde mir jetzt mal Eure Beiträge durchlesen, die ihr während meines Urlaubs geschrieben habt. An alle Neuen sage ich schon mal Hallo!!
Viele Grüße
Eure Kiki
Hallo Ihr alle
ich verfolge seid langem "heimlich" Euere Berichte, ich hoffe ihr seid mir nicht böse, wenn ich mich hier einfach reinschleiche. Meine Mama ist vor einem Jahr am 8. September gestorben. Ich habe ihren Todestag einigermassen hinbekommen, da ich schon vorher mit Nerventropfen und Yoga angefangen hatte. Ich mußte an diesem Tag einfach funktionieren, da meine kleine tochter am nächsten Tag ihren ersten Schultag hatte und meine Kinder haben eh schon genug durch den Verlust ihrer Oma gelitten.
Ich hab diesen Tag auch ganz gut hingekriegt, nur als meine Kinder mit meiner Freundin vom Blumen kaufen (für den Haarschmuck von Franzi) gekommen sind und meine Freundin hatte mit meinen Kindern zusammen einen großen Blumenstrauß für das Bild meiner Mutti gekauft, da hat es mich ziemlich zusammen gehaun und wir haben alle vier erst mal zusammen geweint. Auch die Schuleinführung haben wir gut überstanden, obwohl meine Mama da wahnsinnig gefehlt hat. Sie wäre sicher sehr stolz auf ihre Kleine gewesen.
Mich würde gern interessieren, ob jemand von Euch kleine Kinder hat und wie sie das verkraften.
Mein Söhnchen hat heute auf dem Weg zum Kindergarten plötzlich herzzerreißend angefangen zu weinen und auf meine Frage was denn sei, antwortete er: "Ich möchte bei meiner Omi sein"
In solchen Momenten versuche ich zwar stark zu sein, aber meistens fange ich einfach an zu weinen und kann nicht mehr viel sagen. Vielleicht könnt ihr mir ja helfen?
Tut mir leid, daß ich mich einfach rein geschlichen habe, aber dieser tread ist der, der mich am meisten anspricht und irgendwie wird auch nach einem Jahr die Trauer nicht weniger.
Sylvia
Liebe Sylvia,
von "reinschleichen" kann ja gar nicht die Rede sein. Es ist schön, dass du einen Thread gefunden hast, der dich anspricht und dich zum schreiben anregt.
Ich persönlich werde dir wohl nicht sehr helfen können, da ich keine Kinder habe und dir somit zu diesem Thema nichts raten kann. Ich finde es schon erstaunlich, dass dein Sohn auch nach einem Jahr noch so um seine Oma trauert. Der Sohn meiner Schwester ist 13, und der kriegte sich vor Heulen kaum ein, als er von ihrem Tod erfahren hat. Auf der Trauerfeier war er auch sehr fertig, aber in erster Linie, weil er es nicht ertragen konnte, seinen Opa so traurig zu sehen.
Mittlerweile ist für ihn aber wohl das normale Leben eingekehrt. Ich will nicht sagen, dass es seine Oma vergessen hat, das ganz sicher nicht; vielleicht ist er mancmal auch noch traurig. Aber in erster Linie ist er (trotz seiner 13 Jahre) immer noch ein Kind mit seinen Bedürfnissen; seine Freunde, die Schule - für die er sich ab jetzt ein bißchen mehr ins Zeug legen muss - Computerspiele und so weiter nehmen wieder den ersten Platz ein.
Wenn dein Sohn traurig wird oder sagt, dass es seine Oma da haben möchte, vielleicht solltest du einfach so ewtas sagen wie "ja, mir fehlt sie auch". Und du darfst dann auch weinen, finde ich. Du musst nicht glauben, dass du dann die Starke spielen musst. Dein Kleiner kann doch ruhig sehen, dass du genauso traurig bist wie er.
Ich finde , ein Jahr ist nicht besonders viel. Niemand muss glauben, sobald der erste Todestag vorbei ist, muss die Welt wieder komplett in Ordnung sein. Nur - das habe ich schonmal geschrieben - die Trauer darf das Leben nicht bestimmen. Und ich schätze, deine kleinen Mäuse halten dich bestimmt genug auf Trab! ;-)
Meine Mutter ist nun 2 1/2 Monate tot, und ich kann nicht sagen, wie es mir in einem Jahr gehen wird. Aber ich bin sicher, dass auch ich immer traurig sein werde, dass meine Mutter mich auf meinem Lebensweg nicht weiter begleiten kann, wo es doch so viele Dinge gab, die sie miterleben wollte und auf die sie sich gefreut hat.
Liebe Sylvia, ich konnte dir vielleicht nicht besonders helfen, aber ich wollte dir trotzdem gerne antworten und dir zumindest dein schlechtes Gewissen austreiben. :-)
Viele herzliche Grüße,
Katrin
Liebe Katrin
vielen Dank für Deine lieben Worte. Sie haben mir schon geholfen,einfach sie zu lesen. Ich dachte auch nicht, daß mein Kleiner so lange traurig ist, er wird ja bald erst 5 Jahre, d.h. als meine Mutti gestorben ist, war er gerade mal Ende 3.
Vor meiner Familie und meinen Freunden muß ich "Gott sei Dank" nicht die Starke spielen, und das ist gut.
Wie geht es Dir denn in dieser Beziehung? 2 1/2 Monate ist ja noch sehr sehr frisch, hast Du gute Freunde?
Mein schlechtes Gewissen hast Du mir ausgetrieben, Danke!
liebe Grüße
Sylvia
PS. Ich bin mir nicht so sicher, ob uns unsere Mamas nicht doch noch auf unseren Lebensweg begleiten?!
Liebe Sylvia,
es freut mich, wenn ich dir ein bißchen helfen konnte.
Ich habe festgestellt, dass ich wirklich fabelhafte Freunde habe. Ich habe mich während der Krankheit meiner Mutter sehr abgeschottet und zurückgezogen, und meine Freunde haben mich in dieser Zeit nie bedrängt, aber mir doch immer zu verstehen gegeben, dass sie an mich denken und für mich da sind.
Und das ist immer noch so. Meistens bin ich in Gesellschaft meiner Freunde zu abgelenkt zum taurig sein, aber ich kann auch jederzeit über Mama reden, wenn mir danach ist.
Dafür bin ich dankbar.
Es ist schön, dass du auch liebe Menschen hast, bei denen du dich nicht zusammenreißen musst.
Liebe Sylvia, ich bin mir ganz sicher, dass unsere Mütter uns begleiten! Ich habe in älteren Beiträgen schon öfter meine Einstellung zum Thema "Leben nach dem Tod" beschrieben, und auch wenn ich nicht alles weiß oder mir ausmalen kann, so bin ich doch ganz sicher, dass meine Mutter (genau wie deine) nicht einfach "weg" ist. Das ist in der Trauer nur ein kleiner Trost, aber immerhin ein Trost.
Schreib wieder, wenn du möchtest.
Für´s erste alles Liebe
katrin
Liebe Katrin,
es ist schön, daß auch Du gute Freunde hast, ich halte das für enorm wichtig und auch als ein Geschenk, da leider nicht alle Menschen in solch harten Zeiten auf gute Freunde zurück greifen können.
Auch ich bin mir sicher, daß unsere Mütter uns auch weiterhin begleiten, daß es etwas nach dem Tod gibt. Ich hab viele Bücher darüber gelesen, und halte das auch alles für sehr einleuchtend. (obwohl ich nicht im christlichen glauben erzogen wurde) Und außerdem hatte ich vor ein paar Wochen ein Erlebnis, was mich noch mehr in dem Glauben an ein Leben nach dem Tod bestätigt.
Meine Tochter hat kurz nach dem Tod meiner Mutti mal gesagT. "Gell Mami die Omi ist jetzt im Himmel unser Schutzengel" Die Geschichte ist: Vor ein paar Wochen saß ich am Nachmittag bei uns auf der Terrasse und da ist mir ein Vogel aufgefallen, der immer in meiner Nähe war. (Ich glaube es war eine Singdrossel) Erst dachte ich, vielleicht ist er verletzt und kann nicht mehr fliegen ich bin langsam zu ihm hin und er ist ein Stück weggeflogen, aber nie ganz aus unserem Garten. Mein Sohn und sein Freund waren auch die ganz Zeit im Garten, d.h. es war nie so ganz leise, aber der Vogel ist nicht weg. Irgendwann sind wir dann rein zum Abendessen und nach dem Essen durften die Jungs noch raus. Ich bin auch mit raus und der Vogel war immer noch da, immer in der Nähe der Terrasse. Die Jungs haben Orang-Utan gespielt und sind auf dem Bäumen geklettert. Irgendwann hat mein Sohn angefangen zu weinen, weil er von einem Baum gefallen war. Ich bin zu ihm hin und hab gesehen, dass sich ein Ast durch seine Schulter gebohrt hatte, er war also echt schwer verletzt. Mein Mann hat in dann getragen, ich bin über die Terrasse gesaust um den Notarzt zu rufen. Und da hab ich den Vogel das letzte Mal sitzen sehen.
Ich hatte allerdings an diesem Tag keine Zeit mehr, da wir mit dem Hubschrauber in die Klinik geflogen worden sind.
Nach den Untersuchungen und OP und so ist mir von jedem der Ärzte (und das waren einige) gesagt worden, dass Tim einen riesengroßen Schutzengel hatte. Er hatte "nur" eine Fleischwunde,d.h. keine Nervenbahn oder Aterie oder so verletzt, bei so einem kleinen Körper 5 cm weiter in die Mitte und das Herz wäre getroffen gewesen. Es hätte also ganz schlimm ausgehen können.
Nach dem sich der ganze Trubel etwas gelegt hatte, ist mir dieser Vogel wieder eingefallen, ich hab ihn seid dem nie wieder in unserem Garten gesehen. Also insgesamt war das Vögelchen mindestens 1 1,5 h in unserer unmittelbaren Nähe und ist trotz der Kinder nicht weggeflogen, so etwas hab ich noch nie gehabt.
Eine lange Geschichte, aber ich denke oft darüber nach.
liebe Grüße schickt Dir
Sylvia
Hallo,
ich würde mich freuen, wenn Ihr mich in Eurem Kreis aufnehmen könntet.Vor zwei Tagen ist meine liebste Mami gestorben. Seit 5 Jahren hatte ich solche Angst vor diesem Moment und habe mich seit ihrer Erkrankung auch sehr verändert. Man bekommt unweigerlich den Blick für die wirklich wichtigen Dinge,distanziert sich automatisch von einigen Freunden weil man deren "Probleme" manchmal einfach absurd findet. Irgendwie wird man schon verschroben..
Die letzten beiden Tage waren für mich ein absolutes Gefühlschaos. In einem der anderen Beiträge habe ich gelesen, daß man komischerweise so gefaßt sein kann und sich selbst nicht erkennt. Genauso empfinde ich in diesen Tagen. Die ganze Organisation konnte mich natürlich ablenken, Tränen habe ich auch vergossen aber ich habe erwartet, daß ich an diesem Tag völlig zusammenbreche. Noch nicht...
Meine Mami war solange ich denken kann, der wichtigste Mensch auf Erden für mich. Schon als Kind dachte ich oft, wie es wohl wäre, wenn sie plötzlich nicht mehr da sei und dachte dann, dann gehe ich auch.. Meine Lebensaufgabe ist eigentlich seit 5 Jahren, sie am Leben zu halten. Kein Tag ohne Internet, Infos sammeln, hotlines anrufen, ich hatte keine Ruhe für länger als eine Woche in Urlaub zu fahren, immer die Angst was ist morgen? Diese Panikattacken, bevor Befunde von den üblichen 4-tel jährlichen Untersuchungen etc anstanden. An diesen tagen habe ich mir schon immer nichts vorgenommen, weil ich immer dachte, was ist wenn etwas neues raus kommt.. Kennt Ihr das? Vielleicht war ich auch etwas extrem, ich weiß nicht. Meine Mutter war so wichtig für mich. Wir waren Freunde und sie hat mich immer verstanden und unterstützt wo sie konnte. Es gibt einfach keinen Ersatz für sie. Niemanden. Ich bin zwar erwachsen, 34, verheiratet, habe einen 10 Mon alten Sohn, aber wie schon vorher jemand schrieb, ich fühle mich allein gar nicht lebensfähig und erwachsen.
Alles kam auch sehr plötzlich, es ging ihr zwar schlecht,a ber wir hatten große Hoffnung in eine Therapie in einer Spezialklinik in Bayern gesteckt die sie 3x bekam. Daß sie sterben würde hat uns dann erst die hiesige Uniklinik erklärt, anhand von neuesten Aufnahmen und natürlich ihrem Zustand der jeden Tag schlimmer wurde. Ich saß am Bett und wußte nicht um was ich bitten soll. Erlösung, Hoffnung. Ich liebe sie so sehr, daß ich dachte sie soll einfach ihre Ruhe bekommen, aber man kann so so schwer wirklich loslassen. Man merkt, daß das Herz es doch nicht kann. Eine lange Woche war sie in der Klinik, es ging ihr immer schlechter, sie konnte vor Schwäche nicht sprechen, sah mich nur an fragend?, ängstlich?, beruhigend? Sie konnte nicht mehr antworten. Zum Glück entschied ich mich den einen Abend die Nacht dort zu bleiben, als hätte ich es geahnt.Mein Bett schob ich ganz nah an ihres und hielt nur ihre Hand.
Im entscheidenden Moment war ich so bei ihr,das macht mich dankbar. Es war nachts und es war ganz komisch,unwirklich. Man merkt einfach diese Entgültigkeit nicht..auch jetzt noch nicht..
Ich kann mir nicht vorstellen,wie die nächsten Monate sein werden und habe furchtbare Angst vor dem tiefen Fall der bald kommen wird wenn ich wieder in der Realität angekommen bin.
Vielleicht kommt jemand aus dem Düsseldorfer Raum und hat Lust sich persönlich in einer Art Gesprächsgruppe auszutauschen? Ich glaube es würde mir sehr helfen, Euch vielleicht ja auch!
Herzlichst
Meli
Liebe Meli,
zunächst einmal möchte ich dir mein ganz herzliches Beileid aussprechen. Es ist so schwer, tröstende Worte zu finden, also sage ich dir einfach, dass ich dir gut nachfühlen kann, wie es dir jetzt geht. So wie wohl jede hier.
Ich war es, die nach dem Tod ihrer Mutter sich selbst nicht verstanden hat und mit heftigen Schuldgefühlen kämpfte, weil ich so furchtbar gefasst war. Dabei hatte ich – wie du wohl auch – im Falle des Todes meiner Mutter mit einem totalen Zusammenbruch meinerseits gerechnet. Der kam bis jetzt nicht, aber langsam kommt die Traurigkeit. Meine Mutter ist nun knapp 3 Monate tot, und man merkt eben erst nach einer gewissen Zeit, wo und wie der geliebte Mensch fehlt.
Du hast deine Mutter nun gerade erst verloren, und ich kann dir nur sagen: mach dir keine Gedanken darüber, wie du jetzt reagierst. Egal wie – es ist in Ordnung!
Ich hoffe, du hast liebe Menschen um dich, auf die du dich jetzt stützen kannst, wenn du es möchtest. Es muss keinen tiefen Fall geben, vor dem du dich jetzt fürchtest – aber es kann ihn geben, und dann ist es gut, wenn du Menschen hast, die dich ein bisschen auffangen können. Und du kannst natürlich jederzeit hier schreiben, und wirst sicher immer ein offenes Ohr finden!
Mir bleibt im Moment einfach nur, die viel Kraft für die kommende Zeit zu wünschen und dir ganz liebe Grüße zu schicken!
Alles Liebe,
Katrin
Hallo ihr anderen,
gibt´s euch noch?
Ich habe inzwischen einen zeitweise traurigen Geburtstag hinter mich gebracht, der aber auch ganz schön war.
Und mein Vater und ich haben nun sämtliche Klamotten meienr Mutter zu seiner Schwester gebracht – beim ersten Mal hatte er ja nur die Sommersachen mitgenommen.
Es war ziemlich beschissen, ihren Kleiderschrank auszuräumen. Das hätte ich gar nicht gedacht. Aber mir saß die ganze Zeit ein dicker Kloß im Hals, und schließlich hab ich dann doch das Heulen gekriegt. Bei manchen Kleidungsstücken hatte ich eben sofort wieder ein Bild vor Augen, wie sie die getragen hat.
Liebe Sandra, Mia, Damaris und all die anderen, ich hoffe, euch geht’s gut und ihr lasst vielleicht mal wieder von euch hören.
Sonnige Grüße aus Münster,
Katrin
Liebe Meli,
mein herzliches Beileid zum Tod Deiner Mama! Ich drück Dich ganz fest! Die Gefühle, die Du beschreibst, hatte ich auch. Es erscheint einem alles so unwirklich, man kann nicht glauben, dass der Lebensmittelpunkt, und das war meine Mama für mich, plötzlich nicht mehr da sein soll. Du schreibst, Du warst die letzten 5 Jahre ununterbrochen für sie da - wie schön, dass Du ihr das schenken konntest - etwas zurückgeben für das, was sie Dir gegeben hat, was sie auch für Dich getan hätte; es war sicher ein schönes Gefühl für sie zu wissen, dass Du immer für sie da warst, auch als sie von Euch ging. Ich wünschte, ich hätte meiner Mama diese Hilfe auch entgegenbringen können, leider ging alles viel zu schnell. Auch diese Tage mit dem ganzen Organisationskram, Beerdigung etc. zogen wie im Film an mir vorbei, ganz schnell und unwirklich, und man reagiert automatisch. Fragt sich, wann man endlich in das tiefe Loch fällt. Auf das tiefe Loch warte ich noch heute, fast ein Jahr nach ihrem Tod. Der Verlust ist schrecklich groß und tut weh. Aber ich habe, wie Du auch, ein kleines Kind; als meine Mama starb, war es gerade 1 Jahr alt geworden. Es forderte mich voll und ganz, sodass ich kaum dazu kam, über die ganze Sache nachzudenken, der Alltag kehrte dadurch sehr schnell wieder. Einerseits war ich sehr froh über die Ablenkung, andererseits hätte ich gern einfach nur mehr Zeit damit verbracht, mich mit dem Tod meiner Mama zu beschäftigen. Aber alles kommt, wie es muss, denke ich. Dein Kind hilft Dir sicher, die viele Zeit, die Dir jetzt bleibt - denn das ist das schlimmste: die unendlich viele Zeit, die man damit verbracht hat, bei der Mutter zu sein, Dinge für sie zu erledigen - auszufüllen und es wird Dir helfen, den Schmerz zu ertragen und trotzdem zu lachen. Denn Lachen gehört zum Weitermachen und weitermachen müssen wir irgendwie, auch wenn das Wichtigste in unserem Leben genommen ist. Deine Mama hätte es bestimmt so gewollt.
Ich wünsche Dir für die nächste Zeit unendlich viel Kraft!
Deine Kiki
Hallo Kiki,hallo Katrin,
vielen Dank für Eure lieben Zeilen. Gestern war die Beerdigung. Ich konnte am Grab sogar ein paar Worte sagen. Aber der Film läuft immer noch... bin noch nicht in der Realität angekommen!
Merke aber, daß die schlimmen Tage in der Uni verblassen und die schönen Erinnerungen kommen immer mehr. Die tun aber viel mehr weh... Es wird schwer und ich habe Angst.
Schön, wieder von Euch zu hören!!
Ganz liebe Grüße
Meli
Liebe Meli,
ich glaube, bis du „in der Realität ankommst“ wird es noch ein bißchen dauern. Das merke ich jetzt, drei Monate nach Mamas Tod ganz deutlich. Ich stecke natürlich immer noch mitten in der „Trauerarbeit“ - blödes Wort – aber ich merke doch, dass sich der Nebel langsam lichtet. Will sagen: wenn ich jetzt auf die erstem Wochen nach Mamas Tod zurückblicke, dann sehe ich da ein einziges Gefühlschaos, ganz viel innerliche Betäubung und ein „gar nicht realisieren - können“.
Lass dir einfach Zeit.
Ich finde es toll, dass du am Grab ein paar Worte sagen konntest. Das hätte ich mir nicht zugetraut.
Ich hatte vor der Trauerfeier eine Angst, wie noch vor nichts anderem in meinem Leben. Letztendlich war es natürlich traurig, aber die Feier war wirklich wunderschön und ich habe sie besser als vermutet überstanden.
Es ist schön, dass jetzt schon die guten Erinnerungen an deine Mutter nach vorne drängen. Vielen Hinterbliebenen bleiben lange nur die Bilder der Krankheit richtig präsent.
Du hast recht, die schönen Erinnerungen tun besonders weh, denn sie halten dir vor Augen, dass es so nie wieder sein wird. Deshalb sind sie schön und schlimm zugleich.
Ich bin sicher, dass wir eines Tages ohne Schmerz an unsere Mütter zurückdenken werden und die Erinnerungen uns nicht mehr so traurig machen. Sondern sie einfach nur noch kostbar sind.
Schreib wieder, wenn du magst!
Alles Liebe,
Katrin
Lieb Katrin,
denke Du hast "leider" recht.. so zaghaft kann die Zeit nicht bleiben. Warte auf den Moment, wo ich , wie Du beschreibst auf diese erste Zeit zurückblicke.. Habe Angst!! Weiß aber daß es so einfach wirklich nicht sein kann. Eine liebe Freundin, die ihren Sohn verloren hat hat mir geast, ich solle das Gute zulassen, ohne schlechtes Gewissen, denn man wisse ja nie was morgen ist.. Schon morgen kann es einem ja ganz schlecht gehen und deshalb soll man die guten Tagen einfach annehmen. Das will ich versuchen solange es geht. Ich bin eigentlich ein sehr unvernünftiger Mensch, daher weiß ich, daß meine jetzigen Gedanken, daß es so einfach nicht mehr ging und meine Mutter gelitten hat, bald den Gedanken Platz machen, daß sie "weg" ist. Das kann ich mir einfach noch gar nicht in aller Konsequenz vorstellen!
Hoffe bis bald
Meli
Liebe Meli,
deine Freundin hat schon irgendwie recht: du brauchst kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn du dich an etwas erfreust. Aber du brauchst auch keines zu haben, wenn du dich mal hängenlässt und einfach nur traurig bist.
Du hast deine Mutter ja nun gerade erst verloren, also zwing dich zu nichts, auch nicht dazu dich krampfhaft abzulenken, obwohl du viel lieber einfach nur heulen würdest.
Dass der Mensch wirklich weg ist, für immer, das merkt man - glaube ich - in aller Konsequenz erst nach und nach. Es kommen bei mir jetzt immer wieder Situationen, in denen ich an Mama denke - weil sie eigentlich dabei sein sollte, oder weil ich sie normalerweise sofort angerufen hätte, um ihr davon zu berichten.
Du brauchst aber keine Angst zu haben! Natürlich tut es weh, den Verlust zu spüren, und er wird einem erst nach und nach klar. Du wirst sicher oft traurig sein, aber das ist nichts, wovor du dich fürchten musst.
Wenn du Angst vor einem tiefen Fall hast, ist da jemand in deiner Umgebung, der dich ein bißchen auffängt? Familie oder Freunde?
wenn es dir hilft, dann schreib einfach wieder, okay? ich bin auf jeden Fall da!
Alles Liebe und eine dicke Umarmung,
Katrin
Hallo Ihr Lieben.
Heute habe ich nun die Kraft mich hier einzureihen. Ich bin schon seit Wochen am überlegen, ob ich mein Leid mit anderen teilen soll und ich bin zum Entschluss gekommen, das es für mich eine Erleichterung sein wird. Ein kleiner Trost ist, das ich nicht die einzige bin die ihre Mama verloren hat.
Am 12.09.2003 ist meine Mama verstorben. Sie ist im Jahre 2000 an Brustkrebs erkrankt. Bei ihr wurde brusterhaltend operiert. Aber nach 1 1/2 Monaten bildete sich ein neuer Tumer, der 6cm gross war. Das habe ich aber erst hinterher erfahren. Dann wurde die komplette Brust abgenommen. Eine Chemo nach der anderen und viele Bestrahlungen folgten. Insgesamt wurde sie 5x operiert, 6 Chemos (+2 abgebrochene )und 4x Bestrahlung hat sie bekommen. Also eine ganze Menge. Alles innerhalb von 3 Jahren. Und trotzdem hatte sie am Ende nicht die geringste Chance. Sie hat sich die Krankheit auch nie richtig anmerken lassen, bzw. hat nie gejammert. Sie war bis 2 Wochen von ihrem Tod noch sehr selbstständig. Sie konnte alles machen. Dadurch das ich 2001 ausgezogen bin, habe ich auch nicht alles mitbekommen, obwohl ich sogut wie jeden Tag bei ihr war. Aber bis 3 Wochen vor ihrem Tod wusste ich nicht wie schlimm es um sie stand. Meine Hausärztin hat mir zwar heimlich gesagt, das Mutti nicht mehr viel Zeit hat, aber das wollte ich nicht glauben. Jedenfalls hat mir Mama gesagt, das sie keine Chemos mehr machen wird, weil sie die Schmerzen nicht mehr aushält und es auch nichts mehr bringt, weil ihre Leber sehr kaputt war. Das die Metastasen in ihrer Leber über 10cm gross waren, haben wir erst später von unserem Vater erfahren. Daher hatte sie auch zuletzt solche Schmerzen, das wir sie ins Krankenhaus gebracht haben, wo sie 2 Wochen war. Am Wochenende vor ihrem Tode war sie nochmal für 2 Tage zu Hause. Sie wollte sich wohl nochmal von Ihrem Haus und allem verabschieden. Am Sonntag haben wir sie wieder reingefahren, weil sie nichts mehr essen konnte und unter starkem Durchfall und Erbrechen litt. Seitdem konnten wir jeden Tag sehen, wie es bergab ging. Montag konnte sie noch alleine auf Toilette gehen. Dienstag war sie schon schwacher, aber es ging auch noch. Mittwoch konnte sie nicht mehr ohne Hilfe aufstehen. Da war sie aber noch ansprechbar und wir haben alle viel geweint. Auch sie selber, obwohl sie ihr soviel Morphium gegeben hatten. Es war einfach schrecklich. Jeden Abend war Abschied angesagt. Wir wussten nicht wie lange es noch dauern wird. Am Donnerstag hatte sie schon Probleme beim sprechen, sie war auch schon sehr verwirrt und sie hat auch sehr viel geschlafen. Die meiste Zeit wo wir da waren. Wir sassen am Bett und konnten nichts sagen, weil wir vor Traurigkeit gelähmt waren. Am Freitag konnte sie dann nicht mehr sprechen und gucken. Sie lag ruhig auf dem Bett und hat geschlafen. Wir konnten nur bis 20 Uhr bleiben, weil es uns allen das Herz zerrissen hätte, wenn wir noch länger geblieben wären. Um 0 Uhr kam dann der Anruf aus dem Krankenhaus, das unsere Mutti ganz sanft und schmerzfrei eingeschlafen ist. Mir ist in dem Moment so ein Stein von Herzen gefallen, weil ich wusste, das sie endlich erlöst ist. Ich dachte eigentlich, das ich durchdrehen werde, aber ich war so gefasst. Wie wir alle. Wir sind dann ins Krankenhaus gefahren und haben nochmal von ihr Abschied genommen. Es war sehr komisch für mich. Ich habe vorher noch nie einen toten Menschen gesehen. Ich muss dazu sagen, das ich erst 22 bin. Meine Mama ist leider bloss 45 Jahre alt geworden.
Im Moment geht es mir ganz gut. Ich habe immer wieder mal Momente wo ich sehr viel weine, aber ich weiss, das es ihr jetzt besser geht. Das gibt mir ein wenig Trost. Ich habe mir auch das Buch "Ich spür noch immer ihre Hand" von Ruth Eder durchgelesen. Es hat mir ein wenig geholfen. Es wird zwar alles nie mehr wie früher, aber die Zeit wird hoffentlich dafür sorgen, das der Schmerz nachlässt.
Heute habe ich auch ihren Kleiderschrank leergeräumt. Ich hab es mir viel schlimmer vorgestellt, aber es sind ja bloss Sachen gewesen. Die Erinnerung an ihr schlimmes Ende und ihre Schmerzen treffen mich viel mehr. Nun habe ich erstmal genug erzählt. Vielleicht gibt es jemanden, der auch so früh seine Mama verloren hat. Ich freue mich über jeden Kommentar.
Alles Gute
Liebe Tina,
ich bin vor kurzem 24 geworden, als meine Mutter vor drei Monaten starb war ich also 23. Allerdings war meine Mutter "schon" 60. Dennoch habe ich natürlich dass Gefühl, sie ist viel zu früh gegangen. Sie wollte sicher gerne sehen, was aus mir noch so wird, was ich wohl mal beruflich mache und so weiter.
Es scheint, dass deine Mutter ganz schön viel durchmachen musste im Laufe ihrer Krankheit. da ist es wohl normal, dass Hinterbliebene im ersten Moment vor allem Erleichterung verspüren. Den Verlust nimmt man erst mit der Zeit richtig wahr, denke ich.
Das Buch von Ruth Eder habe ich auch gelesen, aber ich fühlte mich nicht besonders davon angesprochen, weil die Frauen in dem Buch doch zum größten Teil erheblich älter sind, und ihre Mütter dementsprechend auch.
Ich hatte mir im Laufe ihrer Krankheit auch ausgemalt, dass ich ausrasten würde, wenn meine Mutter sterben würde. Aber das ist nicht passiert. wie du auch geschrieben hast - ich war gefasst. So sehr, dsas es mir Angst gemacht hat.
Hast du noch Geschwister? Ich habe eine Schwester, sie ist 36, und ihr Sohn ist 13. Die beiden und mein Papa waren in den letzten Monaten mein ganzer Halt. Aber ich habe eben auch gute Freunde, die versuchen mich aufzufangen. Das ist viel wert.
Liebe Tina, ich würde mich freuen, wieder von dir zu hören - natürlich auch von Meli oder Sylvia!
Alles Liebe und herzliche Grüße,
Katrin
Liebe Katrin.
Es ist schön, das Du mir geschrieben hast. Ich fühl mich gleich ein bisschen mehr verstanden. Von meiner Verwandschaft und Bekanntschaft können mich nur mein Pa und mein Bruder richtig verstehen. Für die anderen geht das Leben weiter. Sie bedenken nicht, das man die wichtigste Bezugsperson verloren hat. Mein Freund war zwar die 3 Jahre immer für mich da, aber für ihn war es mehr Belastung, weil er nichts von mir hatte. Ich war ja jeden Tag bei Mama. Und jetzt denkt er, wo sie jetzt weg ist, kann ich so einfach mein altes Leben wieder aufnehmen. Aber das ist ganz schön hart und es vergeht keine Minute, wo ich nicht voller Liebe und Dankbarkeit an sie denke.
Hätte mir vor 5 Jahren einer erzählt, das unser Leben so verlaufen würde, hätte ich ihm ´nen Vogel gezeigt. Ich frage mich so oft, wieso gerade unsere Familie so leiden muss. Vor 7 Jahren hat mein Pa nur knapp einen Herzinfarkt überlebt. Das war schon sehr hart für mich. Da habe ich zum ersten Mal gemerkt, wie sterblich wir doch sind. Dezember 2000 starb dann mein Opa mit 62. Meine Mama konnte gar nicht richtig trauern, weil sie so mit sich und ihrer Krankheit beschäftigt war. Sie hatte soviel Hoffnung und Kraft. Sie war so stark gewesen, doch irgendwann streikt der Körper und so war es dann leider auch. 3 Wochen bevor sie starb sassen wir noch alle bein Chinesen. Das es so schnell gehen würde, hätte keiner gedacht. Ich bin mir auch ganz sicher, das die Ärzte Sterbehilfe geleistet haben. Meine Ma hat sie bestimmt darum gebeten, das es schnell geht. Sie hat sich sehr gut mit den Ärzten und Schwestern verstanden.
Ich habe die letzten Wochen viel gelesen und ich glaube für mich alleine, das es ein Leben nach dem Tod gibt. Ich hab viel über Nah-Tod-Erfahrungen gelesen und ich bin der Meinung das es meiner Mutter jetzt viel besser geht und sie nie wieder Schmerz erfahren muss. Ich habe seitdem auch keine Angst mehr vorm Sterben. Ich bin zwar überhaupt nicht religiös erzogen, aber ich glaube das unsere Seele unsterblich ist. Wie siehst Du das? Hast Du seitdem Tod Deiner Mama mal Kontakt zu ihr aufgenommen?
Hört sich ein bisschen doof an, aber ich habe die ersten Nächte nach ihrem Tod von ihr geträumt. Und manchmal habe ich das Gefühl, als wenn sie mir ganz nah ist. Das macht mir oft Angst.
Ich hoffe das mit der Zeit ein bisschen der Schmerz nachlässt. Ich muss dazu sagen, das ich im 5. Monat schwanger bin. Ich hab mir soooo sehr gewünscht, das sie ihr Enkelkind noch kennenlernt. Aber dieser Wunsch wurde uns beiden nicht erfüllt. Ich bereue es zutiefst, das wir es ihr gesagt haben. Wir hätten ihr eine ganze Menge Traurigkeit erspart. Aber so ist das Leben nun mal. Einfach beschissen. Hast Du schon Kinder?
Ich muss nun leider Schluss machen. Es wär schön, wenn Du wieder schreiben würdest.
Viele liebe Grüsse
Tina
Liebe Tina, liebe Katrin und alle anderen,
meine Mutti ist jetzt schon über ein Jahr Tod und irgendwie glaube ich, habe ich es immer noch nicht begriffen, daß sie weg ist. Und ich bin auch wirklich froh darum.
Für Euch beide tut es mir besonders leid, ihr seid beide noch sehr sehr jung und auch Euere Muttis sind viel zu jung gewesen.
Ich bin mittlerweile 36 Jahre alt, und meine Mutti ist kurz vor ihrem 65 Geburtstag gestorben unddas war schon schlimm genug es zu verkraften.
Ich hab in diesem jahr unheimlich viel Literatur gelesen, zwei Bücher, die mir sehr geholfen haben sind von Raymond A. Moody "Leben nach dem Tod" und von shirley MClaine "Zwischenwelten"
Ich bin auch sehr sehr davon überzeugt, daß es eine Existenz der Seele nach dem Tod gibt.
Meine Mutti hatte immer ein super Verhältnis zu ihren Enkeln. Letzte Woche war ich krank und meine Kinder haben mich umsorgt (meine kleiner sohn hat mir Geschichten erzählt, meine tochter den Tisch derweil gedeckt usw.) Als meine tochter fertig war mit Tisch decken, ist sie zu mir gekommen und hat mich gefragt, ob ich gepfiffen hätte, Ich verneinte es, und mein sohn war die ganze Zeit bei mir, er kann es also auch nicht gewesen sein. (Wir waren allein zu Hause) Meine Tochter sagte sie häte es ganz deutlich gehört, dass jemand anerkennend zu ihr gepfiffen hätte.
Ich bin überzeugt, daß es meine Mutti war, die der Kleinen sagen wollte, das machst du aber toll.
Hattet Ihr auch schon solche Zeichen?
Liebe Tina, ich wünsch Dir viel Kraft und sei Dir ganz ganz sicher, Deine Mutti wird Ihr Enkelkind sehen und sich darüber freuen, als wäre sie da.
Liebe Grüsse Sylvia
Liebe Tina,
ich glaube auch, dass die Seele unsterblich ist. Ich weiß nicht genau, was uns nach dem Tod erwartet, aber das muss ich ja auch nicht wissen. Hauptsache ist, dass ich mir sicher bin, dass mit dem Tod nicht alles zu Ende ist und uns etwas Gutes erwartet.
Ich kann nicht gerade sagen, dass ich Kontakt zu meiner Mutter aufgenommen habe (oder es versucht hätte). Das würde ich auch nie tun. Ich glaube, wenn meine Mutter meint, es wäre gut für mich, wenn sie mir ein Zeichen schickt, dann würde sie das tun. Wenn sie es nicht tut, wird sie Gründe dafür haben.
Aber ich habe schon mehrfach von ihr geträumt. Meistens kam sie in den Träumen einfach nur vor, aber einmal standen wir uns im Traum gegenüber, haben miteinander gesprochen, geweint und uns umarmt. Diesen Traum hüte ich wie einen Schatz in meinem Herzen!
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Mutter dir sehr nah ist, brauchst du doch keine Angsgt zu haben! Aber ich kann verstehen, dass es sich für dich vielleicht seltsam anfühlt. Ich habe auch schon überlegt, ob ich wirklich wollen würde, dass Mama mir ein Zeichen schickt oder sogar zu mir kommt. Vermutlich würde ich mich zu Tode erschrecken und einen Herzanfall kriegen. :-) Eigentlich blöd.
Und nun machst du deine Mama bald zur Oma. Es ist traurig, dass sie ihr Enkelkind nicht mehr in den Arm nehmen kann, aber ich bin sicher, dass sie ganz oft bei euch sein wird.
Mit 22 schon Mutter, irre. Meine Schwester hat ihr Kind auch mit 22 bekommen - jetzt ist der "Kleine" schon fast 14.
Nein, ich habe keine Kinder, und das bleibt hoffentlich auch erstmal so!
Ich studiere im 7. Semester Diplom - Pädagogik und mache gerade ein halbes Jahr Praktikum. Da käme mir ein Kind doch grad sehr ungelegen! ;-)
Du hast schon recht, für Außenstehende ist es manchmal wohl schwer nachvollziehbar, wie man sich fühlt. Vor allem, wenn sie selber noch keinen geliebten Menschen verloren haben.
Mein Freund meinte nach 2 Wochen auch, dass jetzt doch langsam das normale Leben wieder einkehren müsste.
Bis zu einem gewissen Grad stimmt das ja auch - ich habe wieder einen eigenen Alltag. Als meine Mutter krank war, bin ich gar nicht mehr zur Uni gegangen und war die meiste Zeit bei ihr zu Hause.
Aber von "normal" kann wirklich noch nicht die Rede sein.
Jetzt sei ganz fest gedrückt und bis bald!
Katrin
Liebe Sylvia,
ich freu mich, von dir zu hören!
das Buch von Moody habe ich schon vor längerer Zeit gelesen, und ich finde es wirklich toll.
Wie du vielleicht gerade schon gelesen hast, habe ich von meiner Mutter noch kein direktes Zeichen bekommen, aber der Traum von ihr ist mir schon wertvoll genug.
Ich glaube, wenn man meint, ein Zeichen bekommen zu haben, dann ist das auch so. das Gefühl sagt einem schon, was passiert ist!
Deine beiden Kinder scheinen ja wirklich ganz liebe zwerge zu sein! Mein Neffe ist zwar schon 13, wird bald 14, aber er hat mich nach der Trauerfeier für meine Mutter unheimlich lieb getröstet.
Kinder trösten schon allein dadurch, dass sie Kinder sind, oder?
Meine Schwester ist 36, wie du. Ich glaube auch, dass ich ihr noch besonders leid tat, als meine Mutter starb. Sie hat mal zu mir gesagt "egal, wie alt Mama und Papa werden - ich hatte sie dann auf jeden Fall 12 Jahre länger als du."
Viele Grüße aus Münster (wo es wie aus Kannen gießt, scheußlich).
Alles Liebe,
Katrin
Liebe Katrin,
ich freu mich auch von Dir zu hören!!
Ja meine beiden Kleinen sind wirklich ganz liebe. Und sie haben mir in dieser schweren Zeit ganz viel Kraft gegeben. Der Kleine ist jetzt 5 und meine große 7 Jahre alt. Und beide leiden immer noch sehr sehr unter dem Verlust ihrer Oma. Ich hätte nicht gedacht, daß es bei so kleine Kindern so lange dauert.
Am Wochenende wollen wir (die ganze Familie) den Geburtstag meiner Mutti und den meines Sohnes zusammen feiern, (daß haben wir immer so gemacht, seid mein Sohn da ist) Es ist jetzt ihr 2. Geburtstag "ohne" sie.
Ja irgendwie hab ich auch nie an solche Sachen wir Leben nach dem Tod und so weiter geglaubt. (Ich bin in der DDR groß geworden und ohnen jeglichen regliösen Glauben erzogen) Aber vor ungefähr 10 Jahren sind mir die ersten Zweifel gekommen, als mein Cousin an Aids starb. An seinem Sterbebett waren seine Eltern, meine Mutti und ich und als er "gegangen" war hab ich ganz ganz deutlich gespürt, das er im Krankenzimmer oben im Eck war. Das war ganz eigenartig. Ich hab dem aber keine Bedeutung beigemessen, da mir einfach der Hintergrund gefehlt hat.
Heute nach dem ich viel Literatur gelesen habe und mir auch schon Zeichen passiert sind, weiß ich, daß es da noch mehr gibt.
Kannst du mir vielleicht noch Bücher empfehlen, die Du gelesen hast?
Wie lang mußt Du eigentlich noch studieren bis Du fertig bist? Und als was wirst Du tätig sein?
Bei uns gießt es auch ganz schlimm, aber irgendwie genieße ich diese gemütliche Zeit auch.
Liebe Grüße aus Marktbreit (bei Würzburg)
schickt Dir und allen anderen
Sylvia
Hallo Sylvia,
endlich zu Hause! Als faule Studentin bin ich so langes arbeiten ja gar nicht gewohnt. :-)
Wenn alles gut geht, dann mache ich jetzt das halbe Jahr Praktikum, und dann studiere ich noch zwei Semester, in denen ich dann auch meine Diplom - Prüfung ablege und die Diplom - Arbeit schreibe.
Ich will unbedingt innerhalb der Regelstudienzeit fertig werden, weil ich dann nur die Hälfte von meinem BaföG zurückbezahlen muss. Sollte ich überziehen, muss ich alles zurückbezahlen. Und das macht schon einen Riesen - Unterschied, denn ich kriege fast den Höchstsatz. Mein Vater ist just in dem Jahr in Rente gegangen, als mein Studium anfing - das passte also gut.
was ich dann damit anfange, weiß ich noch nicht. Es gibt so viele Möglichkeiten; ständig ddenke ich "oh ja, das klingt interessant". Es gibt so viele Mißstände, gegen die man was tun sollte, dass ich mich gar nicht entscheiden kann, wo ich anfangen soll, die Welt zu retten. :-)
Ja, Bücher zum Thema Leben nach dem Tod, die ich gelesn habe sind:
- Leben nach dem Tod von Moody (mein Lieblingsbuch)
- Nachgedanken über das Leben nach dem Tod von Moody
- Trost aus dem Jenseits von Judy und Bill Guggenheim
- Über den Tod und das Leben danach von Elisabeth Kübler - Ross
- Plädoyer für ein Leben nach dem Tod und eine etwas andere Sicht der Welt von Walter van Laack ( zum Teil sehr kompliziert und wissenschaftlich, aber hat mir dennoch gute Anregungen gegeben)
Ich glaube, das waren alle.
Wie gesagt, das letzte ist nicht ganz einfach gewesen. Aber alle anderen kann ich doch sehr empfehlen.
Wie schön, dass deine beiden Zwerge so lieb sind (obwohl es da bestimmt auch mal Ausnahmen gibt, oder? :-) ) Mein Neffe ist ja auch ein echter Schatz, aber manchmal scheint er sich richtig viel Mühe zu geben, mich nach Kräften zu ärgern und zu nerven. Naja, typisch Junge halt.
Heute regnet es schon wieder wie verrückt. Wenn ich nicht täglich durch dieses wetter zur Arbeit radeln müsste, fände ich es wohl auch gemütlich, hmpf.
Aber jetzt bin ich ja im Trockenen und kann es mir bequem machen. Ich hoffe doch, du machst dasselbe.
Alles Liebe und bis bald!
Katrin
Hallo ihr alle!!!
ich kann das, was ihr hier schriebt, so sehr nachvollziehen!! Meine kleine Mama ist am 4.6.03 an lungenkrebs gestorben!Ich vermisse sie so sehrWir hatten so eine tiefe bindung, waren ein Herz und eine Seele und wenn dem Herz die Seele geraubt wird, dann geht es dem Herzen nicht besonders gut! Manchmal bin ich richtig erstaunt, wie ich das alles hinkriege, aber tief in Innneren schmerzt es sehr!!! Dazu kommt, dass in moment nichts klappt, studium, Finaziell...Helfen tut mir aber, dass ich weiss, dass sie als mein kleiner Schutzengel immer bei mir ist!!!
Lieben Gruss
BrittBrittNarr@aol.com
Hallo Katrin,
da bist Du ja bald ....fertig mit studieren. Ganz schön heftig oder? Ist aber sicher auch ziemlich interessant?! Wo machst du denn Dein Praktikum? Meine Kinder gehen in einen Montessorikindergarten und wir haben auch hin und wieder mal Praktikantinnen, die sind jedesmal ziemlich begeistert von dem tollen "Klima" und der Arbeit.
Zum Thema "meine Engel" also die beiden sind mitnichten immer Engel, aber das gehört ja auch dazu und es ist einfach was ganz was tolles so Kleine.
Danke für Deine buchliste Katrin, die Bücher hab ich zum Teil auch selbst gelesen, bis auf das letzte, das kenne ich nicht. Zur Zeit lese ich "Das tibetische Buch vom Leben und Sterben" von Sogyal Rinpoche Es ist sicherlich kein Roman, aber auch hochinteressant, find ich.
Ist gasnz schön anstrengend jeden Tag so auf die Arbeit zu müssen, und dann auch noch mit dem Rad, Hast du es weit?
(Bin ich froh, daß ich Hausfrau bin)
Das Wochenende steht vor der Tür und wir freuen uns alle schon auf so ein richtig gemütliches Familienwochenende.
Ich wünsch Dir auch ein schönes ruhiges und gemütliches Wochenende.
liebe Grüsse
Sylvia
Hallo Britt,
tut mir leid, daß Du bei uns bist!
es ist sicher ganz sehr frisch alles noch.Und es gibt auch glaube ich nicht viel, daß dich trösten könnte.
Eine kleine Geschichte vielleicht:
Meine Tochter hat ein paar Tage nach dem meine Mutti gestorben ist ein Bild gebastelt mit einem Engel und ganz vielen Sternen drauf. Auf meine Frage, was sie denn gebastelt hat, antowrtete sie: "Das ist die Omi als Engel und sie hängt uns alle als Sterne am Himmel auf, damit sie nicht so alleine ist und die Omi ist ab jetzt für all ihre Sterne der Schutzengel!"
Dieser Satz hat mir so manches Mal geholfen und mir Kraft gegeben. Vielleicht kann es Dir ja auch ein klein wenig helfen, daß Du weißt, dass Deine Mama Dein Schutzengel ist.
(Ein paar Einträge weiter oben, hab ich schon mal eine Begebenheit mit unserer "Omi-Schutzengel" geschrieben, und das ist wirklich passiert, als sie für meinen Sohn tatsächlich der Schutzengel war. Wenn Du lust hast lies es einfach, vielleicht hilft es ja.
Ich wünsch Dir jedenfalls viel Kraft
liebe Grüsse
Sylvia
Hallo Katrin, Hallo Sylvia,
es ist schön das ihr mir schreibt. Ich habe leider erst Heute Zeit gefunden um euch zu antworten.
Ich habe mir das Buch von R. Moody auch gekauft und bin mittendrin. Es gibt mir sehr viel Kraft, weil ich dadurch weiss, das meine Mama nicht ganz weg ist, sondern auf eine andere Art existiert. Ich würde meinem Pa und meinem Bruder auch gerne dieses Buch geben, aber ich weiss nicht wie sie darauf reagieren würden. Ob sie sich überhaupt damit befassen wollen. Für meinen Vater ist es sehr schwer, er hängt so sehr an meiner Ma. Vor Morgen grault es mir ganz besonders. Da ist ihr Tod einen Monat her. Das wird auf dem Friedhof wieder eine Katastrophe. Ich habe die letzte Zeit wenig geweint. Das hängt bestimmt mit dem Büchern zusammen. Schon weil sich mein ganzer "Glaube" verändert hat.
Wie geht es euch eigentlich mit der Angst, das ihr an dieser Krankheit auch erkranken könntet? Krebs kann ja vererbt werden, muss aber nicht. Ich höre auf der einen Seite das ich vorbelastet bin, auf der anderen wollen sie mir erzählen, das es passieren kann, aber nicht muss. Andere sagen, es hat damit nichts zu tun. Und dann soll man noch beruhigt sein? Das fällt mir oft schwer. Jedesmal wenn mir was wehtut oder es mich irgendwo kneift, denke ich sofort an Krebs. Eigentlich bescheuert, aber irgendwo ist immer diese Angst im Hinterkopf.
Die Regierung müsste sich mal was ausdenken, damit man viel besser vorsorgen kann. Z.B. einmal im halben Jahr zur Computertomographie. Da würde man viel mehr den Leuten helfen können, mehr Leben retten. Aber so hat man doch so gut wie gar keine Chance. Wie seht ihr das?
Für irgendwelche Kriegseinsätze und Steuerscheisse geben sie Millionen aus, aber ans eigene Volk zu denken ist einfach nicht drin. Es bringt ja noch was, den Sterbenden Geld abzuluchsen.
So, genug aufgeregt, sonst dreh ich noch durch.
Vielen Dank für die lieben, aufbauenden Worte.
Habt ein schönes Wochenende.
Viele liebe Grüsse.
Tina
Hallo Ihr Lieben,
ich bins mal wieder.
4 Wochen war ich nicht mehr hier.
Hinter mir liegt (m)ein großes Tief :-(
Ich hatte geglaubt im Urlaub Energie zu tanken, um nach der Rückkehr wieder den Blick nach vorn richten zu können.
Mein Englandurlaub war so schön, aber als ich wieder hier war, der Alltag wieder begann .....
Ich fühlte mich erholt, aber ich war noch trauriger als vorher.
Ich hab so oft an meine Mutti gedacht, wie ich immer nach dem Urlaub von unserem Erlebten erzählt habe.
Nun war alles anders.
Nach meinem Urlaub, war auch der Termin, um den Grabstein für meine Mutti auszusuchen.
So war meine Verfassung schneller als ich dachte, wie vor dem Urlaub.
In den darauf folgenden Tagen hatte ich zu nichts Lust, dazu kam, das mein Compi sich nen Virus eingefangen hatte...
Nun hat mich die Neugier wieder hierher gebracht.
Wie geht es Euch, Katrin, Kiki, Alessa, Damaris, Mia, Felida und Euch anderen ? Ich kenne Euch, die in den letzten Wochen geschrieben haben leider noch nicht.
Ich werde die nächsten Tage erstmal lesen was Ihr geschrieben habt, was Euch gerade beschäftigt.
Ich melde mich wieder, bald !
Liebe Grüße,
Sandra
PS: Liebe Katrin, nachträglich nochmal von ganzem Herzen „ALLES, ALLES GUTE ZUM GEBURTSTAG ! !
Wie hast Du Deinen Geburtstag verbracht ?
Hallo ihr alle,
ich habe ein schönes Wochenende an der Nordsee hinter mir, deshalb schreibe ich jetzt erst wieder. Hab gar keine Lust mprgen wieder zu arbeiten, wäre lieber noch an der See geblieben. Aber naja.
Liebe Sylvia, ich mache mein Praktikum im Gesundheitshaus Münster. Das ist eine Einrichtung von Gesundheitsamt, in der alles mögliche unter einem dach ist: Krebsberatungsstelle, Bewegungstherapie für Kinder, Seniorenrat, Aidsberatung und noch viel mehr. Die Volkshochschule veranstaltet dort Kurse, und es werden viele Veranstaltungen und Aktionen vom Gesundheitshaus geplant und durchgeführt. Ich soll eben mit organisieren, betreuen und so weiter, und kann auch bei vielen Einrichtungen innerhalb des Hauses mal reinschauen. Jetzt bin ich ja seit knapp zwei Wochen da, und langsam lerne ich so das gröbste. Ich bin mal gespannt, was da noch so auf mich zukommt.
Bis zur Arbeit brauche ich knapp 20 Minuten mit dem Rad, aber das ist noch eine ganz vertretbare entfernung, finde ich. Ich bins ja nicht anders gewöhnt in Münster.
Wie war dein Wochenende, und wie geht es dir so?
Liebe Tina,
das Buch von Moody hat mir auch sehr geholfen. Wenn du dir unsicher bist, ob es deinem Vater helfen würde, dann gib es ihm lieber erst mal nicht. Mein Vater glaubt zum Beispiel gar nicht an ein Leen nach dem Tod, und auch sonst an nichts „übersinnliches“. Da hätte ihm so ein Buch nichts gebracht. Vielleicht kannst du deinen Vater ja einfach mal vorsichtig fragen, was er denn glaubt, was nach dem Tod passiert? Dann siehts du ja, wie er dazu steht und ob er sich damit schon befasst hat oder vielleicht befassen möchte.
Was die Angst vor der Krankheit angeht… ja, die habe ich im Moment auch. Aber das ist nichts rationales. Meine Mutter hatte Lungenkrebs, und somit habe ich ein 2-3fach erhöhtes Risiko, ebenfalls daran zu erkranken. Aber darüber denke ich so nicht nach.
Vielmehr schreckt mich momentan jedes Zwicken und Zwacken an meinem Körper auf und sofort vermute ich eine Krebserkrankung – welcher Art auch immer.
Diese Angst betrifft nicht nur mich – sobald mein Vater irgendetwas hat, habe ich Schiss um ihn. Denn was sollte ich denn machen, wenn ich ihn auch noch verliere?
Ich habe momentan einfach eine übersteigerte Angst, die wohl recht nachvollziehbar ist.
Du siehst, du bist damit nicht alleine.
Was Vorsorge angeht – nun, ich fürchte, wir müssen uns damit abfinden, dass es Grenzen gibt. Bestimmt gibt es Vorsorgeuntersuchungen, die man unbedingt wahrnehmen sollte, zum Beispiel die Selbstuntersuchung der Brust und der Check beim Gynäkologen. Aber man kann sich einfach nicht 100%ig gegen alles wappnen und Vorsorge treffen. Das einzige, was wirklich jeder für sich selber tun kann ist, für seine psychische und physische gesundheit so gut wie möglich zu sorgen und auf seinen Körper gut acht zu geben. Alles weitere liegt dann wohl nicht mehr in unseren Händen.
Wir müssen einfach versuchen, uns von der Angst nicht zu sehr beherrschen zu lassen – sonst macht die uns am Ende noch krank.
Liebe Sandra,
ich freu mich, dass du mal wieder von dir hören lässt. Danke für die Glückwünsche, ich hatte einen ganz schönen Geburtstag, mit den zu erwartenden Tränen zwischendurch.
Was du da vom urlaub erzählst, kommt mir bekannt vor. Meine Tante – Schwester meiner Mutter – war im Sommer in den Bergen, und sie sagte auch, dass sie nach ihrem Urlaub praktisch wieder da war, wo sie vor ihrem Urlaub aufgehört hatte (obwohl der Gedanke an Mama sie natürlich die ganze Zeit begleitet hat).
Ich denke auch oft daran, was ich jetzt normalerweise alles Mama erzählen würde – von meiner Praktikumsstelle, den Kollegen und so weiter.
Irgendwie begreif ich immer noch nicht, dass meine Mutter tot ist.
Ihr Liebe alle, viele Grüße an jeden von euch und bis bald. Ich muss jetzt erst mal sachen auspacken, bin sofort zum Computer geeilt! :-)
Alle Liebe,
Katrin
Hallo Tina
eigentlich finde ich Deine Gedanken mit der staatl. Vorsorge ganz gut, aber ich denke das würde auch nicht so sehr viel bringen, man wüsste es halt einfach nur früher, daß man Krebs hat. Ich denke, daß Hauptproblem dabei ist unsere Gesellschaft. Wir wollen doch alle immer mehr "High-Tech" Produkte, ob bei dem Essen, bei der Kosmetik, Kleidung und und und. Und wenn man dann mal unter Stiftung Ökotest schaut, was alles in diesen Sachen drin ist, was da nicht hinein gehört und wieviele Produkte krebserregende Inhaltsstoffe haben! Und da denke ich fängt das Problem an, unsere Apfelshampoo muß grün sein, das Erdbeerjoghurt muß rosa sein usw.
Teilweise wird einem da echt schlecht, was alles in diese produkte hinein gemischt wird.
Auf Deine Frage, ob ich angst habe an Krebs zu erkranken. Also ich hatte viel Angst, zumal ich, als bei meiner Mama Krebs entdeckt worden ist bei mir unter der Achsel einen Knubbel festgestellt habe, ich war dann gleich bei 2 verschiedenen Frauenärzten aber bei sind der Meinung, daß wäre nichts schlimmes. Ich hab dann später (nach Mamas Tod, vorher hatte ich einfach keine Zeit) Bachblüten zusammen gestellt und das hat ganz gut geholfen. Außerdem mach ich für die Seele auch noch Yoga. Und jetzt kommt ich ganz gut damit zurecht. Außerdem bin ich der Meinung, os schlimm wäre es für mich nicht zu gehen. (Ich bin aber nicht selbstmordgefährdet.) Denn da ich zwei schnuckelige Kinder und einen tollen Mann habe, und es mir hier doch ganz gut gefällt genieße ich das Leben hier und freue mich aber darauf irgendwann meine Mutti wieder zu sehen.
Liebe Grüße
schickt Dir Sylvia
Liebe Katrin,
vielen Dank für Deine Frage, ja wir hatten ein schönes Familienwochenende. Nordsee klingt ja auch sehr gut, Erholung pur oder?
Deine Praktikumsarbeit klingt ja echt interessant. Du lernst bestimmt viele verschiedene und interessante Menschen kennen?
Du hast Tina geschrieben, wir dürfen uns nicht von unserer Angst beherrschen lassen, sonst macht sie uns am Ende noch krank. Ich glaube, Du hast recht, das ist genau der Punkt, unsere Gedanken, ob positiv oder negativ bestimmen maßgeblich unser Leben. Und da müssen wir einfach aufpassen.
Ich wünsch auch Dir ein schöne woche.
liebe Grüße
Sylvia
Hallo Sylvia,
ja, Nordsee war wirklich toll. Ich bin sowieso das totale Nordlicht. Es war so schön an der See, dass ich heute morgen richtig schlechte Laune hatte - statt Nordsee und Wellenbad Fahrrad fahren und Büro ...uff.
Aber die Arbeit ist schon interessant, und es wird sicher noch besser, wenn ich mich erstmal richtig auskenne.
Jetzt werde ich noch ein bißchen faul sein, aber nach getaner Arbeit ist das auch legitim, gell? :-)
Allen liebe Grüße!
Katrin
Hallo Katrin, hallo Tina,
bin auch ein paar Wochen nicht hier gewesen. Meine liebe Mami ist nun fast 4 Wochen nicht mehr da. Ich kann es immer noch nicht glauben. Jahrelang immer und immer wieder hatte ich Angst genau diese Zeit erleben zu müssen, nun ist sie da. Alles geht irgendwie weiter und ich denke immer nur: irgendwie ist das alles unwirklich... wo ist das Loch, der Nervenzusammenbruch??? Ich habe meine Mami immer sher geliebt, immer noch, es war für mich immer das schlimmste, mir vorzustellen wie es mal ohne sie ist! Ich fühle genau wie Tina, daß sie immer bei mir ist. Besonders in den ersten Tagen war das Gefühl ganz stark. Nun ist es schwächer, leider. Es tat so gut. Ich glaube auch, daß sie irgendwo anders weiterlebt und freue mich, wenn ich sie wiedersehen darf. Solange muß ich hier auf der Erde halt das beste draus machen. Habe auch von Kübler ein Buch gelesen und das von Moody angefangen. Habe einen 10 Moante alten Sohn, der mich ganz lieb ablenkt aber auch nicht zum lesen bringt... Merke, daß es mir gut tut. Liebe Tina, herzlichen Glückwunsch in diesem Zusammenhang! Du wirst merken, daß sich vieles verändern wird, zum positiven, wenn Dein Kleines erst da ist. Gerade in der Trauerphase sieht man dann vieles anders als vorher! Freu dich !!
So, meine mann ist ungeduldig, na ja! hab zu wenig Zeit für mich. Einerseits will ich mich ablenken, andererseits kann man auch nicht richtig zu sich finden wenn man immer so eingespannt ist.. Frage mich nur: bin ich wohl schon weiter in der Taruerbewältigung als ich denke, ich meine weil ich so gefaßt bin? Oder steh ich ganz am Anfang und will das alles nicht wahr haben? Verstehe mich nicht. Würde auch gern zu meiner mami Kontakt aufnehmen. Hast Du Dich da mal genauer informiert Tina?? Übrigens hat meinen Papa das Buch von Kübler traurig gemacht. War also gar nichts der Tip..
So. Hoffe bis bald. Freu mich übder dieses Forum, es hilft doch sehr sich in den Beiträgen slbst wieder zu finden!!
Alles Liebe
Meli
Weiß man, wie oft ein Herz brechen kann?
Wieviel Sinne hat der Wahn?
Lohnen sich Gefühle?
Wieviel Tränen passen in einen Kanal?
Leben wir noch mal?
Warum wacht man auf?
Was heilt die Zeit?
(H. Grönemeyer)
Die Zeit heilt nichts. Schon gar keine Wunden - so viele Leute haben mir diesen blöden Spruch ins Gesicht geschleudert; wie gern würde ich jetzt das Gegenteil zurückschreien...
Hallo Sandrah,
hallo Katrin, Damaris, Alessa und all ihr anderen,
ich war auch einige Wochen nicht mehr hier. Es zieht mich momentan wenig in dieses Forum; ich habe das Gefühl, je öfter ich hier bin und die Beiträge lese, um so aufgewühlter werde ich. Der Verlust wird immer schmerzlicher, je länger er her ist. Die Zeit heilt keine Wunden, sie reißt sie nur noch mehr auf. Der erste Todestag meiner Mutter (19.12.) nähert sich mit großen Schritten und vor der kommenden Zeit habe ich einfach nur Angst. Nasskalte, neblige Tage und lange Nächte - und dann plötzlich Weihnachten, das Fest der Familie, das sie so geliebt hat, und das ich nun so hasse - wieder ohne sie, schon das zweite Mal. Ich denke ständig an ihre letzten leidvollen Wochen, die schwere Zeit im Krankenhaus, die sich jetzt bald jähren. Am liebsten verdränge ich all das nur noch, mag gar nicht mehr dran denken, und dann wieder erwischt es mich eiskalt von hinten und zieht mich einfach mit runter. Ich kann nichts dagegen tun. Geht es Euch auch so oder habt Ihr eher das Gefühl, je länger her je leichter wird es?
Liebe Sandrah,
der Alltag nach dem Urlaub ist schrecklich. Vielleicht liegt es daran, dass man versucht zu entkommen, wegzulaufen. Im Urlaub denkt man oft vieles ist so leicht, leichter zu schaffen, als es dann im Alltag ist. Die Wirklichkeit holt einen eben schnell wieder ein. Die Sache mit dem Grabstein war auch für mich schwer. Viele Gedanken, Erinnerungen und der schmerzliche Verlust, alles kommt wieder hoch, hatte man gerade doch noch genug Kraft gesammelt, um überhaupt die Sache in Angriff zu nehmen, da war sie auch schon wieder aufgebraucht. Wenn all die guten Wünsche ehrlich gemeint waren, müsste doch noch so viel Kraft da sein? Bei mir nicht, alles aufgebraucht. Und neue Reserven bilden sich so langsam, dabei braucht man doch so viel davon.
Liebe Tina,
Deine Angst, auch an Krebs zu erkranken, kann ich gut nachempfinden. Gerade letztens glaubte ich, einen Knoten zwischen Arm und Brust zu spüren, ich hab mich so verrückt gemacht, dass ich ständig daran rumgefühlt habe. Und so hat es dann bei jeder Bewegung weh getan. Ich habe mir Gedanken gemacht, was wäre, wenn es wahr wäre. Dann wieder alles verdrängt, kann nicht sein, war gerade erst eine Woche vorher beim Arzt zur Kontrolluntersuchung, und dann habe ich es einfach gelassen und mir verboten, noch einmal zu fühlen, zwei Tage lang, wenn es dann noch da wäre, noch einmal zum Arzt zu gehen. Und was war nach schon einem Tag? Nichts mehr. Ich glaube, man macht sich wirklich viel zu verrückt und das bringt nichts. Im Gegenteil, wie Katrin schon sagt, es macht einen krank. Ich versuche, nicht daran zu denken, dass man quasi jetzt zur Risikogruppe gehört. Wer sagt das überhaupt? Es sind nur Theorien, nichts bewiesen. Aber ich glaube fest daran, dass Stress eine große Rolle dabei spielt, anfällig für Krebs zu sein und daher versuche ich, auch wenn es mir nicht immer gelingt, so gelassen wie möglich zu leben, mich nicht mehr so über alles unwichtige aufzuregen und einfach das Leben zu genießen. Es ist doch so kurz. Und so wertvoll!
- Leben wir noch mal? -
Ich muss das, was ich am Anfang geschrieben habe, korrigieren. Ich fühle mich nicht schlechter, wenn ich hier bin, es geht mir besser, jetzt, wo ich meine Gedanken aufgeschrieben habe. Danke fürs Zuhören, auch wenns mal wieder länger war - Schön, dass es Euch gibt!
Kiki
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