Krankheitsverlauf bei einem Glioblastom
Liebe Heidi,
es tut mir leid, dass es deinem Vater jetzt so schlecht geht. Aber verzage nicht. Dieser Situation müssen sich hier viele von uns stellen und können dem Schicksal keine andere Richtung geben. Die Situation annehmen heißt es jetzt. Ändern können wir sie doch nicht.
Leider ist es so, dass Pflegeheime soviel ich weiß, immer in Altenheime integriert sind. Es ist tatsächlich ein Problem für jüngere Pflegefälle, die es ja leider doch auch öfters gibt, in einer entsprechenden Einrichtung untergebracht zu werden. Mein Papa ist in einem Alten-und Pflegeheim, in dem es auch eine Wachkomaabteilung gibt. Dort sind auch jüngere Leute. Aber es sind nur 10 Betten dafür vorgesehen. Wie alt ist denn dein Papa? Meiner ist 66 und sieht aber jünger aus. Ich konnte ihn mir auch nicht in einem Altenheim vorstellen, wo die Altersstruktur so ab 80 aufwärts ist. Aber in Anbetracht seines Zustandes ist das vollkommen unerheblich.
Einen Pflegeheimplatz kannst du dir selber aussuchen. Wir haben uns verschiedene Häuser angeschaut und ihn überall angemeldet. Zum Glück wurde dann dort ein Platz frei, welches uns auch am besten gefallen hat. Aus welcher Gegend kommst du denn bzw. dein Papa? In der Regel können die Sozialämter (Seniorenstelle)dir behilflich sein mit Adressen. Auch bei Arbeiterwohlfahrt und Caritas kannst du nachfragen. Die haben auch eigene Häuser. Und natürlich bei Google mit dem Suchbegriff Alten- und Pflegeheime in ... .
Es sind nicht immer alle Heime so schlimm, wie es oft dargestellt wird. Und du kannst dich ja erkundigen. Ich habe bei unserem Heim ein gutes Gefühl, wobei es mir natürlich auch lieber wäre, mein Papa wäre zu Hause. Aber das ist beim Gesundheitszustand meiner Mama unmöglich. Die ambulanten Pflegedienste kommen soviel ich weiß nur 3mal am Tag für ca. 1/4 Std. Aber wenn dein Vater noch einigermassen ansprechbar ist würde dies ja vielleicht ausreichen. Bei meinem Papa ginge dies überhaupt nicht. Er muss viel öfters als 3mal am Tag gewickelt werden und dann bekommt er ja auch die Sondennahrung. Er schläft auch die meiste Zeit. Die Pfleger und Schwestern erzählen uns zwar auch davon, dass er wach ist und sie ihn auch mal aus dem Bett ins Bad bringen, aber das kriegen wir nie mit. Es ist aber jeden Tag jemand von uns da. Das ist glaub ich auch wichtig, dass das Pflegepersonal im Heim mitbekommt, dass man sich um seinen Angehörigen kümmert. Das hatte mir auch die Sozialarbeiterin in der Pallitativklinik, in der mein Papa vorher war, erzählt.
Eines dürft ihr nicht vergessen. Deine Mutter hat mit Sicherheit viel durchzustehen (du natürlich auch). So eine Betreuung zu Hause kann wahnsinnig anstrengend werden. Und es ist mit Sicherheit kein Abschieben, wenn ihr deinen Vater in einem guten Pflegeheim unterbringt. Wenn deine Mutter Zeit hat und es auch gesundheitlich hinkriegt, kann sie ja die meiste Zeit des TAges auch bei ihm sein.
Ich weiß nicht, ob ich dir jetzt helfen konnte.
Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und die Kraft die wir alle hier brauchen.
Ich grüße dich herzlich
Gabi
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