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Alt 11.08.2002, 19:20
Gast
 
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Standard Behandlungsmethoden nach Diagnose Darmkrebs

hallo, sabine,
meiner frau geht es bezügl ihrer ängste ähnlich. sie hatte im dezember 01 eine not-op wegen darmverschluß. bei dieser op wurde festgestellt, dass ein großer tumor diesen verschluß verursacht hat. es wurden 21 lymphknoten entfernt, von denen 16 befallen waren.
sie hat dann eine adjuvante chemo bekommen - ohne erfolg, es bildeten sich metastasen in lunge und leber, die tumorwerte stiegen an ...
danach folgte eine andere chemo, die aber vergangene woche ebenfalls abgebrpochen wurde, weil die metas sich vermehrt und vergrößert haben (durchmesser verdoppelt) und anun auch weitere lymphknoten metastasiert sind.
morgen beginnt die nächste chemo (mit campto), der allerletzte strohhalm .. wenn die wieder nicht anspricht können wir die wochen zählen ..wenn sie anspricht, dann können wir glück haben, dass das jetzige stadium erhalten wird und sie vielleicht noch ein paar monate mehr hat ..
die schmerzen sind unerträglich und die dosis der schmerzmittel muss kontinuierlich erhöht werden. vor etwa 12 wochen ist sie noch mit 2-3 x 40 tropfen novaminsulfon ausgekommen, inzwischen kleben wir 75µg schmerzpflaster (erst 50, dann 2 tage später zusätzlich 25), geben zusätzlich tgl. 5-6 m-stada 30 (morphiumtabletten) und 4 x 40 tropfen pro tag.
ihre angst ist unbeschreiblich - eben genau diese ängste, die auch du ansprichst. ich hatte schon vor, einen psychologen einzuschalten, obwohl ich von diesen brüdern nicht allzuviel halte; die meisten haben genug probleme mit sich selbst und nur mit glück findet man den einen unter 10, der wirklich helfen kann.
ich bin einen anderen weg gegangen. wir haben einen sehr guten pfarrer, keinen schwarzkittel, der jedem das vaterunser auf die backe malen will, sondern einen menschen, einen seelsorger; er wird jetzt regelmäßig nach meiner frau (und den kindern) schauen und sie betreuen. ich weiss, das nimmt die ängste nicht, kann sie gar icht nehmen (nichts kann diese ängste nehmen), aber ich denke und hoffe, dass die gespräche zumindest helfen.
glücklicherweise sieht es bei dir wesentlich besser aus - aber ich empfehle dir, dir auch einen "seelsorger" außerhalb der familie als gesprächspartner zu nehmen. innerhalb der familie geht das nicht .. die nervliche belastung ist zu groß - für alle.
viel glück !
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