Liebe Arwen,
auch ich möchte dir mein Beileid aussprechen und dir für den schweren Weg, der vor dir liegt, ganz viel Kraft wünschen.
Mein Mann ist im Oktober 04 gestorben und unsere 4 Kinder haben ganz unterschiedlich reagiert. Gesprochen hat eigentlich immer nur unsere älteste Tochter. Sie lebt ihre Trauer aktiv aus, sichtbar, so dass die Sorge um sie für mich auch am kleinsten ist, weil ich einfach weiß, was in ihr vorgeht.
Für mich ist es wichtig,meinen Kindern keine Maßstäbe zu setzen, wie sie mit ihrem Schmerz umgehen sollten. Unsere Kinder gehen nie auf den Friedhof, ich allerdings auch nicht. Wenn sie den Friedhof nicht brauchen, fühlen sie ihren Papa vielleicht an ganz anderen Stellen, zu ganz anderen Gelegenheiten nah bei sich.
Ich halte es für ganz wichtig, meine Kinder "frei" zu lassen, sie nicht in meinen Schmerz einzubinden, mich nicht auf sie zu stützen. Habe aber gleichzeitig ganz deutlich (mache ich übrigens auch heute noch) zu verstehen gegeben, dass sie immer und zu jeder Zeit mit mir reden können, wenn sie das möchten. Mein ältester Sohn hat mir erzählt, dass er die Gespräche mit seinen Kumpels führen kann, die ebenfalls ihren Vater verloren haben. Ich kann es verstehen.
Zitat:
Ihr Leben weiter wie bisher.
|
denkst du nicht, dass es das beste ist, was deinen Kindern passieren kann? Wenn so etwas schreckliches passiert ist und sie trotz des Verlustes dennoch weiterleben können, scheinbar normal, hast du eine große Sorge weniger. Gib ihnen nicht das Gefühl, dass das falsch ist, sondern bestärke sie darin, immer mit dem Angebot, jederzeit für sie da zu sein.
LG
Andrea