AW: Lebenslauf kleinzelliger Lungenkrebs SCLC
So,
lange habe ich mich darum gedrückt, aber ich möchte es irgendwie doch "loswerden". Meine Ma ist in letzter Zeit sehr schlapp, sehr müde. Der Palliativdienst hat ihr dazu gesagt, dass der Körper jetzt sehr viel Arbeit damit hat, die normalen Dinge aufrecht zu erhalten. Arbeit, die sie so nicht registrieren würde, für den Körper aber sehr erheblich sei.
Ich war leider bei dem Gespräch nicht dabei. Und irgendwie hat mir meine zusammengereimte Erklärung; dass sie aufgrund der Nieren vielleicht zu wenig Erothrozyten hat, der Sauerstoffgehalt nicht stimmt und sie deswegen müde ist, besser gefallen. Außerdem merke ich im Moment, dass ich ein bißchen versuche, mich der Stimmung zu entziehen. Wenn ich bei ihr bin, kommt kaum eine freudige Reaktion sondern bestenfalls zweimal die Frage wie es denn war (Arbeit / Bauchtanz), aber ohne das irgendwas gespiegelt wird. Auch komme ich mir oft vor, als wäre ich im Moment nicht erwünscht, auch wenn mir ihr Mann mehrfach gesagt hat, dass sie sich genauso verhält wenn er da ist. und auch, dass das nichts damit zu tun hat, dass sie mich nicht in ihrer nähe möchte, sondern dass sie einfach ko ist, müde, traurig darüber, dass sie sovieles aufgrund der schlappheit nicht schafft.
also wenn fatigue jetzt noch in frage kommt, dann haben wir davon eine ordentliche ladung zuhause. im ganzen macht mir das sehr viel angst im moment. jetzt wo ich drüber schreibe, die worte in den mund nehme, da fange ich an zu weinen. damit hatte ich gerechnet irgendwie. manches wird erst nah, bedrohlich, wenn man es sagt. oder eben wie hier, schreibt und sich damit auseinandersetzt.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens
|