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  #16  
Alt 14.02.2011, 02:09
hexedui hexedui ist offline
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Standard AW: kann einfach nicht mehr

hallo mathias


ich pflege meinen mann auch zu hause,er hat speiseröhrenkrebs im endstadion,bin auch hier weil ich nicht schlafen kann,irgendwie muß man ja die nacht rum bekommen.kleine auszeiten solltest du dir gönnen,wenn sie schläft ,gehe an die frische luft ,oder irgentwo einen kaffee trinken,das mache ich auch ,holger wird auch pallativ behandelt,aber eines weiß ich mit sicherheit,sollte es mit ihm zu ende gehen ,dann nicht zu hause.ich hab das alles schon mit unserem doc abgeklärt.er hat hier zu hause schon 2 mal gekrampft und mußte deswegen ins kk ,2 mal hieß es koma 1mal 10 tage lang und einmal 3 tage lang,sowas zu sehen ,ist die hölle für mich,im kk ist wenigsten sofort hilfe da wenn sowas passiert,ich werde bei ihm bleiben ,das hab ich ihm versprochen,bis zu seinem letzten atemzug.ich persöhnlich halte auch nicht viel von dieser pallativ behandlung.lebensverlängerung für was für einen preis???schmerzen ohne ende,dahin siechen,nein nicht mit mir.ich mache das schon zum 2mal mit ,mein erster mann starb an lungenkrebs und hirntumoren ,ihn habe ich auch 1 jahr lang gepflegt,bin bald daran zu grunde gegangen,menschen mit hirntumoren werden bösartig,meiner wurde es zumindestens,die hölle,alles drehte sich nur um ihn.ich hatte mich selbst vergessen.da schätze ich doch holger,er ist sehr duldsam,leidet still und denkt auch an mich ,er geht an guten tagen oft auf die terrasse und pflügt mir ein blümchen ,nur um mir zu zeigen das er mich liebt,ich darf garnicht drüber nach denken wenn er nicht mehr ist,das frißt mich auf ,lieber pflege ich ihn bis zum ende meiner tage ,hauptsache er bleibt bei mir.es tut alles so weh .übrigens war es seine endscheidung mit der palativ behandlung.ich denke das muß jeder für sich selbst endscheiden
ganz lieben gruß edith
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  #17  
Alt 14.02.2011, 13:56
Matthias31 Matthias31 ist offline
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Standard AW: kann einfach nicht mehr

Hallo Leute,

vielen lieben Dank für die Anteilnahme.

Ich habe es endlich geschafft und mit meiner Mutter über eine Heimunterbringung gesprochen und ihr dies hoffentlich positiv vermittelt, dass es dort mehr Angebote gibt, eine Bastelgruppe usw.
Und Ihr auch ehrlich meine Grenzen aufgezeigt, dass ich ziemlich am Ende meiner Kraft bin.
Ich glaube, so ganz realisiert hat sie dies noch nicht und ich werde dies diese Woche mal immer wieder mit ihr thematisieren.
Mit dem behandelnden Onkologen habe ich heute gesprochen, dass inzwischen eine Heimunterbringung wohl die bessere Wahl sei und ich am Ende meiner Kräfte bin.

Er sagte mir aufbauende Worte und zeigte seinen tiefen Respekt vor dem was ich geleistet habe.
Es ist sehr hart für mich nun einen anderen Weg einzuschlagen.
So möchte ich mich bei Euch bedanken, fürs Mut machen.

Danke
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  #18  
Alt 14.02.2011, 15:52
tischlerin tischlerin ist offline
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Lieber Matthias!

Ich bin ganz bei Dir und freue mich sehr für Dich, dass Du es geschafft hast, diesen Schritt zu gehen und mit Deiner Mama darüber zu sprechen. Das ist nicht nur für Dich gut, sondern auch für Deine Mama. Wie meine Vorrednerin, Heikes Freundin Angie geschrieben hat, rate ich Dir auch, für Deine Mama eher einen Platz in einem Hospiz zu suchen als in einem Pflegeheim. Die Krankheit Deiner Mama sollte es eigentlich zulassen, dass der Arzt eine Hospizbedürftigkeit bescheinigt.

Im Hospiz sind die MitarbeiterInnen einfach besser auf die Pflege von Menschen ausgebildet (ohne hier die MitarbeiterInnen von Pflegeheimen diskriminieren zu wollen, aber Menschen in diesem Stadium einer lebensbedrohlichen Krankheit gehören einfach in ein Hospiz). Ich hatte in den vielen Stunden, die ich bei meinem Bruder auf der Palliativstation verbracht hatte, die Möglichkeit, mit den PflegerInnen zu sprechen und viel über ihre besondere und intensive Ausbildung zu erfahren. Auch die palliative Versorgung sollte im Hospiz großartig sein, auch wenn Deine Mama keine kurativen oder lebensverlängernden Maßnahmen mehr bekommen kann, so sind doch die palliativen Maßnahmen von immenser Wichtigkeit, denn das Sterben sollte nicht von Schmerzen begleitet sein, sondern von Schmerzen losgelöst. So konnte ich es halt bei meinem Bruder beobachten, er hat jegliche lebensverlängernden Maßnahmen abgelehnt, aber die Schmerztherapie hat er zugelassen, das war wohl sehr sehr wichtig, um ihm die letzten Tage einigermaßen erträglich zu machen.

Nochmal: Du hast meine Hochachtung für das, was Du bisher geleistet hast, aber Du wirst bemerken, dass - wenn Deine Mama in professioneller Betreuung ist - Du viel mehr Zeit und Energie für sie haben wirst und Du sie viel besser begleiten kannst, als in der jetzigen Situation.

Die meisten Hospize bieten auch psychologische Betreuung für die Angehörigen an. Ich kann es Dir nur wärmstens empfehlen, mir hat es sehr geholfen, als ich in dieser Situation war.

Ich drücke Euch fest die Daumen, dass ihr die Zeit, die ihr noch habt, so miteinander verbringen könnt, dass diese Zeit nicht von alltäglichen Anstrengungen und aufreibenden Besorgungen, sondern von liebevollem Miteinander ohne Alltagsstreß geprägt sind.

Alles Liebe!

Geändert von tischlerin (14.02.2011 um 15:54 Uhr)
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  #19  
Alt 15.02.2011, 22:19
Matthias31 Matthias31 ist offline
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Hallo,


getren Nacht musste ich meine Mum ins Krankenhaus bringen.
Sie war sehr verwirrt, aufgrunde ihrer psychischen Grunderkrankung (Depressionen, posttrumatische Erlebnisse etc.). und ich konnte die häusliche Pflege nicht mehr verantworten.
Dass war schon hart, meine Mum wieder nach vier Wochen zu Hause wieder "abzuschieben". Heute habe ich Sie kurz besucht, sie saß im Rollstuhl beim Mittagessen in der Klapse und erkannte mich nicht.
Ich kenne diese Phasen bei Ihr. Nun sitze ich wieder zu Hause und mache mir Vorwürfe, was ich nicht alles falsch gemacht haben könnte.
Im Grunde genommen weiß ich aber, dass meine Pflege gut war. Bzw. besser als in der Psychatrie, wo echt grobe Pflegefehler vorhannden waren (mehrere Stürze: zwei Rippenbrüche, Hämathome im Gesicht, Kopf musste genäht werden). Aussage der Schwestern: "Wir können ja nicht überall sein."

Ich sagte "damals" nur: "Überall nicht. Aber vielleicht weniger im Pausenraum, statt da wo es nötig ist?"

Eine Hospizbescheinigung reicht nach Aussage des Onkologen nir für sechs Wochen. Dafür ist die Lebenserwartung meiner Mum noch zu hoch (weniger als ein Jahr;vielleicht sechs Monate oder weniger).

Dass Geld für eine bessere Pflege oder einen längern Hospitzplatz habe ich leider nicht. Ich habe die letzten zehn Jahre soziale Arbeit unter Randgruppen für ein "Apfel und Ei" geleistet. Leider ist es so, dass Randgruppenarbeit keiner wirklich bezahlen möchte.

Der Onkologe meinte, dass nur ein Altenheim in Frage käme.
Da sträubt sich aber alles in mir. Meine Mum im Altenheim mit 56.
Dass kann es ja auch nicht sein.

So schwanke ich zwischen dem aufgeben oder dem "meine Mum krepiert" nicht irgenwo, sondern in den Armen ihres Sohnes auf auf dem heimischen Sofa.

Matthias
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  #20  
Alt 15.02.2011, 23:31
irmchen irmchen ist offline
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Beiträge: 54
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Bitte geh in ein Hospiz und las dich dort beraten, bitte bitte bitte. Es ist entscheidend:nicht heilbar und absehbar. Ich war vor kurzem erst dort. Wie schlimm wäre es wenn es da eine monatliche Beschränkung geben würde? Ist der Onkologe beknackt? Könnte mich schon wieder aufregen!
Vielleicht gibt es ja auch zwischen Hospizen unterschiede, einfach mal fragen. Kann aus Erfahrung sagen: Mediziner sind auch nur Menschen und nicht Allwissend versuch zu schlafen, Du hast nichts falsch gemacht, ganz im Gegenteil, Ich finde was Du bisher geleistet hast:Hut ab!
Lg Irmchen
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  #21  
Alt 16.02.2011, 08:38
monika100 monika100 ist offline
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Beiträge: 1.776
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Hallo Matthias,

lese von Anfang an mit, ich kann mich Irmchen nur anschliessen:

[B]
Hut ab vor deiner Leistung, sei stolz auf Dich!

Und rede mit dem Hospiz


Wünsch dir ganz viel Kraft.

LG Monika
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