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Alt 04.03.2011, 21:43
Benutzerbild von Schlaudy
Schlaudy Schlaudy ist offline
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Standard AW: Brustrekonstruktion mit Eigengewebe - Erfahrungen?

Hallo an alle,

da mir die Erfahrungen der anderen sehr weiter geholfen haben und ich unendlich froh und dankbar bin, dass hier so offen darüber geschrieben wird, möchte ich Euch meinen Erfahrungsbericht natürlich nicht vorenthalten. Meine prophylaktische Mastektomie wegen BRCA1-Mutation mittels Diep/Tram-Flap (Kombination) war am 16.02. in Bielefeld.

Der Krankenhausablauf war folgender. Ich war um 9.00 Uhr dort und mir wurde gleich schon mal Blut abgenommen. Danach musste ich gleich zur Narkosesprechstunde und dann habe ich weiter auf mein Zimmer gewartet. Als ich dieses dann bezogen hatte, kam meine Ärztin noch zu mir und wir machten Fotos und haben noch kurz über die OP gesprochen. Am Nachmittag musste ich dann zum CT. Dort wurde mir Kontrastmittel intravenös verabreicht damit sie genug sehen. Das war etwas unangenehm. So gegen 18.00 wurde ich dann zu den Ärzten gerufen, die sich alle Patienten für den nächsten OP-Tag noch einmal gemeinschaftlich ansahen. Der Chefarzt hat dann vorbereitent angezeichnet. Danach war ich dann ganz schön down denn es gab kein zurück mehr. Abends gab es noch ein Zäpfchen zum abführen, da man ja drei Tage nicht aufstehen darf. Am nächsten Morgen bin ich um 5.45 Uhr von den Nachwirkungen des Zäpfchens wach geworden. Ich habe mich dann gewaschen und auf die OP vorbereitet. Gegen 7.15 kam die Schwester und hat mir die Strümpfe angezogen und mir die Tablette zum ruhiger werden gegeben. Dann wurde ich nach unten gebracht. Mein OP-Tisch wurde von einem Zivi vorbereitet und ich bin rübergerutscht. Dann kam ich ins Vorzimmer des OP´s wo zwei nette Frauen und ein Mann sich um meine Narkose kümmerten. Dann schlief ich auch schon. Die Vorbereitung war innerlich sehr aufregend für mich. Ich musste die ganze Zeit meinen Tränen unterdrücken. Ich war echt froh als ich endlich einschlafen durfte. Tja als ich wach wurde war ein netter Arzt (nehme ich an) da und bereitete mich auf den Rücktransport zur Station vor. Wir unterhielten uns in meinen wachen Momenten über Irland, da er von dort stammte. Zwischendurch gab er mir Mundspray für den trockenen Mund. Etwas Wasser bekam ich auch und ich musste es wieder heraus bringen. Da habe ich gleich etwas gegen Übelkeit bekommen. Ich hatte an den Beinen solche Dinger die sich abwechselnd aufgepumpt haben um einer Thrombose vorzubeugen (ich war wohl die erste die so etwas hatte, alle waren erstaunt). Außerdem hatte ich Fersenschoner an. Meine Arme waren auf extra Kissen gebettet um sie zu entlasten. Tja dann war ich wieder auf dem Zimmer und mein Arzt kam zu mir und sagte, dass er meine Familie angerufen hat und Bescheid gegeben hat wie es mir geht. Ich glaube dann habe ich erst mal geschlafen. Schmerzen hatte ich direkt nicht aber ich habe mich ziemlich erschossen und platt gefühlt. So ging es mir auch am ersten Tag. Ich hatte wirklich den Eindruck es wäre ein sehr langer Bus über mich gefahren. Am zweiten Abend habe ich es mit den Beinmanschetten nicht mehr ausgehalten und sie haben sie mir abgenommen. Die Drainagen, zwei in jeder Brust und drei im Bauch, haben sich auch nicht sehr angenehm angefühlt und mich sehr eingeschränkt. Ich ließ mir auch einen Schlaftablette geben damit ich zur Ruhe kam. Am nächsten Vormittag wurden die Drainagen gezogen. Ich ließ mir vorher sicherheitshalber noch einen Schmerztropf verabreichen da ich doch etwas Angst davor hatte. Es war wirklich nicht sehr angenehm als sie gezogen wurden aber ich wusste, danach geht es mir besser. Mir wurde danach auch gleich der Stütz-BH und das Mieder angezogen. Am Nachmittag habe ich mich dann schon einmal mit Hilfe der Physiotherapeutin auf die Bettkante gesetzt. Mein Kreislauf fand das gar nicht lustig und es hat viel Kraft gekostet. Am Abend gleich noch einmal. Am Samstag bin ich dann vormittag schon einmal ums Bett gelaufen. Kam mir vor wie ein Marathon. Meine Schwester war da und am Nachmittag ging es schon viel besser und ich habe es bis zum Bad geschafft, dass sie mir die Haare waschen konnte. Der Blasenaktheter wurde kurz zuvor gezogen. Tja und dann ging es stetig Berg auf. Ich war zwar nach dem Laufen ziemlich Ko aber es ging ganz gut. Der Rücken hat soweit auch gut mitgemacht, war zwischendurch sehr verspannt aber das gab sich schnell wieder. Er schmerzte nur beim Laufen, das sich die Muskeln wieder stärken mussten. Das war aber am zweiten Tag zu Hause auch vorbei.
Mein Bauch ist am dritten Tag unterhalb der Narbe angeschwollen. Die Ärzte wollen es beobachten und notfalls muss es punktiert werden. Ich wurde aber trotzdem entlassen (am 8.Tag). Zu Hause habe ich mir einen Bauchgurt mitbringen lassen, welchen ich schön eng machen konnte. Der Druck ist wichtig für den Bauch. Ich denke die Schwellung lag an der Miederhose, sie saß nicht richtig. Jetzt da ich den Bauch richtig straff einpacken kann ist es schon viel besser. Zwischenzeitlich piekte es auf der rechten Narbenseite bzw. kribbelte es. Ist wohl ein Zeichen der Heilung. Sonst habe ich keine Probleme. Die Unterwäsche engt und schränkt mich ganz schön ein aber das werde ich wohl aushalten müssen. Gerade bei der Körperpflege ist es sehr aufwendig und anstrengend. An den Anblick der Wunden habe ich mich auch schnell gewöhnt, da ich ja wusste wie es hinterher aussehen wird.

Solltet Ihr Fragen haben, jederzeit gerne . . .

Liebe Grüße

Schlaudy
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  #2  
Alt 05.03.2011, 02:15
Krissie Krissie ist offline
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Registriert seit: 08.12.2010
Beiträge: 4
Standard AW: Brustrekonstruktion mit Eigengewebe - Erfahrungen?

Hallo dorisday,
ich hatte im Juni 2010 einen DIEP in D-Gerresheim. War super dort. Sehr nette Ärzte und Schwestern! Bin auch einige Wochen vorher angerufen worden, konnte allerdings nicht, da ich leider nach der Achselausräumung nochmals notfallmäßig operiert werden mußte und die Achsel "offen" war. Aber es war auch etwas dringlicher, da die Brust zunächst brusterhaltend operiert war und noch abgenommen werden mußte, da die OP nicht ausgereicht hat.
Wünsche Dir alles Gute! Aber Du bist dort gut aufgehoben!
Krissie
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