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  #46  
Alt 22.05.2011, 12:40
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Ritterin Ritterin ist offline
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Standard AW: Wie soll es weitergehen??? Bin verzweifelt!

Ohje Kathleen,

Ihr seid ja beide glaube ich völlig erschöpft momentan. Essen ja! Aber bitte nicht mit dem Auto an die Wand fahren, denn Dein Mann hat ja alles durchgestanden um zu LEBEN.

Ich hoffe Birdie hat Euch beide wieder etwas aufrichten können, ich weiß das kann sie prima!

Ich verstehe Deine Verzweiflung gut - denn auch für Dich als Angehörige und Mitleidende ist es oftmals so, daß nach überstandener Sache ersteinmal ein Down kommt. Die OP´s sind vorbei, die Anspannung fällt etwas ab und dann schlägt die große Erschöpfung zu. Aber Dur wirst sehen, sobald sich die ersten kleinen Fortschritte in der Genesung zeigen, dann macht das auch Dir und Deinem Mann wieder Mut, auch wenn es nur kleine Schritte sind. Selbst mein psychisch eher robuster Vater hat nach seiner OP erstmal nur noch geweint und konnte sich kaum mehr selbst im Spiegel ansehen, weil er so schwach und abgemagert war - da hatte er eine Phase in der er dachte das wird NIE WIEDER gut. Heute hat er alles wieder zugenommen, lacht, arbeitet im Garten, hat mein Mal-Studio geweisselt, macht Ausflüge und spielt mit seinen Enkelkindern. Man muss ihn ja fast direkt bremsen.

Bitte nicht aufgeben, Ihr Zwei!

Ich wünsche Euch, daß Ihr einen guten Psycho-Onkologen oder Psycho-Onkologin findet die helfen kann Deinen Mann wieder etwas aufzustellen. Es ist wirklich nicht schlimm und keine Schande so eine Hilfe in Anspruch zu nehmen. Das beudeutet keinesfalls daß Dein Mann "schwach" ist, im Gegenteil. Ich glaube bei Männern kommt dieser Gedanke noch eher auf als bei Frauen, es fällt Männern oft schwer sich einzugestehen, daß sie mit einer Situation seelisch überfordert sind. Aber das ist nur menschlich und kann übrigens auch als Nebenwirkung einiger Medikamente auftreten, einige Stoffe können erschwerende Auswirkungen auf das seelische Gleichgewicht haben.

Ich wünsche Dir und Deinem Olaf gute Besserung und daß es bald wieder einen Lichtblick in Eurer Geschichte gibt.

Alles Gute!

Bettina
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  #47  
Alt 23.05.2011, 06:27
OlafsFrau OlafsFrau ist offline
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Standard AW: Wie soll es weitergehen??? Bin verzweifelt!

Guten Morgen Ihr Lieben,

das Gespräch mit Birdie hat - wie immer - sehr gut getan. Danke Dir noch einmal ganz herzlich dafür, Birdie!

Ich hoffe, dass das Gespräch zwischen Olaf und Birdie nachhhaltigen Erfolg hat. Auf jeden Fall hat er gestern Abend gemeint, dass er gerade Abendbrot äße! :-)

@Marion: Ja, Birdie meinte auch, dass das Morphium Schuld sei und es ausschleichend abgesetzt werden sollte. Olaf ist von der Reha-Klinik auf 75 µg gesetzt worden. Das UKE hatte ihm erstmalig am 09.05.11 ein 12,5 µg-Pflaster gesetzt. Vom Hausarzt habe ich dann 5x25 bekommen und sie dilletantisch nach "Bedarf" geklebt. Den Kontakt zum UKE habe ich letzte Woche gehalten. Die waren eher etwas "sauer", dass die Reha-Klinik nicht direkt Rücksprache mit Hamburg gehalten hat. Als ich den Arzt der Reha-Klinik bat, in Zukunft bitte den Kontakt zum UKE zu halten, falls etwas anstünde, meinte er fast spöttisch: "Was sollen Urologen denn in diesem Fall machen?!"

@Bettina: Nein, Antibiotikum bekommt Olaf nicht.

@Marion: Seine Mutter würde ich sehr gern vergessen! :-) Sie ist für uns im Moment wirklich eher Belastung denn Unterstützung. Aber ich fühle mich "verpflichtet", sie auf dem Laufenden zu halten, da Olaf sie auf Distanz hält (wie eigentlich jeden außer mir).

@Bettina: Das mit dem Auto war auch nicht ernst gemeint. Es war nur Ausdruck meiner Hilflosigkeit - und die Hoffnung, über Provokation Olaf zu motivieren. Er ist eigentlich ein Kämpfer - mehr als ich; und ich bin auch überzeugt davon, dass, wenn er erst einmal diese Blockade überwunden hat, er auch sehr schnell gute Fortschritte machen kann.

Ich sage ihm immer wieder, dass er doch stolz auf seinen Körper sein soll, der in so kurzer Zeit so viel über sich ergehen lassen musste; dass er doch durch seine Sportlichkeit früher die besten Voraussetzungen habe.

Und ja, es ist soooo wichtig, dass er für sich die ersten kleinen Erfolge spürt - aber das gelingt nur, wenn er sich aus der Horizontalen begibt.

Birdie hat ihn jetzt aufgefordert, sich alle halbe Stunde mal aufzusetzen und wenigstens ein paar Schritte zu machen (am besten auf dem Flur, so dass das Personal es sieht - und sie ihn nicht in zwei Tagen in eine andere Klinik abschieben). Seinen Atemtrainer hat er bisher auch kaum eingesetzt - was er jetzt alle halbe Stunde machen soll. Fleisch sollte seine erste Wahl sein, aber genau darauf hat er gerade überhaupt keinen Appetit.

Ich hoffe, er beherzigt es alles.

Ich gebe die Hoffnung auf jeden Fall nicht auf! Versprochen! :-)

Ganz liebe Grüße und Euch einen wunderschönen Wochenstart

Kathleen

Geändert von OlafsFrau (23.05.2011 um 06:32 Uhr)
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  #48  
Alt 23.05.2011, 08:02
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Marion01 Marion01 ist offline
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Standard AW: Wie soll es weitergehen??? Bin verzweifelt!

Hallo Kathleen!

75 ug Morphium..... Willi hat von schon von 25 gekotzt wie ein Reiher und bei 50 sind dann auch nach und nach 20 kg weg. Aber er wollte lieber kotzen als Schmerzen. Zum Glück braucht er jetzt nichts mehr. Da kommt Olaf sicher auch bald hin.

Gruß Marion
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  #49  
Alt 23.05.2011, 08:46
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Ritterin Ritterin ist offline
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Standard AW: Wie soll es weitergehen??? Bin verzweifelt!

Liebe Kathleen,

schön, daß Euch das Gespräch mit Birdie gut getan hat.

Mein Vater stand auch alle halbe Stunde auf und lief erst immer ums Bett herum und nach kurzer Zeit bekam er dann selber Lust auch mal auf den Flur zu gehen. Dann hat er sich langsam immer neue "Laufziele" gesetzt - das Fenster am Ende des Flurs, dann der Aufenthaltsraum usw..bis er zur Tür laufen konnte, wo er mal frische Luft schnappen konnte. Das hat ihm wahnsinnig gutgetan, weil in seinem Zimmer das Fenster nur auf schräg gemacht werden konnte, da war immer dicke Luft.

Wir haben ihm seine Lieblingssongs auf einen Ipod gespielt, die hat er sich angehört, wenn er deprimiert war (haben auch Hörbücher draufgespielt, weil lesen war ihm zu anstrengend) und ich habe ihm auch einen kleinen Handtrainingsball gebracht, den er im Bett in der Hand drücken konnte um die Armmuskeln zu trainieren. Die gibts im Reformhaus und auch in manchen Apotheken. Die haben so kleine Noppen dran und fördern die Durchblutung.

Mein Vater hat sich auch vor Fleisch geekelt zu Anfang, das wollte er nichtmal riechen, obwohl er sonst gerne Fleisch ist. Bei ihm gingen Nudeln und Obstkompott am besten runter, das hat er sich dann immer bestellt. Geschmäcker sind verschieden, einfach ausprobieren. Und vor allem TRINKEN, egal was Dein Olaf am liebsten mag. Wir haben meinem Vater ein Glas mitgebracht, nachdem er gemerkt hatte er hat so einen Ekel vor diesen Plastikbechern im KH, weil in denen nahm alles einen seltsamen Geruch und Geschmack an.

Kleine Verbesserungen der Situation haben oft große Wirkung

Ganz liebe Grüße und ein großes Kraftpaket für Euch!

Bettina

Geändert von Ritterin (23.05.2011 um 08:48 Uhr) Grund: Tippfehler
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  #50  
Alt 24.05.2011, 00:07
Henning Sp Henning Sp ist offline
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Standard AW: Wie soll es weitergehen??? Bin verzweifelt!

Liebe Kathleen,

ja es ist schon gut, dass wir unsere Birdie haben, die schafft es irgendwie immer wieder einen aufzubauen und bei Euch wird das auch schon klappen.

Zum Thema Schwiegermutter, hast du mein volles Mitgefühl, da wir uns die Hand reichen können. Es ist schon sehr schwierig, wenn man immer nur geduldete Schwiegertochter war.

Ich denke das mit der Information von Deiner Seite ist gut, letztendlich ist es ja Ihr Sohn, aber das muss auch reichen, wenn Dein Mann z.Zt. nicht mehr von Ihr sehen will. Er ist der Patient und gibt die Richtung an und NUR Ihr seid wichtig. Leider wollen Mütter das manchmal nicht kapieren.

Wir basteln im Moment auch an einer Lösung, denn meine Schwiegermutter ist noch zusätzlich dement, was von Woche zu Woche schlimmer wird. Außerdem wohnen in einem Haus und sie hängt uns jetzt ständig auf der Pelle. Aber ich hoffe wir finden auch einen Weg und den werdet Ihr auch finden

Es geht bestimmt jeden Tag ein Stückchen bergauf.

Liebe Grüße
Sigrid
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  #51  
Alt 24.05.2011, 17:47
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Rudolf Rudolf ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Hallo Kathleen,
ja, Mütter können gefährlich sein, insbesondere wohl, wenn sie nur einen Sohn haben. Da ist Freistrampeln gefragt. Aber das macht Olaf wohl richtig.
Beim Appetit ist es ganauso.
"Fleisch sollte seine erste Wahl sein." Das sagt die Theorie.
Der Körper aber zeigt durch seinen Appetit, was er wirklich braucht. Der Körper ist klüger, als man gemeinhin denkt. Fleisch ist halt auch am schwersten zu verdauen. Warum nicht mit leichteren Dingen langsam wieder anfangen?

Und Dir tut es nicht gut, allzuviel auf "Verpflichtungen" zu hören. Auch das kann krank machen.

Die Muskeln sind das wichtigste Organ, das wir haben! Der Mensch gehört zu jenen Lebewesen, die zu ihrer Nahrungsquelle gehen oder ihr hinterherlaufen müssen. Historisch gesehen. Und daran hat sich genetisch bisher nichts geändert. Fast-Food, das Fasten-Essen (fast ein Essen), ist wenig hilfreich.
Die Muskeln senden eine Vielzahl von Botenstoffen an den ganzen Körper aus. 400 sollen inzwischen bekannt sein, aber nur bei 20 kennt man bisher die genauere Bedeutung. Alle Organe erhalten irgendwelche Mitteilungen von den Muskeln, etwa: "Wir arbeiten, jetzt versorgt uns mal schön!" Und: "Wir arbeiten, damit es auch euch und dem Ganzen gut geht."
Also kehren nach der Narkose-Bremse auch alle anderen Organe durch tägliche kleine Spaziergänge leichter wieder zu normaler Funktion zurück.

Weiter alles Gute,
Rudolf
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  #52  
Alt 25.05.2011, 11:34
OlafsFrau OlafsFrau ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

Olafs Zustand hat sich wieder - laut Reha-Klinik - verschlechtert, so dass er heute noch in das Kreiskrankenhaus überwiesen wird (er sei wohl für das UKE nicht transportfähig). Dort soll ihm eine Magensonde gesetzt werden?????

Denkt Ihr, dass mich die Reha-Klinik informiert hat? Nichts! Aber wenigstens haben sie Olafs Hamburger Hausarzt in Kenntnis gesetzt, der mich angerufen hat, um sich rückzuversichern; besonders in dem Fall, dass Olaf in ein Hospiz abgeschoben werden soll, was seiner Psyche nun beileide nicht gut täte. Der Chefarzt der Reha-Klinik habe gemeint, dass man ja ohnehin nur noch von einer sehr geringen Lebenserwartung ausgehen könne!!!!

Wie bitte??????

Olaf ist ergo aus der Reha-Klinik geschmissen worden!

Ich habe den Chefarzt angerufen und ihn danach gefragt, wie er denn auf diese Aussage käme, das UKE habe Olaf als tumorfrei entlassen. "Dann hat Ihnen das UKE wohl nicht die Wahrheit gesagt, Ihr Mann hat ein Nierenzellkarzinom!" "Danke, Herr Dr. Hummel, das ist mir bekannt, aber der Muttertumor wurde entfernt!"

Auf einmal hieß es: "Ich habe jetzt keine Zeit mehr, ich muss auflegen!"

Ein Tipp an alle, die nach Heiligendamm geschickt werden sollten: Bitte nicht!

Ich will, dass Olaf so schnell wie möglich wieder in das UKE kommt; und anschließend wird er hier zu mir kommen; mit Unterstützung eines Pflegedienstes.

Seine Mutter hat mich eben so angemotzt: Ich sollte doch nicht nur telefonieren, sondern an seinem Bett sitzen. Sie wolle ihn jetzt zu sich in die Kurzzeitpflege holen.....aber das will Olaf doch gar nicht! Ich habe dann irgendwann aufgelegt und habe auch keine Kraft mehr, meiner "Verpflichtung" nachzukommen. Sie kann mich mal!

Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann nicht beurteilen, ob eine Magensonde vonnöten ist, ich habe kein gutes Gefühl bei den derzeitigen Ärzten, aber Olaf scheint fürs UKE nicht transportfähig zu sein, ich muss doch auch meinen Job erledigen (ich habe fast alle Aufträge in den letzten Wochen abgelehnt) und kann nicht mal eben nach Bad Doberan.......

Mittlerweile sage ich aber auch, dass es gut ist, dass Olaf aus dieser Reha-Klinik rauskommt! Die scheinen NULL Ahnung zu haben - und vor allem kein "Feingefühl".

Sch....

Verheulte Grüße

Kathleen
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  #53  
Alt 25.05.2011, 19:56
bibikommt bibikommt ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Liebe Kathleen,

das gibt's ja gar nicht, was da in der Reha-Klinik abgeht!! Allerdings sind die in den Kliniken tatsächlich nicht auf pflegebedürftige Patienten eingerichtet. Von daher ist es wohl gut, dass Olaf da erst mal weg ist.

Ansonsten würde ich mich mal mit dem UKE absprechen, wie ein Transport nach dort bewerkstelligt werden könnte..... Vielleicht kann dir dort jemand helfen. Vor allem würde ich den Arzt, den du von dort kennst, bitten mit dem jetzigen KHS Kontakt aufzunehmen. Eine Magensonde ist ja eine kurzfristeige Sache, ganz anders sieht es aus, wenn man eine PEG-Sonde legen möchte, denn das ist ganz was anderes. Das würde ich ohne eine zweite Meinung nicht machen.

Ganz klar, baut man total schnell ab. Ich habe mit nur einer OP und nicht wirkender Schmerzmedikation und einem Virus ruck zuck 10 kg abgenommen und konnte nix mehr. Und dann sieht man tatsächlich auch kein Land mehr, ich hab damals heulend auf dem Bett gesessen, weil ich meinen Koffer nicht gepackt bekam. Und Olaf hat ja drei schwere OPs hinter sich und verträgt evtl. die Schmerzmedis nicht, das kann einen ganz schön umhauen. Und man kann sich dann tatsächlich grad kaum vorstellen, dass alles wieder besser werden kann. Kann es aber!!!! Also, lass den Kopf nicht hängen, blöd nur, dass es dermaßen "sensible" Ärzte gibt. Als hätte man nicht so genug Sorgen.

Ich wünsche dir sehr, dass Olaf so bald wie möglich in kompetente Hände kommt und ihm geholfen wird. Dir wünsche ich ganz ganz viel Kraft. Du machst das toll.

LG Gabi
__________________
Tschüs und lg

Gabi
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  #54  
Alt 25.05.2011, 20:36
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Marion01 Marion01 ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Hallo Kathleen!
Wie ähnlich sich unsere Geschichten sind! In dem kleinen Krankenhaus, in dem Willi am Jahresanfang lag, hat die Oberärztin mich auch gefragt, ob es schon eine Patientenverfügung gäbe. Gott sei Dank war ich zu dem Zeitpunkt schon extrem gut informiert und als ich verneinte, hat sie mich angesehen wie eine Kuh, wenn's blitzt. Man muss lernen, dass so etwas an einem abprallt. Und das kann man nur zulassen, wenn man selber sehr gut über die Krankheit Bescheid weiß. Aber da habe ich bei Dir gar keine Zweifel, Du weißt besser Bescheid wie dieser ahnungslose Arzt.
Aber irgendwie muss Olaf ins UKE....was sagt Birdie dazu?
Ach , und hatte ich schon erwähnt: Vergiß seine Mutter.......

Gruß Marion
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  #55  
Alt 25.05.2011, 20:53
Henning Sp Henning Sp ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Liebe Kathleen,

es ist ja unglaublich was Du da schreibst.

Kannst Du Dir nicht vielleicht ein paar Tage Urlaub nehmen (auch wenn du die wahrscheinlich anders geplant hast) und versuchen alles zu regeln damit Olaf wieder ins UKE kommt, wo Ihr doch anscheinend Vertrauen zu den Ärzten hattet? Ich würde mich ganz schnell mit dem dort damals behandelnden Artzt in Verbindung setzen und versuchen das zu regeln. Ich kann schon verstehen dass Du bald wahnsinnig wirst, wenn alles so weit weg ist und dann bei diesem Chaos und man kann nicht alles am Telefon regeln, gerade in so einem Fall.

Vielleicht schaffst Du es ja zusammen mit einer guten Freundin oder gutem Freund als Unterstützung ihn selber abzuholen um ihn ins UKE zu bringen, dann wärst Du in seiner Nähe. Krankkassenmäßig ist dass vielleicht??? wegen der Kosten ein Problem, daher hat man ihn wahrscheinlich in das Kreiskrankenhaus gebracht.

Und dann lass Dir von Deiner Schwiegermutter nicht reinreden. Es ist Dein Mann!!! Allerdings hatte ich zu Anfang Deines Berichts den Eindruck, dass Du ganz gern Unterstützung von Ihr wolltest und dass nur Dein Mann Probleme mit seiner Mutter hat. Aber vielleicht habe ich das auch falsch verstanden.

Außerdem solltest Du, so Dich glaube ich, doch vielleicht um psychologische Unterstützung bemühen damit Du etwas mehr Halt bekommst, auch wenn wir uns hier alle sehr bemühen Dich aufzumuntern und Dir gute Tips geben, was Dir mit Sicherheit auch hilft.

Allerdings ist es wohl auch schwierig einen guten Therapeuten zu finden und dann sind die auch meist noch sehr ausgebucht.

Kopf hoch, auch wenn es schwer fällt, Du schaffst das

Liebe Grüße
Sigrid
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  #56  
Alt 26.05.2011, 08:05
OlafsFrau OlafsFrau ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Guten Morgen Ihr Lieben,

die Lage hat sich insofern etwas entspannt, als ich gestern noch ein sehr gutes Gespräch mit dem behandelnden Arzt des Kreiskrankenhauses hatte.

Er verstand die Aussagen/Anordnungen der Reha-Klinik auch nicht. Olaf wird jetzt über einen zentralen Venenkatheter ernährt und NICHT über eine Magensonde. Der Arzt hat mir auch hoch und heilig versprochen, dass keine "größeren" Eingriffe ohne Rücksprache mit mir erfolgen.

Transportfähig ist Olaf aber definitiv nicht. Olafs Zustand hat sich innerhalb der letzten Woche (er war ja vor einer Woche schon einmal in diesem Kreiskrankenhaus) doch sehr stark verschlechtert.

Das Krankenhaus wird aber auch mit dem Hamburger Hausarzt Kontakt halten und eine Umverlegung ins UKE veranlassen, sobald Olaf die Voraussetzungen erfüllt.

Wenn er nur endlich essen könnte.......

Gestern Abend klang Olaf aber schon um einiges besser. Ich habe das Gefühl, dass er auch froh ist, aus dieser Reha-Klinik raus zu sein. Er hat sogar gemeint, ich solle mich jetzt schützen und nicht mehr mit seiner Mutter telefonieren. Ob ich das durchhalte? Ich kann sie ja verstehen, dass sie sich Sorgen macht und sich - wahrscheinlich mehr als ich - hilflos fühlt. Daher verfällt sie in einen Aktionismus, der so unproduktiv und nur nervig ist (nervig insofern, als sie dann ständig die Ärzte anruft; unproduktiv insofern, als sie Entscheidungen trifft, ohne Olaf zu seinen Wünschen zu befragen).

Urlaub nehmen? Das wäre schön. Ich bin selbstständig und habe wegen Olaf in den letzten zwei Monaten so gut wie gar nicht gearbeitet. Jetzt (im Mai/Juni) habe ich ein jährlich wiederkehrendes Großprojekt, was ich nicht mal "so eben" abgeben kann (und der Zeitdruck ist schon immer so enorm gewesen, dass ich dann meist 7 Tage die Woche 12 Stunden arbeiten muss).

Olaf will auch gar nicht, dass ich dieses Projekt abgebe, da es ursprünglich "sein Kind" war.

Außerdem hat mir meine Arbeit schon immer "geholfen" - und ich merke, dass ich gerade extrem an meine Grenzen komme. Damit ist Olaf dann auch nicht geholfen.

Ich habe heute um 14 Uhr noch einen Telefon-Termin mit dem behandelnden Arzt. Dann weiß ich hoffentlich mehr!

Ich hoffe natürlich, dass Olaf mich vorher noch anruft und mir sagt, dass er eine gute Nacht verbracht hat! Das wäre ja schon etwas!

Liebe Grüße

Kathleen

Geändert von OlafsFrau (26.05.2011 um 08:08 Uhr)
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  #57  
Alt 26.05.2011, 08:37
Henning Sp Henning Sp ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Liebe Kathleen,

na das hörst sich ja schon etwas besser an, ich drücke Euch die Daumene dass jetzt alles in geregelte Bahnen kommt.

Das mit dem Urlaub ist in Deiner Situation natürlich so schon wirklich sehr schwierig, verstehe ich voll und ganz, zum einen das es irgendwie nicht geht und zum anderen, dass die Arbeit auch Dich irgendwie ablenkt. Pass trotzdem auf Dich auf!!!

Als mein Mann letztes Jahr krank wurde , und dann noch diese Geschichte mit der abgebrochene 1. OP wegen Herzinfarkt und so weiter hinzu kam, musste ich irgendwie auch da durch, da bei uns Hochsaison war und Kunden nichts merken sollten war. Natürlich hat es mich irgendwie tagsüber auch abgelenkt.

Ich bin zwar nicht selbstständig, aber wir sind beide in einer verhältnissmäßig kleinen Firma und auch noch beide die Motoren und Ansprechpartner für die Kunden. Da war es schon ein Problem, wenn wir in dieser Zeit beide weg sind.

Heute sehe ich das etwas anders, inzwischen sagen wir uns beide, es gibt WICHTIGERES und waren somit letzte Woche z.B. drei Tage in Großhadern zur Cyberknife Bestrahlung und bei Dr. ST. , obwohl das eigentlich auch nicht der optimale Zeitraum war.

Aber Du wirst schon das Richtige machen

Liebe Grüße und einen positiven Tag
Sigrid
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  #58  
Alt 28.05.2011, 12:48
OlafsFrau OlafsFrau ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Hallo Ihr Lieben,

ich wollte Euch ein kleines Update geben:

Der behandelnde Arzt in Bad Doberan hat ein ausführliches Gespräch mit dem UKE geführt und hat in Absprache mit ihnen Folgendes entschlossen:

Olaf bekommt jetzt am Montag im Kreiskrankenhaus eine Port-Implantation gesetzt, womit er dann am Mittwoch/Donnerstag DIREKT nach Hause kann und worüber er mit Unterstützung einer Krankenschwester/Pflegedienstes künstlich ernährt wird.

Reha-fähig wird er dann voraussichtlich erst in ca. vier Wochen sein - so lange bleibt er definitiv bei mir, damit er sich endlich psychisch auch mal wieder stabilisiert. Heute Früh meinte er nur: "Kathleen, ich will zu dir!"

Das wird für mich sicherlich auch nicht ohne, aber mit Unterstützung des Pflegedienstes und meiner Mutter, die die BESTE auf der Welt ist, (und auch mit dem Wissen, dass er mir hier nicht verhungert/verdurstet), ist es derzeit die beste Lösung. Ihn jetzt noch einmal in ein Krankenhaus, geschweige denn in ein Hospiz, zu stecken, nähme ihm die letzte Kraft.

Ich hoffe, die Aussicht, nach Hause zu kommen, richtet ihn jetzt erst einmal auf.

Liebe Wochenendgrüße

Kathleen
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  #59  
Alt 28.05.2011, 15:11
Henning Sp Henning Sp ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Liebe Kathleen,

das ist doch erst mal ne Linie. Ich denke die Ruhe wird Deinem Olaf und auch Dir sicherlich sehr gut tun und mit entsprechender Unterstützung kommt er bestimmt wieder auf die Beine.

Der Port ist meines Wissens aber nur für Flüssigkeitszufuhr da und nicht für Ernährung. Aber wer weiss, wenn er erst mal bei Dir ist, kommt das mit dem Appetit bestimmt auch wieder.

Ich wünsche Euch weiterhin Zuversicht, Kraft und etwa Ruhe

Liebe Grüße
Sigrid
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  #60  
Alt 28.05.2011, 21:08
Jan64 Jan64 ist offline
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Standard AW: pT4 mit Lymphknoten und Lungenmetastasen

Hallo Olafsfrau

Diese Maßnahme finde ich sehr gut. Ich denke jetzt könnt ihr beide! mal einen Gang zurückschalten. In seiner gewohnten Umgebung kann sich dein man sicher besser erholen wie in einem sterilen Krankenhaus. Seid bitte nicht so ungeduldig mit ihm, 3 Operationen und eine angefangene Reha sind kein Kinderspiel in dieser kurzen Zeit.
Der Appetitt wird zu Hause schon noch kommen, aber auch hier nicht gleich alles erwarten. Vielleicht hat er auch "seltsame" Wünsche die das Essen anbelangt, erfüllt sie ihm, so kommt auch der Hunger wieder zurück. Auf keinen Fall irgend ein Ernährungsprogramm gegen seinen Willen durchziehen.
Und noch etwas, nach den Op-Tortouren ist der Krebs ja erst mal weg, jetzt muß sich dein Mann ja "nur" noch erholen, denkt daran.

Ich wünsche deinem Mann, dir und deiner Mutter alles Gute für nächste Woche.

Viele Grüße
Jan
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