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#1
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Lieber Helmut,
Du bist mir ja 6 Monate voraus... Ich habe zu meinem Mann gesagt: "Wenn Du gehen musst, da geh..es ist ok so". "Müssen"...was muß man schon? Sterben...ja - irgendwann ist es soweit...Da habe ich losgelassen...erstmal erschien mir gedanlich nur eine Hülle, die gelitten hat..sich Sorgen um "uns" gemacht hat. Dann war da ein Nebel, der mal meinen Mann ausgemacht hatte...dann..."lebte" er nicht mehr ...Freiheit geben, ja, ich glaube das ist das schönste Geschenk was wir unseren Lieben geben können. Wer frei ist, der kann sich entscheiden... "Loslassen"... bedeutet für mich: Ich erinnere mich, ich denke gern an die gemeinsame Zeit zurück; ich werde erinnert, wenn ich ein Lied höre - den Kater betrachte...(Herrchen hat ihm immer erst mal "Näschen" gegeben, wenn er zur Tür rein kam...). "Loslassen"...bedeutet für mich: Die Vergangenheit als Teil meines Lebens zu betrachten - sie gehört zu mir. Da darf ich auch immer wieder drauf zu greifen. Gerade, wenn ich mal wieder traurig bin, dann ist es tröstlich...zu wissen, dass mein Seelenpartner eben irgendwo...in meinem Herzen geblieben ist. Ich lebe jetzt, heute...und bin neugierig darauf, was noch in meinem Leben passiert - ich bin irgendwie auch gelassen, weil "Verlust"...nach dem 2. Partner...Ursprungsfamilie, Schwiegereltern und Freunden...erschreckt mich nicht mehr so sehr....Stimmt, Helmut: Auf die Vergangenheit kannst zu bauen - sie ist wie ein Fundament...man kann darauf sicher stehen und nach vorne blicken. Die freie Seele kann entscheiden... Einen schönen Sonntag und alles Liebe Morgana
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Die Seele hätte keinen Regenbogen, wenn die Augen nicht weinen könnten. [Indianische Weisheit] |
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#2
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Guten Morgen Morgana,
Zitat:
Ja gut, träumen kann man immer. Träumen von der Vergangenheit / Gegenwart war bisher keine Sache. Meist waren es Alpträume. Das meine ich nicht. Ich meine Träume, die in die Zukunft weisen, wenn man wieder Pläne schmiedet, Gewissheiten hat. Auch Tagträume. Verblüffend ... es können dann die gleichen (nicht dieselben!) sein, die man schon mal hatte! Der Bezug ist anders und vor allem die Voraussetzungen. "Ich kann wieder träumen!" Ein überwältigender Gedanke. Ein Gefühl zwischen Weinen und Lachen. Das Herz schlägt bis zum Hals, Erschrecken, dann ein unglaubliches Gefühl der Erleichterung, der Befreiung. Ein tonnenschwerer Fels schlägt auf den Boden und zerkrümelt zu Staub. Alles Liebe, Helmut
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Zeit zum Weinen, Zeit zum Lachen.
http://www.krebs-kompass.org/howthread.php?t=31376 http://www.krebs-kompass.de/showthread.php?t=48070 Die von mir im Krebs-Kompass verfassten Texte dürfen auf anderen Homepages und in anderen Foren ohne meine ausdrückliche Zustimmung weder verwendet noch veröffentlicht werden. Auch nicht auszugsweise. Geändert von HelmutL (24.10.2011 um 11:53 Uhr) |
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#3
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Es ist nicht gut, es ist nicht böse. Es ist.
Wir selbst sind es, die wir loslassen müssen. http://www.youtube.com/watch?v=fULFmxQq0XU Eine gute Nacht, Helmut
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#4
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Ein winziger Stern
Zwei Augen schaun in pechschwarzer Nacht Die Sterne von leuchtender Pracht Zwei Augen, die sich fragen mit Bangen Was ist mit der Zeit, die rasend schnell vergangen? Was wird mit der Zeit, die noch soll werden? Solange ich bin und lebe auf Erden? Ein Stern, unendlich weit und winzig klein, Tanzt fröhlich im Kreis im ewigen Sein Es klingt wie:"Was machst du denn für Sachen? Du solltest tanzen jetzt und lachen. Geniess das Glück, solange es geht, Bis zu uns der Wind dich herüber weht." Gute Nacht, Helmut
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#5
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Guten Abend @all,
jaja, das Glück geniessen? Eine wunderbare Sache. Tanzen? Schön. Lachen? Auch. Ist damit die Zeit der Trauer oder die Trauerzeit vorbei? Ja und nein. OK, man könnte sagen ....... er lacht wieder, tanzt wieder. Ab und an noch auf den Friedhof. Gehört ja schliesslich dazu, oder? Aber ansonsten? Nö. Die Trauerzeit vielleicht, doch nicht die Zeit zum Trauern. "Helmut, weisste was?" fragte mich Hartmut. Wasn nu schon wieder , dachte ich. Wenn er so anfängt, kommt meist nix Gutes."OK, was gibt's denn, Hartmut?" Ein bisschen genervt bin ich schon. War ein langer, schwerer Tag. Heute Morgen im 1/2 6 Uhr aufgewacht. Um 7 dann los Richtung Heimat. Nach 4 Stunden Autofahrt um 11 im Laden. Blümchen ausgefahren und dann Grünschnitt zum Binden besorgt. Danach zu meiner Ältesten und dann auf den Friedhof neue Kerzen aufstellen. 16:30 Uhr war's, als ich todmüde in's Bett fiel und ein paar Stunden geschlafen habe. Die Reisetasche steht immer noch in der Ecke, ist nicht ausgepackt. "Weisst du, Norwegen ist ja ganz schön, doch verdammt weit weg." "Jepp, isses. Und?" Mann, ich bin müde! Nicht schon wieder dieses Thema! "Die Wälder, die Berge, die Seen ...... " "OK, OK, OK, das hatten wir doch alles schon tausendmal." "Jaaa, is ja schon gut. Das mein ich doch nicht." "Was dann?" "Ich mein ..... das ist meine Erinnerung. War es wirklich so schön? Ist ja auch schon lange her, dass ich in Norwegen war und da vergisst man gerne so manche Dinge. Alles verklärt sich in der Erinnerung. Vorallem, wenn man solche Sehnsucht hatte." "Aha, wie das? Was total Neues. Worauf willst du hinaus?" So langsam beginnt es interessant zu werden. "Also ... ich hab mich eingelebt. Ich fühle mich wohl hier. Hab was zu tun, komme auch wieder raus unter Leute. Norwegen ist gaaaaanz weit weg" "Ja sicher. Weit weg. Sind schon ein paar Kilometer bis dahin." "Nein, das mein ich nicht. Nicht die Entfernung ...... die Zeit. Eins ist doch klar, da komme ich nie wieder hin. Nicht in mein altes Norwegen." "Ach Hartmut, ich weiss. Tut mir leid für dich." "Red keinen Blödsinn. Nix weisst du. Ich will da ja auch nicht mehr hin und zur Erinnerung hab ich meine Bilder" "Is ja gut, ich dachte nur ....." "Hör auf zu denken, das steht dir nicht. Denken macht dich hässlich. Überlass das besser mir .""OK dann." ![]() "Ich sagte doch, ich "fühle" mich hier wohl. Fühlen, verstehst du?" "Achso. Ich denke, ja. Du meinst ..... Ge-fühle?" "Ja. So ähnlich. Ich möchte wieder was tun, möchte Leben. Möchte wieder träumen .... und habe eine Scheixxangst davor ......." "Wie das jetzt? Ist doch gut, wenn man wieder träumt und plant." "Du hast aber auch gar keine Ahnung." "Biste sicher?" "Ja. Was ist, wenn diese Träume wieder platzen?" Da hat er recht. Davon hab ich keine Ahnung ...... Gute Nacht, Helmut
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#6
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"Du, Hartmut, Mal davon jetzt abgesehen ... träumst du wieder? Was träumst du?"
"Najaaaa, Norwegen ist jetzt hier. Nicht das alte, ein neues. Was ganz anderes. Ein wirklich neues. Es hat nichts mit dem alten zu tun." "Norwegen ist doch Norwegen. Das gibt es nur einmal. Oder nicht?" "Eben ... oder nicht. Hier ist doch alles anders. Ein Neuanfang mit allem, was dazu gehört. Andere Landschaft, andere Menschen, andere Freunde, ein komplett anderes Leben halt. Ein schönes Leben, aufregend. Aufbruch in die Zukunft, zusammen Pläne schmieden, träumen halt." "Gut. Das hab ich verstanden. Was ist daran nicht gut?" . "Es sind die gleichen Träume wie schon mal." . "Oh mann, Hartmut. OK, ich verstehe." "Kannst du dir vorstellen, wie erschrocken und geschockt ich war, als ich das bemerkte? Ich dachte, um mich herum bricht alles zusammen. Ich habe viele Parallelen entdeckt." "Das kann ich mir denken." "Ja und dann: ich hab viel erlebt, gelernt und Schmerzen ertragen auf meiner Wanderung. Ich weiss, was passieren kann." "Ja, du weisst es." "Danke. Ich weiss, dass man sein Norwegen nicht auf immer halten kann. Genau das ist es. Wie soll ich das nochmal schaffen? Kann ich das?" "Hm. Vielleicht gerade weil du es weisst? Du hast das schon mal geschafft." "Ja, möglich. Keine Ahnung. Ich hab aber Angst davor, weil ich weiss." "Da kann ich dir auch nichts zu sagen. Wer weiss schon, was kommt." "Es kommt aber. Wie das Amen in der Kirche." "Stimmt." "OK, lassen wir das mal beiseite. Es gibt noch was und das macht mir fast noch mehr Angst." "Wie das? Versteh ich jetzt nicht." "Also, ich sag mal so ..... dass ich nicht für alle Ewigkeiten hier hocken bleibe, das ist völlig klar. Dass niemand hocken bleiben kann, ist auch klar." "Ja, das wissen wir nur zu genau. Wo ist dann das Problem?" "Wenn andere zuerst gehen müssen, dann weiss ich, was mit mir passiert." "Ja. Und jetzt?" "Wäre es nicht vielleicht besser gewesen, ich wäre hier nicht heimisch geworden? Kein neues Norwegen. Statt dessen weiter durch die Lande gezogen. Bis zum Ende. Alleine." "Wie kommst du jetzt darauf???" "Wenn meine Zeit abgelaufen ist, dann weiss ich auch, was mit anderen passiert. Das ist es! Kann ich das jemandem zumuten, der es auch schon mal erlebt hat? Wie sollen wir mit der Angst davor leben? Du, ich, wir ..... unser Norwegen?" "Mann, Hartmut, du stellst Fragen .........." Gute Nacht, Helmut
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#7
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Guten Abend Helmut und Hartmut,
ihr wälzt ja schwere Probleme zu nachtschlafener Zeit! Ja, also ich kann Helmut gut verstehen... Ich habe mein zweites Norwegen nach relativ kurzer Zeit plötzlich wieder für immer verloren. Genau davor hatte ich immer Angst...und es ist passiert das UNGLAUBLICHE! Hätte ich deswegen lieber kein Norwegen mehr gehabt? Manchmal wenn es mich fast zerreißt denke ich mir das. Doch eigentlich weiß ich, nein, nein, was hätte ich alles an Liebe, Zuwendung, Verständnis die letzten vier Jahre nicht gehabt. Ich habe wieder ein Wunder gesehen.... Ja, jetzt stehe ich sehr besch... da und er fehlt mir so unendlich, ich erinnere mich an seinen innigen Blick, unsere wunderbare Liebe, die Sehnsucht, wenn wir nur Stunden getrennt waren... Ich kann aber nicht mit Bestimmtheit sagen, dass ich den Schmerz lieber nicht hätte und dafür diese Jahre nicht erlebt haben wollte. Es ist irre schwer und furchtbar schmerzhaft, manchmal fühl ich mich dem Wahnsinn nah, aber wir hatten eine tolle Nähe, eine tolle Zeit und sehr, sehr viele wichtige Gespräche, eine erfüllte Zeit - nein, die wollte ich nicht her geben.... Frag dein Herz, es wird sich den richtigen Weg suchen. Alles Liebe - Petra Geändert von Petra_S (05.11.2011 um 22:05 Uhr) |
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#8
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Hallo Helmut und Hartmut,
„methaphorische Gedanken“ zu später Stunde? ![]() Wenn es so ist, lebe deinen Traum. Nimm ihn an, diesen Traum, mit all seinen Unbekannten. Wann sonst, wenn nicht jetzt? Du hast dich eh entschieden. Leben ist Bewegung, Wandel, Veränderung, nicht Stillstand. Zitat:
Zitat:
geworden; wir haben hinter die Kulissen geschaut. Wir wissen, wie es sich anfühlt jemanden zu verlieren. Die Wortfolge "nie mehr" war uns in der tatsächlichen Bedeutung doch nicht wirklich bewusst. Nie mehr Wärme fühlen, nie mehr in die Augen sehen, nie mehr reden, lachen, auch nie mehr zusammen weinen. Aus diesem wundersamen Wissen der Hinterbliebenen ergibt sich die Chance bewusster miteinander umzugehen - so würde ich es für mich sehen. Noch bewusster. Der Mensch denkt, hofft, erwartet, und Gott lenkt. Zitat:
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Habe den Mut, Dich Deines eigenen Verstandes zu bedienen. Emmanuel Kant Geändert von Ariadne (12.11.2011 um 02:33 Uhr) Grund: geändert |
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