Bitte nicht meine Mutter!!!

[Marooone]

Meiner Mutter geht es relativ gut. Vorigen Mittwoch hatte sie ihre erste Chemo. Den Tag sah sie furchtbar aus. Aber schon am nächsten Tag ging es ihr wie zuvor. Ich bin jetzt relativ optimistisch, dass sie uns noch eine Weile erhalten bleibt...
Ich weiß nicht, wie man diese Zeiteinteilungen bei der Chemo nennt... Sie muss 1x wöchentlich, 3 Wochen hintereinander und hat dann eine Woche Pause. Das ist wohl bisher 7 x geplant!
Sie wird jedesmal in die Charité gebracht und da sie beim ersten Mal fast weggeklappt ist, bleibt das wohl vorläufig auch so.

Es war wohl schlimm für sie zu sehen: So viele Krebspatienten!!! Eine ist vor ihren Augen zusammengebrochen und ganz schlimm gestürzt! Die hatte einfach keine Gewalt mehr über ihre dünnen Streichholzbeinchen...

Meine Mutter wiegt im Moment 57,2 kg. Sie haben ihr aber auch gleich angedroht, sollte sie nur noch 57 kg wiegen, bleibt sie drin... Aber sie hat den Lebenswillen und tut ihr Bestes, dass sie wieder zunimmt! Dafür bewundere ich sie so!!!

[Marooone]

Wieder viel Neues: Meine Mutter ist total überreizt. Sie hat Angst, dass sie drin bleiben muss, weil sie nur noch 56,3 kg wiegt.
Sie sagt zwar, dass es bestimmt von der Chemo kommt, aber den Ärzten ist das bestimmt egal. Fakt ist: Sie hat abgenommen und daher werden sie sie da behalten!

Sie ist gereizt und fährt ihren Lebensgefährten an. Der versucht sie zum Essen zu animieren, aber mehr KANN sie einfach nicht!
Bin gespannt, was es heute Neues gibt, wenn ich dann abends von Arbeit komme...

[Netty1967]

Liebe Marooone,

ja das ist ein großes Problem mit dem Gewichtsverlust.

Mein Papa hat für kurze Zeit zu Hause über Nacht Nahrung über dem Port.
War aber nur für ca eine Woche und dann konnte er auch wieder selbst etwas besser essen.
Vielleicht wäre das auch für euch eine Möglichkeit.

LG
Netty

[Marooone]

Naja, Netty. Jetzt habe ich wohl andere "Baustellen": Meine Mutter liegt auf der Intensiv! Sie hatte Freitag (dem 13.), einen Herzinfarkt.
Natürlich ist sie in die Klinik gekommen, wo man ihr sagte, dass sie inoperablen Krebs im Endstadium habe. Dort will sie partout nicht bleiben. Aber momentan kann sie nicht transportiert werden...
Sie darf noch nicht einmal auf die Toilette gehen!

[Marooone]

Meine Mutter hat sich nun gestern auf eigenes Risiko/ Wunsch entlassen. Heute stellt sie sich ihrem Hausarzt vor. Der soll sie dann in die Charité überweisen...

Meine Mutter denkt immer noch, dass sie erst einmal die Chemo zuende machen kann und erst in der Ruhephase der Herzkatheter gemacht wird.
Vermutlich hat sogar die Chemo (mit) dazu beigetragen, dass ihre eine Herzklappe porös ist.

Ich habe ihr erklärt, dass das bestimmt nicht in der Ruhephase geht, denn die ist ja dazu da, um Energie zu tanken eben WEIL man von der Chemo so geschafft ist...

Mal sehen, was es heute wieder Neues gibt!

[Elisabethh.1900]

Liebe Maroone,

es ist gut, dass sich Deine Mutti über den Hausarzt in die Charite überweisen läßt, zumal ja dort die Chemo auch durchgeführt wird. Man hatte alle Akten und ist sicherlich besser vertraut im Umgang mit Komplikationen. Die Berliner haben auch gute Kardiologen.

Natürlich ist sie in die Klinik gekommen, wo man ihr sagte, dass sie inoperablen Krebs im Endstadium habe

Diese Äußerung finde ich sowas von daneben.

Ich möchte Deiner Mutti und Euch allen ein großes Kraftpaket auf die Reise schicken.

Tschüß,

Elisabethh.

[Marooone]

Entschuldigt. Hab mich wohl falsch ausgedrückt: Das in dem kleinen Krankenhaus war eine Fehldiagnose! Dort hatte man ihr gesagt, dass es inoperabel sei und sofort eine Chemo bekommen könne-müsse-solle. Durch Glück kam sie in die Charite. Dort wurden sämtliche Aufnahmen (CT, Ultraschall, ...) neu angefertigt und sie wurde 1 Tag später operiert: Sie hat "nur" ein Pankreasschwanzkarzinom. Der wurde erfolgreich entfernt. Ein Lymphknoten war aber ebenfalls befallen.
Deswegen will sie nicht in dem kleinen Krankenhaus am Herz behandelt werdenas Vertrauen ist hin!