Bitte nicht meine Mutter!!!

[Marooone]

Entschuldigt. Hab mich wohl falsch ausgedrückt: Das in dem kleinen Krankenhaus war eine Fehldiagnose! Dort hatte man ihr gesagt, dass es inoperabel sei und sofort eine Chemo bekommen könne-müsse-solle. Durch Glück kam sie in die Charite. Dort wurden sämtliche Aufnahmen (CT, Ultraschall, ...) neu angefertigt und sie wurde 1 Tag später operiert: Sie hat "nur" ein Pankreasschwanzkarzinom. Der wurde erfolgreich entfernt. Ein Lymphknoten war aber ebenfalls befallen.
Deswegen will sie nicht in dem kleinen Krankenhaus am Herz behandelt werdenas Vertrauen ist hin!

[Marooone]

So, irgendwie habe ich Euch nicht mehr auf dem Laufenden gehalten. Das ist mir einfach alles über den Kopf gewachsen...
Seit September sitze ich wegen Mehrfach-Burnout Zuhause. Montag soll es mit einem ersten Arbeitsbereich bei mir losgehen! Ich habe mich von meinem Partner getrennt und auf Arbeit gab es auch Stress...
Also fragt lieber nicht!!!

Meine Mutter? Sie hat als Folge des Herzinfarkts mittlerweile 3 Stents. Die sanfte Chemotherapie war zu aggressiv für sie und konnte nicht mehr fortgesetzt werden. Seit gestern ist sie wieder in der Charite. Heute haben sie ihr einen Port gesetzt und morgen soll eine stärkere Chemotherapie beginnen.
Sie hatten beim Kontroll-CT Metastasen in der Leber und am Lymphknoten davor entdeckt.

Da sie immer noch sehr schwach ist und untergewichtig, haben wir uns über einen Lübecker Professor eine zweite Meinung eingeholt. Dieser Arzt meinte, dass es an Mord grenzen würde, jetzt schon die Chemo zu beginnen. Meine Mutter müsse erst einige Zeit stationär aufgebaut werden. Doch davon wollten die in der Charite nix wissen...
Eigentlich hat sich.meine Mutter zur OP (Port setzen) einliefern lassen. Den Rest wollte sie nicht. Doch als heute mit ihr alles durchgesprochen wurde, war sie plötzlich mit der Chemo einverstanden.

Ich weiß nicht, woher der plötzliche Sinneswandel kommt!!!
******

Ich versuche jetzt wieder öfter zu schreiben!

[cawo]

Oh Maroone,

ihr habt ja bereits allerhand mitgemacht, sowohl deine Mama, also auch du

Das ist ja zum verzwifeln, der eine Arzt sagt Chemo, der andere "jetzt noch nicht"

Ach herrje... Ich kann deine Gefühlswelt relativ gut nachempfinden.

Sieh das mit der Trennung von deinem Partner und der Wiedereingliederung positiv. Vielleicht kannst du so "alleine Kraft tanken". Eine Trennung hat ja auch seine Gründe und belastend ist sie, egal warum, allemahl.

Ich drück dir die Daumen, dass es auf der Arbeit gut läuft und du wieder Energie sammeln kannst, dann hast du was zum abgeben an deine Mama.

Hoffe dass die Chemo deine Mama gut tut. Wenn deine Mama so abenommen hat, kann man doch eine parenterale hochkalorische Ernährung über den Port machen, sprich die Ärzte mal an.

LG

[Marooone]

Beim letzten Krankenhaus-Aufenthalt hab ich eine Ärztin angesprochen. Ich wollte wissen, wie ich ihrem Lebensgefährten helfen kann. Er hatte ja seine.Frau davor auch schon an Krebs verloren und kämpft jetzt jeden Tag auf's Neue gegen die Deja vus...
Die Ärztin hat toll reagiert und hat uns (meine Mutter, ihren Lebensgefährten, mich, die Ärztin und die Psycho-Onkologin) an einem Tisch zusammengetrommelt und mit uns geredet. Über alles, aber in erster Linie über unsere Ängste. Sie hat mit Muttis Lebensgefährten einen Notfallplan gefertigt, wenn Mutti wieder Atemnotsanfälle bekommt. Man hat gemerkt, dass er seeehr erleichtert war...

Ansonsten? Mutti kämpft. Ich denke, sie verdrängt das alles. Komischerweise scheint sie gerade das am Leben zu halten!

Ich bewundere sie und ihren Lebenswillen!!!

Am 20.2. sollte die letzte Chemo beginnen. Sozusagen der letzte Versuch die Metastasen einzudämmen... Leider hat ihr der Allgemeinzustand (Schwäche, Soor, Sodbrennen, ...) einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nun wollen sie am 7.3. noch einmal starten.

Achso. Noch etwas Positives gibt es! Die Gutachterin war da! Mutti hat die Pflegestufe 2 bekommen!!!

Trotzdem wäre es mir lieber, wenn sie die nicht brauchen würde!!!

Nun ist es doch unser kleines Kreiskrankenhaus geworden und nicht die Charite, in der sie nicht nur VERsorgt, sondern auch umsorgt wird!!!
Wir haben den ambulanten Hospizdienst da, im Krankenhaus ist die Psycho-Onkologin und ganz tolle Kräfte!!!

[etoile09]

Hallo Maroone,
es tut mir sehr leid, dass es deiner Mutter schlecht geht.
Ich fühle mit dir, bin in einer ähnlichen Situation - meine Mutter hat auch BSDK im Endstadium mit Lebermetastasen.

Vielleicht können wir uns ja hier austauschen und gegenseitig stützen. Mir hilft das Forum.

Viele Grüße
Yvonne

[sandro1990]

Hallo Etoile,
Hallo Maroone,

wünsche euch beiden soooo viel Kraft!

Mein Vater hat auch BSDK im Endstadium mit Lebermetastasen.

Es ist einfach unerträglich die ganze Ungewissheit wann es nun so weit ist..

Ich wünsche euch nochmal viel Kraft!!!

[Marooone]

Mutti ist heute um 15:45Uhr eingeschlafen. Leider ohne wachzuwerden, aber dafür ohne Schmerzen..
Sogar meine Große hat sich getraut Sich zu verabschieden...

Ich mag hier nicht weiter schreiben, weil ich im Moment einfach nicht so viel Leid ertragen kann...