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#1
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Hallo,
schau mal wieder um die Ecke ![]() Ich danke euch allen für die lieben Zeilen und es tut gut, dass hier jeder jeden versteht, weil wir alle betroffen sind von dieser furchtbaren Krankheit, wir alle einen Verlust erlitten haben. Bei mir ist der Abschied von meinem Mann jetzt etwas über acht Wochen her. Auf der einen Seite denke ich *wo ist die Zeit nur geblieben*?? und auf der anderen Seite schleppe ich mich von Tag zu Tag. Auch ich mache eine Therapie um das Ganze zu verarbeiten, habe auch Freunde und Familie , die mich unterstützen, mir zuhören. Was mich allerdings wirklich mal für eine Weile aus meiner Traurigkeit herausholt, das sind meine beiden Enkelkinder. Die fordern Aufmerksamkeit ein und wie schön ist es dann mit ihnen in einer selbstgebauten Höhle zu sitzen , Picknick zu machen und Bilderbücher anzuschaun! Das ist großes Glück, das gibt mir Kraft und diese Momente sind an Wertigkeit kaum zu übertreffen. Ich kann einfach das Erlebte noch nicht fassen, immer noch erfüllt mich eine Ohnmacht, wenn ich an die Dinge denke, die passiert sind. Ich frage mich ob wir bei der Diagnose überhaupt eine chance hatten? Ob der Preis für vier Zyklen chemo nicht zu hoch war? Ich habe meinen Frieden damit gemacht, dass mein Mann gehen mußte, dass er den Kampf nicht gewinnen konnte, aber der Tumor erzeugt bei mir Wut und Fassungslosigkeit. Den einen Tag im Krankenhaus, als mein Mann schlief und sehr schlecht Luft bekam, da stand ich mit der Ärztin an seinem Bett und ich sagte ihr, dass ich mitunter das Gefühl hätte, dass nicht mein Mann aus seinen tiefliegenden Augen mich anschaut, sondern der Tumor und das dieser mir den Stinkefinger zeigt, weil er totz aller medizinischer Bemühungen trotzdem sein Ding macht...........nämlich wachsen und zerstören. Darf ich das hier so schreiben?? Was für mich so schlimm ist, dass ich ihn nicht mehr spüre, ihn nicht greifen kann, nicht weiß wo er ist. Jemand hat mir neulich gesagt, dass so ein Neubeginn auch etwas Magisches hätte............. ich kann nichts dergleichen finden. Lieben Gruß mon ami |
#2
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Liebe Mon ami,
die Magie habe ich nur in dem Moment erlebt, als mein Papa eingeschlafen ist. Das war, als ob die Luft in dem Raum sich anders anfühlte, es war still und ich hatte das Gefühl, dass ein leichtes weißes Tuch von oben herunterschwebt und uns einhüllte. Das war ein besonderer Moment und ich kann das immer noch fühlen, wenn ich daran denke. Auf der anderen Seite ist es so, wie Anja es schreibt. Auch ich habe erlebt, wie schnell das Leben vergehen kann, wie massiv der Krebs den Körper in sehr kurzer Zeit zerstört. Und trotzdem habe ich so viel Arbeit um mich den ganzen Tag, dass ich wünschte, alles mal hinschmeißen zu können ... Enkelkinder sind bestimmt ein tolle Ablenkung. Ich habe leider noch keine, meine Kinder sind aber auch schon erwachsen, mal sehen, wann ich mal Oma werde. Bei mir gibt es aber auch jeden Tag ein bißchen Lebensfreude. Und zwar wenn ich abends bei den Pferden bin, sehe, dass es ihnen gut geht, reiten kann usw. Und dann zu Hause, wenn meine vierbeinigen Zwerge einfach nur kuscheln kommen oder wieder mal vor lauter Übermut etwas "umdekoriert" haben. Die beiden Katzenkinder habe ich ja letztes Jahr kurz nach dem Tod meines Vater gefunden und aufgezogen. Das war vor einem Jahr so ein kleines Stück Rückkehr ins Leben. Kleine Lebewesen zu sehen, die wachsen und gedeihen und sich einfach toll entwickelt haben. Das Leben geht weiter. Ich glaube heute noch, dass das kein Zufall war, dass ich die Katzenfamilie gefunden habe. Sie haben mir doch sehr geholfen, ich mußte für sie da sein, konnte ihre Entwicklung sehen und bin froh, dass ich sie habe. Liebe Grüße Carla
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Mein lieber Vati ist am 17.7.2011 um 16.30 Uhr in meinen Armen friedlich eingeschlafen. Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark |
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