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#1
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liebe katja..
ja es vergeht eigentlich kein tag, an dem nicht diese schrecklichen bilder hochkommen. sie sind immer gegenwärtig. auch für mich ist es das schrecklichste, was ich je erlebt hab. obwohl, der augenblick als meine tochter nach einer 10stündigen hirn-op rausschob und ich nicht wußte, ob und wie sie überlebt, waren auch furchtbare momente, und ich werde auch das nie vergessen. ich sitze hier total verheult. hab grad gelesen, daß auch meine frühere freundin melitta gestorben ist. melitta und ich kennen uns schon seit gut 20 jahren. haben uns dann aber aus den augen verloren. als mami im hospiz lag bin ich öfters rauf auf die terrasse und hab eine geraucht. und einmal stand ich so draußen und jemand rief: hallo tine.. ich schaute mich um und entdeckte ein bekanntes gesicht, mit mütze drauf und glatze drunter. ich war erstarrt. melitta.. gleich war klar, chemo, krebs. wir haben uns dann öfters draußen getroffen und ich hab ihr das hospiz ans herz gelegt, da die ärzte ihr nicht länger wie bis dezember gaben.melitta hatte einen hirntumor. sie war aber noch nicht soweit und auch ich konnte mir nicht vorstellen, daß sie nur noch 2 monate haben soll. wir haben uns lange umarmt und miteinander geweint. sie hatte solche angst. am tag, nachdem mami starb, bin ich nochmals ins hospiz, mami ihr kissen holen, das wollten wir ins grab mitgeben. und da traf ich melitta.. das letzte mal.. und sie erzählte, daß sie sich das hospiz angeschaut hat und es ihr sehr gut gefiel. dann war unsere letzte umarmung. ich mußte die tage immer wieder an sie denken.. jo und heut morgen les ich ihre todesanzeige. sie starb am 09.01. im hospiz. ich bin nur am heulen... melitta.. ich umarme dich, nun hast du es hinter dir... ich bin froh, daß wir uns nochmal sehen und erleben durften. du warst immer eine tolle freundin und ich werde dich weiter im herzen tragen. ich bin so traurig, daß nun hast auch du gehen müssen. ein weiterer leuchtender stern am himmel,.. eine wunderbare liebe frau. deine freundin tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
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#2
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Liebe Tine,
das ist ja traurig... da weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll. Es ist einfach erschreckend, wie viele Menschen diese Krankheit bekommen und eigentlich kaum mehr eine Chance haben. Wie schlimm muss das für dich gewesen sein, als du die Zeitung last und auf einmal über die Todesanzeige gestolpert bist. Manchaml fragt man sich, ob es denn nie aufhört... Ich hoffe, der Gang ins Krankenhaus wird für dich heute halbwegs erträglich sein. Ich hoffe, du kannst die Bilder und Gefühle, die dann in dir aufsteigen, verkraften und dich auf deine Tochter konzentrieren. Toi, toi, toi, dass die OP gut verläuft und es deiner Tochter ganz bald wieder besser geht!!! Alles Liebe Liebe Katja, ich kenne das auch mit diesen Bildern... Weil ich das nicht ertragen konnte, habe ich mir das Lieblingsfoto meines lächelnden Papas griffbereit gestellt. Man kann es ja auch verkleinern und immer bei sich tragen. Sobald also schlimme Bilder aufkommen, schaue ich mir sofort meinen strahlenden und gesunden Papa an und konzentriere mich darauf. Mir hat das geholfen! Vielleicht probierst du es mal aus? Liebe Grüße Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
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#3
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Liebe Tine,
Mensch, das tut mir leid, dass auch noch Deine Freundin an dieser furchtbaren Krankheit gestorben ist! Alles Gute auch für Deine Tochter! Und natürlich für Dich!! Hast ja gerade wieder eine besonders harte Zeit... ![]() Liebe Katja, lange Zeit war es bei mir so, dass ich ständig die Bilder meiner kranken Mami im Kopf hatte, ich habe ganz oft davon geträumt, dass sie krank war und ich ihr nicht helfen kann, ich hatte fast Mühe mich an meine gesunde Mami zu erinnern. Mit der Zeit hat das nachgelasen - jetzt (über 2 Jahre nach ihrem Tod) kommen die Bilder deutlich seltener. Mir hat auch geholfen, mir oft andere Bilder anzusehen aus den "guten Zeiten" - vor allem Bilder auf denen meine Mami lacht oder vergnügt über den Strand hüpft, tun mir gut. Alles Liebe, Anja |
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#4
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hallo ihr lieben...
lisa hat die op überstanden, sie kam grad vorhin wieder auf station. wie es lief und was es genau war, weiß ich nicht. werd ich wohl erst morgen erfahren. ich war nicht bei ihr. leider. fühle mich auch schlecht dabei. aber ich hatte heut morgen einen zusammenbruch und konnte so nicht zu ihr fahren. mir kam das alles hoch, meine mutter, meine freundin und dann auch noch die aufkommende angst um meine tochter. ich bin ansonsten eine starke frau, aber diesmal hat es nicht geklappt. ich hab auch total schlechtes gewissen. lag fast den ganzen tag aufm sofa und hab nur geheult. hätt doch bei meiner maus sein sollen... heut ist ein schlimmer tag. ich will bald ins bett, ihn beenden. und hoff morgen wieder mit meinen gewohnten kräften aufzuwachen. danke für euer mitfühlen, es tut so gut. eure schwache tine
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
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#5
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Liebe Tine,
mach dir keinen Kopf und kein schlechtes Gewissen! Deine Lisa wird das verstehen! Wie schön, dass sie die OP hinter sich hat und es ihr gut geht. Kein Wunder, dass dir heute einfach alles zu viel war. Ich denke, da wäre ich auch zusammen geklappt. Irgendwann streikt die Seele einfach und dann ist es besser, auf sie zu hören. Am besten ist wirklich, du kuschelst dich in dein Bett und schläfst. Pass auf, morgen sieht die Welt bestimmt wieder freundlicher aus! Träum etwas Schönes! ![]() Gute Nacht Miri
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt... Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark! |
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#6
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liebe miri.. danke dir für deine liebe zeilen..
ich sitze grad hier.. hab wein getrunken und stell grad so viel in frage. die frage nach dem warum stell ich erst gar nicht. darauf werd ich keine antwort finden. unsere lieben gehen und uns bleibt unsagbarer schmerz. ich denke heut den ganzen tag an meine mami, sie wollte noch so gerne leben. sie hatte noch viel vor. das letzte mal, als ich sie traf, bevor sie ins hospiz kam, da sprachen wir über den geburtstag meines mannes. wie wir ihn feiern würden. sie war so voller freude drauf. und sie darf ihn nicht erleben. nein, sie liegt tief unter der erde, ihr körper vergeht und ich will sie immer noch da raus holen. ich weine, während ich dies schreibe. sie tut mir so leid. ihr wunsch nach leben steht für mich ganz oben, nicht die erlösung ihrer krankheit. vorhin hab ich mit meiner besten freundin telefoniert, ihre mami hat darmkrebs und es wurde trotz chemo ein großflächiges etwas entdeckt. ich kann meiner freundin so schlecht mut machen. klar, ich drück ihr die daumen, daß sich alles doch noch zum positiven entwickelt. aber es fällt mir schwer. ich klage an.. ich klage gott an. bin christlich erzogen worden, doch wo bitte ist da der sinn?wieviele menschen, vor allem wieviele kinder müssen unschuldig gehen? wieviele kinder müssen trauern um ihre eltern? ich versteh es einfach nicht. ich klage an. immer wieder.... vielleicht nur heute.. vielleicht ist heut die trauer mein begleiter. meine freundin war ein sehr lieber mensch. ich hab nur gute erinnerung an sie. hab mit ihrem sohn telefoniert. sie lag ganze drei wochen im hospiz und er meinte, er sei froh, daß es vorbei ist. es muß schrecklich gewesen sein. melitta war eine so tolle frau. ich weine schon wieder. das leben sieht grad für mich hart und brutal aus. der krebs nimmt sich, was er will. tränen... lauft nur.. ihr steht für meine gegangen. das herz blutet und schreit. wir stehen hilflos da und müssen es aushalten. und unsere lieben?? geht es ihnen wirklich gut? sind sie da angekommen, woran sie immer geglaubt haben? ich weiß es nicht, und würde gottweiß wieviel dafür geben, es zu wissen. wenigstens nur ein hauch davon. ihr leben wurde einfach ausgelöscht. einfach weg, für immer. unfassbar. ich weine.... ist es wirklich so, daß schon bei unserer zeugung der tag unseres gehens feststeht?? wann gehe ich? wie gehe ich? ich habe, als meine mami noch im hospiz lag ein buch gelesen. " 90 minuten im himmel". ich kann es nur empfehlen. es ist wunderbar. da beschreibt ein mann, seinen "nahtod". wahnsinn. ich habe meiner mami davon vorgelesen. damit sie sich auf ihren himmel freuen kann. ich weine. ihr himmel...so weit weg von hier. so unerreichbar. ich weiß, ich schreibe heut wirr...liegt wahrscheinlich am wein. aber das schreib ich aus meiner seele, die heut sehr schreit. ich schreie nach meiner mami, die mir so sehr fehlt. meine mami war kein einfacher mensch. sie hatte viel erleben müssen. mußte mit 14 jahren ihre geliebte heimat argentinien verlassen. das hatte sie nie verarbeitet. dann hat sie meinen vater kennengelernt, der sie schlichtweg einfach nur betrogen hat. sie bekam uns drei kinder, und zog uns allein groß. heut als mutter weiß ich, was sie geleistet hat. sie war immer für uns da. sie liebte ihre acht enkelkinder und hatte ihr leben wieder genossen. selbst als der krebs sich in ihr leben reinschlich. sie gab nie auf. wollte leben. ihre enkelkinder erleben. oh mami, es tut mir so leid. so unsagbar leid. ich hoffe, du bist da, wo du immer hin wolltest. in den händen deines gottes. weißt du noch... unser spruch: ich kann nicht tiefer fallen, als in die ausgestreckte hand gottes. ich hoff, du bist jetzt dort mami.
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MISS YOU MAMA 24.02.1944-15.10.2012 |
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#7
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Liebe Tine,
Deine Mami ist jetzt ganz bestimmt im Himmel zuhause. Im Grab liegt ja nur ihr Körper, den der Krebs so zerschunden hatte. Sie selbst, ihr Herz und ihre Liebe zu Euch kann kein Krebs und kein Tod kaputtmachen. Auch wenn sie bei der Geburtstagsfeier nicht für Euch sichtbar dabei ist, so ist sie bestimmt mitten unter Euch. Sie ist ganz bestimmt noch bei Euch, nur auf eine andere Art als früher. Du kennst sie so gut. Weisst Du doch, was sie gesagt, gefühlt und gedacht hätte, wenn sie lebend unter Euch wäre. Nun kann sie das nicht mehr selbst sagen, aber Du weisst es, da sie doch irgendwie bei Euch ist. Sei lieb gedrückt vom Alpenveilchen |
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