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#1
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Halo Evelin,
ich kann mich Simi da nur anschliessen. Auch meine Mutter meinte immer die Chemo rettet sie und der Krebs verschwindet dadurch. Es tat ihr sehr wie sie von Tag zu Tag abbaute und immer schwächer wurde. Der Onkologe im KH meinte nur zu ihr, wir können den Tumor durch die Chemo nicht vernichten, aber wir können ihn im Wachstum stoppen. Mein Vater nahm sich dann ein Herz, er hatte sich die Meinung eines 2. Onkologen eingeholt, dieser hatte ihm klar ins Gesicht gesagt: Ihre Frau wird Sterben!! Ich erinnere mich nur zu gut daran das ich die Worte:"du wirst sterben", nicht aussprechen konnte, ich wollte es ihr nicht sagen. Papa unterhielt sich danach mit ihr, und dann war es ihr sehr wichtig, das wir bei ihr waren. Und das waren wir auch bis zur letzten Stunde. Ich wünsche euch für die nächste Zeit viel KRaft, die werdet ihr brauchen. Nala
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#2
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Hallo Evelin,
Die Magenentfernung hat ihn psychisch schon voll umgehauen und er hat sich in sich verschlossen. Er fragt was mit ihm ist. Ich glaube das dein Vater schon ein wenig ahnt wie es um ihn bestellt ist. aber am Ende wil ich vom Herzen nur das Beste für meinen Papa und dass er nicht traurig serben muss..... Hilft mir bitte. ... Sterben hat immer was mit Trauer zu tun. Der der gehen muss ist trarig das er euch zurücklassen muss und ihr seid traurig das euer Vater/Mann gehen muss. Wichtig in diesem Sterbeprozess ist das er mit so wenig Schmerzen wie möglich gehen kann. Darum sollte er so schnell wie möglich in den Genuss einer palliativ medizinischen Versorgung kommen. Vielleicht hilft es deinem Vater ja wenn ihr ihm zu verstehen geben könnt das ihr wisst dass es keine Besserung seiner Krankheit gibt aber ihr ihn in allem begleitet was jetzt kommt. Wenn er nicht reden will dann bedrängt ihn nicht aber zeigt ihm das ihr trotzdem an seiner Seite seid. Es iat auch nicht schlimm wenn ihr und auch dein Vater weint. Es bedeutet auch ein Stück los lassen können. Euer Vater muss auch wissen dass er gehen kann wenn er es denn möchte. Wichtig ist nicht einmal wie lange er noch lebt sondern die Zeit die er noch bei euch ist Lebensqualität hat.
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Jeder Tag ist der Anfang des Lebens. Jedes Leben der Anfang der Ewigkeit. (Rainer Maria Rilke) |
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#3
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Hallo Evelin,
Ich denke da Dein Vater fragt wie es um ihn steht, sollte er auch eine ehrliche Antwort bekommen. Es ist traurig und er sollte die Chance bekommen trauern zu können. Vielleicht ahnt er es eh schon! Meine Mutter ist vor 2,5 Jahren gestorben und die Aerzte und auch wir als Familie haben ihr nicht gesagt das sie nicht wieder gesund wird. Meine Mutter hat sich mit ihrer Krebserkrankung für mich nie offensichtlich auseinandergesetzt und wollte kaum Informationon haben. Ich denke sie wusste das sie sterben wird und hat sich nonverbal von mir verabschiedet. Für mich wäre es einfacher gewesen offen über alles mit ihr zu sprechen, für sie leider nicht . Ich leide sehr darunter das wir uns für in meinen Augen nicht "richtig" verabschiedet haben. Aber jeder Mensch ist anders. Sprich mit dem Krankenhauspersonal, einem Hospizdienst, lass dich beraten... Wie sieht deine Mutter das ganze? Liebe Grüße Anna |
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#4
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Liebe Evelin! Bei uns, also bei meinem Papa war es ähnlich wie bei Anna! Mir kam es auch immer vor als ob Papa sich nie wirklich mit seiner Krankheit auseinander gesetzt hätte.
Auch uns wurde in seiner letzten Woche vom KH gesagt dass nur mehr palliative Maßnahmen möglich seien. Ihm wurde das auch gesagt. Ich habe ihn nie wirklich gefragt was er darüber denkt, ich habe mich nicht getraut und wollte ihn immer vor negativen Nachrichten schützen. Jetzt glaube ich auch, dass Papa einen Tag vor seinem Tod wusste dass er loslassen musste und uns das auch nonverbal zeigte. Wir verstanden es da noch nicht außerdem wollte auch er uns immer schützen. Jetzt bereue ich sehr dass wir nicht wirklich ehrlich über unsere Gefühle und Ängste gesprochen hatten und uns gegenseitig schützen wollten. Ich weiß, es ist schwer über das Sterben zu reden und ich konnte es auch nicht aber die Aufarbeitung und das Loslassen fällt mir jetzt umso schwerer! Mach was dein Gefühl dir sagt, ich glaube das ist das Richtige! Viel Kraft!
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Mein Papa: Kleinzelliges Bronchialkarzinom Diagnose am 21.12.2011 am 23.2.2013
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#5
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Vielen lieben Dank erstmal für Eure Antworten. Wir sind jetzt wieder zuhause und versuchen ihm alles zu geben was er wünscht. Ich würde alles tun um ihn zu beschützen so wie er mich mein ganzes bisheriges Leben beschützt hat. Es schlaucht unwahrscheinlich aber es gibt nichts was mir grade wichtiger wäre und ich staune über die Kraft die man aufbringen kann in Situationen vor denen man die größte Angst überhaupt im Leben hatte. Das Schlimmste steht aber noch bevor.... Er hat heute fast nur geschlafen und wen man ihn nicht grade weckt ist er nur am Träumen. Ich denke das war auch der Grund weswegen die Ärztin sich zurück gehalten hat. Fakt ist er wird nichts mehr regeln können so wie er es sich wünschen würde. Dazu fehlt ihm die Kraft. Er hat schon vom Arzt gesagt bekommen dass seine Leber befallen ist und man nur noch palliativ behandeln kann. Er fragte auch wie viel Zeit er noch hat nur das kann man in der Tat nicht sagen. Irgendwo weiß er alles nur hat er es nicht verinnerlicht / verstanden. Wie oft sollte man es dann wiederholen bis er es einsieht.... Ich habe heute viel nachgedacht sofern es mir mit dem vollen Kopf möglich war und auch länger mit meiner Mutter darüber gesprochen. Wir hoffen wir haben noch die Zeit um mit ihm ganz klar sprechen zu können und überlegen auch einen Pfarrer zu holen. Ja ihr habt alle Recht Abschied ist wichtig und intuitiv macht man es hoffentlich richtig. Loslassen fällt dennoch schwer... fast so schwer die Lieben leiden zu sehen. .. :-(
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#6
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Liebe Maus,
wenn Dein Vater schon weiss, wie es um ihn steht, es nur noch nicht verinnerlicht hat, wie Du sagst, dann denke ich nicht, dass ihr das noch öfter für ihn wiederholen solltet. Wenn ich das richtig verstehe, ist ihm ja die Wahrheit um seine Krankheit und seinen Zustand sozusagen unterbreitet worden. Nun muss er auch das Recht haben, diese in seinem eigenen Takt anzunehmen. Wenn Ihr mit ihm redet, wenn er kann und mag, merkt ihr, wie weit er auf seinem Weg des Akzeptierens gekommen ist. Natürlich müsst Ihr ihm wichtige Fragen stellen können, die Euch bewegen, aber ansonsten ist es am besten, wenn er selbst den Takt angeben kann, in dem er sein Sterben akzeptiert. Ich wünsche Euch noch ganz gute Gespräche mit Eurem Vater und noch viel schönes Beisammensein. Ganz liebe Grüsse vom Alpenveilchen |
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#7
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Ein sehr schweres Thema. Bei meinem Papa war das auch so. Er hat vom Arzt alles gesagt bekommen, aber irgendwie ist es bei ihm nicht so richtig angekommen. Mein Vater hat aber ab und zu darüber gesprochen wo seine Sachen sind falls mal was passiert. Er hat alleine gelebt und hat mich als einzige Tochter gehabt.
Mein Vater sagte nur 48 Stunden vor seinem Tod, "sch.... schaut doch sehr schlecht aus!" Aber keine zwei Minuten später hat er wieder über etwas anderes gesprochen. Ich würde auch nicht mit ihm darüber reden. Ich denke man verdrängt es absichtlich, vielleicht auch Selbstschutz, keine Ahnung. Das einzige was ich machen würde wenn es etwas gibt das für dich wichtig ist zu besprechen, dann würde ich versuchen diese Unterhaltung zu führen. Ich würde aber deinem Papa sagen das es dir wichtig ist, und wenn er nicht darüber reden will er einfach stop sagen kann. Und was für mich ganz ganz wichtig war, ich wollte meinem Papa mal so richtig sagen wie lieb ich ihn habe, das er der beste Papa ist den man sich nur vorstellen kann und ich stolz bei seine Tochter zu sein. Es war sehr wichtig für mich ihm das noch zu sagen. Ich wünsche dir noch viele schöne Momente mit deinem Papa!!! LG Andrea
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Mein Papa (53) 16.05.1959 - 29.08.2012+ Diagnose kleinzelliger Lungenkrebs am 14.06.2011 |
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