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  #1  
Alt 25.10.2013, 20:01
catw31 catw31 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Chris, hallo Elisabethh,

danke für Eure Antworten :-)

@Chris: Dass bei Euch das Schicksal zwei Mal zuschlägt, ist ja besonders gemein... Ich wundere mich über Deine Mutter! Aber vielleicht setzen ja die geliebten eigenen 4 Wände ungeahnte Energien frei? Es stimmt schon, ich würde natürlich auch viel lieber in mein eigenes Bett als in eines im Heim... Ich möchte nur so gerne, dass wir das Heim zusammen aussuchen können und nicht holterdipolter irgendeines nehmen müssen, das gerade freie Plätze hat.

Arbeitest Du, Chris? Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass meine Mutter mit in meine 2-Zimmer-Wohnung kommt, wenn sie schwächer wird. Allerdings hätte ich sie dann nahe bei mir, bräuchte keine Angst um sie zu haben und könnte noch viel Zeit mit ihr verbringen.

Kommt denn zu Deiner Mutter ein Pflegeteam? Oder kann sie alles ganz alleine? Wie oft muss sie denn zum Arzt?

@Elisabeth: Ich bin in gutem Kontakt zum Sozialdienst der Klinik. So habe ich von den Möglichkeiten erfahren, einen Pflegedienst oder eine Kurzzeitpflege zu beauftragen. Die Pflegestufe wurde von dort beantragt. Das kommt ja auch noch hinzu, ich bin unvermögend und kann zu nichts dazubezahlen :-( Wenn es kommt, kommts dicke...

Einen schönen Abend wünscht Euch catw31
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  #2  
Alt 26.10.2013, 10:50
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

hallo catw 31

habe mit meinem vater das gespraech auch noch nicht gefuerht, meine mutter redet viel mit ihm drueber, will ihn so normal wie moeglich behandeln, werde aber beim naechsten besuch das thema vorsichtig probieren anzusprechen denn man will ja auch wissen was seien wuensche sind wenn er nicht mehr fuer sich selber sorgen kann und dann braucht ja hilfe dabei, geht ja nicht alleine, mein papa hat schon ganz schoen viel dinge selber geregelt, sowie sein begreabnis, hat er schon bezahlt und alles totaler schock aber kanns auch verstehen mein vater hat immer alles selber geregeld wenn es um dinge ging und darum macht er das auch. es bleibt immer schwer denk ich das thema anzusprechen. in 2 wochen fahre ich wieder nach hause und dann werd ich auch mal probieren die frage zu stellen was er will, lg maria
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  #3  
Alt 26.10.2013, 21:26
Susanne04 Susanne04 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Chris!

Am 22.10 war es ein Jahr, dass meine Schwiegermutter an BSDK gestorben ist. Sie hat 2 Jahre lang dagegen gekämpft und doch verloren.
Meine Schwiegermutter hat alles selber vorbereitet. Sie schrieb uns eine Liste mit den Leuten die zur Beerdigung geladen wurden, sie entwarf selber die Patezetteln, wir teilten gemeinsam dem Arzt im KH mit, dass sie keine wiederbelebenden Maßnahmen will. Sie setzte sich ganz genau mit dem Thema auseinander und wollte alles geregelt wissen.
Das machte das Ganze etwas "leichter", wenn man das so sagen kann.

Es gibt aber auch Leute, die über das garnicht reden wollen oder nachdenken. Irgendwann müssen sie es aber.
Auch deine Mutter wird an dem Punkt angelangt sein, wo sie sich damit befassen muss und leider musst du ihr die Zeit dazu geben. Du kannst ja mal versuchen Unterlagen im Internet zu suchen, auszudrucken und ihr zu geben, dh Patientenverfügung etc. Dann kann sie es sich in Ruhe durchlesen.

Meine Schwiegermutter hat sich auch bis 2 Wochen vor ihrem Tod selbst verpflegt, sie hat sich selbst gewaschen, gekocht, die Wäsche gemacht. Aber dann kam der Tag, an dem sie zu mir sagte: Ich glaube, ich brauche jetzt eine Pflegerin. Und am nächsten Tag rief ich bei einem Pflegedienst an und am nächsten Tag war die Pflegerin schon da.
Das war das Beste was wir für sie tun konnten. Wir hatten zwar ausgemacht, dass sie ins KH auf die Palliativstation geht, wenn es zu Hause nicht mehr geht, aber mit Hilfe der Pflegerin (die ausgebildete Palliativschwester war), dem Hausarzt und dem KH, konnten wir sie bis zum Schluss zu Hause behalten und sie konnte auch zu Hause sterben. Im Nachhinein muss ich sagen, dass uns das allen sehr geholfen hat, denn so kann man jederzeit zu "Ihnen" gehen und wenn es nur für ein paar Minuten ist, aber wenn sie im KH liegen, dann fährt man 1. meistens nicht so oft und 2. bleibt man oft zu lange.

So, ich hoffe, dass das Ganze jetzt nicht zu lange für dich war.

Ich wünsche dir und deiner Mutter das Allerbeste und viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße, Susanne
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  #4  
Alt 26.10.2013, 23:54
Susanne04 Susanne04 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Hallo Chris!

Meine Schwiegermutter war wie eine Mutter für mich, ich vermisse sie sehr. Es ist so ein komisches Gefühl, wenn man erfährt, dass ein naher Verwandter/Bekannter Krebs hat. Insgeheim weiß man, dass es mit dem Tod enden wird, will es aber nicht wahr haben. Auch mir ist es so ergangen, irgendwie ist es auch ein Selbstschutz der Angehörigen. Ich kann mir dann vielleicht ungefähr vorstellen, wie es den Betroffenen selber damit geht.
Man will es nicht wahrhaben, irgendwann muss man sich aber damit beschäftigen, spätestens wenn es einem schlecht geht und man Hilfe braucht.
Was uns eigentlich am Meisten weh tut, ist, dass sie ihre hart verdiente Pension und ihre beiden Enkelinnen genießen könnte. Sie wäre eine so große Bereicherung für uns Alle.

Ich vermisse sie so sehr.

Ich wünsche allen Angehörigen und Hinterbliebenen viel Kraft.

Liebe Grüße, Susanne
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  #5  
Alt 27.10.2013, 07:28
catw31 catw31 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

"In der Zeit, in der sie noch unter großen Schmerzen litt, sah sie ihre Prognose realistischer, erwähnte auch des Öfteren indirekt ihren bevorstehenden Tod, doch nun, wo es ihr wieder besser geht, ist das alles wieder in weite Ferne gerückt. Ich vermute, es ist ein Selbstschutz, der Mensch will leben und tut alles, um sich diese Lebensqualität so lange wie möglich zu erhalten."

Hallo Chris,

das hast Du genau treffend ausgedrückt! Ich war gestern wieder im Krankenhaus. Dieses Mal herrschten große Schmerzen trotz Medikamente. Meine Mutter war abwesend, fand viele Worte nicht wieder, es tat mir einfach nur weh, sie so zu sehen. Als ihr einfiel, dass sie sich ja noch gar nicht um ihre Winterreifen gekümmert hätte, zerriss es mir fast das Herz :-(((

Mein Partner war mit im Krankenhaus. Er hatte sich fest vorgenommen, über zu regelnde Dinge zu reden, weil ich ja zuvor nicht in der Lage dazu gewesen sei. Und wieder einmal sind wir unverrichteter Dinge nach Hause gefahren, weil auch gestern wieder nicht der "richtige" Zeitpunkt war. Es ist einfach nur schrecklich...

Im Übrigen kenne ich auch das Gefühl, mich unbeliebt gemacht zu haben, weil ich die Wahrheit anspreche. Meine Cousine ist ihr da lieber, die kommt ins Krankenhaus und "saust" mit ihr fröhlich im Rollstuhl durch das Gelände. Ich bleibe aber hartnäckig, denn ich glaube, der Kranke braucht beides: Eine Person, die Leichtigkeit und angenehme Ablenkung verkörpert, aber auch eine, die der Wahrheit ins Gesicht sieht und sich rational kümmert und sich ihrer Verantwortung bewusst ist.

Einen Sonntag mit möglichst viel Ruhe zum Kraft tanken wünsche ich uns allen. catw31
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  #6  
Alt 28.10.2013, 07:48
catw31 catw31 ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

Guten Morgen Chris,

danke für den Tipp mit der Palliativstation! Ich habe ein bisschen gegoogelt, das hört sich richtig an für meine Mutter. Heute Abend telefoniere ich mit dem Arzt und werde das besprechen!

Das mit dem Schmerzgedächtnis weiß ich von einer Freundin, die auf Grund verschiedener Krankheiten leider dauernd unter Schmerzen leidet. Sie hat das in einer Schmerzambulanz gelernt und mir erklärt. Hinzu kommt noch, dass meine Mutter Schmerzen gar nicht gut ertragen kann, auch noch nie konnte, ich glaube, da ist auch jeder unterschiedlich "hart" im nehmen, oder? Und besonders doof ist natürlich, dass sie ursprünglich wegen starker Schmerzen in Rücken und Bein ins Krankenhaus ging, diese nicht mehr aushielt zu Hause und nun endlich auf den Kopf gestellt werden wollte. Heraus kam keine Besserung, stattdessen diese Sch...-Diagnose :-(

Und ich habe nochmal darüber nachgedacht, warum sie nicht sprechen will. Mir ist eingefallen, dass ich eigentlich immer etwas schneller als andere Menschen mit so etwas bin, also ich meine meinen Typ. Ich bin auch impulsiv und ecke manchmal mit meinen "direkten, schnellen" Reaktionen und Gefühlsausbrüchen an. Vielleicht ist es auch hier so. Vor lauter Schmerz und Schock und Wut und Traurigkeit über die Diagnose habe ich ganz spontan aus dem Bauch heraus reagiert, aber nicht daran gedacht, dass andere Menschen anders verarbeiten. Mit dieser Erkenntnis fällt es mir hoffentlich innerlich etwas leichter, die Füße still zu halten. Immerhin ist meine Mutter die Betroffene und bestimmt das Tempo. Andererseits fühle ich mich verantwortlich und will aus einer Hilflosigkeit heraus agieren... Ach, alles kompliziert

Heute startet eine neue Woche, vielleicht bringt diese etwas mehr Klarheit *hoff*.

Viele Grüße von catw31
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  #7  
Alt 28.10.2013, 11:02
hm maria hm maria ist offline
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Standard AW: BSDK im Endstadium - Mutter ignoriert Diagnose

hallo catw31

ich kenne das bin auch sehr impulsiev und reagiere gleich, aber habe das gelernt um erst darueber nach zu denken, will auch alles schon geregelt haben fuer meinem papa, da ich mir vorstellen kann wenn es zum schluss hin geht man vielleicht die kraft ja gar nicht so hat um diese dinge zu regeln, aber mein Vater wuerde das doch nicht zulassen habe seinen charakter geerbt darum verstehe ich ihn dann auch wieder sehr gut. wuerde selber auch alles alleine regeln wollen. das ist der Mensch und jeder ist anders und einzigartig.
lg maria
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