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  #11  
Alt 11.01.2014, 00:17
BEA11 BEA11 ist offline
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Registriert seit: 08.09.2013
Ort: Duisburg
Beiträge: 12
Standard AW: Stammtisch

Liebe Andrea,
danke für deine lieben Worte. Ihr habt hier ja alle so ungefähr das gleiche erlebt oder erlebt es. Ich habe die Erfahrung gemacht, oder glaube es vielleicht auch nur, ich bin alleine mit meinem Schmerz , und nur ich möchte über alles reden und reden und reden. Bis irgendwann dieser Schmerz aufhört.

Dezember 2012, fünf Tage vor Weihnachten bekam Uwe, mein Mann, seine Diagnose. CUP-Syndrom, Lungen-, Leber,- Nieren,- Knochen Metastasen. Unheilbar....
Uwe war starker Raucher, ich hatte immer die innere Angst, dass er krank wird. Aber so heftig..... das war zu viel. Wir haben am 1 Weihnachtstag seine Patientenverfügung geschrieben und geheult. Dann kam die Morphineinstellung, Krankenhaus, Chemo, Bestrahlung und und und..... Sein Endschuss war , es noch wenigstens 2 Jahre zu schaffen.
Er hat 10 Monate geschafft. Es war die Hölle, sein Leiden zu erleben und nicht wirklich helfen zu können. Diese Monate haben meine ganze Kraft aufgesaugt.
Am meisten machen mir die letzten Wochen zu schaffen. Bis Mai hatte ich noch ganztags gearbeitet ( ich bin Arzthelferin) . Dann ging es nicht mehr. Uwe ging es schlechter und ich habe mich krank schreiben lassen. Letztendlich habe ich meine Arbeit verloren. Das war mir aber egal. So hatte ich die letzten Monate mit Uwe noch und wir haben diese Zeit gemeinsam geschafft.
Ich sah wie es um ihn stand. Das Ende war nicht mehr ganz so weit. Ich wollte es aber nicht sehen und war sehr geschäftig und habe auch manchmal so getan als wenn wir noch viel Zeit hätten. Wir haben immer viel miteinander geredet , aber Uwe ist sehr ruhig geworden.
Nach vielen Gesprächen haben wir beschlossen, das Uwe zu Hause bleibt, mit Palliativ Pflegedienst und am Ende auch mit einer palliativen Sedierung. Ich habe ihm versprochen auf ihn aufzupassen, das er ruhig und ohne Schmerzen einschlafen kann. Ich habe mein Versprechen gehalten, er ist ganz ruhig gewesen bei seinem letzten Atemzug.
Ich habe sehr oft gehört das es ein großes Geschenk war , das Uwe zu Hause sterben durfte und ich und die Kinder dabei waren. Vom Kopf her weiß ich das, wir haben alles gemacht für Uwe.
Ich bin aber im Zweifel.... habe ich auch wirklich alles gut gemacht....habe ich im oft genug gesagt, das ich ihn liebe ... hätte ich dieses oder jenes vielleicht doch noch tun können. Ich glaube, ich habe ihn noch nicht wirklich los gelassen . Ich erlebe diese letzten Stunden in meinem Kopf immer und immer wieder. Sein letzter Atemzug, sein Körper verändert sich und ich weiß das er tot ist. Ein Erlebnis das mich noch immer voll im Griff hat und mir die Endlichkeit gezeigt hat. Wann wird das weg gehen, oder besser werden ? Werde ich Ruhe finden ?

Geändert von BEA11 (11.01.2014 um 00:21 Uhr)
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