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#1
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Hallo,
na dann will ich mal starten mit dem Antworten. Bei mir ist die Diagnose fast 1 3/4 Jahr her und das Ende der Therapie hatte gerade Jahrestag. Ich habe mir auch diese Frage gestellt. Es wird auch von der Umwelt oft signalisiert, dass a) die Krankheit ja nur gekommen ist, weil man z.B. zu viel Stress hatte und b) man nun, wo die Krankheit da ist, unbedingt Dinge ändern muss. Das erwarten irgendwie auch alle. Das kann so sein, muss aber nicht. Es gibt auch Auslöser dieser Krankheit bei Menschen, die für sich genommen ein völlig ausgeglichenes und ruhiges und stimmiges Leben führen. Es sind die anderen, die uns signalisieren, dass etwas nicht gestimmt haben muss. Bei mir ist es schon so, dass die Krankheit Veränderungen mit sich gebracht hat. Und im Nachhinein habe ich Frieden damit geschlossen, dass sie da war. Ich hatte - trotz Arbeit während der Chemo - Zeit, mich auf mich zu besinnen und ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Ich hatte vieles aus den Augen verloren. Freunde, das Leben, mich... Das ist jetzt wieder mehr in den Fokus gerückt. Und das ist sehr schön. Und ich bin auch ruhiger geworden. Ich rege mich nicht mehr so schnell auf über Dinge. Aber es sind keine RIESEN-Veränderungen... alles kleine Schritte, die ich jetzt aber viel bewusster gehe. Ich habe auch neue Freundschaften gewonnen. Für mich war alles ok so wie es war. Rückblickend betrachtet. Lieben Gruß Panda Geändert von Panda72 (05.11.2014 um 23:30 Uhr) Grund: so positiv war es dann doch nicht... |
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#2
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Zitat:
ich las dann das buch von susan sontag: krankheit als metafer und ich muss sagen, es tat mir unheimlich gut und gab mir kraft. alles liebe suzie PS.: nein ich denke, gilda, ich stehe da auch bei dir und panda. bei vielen allerdings, die spreu vom weizen getrennt glauben, klingt eine große enttäuschung mit. das wiederum nehme ich schon ernst, auch im bewusstsein, dass ich vielleicht selbst schonmal "spreu" war. nicht immer kann man gut und warmherzig und kompetent reagieren, ich nehme mich mal selbst an der nase.
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seit 2005 bin ich ein angsthase Geändert von suze2 (05.11.2014 um 23:48 Uhr) |
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#3
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Ich denke auch immer: Wenn alle Krebs bekommen würden, die Schwierigkeiten und Stress im Leben haben, dann wären die Krebsraten noch ganz anders.
![]() suze: Das sicherlich auch. Aber ich verbuche so was auch auf das Konto "allgemeine Lebenserfahrung" und nicht "Krebs". Aber vielleicht ist das auch eine Antwort: Jeder hat da vielleicht eine andere "Buchführung".
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lg gilda Geändert von gilda2007 (05.11.2014 um 23:51 Uhr) |
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#4
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außerdem ich muss ehrlich sagen, mir gefällt der gedanke nicht, dass man gesund bleibt, wenn man alles richtig macht. das macht mir fast angst, dieses die braven werden belohnt durch gesundheit.
das leben ist schon etwas komplizierter, glücklicherweise, muss ich sagen.
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seit 2005 bin ich ein angsthase |
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#5
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Suze, das meinte ich, als ich oben schrieb, dass ich nicht zu denen gehöre, die glauben, dass man alles planen und kontrollieren kann. Wenn man das glaubt, kommt man wahrscheinlich zum Schluss, dass man keinen Krebs bekommt, wenn man nur alles richtig macht. Oder so ähnlich ...
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lg gilda |
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#6
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... Da habt ihr wohl Recht.
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#7
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Der Umkehrschluss waere dann: ich bin an meinem Krebs selbst schuld, weil ich was falsch gemacht habe. Haette ich es richtig gemacht, waere mir das nicht passiert. Die Diskussion hatte ich mit meiner Mutter bis zum absoluten Abwinken - und die Argumentation finde ich total daneben.
Haettest Du Dich von Deinem Mann getrennt... Haettest Du das Kind nicht bekommen... Waerest Du nicht nach Kanada gegangen... Haettest ... Wuerdest... Waerest... Es ist keiner "selbst Schuld", dass er diese Krankheit bekommt. Da bin ich mir sicher (auch wenn ich mir sonst inzwischen nicht mehr bei vielen Dingen sicher bin...) ![]() Ganz abgesehen davon ist es auch komplett nutzlos - die Situation ist, wie sie ist. Ich habe keine zweite Chance, und werde auch keine bekommen . Es kann keiner einen Nachweis erbringen, dass es anders gelaufen waere, wenn...
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Annette Así es -suspiró el coronel-. La vida es la cosa mejor que se ha inventado. Gabriel García Márquez - "El Coronel no tiene quien le escriba" |
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