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  #1  
Alt 19.04.2015, 14:30
jane. jane. ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

ich muss mich ausheulen. Meinen Mann geht es heute miserabel. Trotz Morphiumpflaster, trotz Tabletten. Heute war sein Bruder da und sie haben über sein Erbe gesprochen!!! Ich habe die Betten bezogen und geheult. Hab eine Scheißangst. Heule jetzt grade wieder. Ich habe beim Pflegedienst mal vorgesprochen. Die haben mich gefragt, ob der Doc mit mir schon mal über SAPV gesprochen hat. Da kommt ein Arzt zu uns nach Hause und behandelt. Das ist was für "hoffnungslose Fälle". Wir sind doch nicht hoffnungslos! Ich war richtig geschockt. Jeden Tag erzähle ich meinem Mann, das er kämpfen muss. Es gibt Leute, die haben es geschafft. Wir schaffen das auch. Und dann so ein Satz. Er liegt im Bett und erholt sich hoffentlich von seiner schmerzhaften Nacht. Sein Pflaster hat er seit gestern 25mg. Ist vielleicht ein bisschen wenig. Seine Rippe tut ihm weh, die ist vor 5 Wochen bestrahlt worden. Schmerzt immer noch. Dicke Beine hatte er, da habe ich ihm Aspirin gegeben. Der Arzt sagt, wenn es hilft ist gut. Kann ich weiter geben. Wenn es wieder schlimmer wird, geht er zur Behandlung ins Krankenhaus. Jeden Tag ist was neues und jeden Tag bekomme ich etwas mehr Angst. Mir schnürt es die Kehle zu. Der Doc ist ganz zuversichtlich und wir haben großes Vertrauen. Ich weiß, dass Werner schwer krank ist und daran sterben kann, ich bin ja nicht naiv. Aber vorher will man alles versucht haben und dem Kranken Stärke geben. Und wenn ich Märchen erzähle. Hauptsache er glaubt an sich. Ich hab dolle Angst. Danke fürs lesen.
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  #2  
Alt 20.04.2015, 17:25
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SamYU SamYU ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo Jane,
Ich denke ganz fest an euch! Ich finde es toll das du Werner so viel Kraft gibst . Ich denke sowas hilft kranken sehr. Auch ich habe hier und da mal etwas geflunkert damit meine Mama nicht aufgibt . Gibt ihm weiterhin halt, auch wenn es manchmal sehr schwer fällt.
Ich hoffe er wird trotz schlechter Prognose den Krebs besiegen!

Alles Liebe und Gute

Samy
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Der Tod einer Mutter ist der erste Kummer,
den man ohne sie beweint.


Mama:
02.10.1950 - 08.01.2014

Wir lieben dich Mama
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  #3  
Alt 20.04.2015, 18:42
jane. jane. ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Danke SamYu für deine lieben Worte. Auch heute geht es ihm nicht viel besser. Manchmal holt er mich zum Atmen an sein Bett. Dann halte ich ihm die Hand und erzähle ihm, dass er es schaffen wird. Danach geht es ihm besser. Doch wenn Gott will hoffe ich nur noch, dass er nicht leiden muss. Vielleicht schafft er seinen 63. Geburtstag Anfang Juni. Ach bitte.
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  #4  
Alt 22.04.2015, 08:12
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SamYU SamYU ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Hallo Jane,
Ich habe meiner Mama auch immer die Hand gehalten, wenn sie mal angst hatte oder schwer Atmen konnte. Mein Profilbild sind Unsere Hände, ein paar Stunden bevor sie von uns gegangen ist.
Es ist immer schwierig , auf einer Seite möchte man nicht das jemand leidet und auf der anderen auch nicht das jemand stirbt.Als ich bemerkt habe das meine Mama keine Kraft mehr hat, habe ich Ihr gesagt das sie jetzt gehen kann und nicht mehr kämpfen muss und sich keine Sorgen machen muss.
Ich hoffe für euch, dass ihr seinen Geburtstag noch zusammen verbringen könnt !

Ich denke fest an euch
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Mama:
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  #5  
Alt 30.04.2015, 15:16
jane. jane. ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

wir haben noch kein schriftliches Ergebnis vom Staging am 28.04.2015. Aber wir waren gestern im Krankenhaus, weil mein Mann unter Atemnot litt. Ich hatte die CD dabei und der Arzt sah sie sich an.
Ergebnis: alle Therapien werden abgebrochen, weil sie keinen Sinn mehr machen. Der Tumor ist deutlich gewachsen. Körperlich kann man ihm keine Therapie mehr zumuten. Ab Montag kommt der SAPV zu uns nach Hause. Ich habe immer noch Hoffnung, aber langsam glaube ich, dass ich mir selbst was vormache. Na ja so ist es ja auch, aber anders kann ich keine Kraft sammeln für das bisschen Zukunft. Der Arzt geht von wenigen Wochen, maximal 2 Monaten aus. Wir sind so traurig, es tut furchtbar weh. Mein Mann sieht so elend aus. Das viele Morphium, die vielen Schmerztabletten, die Magentabletten usw. Trotzdem haben wir noch die Chance auf ein medizinisches Wunder. Woran soll ich mich auch klammern. Mein Mann mußte mich trösten. Der Kranke tröstet die Gesunden! Muss das nicht umgekehrt sein?
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  #6  
Alt 03.05.2015, 17:03
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BerliNette BerliNette ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe Jane,

ich habe am 28. April so sehr an euch gedacht und es tut mir aufrichtig leid, dass ihr so ein Ergebnis erfahren habt. Dein Mann ist wunderbar, er hat sogar die Kraft dich zu trösten meine Liebe! Vielleicht zeigt ihr den Ärzten, die euch die Prognose gestellt haben doch noch den dicken Daumen und habt noch eine lange schöne Zeit zusammen. Ich wünsche mir das für euch!

Liebe Grüße

BerliNette
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Verweile nicht in der Vergangenheit, träume nicht von der Zukunft. Konzentriere dich auf den gegenwärtigen Moment!
Buddha

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mein Schatz:
Lungenkrebs ED: 06/2014 - ALK-Mutation (zurzeit Behandlung mit Xalkori)
Speiseröhrenkrebs ED: 07/2015 - 16 x Bestrahlung, vollständige Ernährung mit PEG
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  #7  
Alt 04.05.2015, 17:22
jane. jane. ist offline
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Standard AW: kleinzelliges Lungenkarzinom bei meinem Mann

Liebe BerliNette,
heute war unser Gespräch mit dem Onkologen, weil er den Befund jetzt schriftlich hat. Aber leider ist jetzt alles noch schlimmer. Er hat jetzt Metastasen in der Leber und in der linken Nebenniere. Die Knochen sind so porös, dass er möglichst nicht mehr stehen soll, weil die Hüfte einbrechen kann. Heute war die Palliativärztin bei uns. Das Morphium wird erhöht, aber man kann nichts mehr machen. Mir schnürt es die Kehle zu. Ich bin arbeitsunfähig krankgeschrieben - und das zu recht. Kann nichts machen. Außer pünktlich die Tabletten geben. Mein lieber Mann ist geschockt, jedenfalls spricht er nicht über seinen Zustand. Ja was soll er auch sagen. Sagt nicht mal was im Fall der Fälle zu tun ist. Verstehen kann ich ihn aber. So eine Diagnose ist grausam. Wir haben vielleicht noch 2 Monate, aber es kann jeden Tag zu Ende sein. Ich hab versprochen da zu sein und hoffe, dass ich die Kraft haben werde. Nachts wandert er umher und sucht seine Sachen oder kocht literweise Kaffee, den ich dann wegschütte. Oder er glaubt, die Heizung sei kaputt und dreht sie auf 30 Grad. Nachts ist er verwirrt und kann nicht schlafen. Leute, ich hab noch nie sowas schlimmes erlebt.
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