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#1
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Ja, natürlich wünsche ich mir andere Antworten. Aber ich danke euch, für eure Erfahrungen. Ich fühle mich schuldig, denn ich habe nachdem sie mich gefragt hat, meine Meinung als medizinischer Laie meiner geliebten Schwester unmissverständlich zum Ausdruck gebracht: Ich würde auch keine Chemo machen (wollen). Aus Angst vor dem was man über die Nebenwirkungen/Behandlungen kennt.
Wahrscheinlich liegt das daran, weil man Entwicklungen die man nicht kennt, sich nicht vorstellen kann auch nicht fürchtet. Wenn ich die Geschichten so lese - ihr könnt euch vorstellen: Es geht mir nicht gut dabei, dass ich meine Schwester ermutigt habe, auf Chemo gänzlich zu verzichten. Habe mich bislang primär mit dem Negativen der Chemo beschäftigt und so auch ihren Blick nur darauf gerichtet. Ich mache mir große Vorwürfe. Heute fährt sie in eine NaturheilKlinik zum Vorgespräch. Geändert von SuSte7 (09.06.2015 um 12:14 Uhr) Grund: Tippfehler |
#2
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Liebe SuSte7,
das ist jetzt natürlich eine blöde Situation. Wenn ich Dein 1. Posting richtig interpretiere, ist Deine Schwester schon operiert und wohl nicht brusterhaltend. Meist wird ja bei Verdacht auf BK eine Biopsie gemacht. Bei der Untersuchung wird dann festgestellt, ob es bösartig ist und wie die Tumorformel ungefähr aussieht. Bei mir wurde festgestellt, dass der BK triplenegativ war. Der OP-Termin stand schon fest, wurde nach diesem Ergebnis aber abgesagt, weil ich erst Chemo neoadjuvant bekam. Das ist bei triplenegativem BK Standard. Wieso ist bei Deiner Schwester nicht so verfahren worden? Wie meine Vorschreiberinnen schon geschrieben haben, sollte man nicht auf Chemo und Bestrahlung verzichten. Ich war bei meiner Ersterkrankung 42 Jahre alt. Ich habe alles mitgenommen, damit ich mir niemals sagen müsste, ich habe nicht alles versucht. Das war vor fast 21 Jahren. Die Chemo war nicht einfach, aber danach ging es mir wieder gut und ich habe meine Kinder aufwachsen sehen, habe Silberhochzeit gefeiert und die Jahrtausendwende. Heute bin ich 5fache Großmutter. Vor 2 Jahren wurde beim Mammographie-Screening wieder BK festgestellt, wieder triplenegativ. Es war für mich überhaupt keine Frage, wieder Chemo zu machen, diesmal neoadjuvant. Der Tumor verkleinerte sich und nach 6 Chemocyclen kam die OP mit intraoperativer Bestrahlung. Bis jetzt hat sich nichts weiter gezeigt und es sieht so aus, als hätte ich es jetzt wieder geschafft. Versuche mit Deiner Schwester zu reden. Du kannst ihr sagen, dass Du als Nichtbetroffene die Situation falsch eingeschätzt hast und nicht die Vorteile bedacht hast, die die Chemo auch hat. Jedes Medikament hat Nebenwirkungen und man muss selbst entscheiden, ob man diese Nebenwirkungen auf sich nehmen will oder nicht. Du wirst hier in vielen Threads lesen, dass die Betroffenen ihre Erfahrungen mitteilen, aber niemandem die Entscheidung abnehmen. Ich hoffe, Du kannst Deiner Schwester vermitteln, dass die Chemo für sie vorteilhaft wäre. Wenn es gar nicht geht, kann sie die Chemo ja auch abbrechen, aber versuchen würde ich es auf alle Fälle. Ich wünsche Deiner Schwester und Dir alles Gute. Brigitte
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Die Welt besteht aus Optimisten und Pessimisten. Letztlich liegen beide falsch. Aber der Optimist lebt glücklicher. (Kofi Annan) |
#3
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Ich kenne beide Perspektiven -- als Schwester und als Betroffene.
Für mich selbst war die Zeit der Diagnosestellung die schlimmste, nicht die Chemo. Denn ich fand es ganz furchtbar, wie unreflektiert Leute Empfehlungen weitergeben. "Ich kannte auch jemand die Chemo machte, die ist danach aber auch gestorben -- ich glaube ja eher, es war die Chemo, die sie umgebracht hat." Auf Nachfragen stellte sich raus, dass das 20 Jahre her ist, die Person noch einige Jahre lebte und eine genaue Diagnose nicht bekannt ist. Den Gedanken, dass 20 Jahre eine enorm lange Zeit in der Medizin sind, es heute ganz andere Begleitmedikamente gibt, die Betroffene wahrscheinlich sehr froh war, noch einige Jahre "rausschinden" zu können -- Fehlanzeige. Meine Chemo ist 8 Jahre her und seitdem hat sich schon wieder so viel getan, dass ich hier bin, um einfach auf dem Laufenden zu bleiben. Neue Tests, neue Chemo-Schemata, neue Medikamente -- wie soll da jemand auf dem neuesten Stand sein, der mit der speziellen Krebsart oder gar mit Krebstherapien allgemein nicht viel zu tun hat? Vielleicht ist das ein guter Ansatzpunkt, Deiner Schwester zu erklären, dass Dein Urteil vorschnell war. Aus dem ersten Schock heraus gesprochen ...
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lg gilda |
#4
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![]() Hallo SuSte7,
als erstes einmal, wie ist es Deiner Schwester bis jetzt ergangen? Welche Behandlungen hat sie durchführen lassen? Du mußt Dir kein schlechtes Gewissen machen. Jeder kann für sich entscheiden, wie er sich behandeln lassen möchte. Ich selbst habe auch auf die Chemo verzichtet, also nur OP und Bestrahlung durchführen lassen. Ich wünsche Deiner Schwester alles Gute und vielleicht berichtest Du einmal? Liebe Grüße Anna |
#5
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Es ist noch nichts verloren. Nach so einer Diagnose muss man erst mal Verdauen und informieren.
Ich hatte mich gegen eine Chemo entschieden, hatte auch Angst wegen einigen weiteren Erkrankungen. Ich war bei 3 Onkologen und einem Arzt für Naturheilverfahren. Alle haben mir zur Chemo geraten. Ich wollte immer noch nicht. Hatte gesagt, mache das mit mir und meinem Herrn aus. Einer der Ärzte sagte mir dann: vielleicht hat ihr Gott ihnen die Chemo geschickt. Er erzählte mir dann noch einen Witz von einem Pastor der im Moor versinkend 3 mal die Hilfe von Rettern abgelehnt hatte. Als er vorm Himmelstor stand und sich bitter bei seinem Gott beklagte, dass er ihn nicht gerettet hätte. Dieser sagte ihm, wieso? Ich habe Dir doch Helfer geschickt. Warum hast Du sie nicht helfen lassen? Ich habe nicht nur gute Erfahrungen mit Schulmedizin gemacht. Daher brauchte ich viel Überredung. Es wurde mir die Frage gestellt, ob ich mir Vorwürfe machen würd, wenn der Krebs wieder auftauchen würde und ich nicht alles getan hätte? Auch darüber habe ich intensiv nachgedacht, ich bin Mutter. Ich habe mir Zeit genommen zu recherchieren. Als ich dann herausfand, dass Paclitaxel- eines der Medikamente mit dem ich jetzt 12 Wochen (Brrr- bin immer noch beeindruckt)behandelt werde - aus der Rinde der Eibe entwickelt wurde, also schon vor Jahrhunderten verwandt wurde, habe ich mich für die Chemo entschieden . Also ich finde, wenn Du nicht von einem Weg ohne Chemo ünberzeugt bist, dann sag Deiner Schwester das! Du hast eine Entwicklung durchgemacht, gib ihr auch die Chance dazu! LG Resi Geändert von gitti2002 (09.06.2015 um 13:46 Uhr) Grund: PN |
#6
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Hi,
ich kann die Überlegungen bzgl Chemoablehnung verstehen. Und es ist auch lohnend sich damit gut auseinanderzusetzen. Vielen Frauen hätte man eine Chemo ersparen können, da ihre Tumoformeln dagegen sprachen. Aber, umgekehrt gibt es Brusttumorzellen, die unwahrscheinlich von einer Chemotherapie profitieren. Dazu gehören die Tumorzellen eines TN Tumors. So viele TN Frauen hier im Forum haben über die Chemo eine pathologische Komplettremission erreicht. D.h. es war keine einzige Tumorzelle mehr im Brustgewebe pathologisch nachweisbar. Was besseres kann einem nach einer Chemo nicht passieren. Damit hat man eine super Prognose. Ich selbst hatte auch einen Tumor, der gut auf eine Chemo reagiert. Was die Nebenwirkungen angeht, kann ich nur sagen, längst nicht so schlimm, wie ich mir ausgemalt habe. Ich konnte Sport machen, in die Stadt gehen, mich mit Freunden treffen ......Ach so vieles. Es war bei weitem nicht so schlimm, wie im Internet zu lesen ist. Und ich bin da kein Einzelfall. Ganz liebe Grüße an dich und deine Schwester und alles Gute. Kanina |
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Stichworte |
chemo, erfahrung, homöopathie, naturheilkunde, triple |
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