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  #1  
Alt 14.09.2015, 17:46
mysticrose mysticrose ist offline
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Standard AW: Erfahrungen, Tipps und Trost gesucht

Hallo Lia,

es ist eine sehr schwere, fordernde Lebenssituation, in der deine (Schwieger-)Familie gerade ist... Ich drück dich mal unbekannterweise

Es ist gut, das du für deine schwerkranke (Schwieger-)mutti, deinen Partner u. den Schwiegervater da sein kannst u. willst. Jeder Mensch verarbeitet derartige Extremsituationen, die Verlustangst u. Hilflosigkeit anders. Der eine ist wie gelähmt, andere "Rotieren" bis zum Umfallen, wieder andere wollen nur Verdrängen. Und manchmal hilft auch "nur", sich gemeinsam zu halten, in den Arm zu nehmen u. zu schweigen. Weil man nicht wirklich etwas tun kann, das Schicksal annehmen muss...

DaSEIN, ohne real etwas "zu schaffen", auch das musste ich lernen und wir alle haben die gemeinsame Zeit als so verbindend, unterstützend u. heilend (für die Psyche) empfunden, um das Unvermeidliche besser annehmen zu können.

Mein Mann hat mir allein durch seine Gegenwart im Hintergrund, ohne viele Worte u. große Taten, soviel Kraft in dieser Zeit beim Abschied von meiner Mum gegeben. Innehalten, Liebe u. Fürsorge geben, die Zeit miteinander verbringen, manchmal kann man einfach nicht mehr tun... und doch ist es so viel...

Ich wünsch dir viel Kraft u. Liebe auf eurem Weg
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  #2  
Alt 15.09.2015, 10:53
Chrissi169 Chrissi169 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen, Tipps und Trost gesucht

Liebe Lia,
es tut mir leid zu lesen, dass es Deiner Schwiegermutter schlechter geht .

Deinem Mann kannst Du nur immer wieder sagen, "ich bin da, wenn Du reden möchtest" aber wenn er nicht möchte, ist es schwierig. Denk dran, was ich Dir zu meinem Mann geschrieben habe ;-).

Deiner Schwiegermutter hilfst Du wahnsinnig, indem Du da bist und zuhörst!!!

Es ist schwer, manchmal fast unmöglich, die richtigen Worte zu finden, aber ich glaube, die Betroffenen sind froh, wenn jemand einfach da ist und zuhört und die Hand hält. Das Gefühl, man ist nicht alleine, ist glaube ich sehr wichtig !

Zur Not, versuche einen Gesprächstermin mit einem Psychoonkologen aus der Klinik zu bekommen, die können einem auch helfen, wie man mit so einer Situation besser umgehen kann. Es gibt auch Gesprächskreise für Angehörige. Vielleicht gibt Dir das etwas Kraft !

Ich drück Dich doll !
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  #3  
Alt 22.09.2015, 13:27
Lia90 Lia90 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen, Tipps und Trost gesucht

Danke für eure lieben Worte, mysticrose und Chrissi

Ich versuche mein Bestes zu geben, aber manchmal macht man leider einfach Fehler oder weiss einfach nicht, was man sagen soll. Ich glaube aber, dass meine Schwiegermutter das versteht - ich bin ja doch die jüngste hier und lebe noch nicht lange mit meiner Schwiegerfamilie zusammen, da ist der Umgang in so einer Situation dann trotz gutem Verhältnis zueinander nicht so einfach, weil man sich halt trotzdem noch nicht soo gut kennt.

Manchmal habe ich in letzter Zeit das Gefühl, dass meine Schwiegermutter darüber sprechen will, dass sie es vielleicht nicht schafft. Leider blocken alle Familienmitglieder Aussagen ihrerseits in diese Richtung als übertrieben und völlig unwahrscheinlich ab. Ich glaube, dass es ihr das erschwert, weil sie alleine mit diesen Gedanken und Ängsten klarkommen muss. Weiss aber nicht, ob ich meine Partner damit konfrontieren soll... Alleine mit ihr sprechen kann ich leider nicht, weil immer jemand da ist.

LG Lia90
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  #4  
Alt 22.09.2015, 20:06
Chrissi169 Chrissi169 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen, Tipps und Trost gesucht

Liebe Lia,
im Oktober letzten Jahres ist meine Schwiegermutter an Krebs gestorben und sie hat als einzige mit mir etwas mehr geredet. Ich denke, es ist zu schwer, mit den eigenen Kindern, Partnern etc zu reden. Da ist man als Schwiegertochter nicht so nah dran.... Ich würde ganz vorsichtig das Gespräch suchen. Meine Schwiegermutter hat mit mir über ihre Beerdigung gesprochen und es tat ihr gut. Auch habe ich ihr gesagt (es war allerdings sofort klar, dass sie es nicht lange schafft), dass wir uns um Schwiegervater kümmern und sie sich darum keine Gedanken machen muss. Das hatte sie am meisten belastet. Ich habe meinem Mann damals geraten, ihr alles zu sagen, was ihm noch auf der Seele liegt, das hat er irgendwann getan. Das würde ich Deinem Mann auch raten, das Wann und Wie aber ihm überlassen...

Alles Liebe
Chrissi
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  #5  
Alt 22.09.2015, 23:15
Lia90 Lia90 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen, Tipps und Trost gesucht

Danke, Chrissi,
ich habe heute schon überlegt, wie ich es anstellen kann, dass ich ab und zu mal alleine mit ihr bin, damit sich die Möglichkeit unter vier Augen zu sprechen überhaupt ergeben kann. Mal sehen, ob sich das umsetzen lässt...

Ich denke auch, dass sie mit ihren Kindern nicht darüber sprechen kann, weil das zu schwer für beide Seiten wäre. Sie hat mir auch schon einmal gesagt, dass sie ungerne mit ihnen über die Krankheit und ihr Befinden spricht, weil sie sich dann gleich solche Sorgen machen. Ich weiss aber, dass sie mit ihrem Mann bereits über das Sterben und Erbe etc. gesprochen hat. Ihre Kinder werten das allerdings als unrealistisch ein und meinen, dass sie halt momentan einen emotionalen Tiefpunkt hat. Das kann schon sein. Was aber, wenn sie spürt, dass sie nicht mehr gesund wird und keiner sie ernst nimmt? Das fände ich schrecklich.

Ich weiss auch nicht, wie ich meinem Partner klar machen soll, dass er seiner Mutter noch alles sagen soll, was ihm wichtig ist, für den Fall, dass es sonst vielleicht nie mehr geht. Er blockt einfach total ab, wenn es darum geht, solche Gedanken zuzulassen. Dabei denke ich schon seit Wochen, dass es wichtig wäre, die Möglichkeit, dass sie nicht mehr gesund wird, auch in Betracht zu ziehen. Es schadet ja niemandem, gewisse Dinge sicherheitshalber zu klären.

Ach, alles nicht so einfach

LG Lia90
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  #6  
Alt 22.09.2015, 23:59
Chrissi169 Chrissi169 ist offline
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Standard AW: Erfahrungen, Tipps und Trost gesucht

Lia,
was ist, wenn Du Deinem Mann einen Brief schreibst, in dem Du Deine Bedenken schreibst? Den muss er lesen und kann es in einer ruhigen Minute alleine machen, über Deinen Rat nachdenken und nicht abblocken?

Selbst wenn er nicht möchte, aber Deine geschriebenen Worte werden ihn erreichen, wenn er sie liest....

LG
Chrissi
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  #7  
Alt 27.09.2015, 05:20
Lia90 Lia90 ist offline
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Ja, Chrissi, das wäre eventuell eine Möglichkeit... Aber ich möchte es noch einmal so versuchen und ich hab auch ehrlich gesagt ziemlich Angst davor, dass ich ihm jegliche Hoffnung nehme, wenn ich schon wieder so negativ spreche. Er macht das halt nicht, sondern sagt immer, dass er vom Positiven ausgeht, wobei ich nicht weiss, ob er nicht trotzdem auch teilweise so denkt wie ich, aber nicht darüber sprechen kann/will oder, ob er tatsächlich so optimistisch ist.
Wenn der erste Fall zutrifft, tu ich ihm bestimmt nichts Gutes, wenn ich nochmals nachbohre...? Und mein Bauchgefühl in den letzten Tagen tendiert dazu, dass es ihm innerlich derzeit sehr sehr schlecht geht, er sich also vielleicht doch mit dem Schlimmsten auseinandersetzt!?
Obwohl es dann vielleicht auch gerade das Falsche ist, die Sorgen totzuschweigen und ihn nicht darauf anzusprechen? Andererseits betonte er immer, wenn wir auf das Thema des Umgangs mit Sorgen, Ängsten etc. kamen (auch in anderen Zusammenhängen), dass es ihm nicht hilft, über Probleme zu sprechen, dass das halt nicht jeder Mensch braucht...
Schwierig, da das Richtige zu tun... :-/

Wie geht es deiner Freundin derzeit??

Ganz liebe Grüsse
Lia90

Geändert von Lia90 (27.09.2015 um 05:25 Uhr)
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