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#1
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Hallo Mädels,
meine Mama hat letzten Dienstag ihre 1. TAC-Chemo bekommen und am 4. & 5. Tag die Nebenwirkungen zu spüren bekommen: Schwindel, Übelkeit, Knochenschmerzen, Darm- und Magenprobleme. Seit Sonntag ist es wieder besser, aber so richtig weg ist diese diffuse Übelkeit nicht. Sie beschreibt dieses komische, nicht richtig zuordenbare Unwohlsein als sich ständig verteilend über den ganzen Körper, zu jeder Tageszeit rumort es irgendwo anders.... ![]() Besonders schlimm hat es den Geschmackssinn erwischt, der sich völlig verabschiedet hat. Sie hat immer gerne Kaffee getrunken. Der schmeckt ihr nicht mehr....Kaum vorstellbar! Alles was Säure hat, verursacht Übelkeit, regelrechten Ekel... Habt ihr ein paar Tipps aus eurer Erfahrung, was das Essen angeht? Was hat euch geschmeckt? Ich denke auch, dass sie schon etwas abgenommen hat, obwohl der Doc erklärt hat, dass es wichtig ist, nicht unter der Chemo abzunehmen.... Wird das wieder besser? Es war doch erst der 1. Zyklus? Wie soll sie denn die nächsten 5 überstehen? Ich bin ganz schön ratlos.... ![]() Ich weiß gar nicht, wie ich sie aufmuntern kann, sie war heute sehr geknickt und wartet jeden Tag darauf, dass die Haare ausgehen. So gleichgültig kenne ich sie gar nicht... Es ist völlig verständlich, dass ihr Körper nun nicht mehr so funktioniert wie sie es immer gewohnt war. Ich denke, dass macht ihr Angst. Wie kann ich ihr die nur nehmen oder sie zumindest etwas mildern? Wird sie die TAC so gut überstehen, dass sie gesundheitlich irgendwann wieder nahezu an ihre alte Form herangelangt, oder wird das nie mehr der Fall sein? ![]() Sie war IMMER agil, hat nie geruht, den ganzen Tag gewuselt. 5 Kinder großgezogen und 8 Enkel gewuppt.... Ich würde ihr so gerne etwas abnehmen! Es scheint als hätte sich ein unsichtbarer Schleier aus Traurigkeit über sie gelegt, ähnlich einer depressiven Phase... hilflose Grüße, Zumsel
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"Egal, wie beschwerlich das GESTERN war, stets kannst du im HEUTE neu beginnen." Buddha |
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#2
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Lass ihr etwas Zeit ... das will ja alles auch etwas verarbeitet werden.
Die wenigsten Frauen haben übrigens das Problem, dass sie während der Primärtherapien abnehmen, eher das Gegenteil. Ich nahm 10 kg zu! Der beste Rat ist, nicht unbedingt das Lieblingsessen an Chemotagen zu essen. Leider kann der Ekel danach jahrlang anhalten. Ich machte den Fehler bei der 2. Chemo und aß Spargel. Jetzt, nach 8 Jahren, kann ich ihn endlich wieder riechen, ohne dass es mir den Magen umdreht. Kaffee ging auch gar nicht. Aber das kommt dann irgendwann wieder, ich brauchte ca. 1 Jahr. Aber als Problem sah ich das nun nicht. ![]() Was Du als Gleichgültigkeit empfindest, ist wahrscheinlich einfach Schlappheit. Man fühlt sich, als hätte man ohne Training einen Marathon gelaufen. Das ist für die Außenstehenden aber schlimmer als für einen selbst. (Daher hatte meine Familie auch Besuchsverbot. Mir ging das zwar ehrliche, aber doch irgendwie anstrengende Mitgefühl auf die Nerven.) Und ob sie je wieder ihre alte Form erreicht? Wer weiß? Das Leben ist danach meist anders. Aber das ist es nach allen einschneidenden Erlebnissen, ob nun nach Geburten, Autounfällen, Umzügen etc. Mach Dir nicht so sehr einen Kopf und nimm es als gegeben hin. Sie muss doch nicht ständig die agile, lebenslustige Frau sein. Jetzt ist sie eine Frau, die Chemo macht, und ist so, wie sie ist. Es kann für Betroffene ganz schön anstrengend sein, wenn sie solche unterschwelligen Hoffnungen/Erwartungen spüren. Daher: Ich umgab mich nur mit Leuten, die das so akzeptieren konnten. Glücklicherweise waren das die meisten.
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lg gilda |
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#3
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Liebe Gilda,
danke für deine ehrlichen Zeilen. ![]() Es ist so schwer als Außenstehender, man fühlt nur Hilflosigkeit. Zu sehen, dass es einem der wichtigsten Menschen im Leben schlecht geht und zu begreifen, dass man daran vorerst nichts ändern kann, tut sehr weh. ![]() Liebe Susisausewind, dir auch lieben Dank für deine Worte. Du hast die richtigen gefunden: Sie KANN derzeit einfach nicht die Mutter und Frau sein, die sie bisher war. Und WIR MÜSSEN das akzeptieren, auch wenn es schwer fällt. Ihr seid toll! Danke auch im Namen meiner Mama, der eure Zeilen stets Mut machen. Liebe Grüße in die Runde, Zumsel
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"Egal, wie beschwerlich das GESTERN war, stets kannst du im HEUTE neu beginnen." Buddha Geändert von Zumsel78 (06.10.2015 um 22:11 Uhr) Grund: Korrektur |
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#4
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Ihr werdet gemeinsam diesen Weg gehen! Mit allen Höhen und Tiefen.
Wir alle mussten unseren persönlichen Weg suchen und haben ihn gefunden. Auch ihr findet ihn. Vor allem vergesst euch selbst nicht dabei. Auch wenn ihr nicht erkrankt seid, ist die Belastung riesig. Also denk ein bisschen mehr an dich,so hilfst du deiner Mum am meisten. Sie merkt dass du umkommst vor Angst und diese Sorgen braucht sie jetzt nicht.
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Stark ist wer mehr Träume hat als die Realität zerstören kann! Peter Maffay |
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#5
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Zumsel, ich kenne das ja alles ... Erst hatte meine Mutter BK, 2 Jahre später ich und meine Schwester bekam die Diagnose, als ich gerade mit den Bestrahlungen anfing.
Was uns allen wirklich gut tat: So viel Normalität wie möglich. Keine vielsagenden Blicke (ich hätte meine Schwester umbringen können! ), keine Konfliktvermeidung (danke, mein geliebter Ehemann, dass er trotzdem bereit war, mit mir zu streiten <3 ), einfach Alltag. Natürlich war es schön, dass Freundinnen sich mehr Zeit nahmen, mit Gummibärchen bewaffnet mich zur Chemo brachten, langsam um den Block liefen, zu allen Schandtaten weiterhin bereit waren. Oder halt auch nur mein Gejammere am Telefon ertrugen, weil ich die Hitzewallungen satt hatte.
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lg gilda |
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#6
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Liebe Gilda,
3 x BK in der Familie, was für ein Mist!!! Spielen da Erblichkeiten ein Rolle und wenn ja, habt ihr euch testen lassen? Viele Grüße, Zumsel PS: "Vielsagende Blicke" ist gut, werd´ ich mir merken.... Man neigt ja dazu, sich zu verstellen, wenn Kranke in der Nähe sind....
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"Egal, wie beschwerlich das GESTERN war, stets kannst du im HEUTE neu beginnen." Buddha |
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#7
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Zitat:
Da aber weder meine Schwester noch ich Kinder haben, ist es nicht so wahnsinnig wichtig für uns. Denn da wir schon erkrankt sind, macht für mich/uns auch eine Mastektomie wenig Sinn, die ja ggf. nur ein Rezidiv verhindern könnte, aber keine Metastasen. Wir ließen uns die Eierstöcke entfernen, da EK ein fieser Feind ist, wobei ich im nachhinein nicht behaupten kann, dass ich mit der Entscheidung immer glücklich war. Ich hatte doch enorme Nebenwirkungen, die 3 Jahre nach OP langsam besser wurden. Alles in allem bekommt man nach einigen Jahren zwar mehr Gelassenheit, die aber vor jeder Nachsorge wie weggeblasen ist. Aber sogar daran gewöhnt man sich.
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lg gilda |
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#8
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Liebe Zumsel,
meine Oma mütterlicherseits war schon über 80, als sie einen Knoten in der Brust entdeckte. Sie wollte gar nicht zum Arzt deshalb, eine ihrer Töchter hat sie irgendwann "hingeschleppt". Der Tumor wurde nicht mehr operiert und sie wurde immerhin 92! Auch die Aussagen des Arztes fand ich sehr interessant. Das hörte ich im Radio kürzlich auch, dass Krebserkrankungen als "normale Alterserscheinung" zunehmen werden, weil die Leute immer älter werden. Es erklärt allerdings noch nicht, warum immer mehr jüngere Frau BK bekommen oder warum der Tumor bei Deiner Mutter so schnell wächst. Ich habe nur eine kurze Chemo machen müssen (4 x TC). Durch die Chemo werden die Schleimhäute im Körper sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ich hatte nach der 1. Chemo starke Verstopfung. Ich habe mir dann im Reformhaus so ein Pulver geholt, das man z. B. in den Joghurt streuen kann. Es soll die Darmflora unterstützen/sanieren und wird auch nach der Einnahme von Antibiotika empfohlen. Dir und Deiner Mutter wünsche ich alles Gute und viel Kraft!
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Herzliche Grüße von Jutta "Ich versorge mich heute mit einem Stückchen Glück" |
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#9
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Zitat:
bin leider selber davon betroffen. allen die hier lesen alles gute! suzie
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seit 2005 bin ich ein angsthase |
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#10
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Hallo zumsel,
ich habe 6 TAC bekommen und mir geht es heute 4 Monate nach der letzten Chemo wieder fast so gut wie vorher. Der Geschmack ist nach ein paar Tagen wieder da, also keine Angst. Deine Mutter soll und muss jetzt ein wenig bremsen. Der Körper braucht dieKraft um alles gut zu verkraften. Gartenarbeit am Tag der Chemo ist nicht der richtige Weg. Am Chemo tag ist Ruhe angesagt. Viel trinken. Mir hat Öl ziehen gegen den schlechten Geschmack geholfen und meine Mundschleimhaut geschützt.Ansonsten reicht es Spazieren zu gehen, ein wenig an die Luft und alles was ihr Spaß macht. Du solltest auch etwas für dich tun. So sehr ich deinen Wunsch verstehe ihr etwas abzunehmen, aber leider geht das nicht. Sei da wenn sie dich braucht und lerne das sie im Moment nicht die Frau und Mutter sein kann die sie war. Sie wird es wieder und sie wird gestärkt aus diesem Mist heraus gehen. Geduld!!
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Stark ist wer mehr Träume hat als die Realität zerstören kann! Peter Maffay |
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#11
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Hallo ihr Lieben,
ich kann Zumsel gut verstehen. Meine Mutti ist 58 und hat in beiden Brüsten Krebs. Der richtig "böse" - 2 kleine Herde ca. 1,5 cm jeweils - sind g3, haben keine Hormonrezeptoren und haben einen Ki67 von 70-80 %. Auf der linken Seite ist es ein 1 cm großer g2 tumor mit hormonrezeptoren, da liegt der Ki67 bei 10%. Auf der besonders schlimmen Seite waren drei Lymphknoten befallen. Auf der "guten" Seite waren keine befallen. Den Her2neu hat die erste Klinik nicht bestimmt. Ob sie da Rezeptoren hat erfahren wir am 14.10. zur Tumorkonferenz bei der 2. Klinik die auch operiert hat. Ich hab Riesenangst was da rauskommt. Wie soll man denn die unterschiedlichen Tumore behandlungstechnisch unter einen Hut kriegen? Ich mache mir unendliche Sorgen um sie! Ich bin in psychoonkologischer Betreuung aber ähnlich wie bei Zumsel ist meine Mama der Stützpfeiler der Familie (da liegt wohl der Hund begraben, wer hält das schon lange aus). Ich kann mir nicht vorstellen sie zu verlieren. Ich weiß 5 Jahre sind viel aber ich hoffe doch dass sie es schafft und vor allem "gut" noch ein paar Jährchen mehr schafft. Mag mir gar nicht vorstellen sie qualvoll sterben sehrn zu müssen. Sorry, bin grad tierisch negativ aber versuche es vor ihr zu verbergen. Übrigens ist sie der erste BK Fall in der Familie. Sie ist schlank und viel unterwegs und hat zwei Kinder gestillt. Allerdings hat sie leider eine Hormontherapie gegen die Wechseljahresbeschwerden gemacht. Ich könnte heulen! Lg Elysee Geändert von Elysee (06.10.2015 um 22:26 Uhr) Grund: Schreibfehler |
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