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#1
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Hallo Uli,
das ist ja ein mächtiger Schlag, den Du da bekommen hast. Ich hab keine Ahnung, wie man damit wirklich umgeht. Ich hatte auch eine Riesenangst davor und bin zum Glück verschont geblieben. Aber Gedanken hatte ich mir schon auch gemacht. Ich bin sicher, dass alle um mich herum gesagt hätten "Kämpfe!". Aber ich war mir nicht so sicher. Ich hab echt überlegt, ob ich mir die Chemo nochmal antun würde. Ich kam zu keinem Ergebnis ... Im Krankenhaus hatte ich einen Freund, der sich gegen die Chemo entschieden hatte (allerdings war die Prognose de facto Null) und sein restliches Leben noch so gut verbracht hat, wie es eben ging. Eine starke Entscheidung! Wieder andere (z.B. 2 Tanten von mir) leb(t)en abwechselnd mit Chemo/zuhause noch sehr lange (die beiden 10 und 25 Jahre). Da waren dann gute und schlechte Zeiten dabei. Naja, ich denke schon, dass ich´s dem Krebs nochmal hätte zeigen wollen. In deinem jetzigen Zustand ist das aber schwer durchzusetzen. Ich hatte ja selbst damals in der Chemo Phasen, wo ich glatt aufgegeben hätte! Hab ich aber nicht und war gut so. Vielleicht kannst Du damit was anfangen? Ich wünsch dir ganz viel Kraft. Und auch einfach Glück - wer weiß ob Du nicht einer bist, der´s jetzt hat ![]() Sebastian (= Stuggi )
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#2
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Hallo Sebastian,
danke für Deine Antwort. Hatte nun etwas Zeit zum Nachdenken und mich ent- schlossen zu kämpfen. Bin inzw. operiert und in ca. 2 Wochen beginnt wieder die Chemo. Jetzt heißt es wieder durchhalten. Die Gedanken und der Krebs müssen besiegt werden. Habe unheimliche Angst, es nicht zu schaffen, aber ich werde es auf jeden Fall versuchen... Wie hast Du denn diese Tiefs während der Chemo überwunden? Hattest Du ein spez. Mittel dagegen? Viele Grüße Uli |
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#3
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Hallo Uli,
als erstes bin schonmal erfreut, dass DU eine Entscheidung getroffen hast. Es ist wichtig, dass man auch seinen Weg geht und nicht nur den der Ärzte oder Angehörigen oder was-weiß-ich. Zu den kleinen und großen Tiefs ... hmm, weiß auch nicht mehr. Ich hatte irgendwie das Bild eines schwarzen Tunnels vor mir. Ich sah nichts, aber irgendwo da vorne muss doch der Ausgang sein! Aber falls nicht will ich ich´s trotzdem versuchen und weiter gehen ... weil einfach da bleiben ist auf jeden Fall der Tod. Es gab einfach keine Alternative zur Therapie. Ich wüsste nicht, was ich sonst hätte machen sollen? Ich habe also die ganzen Tiefs mit der Hoffung / den Gedanken verbracht, dass ich´s nur damit schaffe. Und immer zuhause ging es mir dann auch wieder besser und ich hab Riesen-Nudelberge vertilgt und ab und zu Besuch von Schulkumpels bekommen - das war ein Blick in mein normales Leben ![]() Wie ist denn dein Krebs eigentlich zurückgekommen? Metastasen oder ein Rezidiv an der selben Stelle? Metastasen sind natürlich sehr schlimm (hatte meine "10-Jahre-Tante"), aber ein Lokalrezidiv ist doch ganz gut behandelbar, oder? Allerdings oft mit erheblichen organischen Einschränkungen. Viele Grüße Sebastian |
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#4
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Hallo Sebastian,
es war einerseits ein Rezidiv in der Nähe, da das Darmstück inkl. Tumor entfernt wurde. Der zweite Tumor ist noch nicht so ganz klar, ob es ein neuer ist oder in Zusammenhang mit dem Rezidiv steht. Ich hoffe, dass dies durch das Labor noch klar wird. Ist es Deiner Meinung nach sinnvoll, sich auf den Tod auch schon vorzubereiten? Hattest Du mal solche Gedanken? Ich habe irgendwie das Verlangen (weiß nicht wie ich es ausdrücken soll) alles dafür zu regeln. Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht usw.. Viele Grüße Uli |
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#5
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Hallo Uli,
wer sich bei Krebs nicht mit dem Tod beschäftigt hat entweder zu viel Angst davor (verständlicherweise) oder die Krankheit nicht verstanden. Ich hab mir recht schnell klar gemacht, dass es auch bald "aus" sein kann ![]() Aber ich wollte immer kämpfen. Rechtlich geregelt habe ich garnichts. Erstens war ich 17 und zweitens wäre mir das egal gewesen. Ich hatte echt nur ein einziges Ziel: gesund werden! (okay: so n Bisschen Schule hab ich auch gemacht )Ähmm ja, was gibt´s denn zu regeln ... das Erbe geht auch automatisch ganz gut. Erst recht, wenn die Familie sowieso normal ist (meine gesamte Familie ist total okay). Patientenverfügung ist ne Überlegung wert: will ich lange an irgendwelchen Schläuchen hängen ohne Chance auf ein "würdiges Leben"? Meine Eltern und ich sind der Meinung, dass sowas nicht lange sein soll (also beiderseitig). Und da wir das voneinander wissen, entscheiden die zwei restlichen nach diesem Credo. Allein das zu besprechen sollte eigentlich reichen? Und nun zu dem Tumor: Klar ist ein Rezidiv total blöd, aber trotzdem besser als Metastasen. Hoffen wir mal, dass die Ärzte - und Du! - das wieder hinbekommen. Guts Nächtle Sebastian |
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#6
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Hallo Sebastian,
vielen Dank für Deine Antwort. Habe Angst, aber muss mich jetzt mit dem Tod beschäftigen. Mein Ziel ist jedoch gesund zu werden! Dafür werde ich kämpfen. Rechtlich bzgl. Erbe regel ich nichts, allerdings habe ich die Erfahrung gemacht bei der Erkrankung von meinem Vater, dass es sehr wertvoll ist eine schriftliche Pat.verfüg. zu haben. Vielen Dank für Deine Ratschläge und das Aufbauen. Viele liebe Grüße Uli |
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#7
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Zitat:
das ist die Einstellung! (v.a. der hintere Teil )Ich hatte auch echt Riesenangst, aber was willste machen? Nja, n Bisschen verdrängen und viel kämpfen. Mir sagen heut noch so manche Ärzte, Verwandte und Freunde Sätze wie "Du hattest aber auch die richtige Einstellung". Ich kämpfe echt nicht oft für irgendwas, aber damals tat ich es. Nun, zumindest meistens. Manchmal war ich auch total schwach und meine Eltern haben den Kampf-Teil übernommen. Ich drück dir einfach weiter die Daumen ![]() Sebastian |
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