Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hodenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 26.11.2017, 17:46
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2017
Beiträge: 87
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi axiom,

Vielen Dank für deine Meinung!

Das mit den MRTs ist so eine Sache. Das Krankenhaus hat mir gleich regelmäßige CTs angeordnet, eine Zweitmeinung aus Deutschland (und auch der Hausverstand) neigen dann aber sehr deutlich in Richtung MRTs alle 3-4 Monate. Das MRT recht rasch nach dem CT war, weil ich damals Rückenschmerzen bekommen haben und mir eingebildet habe, dass meine Lymphknoten befallen wären - heute reagiere ich etwas cooler auf Rückenschmerzen

Die MRTs werden immer mit KM gemacht. Meine Leberwerte hab ich eigentlich noch nie kontrolliert. Ich bin "erst" 24 und mache immer wieder Mal Sport, esse eigentlich gesund und rauche nicht und trinke auch kaum Alkohol (vor allem seit meiner Diagnose). Leider sitze ich recht viel vor dem Computer, bin aber nicht übergewichtig.

Jetzt stehen mein Lungenrönten und Ultraschalluntersuchungen noch aus (für übermorgen geplant), aber nach diesem MRT-Befund mit der Leberzyste mache ich mir schon irgendwie Gedanken.

Meine Hausärztin ist natürlich keine Urologin, aber geht der Sache ganz genau auf den Grund. Im ersten Moment war auch sie sehr schockiert, dass die Radiologin da überhaupt eine Absiedlung des Teratoms in der Leber in den Raum stellt. Sie wird gleich morgen mal beim MRT-Zentrum nachfragen, was da noch weiteres gemacht werden kann. Es gibt da ja gewisse PEB scans welche da Klarheit bringen können?

Ich versuche mir natürlich keine Sorgen zu machen aber ganz so einfach fällt es mir nicht.

Liebe Grüße und danke nochmal für dein Kommentar!

Geändert von Benedikt24 (26.11.2017 um 18:11 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 26.11.2017, 18:12
axiom axiom ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2016
Ort: Wien
Beiträge: 174
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

PET scans werden beim Teratom eher nichts zeigen, aber falls es etwas anderes wäre, könnte es etwas bringen. Ein Teratom wächst in der Regel sehr sehr langsam im vergleich zu anderen Tumorarten des Hodens. Daher ist auch der Stoffwechsel geringer und damit die Aufnahme des Radiopharmakons. Klar gibts total seltene ausnahmen, wo ein teratom nicht nach jahren sondern nach Monaten deutlich Masse zulegt, aber nicht nach 2-3 Monaten...
Mit einem Ultraschall würde man auch schon einiges erfahren, denke ich.

Ich würde wie gesagt einen Internisten zu Rate ziehen, die sehen öfters leberzysten und können meisten ganz gut mit dem Ultraschall umgehen.

Wie gesagt, Leberzysten kommen vor, können neu entstehen und können total harmlos sein.
Und selbst wenn es ein Teratom wäre, was ich eher für unwahrscheinlich halte; ein Teratom würde man operieren, wenn es wirklich sein muss und das wars. Am Leberrand wäre das wohl auch nicht so dramstisch wie lymphknoten an der aorta.

Gegebenenfalls kannst du auch Kontakt mit HK spezialisten aufnehmen.
__________________
8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa)
9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ)
2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei)
------------------------------------
10/20 MRT Abdomen: Alles i.O.
3/21 Tumormarker weiterhin negativ
--------------------------------------
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 26.11.2017, 22:01
Dusty Dusty ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2014
Beiträge: 824
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Ich erkläre dir mal den Ablauf bei einem "normalen Patienten" und einem Patienten mit Krebs in der Radiologie (leicht überspitzt):

Befund in der Leber beim "normalen Patienten": ja, da ist ne Zyste, sehr wahrscheinlich harmlos, kann man noch mal kontrollieren in ein paar Monaten.

Befund in der Leber mit Krebserkrankung: Uhhhhh, also das könnte harmlos sein, aber es könnte auch eine Metastase sein. Auf jeden Fall engmaschig kontrollieren.

Du musst dir vor Augen führen, dass die sich eben gerne absichern, auch wenn es die Nerven des Patienten nicht gerade beruhigt. Ich hatte bspw. durch meinen Zugang einen Thrombus im Herzen, bei dem dann als Differenzialdiagnose Metastase vom Hodenkrebs im Befund stand... nach dem Motto "lieber vermuten, egal wie unwahrscheinlich es ist, dann kann uns nichts passieren". Man macht sich dann als Patient irre für nichts und wieder nichts.
Hodenkrebs streut erst über die Lymphbahnen, dann in die Lunge und zum Schluss erst in die Lieber. Also tief durchatmen, das wird nichts mit dem Hodenkrebs zu tun haben... eine Zyste halt.
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 26.11.2017, 22:17
Toby01Harv Toby01Harv ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.07.2015
Beiträge: 376
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi,

ich habe bereits mehrfach gelesen - finde gerade die Fundstellen nicht -, dass eine Lebermetastase ohne Lymphknotenmetastasen ausgeschlossen sei.

Zudem kann man mit MRT eine Metastase sehr genau von einer Zyste unterscheiden. Axiom kennt sich hier jedoch besser aus.

Dusty hat letztlich aber Recht. Wärst Du gesund, hätte jeder gesagt, Du hast eine Zyste, es passt alles. Nur weil Du ein Tumorpatient bist, sollst Du regelmäßig kontrollieren. ... Ich würde - weil ich auch sehr vorsichtig bin - aber tatsächlich auch in 3 Monaten kontrollieren lassen. Ich bin aber mir ziemlich sicher, dass Du nichts in der Leber hast.

Beste Grüße
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 26.11.2017, 22:30
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2017
Beiträge: 87
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Hi Dusty und Toby01Harv,

Das macht gleich schon wieder mehr Sinn

Mich nervt es gerade dass mein letztes Lungenröntgen nun 4 Monate her ist, Dieses war zwar ohne Befund, aber innerhalb dieser 4 Monate könnte es doch über die Lunge die Leber erreicht haben. So ist mein Gedanke gerade. Hab mal gelesen, dass es sich entweder über die Lymphknoten ODER über die Blutbahn absiedeln kann.

Das man die Lebermetastasen normalerweise im MRT mit KM gut erkennen kann, hab ich auch schon des öfteren gehört. Die Beschreibung der Zyste war auch etwas eigenartig Formuliert mit 'Zyste mit 8mm Durchmesser' & 'offensichtlich fetthaltige Herdförmige Läsion'. Ich nehme Mal an, dass muss sich einfach Mal ein Oberarzt der Radiologie nochmal ansehen und bestätigen.

Hab gerade noch mal in einem anderen Thread gesehen, dass ein PET CT schon auch helfen kann zu bestätigen, ob meine Lymphknoten eventuell doch befallen sind. Habe bisher nur CT & MRTs mit KM gemacht und frage mich nun doch ob da vielleicht etwas nicht erkannt wurde.

Du meintest es würde bei einem Teratom keinen Sinn machen, aber ich hatte ja auch eine Keimzellneoplasie in situ (wenn ich das richtig verstehe?).

Es ist eben schon komisch, dass genau in diesen paar Monaten nun eine Läsion auf der Leber auftaucht.

Geändert von gitti2002 (27.11.2017 um 02:36 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 27.11.2017, 10:52
axiom axiom ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 07.12.2016
Ort: Wien
Beiträge: 174
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Ein carcinoma in situ ist quasi so was wie eine TIN, also eine vorstufe von einem krebs. Laut definition kann das nicht streuen.

Also ich würde ein PET/CT erst nach einem Ultraschall in betracht ziehen, wo man mir sagt, dass das nicht nach einer normalen Zyste aussieht.

Laut histologie hattest du wie gesagt einen sehr kleinen Tumor (pT1) der laut mikroskop noch nicht an die venen oder lymphe rangewachsen ist (L0, V0) und außerdem eher langsamwachsend ist (teratom, CIS).

Toby01Harv hat recht, gerade mittels Diffusionsbildgebung in einem MRT kann man recht genau sagen was in der leber ist. Auch wenn's daher sehr nach was harmlosen aussieht, sollte man es halt beobachten und nicht links liegen lassen.

LG
__________________
8/16: Orchiektomie Links (Nicht-Seminom IIa)
9/16 - 11/16: 3xPEB (danach: Marker negativ)
2/17 roboterunterstützte RTR (1,5cm links-paraarotaler Lymphknoten: tumorfrei)
------------------------------------
10/20 MRT Abdomen: Alles i.O.
3/21 Tumormarker weiterhin negativ
--------------------------------------
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 27.11.2017, 18:10
Benedikt24 Benedikt24 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 26.11.2017
Beiträge: 87
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Guten Abend Leute,

war heute endlich im Krankenhaus und hab mein Lungen-Röntgen, Blutwerte und Harnprobe machen lassen - hab das ja noch nicht gemacht in meiner November-Kontrolle.

Ich danke euch für euren Beitrag bezüglich meiner Zyste in der Leber. Mein Hausarzt hat heute nochmal mit einem weiteren Radiologen gesprochen, welcher sich die Bilder angesehen hat und dieser meinte, dass es sich bei dieser Leberläsion wegen der Fetthaltigkeit entweder um eine art Fettansammlung (hab das Fachwort vergessen) oder um ein Teratom handelt.

Nun wurden die genauen MRTs des Jahres vergleichen und da stellte sich folgendes heraus:
MRT Februar: keine Zyste an dieser Stelle in der Leber sichtbar
MRT Julie: eine Art "Einzug" an der Stelle sichtbar, wo jetzt die Zyste ist
MRT November: Fetthaltige Zyste 8mm Durchmesser, wie oben beschrieben

Auf Grund des raschen Wachstums dieser "Zyste" meinte der Radiologe wohl, dass es eher ein Teratom ist.

Morgen besprechen die Ärzte das ganze nochmal im Krankenhaus und werden die weitere Vorgehensweise dann bestimmen.

Sollte man so ein Teil eventuell einfach im Ganzen herausoperieren und je nach Histologie weitermachen?

Ich bin zurzeit einfach mental super instabil - hat das Teratom nun wirklich meine Leber erreicht?


Hab heute sogar kurz mit Dr. Schr. telefoniert, er meinte dass das normalerweise so nicht passieren kann und wohl was anderes sei - schließt sich also eurer Meinung an. Er hat es wohl noch nie gesehen, dass ein Teratom direkt in die Leber streut.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 27.11.2017, 18:20
Dusty Dusty ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.02.2014
Beiträge: 824
Standard AW: Reifes Teratom - direkte Absiedlung in der Leber?

Wurden alle MRTs in der selben Praxis/Klinik mit dem gleichen Gerät gemacht? Auch dadurch kann es Unterschiede geben. Wurde das Ding denn schon mal im Ultraschall dargestellt?

Wenn Sch. sagt, dass kann so eigentlich nicht passieren, dann würde ich das mal glauben. Hätte mich auch sehr stark gewundert, wenn sich das Teratom dermaßen verselbstständigt und alle Stationen überspringt. Falls es da aber so große Zweifel gibt könnte man evtl die Stelle Punktieren und dadurch eine Probe für eine Biopsie kriegen - dann hätte man Sicherheit. Würde mir aber grundsätzlich über das Ding nicht zu sehr den Kopf zerbrechen!

Geändert von gitti2002 (28.11.2017 um 02:44 Uhr)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:19 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55