Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Spezielle Nutzergruppen > Forum für Angehörige

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 06.06.2005, 09:10
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Diese Hilflosigkeit

Hallo Ihr!
Es ist Montag und es wird wieder ein unerträglich langer Arbeitstag.
Haben am Freitag endgültig erfahren, dass bei meiner Schwiegermutter nichts mehr gemacht werden kann. Heute wird noch versucht, ihr zwei Stents zu legen, damit die Gelbsucht verschwindet. Wir gehen davon aus, dass man sie Ende der Woche entlässt. Haben jetzt schon von mehreren Leuten gehört, dass dem Krankenhaus der Allgemeinzustand relativ egal ist.
Heute nachmittag werden meine Schwägerin und ich den sozialen Dienst des Krankenhauses aufsuchen. Wir denken, dass wir Mutter zu Hause nicht einfach allein lassen können. Einfach so in ihrer Wohnung parken und abends mal vorbeischauen? Nee!
Ihr geht es zwar nicht gaz schlecht, aber sie ist sehr schlecht "auf den Füssen". Ihr Blutdruck schwankt extrem. Sie ist schlapp und hat Wasser in den Beinen. Sie freut sich auf zu Hause, sagt sie, aber wie geht es uns dabei? Wenn wir ihr mit einem Heimplatz kommen würden, dann würde sie "zu machen". Ich bezweifel aber stark, dass sie sich selbst helfen kann. Wenn sie zur Toilette geht, dann muss sie sich anschließend eine halbe Stunde hinlegen. Wir lieben Schwiegermutter alle sehr, aber können wir unser gesamtes Leben total umstellen? Wir gehen alle volle Tage arbeiten. Es ist bisher schon nicht einfach, dass mit unserem neunjährigen Sohn zu Regeln.
Mein Mann und seine Schwester haben ihren Vater bereits ab 1999 für zwei Jahre gepflegt. Jeden Abend abwechselnd. So schlimm es sich anhören mag, aber für alle war sein Tod eine Erlösung. Die Ehe meiner Schwägerin ist daran fast zerbrochen.
Das schaffen sie nicht nochmal. Und ich schaff das auch nicht! Wenn Mutter zu Hause ist, dann werden sie sie auch nicht mehr in eine Pflegheim geben. Es ist besonders schlimm, dass uns niemand sagen kann...WIE LANGE NOCH? Der Arzt sagt, es kann drei Wochen aber es kann auch drei Jahre dauern.
Zu der Trauer über die Krankheit kommen also noch die Fragen: Wie geht es weiter? Wie sehr müssen wir alle noch leiden? Wie lange wird diese Krankheit unser Leben beherrschen?
Über diese Gedanken kann ich mit meinem Mann gar nicht reden. Er leidet schon genug und ich komme mir egoistisch vor.
Wie geht ihr mit solchen Gedanken um? Oder habe nur ich die?

Es grüßt euch
Anja
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:23 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55