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Alt 01.12.2002, 23:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard frage an euch

Hallo Vero,

zuerst möchte ich einen Irrtum aufklären:
Ich habe (noch) keine Homepage, da musst du etwas falsch gelesen haben.

Jetzt frage ich mich, an wen du gefaxt hast?:-)

Nun denn, per Mail bin ich natürlich zu erreichen, aber ich finde es besser, wenn alle im Forum mitlesen können, um vielleicht dadurch an für sie wichtige Informationen zu kommen.

Nun zu deinen Fragen.
Das Ergebnis der letzten Blutabnahme erhalte ich erst kurz vor Heiligabend, da teilweise erst Kulturen angelegt werden müssen und diese ihre Zeit zum Wachsen brauchen.
Gesucht wird nach Restkrebszellen, die jetzt noch (nach den Therapien) sich im Blutkreislauf befinden und - falls welche da sind - inwieweit diese Mitosefähig und in welcher Zeit sie teilungsfähig sind.
Außerdem wird der Hormonstatus erstellt, damit soll festgestellt werden, warum und vor allem WO der ungeheure Östrogenspiegel herkommt (im Tumorgewebe fand man über 99,9% Östrogene, aber kein Progesteron).
Jetzt wird geprüft, ob die Eierstöcke diese produzieren, ob es das Fettgewebe ist oder die Nebenschilddrüse etc....
Irgendwoher muss es ja kommen.

Alles in allem eine aufwändige Untersuchung, die mir aber wichtig ist.

Über die Ergebnisse werde ich gerne berichten.

Was die *andere* Therapie angeht, die ich hätte machen lassen, hätte ich von der p53Mutation gewusst:

Zur Diagnosesicherung wurde ja eine Stanzbiopsie gemacht.
Ich hätte dieses entnommene Tumorgewebe auf die gängisten Chemos prüfen lassen; bei Nichtansprechen auf die nächsten Chemos usw.
Auswahl an Chemomitteln gibt es ja genügend.
Hätte dann KEIN Mittel eine Wirkung auf das Tumorgewebe gezeigt (und das gibt es durchaus!), hätte ich auch KEINE Chemobehandlung machen lassen (es leuchtet ja ein, dass es dann sinnlos ist) und wie du weißt, waren zumindest die mir verabreichten Mittel nicht erfolgreich.

Dann bleibt nur die medikamentöse Anti-Hormonbehandlung übrig (Östrogene sind die *Nahrung* meines Tumors).

Die Studie hieß Untch-Studie vom Klinikum München-Großhadern.
Therapiert wurde ich nach dem 2. Studien-Schema:
Neoadjuvante Epirubicin-Docetaxel Chemo in 3wöchigem Abstand (das 1. Schema wäre gewesen: Taxol als Monotherapie in dosisintensivierter Form, alle 2 Wochen) und nach der Op die CMF-Chemo.
Deine Frage, wie so eine DNA-Analyse durchgeführt wird, verstehe ich nicht ganz.
Was meinst du damit?

Es gibt einmal den Bluttest und zum zweiten den Tumortest.

Bei mir wurden unter anderem p53 geprüft, Ki67, Kathepsin D, PCNA und Her2-neu.
Außerdem, ob eine Euploidie vorliegt oder eine Aneuploidie, sowie der Malignitätsgrad wurde ermittelt.

Kein Bericht für schwache Nerven!
Nur wer sich auf unliebsame *Überraschunen* einstellt, sollte so einen Befund in die Hände bekommen.
Ich hab auch ein paar mal kräftig schlucken müssen, als ich die Kopie las und unter *ungünstig* so viele Merkmale fand, während unter *günstig* nur ein einziger Eintrag war....

Aber noch viel mehr hat mich der histologische Befund vom Hocker gehauen.
Da habe ich 4 Zyklen harte Chemo vor der Operation hinter mich gebracht um dann zu lesen, dass der Tumor in vollem Umfang gefunden wurde, Mitosen (Zellteilungen im Tumor) heftig im Gange waren und lediglich die Tumormasse am äußeren Rand *aufgeweicht* aussah.
Mein mit G2 titulierter Tumor war letztendlich ein Mischtumor (G2 und G3).

Deshalb noch einmal meine Warnung:
Solche Befunde sind alles andere als *Seelennahrung* und gehören nicht in zarte Nervenkostüme!

Was ich bis heute nicht verstehen kann:
Warum macht man nicht VOR Beginn der Chemo eine DNA-Analyse?
Hinterher war ich zwar schlauer, aber die Chemos waren im Körper drin:-(....

Nun ja, den Chemo-Sensibilitätstest hätte ich selbst zahlen müssen, die KK übernehmen das noch nicht und die Studie hätte sich für mich erledigt, wenn von vorne herein klar gewesen wäre , dass weder Epirubicin noch Docetaxel Wirkung zeigen....

So, jetzt hab ich viel geschrieben und ich hoffe sehr, dass du (und andere hier im Forum) nicht allzusehr irritiert bist/sind.

Jeder muss seinen eigenen Weg finden und meiner heißt:
Wissen ist Macht; wer nichts wissen will, ist machtlos:-)...

In diesem Sinne:
Alles Liebe und Gute!
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