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  #1  
Alt 01.12.2005, 20:27
Inge und Jürgen Inge und Jürgen ist offline
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Registriert seit: 31.08.2005
Beiträge: 17
Standard AW: Geht es zu Ende

Hallo Lisa,

es ist furchtbar, die Gewissheit zu haben, einen geliebten Menschen zu verlieren. Aber glaub mir, es ist nicht schrecklich dabei zu sein wenn dieser Mensch zu Gott geht.
Mein Mann ist am 17.11.2005 eingeschlafen. Ich habe ihn innerhalb von einer Stunde noch am 16.11. nachhause geholt. Meine Tochter Sandra war die ganze Zeit bei uns (33).Alle Freunde haben sich noch von ihm verabschiedet, es war wunderschön für uns. Jürgen hat Alle registriert. Die Nacht habe ich neben seinem Bett verbracht und als er ging, habe ich ihn in meinen Armen gehalten.Sandra war ganz dicht dabei.Wir haben trotz der Trauer und des Schmerzes, ganz tief in uns einen tiefen Frieden und eine besondere Zufriedenheit gefühlt .Wir haben bis zum Schluss Alles für ihn getan, es ist nichts offen geblieben. Diese Erinnerung wird uns bis zum Rest unseres Lebens begleiten und uns immer wieder erfüllen.
Da ich seit der Diagnose am 8.4.2005 wußte, daß er sterben wird, habe ich mir all das, wovor Du jetzt Anst hast auch als schecklich vorgestellt. Auch, daß ein Sarg ins Haus getragen wird ,war ein unerträglicher Gedanke.

Du brauchst keine Angst mehr zu haben, Du kannst auch Dein Kind beruhigen, laß einfach Dein Herz sprechen. Auch Du wirst einen Nächsten brauchen wenn Du irgendwann gehen mußt !!!!

Schau einfach mal in den verschiedenen treads rein z.B. bei Eike usw. Auch dort wird von der Begleitung eines geliebten Menschen erzählt.Es wird Dir die Angst nehmen.
Liebe Grüße und viel Kraft
Inge
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  #2  
Alt 01.12.2005, 23:50
lisamüller lisamüller ist offline
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Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 12
Böse AW: Geht es zu Ende

Hallo ihr lieben, es freut mich sehr zu lesen, das es auch Leute hier gibt, wo ein geliebter Mensch länger als dieses halbe Jahr lebten und leben.Heute ging es meinem Papa etwas besser, sehr aufbauend. Wenn er doch nur nicht soooo dünn wäre, sondern etwas noch zuzusetzen hätte. Morgen müssen wir zum Röntgen, nächste Woche dann Gespräch. Hoffentlich ist dieser blöde Tumor nicht gewachsen. Obwohl der Doc sagte, der ganze Bauchraum ist voll damit.Noch kurz für alle, mein Daddy ist anders wie andere Daddys. Er redet nie über seine Krankheit, nimmt keinen mit rein beim Doc und beschwindelt uns jedesmal zum Thema. Ich möchte nicht bemuttert werden. Macht uns auch im Moment, das heißt seit Tag der Diagnose, jeden Tag schlimmer, sehlisch fertig.Manche Männer schlagen ihre Frauen, mein Papa kann das toll mit Worten.So schlimm wie das klingt!Aber trotzdem liebe ich ihn übr alles auf der Welt.Achso nochwas, von zusätzlichen Ärtzen, wie Heidelberg ect., davon will er nichts hören. Gegen jegliche Notarztbesuche wehrt er sich mit Händen und Füssen.
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  #3  
Alt 03.12.2005, 00:49
Benutzerbild von Roland
Roland Roland ist offline
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Ort: Schweiz
Beiträge: 98
Standard AW: Geht es zu Ende

Liebe Lista,

Es tut mir leid, dass ihr diese schwere Erfahrung mit dieser Krankheit auch machen müsst.
Wie Du schreibst, hat Dein Papa eine harte Schale, aber glaube mir, da steckt ein ganz
weicher sensibler Kern drin. Das leugnen der schwere der Krankheit ist nur ein Anzeichen
davon, dass Dein Vater grosse Angst hat. Damit es für ihn einigermassen erträglich ist,
verdrängt er die Realität lieber. Dies ist so vermute ich total menschlich. Die Notarzt-
und Krankenhaus Besuche will er auch nicht, da dies Zeichen für ernsthafte Probleme sind.

Er braucht jetzt einfach Zeit, sich mit der Situation auseinander zu setzen und sich mit
seinem auf den Kopf gestellten Leben zu arrangieren. Wenn er euch mit Worten verletzt,
begegnet ihm mit viel Liebe, wenn er nicht über die Krankheit und den Tod sprechen will,
schweigt und sprecht über die Zukunft. Er wird sich vielleicht plötzlich ändern falls nicht,
ist es halt sein Weg diese Welt zu verlassen. Dass er nicht im Spital sterben will, ist für
mich nur verständlich, es ist da irgendwie so anonym und man fühlt sich in der gewohnten
Umgebung in der Regel einfach wohler.

Ich wünsche euch die Kraft, ihn den ganzen Weg zu begleiten und Deinem Vater, dass er
den Weg so gehen kann wie es seinem Wunsch entspricht.

Alles Liebe

Roland
__________________
“Gib’ mir die Kraft, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann;
die Gelassenheit, die Dinge zu ertragen, die ich nicht ändern kann
- und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!”
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  #4  
Alt 03.12.2005, 13:29
lisamüller lisamüller ist offline
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Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 12
Lächeln AW: Geht es zu Ende

So ich war heute mal bei ihm.Er sieht schon etwas besser aus, wie vor 3 Tagen.Ich denke er ist so böse mit uns,damit uns der Abschied leichter fällt.Aber das wird trotzdem nicht. Ich hoffe nun, das es ihm bald noch besser geht und wir ein soweit harmonisches Weihnachten feiern können. Liebe Grüße Eure Lisa
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  #5  
Alt 05.12.2005, 13:22
lisamüller lisamüller ist offline
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Registriert seit: 19.10.2005
Beiträge: 12
Ausrufezeichen AW: Geht es zu Ende

Brauche Hilfe!!!!!
Mein Papa war heute zur Auswertung seines Röntgens. Der Doktor sagte, es sieht gut aus, der Tumor bildet sich zurück.Bis gestern sah es aus als stirbt er. Heute nun diese Aussage und er sieht wieder aus wie das blühende Leben.Über eine weitere eventuelle Chemo wollen nun noch die Ärzte beratschlegen. So nun meine Frage. Ist das alles möglich?Was hat das zu bedeuten? Bin nun noch mehr verwirrt.Vielleicht kann mir jemand die Fragen beantworten.Liebe Grüße Lisa
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  #6  
Alt 06.12.2005, 14:28
Annett59 Annett59 ist offline
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Registriert seit: 05.11.2005
Beiträge: 36
Standard AW: Geht es zu Ende

Liebe Lisa, habe deine Geschichte gelesen und kann mir vorstellen, dass diese letzte Aussage des Arztes nach Auswertung des Röntgens dich verunsichert. Es passt auch nicht zu dem vorher gesagten.
Du bittest um Hilfe. Zunächst will ich fragen, ob du die Aussage des Arztes selbst gehört hast, da du schriebst, dein Vater gehe immer allein zum Arztgespräch. Es wäre durchaus möglich, er berichtet euch etwas anderes, als der Arzt ihm sagte, um euch zu "beruhigen".
Dann müsstest du noch etwas zum "Röntgen" sagen- was genau wurde gemacht? Lungen- Röntgen? CT?, MRT?, PET? Von welcher Körperregion? Wenn dein vater einverstanden ist, würde ich an deiner Stelle nochmals deas Gespräch mit dem Arzt suchen, ihn auf das Widersprüchliche der Aussagen hinweisen und nochmals genau über die einzelnen Befunde sprechen: Die, die vorher da waren, und was genau jetzt dort zu sehen ist und den Arzt mit allen Unklarheiten, die ihr seht, konfrontieren. Er kann und wird's euch erklären.
Aber ich vermute, dass dein Vater allein mit dem Arzt gesprochen hat und euch jetzt etwas anderes berichtet, damit ihr nicht in Sorge seid, oder?
Natürlich gibt es rückläufige Befunde und gutes Ansprechen auf die Therapie, aber nicht von einem Extrem ins andere und das über Nacht! Mit herzl. Grüßen der Verbundenheit und guten Wünschen für weiterhin viel Kraft! Annett.
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  #7  
Alt 06.12.2005, 15:00
Volker P Volker P ist offline
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Beiträge: 447
Standard AW: Geht es zu Ende

Hallo Lisa,

wenn dein Vater wirklich so "hart" ist dann frage Ihn ob er sterben möchte oder jede Möglichkeit nutzen möchte, das ist in erste Linie ein Besuch bei einem Spezialisten, es gibt ja auch die möglichkeit vorab die Aufnahmen, CT,MRT etc. nach Heidelberg oder Bochum zu senden ohne das dein Vater direkt mitfährt. Verlasst euch nicht auf die Aussagen von einem Arzt in einem Wald und WiesenKH, wenn du hier gelesen hast, weist du was das bedeutet.

Ich bin selbst Betroffener, und wenn ich nicht jede möglichkeit genutz hätte wäre ich heute Tod. Das hätte ich mir nie Verzeihen können das ich das meinen Kindern und Frau angetan hätte. Wenn ich alles genutz habe und es sollte dann trotzdem nicht reichen dann brauche ich mir aber keine Vorwürfe zu machen.

Alles Gute und viel Kraft

Volker

PS. Am sonstens schließe ich mich den Worten von Annett an.
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