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#1
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Hallo Monika und all die anderen!
Meine Ma ist am 02.01.06 friedlich eingeschlafen. Sie oder besser gesagt wir hatten ein sch... Jahr. Erst ein halbes Jahr Chemo und dann noch 3 Monate Chemo mit Bestrahlungen. Sie hat gekämpft wie ein Löwe. Und doch war alles für die Katz.........! Als ich Sie so da liegen sah, ganz friedlich und erlöst, das tat mir gut. Ich wußte nun, Sie braucht keine Höllenqualen mehr über sich ergehen lassen. Die erste Woche nach Ihrem Tod stand ich völlig neben mir. Da ich die letzten 3 Monate selten zuhause war, genieße ich nun einfach meinen neuen--alten Alltag, einfach nur wieder zuhause zu sein. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gewissen zu sagen, das es mir gut geht........!!!! Aber ich weiß Sie von Ihren Qualen befreit und das gibt mir viel Trost. Oft stehe ich vor Ihren Bild und denke an UNSERE gemeinsame Zeit, vor allem das letzte intensive Jahr. Es vergeht auch keinen Minute wo ich nicht an Sie denke. Oft denke ich das kann doch nicht sein, das ich nicht viel weine und nur traurig bin. Dann weiß ich aber auch ganz genau das meine Ma das auch nicht gewollt hätte. Ich weiß nicht warum es so ist, vielleicht weil ich das ganze Jahr über viel geweint habe und wir immer nur Niederschläge verarbeiten mußten!!!!! Ich spreche viel von Ihr und über Sie und ich weiß Sie ist immer bei mir, ganz tief in meinem Herzen. All die anderen Menschen sagen mir auch, das das besagte Loch bestimmt irgendwann kommen wird (da ich auch erst vor 6 Monaten meine Schwiegerma verloren habe). Nun gut, wenn es dann kommt ist es da. Euch allen ganz viel Kraft mit unseren Lieben im Herzen! Viele Grüße Twinsma |
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#2
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Liebe Moni !
Mein herzliches Beileid zum Heimgang Deines Mannes. Ich habe im Juli meine Mama verloren (nach 11 Jahren Krebskampf), und ich denke meine trauer recht gut im Griff zu haben. Manchmal muss ich lange Zeit nicht weinen und wundere wie gut ich darüber reden kann. Ein anderes mal kommt alles wie ein großer Stein auf mich eingestürtzt und ich bin völlig fertig. Dann kann ich nur noch weinen. Aber ich lasse es zu. Egal was und wie es kommt. Es gibt Tage (ehr Abende, wenn die Kinder schlafen) an denen ich mir ganz bewusst Fotos oder Videos anschaue und dann richtig trauern kann. Andere verdrängen lieber, aber mir tut es so gut. Meine Mama ist auch in unserem beisein zu Hause gestorben und ich weiß das sie es so gewollt hätte und nicht im Krankenhaus. Somit hatte sie ihren Frieden. Und das "Loch", Moni, wenn es denn kommt, es geht auch wieder vorrüber. Du siehst es ganz richtig das Dein Mann nun nicht mehr leidem muß steht im Vordergrund. Das Du ihn nun auch nie wieder um Dich haben wirst, wird Dir vielleicht erst später so richtig bewusst. Ich begreife es heute noch manchmal nicht das ich meine Mama nie wieder in den Arm nehmen kann........ Aber das ist unsere Aufgabe, zu lernen damit umzugehen und weiterzuleben... Moni, ich wünsche Dir alles Liebe und viel Kraft und Zuversicht für die nächste Zeit ! Liebe Grüße, Imke !!! |
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#3
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Hallo Ihr Lieben,
vielen Dank für Eure Zuschriften. Es ist gut zu wissen, daß man nicht allein mit der Trauerarbeit ist. Ich habe die ganzen 2 Jahre getrauert und heimlich Tränen vergossen, damit er es nicht merkt. Er ist 48 Jahre alt geworden, ich bin 46 und wir hätten gestern den 23. Hochzeitstag gehabt. Die Tochter ist 22 und der Sohn bald 19, somit habe ich es ja gar nicht schlecht und er hat die Kinder aufwachsen sehen. Viele von Euch haben ja noch kleinere Kinder! Fast bis zum Schluß hat er seine Krankheit nicht angenommen. Sein wichtigster Ausspruch war " Ich will gesund werden!", was natürlich utopisch war. Beim Spazierengehen rammte er seinen Stock wütend in die Erden und schimpfte über den " Mistkerl ", den er am liebsten selbst rausreißen würde. Im Oktober 2005 ging es ihm trotz mancher Beschwerden so gut, daß wir sogar eine Busreise nach Ischia machten. Mit vielen Rentnern ( er war ja auch einer ), auf die ich irgendwie auch wütend war, denn es machte mich traurig, daß Hermann und ich im Alter nicht zusammen sein würden. Wir schwammen jeden Tag, besichtigten Pompej und kletterten auf den Vesuv. Er wäre noch gerne länger geblieben, alles bekam ihm ausgezeichnet. Ich bin dankbar, daß wir diese schöne Zeit noch haben durften. Moni |
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#4
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Hallo Andrea,
vielleicht hab ich mich da nicht ganz deutlich ausgedrückt. Ich würde gegen das Loch ankämpfen, weil ich da nicht ewig drin hocken möchte. Von manchen hier lese ich, dass sie seit langer Zeit gar nichts mehr können. Das möchte ich nicht. Wenn ich ins Loch geplumpst bin, dann will ich auch wieder raus. Gruß Wolke |
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#5
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Hallo Wolke,
noch mal zum Thema " ins Loch fallen ": ich denke, es will niemand gerne in solch einem seelischen Tief bleiben und wenn man auch den starken Willen hat, wieder hochzukommen- manche müssen sich vielleicht helfen lassen. Morgens kämpfe ich mit mir, aufzustehen. Als Hermann noch lebte, war ich meistens gleich beim ersten Weckerklingeln draußen. In den ersten Tagen nach seinem Tod war ich auch sehr erschöpft und ständig müde. Das hat sich jetzt wieder gegeben. Wenn ich bei Euch lese, kann ich endlich einmal wieder weinen- wahrscheinlich habe ich es zu lange unterdrückt, weil ich immer die Starke sein wollte. Natürlich dämmert mir jetzt langsam, daß ich allein bin- keiner da, mit dem ich mich streiten kann über irgendwelche Nebensächlichkeiten, keiner mehr da, der kocht und einkauft und der sagt, ich solle mich neben ihn setzen. Es ist alles noch ein Traum. |
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#6
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Hallo Wolke,
Zitat:
Ich bin einer von denen, die seit einiger Zeit gar nichts mehr (genau genommen, seit meine Frau am 30.11.2005 von mir gegangen ist). Das hört sich für mich ähnlich an, wie die Begegnungen mit Bekannten oder Verwandten, die sagen, "jetzt muss aber endlich gut sein, ist genug getrauert, Du kannst Dich nicht immer hängen lassen". Was ist das für eine Antwort, "ich würde gegen das Loch ankämpfen"? Ich würde auch dagegen ankämpfen, kann es aber nicht und will es auch im Moment gar nicht. Es ist nicht jeder so stark wie Du, Wolke. Liebe Grüße Gerhard
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Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren. B.Brecht Wir haben gekämpft und trotzdem verloren. Die Zeit heilt nicht alle Wunden. Sie lehrt uns nur, mit dem Unbegreiflichen zu leben. |
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#7
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Lieber Gerhard,
sei bitte nicht so streng Ich glaube nicht, dass Wolke jemanden "verurteilen" möchte. Sie selbst hat ja auch geschrieben, dass sie sich über ihre Gefühle zunächst gewundert hat, weil eben der große Absturz ausgeblieben ist bisher. Es gibt ganz einfach Unterschiede in der Trauer, so wie es immer und überall Unterschiede zwischen den Menschen gibt, warum sollte es bei der Verarbeitung eines Verlustes anders sein. Ich weiß zwar nicht, wie alt Wolke ist, unterstelle jetzt einfach einmal, dass sie bereits ihren eigenen Hausstand hat, die räumliche Trennung irgendwie bereits vollzogen war. Es ist ein Unterschied, ob der Tod eines Menschen Veränderung in den Alltag bringt, wie bei uns Ehepartnern, die alleine zurückbleiben und mit dem geliebten Menschen auch die geliebten Gewohnheiten im Alltagsleben verloren haben und nun beginnen müssen, neu zu sortieren, neue Wege zu gehen ja sogar sich selbst neu zu definieren. Die Mutter oder den Vater zu verlieren ist schrecklich, man hat nur einmal im Leben eine Mama oder einen Papa. Das ist ganz klar. Dennoch ist es im Normalfall so, dass man sich irgendwie - auch wenn man nach wie vor guten Kontakt, ein gutes Verhältnis hat - von seiner Vergangenheit verabschiedet, da die Eltern in der Gegenwart nicht mehr denselben hohen Stellenwert haben wie in der Kindheit. Beim Partner zerbricht das Jetzt und Heute. Vielleicht erklärt das, weshalb die Trauerlöcher bei Ehepartnern ganz einfach eine größere Angriffsfläche haben. Meine Kinder leiden sehr unter dem Verlust ihres Papas. Und dennoch ist ihr Schmerz anders, bleiben sie in ihrem normalen Alltag, sprich Schule und Freundeskreis. Wenn sich die Trauerlöcher auftun, denke ich hat niemand die Kraft sich dagegen zu wehren. Aber jeder sollte irgendwie auch im Hinterkopf behalten: Ok, ich brauch diesen Schmerz jetzt, ich möchte ihn fühlen, er gehört im Moment zu mir, aber ich möchte irgendwann damit zurecht kommen, damit ich weitergehen und meinen "Job" erfüllen kann. Du möchtest im Augenblick noch nicht Gerhard, ich denke für eine Weile ist das auch noch legitim und ok. Und Wolke spürt es (noch) nicht. Alles hat seine Berechtigung, keiner macht etwas besser oder schlechter. Jeder muss es so annehmen und versuchen klar zu kommen, wie es sich gerade anfühlt. LG Andrea
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Που να 'σαι τώρα που κρυώνω και φοβάμαι και δεν επέστρεψες |
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