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  #1  
Alt 23.02.2006, 15:31
Benutzerbild von Sandra!
Sandra! Sandra! ist offline
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Hallo Marion!

Ich hoffe, dass sich dein ungutes Gefühl nicht bestätigt.
Dass der Bauch bei deinem Vater immer dicker wird, wird daran liegen, dass sich dort wieder vermehrt Wasser gesammelt hat. Das drückt natürlich dann auch gegen die inneren Organe, so dass die Nahrungsaufnahme sich dann ebenfalls problematisch gestaltet.
Wenn dein Vater zum Wasserpunktieren wieder ins Krankenhaus muss, dann bekommt er bestimmt auch einen Tropf mit sämtlichen wichtigen Enzymen, Eiweiße, Vitaminen etc. Wenn nicht, dann fragt mal danach! Wir haben dazu immer Tetra-Kraft-Pack gesagt , weil das immer so ein riesengroßer Beutel mit 3000 Kalorien war. So wurde aber sicher gestellt, dass mein Vater die wichtigsten Nährstoffe bekam. Ist ja sonst auch etwas schwierig, wenn das Essen nicht drin bleibt.

Mensch Marion, ich drücke euch ganz doll die Daumen, dass dein Papa wieder schnell auf die Beine kommt!
Fühle dich ganz doll gedrückt!

Liebe Grüße
Sandra
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  #2  
Alt 23.02.2006, 22:03
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sam478 sam478 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Hallo Sandra,

vielen Dank für die lieben Worte.

Mein Gefühl hat mich nicht getäuscht, er ist heute ins Krankehaus gekommen. Dort wollen sie wieder punktieren, einen Tropf zum Aufbau geben und evtl. auch nochmal eine Blutübertragung geben. Er bekommt übrigens auch einen Tropf mit sämtlichen wichtigen Enzymen, Eiweiße, Vitaminen etc. Die Ärztin hat dann ein 4 Augen gespräch mit meiner Mutter gehabt, wo sie ihr gesagt hat das es sehr sehr schlecht um meinen Vater steht, sie uns bescheid sagen soll wie ernst die Lage ist. Er kann kaum mehr aufstehen und man kann zusehen wie der Körper von Tag zu Tag schwächer wird. Mein Mann und ich sollen morgen dann das kleine Wohnzimmer soweit ausräumen, das ein Krankenbett darin stehen kann und meine Mutter hat sich dann heute auch ein Einzelbett gekauft, damit er nicht unten alleine schlafen muss. Nach oben ins Schlafzimmer schafft er es leider nicht mehr.

Man ist so hilflos! Der Freund meines Vaters den meine Mutter heute angerufen hat um ihn zu erzählen das mein Vater ins Krankenhaus gekommen ist hat ihr dann erzählt das mein Vater ihm schon letzte Woche gesagt hätte das seine Tage gezählt wären .... meine Mutter sagt er habe beim erzählen bitterlich geweint ..... es ist sein bester Freund!

Als ich am Dienstag da war hat mein Vater meine Schwester (15 Jahre älter als ich) und mich nach oben ins Schlafzimmer gerufen und hat uns beiden dann ein kleines Geschenk gegeben und gesagt das wir ja kein richtiges Andenken an ihn hätten und das wollte er nicht . In dem Geschenk war ein goldener Ring mit 3 Steinen besetzt. Er meinte den hätten wir immer bei uns und somit wäre er auch immer bei uns . Der Ring ist wunderschön und ich habe mich riesig gefreut aber es tat so unendlich weh!

Wir werden die Tage die uns noch mit ihm bleiben ganz doll genießen und ich möchte nur eines und das ist das er nicht noch mehr Leiden muss. Das könnte ich nicht ertragen.

Drücke dich ganz doll
Marion
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  #3  
Alt 24.02.2006, 13:52
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Liebe Marion,

dein Beitrag hat mich richtig mitgenommen. Zu sehr ähneln sich unsere Lebensgeschichten. Die Idee mit dem Erinnerungsgeschenk finde ich sehr schön. Leider ist es auch mit einem traurigen Abschied verbunden. Aber wie ich ja schon immer gesagt habe, man darf die Hoffnung nie aufgeben!
Es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater zurzeit so schlecht geht. Das, was euch nun bevor steht, kenne ich nur all zu gut. Wir haben auch das Wohnzimmer meiner Eltern etwas umräumen müssen, damit das Pflegebett, der Nachtstuhl, Nachttischchen und ein Besuchertisch samt Stühle schön hinpassten. Wir haben meinem Vater auch ein schnurloses Telefon und sogar eine kleine Glocke hingestellt, damit er sich immer leicht bemerkbar machen konnte. Wie gut, dass du deinem Vater das Baby-Phone besorgt hast. Ihr könnt aber dennoch froh sein, dass es ihm bisher noch so lange gut ging und er sich alleine bewegen konnte. Mein Vater hatte sich von der OP nie richtig erholt und war seit dem sehr schlapp auf den Beinen. Anfangs hatte er noch den Weg ins Schlafzimmer ins 1. Obergeschoss geschafft, aber das ging nur 2 bis 3 Wochen mehr oder weniger gut, dann haben wir das Erdgeschoss umgestaltet. Ich weiß noch als ich und meine Mutter ihn aus dem Krankenhaus (nach 7 Wochen Aufenthalt) abgeholt hatten. Er war total aufgeregt und hat sich riesig auf sein Zuhause gefreut. Er meinte, dass er noch nie so lange von Zuhause weg war. Das war richtig ergreifend und bei uns sind hier und da ein paar Tränchen geflossen. Aber nicht weil wir traurig waren, sondern weil wir glücklich waren ihn endlich mal wieder mit nach Hause nehmen zu dürfen. Zu dem Zeitpunkt dachten wir ja auch noch, dass er nun erst mal ein bisschen Ruhe vor dem Krankenhaus hat. Aber leider war dem ja nicht so. Er war kaum mal länger als eine Woche zu Hause, da stand immer etwas an, warum wir ihn wieder einliefern mussten. Sei es wegen einer Chemo, aufgegangener Bauchnähte, Wasseransammlung im Bauch- und Lungenbereich, umfangreiche Untersuchungen etc. Aber immer wieder fanden wir in all dem Leid etwas Positives, was uns wieder etwas „fröhlicher“ stimmte. Ich weiß, das ist irgendwie etwas schizophren, aber ich glaube so etwas nennt man auch sich an einem Strohhalm festklammern!

Liebe Marion, ihr müsst nun sehr stark sein, ich weiß was euch nun bevorsteht. Es zerreißt einem das Herz, aber glaube mir, nicht nur euch! Es ist nicht nur für euch ein schwerer Abschied, sondern auch für deinen Vater. Erinnere dich an meine ersten Antworten in diesem Thread. Aber irgendwann werden wir unsere Liebsten wiedersehen, das ist der einzige Trost, den wir haben!
Ich werde nie diesen ergreifenden Augenblick im Krankenhaus vergessen, als ich an mein Vaters Bett saß. Er schaute mich an, rang sichtlich um Fassung, seufzte laut und nahm ganz fest meine Hand und sprach mit einer ganz traurigen und verzweifelten Stimme: „Sandra, ich will doch noch gar nicht sterben. Ich möchte noch so viele Sachen mit euch erleben. Ich bin doch noch jung!“ Ich konnte nicht wirklich etwas Passendes darauf sagen. Ich flüsterte nur, dass wir alle nicht wollen , dass er geht und das wir das ganze Geschehen auch nicht begreifen können.

Ich glaube, dass die betroffene Person es spürt, wenn es zu Ende geht. Mein Vater hatte es auch gespürt und es seinem besten Freund „verraten“. Und als die beiden sich zum letzten Mal gesehen hatten, wussten beide, dass es DAS LETZTE MAL sein würde. Sie hatten in diesen Stunden sich alles gesagt, was noch zu sagen war. Haben zusammen gebetet, obwohl mein Vater gar nicht so religiös war. Und letztlich haben sie sich unter Tränen voneinander verabschiedet, da sie beide wussten, dass es das letzte Mal sein wird. Im Nachhinein ist es echt erschreckend, aber andererseits konnten wir uns so noch alle von ihm verabschieden. Wenn ich daran denke, dass andere plötzlich aufgrund eines Unfalles, Herzversagens oder Schlaganfalls von uns gehen, so ist der andere Weg vielleicht doch besser!? Aber ich weiß es nicht wirklich! Egal wie es letzten Endes passiert, es ist so oder so sehr schwer diesen Verlust zu verarbeiten.

Ich hoffe, dass euch noch ganz viel Zeit bis dahin bleibt; ihr noch viele schöne Momente zusammen erleben werdet und sich das Leiden bei deinem Vater in Grenzen hält!

Liebe Marion ich drücke dich ganz fest und schicke dir ein ganz dickes großes Kraftpaket! Melde dich, wenn was ist!

Viele liebe und mitfühlende Grüße
Sandra
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  #4  
Alt 27.02.2006, 20:34
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sam478 sam478 ist offline
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Hallo Sandra,

wir sind auch viel am beten obwohl wir gar nicht so religiös sind aber irgendwie hilft es einem.

Das Zimmer haben wir jetzt schön hergerichtet so das mein Vater und meine Mutter sich dort auch wohlfühlen. Ich war nur entsetzt als ich im Krankenhaus erfuhr das mein Vater von Donnerstag bis Samstag nachmittag dalag und sie nichts mit ihm gemacht haben. Dann bin ich erstmal zur Schwester und hab gefragt was los sei und warum mein Vater nicht wenigstens einen Tropf bekommen hat was ihm schon am Donnerstag verspochen wurde. Da meinte die Ärztin sie hätte Notdienst und die Ärztin die normalerweise Dienst hätte wäre wegen eines Sterbefalls in der Familie nicht im Dienst. Kann ich ja alles nachvollziehen habe ich gesagt aber was ich nicht nachvollziehen kann ist das sie trotz Notdienst nicht 5 m vom Schwesternzimmer in das Zimmer meines Vaters gehen kann um ihn kurz am Tropf anzuschließen oder es ihm wenigsten zu verordnen. Er hat schließlich nen Port und der war auch schon gestochen somit mußte man den Tropf nur noch anstöpseln. Ich hab die Ärztin dann auch auf dieses "Tetra-Kraft-Pack" angesprochen und da meinte sie so nebenher das er das noch nie bekommen hätte. Aufgund meiner Nachfrage und deines guten Tipps hat er es dann endlich bekommen. Vielen Dank für den Tipp! Jetzt ist er wenigstens nicht mehr so blaß und kann sich wenigsten ab und zu mal im Bett aufrichten dazu hatte er vorher keine Kraft.

Heute haben sie ihm wieder 13 l Wasser punktiert!

Er soll jetzt jede Woche punktiert werden. Morgen wollen sie nochmal ne Magenspiegelung machen und einen Stan im Magen setzten damit er künstlich ernährt werden kann. Mein Vater möchte das aber nicht, da er einen Port hat und er auch darüber künstlich ernährt werden kann. Ich darf gar nicht darüber nachdenken und vergesse zurzeit die einfachsten Sachen, suche wie ne Verrückte nach meinen Schlüsseln usw.

Morgen hat mein Mann ein Vorstellungsgespräch drücke mal ganz fest die Daumen das das klappt dann haben wir eine Sorge weniger. Wir müßten dann zwar umziehen aber besser als ab dem 01.04. Arbeitslos.

Werde jetzt mal schlafen gehen, denn morgen wird ein anstrengender Tag.

Drücke dich ganz doll
Marion
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  #5  
Alt 28.02.2006, 15:09
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

Hallo Marion!

Ja, das ist alles ganz schön hektisch, wenn sich die Ereignisse überschlagen! Da weiß man wirklich manchmal nicht wo einem der Kopf steht.

Schön, dass deinem Vater der Tropf gut getan hat. Ich weiß gar nicht mehr wie der richtig hieß, aber Hauptsache ist ja, dass die Ärztin dich verstanden hat! Es ist manchmal wirklich traurig, dass man mit und bei Allem hinterher sein muss. Aber durch den Sparzwang, der mittlerweile überall Einzug gehalten hat, sind nicht immer genügend Schwestern und Ärzte präsent und verfügbar. Wenn man sich da nicht mal selber um gewisse Sachen kümmert, werden sie schlichtweg vergessen. Mein Standardspruch war immer, dass es ja eigentlich nicht sein kann, dass man zu Mond fliegt und Roboter sogar auf den Mars schickt, und wir hier unten auf der Erde zugrunde gehen. Teilweise werden die Prioritäten ganz schön falsch gesetzt.
Es ist aber wirklich ein Wahnsinn, wie viel Wasser bei deinem Vater punktiert wird. Wo kommt das bloß alles her?! Ist wahrscheinlich besser, wenn es bei ihm wöchentlich abgelassen wird.

Ich hoffe, dass das Vorstellungsgespräch bei deinem Mann erfolgreich verlaufen ist! Wäre ja wirklich schön, wenn wenigstens eine Sache wieder ins Lot kommt. Müsst ihr denn dann weit umziehen? Oder ist das dann noch in der Nähe von deinen Eltern? Das darf man ja schließlich auch nicht ganz außer Acht lassen!

Ich drücke euch weiterhin ganz fest die Daumen! Alles wird gut!

Liebe Grüße
Sandra
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  #6  
Alt 28.02.2006, 15:35
artur.grond artur.grond ist offline
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Standard AW: Magenkrebs, Metastasen, Chemo, Blutübertragung und jetzt noch Bauchwasser!

hallo marion und sandra,

da ich ja immer mal wieder hier bei euch rein schaue, war ich heute richtig erschrocken, was du marion über deinen papa berichtest. es tut mir sehr leid, dass es ihm so schlecht geht und ich drücke euch ganz fest die daumen, das es bei ihm nochmal aufwärts geht und er nicht leiden muß. ja leider stelle ich das auch immer wieder fest, das man im krankenhaus sich um alles selber kümmern muß und ständig nachhaken muß, sonst passeirt garnichts.
ich war schon erschricken, als ich den bauch meines papas gesehen habe, er wurde gestern das erst mal puntiert aber 4 liter, das fand ich schon viel 13 liter ist ja wirklisch sehr heftig.
ich drücke euch auch die daumen, dass es bei deinem mann mit dem vorstellungsgespräch klappt, toi toi toi, lieber umziehen als arbeitslos.
alles gute für euch.
und sandra, ich finde es schön wie lieb du immer auf die ganzen mails antwortest denn du hast die schlimmen erfahrungen ja schon gemacht. ich hoffe das es bei dir mit deinem arm besser geht. wie sieht es beim haus aus?? habe davon nichts mehr gelesen?.

lg christiane
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