Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #16  
Alt 26.04.2006, 21:33
Benutzerbild von Marion1
Marion1 Marion1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2005
Ort: 1140 Wien
Beiträge: 67
Standard AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Ach, Ihr Lieben,
danke für Eure tröstende und aufbauenden Worte.

SCHULD ?! Im Grunde genommen hat niemand Schuld. Ich denke die Gene werden vererbt, bei einem bricht der Krebs aus ,bei anderen nicht. Wohl denke ich aber, das es auch einen Auslöser dafür gibt.Meine Mutter bekam mit 45 Brustkrebs, einige Jahre später ein Rezidiv, mit 61 ist sie gestorben. Sie hat NIE geraucht oder getrunken. Ich bin jetzt 42,rauche und trink auch mal gern ein Gläschen Wein. Ich bin nie auf die Butterseite gefallen, bin 2x geschieden und jetzt Witwe. Keiner meiner Männer wollte arbeiten , ich bin immer arbeiten gegangen, bin Arzthelferin. Ich greife immer ins Fettnäpfchen, da ich anscheinend das Helfersyndrom habe. Aber wehe ,ich brauch Hilfe, war keiner meiner Männer für mich da.
Meinen Mann habe ich in den letzten Monaten glaub ich nicht mehr geliebt, er hat mir nur leid getan. Ich wollte ihm seit 2 Jahren von seiner Tablettensucht befreien helfen, aber wie gesagt, da sprach ich zu einer weissen Wand. Und als ich dann krebskrank wurde , nahm er noch mehr Tabs. Konnte ICH schon mit meiner Krankheit nicht fertig werden, wie solls dann ein anderer. Das Gefühl kennen wir ja wohl, das Aussenstehende uns oft wie Aussätzige behandeln. Er war leider nicht fähig sich mal zusammen zu reissen, arbeiten zu gehen, oder vielleicht mich mal zu umarmen. Eine Psychologin sagte mir, dass Tabs-und Alksüchtige gar keine Gefühle mehr haben, auf deutsch denen ist alles wurscht. Mein Mann ist schon mit seinem Leben nicht fertig geworden, auch als ich ihn noch nicht kannte, aber das erfahre ich zum Teil erst jetzt.Seine Mutter hat sich mit Tabletten umgebracht, sein Bruder ist drogensüchtig und auf Methadonprogramm. Also liegt das wohl bei denen in der Familie.
Ich denke jeder Mensch muss sein Leben leben so gut er kann und will, aber Emotionen kann man nicht ausschalten. Ängste ,Trauer, Wut und Liebe gibts ja Gott sei Dank auch noch. Schlimm ist es nur, NICHT geliebt zu werden und das habe ich schon in meiner Kindheit spüren müssen.
Seit meiner Krebskrankheit ist viel passiert, ich habe viele "Freunde" verloren aber wahre Freunde gefunden, gesunde als auch kranke.
Es tut mir leid ,das ich meinem Mann nicht mehr helfen konnte, ich wollte nicht das er stirbt, deswegen meine Schuldgefühle. Vielleicht war sein Kerzerl schon abgebrannt ? Und wäre er nicht jetzt gestorben, wäre es wahrscheinlich in ein paar Monaten passiert, er hatte eine Leberverfettung (Vorstufe zur Leberzirrhose), er ging nicht Galle operieren(zu feig) und hatte ein vergrössertes Herz. Er wusste das er Tabssüchtig ist und hat trotz meiner Warnungen nicht das geringste versucht sein Leben in den Griff zu bekommen.Ich hatte schon keine Kraft mehr, ich habe das letzte Jahr genug mitgemacht. Mein Krebs muss besiegt werden, ich kämpfe wie ein Löwe(bin ich auch im Sternzeichen), das Leben muss weiter gehen. Ich denke, wenn das Begräbnis vorbei ist, kann ich vielleicht besser einen Strich unter mein altes Leben machen und ein Neues beginnen.

Jetzt hab ich mir wieder mein Herzerl erleichtert, ich wünsche Euch allen alles erdenklich Liebe, WIR SCHAFFEN ES !!!!!!!!!!!!

Vielen Dank und ganz liebe Grüße aus Wien
Marion1/Hexy07
Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 27.04.2006, 01:06
Norma Norma ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.132
Standard AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Liebe Marion,

ich nehm dich jetzt mal virtuell in die Arme und halte dich ganz fest!
(((((((((Marion))))))))

Du hast den langen Kampf um deinen Mann verloren und das schmerzt, egal, was die anderen nun sagen. Es gab ja bestimmt auch anfangs gute Zeiten mit ihm, sonst hättest du ihn ja nicht geheiratet, nicht wahr?

Dass sich die Ehe dann so negativ entwickelte, konntest du ja auch nicht ahnen.
Und dass Tabletten- und Alkoholsucht Krankheiten sind, weißt du als Arzthelferin ja auch.
Aber Menschen mit so schlimmen Krankheiten müssen zur Hilfe bereit sein und das war dein Mann leider nicht.
Und wenn der Entzug nicht so schwer wäre, würden viel mehr Menschen durchhalten und nicht wieder rückfällig werden.

Die Gene...ja klar, die spielen auch eine große Rolle.
Aber diese Erkenntnis hilft weder dir noch dem Kranken.

Dass Abhängige sehr oft bereits in jungen Jahren versterben, ist leider eine Tatsache. Aber auch dieses Wissen bringt Abhängige nicht dazu, von ihrem Laster zu lassen.

Und ich persönlich habe den allergrößten Respekt vor dir, vor deinem jahrelangen Kampf, vor deiner riesengroßen Kraft (auch wenn du teilweise mal eine Auszeit genommen hast) und deinem unbeschreiblichen Durchhaltevermögen.

Ich kann nur erahnen, was es bedeutet, wenn jemand, den man im Grunde genommen ja immer noch mag, mit Beteuerungen nur so um sich schmeißt (kommt doch wieder zurück, ich ändere mich auch) und dann nach wenigen Tagen wieder zum Alltagstrott zurückkehrt und das immer und immer wieder.

So ein Verhalten tötet auf Dauer jede Liebe, auch die dauerhafteste...

Und doch glaube ich, dass die Beteuerungen deines Mannes ehrlich gemeint waren. Im Augenblick des Gesprächs war er bestimmt bereit, sich zu ändern.
Aber seine Sucht war zu groß; sie beherrschte ihn rund um die Uhr und vernichtete alle seine Vorsätze.
Er war gefangen, für immer gefangen in seiner Sucht.

Wer krank ist, braucht Hilfe, aber er muss diese Hilfe auch zulassen, muss sich an Spielregeln halten (die der Arzt vorgibt) und muss zu Veränderungen in seinem Leben bereit sein.
DU alleine hattest da überhaupt keine Chance, für mich sogar von Anfang an keine Chance.

Es ist leider so, dass nahe Angehörige oftmals ihre gesamten Kräfte für so einen aussichtslosen Kampf opfern; sich dabei sogar selbst vergessen und manchmal auch vor Verzweiflung krank werden.

"In guten wie in schlechten Zeiten"....das ist ein Schwur, den ich auch geleistet habe.

Ich glaube aber nicht, dass eine Frau, die mit einem Süchtigen verheiratet ist, nur von "schlechten Zeiten" reden kann.
Schlechte Zeiten sind vorübergehend, dann folgen auch wieder gute.

Ein Süchtiger kann aber keine guten Zeiten mehr haben und geben, wenn er sich nicht helfen lassen will.

Du, liebe Marion, hast alles gegeben und alles getan.

Eingegriffen hat dann (für mich) der liebe Gott, indem er den Süchtigen zu sich rief und dir dadurch die Möglichkeit gibt, wieder an dich denken zu können und ein neues, ein anderes Leben zu beginnen.

Das Helfersyndrom, liebe Marion, ist ja keine schlechte Eigenschaft.
Im richtigen Moment an der richtigen Stelle ist es sogar mehr als wünschenswert!
Erst dann, wenn das Helfersyndrom die eigene Gesundheit und das eigene Leben ruiniert, ist es eine Gefahr.

Lass dir Zeit, liebe Marion, lass dir Zeit für deine Trauer (die trotz allem ja da ist), lass dir Zeit für alles, was jetzt kommt.

Regele deine Finanzen (da gibt es sicherlich einen Weg; notfalls über die Erbausschlagung) und suche dir eine kleine neue Wohnung.
Richte sie dir nach deinem Geschmack ein (Ebay kann da wahre Wunder bewirken) und gönne deiner gequälten Seele viel Ruhe.
Erst, wenn Körper und Seele im Einklang stehen, wird der Mensch gesund!

Und nun zünde ich zwei Kerzen an...eine für deinen verstorbenen Mann (möge seine Seele in Frieden ruhen) und die zweite für dich!

Norma, mit drogen- und alkoholsüchtigem Schwager (2005 mit 39 J.gestorben)
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 27.04.2006, 09:02
olicat olicat ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.11.2005
Beiträge: 43
Standard AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Liebe Marion,
nun wird heftig herumdiskutiert oder gestritten, womit Dir gewiß nicht gerade geholfen wird.
Die anderen haben bereits vieles gesagt, ich schließe mich Ihnen an. Ich lese aber außer Schuldgefühle bei Dir eine Portion Wut, wqas ich als positiv empfinden würde. Du bist immer noch aktiv und versinkst nicht in Apathie angesichts dessen, was Dir leider widerfahren ist. denn Du wurdest enttäuscht und im Stich gelassen - in der Zeit Deiner Krankheit besonders eine schwierige Situation.
Ich könnte mir vostellen, dass professionelle Hilfe zur Bewältigung der ganzen heftigen Gefühle gut wäre. Ich habe selber eine erfolgreiche Psychotherapie nach schweren Schicksalschlägen gehabt und kann es Dir nur nahelegen.
Ich wünsche Dir viel Kraft für die kommende Zeiten

Olicat
Mit Zitat antworten
  #19  
Alt 27.04.2006, 16:02
Benutzerbild von piano
piano piano ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 31.03.2006
Ort: NRW
Beiträge: 130
Standard AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Liebe Marion,ich drücke dich ganz feste. Du hast keine Schuld. Dein Mann ist diesen Weg gegangen. Kann dich sehr gut verstehen. Mein Mann geht diesen Weg auch.Zum Schutz meiner Kinder und meinetwegen habe ich mich Okt.05 von ihm getrennt.Das war Richtig und Gut. Du hättest deinen Mann nicht aufhalten können. Er wollte genau diesen Weg gehen.Deine Kraft die du jetzt noch hast setze sie nur für dich ein.Überlege nicht was hätte sein können.....IEs ist wie es ist...... piano
Mit Zitat antworten
  #20  
Alt 27.04.2006, 16:42
elisabeth_s elisabeth_s ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 88
Standard AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

liebe marion,
neben psychologische hilfe gibt es auch selbsthilfegruppen, angehörigengruppen für suchtleute. denn angehörige werden auch krank durch die sucht des partners. das nennt sich dann co-abhängig.
vielleicht magst du erst mal im netz stöbern? codependents anoymous oder coda bei google eingeben zb und nach "seiten auf deutsch" suchen lassen. die teilnahme ist anonym und kostenlos. dort haben alle gefühle ihren platz, auch die angeblich "unangebrachten".
sie haben den gleichen spruch übrigens wie die alkoholiker-selbsthilfegruppen und mir haben sie oft geholfen.

gott gebe mir die gelassenheit, die dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,
den mut, die dinge zu ändern, die ich ändern kann,
und die weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


ich umarm dich,
elisabeth
Mit Zitat antworten
  #21  
Alt 27.04.2006, 21:21
Löwenmutter Löwenmutter ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 05.04.2006
Beiträge: 9
Lächeln AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Hallo Marion,

Deine Zeilen haben mich sehr berührt und ich dachte so bei mir, wie lange schafft es ein Mensch nur dies alles zu überstehen und wo nimmt er die Kraft her. Wie so oft schon gesagt, denke jetzt einfach nur an Dich, genieße den Frühling, die Sonne , die auch für uns wieder scheinen wird, und stecke den Rest Kraft, den auch Du noch hast in die Bekämpfung Deiner Krankheit. Denn nur Du alleine bist wichtig sage dies Dir jeden Tag und versuche nur das zu tun was Dir jetzt gut tut. Für Deine anderen Probleme versuche Hilfe zu bekommen, rede mit Ämtern, Psycholgen usw. sie werden Dir sicher helfen können.
Zum Tod Deines Mannes möchte ich nur sagen, gönne ihm den Frieden den er jetzt hat, denn er hatte ganz einfach nicht die Kraft die Du hast. Vielleicht beneidete er Dich auch für diese Kraft und war traurig das er sie nicht hatte. Du aber bist nicht schuld an seinem Tod, denke immer daran.

Liebe Marion ich wünsche Dir nochmals alles Liebe, viel Kraft und denke daran die Sonne wird auch wieder für Dich scheinen.

Alle Liebe Gaby

Geändert von Löwenmutter (27.04.2006 um 21:25 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #22  
Alt 30.04.2006, 08:44
Benutzerbild von Marion1
Marion1 Marion1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2005
Ort: 1140 Wien
Beiträge: 67
Rotes Gesicht AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Liebe Norma !

Du hast mit deinen Zeilen genau das ausgedrückt was ich denke und fühle.
Danke für deine liebe Umarmung und deine lieben Worte.

Dicke Umarmung zurück und ich wünsch dir alles Liebe
Busserl Marion

Vielen dank auch allen anderen die mir Mut zugesprochen haben !!!!

***** D A N K E *****
Mit Zitat antworten
  #23  
Alt 30.04.2006, 14:48
Benutzerbild von sywal
sywal sywal ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.04.2006
Ort: Wien
Beiträge: 197
Standard AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Hallo Marion.
Meine Tochter ist vor einigen Jahren an ihrer Drogensucht gestorben. Am Samstag vor Muttertag. So etwa 3-4 Wochen vor ihrem Tod habe ich einmal gefleht "Herr bitte mache diesem Elend ein Ende", gewünscht hatte ich mir Drogenfreiheit für meine Tochter. Es wurde ein Ende bereitet, ein tödliches.
Bin ich jetzt schuld? Natürlich quälten mich diese Gedanken, umsomehr ich als Mutter sowieso 100% an allem schuld bin und wenn das Kind erfolgreich wird war's 100% der Vater.
Ich bin davon fest überzeugt, daß die Mitschuld darin liegt, daß man aus Liebe, Solidarität usw. zu lange zusieht, meint "wir schaffen das schon". Der Drogenkranke kann so weiter seiner Sucht fröhnen, der "Gesunde" daneben geht langsam aber sicher vor die Hunde, quält sich mit Selbstvorwürfen.

Ein anerkannter Drogenexperte sagte einmal: "Drogensucht ist eine Flucht ohne die Beine bewegen zu wollen", dies trifft wohl auch auf die "helfenden" Angehörigen zu. Wir hätten beide die Beine bewegen sollen und entweder geht der kranke Teil mit (bzw. wieder einmal in den Langzeitentzug) oder er bleibt stehen und der "Gesunde" ist "konsequent" fort.

Dein Mann und meine Tochter sind nun von der Drogensucht befreit. Was immer nach dem Tod ist, sie haben keine Schmerzen mehr. Ich habe öfter unter den Drogenkranken einen wirklich glücklichen Menschen gesucht - und keinen einzigen gefunden. Der Körper und der Geist dieser Menschen ist nur mehr auf "Drogenaufstellen" aus. Darum die Lügen und verletztenden Handlungen gegenüber den Helfern - und letztendlich ist es gut, daß Dein Mann in diesem Zustand nicht Taxi gefahren ist.

Ich glaube, Du hast jetzt wiedereinmal ausreichend damit zu tun, daß Du die materiellen Schäden bewältigst, die die Drogensucht Deines Mannes hinterlassen hat.
Aber diesmal machst Du das nicht für die Weiterführung von Süchten sondern für Dich!!!!

Vielleicht gibt es in Deiner Wohnumgebung eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von Drogen/Alkoholkranken. Vielleicht kannst Du Dich dort GEBORGEN fühlen. Wenn nicht, na, dann gehst Du halt nicht mehr hin.

Alles, alles Gute
sywal
Mit Zitat antworten
  #24  
Alt 01.05.2006, 00:30
skrumel skrumel ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 30.01.2006
Beiträge: 9
Standard AW: Kann nimmer ! BK und nun mein Mann tot

Buhhh
Entschuldigt bitte,aber das ist alles recht hart geschrieben. was marion durchgemacht hat ,haut schon einem gesunden die füße unter dem boden weg…wie soll ein kranker das verkraften???

Schuld ist ein Gefühl…….und gefühle lassen sich nun mal rational nicht erklären!!

Ich kann marion gut verstehen,dass sie das gefühl hat-nicht rechtzeitig da gewesen zu sein,denn sie war immer da!!!es ist schwer sich einzugestehen,ich kann und will nicht mehr!und dann passiert so was…..damit rechnet keiner…die hoffnung,das sich was ändert,das alles gut wird, ist zerstört und das tut so verdammt weh…..
Selbst wenn eine ehe nur durch schlechte zeiten gehalten wurde,so gab es doch auch schöne zeiten und seien es auch noch so wenige…sie waren vorhanden!!!diese kurzen augenblicke zaubern dir auch hin und wieder ein lächeln ins gesicht………….

Liebe marion,
sei erstmal ganz feste umarmt …..lass dir zeit ….finde zu dir …du hast freunde und auch einen sohn,die wie du schreibst,zu dir stehen und dir eine stütze sind…..lauf mit den stützen,solange du sie brauchst….du hast schon so viel schlechtes erlebt und durchgestanden….
Das schaffst du !!!
auch schlechte gefühle sind gefühle ,die gelebt werden wollen und müssen….sie sollten nur nicht besitz von einem ergreifen!!!
Der schuldenberg scheint dich erdrücken zu wollen…..aber eine berg lässt sich abtragen…am besten von oben,damit schaffst du dir luft,um atmen zu können und langen atem brauchst du jetzt!!!

Ich wünsche dir alles erdenklich gute
Mit Zitat antworten
  #25  
Alt 20.05.2006, 07:55
Benutzerbild von Marion1
Marion1 Marion1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2005
Ort: 1140 Wien
Beiträge: 67
Unglücklich schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hallo Ihr Lieben !

Vor ein paar Tagen hatte ich einen kleinen Nervenzusammenbruch. Die Rettung musste kommen, ich zitterte am ganzen Körper, mir war schlecht und schwindlig. Die Sanitäter waren sehr nett und haben mit mir ein Gespräch geführt, darauf ich mich wieder einigermaßen beruhigt habe. Obwohl ich bei der Krebshilfe und pyschologische Behandlung im Spital bekomme, hat er gemeint, das wäre zu wenig ,ich sollte mich in professionelle Hilfe begeben. Sie wollten mich ins psychiatrische Zentrum (bei uns in Wien ist das die Baumgartner Höhe) mitnehmen, wollte ich aber nicht ,und musste einen Revers unterschreiben und versprechen das ich alleine dort hingehe.
Mir ist alles zuviel !!!!!!!!!!!!!!!!
Ich habe vor 8 Jahren meiner Mama zuschauen müssen wie sie qualvoll an diesem Sch.. Brustkrebs gestorben ist. Damals sagte ich:"Wenn ich das auch bekomme, erschiess ich mich". O.K. ich hab mich nicht erschossen.
Ich kämpfe jetzt seit über einem Jahr, 2 OPs, Chemo, Bestrahlungen und KEINE AUSZEIT. Jetzt bekomme ich alle 3 Wochen Herceptin ,noch bis November. In 3 Wochen habe ich den Wiederaufbau mit Tram.
Und das i-Tüpfelchen ist, wie schon Anfang Mai hier berichtet, das sich mein Mann umgebracht hat(vor 6 Wochen).
Ich komme mit dem allen nicht mehr zurecht. Noch nie in meinem Leben hab ich so viel geheult wie das letzte Jahr. Ich kann einfach nimmer, und ich habe wahnsinnige Angst.Bei meinem agressiven Brustkrebs frage ich mich ,ob das überhaupt alles Sinn macht. Nicht ,das ihr mich jetzt falsch versteht, ich würde mich nie umbringen, aber ich komm mit dem allem nicht mehr zurecht.
Meine schönen langen Haare die mir natürlich bei der Chemo ausgegangen sind kommen zwar wieder, hab die totale Krause die sich nicht bändigen läßt, ich fühle mich so häßlich. Die fehlende Brust macht mir schwer zu schaffen.Äußerlich sehe ich ja hervorragend aus, sagen die anderen, aber ich fühle mich nicht so. Keiner weiss ,welche Schmerzen ich ertragen muss(Arimidex), ich kann keine schweren Arbeiten durchführen, bin gleich völlig fertig.Ich bekomme nun 700 € Pension, da ich arbeitsunfähig bin, mein Mann hat mir 24000 € Schulden hinterlassen. Also finanzielle Not auch noch. Da soll einem noch was freuen? Ich bin schon so müde, hab keine Kraft mehr.
Wie soll das bloß weitergehen?Könnt ihr das verstehen ?
Manchmal möchte ich nur noch schlafen....................

Ich wünsche allen alles Liebe und danke ,dass ich mich wieder mal "ausweinen"durfte.

Liebe Grüße aus Wien
Marion1
Mit Zitat antworten
  #26  
Alt 20.05.2006, 09:31
zimtstern zimtstern ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2005
Beiträge: 242
Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Liebe Marion,

sei erstmal ganz herzlich gegrüsst und ganz lieb gedrückt.

Ich kann Dich gut verstehen. Du hast so viel durchgemacht. Und irgendwann, so denke ich, wird es einem einfach zuviel. Das würde auch mir so gehen. Du hast die Grenze, von dem, was Du ertragen kannst im Moment erreicht. Es ist nicht verwunderlich, dass Du aus dem Gleichgewicht gerätst und einen Nervenzusammenbruch bekommst.

Ich würde mir an Deiner Stelle auch professionelle Hilfe holen. Verwandte und Freunde reichen da nicht mehr aus. Es gibt so viele Möglichkeiten, je nachdem, was Dir zusagt. Habe auch gehört, dass es heute sehr gute Antidepressiva gibt. Hier im Forum haben auch schon Frauen darüber geschrieben. Das würde Dir vielleicht vorübergehend helfen und Deine Schwierigkeiten etwas lindern. Lass Dich da mal beraten. Bist Du mit Deiner psychologischen Betreuung im Krankenhaus zufrieden? Vielleicht gibt es ja in dieser psychiatrischen Klinik sehr gute Therapeuten. Und manchmal ist es gut, sich für eine Zeit stationär in eine psychiatrische Klinik zu begeben, zur eigenen Sicherheit und um Hilfe zu bekommen. Vielleicht tut es Dir dort sehr gut. Es wäre mal eine Auszeit aus dem Stress, des normalen Lebens und Funktionieren Müssens. Du hättest Hilfe, Betreuung und andere Menschen, die vielleicht ähnliche Schwierigkeiten haben, mit denen Du reden kannst. Vielleicht ist aber auch nicht genau diese Klinik, sondern eine andere besser für Dich oder eine andere Art Klinik. Du musst suchen und mal im Krankenhaus oder bei Deinem Arzt nachfragen. Vielleicht wissen die etwas Geeignetes für Dich.

Meine Eltern sind auch beide an Krebs gestorben und mein Brustkrebs ist auch sehr aggressiv. Er ist in sehr kurzer Zeit auf 6 cm angewachsen. Es waren schon 10 Lymphknoten befallen. Ich habe keine Brüste mehr, aber ich fühle mich sehr wohl damit. Habe mich nach der OP in kurzer Zeit dran gewöhnt, nachdem es mich anfangs auch umgehauen hat. ABer das muss jeder für sich wissen, mit was er am besten zurecht kommt. Vielleicht kannst Du Dir auch mit dem Wiederaufbau noch ein bischen Zeit lassen. Erstmal schauen, dass psychisch alles wieder ok ist und Du neue Kraft für so etwas hast. Denn auch der Wiederaufbau bringt ja wieder neuen Stress mit sich, die Angst, ob die OP gelingt, ob der eigene Körper alles gut annimmt und das Ergebnis hinterher schön aussieht, neue Schmerzen etc.

Liebe Marion, Du kämpfst gegen die Krankheit, willst alles schnell hinter Dich bringen und loswerden. Aber lass Dir auch die Zeit, die es braucht. Du musst zusätzlich noch den Tod Deines Mannes verkraften. Das kostet alles wahnsinnig viel Energie. Deine Angst, der Kampf, das kostet so viel Kraft. Lass Dir Zeit und scheue Dich nicht, Dir Hilfe zu holen. Und es gibt immer noch Möglichkeiten, an die man vorher nicht gedacht hat, die einem weiter helfen. Es ist gut, mal was auszuprobieren, auch wenn man manchmal am Anfang nicht so davon überzeugt ist. Man kann es ja jederzeit wieder aufhören. Und gebrauche weiterhin einen Teil Deiner Kraft und Energie, um gegen den Krebs zu kämpfen. Aber gib ihm nicht Deine ganze Kraft.

Ich wünsch Dir alles Gute, Marion. Und ich wünsche Dir, dass Du einen Weg aus Deiner Situation herausfindest und bald die Hilfe bekommst, die Du benötigst, egal, was es ist, Hauptsache, es hilft Dir.

Liebe Grüße
Andrea
Mit Zitat antworten
  #27  
Alt 20.05.2006, 10:46
Isabelle Isabelle ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.12.2004
Beiträge: 150
Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Liebe Marion,

es tut mir Leid, dass es dir so schlecht geht.
Als ich deinen Bericht gelesen habe, fragte ich mich, ob du denn schon eine Anschlussheilbehandlung oder eine Reha nach deiner BK Erkrankung hattest. Gibt es so etwas bei euch in Österreich?
Das Gute daran ist, dass du für nichts verantwortlich bist und viel schlafen kannst. Vielleicht könnte dir so etwas helfen, zur Ruhe zu kommen, dort mit Psychologen Gespräche zu führen (das wir auf Rehas immer angeboten) und herauszufinden, wie es mit dir weitergehen soll.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft
herzliche Grüße Isabelle
Mit Zitat antworten
  #28  
Alt 20.05.2006, 11:21
Benutzerbild von Marion1
Marion1 Marion1 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2005
Ort: 1140 Wien
Beiträge: 67
Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hallo Mädls !

Ja, ich habe einige liebe Freunde ,die sich um mich ganz lieb kümmern, eine davon ruft seit Beginn der Erkrankung JEDEN Tag an und fragt nach meinem Befinden. Ich habe auch in einem anderen Forum zwei ganz liebe Engel gefunden, mit denen ich in Verbindung bin, ich war auch schon 2x in Deutschland voriges Jahr und habe sie besucht. Auch mein 23 jähriger Sohn ist für mich da wenn ich ihn brauche. Aber erstens kann keiner 24 Stunden bei mir sein und zweitens will ich auch nicht dauernd eine Belastung für die anderen sein. Wenn ich in psychologischer Behandlung bin ,geht es mir nur momentan gut, nachher überfällt mich wieder das heulende Elend. Ich krieg die ganze Situation einfach nicht aus meinem Kopf. Das ist alles so ein langwieriger Prozess, und ich habe NULL GEDULD !!
Ja, ich nehme auch seit einem Jahr Antidepressiva(Cipralex), die Ärzte meinen ,das ist in meiner jetzigen schwierigen Lage zu wenig. Ich hab aber keinen Bock noch mehr Medikamente zu nehmen, das ich dann vielleicht ferngesteuert durchs Leben laufe ?
Ja, ich war auch auf Kur im Jänner, 3 Wochen, das war mehr Stress als Erholung, danach sah ich aus wie 70, bin aber erst 42.
Das einzige ,was mich noch so halbwegs am Leben hält ,ist mein kleiner Havaneser namens Mandy, die ich mir nach der Chemo zugelegt habe. Die brauchte ich zum Liebhaben, weil sich mein tablettensüchtiger Mann ja nicht um mich gekümmert hat.
Übrigens, liebe Isabelle, ich kann eben nicht oder nur schlecht schlafen, ich würde nur gern am liebsten nur mehr schlafen.
Ich fühl mich so leer...............

Danke Euch und lasst Euch umarmen
Marion1
Mit Zitat antworten
  #29  
Alt 21.05.2006, 11:32
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
Gesperrt
 
Registriert seit: 08.03.2006
Ort: Hessenland
Beiträge: 1.007
Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hallo Marion,

auch ich habe agressiven Brustkrebs. Chemo und Bestrahlung sind wegen einer langsamen Zellteilung nicht möglich.

Am Freitag sagte mir der Prof. auf meine Frage nach meiner Prognose: 1 bis 20 Jahre sind möglich. Das ist schon schlimm für mich.

Aber Dein Leidensweg ist ja schier unerträglich. Aber schön, daß Du Deinen Lebenswillen nicht verloren hast. Hast Du wenigstens gute Freunde? Ich hatte meine wegen dem Pflegefall meines Vaters ziemlich vernachlässigt. Aber komisch, seit meine Erkrankung bekannt ist sind sie wieder da. Ich gehe allen gegüber sehr offen mit meiner Erkrankung um. Es schockt zwar mancmal die lieben Mitmenschen, aber mir tuts gut.

Willst Du mit dem Aufbau nicht noch ein wenig warten? Das sind für Deinen Körper doch sehr große Belastungen? Du bist Du, ob die Brust dran ist oder nicht!

Wie siehts denn in Österreich mit einer Kur aus? Hat mir sehr sehr gutgetan!

Ansonsten beneide ich Dich um Deinen Wohnort, ich liebe Wien und habe sogar meinen 52 Geburtstag im Sacher gefeiert. Aber nur mein Mutter und ich.

Ich wünsch Dir alles Liebe und Gute und hoffe, daß Du in Deiner Umgebung liebe Leute findest, die Dich unterstützen

Gloria
Mit Zitat antworten
  #30  
Alt 24.05.2006, 11:22
sigi7 sigi7 ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 24.05.2006
Beiträge: 6
Standard AW: schwere Depressionen/Leben noch sinnvoll?

Hi!

Ich hatte vor 3 Jahren Brustkrebs incl. Amputation. Zudem bin ich Lehrerin und der Job schafft mich zusätzlich. Damals habe ich recht schnell wieder angefangen zu arbeiten, habe eine Selbsthilfegruppe gegründet und keine Rücksicht darauf genommen, dass ich nicht mehr so leistungsfähig bin wie vorher. Ich wollte wieder das Gefühl haben, fit zu sein und gebraucht zu werden. Dass das alles zuviel war, habe ich letztes Jahr im Herbst gemerkt. Ich war nicht mehr in der Lage, mich um mich selbst zu kümmern und meinen Alltag auch nur einigermaßen auf die Reihe zu bekommen, wollte nicht mehr leben. Ich hatte dann ebenfalls einen Zusammenbruch und wurde mit schweren Depressionen und akuter Suizidgefahr in die Psychiatrie eingeliefert. Mit Antidrepressiva, Schlaf- und Beruhigungsmitteln wurde ich halbwegs wieder hergestellt. Von Februar bis April war ich dann 9 Wochen in der Parkklinik Heiligenfeld in Bad Kissingen, eine psychosomatische Klinik. Das hat mir wahnsinnig gut getan und ich bin ein anderer Mensch geworden. Momentan kämpfe ich mit einer heftigen Erkältung und sitze wieder alleine zuhause rum. Das zieht mich wieder runter, aber ich merke, dass ich weit davon entfernt bin, wieder soweit abzurutschen wie letztes Jahr. Die Auszeit in der Klinik hat mir das Leben gerettet.
Ich kann dir nur empfehlen, dich intensiv und je nach Krankenkasse auch mit Ausdauer darum zu bemühen in eine psychosomatische Klinik zu kommen. Du findest dort einen Schutzraum indem du erstmal wieder zu Kräften und zu dir kommen kannst. Es gibt immer einen Grund zu leben.
Mir hilft zudem mein Hund, den ich mir nach dem ganzen Stress angeschafft habe. Wenn ich noch so fertig bin, kommt er zu mir, wedelt mit dem Schwanz, zwingt mich, jeden Tag rauszugehen, liebt mich, egal wie ich drauf bin... Aber das nur am Rande.
Ich wünsche dir, dass du eine Möglichkeit findest, wieder an das Leben zu glauben.

Liebe Grüße, sigi7
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:13 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2025 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55