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Alt 03.06.2006, 03:04
Peggy1979 Peggy1979 ist offline
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Registriert seit: 11.05.2006
Ort: Sachsen
Beiträge: 15
Standard AW: Albtraum wurde wahr!

Hallo Tschieny,

die Sache mit Deinem Pa tut mir schrecklich leid. Ich kann mich gut in Deine Lage versetzen. Ich habe kürzlich ähnliches durch:

Mein Omkel (37) kämpfte 9 Monate hoffnungsvoll gegen den Krebs (7 Chemos mit all ihren Nebenwirkungen, 2 OPs), als es plötzlich hieß "Wir können nichts mehr tun, machen Sie sich noch einpaar schöne Wochen! 3 Wochen später (vor 11 Tagen) starb er. Wie du wollten wir es nicht hinnehmen, informierten uns bei verschiedenen Ärzten, gingen in andere Kliniken. Doch alle waren der selben Meinung.

Ich weiß wie es Dir geht. Du willst deinem Pa helfen, würdest ihn so gerne retten. Es zerreißt dich innerlich, wenn Du dich mit dem Gedanken auseinandersetzen willst, dass er bald nicht mehr bei Dir sein soll. Es ist, als schwimmst Du mit aller Kraft gegen einen Strom und kommst nicht dagegen an, ergreifst jeden Strohalm (jeden Hoffnungsshimmer), aber er reißt. Keine Rettung, Du wirst mitgerissen und du strampelst weiter.

Es ist schwer, so eine Diagnose hinzunehmen, aber manchmal muss man akzeptiren, dass einem Maenschen nicht mehr geholfen werden kann. Das Wichtigste ist jetzt deinem Pa beizustehen, soviel wie möglich Zeit mit ihm zu verbringen, ihm die letzte Zeit so angenehm wie möglich zu machen. Sei für ihn da und genieße jeden Moment mit ihm. Das braucht ihr Beide.

Ärzte sind oft grausam. Thorsten hat in den drei Wochen, in denen er wusste, dass er stirbt, 10x gesagt bekommen, dass er sterben wird, von 3 Ärzten und 2 Krankenschwestern. Seiner Hausärztin haben wir ausdrücklich verboten ihm das so an den Kopf zu knallen. Sie hatt dann auch (ungern) darauf verzichtet, ihm zu sagen, dass er stirbt, aber es uns dafür umso härter und ausführlicher rangeknallt. Thorsten hat bis zum letzten Tag gekämpft und gehofft, dass ihm doch noch geholfen werden kann und immer wieder haben Ärzte versucht, diese Hoffnung zu zerstören. Am Tag vor seinem Tod (als er sich kaum noch bewegen konnte, weder Essen noch Trinken konnte, nicht sitzen, nur leise reden konnte, eigentlich ´garnicht transportfähig war) musste im so eine doofe Ärztin noch sagen, er solle sich Gedanken darüber machen, ob er nicht besser in ein Hospiz wolle und das mit 37 Jahren.

Ich glaube, die Ärzte sind einfach abgestumpft. Sie haben schon zuviel schwerkranke und sterbende Menschen gesehen. Sie sehen nur die Krankheit, nicht den Menschen mit seinem Schicksal. Sie machen sich keine Gedanken, um die Angst und das Leid des Einzelnen. Ich bin der Meinung, Ärzte müssten einfühlsamer sein.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie, vor allem Deinem Pa viel Kraft für die nächste Zeit. Seid stark! Genießt so gut es geht die gemeinsame Zeit die Euch noch bleibt.

Liebe Grüße von Peggy
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