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  #1  
Alt 12.06.2006, 22:57
Ekaka Ekaka ist offline
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Registriert seit: 04.04.2006
Ort: Berlin
Beiträge: 511
Standard AW: Ich kann nicht mehr

Hallo,liebe Peggy! Wie Du weisst,bin ich auch Betroffene und weiss wovon ich rede.----Ich möchte mich dem Vorredner Erle anschliessen:Gebe Deinen Vater in ein Hospiz.---Es bringt ihm und Dir nichts,wenn Du Dich kaputt machst und nach Deinem Bericht bist Du schon dabei.So wie es jetzt läuft,tust Du weder Dir noch ihm einen Gefallen.Ich habe das für meinen Fall bereits festgelegt (Hospiz ),weil ich weiss,das auch meine Kinder mit der Pflege überfordert wären.Also,liebe Peggy,gebe Dir einen Ruck und lasse los ( wenigstens ein kleines Stück ),das wirst Du sowieso bald müssen.Dann besuche ihn,so oft Du kannst.Das wäre für euch beide die beste Lösung.-Ich drücke Dich ganz doll und wünsche Dir alles Gute: Erika.
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  #2  
Alt 13.06.2006, 03:03
Barbara25 Barbara25 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 15.01.2006
Ort: Niederbayern
Beiträge: 16
Standard AW: Ich kann nicht mehr

Liebe Peggy,

Es ist wirklich bewundernswert, wie Du Dich für Deinen dad aufopferst, Dich um ihn kümmerst...
Fühl dich mal ganz fest gedrückt

Aber schau mal her, was glaubst Du, bringt es ihm, wenn er eine Tochter hat, die psychisch und körperlich am Ende ist? Er hat doch so gar nichts mehr von Dir. Klar, Du bist immer da, pflegst ihn, machst alles, aber kennt er so seine Tochter? Ständig im Stress, am Ende ihrer Kräfte, voller Sorgen, mit den Gedanken meist bei irgendwelchen Problemen...???

Ich denke wirklich, Du würdest ihm mehr helfen, wenn Du ihn in ein Hospiz geben, oder zumindest stundenweise die Pflege abgeben würdest. Aber diese Stunden solltest Du dann für Dich nutzen, damit Du wieder ausgeglichen und voller Kraft und Energie zu Deinem vater gehen kannst. Ich glaube, da würdest Du ihm bei weitem besser helfen, auch wenn du nicht mehr 24 Std. da bist, aber die Zeit, die du dann bei ihm verbringst, bist du wirklich da. Die Zeit wird dann viel intensiver.

Und was machst du, wenn er dann mal nicht mehr da ist? dann ist der ganze inhalt deines lebens verschwunden, du fällst in ein loch, aus dem du nicht mehr rauskommst. Du hast auch ein Leben, Dein Leben. Lebe es!

Sorry, klingt alles so hart und ich möchte Dir nicht zu nahe treten, aber mach dir mal Gedanken darüber, mein es Dir nur gut. Ich weiß selbst, dass es schwer ist, ein wahnsinniger Kampf in einem drin, aber man merkt , sobald sich dieser Kampf etwas gelegt hat, die positiven Auswirkungen.

Ich wünsche Dir viel viel Kraft und Du wirst die richtige Entscheidung treffen...-für Dich und für deinen paps.
Liebe Grüße Barbara
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  #3  
Alt 13.06.2006, 22:12
Peggy_WI Peggy_WI ist offline
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Registriert seit: 11.03.2006
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 27
Standard AW: Ich kann nicht mehr

Ihr Lieben,
ich danke euch sehr für euren Zuspruch.

Ich denke, mein Paps hat es bald geschafft. Er hat nun schon seit 8 Tagen nichts mehr gegessen. Ich habe heute seit langem mal wieder eine Vanillemilch in ihn reinbekommen. Daraufhin hatte er fast einen Kreislauf-Kollaps. Er bekam plötzlich kalten Schweiß am gesamten Oberkörper. Aber er hat sich dann wieder etwas berappelt.

Manchmal denke ich auch, daß es sogar gut ist für ihn, wenn er aufgrund seiner Verwirrung kaum was mitbekommt. Aber es ist immer wieder erstaunlich, wie viel Sterbende doch noch merken, wenn auch teilweise unterbewußt. Papa hat heute morgen festgestellt, daß ich ihm eine Tablette zu wenig gegeben habe. Der Arzt meinte, ich könne die bedenkenlos weglassen, aber Papa war ganz aufgeregt und man spürt, daß er immer noch "Kontrolle" ausüben möchte, über das was mit ihm passiert. Das rührt in mir so ein zwiespältiges Gefühl. Ich freue mich riesig, daß er doch noch eigene Entscheidungen treffen kann, aber andererseits macht es mich traurig, daß er seinen eigenen Verfall so miterleben muß.

Naja... die Zeit wird es zeigen.
Gott sei dank hat er im Augenblick keine Schmerzen. Das Fentanyl-Pflaster bekommt ihm gut. Ich habe dadurch auch die Gelegenheit, mal ein wenig Ruhe zu finden. Ich saß heute recht lange in der Sonne auf dem Balkon und konnte gut nachdenken. Hat mir gut getan. Morgen kommt wieder eine Hospizschwester und ich versuche, die 2 Stunden Freizeit, die ich kriegen kann, diesmal auch wirklich bis auf die letzte Minute auszunutzen. Ich geh schwimmen und ich freu mich...

Liebe Grüße
Peggy
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  #4  
Alt 14.06.2006, 09:35
rinesmama rinesmama ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.02.2006
Ort: Lenningen
Beiträge: 73
Standard AW: Ich kann nicht mehr

Liebe Peggy,

ich finde es gut, daß dur dich zum Hospiz duchgerungen hast. Wie du selber schon merkst, ist es eine Entlastung für dich und du wirst noch viel Kraft bis zum Tod deines Vaters brauchen. Entschuldige, wenn ich so direkt werde, aber ich glaube so wird man mit der Zeit.

Ich wünsche dir alle erdenklich Gute

Rinesmama

Ps. Vielleicht hilft dir dieser Vers/mir hilft er immer in der größten Not

SPUREN IM SAND

Ich träumte eines Nachts,
ich ging am Meer entlang
mit meinem Herrn.
Und es entstand vor meinen Augen,
Streiflichtern gleich, mein Leben.

Nachdem das letzte Bild an uns
vorbeigeglitten war, sa ich zurück
und stellte fest,
dass in den schwersten Zeiten
meines Lebens
nur eine Spur zu sehen war.

Das verwirrte mich sehr,
und ich wandte mich an den Herrn:
"Als ich dir damals, alles
was ich hatte übergab
um dir zu folgen, da sagtes du,
du würdest immer bei mir sein.
Warum hast du mich verlassen,
als ich dich so verzweifelt brauchte?"

Der Herr nahm meine Hand.
"Geliebtes Kind,
nie ließ ich dich allein,
schon gar nicht
in Zeiten der Angst und Not.
Wo du nur ein paar Spuren
in dem Sand erkennst,
sei ganz gewiss:
ICH HABE DICH GETRAGEN.
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