Vater Lungenkrebs, Bronchialkarzinom

Hallo, Günther,
ich hoffe, Du konntest irgendwann einschlafen. Ich finde es wirklich gut, daß Du auch über Deine negativen Gefühle schreiben und sprechen kannst.
Mein Vater ließ einfach nichts "raus", aber ich kenne (kannte ihn sehr gut) er machte immer auf "hypercool" und ließ nur bei meiner Mutter - manchmal in völlig unangemessener Art - durch seine eigene Hilflosigkeit - ab und ich wußte, er mochte nicht, daß wir ihn bemitleiden und natürlich wollte er uns aus seiner Sicht, uns nicht so belasten. Doch manchmal wäre es insbesondere für mich einfacher gewesen, wenn er wirklich über seine Ängste, Gefühle, Gedanken gesprochen hätte. Aber er wußte auch, daß wir ihn alle überalles geliebt haben, dieses hat er auch gespürt.
Liebe Ivonne, wie Du das Verhalten Deiner Mutter beschreibst - ist mir völlig bekannt - es ist diese wahnsinnige, abscheuliche Krankheit in Verbindung mit dem gesamten Gift - Vielleicht sprichst Du mal mit dem behandelnden Arzt, unser hat uns vorsorglich auf diese Veränderung aufmerksam gemacht. Mein Vater war so ungehalten, daß die bestellte Pediküre nicht sofort kam, daß er sich selbst fast beide Zehe hat abgeschnitten -
Meine Muttti 79 J hat alles für ihn getan und er motzte nur noch rum - bis ich dann wirklich auch mal durchgesprochen habe. An einem anderen Tag, war er lieb wie ein Baby und hat ganz ruhig in meine Hand geweint.
Es ist diese wahnsinnige Hilflosigkeit, die einen fast selbst umbringt. Eine kleine Empfehlung manchmal muß man auch mal loslassen und sich einen schönen Tag machen, daß gibt einem wieder Kraft. Selbst bei meiner Mutti hat dieses geholfen.
Wünsche Dir und Deiner Mutti, daß sich alles wieder etwas beruhigt.
Lieben Gruß Muckel