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  #1  
Alt 26.09.2006, 16:53
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo, liebe Silvia,

... ich freue mich mit dir/euch über diese wunderbare Mitteilung. Was für ein schöner Tag für euch. Da könnte man die ganze Welt umarmen . Nun ist ja ein Riesendruck von euch genommen und das wirkt sich sicher positiv auf den Heilungsprozess aus. Weiterhin gute Besserung und alle guten Wünsche für euch zwei....

Liebe Grüße
Bobby Lee
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  #2  
Alt 26.09.2006, 17:06
Benutzerbild von Birgit4
Birgit4 Birgit4 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo liebe Vivi,
man was für eine Hammer - Nachricht,die habt ihr auch verdient.
Erst du...und dann dein Mann.......nun ist der Spuck vorbei!!!
auf das Leben....freue mich, und umarme euch!!!
TOLLE NACHRICHT!!!!!!
Weiterhin alles Liebe und viel Gesundheit
deine Birgit
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  #3  
Alt 26.09.2006, 17:09
Benutzerbild von Jelly
Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Liebe Silvia,

das ist ja eine super tolle Neuigkeit - ich freue mich sehr für Euch !!!

Den Befund und den OP-Bericht würde ich mir in Kopie geben lassen, Ihr habt einen Anspruch darauf, Du brauchst nicht nur zu "hoffen", daß die Ärzte so gnädig sind, Euch Einsicht zu geben, Dein Mann kann den Bericht verlangen.

Ganz liebe Grüße und ich drücke Euch mal ganz fest !

Jelly
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Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden. (Mark Twain)
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  #4  
Alt 26.09.2006, 22:48
Benutzerbild von Vivi0204
Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo, Ihr Lieben!

Vielen Dank für Eure heutigen Rückmeldungen und die virtuellen Umarmungen, die auch ich Euch gerne hiermit zukommen lassen möchte:

Zwischenzeitlich konnte ich mich persönlich von Manfred's Fortschritten überzeugen und ich bin zwar hundskaputt aber mega-happy!
Es ist nicht zu glauben, welche Wunder die heutige gute Nachricht bei ihm bewirkt hat.

Sein Aussehen von heute steht in keinem Verhältnis zu seinem Aussehen gestern abend! Die Augen strahlen wieder, die Wangen haben eine gesunde Farbe und man sieht ihm die 1,84 m wieder an!

Heute haben wir uns beide im Nachhinein unsere gegenseitigen Sorgen "gestanden", was uns gut getan hat. Es war wichtig, darüber zu sprechen, um nun wieder von Punkt Null anfangen zu können.
Ich habe mir große Sorgen um ihn gemacht und er sich große Sorgen um mich.
Er meinte, wir wären schon ein dolles Team, bekommen beide Krebs kurz hintereinander und bei beiden geht die Sache gut aus!

Mit einem Arzt konnte ich heute abend wieder nicht sprechen, aber die Ärzte pack ich mir noch in den nächsten Tagen beim Kragen, natürlich auch, um mich bei ihnen für die tolle medizinische Versorgung zu bedanken! Die Spätdienst-Schwestern mussten schon meine Spontan-Umarmung über sich ergehen lassen!

Manfred's Zimmernachbar wird morgen operiert - Tumor an der Bauchspeicheldrüse. Auch noch ein junger Mann! Ihm habe ich heute abend auch einen Glückskäfer mitgebracht, so wie ich es bei Manfred letzte Woche gemacht habe. Und der hat ja auch seine guten Dienste geleistet!

A propos Käfer, vergangene Nacht hatte ich einen seltsamen Traum, den ich heute auch Manfred erzählt habe:
Ich sah Manfred nackt vor mir liegen - Kopf zur linken und Füße zur rechten Seite. Sein Bauch zeigte keine Narben. Über seinen Bauch krabbelte, vom Schambein bis zur rechten Schulter hinauf, ein Skarabäus (ich hatte mal einen als Brosche), der dann von Manfred's rechter Schulter weiter auf meine rechte Hand und den Arm hinauf krabbelte. Ich hatte keine Angst sondern verspürte eine tiefe innere Ruhe! Das Bild habe ich den ganzen Tag vor meinem inneren Auge gehabt und den Traum auch gleich heute morgen meiner Kollegin erzählt!

Als Manfred mir dann später am Telefon die gute Nachricht übermittelte, habe ich danach gleich mal im Internet nachgeschaut, ob es was zum Begriff "Skarabäus" bei der Traumdeutung gibt. Und da fand ich, dass dieser Käfer im alten Ägypten ein Schutzsymbol vor dem Bösen war und für die Auferstehung stand, und dass der Träumende darauf achten solle, wen oder was er schützen wolle. Seltsam!

Ich bin gewiss kein Esoteriker oder dergleichen, aber dieser Traum ist mir nachgegangen und selbst Manfred fand ihn seltsam!

Nun, soweit erst mal wieder. Ihr Armen, müßt immer soviel Text von mir verkraften!

Wenn das mit dem Skarabäus stimmt, dann schicke ich Euch auch mal in Gedanken welche vorbei, auf dass sie Euch beschützen!

Seid alle lieb gegrüßt! Ich melde mich wieder, wenn es Neuigkeiten gibt!

Danke für's Lesen und Antworten!

Silvia
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  #5  
Alt 27.09.2006, 10:05
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Guten Morgen, liebe Silvia ,

wie schön, dass es euch beiden jetzt so gut geht und ihr so glücklich seid. Dein Traum will dir auch zeigen, dass es weiterhin aufwärts geht und ihr euch keine Sorgen machen solltet. Ich bin nun auch nicht gerade ein Esoterik-Fan, aber ich glaube, dass unser Körper oder unsere Seele uns schon Botschaften schicken,nicht nur durch unsere innere Stimme, sondern auch durch Träume zum Beispiel. Und wichtig ist dabei das Gefühl, dass sie hinterlassen. Ich hatte vor ein paar Jahren auch einen Traum, als ich damals vor den Nachsorgeuntersuchungen besonders viel Angst hatte. Ich befand mich in einer wunderschönen Landschaft, durch die sich ein Fluss schlängelte, mit unglaublich klarem Wasser. Man konnte bis zum Grund sehen, die Kieselsteine und Fische und alles glitzerte in der Sonne. In diesem Fluss habe ich dann gebadet und es war so schön, so friedlich, das Schwimmen hat mir so gut getan und ich bin ganz glücklich wieder aufgewacht. Diesen Traum werde ich nie vergessen, vor allem nicht die Gefühle, die er auslöste. Es war, als ob mir mein Körper sagen wollte, dass er wieder gesund ist, dass er wieder Kraft hat und dass ich mir nicht zuviele negative Gedanken machen sollte. Das versuche ich auch und wenn es auch nicht immer gelingt, bringt mich mein Traum wieder mit auf den richtigen Weg.
Liebe Silvia, ich wünsche dir und deinem Lebensgefährten einen schönen Tag und viel Freude und umarme dich....

Liebe Grüße
Bobby Lee
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  #6  
Alt 27.09.2006, 11:27
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Jelly Jelly ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Liebe Silvia,

das ist ja ein toller Traum. Ich glaube fest daran, daß es Kräfte gibt, die wir nicht sehen aber die wir spüren können und gute Kräfte, die sich zeigen, wenn die Not groß ist. Ihr habt einen Beschützer gefunden oder er ist zu Euch gekommen, das würde mir unglaublich viel Mut und Freude für die Zukunft geben. So ein toller Traum !!!

Ich wünsche Euch von Herzen, daß sich Manfred gut erholt.

Ganz liebe Grüße
Jelly
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  #7  
Alt 27.09.2006, 18:04
sonja.schuster sonja.schuster ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Liebe Silvia,

ich möchte mich den guten Wünschen anschließen und Dir und Deinem Manfred alles Gute wünschen, drücke weiterhin die Daumen, daß es weiter aufwärts geht. Darauf müssten wir eigentlich nochmal anstoßen

Vielleicht treffen wir uns ja demnächst wieder mal im Chat.

Paß auf Dich auf und grüße Deinen Schatz auch herzlich.

Vorsichtshalber noch mal ein paar ganz dicke

Deine Sonja Schuster vom Bodensee
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  #8  
Alt 27.09.2006, 23:50
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Guten Abend!

Vielen Dank, Ihr Lieben alle, für die Knuddels, die guten Wünsche und Euer Mitgefühl! Ich drück Euch alle in Gedanken!
Manfred geht es wieder ein Stück besser als gestern. Es ist richtig deutlich zu sehen und zu merken, wie jeder Tag ihn ein Stück weiter bringt!
Die Infusionsnadel ist weg und das Antibiotika bekommt er nun in Tablettenform. Von der Infusion war ihm übel geworden, aber die Tabletten verträgt er gut.
Aus der Drainage kommt nun nicht mehr viel raus. Sie wird morgen noch einmal durchgespült und sie wollen dann sehen, wieviel noch kommt. Ansonsten kann auch sie dann wieder bald raus.
Vielleicht, hat Manfred gesagt, kommen morgen sogar schon die Klammern raus.
Ich denke mir mal so als Laie, dass sie ihn vielleicht schon Anfang nächster Woche "rauswerfen" und in die REHA schicken.
Sein ehemaliger Zimmernachbar wurde mit Klammern entlassen und muss nun jeden Tag ambulant in die Klinik zur Nachsorge kommen.
Das ist die Gesundheitsreform. Früher wäre er sicher solange in der Klinik geblieben, bis die Klammern gezogen worden wären.
Aber so etwas liegt nicht an den Ärzten, sondern den Gesetzen.
Die Ärzte sind toll und kompetent und bemühen sich sehr!
Auch die Krankenschwestern und -pfleger sind freundlich, hilfsbereit und fachlich versiert. Ich bin froh, dass Manfred in diesem KKH ist!

Liebe Sonja, ich habe es gestern abend bei Euch im Chat sehr genossen, mal wieder rumzualbern und mich mit netten Menschen zu unterhalten.
Bin das Chatten garnicht mehr gewohnt, obwohl ich meinen Manfred vor fast 6 Jahren über ICQ kennengelernt habe. Er war die berühmte "Stecknadel im Heuhaufen" und unsere Beziehung ist immer schöner und intensiver geworden, so dass ich heute behaupten kann, dass er meine grosse Liebe ist !!!

Dabei bin ich nie ein typischer Chatter gewesen, hab's damals einfach, weil ich mich einsam fühlte, aufgrund von Tipps meiner Kollegen probiert. Und dann hat er mich angechattet - auch als Neuling!

Nachdem wir uns dann kannten, haben nur noch wir beide miteinander gechattet und gar kein Interesse gehabt, noch andere Leute im Chat kennenzulernen. Das war meine kurze Erfahrung mit Chatrooms.

Aber hier ist es anders. Ihr seid alle so nett - diejenigen, die im Forum schreiben und die gestern abend im Chat! Ich kann förmlich die Menschen hinter den Nicks spüren und stelle mir lauter tolle Persönlichkeiten vor, die nicht um sich selbst kreisen sondern in ihrer oft noch so grossen eigenen Not anderen Menschen wie z.B. mir Mut machen und Mitgefühl spenden!!!

Ich wünschte, ich könnte diejenigen, die schlechtere Prognosen haben als Manfred, mal feste in den Arm nehmen und knuddeln, was das Zeug hält!
Ach Mensch, warum muß es nur diese elende Krankheit geben ???

Liebe Grüsse und Euch allen eine gute Nacht!

Silvia
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  #9  
Alt 30.09.2006, 01:52
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo nochmal,

ich hatte vergessen, etwas in die (Forums-) runde zu fragen:

Kennt jemand einen guten Arzt im Raum Wiesbaden - Allgemeinmediziner - , dem wir uns in Zukunft mit Manfred's Nachsorge und generell als Hausarzt anvertrauen können ?

Verständlicherweise haben wir zum bisherigen Hausarzt kein Vertrauen mehr und möchten dort dann auch bald unsere Patienten-Unterlagen einfordern, damit wir wechseln können.

Wenn mir jemand vertraulich antworten möchte, so habe ich meine eMail im Profil angegeben.

Vielleicht gibt es ja auch irgend eine HP, wo ich Tipps und Empfehlungen von Ärzten finde ?

Vielen Dank im Voraus und nun gehe auch ich in die Heia !

Silvia
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  #10  
Alt 01.10.2006, 00:37
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Vivi0204 Vivi0204 ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Hallo Ihr, die Ihr mir schon in der kurzen Zeit so vertraut geworden seid!

Jeden Abend durchforste ich das Kompass-Forum und lese so viele traurige Schicksale, aber auch hoffnungsvolle Beiträge.

Ich staune über die Kraft mancher Betroffener aber auch Angehöriger, ich frage mich, wo manch einer seine fast übermenschliche Kraft hernimmt, egal ob selbst erkrankt oder Angehöriger!

Ich glaube, ich kann und werde noch viel von Euch lernen!

Bin froh, dass ich hier angekommen bin!

Bin sowohl Angehöriger als auch selbst betroffen, wenn auch meine eigene OP ein Klacks war gegen Manfred's OP. Bei mir war schließlich nur der PAP Stufe 2und die Gebärmutter samt (gutartigen) Myomen ist raus. Da kann nicht mehr viel passieren!

Aber ich merke, dass ich trotz Manfred's guter Prognose (wenn ich auch noch keinen schriftlichen Befund gesehen habe, geschweige denn persönlich mit einem Arzt reden konnte) große Angst vor der Zukunft habe.

Und große Verlustängste!!! Vielleicht liegt's daran, dass ich abends allein zuhause sitze und dann das Grübeln anfange. Bin nie der geborene Optimist gewesen!

Irgendetwas hat in unser bisher so harmonisches Leben eingegriffen, hat uns gezeigt, dass sich Dinge ganz schnell ändern und dass wir Menschen keine Garantie auf ein unbeschwertes Leben haben!

Ich glaube, diese Erkenntnis hat mich erschüttert. Gleichzeitig bin ich aber auch dem Schicksal dankbar, denn vieles, über das ich mich immer so leicht geärgert habe, ist in den Hintergrund gerückt - mein Ex-Mann, der mich immer noch mit finanzieller Unzuverlässigkeit nervt, mein Job, wo die Kunden manchmal ihren Frust auslassen an mir.... Das alles werde ich künftig nicht mehr so bewerten! Klar, wird mich das ärgern, aber ich lebe! Und Manfred lebt! Und solange wir leben und zusammen sein könen, ist alles andere Peanuts!!!!

Heul!* Hab ne Flasche Wein gekillt heute abend, fühlte mich so einsam! Vertrag ja gar keinen Alkohol. Aber Manfred ist noch in der Klinik und ich habe, trotz des guten Berichts, eine Sch....angst um ihn !!!! Und keiner da, der mich mal in den Arm nimmt !!! Sch...Selbstmitleid !!!!!!!

Tschuldigung !

Silvia
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  #11  
Alt 01.10.2006, 10:12
bobbylee bobbylee ist offline
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Standard AW: Diagnose Darmkrebs traf wie ein Hammer!

Ach, liebe Silvia,
ich nehm dich mal ganz fest in den Arm und hoffe, dass du heute früh wieder eine bessere Stimmung hast. Deine Gefühle sind doch ganz normal. Auch mir ging und geht es manchmal nicht anders. Der Krebs hat natürlich das Leben ganz gewaltig verändert, weil er Grenzen aufgezeigt hat. Das Leben fließt in den seltensten Fällen immer gleichmäßig und friedvoll dahin. Ich habe es schon an anderer Stelle einmal mit einem Fluss verglichen, der dann halt an manchen Stellen wilder und ganz unberechenbar wird und da muss man durch. Dass die Angst immer wieder aufflackert ist Teil davon. Irgendetwas tut weh, es wird doch nicht .....???? Die Nachsorge naht, ein mulmiges Gefühl macht sich breit. Das Positive, was die Krankheit meiner Meinung nach im Normalfall nach sich zieht, ist, dass man viel bewusster lebt, alles viel bewusster wahrnimmt, so auch die kleinen Freuden des Lebens, die so oft in die Gleichgültigkeit oder das Vergessen abgerutscht sind. Oder, dass man auch mit den Mitmenschen anders umgeht, mit den Menschen, die einem lieb sind, behutsamer, mit denen, die einen "ärgern" gleichgültiger.Man erkennt, dass Dinge , die einen früher auf die Palme gebracht haben, es garnicht wert sind , sich aufzuregen. Und ein gewisser gesunder Egoismus sollte auch da sein. Ich höre ja seit meiner Krankheit noch mehr als sonst auf meinen Körper , meine innere Stimme, und wenn ich das Gefühl habe, dass ich jetzt einmal an mich denken soll, Pause machen soll, relaxen, mir etwas Gutes tun, dann mache ich es. Dazu gehört auch einmal "nein" sagen, wenn mir etwas nicht passt. Und auch "ja" , wenn ich Lust habe, ganz spontan etwas zu unternehmen, auch wenn zuhause der Schreibtisch voll liegt. Für mich ist die Krankheit ein Zeichen, dass ich etwas ändern muss, dass irgendetwas falsch gelaufen ist. Das sagte mir eine entfernte Verwandte , die diese Erkenntnis von ihrer Reha mitbrachte (sie hatte Brustkrebs ein Jahr bevor ich krank wurde) . Ich selbst habe ja keine Reha gemacht, hatte nach fast vier Wochen Krankenhaus und anschließender sechsmaliger Chemotherapie ( immer eine volle Woche stationär nach drei Wochen zuhause und das ein halbes Jahr lang) erstmal die Nase voll von Kliniken. Aber diese Erkenntnisse muss man pflegen. Wie schnell man später in den alten Trott hineingerät, sobald die Zeit der Krankheit immer weiter zurückliegt , habe ich letztes Jahr gemerkt.Gott sei Dank, habe ich dann auf mein inneres Gefühl gehört, ich arbeite jetzt wieder weniger und nütze die gewonnene Zeit für mich und mein Wohlergehen. Ich tue dies ohne schlechtes Gewissen, ich bin auch niemandem Rechenschaft schuldig, nur mir, und wenn Leute kommen und sagen :"Ach , hast du es gut", denke ich mir meinen Teil. Ich glaube kaum, dass diese Leute vor ein paar Jahren mit mir hätten tauschen wollen und jetzt auch noch nicht. Das sind übrigens auch die , die neidisch sind , weil ich durch den Schwerbehindertenstatus einíge Vorteile habe. Diese Menschen sollten einem sowieso den Buckel hinunterrutschen, wie man bei uns so schön sagt.

Wenn du einmal den Blues hast wie gestern, - das gehört dazu, um die Ereignisse zu verarbeiten. Heute ist ein neuer Tag, lass neue Gefühle an dich heran, Hoffnung, Optimismus, Freude. Kennst du das Lied "Turn, Turn, Turn" von den Byrds? War in den 60ern ein Hit und einer meiner Lieblingssongs. Alles im Leben hat seine Zeit, Trauer und Freude, Geboren werden und Sterben. Wenn es keine dunklen Momente im Leben gäbe, könnten wir die hellen garnicht so schätzen und vor allem genießen.

So, hoffentlich war ich jetzt nicht zu philosophisch am frühen Morgen. Hab mir halt alles vom Herzen geschrieben, was ich dir sagen wollte.
Dir und Manfred wünsche ich einen wunderschönen Sonntag
und ganz liebe Grüße
Bobby Lee

Geändert von bobbylee (01.10.2006 um 10:16 Uhr)
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