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#1
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Lieber Revo!
Ich kann das so nachvollziehen... Im Verlauf der Krankheit meines Papas habe ich so viel Hass empfunden auf arrogante Ärzte, kaltherzige Krankenschwestern...besonders schlimm war es, als uns von einem sehr netten und menschlichen Onkologen (eher die Ausnahme!) hörten, daß es direkt zu Anfang im KKH versäumt wurde, eine bestimmte Chemo, die evtl. hätte helfen können, aus KOSTENGRÜNDEN zu versuchen... Da soll man keinen Hass kriegen! Ich hätte schreien und mich selbst verstümmeln können, allerdings habe ich zwei Kinder, für die mußte ich immer die starke, lustige Mama sein... Jetzt ist er seit genau einem Monat tot...und von dem Hass ist nur noch Resignation und Traurigkeit geblieben! Auch bin ich mir jetzt auch sicher, daß diese Chemo ihm höchstens das Leben etwas verlängert hätte...aber wie man ja weiß: Die Hoffnung stirbt zuletzt! Nun ja, die Hoffnung ist gestorben und zurück blieb bei mir nur eine Lücke... ganz komisch zu beschreiben... als hätte ich was vergessen... Liebe Grüsse Jenny |
#2
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Zitat von Arielle
[QUOTE=Arielle;366574]Lieber Revo! "Ich kann das so nachvollziehen... Im Verlauf der Krankheit meines Papas habe ich so viel Hass empfunden auf arrogante Ärzte, kaltherzige Krankenschwestern...besonders schlimm war es, als uns von einem sehr netten und menschlichen Onkologen (eher die Ausnahme!) hörten, daß es direkt zu Anfang im KKH versäumt wurde, eine bestimmte Chemo, die evtl. hätte helfen können, aus KOSTENGRÜNDEN zu versuchen... Da soll man keinen Hass kriegen! Ich hätte schreien und mich selbst verstümmeln können, allerdings habe ich zwei Kinder, für die mußte ich immer die starke, lustige Mama sein..." Liebe Jenny, du sprichst mir aus der Seele! Würden die Ärzte sofort erkennen, dass mein Lukas kein Standardrisiko Patient sondern Hochrisiko Patient ist, würde ihm viel Leid ersparrt ( 2 Hochdossierte zusätzliche Chemos)und bei KMT wäre er Blasten frei, und anstatt 33% Chance würde er ca.70% Chance haben! Über Arrogante Ärzte und kaltherzige Krankenschwester Uni Klinik in Essen werde ich lieber schweigen! Das tut noch zu sehr weh, vielleicht mal im Lukas Forum! Liebe Grüße an alle Maja Geändert von maja-s04 (09.01.2007 um 17:14 Uhr) |
#3
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Hassgefühle sind auch Angst und Schuldgefühle.Man darf und soll diese auch mal ausleben aussprechen danach geht es einem besser.Befrei Dich ruhig!
Werner |
#4
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hallo,
ich kann das auch nachvollziehen. meine mutter ist am 12.12.06 gestorben. ich habe zwar keinen hass auf die ärzte, aber ich trage ziemlichen argwohn mit mir herum. so nach dem motto "die haben doch eigentlich gar nichts gemacht, hätten die ihr nicht besser helfen können? haben die alles versucht?". außerdem wurden wir überhaupt nicht informiert. es hat uns kein mensch gesagt, wie schlimm es um sie steht, wie akut die geschichte geworden ist. dass ärgert mich ebenfalls. sogar sehr. ich finde, die ärzte können einem (angehörigen) dieses wissen doch nicht vorenthalten. vielleicht - bzw. ganz sicher - hätte ich viele dinge anders gemacht, wenn ich das gewusst hätte. ich finde es nicht in ordnung, dass sie diese entscheidung für uns treffen. das dürfen sie meiner meinung nach nicht. wenn ich darüber nachdenke, werde ich schon in gewisser weise wütend ... aber hass kommt keiner in mir auf. und der hausarzt meiner mutter ist auch mein hausarzt. da widerstrebt es mir im moment ganz extrem hinzugehen. ich möchte diesen mann nicht sehen, nicht seine mitleidigen worte hören ... auch hier verspüre ich nicht hass. aber abneigung, ihn im moment zu konsultieren. ich denke auch, dass es normal ist. sowohl der hass auf ärzte, der argwohn, der hass auf das schicksal, etc. damit geht jeder anders um und es scheint wohl auch ein normaler schritt in der trauerarbeit zu sein. ich bin froh, dass ich keinen hass verspüre. das käme mir nach verschwendeter energie vor. allerdings hat es sicher auch sein positives, seine wut auf bestimmte personen zu lenken und sie evtl. so loszuwerden. und wer weiß, vielleicht kommt der hass bei mir noch. das kann sicher keiner vorhersagen ... ich wünsche dir jedenfalls alles gute auf deinem weiteren weg ...
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es wird schon wieder wieder wieder wie was wieder wie vorher es wird nie wieder wie vorher irgendwann wird es aber nicht wieder (pirko) Geändert von vanitas02 (10.01.2007 um 11:45 Uhr) |
#5
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Hallo,
es ist zwar "schon" 1 jahr her, dass meine mama gestorben ist, aber ich habe immer noch hass auf die ärzte... die haben meine mum belogen und uns auch über ihren zustand und die aussichten... ist es sinnvoll immer hoffnung zu machen auch wenn es keine mehr gibt? hätte man ihr die ganze letzte chemo ersparen können? die nichts, wie sich herausgestellt hat geholfen hat. ich mache mir heute noch vorwürfe nicht eher gefragt zu haben... meine mum wollte nie soviel wissen und dass was sie ihr erzählt haben, waren lügen.. hätte ich eher bescheid gewußt hätte ich sie gern woanders behandeln lassen.. es gab noch vereinzelt möglichkeiten... aber da wo ichs erfahren habe dass sie sterben muss... war es schhon zu spät... ich bin immer noch traurig darüber und mache mir manchmal vorwürfe.. auch dass ich es nicht geschafft habe so nah an sie ran zukommen dass sie sich vollkommen öffnen kann... sie war so allein mit ihren gedanken... dass macht mich immer noch oft traurig... liebe grüße und viel kraft nadine
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Niemand den man wirklich liebt ist jemals tot |
#6
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Hallo Zusammen!
Nadine, Du schreibst mir aus der Seele...! Bei uns war es auch so, daß die Ärzte einen wortwörtlich doof sterben lassen! Am Anfang ging alles so schnell - wir mußten diesen Ärzten vertrauen, daß sie das bestmöglich für meinen Papa tun... Wirklich gemerkt, daß da etwas nicht so lief, wie es laufen könnte, wurde uns erst klar, als wir bei einem niedergelassenen Onkologen waren, weil wir eine weitere Meinung wollten! Er hat sich auch wirklich reingekniet ( mit sehr viel Herz!) aber leider waren in der Zwischenzeit die Hirnmetastasen wieder gewachsen... Auch in der Strahlenpraxis wurden wir von Ärzten und Sprechstundenhilfen sehr, sehr zuvorkommend behandelt, da sagte sogar mein Papa in einem klaren Moment : " Denk dran, daß wir den Mädchen mal was mitnehmen, die sind immer so nett!" Ich denke, ein sooo schwerkranker Mensch hat es verdient, zuvorkommend behandelt zu werden! Muß man einen kranken Mann (früher ein Mann wie ein Fels!!!) mit doofen und unüberlegten und für ihn erniedrigenden Kommentaren zum Weinen bringen??? Also, das läßt mich echt verzweifeln! Natürlich gibt es Ausnahmen aber gerade in den KKH muß man die ganz feste suchen!!! Er wurde übrigens auch als austherapiert entlassen! Auf seinen eigenen Wunsch habe ich noch mal in der Strahlenpraxis vorgesprochen - mein Papa war so in Not... Der Arzt meinte: Warum kommen Sie erst jetzt? Dem KKh wurde mitgeteilt, daß mein Papa sich schon vor DREI Wochen noch mal vorstellen sollte! Ausserdem gäbe es NATÜRLICH noch Optionen zur Bestrahlung! Die Risiken auf Spätfolgen wären zwar entsprechend höher aber mein Vater würde diese wahrscheinlich gar nicht mehr erleben! Also könnten wir mit den Bestrahlungen nichts falsch machen und meinem Papa würde nicht der letzte Strohhalm weggezogen werden... Ich hab da echt gestanden und geheult vor Rührung... endlich mal ein Arzt mit Herz! Anderentags hatten wir dann einen Termin mit Papa und der Arzt hat ihm die Sache nicht beschönigend aber sehr behutsam und sensibel dargelegt! Er war richtig dankbar für diese Chance und hat die Strapazen der Behandlung gerne auf sich genommen! Alles war besser,als tatenlos zu Hause zu sitzen und auf das Unvermeidliche zu warten! Ausserdem hofft man ja doch immer noch auf ein kleines Wunder... Das war nur ein Bruchteil unserer Odyssee...hoffentlich hab ich Euch nicht zu sehr gelangweilt... LG Jenny |
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