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Hallo Ihr lieben Forumschreiber! Ich lese schon seit einigen Wochen mit, hatte aber bisher nie das Bedürfnis, selbst zu schreiben. Aber ich finde mich sehr oft in Euren Beiträgen wieder. Meinem Vater wurde direkt vor Weihnachten eine Prognose von 6 Wochen bis 3 Monaten gestellt und es geht auch wirklich stetig bergab.
@Lisa Ich wollte eigentlich nur kurz Dir, Lisa, sagen, dass ich auch die Wochen nach der Diagnosestellung als ganz furchtbar empfunden habe. Ich habe mir solche Sorgen gemacht vor dem, was kommen wird, wenn es noch schlimmer wird, als es in dem Moment schon war. Ja, und jetzt ist es schlimmer, und mir geht es dabei auch schlechter. Aber es geht nicht so viel schlechter, wie ich gedacht hatte, obwohl sich der Zustand meines Vaters inzwischen so weit verschlechtert hat, dass ich anfangs dachte, ich würde es gar nicht ertragen können, wenn es erstmal so weit ist wie jetzt. Ich glaube, das Schlimmste ist, dass man sich immer Sorgen macht, wie viel schlimmer es noch werden soll, bis es dann eben so schlimm ist, dass man es einfach nicht mehr ertragen kann. Aber ich habe gemerkt, dass man viel mehr ertragen kann, als man am Anfang dachte. Ich glaube wirklich, man wächst ganz viel an dieser Situation. Und das, obwohl man eigentlich ja gar nicht will und einfach nur sein altes Leben mit allen inzwischen so unwichtigen „Problemen“ zurück hätte. Bei mir ist es auch so, dass meine Freunde sich kaum in meine Lage hineinversetzen können, und ich denke, dass kann man auch nicht erwarten, denn es ist so unvorstellbar. Und da geht eben auch das Leben weiter mit Schule, Studium, Ausbildung, Freunden, Liebeskummer, Parties etc. Ich habe inzwischen auch oft gar keine Lust mehr, irgendjemandem zu erzählen, wie es mir geht, denn es strengt mich immer sehr an, darüber zu reden und wenn ich dann eher das Gefühl habe, ich tue es jetzt, um meine Freunde auf dem Laufenden zu halten ohne wirklich Hilfe dadurch zu bekommen, ist es mir das eben nicht wert. Lisa, so wie Du schreibst, habe ich das Gefühl, Du hast eigentlich nicht so richtig jemanden zum Reden. Hast Du Geschwister? Du bist ja auch noch sehr jung, und ich finde es wichtig, auch eine erwachsene Person zu haben, mit der man sprechen kann. Vielleicht eine Tante, ein Onkel, aber auch eine gute Nachbarin, die Du vielleicht schon lange kennst oder die Mutter einer Freundin? Ich habe da z.B. große Hilfe gefunden – für mich recht unerwartet. Überlege, wer in Deinem Umfeld, der vielleicht nicht ganz so direkt betroffen ist wie Du und Deine Mutter, DIR eine Stütze sein könnte. Und zögere nicht, Dir angebotene Hilfe in Anspruch zu nehmen oder vielleicht auch einfach bei jemandem anzurufen, von dem Du glaubst, Du könntest gut mit ihm reden. Auch, wenn vielleicht vorher gar nicht so viel (tiefgehender) Kontakt da war. Und ansonsten ist ein Therapeut auch einen Versuch wert. Bei mir war das irgendwie ein Reinfall, aber das kann ja ganz unterschiedlich sein. Ich wünsche Dir und allen anderen hier alles Gute! Kamilla |
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