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  #1  
Alt 22.05.2007, 13:34
HeikeHH HeikeHH ist offline
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Registriert seit: 02.10.2006
Beiträge: 127
Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Iris,

wenn ich richtig gelesen habe, weißt du mehr vom hören-sagen wie es deiner Freundin geht und in welchem Stadium ihre Krankheit sei.

Da hilft nur eins: Dich direkt mit ihr in Verbindung zu setzen und das Thema Krebs ansprechen. Wenn sie krank ist, dann MUSS sie sich damit auseinandersetzen -es bleibt ihr leider keine Wahl- und viel drumherum reden bringt nichts. Ich denke dass es ihr hilft, wenn du sie offen anspricht und als Freundin für sie da bist, ihr das anbietest. Du kannst doch ruhig erwähnen, dass du von einer gemeinsamen Freundin weißt, wie es ihr geht. Sollte sie einen Austausch mit dir nicht wollen, wirst du das merken. (Und diese Prognosen..... Ich habe hier viele Beiträge gelesen, die von ehemals Kranken geschrieben wurden, die nach Aussage ihrer Ärzte eigentlich nicht mehr leben dürften - das also nicht in den Vordergrund stellen, schon gar nicht auf Grund einer Aussage Dritter). Wenn deine Freundin krank ist und die Sorge um das kleine Kind dazu kommt, wird sie sicher für jeder ehrliche Anteilnahme und Unterstützung dankbar sein.

Der Krebs konfrontiert uns oft mit dem Tod oder zumindest ist das ein Hintergedanke, wenn wir von der Diagnose hören. Solange man nicht betroffen ist, ist es meist ein Tabuthema - für uns war es das doch auch, oder?? Ich musste mich durch die Krankheit meines Vaters damit beschäftigen und du wg. deiner Freundin. Glaub mir: Wenn der erste Schritt getan ist, dann geht es vorwärts. Du kannst deine Freundin zwar nicht mir solchen Sätzen wie "das wird schon wieder" trösten, aber du kannst es, in dem du ihr zuhörst und ihr vielleicht mit deiner Meinung hilfst, wenn sie Entscheidungen treffen muss, ob bzgl. der Krankheit oder anderer Dinge, die sich jetzt in ihrem Leben ändern.

Alles Gute und nur Mut!
Heike
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  #2  
Alt 22.05.2007, 15:33
Benutzerbild von Armadillo
Armadillo Armadillo ist offline
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Beiträge: 15
Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo liebe Iris,
ich bin auch neu hier.
Bin weiblich, 44,und meiner Freundin wurde vor ca. einem Jahr die Prognose gegeben, sie hätte noch 3 Mon. zu leben!
Ich erfuhr es am Tag der Diagnose von ihrem Ehemann. Das war wie ein Weltuntergang. Ich konnte und wollte DAS nicht wahrhaben. Bin am selben Abend noch persönlich zu ihr gefahren. Mein Mann meinte das könne ich nicht
machen. Ich tat es aber, denn ich dachte, entweder macht sie mir die Tür auf oder nicht. Sie hat mir die Tür geöffnet und wir lagen uns wortlos minutenlang in den Armen. Es war wie ein Festhalten wollen! Dann haben wir geredet, geweint, geflucht....einfach alles rausgelassen.
Seither ist fast ein Jahr vergangen und meine Freundin kämpft sehr tapfer und mit einer unglaublichen Kraft immer weiter. Ich liebe sie dafür unendlich.
Aus unserer Freundschaft ist eine ganz starke Seelenfreundschaft gewachsen. Wir sehen uns oft,fahre auch oft mit ihr zur Chemo. Wir telefonieren eigentlch täglich. Aber manchmal brauchen wir auch Abstand - den nehmen wir und dann auch. Ein gutes Medium um ganz intime Gedanken
auszutauschen ist für uns das e-mailen gewoden. Allerdings reden wir nie über das Geschriebene. Es ist sozusagen fast von allein ein Tagebuch daraus
entstanden das wir aufbewahren, jeder das geschriebene des anderen. Dieses
mailen kann ich nur empfehlen, wir empfinden es wie eine Art Therapie.

So Iris, lange Rede kurzer Sinn:
Ich kann dir nur emfehlen, fahr du deiner Freundin.-Auch 50 km sind nicht die Welt- Das ist viel persönlicher. Aber erwarte nicht zu viel. Jeder Mensch reagiert anders in dieser lebensbedrohlichen Situation. Und je länger du wartest , um so schwieriger wirds.


Nur Mut liebe Iris
Deiner Freundin wünsche ich viel Kraft und positive Energie

Deine Armadillo
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  #3  
Alt 22.05.2007, 15:52
Benutzerbild von Iris2404
Iris2404 Iris2404 ist offline
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Registriert seit: 22.05.2007
Beiträge: 6
Unglücklich AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo ihr Lieben!

Danke für eure Zuschriften!!!

Ich werde gleich morgen zu ihr fahren und mit ihr reden, denn telefonieren ist mir in diesem Fall auch zu unpersönlich!

Ich bin jedoch nicht zum ersten Mal betroffene Angehörige wegen Krebskrankheit, 1992 starb der Bruder meiner Oma an Streukrebs, nach 3 langen Leidensjahren, mein Patenonkel starb 1999 an Streukrebs nach 2 langen Leidensjahren, es war wirklich schrecklich, 1995 starb der Bruder meines Vaters, nach 5 Leidensjahren, an einem Hirntumor und 1999 erkrankte meine Mutter auch noch an Schilddrüsenkrebs, GottseiDANK, lebt meine Mutter und ist laut Aussage der Ärzte wieder vollkommen gesund heute, doch jedesmal wenn jemand an Krebs erkrankt, kommt bei mir eine heiden Angst hoch und mir schnürt es die Luft ab.

Danke dass ihr mir beisteht und Kraft und Mut zuwünscht, dass kann ich wirklich gut gebrauchen, denn meine Kraft und mein Mut verlässt mich so langsam!

Vielen Lieben Dank an euch alle!!!!


Iris
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  #4  
Alt 22.05.2007, 16:28
Lea26 Lea26 ist offline
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Registriert seit: 19.05.2007
Beiträge: 42
Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Iris,
ich glaube, ich stelle mich erstmal kurz vor.
Ich bin die Lea, 26 Jahre und schon länger am kämpfen...

Ich weiß sehr gut , wie du dich jetzt fühlen musst. Vor zwei Jahren (heute ist übrigens gerade ihr Geburtstag) starb eine meiner engsten Freundinnen an Krebs. Ich und viele andere Freunde, ihr Mann und ihre Familie haben sie bis zum Ende begleitet.

Diese Zeit war sehr schwer.....ABER!!! : So, wie ich das verstanden habe, ist es noch nicht sicher, dass es deiner Freundin genauso ergehen muss. Diese angeblichen zwei Jahre können Ärzte nur erahnen und von den momentanen medizinischen Gegebenheiten ableiten!!!! Wer weiß, was alles noch in zwei Jahren passieren kann. Solange ihre Ärzte nicht sagen, dass sie ihr nicht mehr helfen können, gibt es immer noch Hoffnung, dass sie es schaffen kann.
Mit einem Kind und Familie und Freunden hat sie doch viele Gründe zu kämpfen und dem Krebs zu zeigen, wer stärker ist!!!

Lasst euch nicht unterkriegen..... und wenn es doch irgendwann so weit kommen muss, kannst du mich immer fragen oder dich auskotzen, falls dir danach ist.

Freu dich erstmal darauf sie zu sehen....

Bis dahin und alles Gute
Von Lea
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  #5  
Alt 23.05.2007, 11:51
Benutzerbild von Iris2404
Iris2404 Iris2404 ist offline
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Registriert seit: 22.05.2007
Beiträge: 6
Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Hallo Lea!

Ich will auch noch Hoffnung haben, dass bis in 2 Jahren ein Medikament gefunden wurde womit man ihr helfen kann, wenn ich ihr dass aber jetzt sage und es nicht eintreffen sollte, würde ich sie mit der Aussage doch nur enttäuschen und verletzten und dass möchte ich ganz sicher nicht!!

Ich mache mir große Sorgen auch wegen ihrer Tochter und ihrem zukünftigen Ehemann, ja die beiden wollten dieses Jahr im Juli heiraten, bis diese sche** Krankheit ihnen dazwischen gefunkt hat, es ist wirklich total unfair!!! Die Beiden haben echt soviel durchgemacht mit ihren Ex-Partnern..., die Ex ihres Mannes ging ständig fremd und ihr Ex hat ein Sche** nach ihr und ihrer gemeinsamen Tochter gefragt. Jetzt haben sie endlich beide ihr Glück gefunden und jetzt soll sie sterben müssen. Unfair einfach nur unfair!!!!

Iris
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  #6  
Alt 23.05.2007, 13:27
Benutzerbild von Bigga
Bigga Bigga ist offline
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Ort: Saerbeck
Beiträge: 91
Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Liebe Iris,

auch ich möchte mich Dir vorstellen: Ich bin 36 Jahre und verheiratet, drei wundervolle Kinder haben wir, 2 Mädels von 16 und 14 und einen Jungen von fast 9 Jahren.

Ich hoffe, dass Du Geduld hast dieses hier alles zu lesen, was ich Dir schreiben werde. Bei uns ist es noch alles garnicht solange her. Denn ich mußte meine Mama am 13.02.2007 gehen lassen (ich sage mir immer:"Mama, jetzt kannst Du mit Oma und Deinem Bruder wieder zusammen sein!"). Also bin ich im Prinzip auch "nur" Angehörige und konnte die ganze Zeit nie richtig nachfühlen, wie es meiner Mutter in ihrem Inneren geht.

Meine Mama erkrankte im Sommer 2004 an Krebs, man sagte uns, dass es Eierstockkrebs wäre, der leider schon sehr weit gestreut hätte. Es waren schon sehr früh der Magen, Milz, Leber und alles was man sich denken kann. Man sagte uns, sie hätte nicht einmal ein halbes Jahr noch zu leben. Sie bekam dann Chemo und im Herbst 2004 war dann die Total-OP. Während dieser OP haben die Ärzte ihren Darm angeschnitten, aber nicht bemerkt!! Nach 10 Tagen Krankenhausaufenthalt wurde sie dann nach Hause entlassen. Ich war mittags bei Mama und sie war doch irgendwie nicht da. Abends wurde sie dann aufgrund einer Lungenentzündung in die Uni-Münster eingeliefert. Nach endlich zwei Wochen haben die Ärzte dann endlich erkannt, dass meine Mama von innen, weil sie den Darm bei der OP angeschnitten hatten, vergiftetete. Dann lag sie mit offenem Bauch drei Wochen im Koma. Danach konnten wir unsere Mama auch zwei Wochen nicht mehr richtig verstehen, das sie einen Schlauch im Hals hatte. Naja, ich will Dich nicht nerven, aber sie hatte lange, lange gekämpft und wir durften mit ihr bis diesen Jahres im Februar leben. Also sie hat lange gekämpft, um zu leben. Und ich danke ihr dafür. Die Prognose, die die Ärzte damals stellten, die stimmte also nicht.

Damals wußte ich natürlich auch nicht, wie ich auf sie zugehen soll, wie sollte ich reagieren? Immer, wenn ich merkte, und dass merkt man, ging ich auf sie zu und wir sprachen darüber. Wie ich hier schon las, Mitleid braucht keiner, aber Mitgefühl.

Bitte versuche, nicht daran zu denken, dass die Ärzte sagten, dass Deine Freundin nur noch 2 Jahre hat. Versuche mit Ihr die nächste Zeit zu leben, wenn Du kannst! So gut es Euch beiden dabei geht. Sie wird Dir zeigen, wie weit sie sich öffnen kann.

Liebe Grüße

Birgit
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  #7  
Alt 23.05.2007, 17:58
Lea26 Lea26 ist offline
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Registriert seit: 19.05.2007
Beiträge: 42
Standard AW: Meine Freundin muss sterben, was nun?!

Liebe Iris,

du machst ihr keine falschen Hoffnungen!

Glaub mir, ich spreche aus eigener Erfahrung.

Vor zwei Jahren hatte ich noch über achtzehn Tumore im Bauch und die letzte Chemo hatte nicht geholfen....Heute habe ich nur noch einen, der nächste Woche raus operiert wird. Die Perspektive und die Diagnose wieder richtig gesund zu werden, war noch nie so gut, wie jetzt. Obwohl ich vor zwei Jahren kurz davor war, es nicht zu schaffen.

Ich will euch damit keine falsche Hoffnung machen.....aber glaub mir, dass es wichtig ist, dass man noch daran glaubt, dass man es schaffen kann. Gerade für deine Freundin und deren Familie!

Du sollst ihr ja nichts versprechen...aber ihr Mut machen, dass es oft doch noch einen anderen Weg nimmt, als man vielleicht gerade glaubt.....

Sei einfach für sie da und hör ihr zu. Du musst ihr nicht den Weg oder Kampf vorgeben, sondern sie nur bei ihrem begleiten, wie auch immer der aussehen wird.

Liebe Grüße
Lea
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