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  #1  
Alt 24.05.2007, 00:09
Nightschlumpf Nightschlumpf ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?

Hallo zusammen.

Naddel, diese Ängste hatte ich auch, dass es schnell zu spät sein kann. Diese Sorgen habe ich nun Monate mit mir rumgetragen - aber Papa ist zäh. ich wundere mich immer wieder, was ein Körper so alles erträgt.
Neues:
Ich bin in 2 Wochen Anfang bis Mitte Mai fast 4000 km mit dem Auto gefahren und bin um sehr viele Erfahrungen reicher.
11 Tage Koma, insgesamt 2 Wochen Intensivstation, eine Woche Normalstation hat Papa hinter sich. Und wir auch. Ich bin einfach nur platt. Kann irgendwie gar nicht mehr.
Papa hat gekämpft ohne Ende. Montag kam Papa auf eigenen Wunsch nach Hause. Katastrophe: wir hatten kein Pflegebett - großes Hickhack zwischen Krankenkasse und dem Sanitätshaus (und ich mit über 20 Anrufen am Montag morgen zwischendrin). Es war keine Infusionsnahrung organisiert (Papa kann nix mehr trinken und essen, weil er inzwischen eine Fistel = Loch zwischen Luft- und Speiseröhre hat). Der Doktor musste noch zum Hausbesuch geordert werden, der Diakonie wegen der Pflege Bescheid gegeben werden. Was für ein Theater. Es hat alles in allerletzer Minute hingehauen, aber ich bin nun am Ende. Papa ist glücklich, wieder zu Hause zu sein - ich also auch glücklich darüber.
An Behandlungen wird gar nichts mehr gemacht. Nur noch Schmerztherapie und Infusionen gegeben. Das war´s. Krebs im Endstadium (was immer das heisst - von Tagen bis Monate ist alles möglich). Leider ist Papa nicht mehr der Papa wie ich ihn gekannt habe. Die Rückentwicklung in Richtung Kindstadium ist doch enorm. Es ist alles so furchtbar - aber wir schaffen das. Mama schlägt sich tapfer - auch das Aufstehen alle 3 Stunden in der Nacht (den Körper umdrehen) packt sie besser als erwartet (Hut ab).
Das waren erst mal die Neuigkeiten.

Müde und schlappe Grüße
Nightschlumpf
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Die Dinge, auf die es im Leben wirklich ankommt, kann man nicht kaufen. (Wiliam Faulkner)
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  #2  
Alt 25.05.2007, 20:15
Nightschlumpf Nightschlumpf ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?

Hallo.

Bin mal wieder unterwegs zu meinen Eltern.
Sitze in der Lufthansa-Lounge und daddel dort in den PC (wenigstens hier hat man den kostenlosen Internet-Zugang als Service).
Habe mit Mama telefoniert. Es geht rapide bergab - Papa möchte sterben ... Jetzt wo er nciht mehr kämpft, wird alles noch schlimmer. Er kann nicht mehr aufstehen, kaum noch reden, langweilt sich ohne Ende - lesen ist zu anstrengend, fernsehen sowieso... zu nichts mehr hat er Lust.
Woran erkennt man, ob es noch Stunden, Tage, Wochen oder Monate geht? Ich habe immer wieder das blöde mulmige Gefühl und riesengrosse Angst, es nicht mehr "rechtzeitig" zu meinen Eltern zu schaffen.
Die Gesichtsfarbe wird immer blasser, sprechen geht kaum noch, er braucht zusätzlich zu den Schmerzpflastern schon min. 3 mal täglich Morphium (oder Morphin? Was auch immer). Alle drei Stunden den Körper drehen... Es ist alles so schrecklich und wir haben auch keine positive Perspektive. Hm
Wer hat denn Erfahrung damit, wenn es zu Ende geht und kann mir Tipps geben, woran ich es erkennen kann, dass das Ende wirklich naht. Ich habe große Bange davor, gerade mal wieder für kurze Zeit nach Hause (über 700 km) zu fahren und dann passiert´s...

So langsam geht das ganze auch bei mir an die Substanz. Ich dachte immer, der nächste Schritt wird leichter, aber immer anders herum war es: jede Stufe war noch anstrengender.

Grüße von unterwegs + schöne Pfingsten
Nightschlumpf
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  #3  
Alt 25.05.2007, 21:34
Benutzerbild von _Viola_
_Viola_ _Viola_ ist offline
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Standard AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?

Hallo Nightschlumpf,

ich kann nachfühlen, wie es Dir geht. Ich selbst war ja auch schon in dieser Situation.

Es tut mir sehr leid, dass für Deinen Vater nichts mehr getan werden kann.

Du schreibst, dass Dein Vater sterben möchte. Glaub mir, seine Kräfte sind erschöpft. So war es bei meinem Vater auch. Es fehlt einfach die Kraft um weiter zu kämpfen.

Wie lange Dein Vater in diesem Zustand noch verharren kann oder muss, kann Dir sicher keiner sagen. Jetzt hängt es davon ab, wie lange die Organe das alles durchhalten.

Mein Vater wollte auch nicht mehr leben. Der Lebenszustand in seinen letzten Wochen war für ihn kein Leben mehr. So wird es Deinem Vater sicher auch gehen. Immer nur Schmerzen, keine Hoffnung auf Besserung. Auch mein Vater konnte nicht mehr lesen, nicht mehr fernsehen ... er hatte keine Kraft mehr. Und nur noch im Bett liegen, sich mit Morphium vollpumpen lassen, das ist kein Leben mehr. Mein Vater war immer sportlich und aktiv und dann das.

Uns hatten die Ärzte informiert, dass sein Zustand sich rapide verschlechtert hat und es keine Hoffnung mehr auf Besserung gab. Daraufhin haben wir die Ernährung (er wurde künstlich ernährt) einstellen lassen. Seine Schmerzen waren so unerträglich, dass die Morphiumdosis alle drei Stunden erhöht werden musste. Sein Weg ins Regenbogenland hat von Donnerstag bis Samstag früh gedauert. Es war einfach nur schrecklich und für ihn eine Erlösung.

Ich kann Dir nur den Tipp geben, wenn Dein Vater nicht mehr leben will und auch keine Hoffnung mehr auf Besserung besteht, dann sagt ihm, dass er gehen darf. So schwer es auch ist, aber es macht ihm den Abschied leichter.

Diese Tage waren für mich die schlimmsten in meinem Leben. Der Gedanke, ihn nie wieder zu sehen, war schrecklich. Aber er muss nicht mehr leiden.

Das ist der einzige Trost, den man hat. Er fehlt mir nach wie vor und es vergeht kein Tag, wo ich nicht an ihn denke.

Auf unserer Homepage habe ich alles aufgeschrieben. Wenn Du willst und kannst, dann kannst Du es Dir durchlesen. Vielleicht hilft es Dir besser mit der Situation klar zu kommen.

Ich wünsche Deinem Vater, dass er nicht so sehr leiden muss! Dir und Deiner Familie wünsche ich viel Kraft, die kommende Zeit zu überstehen.

Sei lieb gegrüßt von
Viola
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  #4  
Alt 27.05.2007, 00:01
naddel01 naddel01 ist offline
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Beiträge: 8
Standard AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?

hi ulla
nein der krebs ist kein rezidiv und hat auch keine metastasen gebildet zumindest bis dato nicht. ich habe mit den ärtzen gesprochen ja und die hatten ihn zu der zeit schon für tot erklärt bis ich herausgefunden habe das es ne geringe chance gibt.irmgard hat mit viel mut gemacht doch langsam schwindet er und mir kommt wieder die angst. der arzt sagte damals 6cm im oberen bereich gleich inoperabel und nicht mehr heilbar also tot auf raten quasi ... die ärztin wiedrum hat was ganz anderes gesagt.. sie wollen ihn innerlich bestrahlen und es wäre alles nich so schlimm ach ich weiß auch nich :/ dir nightschlumpf wünsche ich alle kraft der welt
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  #5  
Alt 27.05.2007, 06:19
Nightschlumpf Nightschlumpf ist offline
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Ausrufezeichen AW: Speiseröhrenkrebs... Theorie.. und die Praxis ?

Hallo Naddel, hallo Ulla.

Ich möchte Euch bitten, für Eure Themen einen eigenen Thread zu eröffnen oder das per eMail zu besprechen.

Eure Probleme und Beiträge passen einfach nicht hierher und stören mich inzwischen auch sehr.

Bitte lasst diesen Thread für mich und meine Gedanken.

Demnächst wird dieser Thread eh für immer geschlossen und ich möchte das Kapitel abschliessen, ohne dass Probleme anderer Menschen hier noch weiter besprochen werden.

Bitte habt Verständnis dafür.
Vielen Dank

Nightschlumpf
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Geändert von Nightschlumpf (27.05.2007 um 06:23 Uhr)
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