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  #1  
Alt 14.07.2007, 00:23
karlson v d karlson v d ist offline
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Registriert seit: 12.07.2007
Beiträge: 21
Standard AW: es war einmal ...

huhu

morgen darf ich zum ersten mal meine mutter besuchen
ich freue mich riesig sie zu sehen
und habe angst sie zu sehen
ich bin völlig verunsichert

als sie das letzte mal gesprochen habe
(vor ihrer op vor 12 tagen)
da war sie nach 4 minuten zu schwach, den hörer zu halten
(wie berichtet, die parkinson medikamente wirkten nicht mehr)
ich habe mir totale vorwürfe nachher gemacht,
daß ich das nicht vorher bemerkt habe

zwischendurch hatte ich so große angst,
weil ich dachte, sie überlebt die op nicht
da sie so geschwächt ist und war...

was steht da für eine fahrt mir bevor
alleine ohne mann und kinder
vielleicht für nur 1/2 h sehen
mein vater sagt, es geht ihr den umständen entsprechend gut
was heißt das ???
er entscheidet zur zeit alles, was ansteht
ich bewundere ihn dafür sehr
aber für mich ist es umso schwerer das aus der ferne zu ertragen...

der enterprise-beamer wäre jetzt echt super!!!

deshalb kann ich euch auch keine fragen stellen,
weil ich nur die groben fakten kenne ...

vor 3 tagen haben meine kinder bilder gemalt,
mit den dingen darauf,
die meine mutter nun bald wieder essen und trinken darf
über diesen brief hat sie sich sehr gefreut...
sie hängen jetzt bei ihr im krankenzimmer

werde ich ja morgen sehen

zwischendurch fängt man sich,
aber dann nehmen doch die tränen überhand

ich habe so große angst, was da noch alles kommen wird

der weg bis hierhin war schon so schwer,
wenn ich eure berichte sehe,
wird es wohl noch viel schwerer...

so, ich muß einigermaßen ausgeschlafen sein für die fahrt,
gute nacht von karlchen


eskobar "it's a good day for dying...!
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  #2  
Alt 14.07.2007, 12:03
Gundi1 Gundi1 ist offline
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Beiträge: 48
Standard AW: es war einmal ...

Karlchen- Du klingst so verzweifelt, hast Du Dir nie Gedanken darüber gemacht, das der Tod einfach zum Leben gehört?
Ich wollte es auch verdrängen- dachte Mutti steht morgens auf und geht wieder mit ihrem Hund Gassi. Verdrängen ist das Übelste was man machen kann- man muss sich einfach mit dem Tod auseinandersetzten. Ausweichen geht nicht!
Ich kann es nur immer wieder sagen- sprich mit Deiner Mutter- zeig ihr, das Du sie lieb hast- gib ihr Deine ganze Liebe- denn sie muss sich vom Leben lösen können und das passiert nur durch Deine Liebe.

Sorry muss auch wieder weinen
Grüsse
Gundi
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  #3  
Alt 14.07.2007, 16:05
Benutzerbild von Jeanie
Jeanie Jeanie ist offline
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Ort: Seesen-Rhüden
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Standard AW: es war einmal ...

hallo Karlchen,

muss gerade an einen Satz aus einer Trauerkarte denken, die wir zugesandt bekommen haben (mein Vater ist am So. 8.7.07 verstorben, auch an dieser Krankheit)

Der Tod kann auch Erlösung sein!

Und das finde ich bei dieser sch.....Krankheit wirklich passend. Der großteil in mir sagt zwar, ich will meinen Vater zurück, aber der rest sagt sich, da wo er jetzt ist hat er es tausendmal besser als hier. Ansonsten kann ich mich Gundi nur anschließen. Verbringt soviel Zeit wie möglich miteinander, redet, usw. Es hilft.

LG eine traurige Janet
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  #4  
Alt 14.07.2007, 18:20
Gundi1 Gundi1 ist offline
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Registriert seit: 06.06.2007
Beiträge: 48
Standard AW: es war einmal ...

Karlchen. ich muss nochmal was dazu sagen
Meinen Vater habe ich nie geliebt, wir waren auf verschieden Gefühlsebenen.
Er liebte mich heiss und innig- ich war seine geliebte Tochter, aber ich habe seine Liebe nicht verstanden, bin nie drauf eingegangen und als er vor 14 Jahren starb habe ich nichts empfunden- er war tot und fertig für mich- keine Träne.
Heute mache ich mir die grössten Vorwürfe, das ich nicht mal versucht habe ihn zu verstehen. Er hat mich geliebt und ich........
Deshalb kann ich nur immerwieder den Rat geben- seit für Eure Eltern da, gebt Ihnen "Begleitschutz," sie spüren es und durch Eure Liebe. Es fällt es ihnen leichter vom Leben loszulassen- denn sie sind sich ja Eurer Liebe sicher.

Grüsse
Gundi
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  #5  
Alt 15.07.2007, 22:56
karlson v d karlson v d ist offline
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Beiträge: 21
Standard AW: es war einmal ...

huhu,

war also bei meiner mutter - endlich!
es ist erschreckend sie noch dünner zu sehen
(schon mal nem lebenden totenkopf gesehen-
ich war echt schockiert über ihren körperlichen zustand)
(sie hatte in den letzten 3 jahren eh schon über 20 kg verloren...)

es tat super gut, sie zu sehen
sie hat so viel kraft...

sie soll in 1 woche aus dem kh kommen,
dann soll sie reha machen und zu kräften kommen
damit danach mit der chemo in kombi mit antikörperzugabe angefangen werden kann...

also- wenn ich sie so sehe, habe ich nicht die hoffnung, daß eine chemo hift.

-> wann weiß man, daß eine chemo noch sinnvoll ist?
-> wer kennt sich mit parkinson recht weit fortgeschritten in kombination mit
bsdk aus?
-> wenn der tumor schon tennisball groß ist mit lebermetastasen und
inoperabel, was ist da sinnvoll?
-> ich glaube, daß sie durch die chemo auf grund ihrer schlechten körperlichen
verfassung, eher " zerstört" wird, als das es hilft.

leider blockt mein vater völlig ab, wenn man mit ihm darüber reden möchte.
deswegen bin ich jetzt doch viel mehr an genauerem interessiert!

armstrong " and i think to my self what a wunderful world it could be...

danke für eure infos im voraus
karlchen läßt grüßen
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  #6  
Alt 16.07.2007, 08:36
Miezel Miezel ist offline
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Ort: Leipzig
Beiträge: 146
Standard AW: es war einmal ...

Liebes Karlchen,

ja, es ist schon erschreckend, wie sich bei dieser schweren Krankheit der Mensch auch äußerlich verändert (innerlich ja auch...) Ich hatte vor 3 Wochen Fotos von meinem Vati gemacht, dann nochmal 14 Tage später - man kann den körperlichen Verfall deutlich sehen und es tut doch sehr weh...Andererseits denke ich, dass diese Bilder irgendwann mal sehr wichtig für mich sein könnten.

Ob die Chemo sinnvoll ist, ist sicher sehr schwierig zu beantworten. Wir haben mit unserem Papi vereinbart, solange er das möchte, soll er die Chemo machen (die Hoffnung stirbt zuletzt, nicht wahr?) Sobald er das aber nur noch als Belastung ansieht u. sich sein Zustand verschlechtert, kann er sich dagegen entscheiden - das hat auch der Onkologe gesagt. Es ist seine Entscheidung, die wollen u. können wir ihm nicht abnehmen. Aber wie gesagt, solange noch ein Fünkchen Hoffnung besteht (u. er kämpft momentan sehr) wird er diese Chemo wollen...Und momentan hängt er doch noch sehr am Leben, es geht ihm jetzt auch einigermaßen noch so (morgen beginnt der nächste Zyklus). Ich glaube, sein großes Ziel sind die beiden Urenkelchen, die im Oktober u. November geboren werden sollen - wir hoffen sehr, dass er das schafft...

liebe Grüsse

Ute
__________________
Betroffener: mein Papi (Jahrgang 1930) Diagnose 14.5.07 BSDK mit Lungenmetas inoperabel, Chemo mit Gemzatibin + Tarceva, Zunahme Lungenmetas + Lymphknotenbefall - Chemo wurde im Oktober eingestellt; seit 4.12.07 Lebermetas, zusätzlich Lungenentzündung. Eingeschlafen am 8.12.2007
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  #7  
Alt 16.07.2007, 10:40
karlson v d karlson v d ist offline
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Registriert seit: 12.07.2007
Beiträge: 21
Standard AW: es war einmal ...

huhu,

ute!
es ist super ,daß dein vater ein ziel vor augen hat,
die geburt der enkelkinder zu erleben.
das stärkt unendlich!!!

(ich finde es seltsam,
oft liegen tod und geburt in der familie nah beieinander ...)

gibt es irgendwelche körperlichen vorraussetzungen für eine chemo?

meine mutter vertraut meinem vater,
und der entscheidet,
(ich weiß nicht ob es ihr wille ist...)
da sie so geschwächt ist,
nimmt sie das dankbar an...

was kann alles bei einer chemo schief gehen?

karlchen läßt grüßen

sweetness, sweetness i was only joking ,when ...von the smiths
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