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#1
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Liebe Sabine! Zunächst einmal zu meiner Person: Ich habe ein Adeno-Ca. lks. zentral gelegen,inoperabel und lebe nach Chemo und Bestrahlung seit 7 Jahren damit.Ich habe beide Elternteile ( Vater Lungenkrebs,Mutter Gehirntumor) zusammen mit meinen 4 Kindern bis zum Ende gepflegt,mein Mann starb vor 30 Jahren an einem Autounfall.Wir sind dankbar,das wir bis zum Schluss bei ihnen sein konnten.Ich selbst war immer berufstätig im Schichtdienst,hätte aber meine Eltern nie in ein Heim gegeben,nachdem ich mir viele angesehen habe.Personell unterbesetzt,mit Tabletten ruhiggestellt und-und-.Das waren alles "gute" Heime mit besten Referenzen und davon gibt es viele in Berlin.Wir haben einfach alles durchorganisiert mit Hilfe eines häuslichen Pflegedienstes und eines guten Hausarztes.---Ich schreibe,weil mir aufgefallen ist,das es die Kinder sind,die überwiegend ihre Eltern in Heime geben, umgekehrt von Eltern,die ihre Kinder weggeben,ist kaum ein Bericht vorhanden.Ich bin dankbar,das meine Kinder zu mir stehen,denn ich würde niemals in ein Heim gehen.---Ich freue mich sehr,das Du,liebe Sabine,Deinen Vater zu Hause pflegst.Lasse Dich nicht beirren,auch wenn es sicher oft sehr schwer ist.Aber es ist das Größte,was Du für ihn tun kannst,ich bin sicher,er hätte es für Dich auch getan.Er kann stolz sein,so eine Tochter zu haben.Hole Dir Hilfe,wenn Du sie brauchst,es gibt da viele Möglichkeiten.(siehe Internet) Ansonsten wünsche ich Dir vieeeeeeel Kraft und bleibe,wie Du bist!!! Viele liebe Grüsse: eine Betroffene und Angehörige: Erika.
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#2
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Liebe Bine,
ich finde Eure Entscheidung auch richtig und - so traurig die Gesamtumstände sind, sehr "schön". Mit Hilfe ines guten Hausarztes und richtiger Schmerzeinstellung werdet ihr das schaffen und ihr werdet sicher diese tragische Zeit auch als Geschenk (im Nachhinein) sehen können. Ich hätte mir auch nie vorstellen können, meine Mama nicht zu Haus zu pflegen, aber es mag Umstände geben, die das für manche Menschen unmöglich machen. Gerade Kinder können den natürlichen Umgang mit Leben, Krankheit und Tod viel besser verarbeiten und den Tod als Teil des Lebens akzeptieren, wenn sie nicht außen vorgelassen werden. Zumindest ist das meine Erfahrung die ich in der Hinsicht mit meinem kleinen Bruder (8) gesammelt habe. Es ist so schön, dass es diesen Familienzusammenhalt noch gibt, dass Kranke und Alte sofern es irgend möglich ist zu Hause liebevoll umsorgt werden und die Kinder versuchen ein wenig von dem zurück zu geben, was sie bekommen haben. Ich wünsch Euch alles Liebe für die verbleibende gemeinsame Zeit Juliane |
#3
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Hallo Juliane,
vielen Dank für deine aufmunternden Worte. Ich bin natürlich froh, dass es Menschen gibt, die meine Entscheidung verstehen. Ich selbst weiss natürlich nicht, was die Zukunft für uns alle bringt. Ich habe heute abend mit meinem Vater zusammen gegessen und kann mir für den Moment wieder gar nicht vorstellen, dass er in ein paar Wochen vielleicht nicht mehr bei uns ist. Vor einigen Wochen haben wir darüber noch gar nicht nachgedacht - und heute weiss ich noch nicht mal mehr, ob er die Einschulung meines Sohnes am 15. September noch erleben wird. Am Samstag haben wir ein Gespräch beim Arzt wegen der Schmerztherapie und er möchte, dass ich dabei bin. Ich hoffe, dass die Strahlentherapie, die heute begonnen hat, ihm etwas Erleichterung verschafft. Ich bin auf jeden Fall froh, dass ich in diesem Forum meine Gefühle außerhalb meiner Familie ausdrücken kann. Gute Nacht für heute Sabine ![]() |
#4
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Hallo,
muss mir das Wochenende von der Seele schreiben und dass obwohl es so schön war oder gerade deshalb. Wir haben das ganze WE mit meinem Vater verbracht. Er hat nun die 2. Strahlenanwendung gehabt und verkraftet sie momentan noch erstaunlich gut. Er kämpft gegen diesen großen Tumor in seiner Lunge an. Aber die Gespräche, ob wir vielleicht in diesem Lokal zum letzten Mal zusammen sind, kommen unwillkürlich immer wieder auf. Er hat sich am Samstag endlich dazu entschlossen, ein Schmerzmittel einzunehmen. Unser Arzt hat ihm alles sehr genau erklärt. Seither hat er versucht die Schmerzen auszuhalten. Wenn ich ihn anschaue, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, dass er sterben könnte. Ich sehe zwar, dass er weiter Gewicht verliert und dass die Stauung im Gesicht wieder zunimmt, aber wir alle können den Gedanken kaum ertragen, dass es wirklich zu Ende gehen könnte. Dieser Zustand zwischen Hoffnung und Realität macht mir stellenweise sehr zu schaffen. Ich hoffe, die Bestrahlungen, die er diese Woche jeden Tag ambulant bekommt, verkraftet er weiterhin ähnlich gut. Das bedeutet für meinen Vater Hoffnung, Würde und Lebensqualität. Liebe Grüße Sabine ![]() |
#5
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Liebe Sabine,
dieser Zustand zwischen Hoffnung und Bangen, die Angst um das Leben des Anderen, vor Leid, ist wirklich fast mit am Schlimmsten. Ich kann mich gut an diesen Zustand erinnern, Du musst nun auch auf Dich acht geben, um nicht daran zu zerbrechen. Dein Dad hat etwas so Schönes und Unersetzbares: Eine Familie die sich um ihn sorgt und die größte Angst hat, ihn zu verlieren. So tragisch und dramatisch es ist, es ist auch ein wahnsinnig großes Geschenk. Ich finde es wirklich bewundernswert, wenn man in so einer schwere Zeit auch irgendwo genießen kann - das simple Zusammensein. ganz viele Grüße Juliane |
#6
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Hallo Zusammen,
bei meinem Vater beginnen nach der 4. Bestrahlung jetzt langsam die Nebenwirkungen. Er wird schneller müde und hat leichte Probleme beim Schlucken und bei der Atmung. Kann mir jemand einen Tip geben, was er direkt nach der Bestrahlung trinken soll? Er hat immer großen Durst. Wasser mag er überhaupt nicht. Ansonsten macht uns momentan nur die Gewichtsabnahme Sorgen. Der Appetit von ihm lässt immer mehr nach und manchmal mag er den ganzen Tag überhaupt nichts essen. Liebe Grüße Sabine |
#7
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Liebe Sabine,
bei Bestrahlung der Lunge hilft Salbeitee gegen die Nebenwirkungen. In wirklich rauen Mengen getrunken. Sonst können die Schluckbeschwerden schlimm werden, auch wenn jeder anders reagiert. Ich hoffe mit euch Bettina |
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