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#1
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Du liebe Linnea!
Du scheinst auch ein Menschenschatz zu sein. Deine Worte sind so lieb und so berührend! Ich denke auch, daß Deine Großmutter es genauso wollte, wie sie dann gestorben ist. Aber ich kann auch sehr gut verstehen, daß Du darüber nachdenkst,wie sich Deine Mutter wohl gefühlt hat...überhaupt, wie sich unsere Mütter fühlen, schon allein mit der Situation, daß ihre Kinder krank sind... Ach, was Du schreibst über Deine Kleine, da mußte ich so schlucken. Weißt Du, liebe Linnea, genau das ist es, was für mich sooo schwer ist. Meine Kinder!!! Wenn ich mein Herz so traurig fühle, wenn diese schwere Hand sich um meinen Hals legt, dann sehe ich meine Kinder, meine Kleine (2), wie sie, in ein rosa Kleidchen gesteckt (von ihren Schwestern), die Haare zu einem ordentlichen "Dutt" hochgesteckt und da steht sie und dreht sich dann ganz langsam zur Musik, ihre Augen strahlen, ihre Lippen lächeln, sie sieht so schön aus, so wunderschön- und mein Herz, Linnea, mein Herz zerspringt. Freude und Traurigkeit reichen sich die Hände... Das sind Momente,die mich an den Rand meines Verstandes bringen, manchmal noch ein Stück weiter... Und dann könnte ich schreien "ICH WILL ES NICHT VERLIEREN, DIESES LEBEN...noch nicht...." Ach ja, Linnea, ich wünsche Dir alles alles Liebe. Ich werde Dich hier öfter noch besuchen kommen,wenn ich darf!!! Mach´s gut, hope |
#2
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Hallo Ihr Lieben,
ach, es tut immer so gut, Eure Zeilen zu lesen! Ich bin jedes Mal ganz gerührt, daß Ihr Euch so lieb um mich kümmert und soviel Anteil nehmt! Liebe Ulli, wie schaffst Du es nur immer, in ein paar Worten so viel Herzlichkeit unterzubringen? Deine Kraftknuddler wirken bei mir wie ein hochdosierter Energie-Coctail (ich bin schon ganz süchtig danach). Und dabei hast Du doch selbst gerade schwere Trauerarbeit zu leisten. Nochmals hier: Mein herzliches Beileid! (ich habe Dir auf Deine schwarzen Gedanken geantwortet). Liebe Hope, nun hat die Schilderung Deiner Kleinen mich zum Schlucken gebracht: Du beschreibst die Situation so anschaulich und dann das Gefühl, daß es einen innerlich schier zerreißt - das kenne ich inzwischen nur zu gut. Du hast es so schön ausgedrückt: Freude und Traurigkeit reichen sich die Hände. Auch ich habe das Gefühl, daß diese beiden zunehmend ineinander verflochten sind, kaum mehr "pur" auftreten. Und zusammen haben sie eine so gewaltige Intensität. Aber wem sage ich das? Übrigens: Ich freue mich sehr, wenn Du gelegentlich hier hereinschaust! Meine Schwester Mareka, die mich hier ganz lieb unterstützt, hat vorhin unseren Großen zu einer Kindergeburtstagsfeier gefahren. Da wir selbst kein Auto haben, genießt er es immer sehr, sich nicht selbst aufs Fahrrad schwingen zu müssen. Jetzt wird die Kleine noch einmal in ihrem Wagen ausgefahren, bevor es dämmrig wird und Mareka wieder zu ihren Lieben nach Hause fährt. Zum Mittag hatte sie die Kinder mit Frikadellen beglückt (sie hat selbst zwei süße Mädchen und weiß, was Sympathien schafft ![]() Mit meinem Appetit hapert es wieder ein bißchen. Wegen der Chemo schmeckt sowieso nichts, und da meine Seele ihren ungenehmigten Zweitwohnsitz im Magen nicht aufgeben will, fühle ich mich immer so voll. Also drücke ich mir so viele Kalorien rein, wie mit purer Verstandes-Esserei möglich ist. Meine Onkologin ist sowieso schon immer hinter mir her, daß ich zunehmen soll. Ich sehe ja auch ein, daß 52 kg auf 1,80m keine gute Basis sind. Aber während ich nach meiner ersten Schwangerschaft die überschüssigen Pfunde einfach nicht loswerden konnte (da mußten erst die Krebse kommen ![]() Apropos Schokolade (ein Schmankerl am Rande): Neulich saß ich in einem Wartezimmer neben zwei Damen, die sich miteinander unterhielten. Die eine erheiterte mich sehr mit folgender Äußerung: "Also meine Schwester, die ist kerngesund, obwohl sie soviel Schokolade ißt, also davon würde sogar eine Honigbiene Diabetes bekommen!" Gestern habe ich Antwort von einem Studienfreund aus meinen Mediziner-Tagen bekommen, der inzwischen seinen Facharzt in Hämatologie macht und entsprechende Kollegen an der Hand hat. Der hatte sich also, nachdem ich ihm meine Unterlagen geschickt hatte, ein bißchen umgehört, und obwohl noch keinem meine spezielle Krebs-Kombi untergekommen war, waren sich wohl alle befragten Fachleute einig, daß sie eine Radiatio dringend empfehlen würden. Naja, da kann ich mich ja schon mal mit dem Gedanken an Maske etc. anfreunden... So, Ihr Lieben, mehr schaffe ich jetzt nicht zu schreiben... Ich wünsche Euch alles Gute. Ina, Du weißt, ich denke morgen fest an Dich! Viele liebe Grüße, Eure Linnea
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat. Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung. - Christine Busta - Geändert von Linnea (30.09.2007 um 18:04 Uhr) |
#3
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Hallo liebe Linnea,
wenn ich mir die schwarzen Gedanken wegschreiben kann geht es wieder.Was mich an der ganzen Geschichte so geschockt hat war glaube ich das mir erstmalig bewust wurde das es auch meine Beerdigung hätte sein können. Aber mir geht es wieder gut also keine Sorgen machen, ansonsten schiempft klein Ulli mal mit Dir ![]() Mein Enkelchen war gerade hier und hat die letzten dunklen Gedanken weggelächelt. Wenn die Bestrahlung sein must ist auch nicht so schlimm, hauptsache das Sammelsorium verschwindet. So liebe Linnea fühl Dich in den Arm genommen und lieb gedrückt . Deine Mondscheinfee ![]() Ulli
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auf das unser Krustentier für immer verschwindet !!!! Bitte Besucht meine Hompage und verewigt Euch im Gästebuch. http://www.beepworld.de/members25/nodrugs/ Morbus Hodgin 2 a ,August 06 seid 19.3.07 Remission |
#4
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Hallo liebe Ulli und Ihr anderen lieben Menschen,
es ist gut, liebe Ulli, wenn Du Dir die schwarzen Gedanken von der Seele schreiben kannst. Ich mache hier ja auch in mancherlei Hinsicht eine "Schreibtherapie". Und heute sitzen auch ein paar ziemlich dunkle Gesellen in meinem Köpfchen. Ich habe kürzlich gelesen: "Im Umgang mit körperlich Behinderten entpuppt sich so mancher als geistig Behinderter." Und ich habe gedacht: Ist schon blöd, wenn man beide Rollen in sich vereinigt, also der geistig Behinderte ist, weil man mit seinen eigenen körperlichen Einschränkungen nicht klarkommt. Ach Mist, manchmal fühle ich mich so wahnsinnig unfähig im Hilfsbedürftig-Sein. Ich mag das Gefühl nicht! Es macht ja auch tausendmal mehr Spaß, anderen zu helfen. Und dann der Gedanke, mit Schwäche nur solange umgehen zu können, wie sie mich nicht selbst betrifft... da baut sich dann so ein Seelenmisthaufen vor mir auf, ein Problem ergibt das nächste - ätzend!!! So, daß mußte auch mal raus... Vielleicht habe ich demnächst wieder Lichtgedanken... Liebe Grüße an alle hier von Eurer Linnea
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Einen Menschen zu lieben heißt:
Ihn zu sehen wie Gott ihn gemeint hat. Liebe ist das Geheimnis der Brotvermehrung. - Christine Busta - |
#5
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Ach Linnea,
wie bekannt kommen mir Deine Worte vor. Du bist da nicht alleine ,glaube mir. Ich habe mich gehast wenn ich keine Kraft mehr hatte. Das war für mich glaube ich schlimmer als die Chemo, zu akzeptieren das ich Hilfe annehmen muste. Das ich den Haushalt liegen lassen muste weil ich höchstens die Kraft hatte vom Bett zum Stuhl zu krauchen. Auch heute fällt es mir noch schwer zu akzeptieren das ich nicht mehr alles kann ,sondern anderen das Feld überlassen muß. Aber es geht und sehe es nicht als Schwäche sondern als Schritt zur Genesung . So Dich ganz lieb knuddle (heute mal vor Mitternacht ![]() Ulli
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#6
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![]() ![]() wie geht es Dir inzwischen so? Ich kann mich Deiner Feststellung und auch Ulli`s Worten nur anschließen! Es ist so: auch ich komme sehr schlecht mit den körperlichen Einschränkungen zurecht, obwohl ich mich eigentlich hätte daran gewöhnen müssen. Doch da streikt mein Hirn meist, man weiß das man all das evtl. konnte, dies aber jetzt aufgrund von körperlichen Einschränkungen nicht mehr kann. Akzeptieren, das ist etwas was ich in diesem Bereich nur schwer kann. Vielleicht fällt es mir im Moment auch nur so schwer weil doch einige Einschränkungen hinzu gekommen sind. Allein das Gefühl in vielen Bereichen auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein ist schwer hinzunehmen. Und exakt in diesem Bereich habe ich eben jenen "Seelenmisthaufen", der dann in andere Bereiche einfließt. Ja, Du hast recht, auch das sind Dinge die RAUS müssen, die bewältigt werden wollen und vielleicht auch leichter ertragen werden. Ich wünsche Dir - uns, das wir mit diesem Gefühl besser klar kommen, das dieser Haufen nicht zu hoch und unüberwindbar wird! ![]() Liebe Grüße ![]() ![]() ![]() ![]() Ich wünsche euch einen schönen Feiertag!
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#7
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Hallo Ihr Lieben,
da hat es mich eben ausgerechnet in dem Moment aus dem System rausgehauen, als ich meinen fertigen Beitrag abschickte, der jetzt nicht angekommen ist... also nochmal: Wenn am Mittwoch im Eierstock-Forum nicht so viel losgewesen wäre, hätte ich Euch schon früher geschrieben, wie gut mir Eure Antworten getan haben, liebe Ulli und liebe Ina. Es ist so erleichternd, Gedanken und Gefühle hier loswerden zu können. Und wenn man dann noch auch so viel Verständnis stößt... Ihr seid so lieb! In den Zeiten, als ich diejenige war, die helfend bei anderen eingesprungen ist, habe ich es mir nicht soooo schwer vorgestellt, selbst Hilfe anzunehmen. Da habe ich sogar einmal mit einem Freund geschimpft, der Meniscus-Probleme hatte und trotzdem unbedingt selbst zum Einkaufen humpeln wollte. Normalerweise neige ich dazu, freie Entscheidungen anderer Menschen zu akzeptieren, aber in dieser Situation hielt ich eine kleine Gardinenpredigt für angebracht... Jetzt kann ich zwei Dinge nur ganz schwer ertragen: Zum einen, daß ich soviel Hilfe brauche und zum anderen, daß Leute mit mir schimpfen, wenn ich an der einen oder anderen Stelle keine Hilfe annehmen mag... ![]() Zwei liebe Frauen aus dem EK-Forum - ich darf sie wohl inzwischen Freundinnen nennen ![]() Heute fand die Beerdigung meiner Großmutter statt. Ich bin sehr froh, diese sehr auf ihre Persönlichkeit ausgerichtete und entsprechend gestaltete Feier miterlebt zu haben. Irgendwie geht es mir seitdem besser. Meine kleine Schwester, die Musik studiert, hat gesungen wie ein Engel - das hat mich zum Weinen gebracht, aber ich war damit nicht allein. Außerdem war es - trotz des traurigen Anlasses - schön, meine Geschwister wiederzusehen. Besonders meinen Bruder hätte ich gerne ein bißchen mehr in der Nähe. Wir waren immer schon sehr eng miteinder... Aber er ist so lieb, mir fast täglich ein paar Zeilen zu schreiben, so daß ich mich regelmäßig auf seine e-mail freuen kann! ![]() So, Ihr Lieben: Morgen habe ich wieder so einen arztreichen Tag, und es geht bereits um 8 Uhr in Jena los ![]() ![]() Euch noch einen möglichst schönen Abend! Seid alle ganz lieb gegrüßt von Eurer Linnea vo
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