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#1
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guten abend die damen =)
...ich lese immer still mit und ich erkenne mich immer und immer wieder in vielem von euch geschriebenen wieder... meine mama ist jetzt über 3 jahre nicht mehr bei mir, ich kann selbst nicht glauben das es schon so lang ist, mir kommt es vor als wäre es gerade erst alles passiert, auf der anderen seite versuche ich mir zwischendurch ihren geruch, ihre stimme oder einfach nur wie sie meinen namen immer gerufen hat... "aufzurufen" aus angst diese dinge zu vergessen da kann ich die frage von anni_s nur mit ja beantworten - es gibt tage da liegt es einem auf der zunge, aber man kommt nicht drauf...das alleine schon macht mir tierisch "angst" ...wie kann ich solche dinge vergessen? wie kann ich es aufhalten =( ... zu meinem dad... mein dad war für mich, vor dem tod meiner mama, immer DER fels in brandung, der große starke papa halt =) und ich war sein kleines mädchen.. er hat zb. obwohl ich schon 24 war immer noch keine "versauten" witze erzählt wenn ich dabei war, solche dinge zb ![]() naja, nach dem tod von mama haben wir zwar noch immer ein großartiges verhältnis, aber komplett anders, er ist mehr ein "kumpel" jetzt, er erzählt mir dinge die ich garnicht von meinem vater wissen will...sogar über sein sexleben. ich weiss das er zutiefst trauert und mama unendlich vermisst... wir haben einen sehr sehr harten weg hinter uns und sind eigentlich noch mittendrin...wobei ich denke das dieser weg nie zuende wirklich enden wird.. mein vater ist ein 1/2 jahr nach ihrem tot meiner "patentante" in die arme geflohen und ich stehe noch heute total geschockt vor diesem wahnsinnigen scherbenhaufen der von meiner familie übergeblieben ist und kann nicht fassen was sich in den letzten 3 jahren (gefühlte 6 monate vielleicht) verändert hat ich habe an dem tag als ich erfahren habe das papa mit ingrid sozusagen zusammen ist, habe ich diesen teil von papa´s leben total von dem leben mit mama und mir "abgekapselt" und habe es erst garnicht dazu kommen lassen das ich ihn dafür verurteile, denn ich kann nur erahnen was er durchgemacht hat. ich muss dazu sagen das ich nur von dem brustkrebs wusste, das sie metastasen am rückrad hatte und im becken, habe ich erst 5 tage vor ihrem tod erfahren..da die ärzte meinten "den krebs im rücken können wir in den griff bekommen, die brust ist jetzt das wichtigste" dachte meine mama sich, mich damit nicht zu belasten und es mir nach der erfolgreichen brustop zu erzählen...da sie fest davon ausgegangen ist, das sie mit dem rücken leben kann. nun ja, es kam anders, mein papa erzählte es mir als die ärzte ihm und mama gesagt haben das sie keine chance mehr hat...danach blieben uns noch 5 tage. mein papa war die letzten 2 tage allein mit mama auf ihrem zimmer... er kann bis heute keine nacht durchschlafen, hat jede nacht albträume, schreit im schlaf.... all diese dinge lassen es einfach nicht zu jetzt den finger zu heben und ihn dann zwar ohne frau an seiner seite zu haben..aber dann zu wissen das es für ihn niemanden gibt.. es ist sehr schwer für mich als tochter die beiden zu sehen, wobei sie nichtmal händchen halten wenn ich da bin, und ich hab meine rolle gefunden.. ich lasse mama weiterleben, in all meinen gesten, erzählungen, meinem aussehen, meinen grübchen erinnerungen die ich (auch wenn >sie< dabei ist) aufleben lasse zusammen mit papa, ich papa´s vollkommene aufmerksamkeit habe auch wenn sie dabei ist, ich sie manchmal auch gezielt ausgrenze in dem ich über mama rede mit papa...so vertrete ich mama und "räche" sie auf diese art.....denn man muss dazu sagen das mama und diese dame freundinnen waren... naja ich sitze hier, weine, höre dabei eva cassidy und bin total erschrocken über das ausmaß meiner gedanken schon wieder ... =) tschuldigung das es so extrem viel geworden ist..habe sogar schon nen teil gelöscht wieder...aber es hat mal verdammt gut getan sich das alles mal wieder von der seele schreiben zu können... schreibe normalerweise viel auf meiner homepage die ich für mama erstellt habe, jedoch ist die zur zeit offline... ich danke für´s "zuhören" ..auch wenn es bei der länge wahrscheinlich nur überflogen wurde =) ich drück euch !!! melli
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...Meine Mama ist im Alter von 44 Jahren am 14.07.2004 an einem Imflammatorischen Karzinom, Wirbelsäulen- und Lebermetastasen gestorben. Von der Diagnose bis zum Tod blieben uns nur 3 Monate... www.elke-jaitner.de |
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#2
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Hallo Tato, hallo Anni und Melli,
vielen lieben Dank für Eure Antworten.. wie Dich, Tato, macht mich das Forum oft traurig, deshalb hab ich länger nicht gelesen bzw. geantwortet. Das klingt sehr hart, dass dein Vater sich überhaupt nicht mehr für seine Exfrau interessiert hat, als sie so krank wurde. Das hätte mich sehr wütend gemacht.. Und bei Deinem Vater war der Zeitraum bis zur nächsten Beziehung ja auch superkurz, Anni.. puh.. da muss ich wohl einfach durch. Ich kann mir schon vorstellen, dass ich lerne, damit klarzukommen, wenn es mal soweit ist. In der Zwischenzeit hat sich mein Vater mit zwei Frauen getroffen, von der einen war er erst völlig begeistert (er neigt dann immer dazu, sich total in was reinzusteigern, das kann aber dann auch genauso wieder umschlagen). Naja, und da war ich jetzt einerseits richtig erleichtert, als er gesagt hat, dass sie wahrscheinlich doch nicht so gut passen würde - ist ja auch völlig idiotisch, nach einem oder zwei Treffen sich schon irgendwas auszumalen, dass man zusammenzieht und was weiß ich. Andererseits hat es mich aber wieder traurig gemacht, ihn so enttäuscht zu sehen, dass es nicht auf Anhieb "klappt". Ich komme immer noch nicht so ganz mit, was in ihm vorgeht, aber der Antrieb ist natürlich Verzweiflung und keine Boshaftigkeit oder Undankbarkeit Mama gegenüber. Vielleicht sind viele Männer einfach so (zumindest welche aus dieser Generation)? @Melli: Das ist ja auch ein ziemlicher Hammer, dass es ausgerechnet eine Freundin Deiner Mutter sein musste.. das macht die Sache bestimmt auch nicht leichter! ... Es stimmt auch, dass man sich nicht immer an alles, z.B. die Stimme, erinnern kann. Ich schaue mir dann die paar wenigen kleinen Filme an, die ich mit meiner Digitalkamera im letzten Urlaub und an Weihnachten von Mama gemacht habe.. das tröstet mich komischerweise eher als dass es mich traurig macht. Ganz liebe Grüße Eure Marita |
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#3
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hallo ihr lieben,
es ist lange her, seit ich das letzte mal hier war. damals (2002) starb meine mama mit 58 jahren an bauchspeicheldrüsenkrebs. ich war 30 jahre jung. nun sind es über 6 jahre....und ich denke, wo ist zeit nur hin. ich hätte nie gedacht, dass es nach so langer zeit noch so weh tun kann. das das erlebte noch so nah ist, dass es tief im herzen noch so schmerzt. ich bin froh, dass es den krebs-kompass, das forum immer noch gibt!!! insgeheim hoffe ich, irgend jemand liest meine zeilen und schreibt mir, auch wenn hier 2007 das letzte mal jemand geschrieben hat. wie gehts euch 'mädels'? liebe grüsse sandra(h) |
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#4
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Hallo Sandra,
puh, sechs Jahre ist eine lange Zeit. Wie ist es dir ergangen? Mein Mutter ist vor einem Jahr gestorben. Das diese Trauer nie weggehen wird, war mir schon klar. Aber ich hoffe, dass sie "verblasst". Mir ist auch klar, dass es Momente geben wird, in denen einen dieser Verlust wird "kalt" erwischt. Gruß Alex |
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#5
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Hallo,
meine Mama starb vor 14 Monaten mit 63 an Brustkrebs. Da war ich 31 Jahre alt. Meine Papa starb mit 50 Jahren an Herzversagen da war ich 13 Jahre alt. Manachmal glaub ich an dieses blöde Zahlenspiel und denke Gott sei dank sind die Zahlen vorbei... Der Tod von meinem Vater kam überraschend. es war ein Sekundentod. Schrecklich für uns - traumhaft für ihn. Meine Mutter quälte sich und leidete. 13 Wochen hatten wir diese schreckliche Diagnose. Ihr sterben dauerte 2 Wochen. Getrauert habe ich bei beiden bis heute nicht. Ich funktioniere seit dem. Mit 13 Jahren war halt meine Kindheit sofort beendet. Und nun mit über 30 Jahren... Ich wollte heiraten und Kinder bekommen. Meine Mutter hat sich beides so gewünscht. Heiraten unter diesen Umständen? Ohen meine Eltern? Ich pack das nicht. Und ein Baby will auch nicht kommen. Über nun schon lange... Der Schmerz wird nie aufhören und besser wird sowieso nichts. Nur erträglicher weil man sich mit der Sitaution arrangiert. LG Kerstin |
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#6
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Hallo liebe Alex und liebe Kerstin,
vielen Dank für eure Zeilen. Wie ist es mir ergangen? Seit meine Mutti nicht mehr ist, bin ich ein anderer Mensch geworden. Euch geht es bestimmt ähnlich. Ein anderer Mensch heisst nicht unbedingt, dass sich alles negativ entwickelt hat. Im Gegenteil. Aber wie Du, Kerstin, geschrieben hast, wird man von einem Tag zum anderen ‚erwachsen‘. Ich war damals ‚schon‘ 30, aber Tochter gewesen zu sein, bedeutete auch immer Kind sein zu dürfen. Natürlich habe ich noch einen Papa (den will ich auch noch gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz lange behalten :-) und kann Kind sein, aber die heutige Beziehung zu meinem Papa ist anders, als die zu meiner Mutti damals. Alex, auch meine Trauer ist weniger intensiv wie damals, aber was ich merke, jetzt, wo ich hier wieder im Forum bin, dass ich noch immer nicht wirklich ‚Trauerarbeit‘ geleistet habe. Und jetzt hab ich doch diese Tage was wirklich interessantes im Internet gefunden (vielleicht für Dich, Kerstin, auch ein Anfang? ich selbst bin auch noch nicht verheiratet und habe keine Kinder, und die Traurigkeit in dir ist anscheinend grösser als deine eigentliche Herzenswünsche. Setz dich nicht unter Druck, aber lies mal unten.....) Habt ihr euch schon mal intensiver mit dem Begriff ***LOSLASSEN*** beschäftigt? Gebt mal bei GOOGLE ‚LOSLASSEN Trauer‘ ein. Ihr glaubt gar nicht was da für interessante Texte zum Vorschein kommen. Bei mir hat es irgendwie bissel Klick gemacht, wirklich, weil…..schaut mal, dieser Text hier z B.: „……Unser Leben ist vom Loslassen geprägt: Wir verlieren geliebte Menschen, Freunde und Partner durch Tod, Trennung oder einfach, weil die Wege auseinander gehen. Wir verlieren mit zunehmendem Alter aber auch an körperlichen und geistigen Fähigkeiten. Diese Verluste und Abschiede können langsam daherkommen oder einen Menschen plötzlich überfallen. Nicht zu trauern macht krank und schafft Leiden…..“ „…… Nicht LOSLASSEN können heißt gegen den IST-Zustand zu kämpfen. Du verlierst dabei all deine Kraft…. Auch Dankbarkeit für das was ist zu praktizieren hilft und stets Ausschau zu halten nach der Schönheit des Lebens in jeder Kleinigkeit des Alltags. Dann bist du im Jetzt und schließt Frieden damit. Und kaum tust du das, kehren deine Kräfte zu dir zurück. „ „…Hingucken, was verloren ist Annehmen, dass es verloren ist LOSLASSEN, was verloren ist Hingucken, was geblieben ist Annehmen, was geblieben ist Einlassen auf das, was geblieben ist Einlassen auf das, was das Leben noch bereit hält….“ Ich will es versuchen..... Ich wünsche mir für mich und euch, dass „..mit der Zeit der Schmerz des Nicht-Mehr-Erleben-Könnens weniger wird und die Freude und Dankbarkeit des Erlebt-Habens wachsen.“ Eure Sandra |
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#7
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Hallo Sandra,
sehr schön geschrieben. Da stimme ich dir voll zu. Erst die Tage sagte meine Schwester, wieder auf einer Beerdigung zu unseren Cousin. Für sie war der Tod unsere Mutter Abschied vom Kind. Meine Mutter hat auf ihr "Sterbebildchen" geschrieben Sonnige, leuchtende Tage, nicht weinen, dass sie vergangen, lächeln, weil sie gewesen Sie hat sich dies alles sehr genau raus gesucht und auch ein paar eingens gereimte Zeilen hinzu geschrieben. Wenn ich diese so lese, dann weiß ich diese sind als Trost für uns gedacht und auch als Rat. Sie sorgt selbst über den Tod hinaus für uns. Liebe Gruß Alex |
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