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#1
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Liebe Gabi,
es muss die Hölle sein, die du gerade durchlebst - wenn du deine Mutti siehst. Ganz spontan, dachte ich beim Lesen, dass ich das von dir Beschriebene (dass deine Mutter von oder mit Personen spricht, die nicht anwesend sind) auch in den Büchern von Elisabeth Kübler Ross gelesen habe (Interviews mit Sterbenden). Vielleicht ist es ja wirklich so, dass man in einem so geschwächten Zustand wie deine Mama es ist, in so einen Grenzbereich zwischen Leben und Tod gerät, in dem man bereits Vorausgegangene wieder sieht oder hört. Ich habe das aber in den ERfahrungsberichten (übrigens fällt mir gerade ein, dass auch meine 89-jährige Tante einige Tage vor ihrem Tod im Krankenhaus auf einmal oft mit ihrer Mutter geredet hat.) so verstanden, dass das die Kranken beruhigt und getröstet hat, das wäre ja ein annehmbarer Gedanke. Das mit deinen Vorahnungen tue ich nicht als Esoterik ab. Ich bin absolut überzeugt, dass es mehr zwischen Himmel und ERde gibt, als wir Menschen jemals im Stande sind zu begründen oder zu benennen. Ich kann deine Aufregung absolut nachvollziehen. Schwer in dieser Situation irgendetwas zu empfehlen, ich denke am besten hörst du auf dein Bauchgefühl. Ich wünsche deiner Mama von Herzen, dass es ihr nochmal besser geht, und dir liebe Gabi, wünsche ich außer Kraft und Zuversicht, auch die so bitter nötige Ruhe und den Schlaf, den wir alle in dieser nervenzehrenden Situtation so dringend brauchen. Elke |
#2
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Liebe Elke,
ja das mit dem Bilderalbum war wirklich toll, ich hatte das Gefühl sie hat sich darüber gefreut und es hat ihr Spaß gemacht über vergangene, schöne Zeiten zu reden und auch mal zwischen durch richtig zu lächeln über meine Babybilder. Sie sagte oh je ist das lange her, zwischendurch habe ich noch meine Enkel gewickelt, gebadet und jetzt dachte ich kommen bald die Urenkel aber das werde ich wohl nicht mehr erleben und da kamen uns dann beiden die Tränen. Ich denke es war trotzdem eine schöne Abwechselung und man hatte ein Gesprächsthema. Versuch es bei deinem Papa doch auch mal, Männer sind da zwar manchmal etwas anders drauf aber vielleicht klappts ja ;-) Wenn man die einzelnen Beiträge so verfolgt hat jeder so viel Leid zu ertragen, gerade auch bei dir, ist das alles schwer zu Verkraften. Es zehrt so an den Nerven aber wir werden weiter durchhalten und uns die Zuversicht und Kraft untereinander geben, es ist schön zu wissen das man nicht Allein ist ! Gute Nacht Bianka |
#3
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Liebe Gabi, liebe Bianka,
Eure letzten Beiträge machen mich sehr betroffen. Diese Verschlechterungen in so kurzer Zeit... Wenn die Menschen, die man liebt, einem langsam entgleiten... Davor habe auch ich die allermeiste Angst... Fassungslos daneben stehen, ohne helfen zu können... Was kann Euch trösten - was würde mich trösten? Ich weiß es nicht!!! Aber ich hoffe und wünsche mit Euch gemeinsam, dass Eure Mütter sich noch einmal erholen und diese Phase lange anhält. Ich bin in Gedanken bei Euch und lese immer Eure Beiträge!!!!! Ich wünsche Euch ganz ganz viel Kraft, Kathleen! |
#4
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Hallo,
ich kann heute nicht viel schreiben. Die Welt bricht über mir zusammen. Mutti geht es immer schlechter, ist heute Abend auf ein Einzelzimmer verlegt worden. Vati bleibt die Nacht bei ihr. Vati hat heute Nachricht vom letzten Krebstest bekommen. Sein Prostatakrebst ist wieder ausgebrochen. PSA Werte doppelt so hoch wie sie sein dürften. Er hat vor einigen Jahren eine Strahlentherapie bekommen, die man nicht wiederholen kann. Operieren lassen will er sich nicht, da er Bluter ist und die Gefahr bei der OP zu verbluten zu hoch ist. Er sagte mir nur: dann bin ich ja nicht zu lange von Mutti getrennt. Was soll ich dazu noch sagen? Gabi |
#5
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Hallo Gabi,
dein bericht von gestern kommt mir persönlich auch sehr bekannt vor meiner mutter geht es nun auch immer schlechter sie macht die augen vor schwäche auch immer zu.vorgestern habe die ärzte ihr nun auch gesagt das sie nichts mehr für sie tun können wir (mein vater und ich)wußten es schon länger,seit anfang oktober von den ärzten,hatten ihr aber nichts davon erzählt.wir fanden das als den besseren weg.Nun ist sie heute mit dem krankenwagen nach hause gebracht wurden sie kann kaum noch gehen von essen kaum zu schweigen.ihre letzten haare hat sie nun auch verloren.sie ist so hilflos innerhalb vom 2 monaten ging alles so schnell.gestern im krankenhaus war sie noch etwas besser drauf als heute.es könnte nun jeder zeit soweit sein sie tut mir so leid ich wünsche keinen soetwas zu erleben.nun muß sie uns bald verlassen es ist alles so furchtbar. heut sagte sie mir das sich mich liebt hat ich sagte ihr "ich dich auch,immer." ich hoffe sie muß nicht ganz so doll leiden. ihren enkel hat sie auch nochmal gesehen heute,und die taufe von meinem sohn und hochzeit von mir hat sie auch noch vor 3 wochen miterlebt. liebe gabi ich wünsch dir und deiner mutter und familie alles gute und viel kraft. Ich schreibe das in der Farbe rosa weil das die Lieblingsfarbe meiner Mutter ist. Mama ich liebe Dich. Dein großer |
#6
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Liebe Gabi,
es macht mich so traurig heute Abend deine Zeilen zu lesen, hatte dir gestern geschrieben, wenn du möchtest kannst du mich jederzeit übers persönliche Postfach anschreiben, dann sende ich dir meine Telefonnummer. Auch mein Papa hatte vor einem Jahr eine Strahlentherapie gegen Prostatakrebs und im Januar hat er seine nächste Nachuntersuchung. Wenn ich das jetzt so lese, bekomme ich eine Scheißangst, haben wir nicht schon genug Kummer und Leid zu ertragen. Könnte es sein, das diese seelische Belastung mit deiner Mutti, dazu führt, das der Krebs wieder ausbricht ? Oh je ich darf nicht daran denken,wie es dir jetzt geht mit der doppelten Belastung für Papa und Mama stark zu sein. Wir haben uns auch so darüber gefreut, das bei meinem Papa die PSA Werte nach der Behandlung gut waren, hoffentlich bleibt es so, denn auch mein Papa würde eine OP ablehnen. Meine Mom geht es wieder etwas besser, sie hatte heute etwas Griesbrei, ein paar kleine Stücken Apfelsine gegessen, und ihr Lieblingsgetränk. Allerdings gibt es massive Probleme mit dem abführen, alle Einläufe wirken nicht. Heute hat man den Unterbauch massiert um den Darm zu aktivieren, ich hoffe sie kriegen es in den Griff. Wir haben uns nun mehr oder weniger entschieden, meine Mom in das Hospiz verlegen zu lassen und am Montag schau ich es mir mit meinem Papa zusammen an, da wir bisher nur im Internet und in einem Prospekt darüber gelesen haben, wollen uns aber ein persönlichen Eindruck verschaffen, denn schließlich wird es dort für meine Mom der letzte Weg sein. Ich darf nicht darüber nach denken aber es ist für uns Drei, so das Beste, da es auch nicht so weit weg ist, wie die Charite. Bleib weiter so stark und verzweifele nicht ! Bianka |
#7
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Hallo Bianka,
ich danke Dir für die Zeilen. Bitte sei nicht bös, ich möchte hier im Forum die anonymität behalten. Ein Gespräch ist mir im Moment zu persönlich, aber wenn ich das Bedürfnis habe komme ich gern darauf zurück. Hab bitte Verständnis dafür. Ja, ich glaube, dass der Kummer um meine Mutti und sein Wunsch, ihr zu folgen dazu geführt hat, dass der Krebs wieder ausgebrochen ist. Doch dass heisst nicht, dass es bei jedem so ist. Meine Eltern haben im Alter von 19 (mein Vati) und 22 (meine Mutti) geheiratet. Seitdem kennt mein Vati es nur, dass Mutti da ist wenn er nach Hause kommt. Er war viel auf Montage aber wenn er nach Hause kam war Mutti immer da. Nur bei der Gallenop vor 27 Jahren war Mutti mal nicht zu Hause, sonst hat sie ihn immer umsorgt. Sogar die Geburten waren zu Hause. Ich kann ihn verstehen, dass er es nach 49 Jahren ohne sie nicht aushält. Er sagt immer: Was soll ich denn dann machen? Wie ein alter Witwer durch die Gegend schlurfen, meine Erfüllung in den Besuch des Grabes suchen? Ich kann dann nicht mehr mit ihr sprechen, sie nicht anfassen - sch... muss ich jetzt heulen hab nur 1 Stunde schlafen können, hab eine Unruhe im Körper, hör mein eigenes Herz schwer klopfen und weiss, was es zu sagen hat! Wie soll ich die nächsten Tage überstehen? Weihnachten steht vor der Tür und Mutti wird sich nicht an der Beleuchtung erfreuen können, wird nicht mehr mitbekommen wie die Enkel und unsere Kleine staunend vor dem Weihnachtsbaum stehen, die Geschenke auspacken. Wir hatten uns so gefreut, dass Weihnachten durch die Kinder wieder ein richtiges Fest mit Erwartung und Überraschung ist und jetzt? Es wird das 3. Weihnachten hintereinander, wo Traurigkeit herrscht und mit jedem Weihnachten wird die Traurigkeit größer. Ich weiss, dass es vielen hier im Forum so geht. Und das einige froh wären, wenn ihr Partner, Mutti, Vati, etc. 70 würde. Aber für mich ist es zu früh. Jeden morgen bete ich, Lieber Gott lass sie morgen von uns gehen, nicht heute. Aber irgendwann lässt er nicht mehr mit sich verhandeln und dann wird das morgen heute sein. Lass es bitte nicht heute sein. Gabi |
#8
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Hab gerade mit Vati gesprochen. Mutti hat gestern einen Blick auf die andere Seite gemacht. Nachdem ich gegangen bin hat sie 41° Fieber bekommen. War nicht mehr ansprechbar. Keine Reaktion auf Fragen. Der Arzt hat sie dann mit Medikamenten vollgepumpt und wiedergeholt. Darum konnte ich die ganz Nacht nicht schlafen.
Heute morgen sei sie wieder ganz klar und nicht mehr so schläfrig. Oh Gott - gib ihr noch etwas Zeit mit uns und uns mit ihr. Gabi |
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