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  #1  
Alt 24.12.2007, 06:35
Benutzerbild von petra48
petra48 petra48 ist offline
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Ort: Nähe Wesel
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Liebe Kathleen,

traurig habe ich deine Verzweiflung gespürt.
Dich hat es ja voll erwischt. Versuche ein bischen zur Ruhe zu kommen. Setzt dich bitte nicht so unter Druck, nur weil Weihnachten ist. Du musst auch an dich denken.
Wenn es dir körperlich wieder besser geht, musst du unbedingt mal für eine Auszeit sorgen.
Männer sind oft mit einer solchen Situation völlig überfordert.
Lass deinen Grfühlen freien Lauf, sonst erstickst du an einem Knoten im Hals.
Mein Mann war auch immer so. Hielt manches nicht für nötig.
Jetzt erst, wo es ihm selbst nicht mehr so gut geht, sieht er manches in einem anderen Licht.

Schicke dir ein riesengroßes Kraftpaket nur dür dich und eine Armee von Abwehrstoffen, die dir den Virus schnell wieder verjagt.

Wünsche dir, dass du bald wieder fit bist und für deine Familie, dass ihr trotzdem ein wenig besinnliche Tage erleben dürft.

Liebe Grüße
Petra
__________________
Meine große Liebe *1952, BSDK seit 05/2006, friedlich in meinen Armen eingeschlafen am 29.06.2008
Meine Mutter *1925, BK seit 08/2006, OP und Bestrahlung, DK seit 06/2009 OP, Rezid. BK 10/2009, Lu-Metas 03/2013, eingeschlafen am 3.10.2013

Leuchtende Tage.
Nicht weinen, dass sie vorüber.
Lächeln, dass sie gewesen. (Konfuzius)
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  #2  
Alt 25.12.2007, 07:43
Gabriele M. Gabriele M. ist offline
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Beiträge: 75
Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Kathleen,

ich würde Dir gern schreiben - wird alles nicht so schlimm sein und genau das wünsche ich Dir von ganzem Herzen. Vielleicht sind es nicht eingebildete Schmerzen sondern welche, die von der Psyche ausgelöst werden. Das ist keine Einbildung sondern völlig real. Die Psyche schreit bei zu hoher Belastung nach Hilfe, erst seelisch dann körperlich. Wenn man nicht darauf hört, bricht sie zusammen. Ich weiß wovon ich spreche, ich hatte es im Nov. 2006. Nur durch die Hilfe meiner Familie, die Rücksichtnahme meiner Arbeitskollegen und durch eine psychosomatische Kur bin ich wieder komplett auf die Beine gekommen und habe jetzt auch die schwere Zeit mit Mutti durchgemacht. Ich habe in der Kur gelernt, auf meine Psyche zu hören.

Und das mit dem traurigen Geburtstag kenne ich. Mein Mann hat am 22.12. und es war dieses Jahr der 2. Geburtstag in Folge, der nicht gefeiert wurde.

Versuche trotzdem die Traurigkeit zu überwinden - lache mit Deiner Mutti, erfreue Dich daran, dass Du sie noch in den Arm nehmen, mir ihr sprechen und Dir die kleinen "Ermahnungen" Deiner Mutti anhören kannst. Die Zeit vergeht viel zu schnell. Geniesse die verbleibende Zeit in Liebe und mit Lachen.

Ich sende Dir einen lieben Gruß, ganz viel Kraft und ein Gehör für DEINE Seele.

Gabi
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  #3  
Alt 27.12.2007, 21:03
Kathleen Kathleen ist offline
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Beiträge: 95
Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr Lieben!

Gerne würde ich meine Traurigkeit überwinden, nur weiß ich nicht wie?! Ich habe auch das Gefühl, ich verschwende kostbare Zeit, indem ich hadere, dass uns nur noch so wenig Zeit bleibt... Aber wenn ich bei meiner Mama bin, bin ich ganz anders. Es gelingt mir, sie zu motivieren, ich bin stark, erkläre ihr die Zusammenhänge... Nur für danach reicht es nicht mehr... Ich weiß, dass ich mehr auf mich schauen sollte - aber trotzdem muss das warten... Jeder setzt Prioritäten in seinem Leben - in meinem ist das im Augenblick meine Mama. Das ist gut so für mich!

Unser letztes gemeinsames Weihnachten war leider geprägt von diesem Magen-Darm-Virus, den unsere Tochter an mich, meinen Papa und ab heute auch an meine Mama weitergegeben hat. So verkorkste Feiertage hatten wir noch nie. Die Ente liegt noch immer gefroren im Eisschrank und wir sind alle auf Diät...

Wie wir wissen, es gibt Schlimmeres. Die Mama einer guten Bekannten von uns ist 3 Tage vor Weihnachten auch an Magenkrebs verstorben. Wir haben gestern telefoniert. Sie war sehr gefaßt und ich habe permanent mit den Tränen gekämpft und oft versagte mir die Stimme. Manchmal frage ich mich, ob meine tiefe Betroffenheit normal ist...?!

Liebe Gabi, es freut mich besonders, von Dir zu hören. Eigentlich sollte ich Dir, nicht Du mir, Trost spenden. Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft alles zu verarbeiten und anzunehmen (dass was mir selbst nicht gelingt...)!!!

Liebe Grüße Kathleen
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  #4  
Alt 28.12.2007, 03:17
Benutzerbild von Bianka.N.
Bianka.N. Bianka.N. ist offline
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Standard AW: Hyperthermiebehandlung Dr. Müller Bauchfellmetastasen

Hallo Ihr,
wenn ich den Thread der letzten Tage lese, hatten wir wirklich viel Glück.
Es hat alles prima geklappt, mit dem gemieteten Vito konnten wir den Rollstuhl mit meiner Mom drin, problemlos transportieren, so brauchten wir ihr das Raus und Rein nicht zu muten. Mein Sohn und Papa haben meine Mom um 15.30 im Hospiz abgeholt, sie hat sich so sehr gefreut endlich mal wieder in gewohnte Umgebung zu kommen. Im Hospiz hatten sie alles super vorbereitet, hatten Schmerzmittel und Übelkeitsvorsorge getroffen, sogar an Notfallmedikamente haben sie gedacht aber gottseidank wurden diese nicht benötigt, denn meiner Mom ging es erstaunlich gut.
Wir haben zusammen gegessen (Mom: zwei Teelöffel Gemüse mit etwas Kartoffelbrei u. 3 Ministückchen Rinderfilet) und als Nachtisch ein bißchen Eis mit weihnachtlicher Fruchtsoße, es wurde ihr nicht übel alles ist drin geblieben.
Die Stimmung war bei uns sehr angespannt, doch meine Mom verstand es immer wieder durch ihre kleinen Spitzen etwas Auflockerung in die Runde zu zaubern.
Bei der Bescherung kamen uns dann allen die Tränen, besonders schwer viel es meinem Papa, den Digital Bilderrahmen den wir meiner Mom geschenkt haben, mit den vielen Bildern durch zu schauen.
Auch den Schutzengel den meine Tochter für ihre Oma ausgesucht hatte, ließ dann bei uns Allen nochmals heftig die Tränen fließen. Wieder war es meine Mom die die Situation auflockerte und sagte wo es doch heute so gut geklappt hat, würde sie gern nochmal so einen schönen Ausflug machen.

Wir waren wirklich überrascht, wie gut sie an diesem Tag drauf war, so dass wir beschlossen den Besuch noch etwas zu verlängern, so dass mein Sohn meine Eltern erst um 23 Uhr ins Hospiz zurück brachte.

Ich bin Glücklich und Froh, dass wir es so gemacht haben trotzdem uns der Homecare-Arzt natürlich darauf hingewiesen hat, das Alles nur auf eigenen Verantwortung geht. Aber das war uns egal und wir werden es, sollte es möglich sein, nochmal machen...

Am nächsten Tag war sie doch etwas geschafft von ihrem Ausflug aber da ja mein Papa mit im Hospiz war haben sie es sich Beide gemütlich gemacht. Am 2. Weihnachtstag ging es wieder besser und sie haben die Sonnenstahlen für einen Spaziergang genutzt.

Heute (Donnerstag), ging es ihr gar nicht gut, sie hatte starke Bauchschmerzen, sie sagte so als hätte man eine dolle Blinddarmreizung, bekam Schmerzmittel und war davon wie benommen. Beim Telefonieren sagte sie zu mir, ich bin so müde, laß uns morgen weiter sprechen.

Nun bin ich innerlich wiedermal ganz traurig und kann dann wie immer kein Auge zu machen, deshalb schreibe ich so viel in der Hoffnung doch endlich schläfrig zu werden.

Liebe Kathleen:
Ich kann dir auch nur sagen nutze die Zeit, die wir mit unseren Mamas noch haben für schöne Dinge und Lachen. Auch ich verstecke meine Traurigkeit wenn ich bei meiner Mom bin und bin dann die starke Tochter die alles regelt und organisiert. Trotzdem darfs du dich nicht verrückt machen, dein Körper sendet dir Warnsignale, höre auf sie und schalte einen Gang zurück.Ich wünsche dir und deiner Familie, das ihr den blöden Virus ganz schnell übersteht. Ja, das Problem mit dem Ehemann kenne ich auch aber seit mein Sohn mit ihm gesprochen hat, gibt er sich richtig Mühe, meine Gefühle zu verstehen bzw. wenigsten etwas nach zu vollziehen. Er hat jedoch so rein gar keine liebevolle Beziehung zu seinen Eltern, er war der Älteste von 6 Kindern und kam immer zu kurz.

Liebe Gabi:
Ich finde es wirklich erstaunlich, das du dem Thread treu geblieben bist und nach der kurzen Zeit deiner Trauer, Kathleen so viel Trost und Mut machst.
Genau dies ist es, was dieses Forum so wichtig macht, für alle traurigen Angehörigen ein offenes Ohr zu haben und uns gegenseitig Trost zu spenden.
Ich wünsche dir weiterhin so stark zu sein, die Kraft deinem Papa zur Seite zu stehen. Es ist immer schön auch hin und wieder etwas von dir zu hören!

Lieben Gruß
Bianka
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